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Bandbook Stories celebrating three decades of big band music


Die Band Als vor drei Jahrzehnten diese Big Band ins Leben gerufen wurde, ahnte noch niemand, wohin der Weg dieser Formation führen würde. Mit dem nun erreichten musikalischen Status Quo kann die Band mit Recht einen beachtlichen Erfolg aufweisen. Nicht nur dass der Level der einzelnen Musiker kontinuierlich stieg, auch in puncto professionelle Einstellung und Herangehensweise machte die Band einen gewaltigen Sprung nach vorne. Letztlich war sie so weit gereift, um mit den Musikern und Solisten in den eigenen Reihen selbständig ohne Gastmusiker auf hohem Niveau arbeiten zu können. Der Weg dorthin war ein langer und arbeitsintensiver, nicht zuletzt auch deshalb, weil es viel Zeit brauchte, um diese Big Band in personeller Hinsicht zu „homogenisieren“ und eine spielfreudige Einheit zu bilden. Dass sich dieser Erfolg nicht von selbst einstellt, ist wohl klar, umso mehr gilt es zu bewundern, mit welchem Einsatz jeder einzelne Musiker dieses Ensembles für die gemeinsame Sache zu Werke geht. Es entstand über die Jahre ein Bandgefüge das seinesgleichen sucht. Somit ist es nicht nur die musikalische Komponente, sondern vor allem die zwischenmenschliche, die diese Big Band zu etwas ganz Besonderem macht. Es ist schon ein erhabenes Gefühl, Musiker dieser Band zu sein! - Wolfgang Schiefer

Die Musik Bandbook Stories - ein Rückblick der Big Band auf ereignisreiche Jahre und ein musikalisches Dokument der verschiedensten Stilrichtungen des Jazz, die wir in dieser Zeit kennenlernten. Es handelt von Emotionen, Eindrücken und Erfahrungen, von Erlebnissen, Freundschaften und Erinnerungen, von zehn Jazzmusikern mit Weltformat, dem „Who is Who“ der internationalen Jazzszene, mit denen wir zusammen auf der Bühne standen. Die einzige Ausnahme dabei bildete John Riley, der als unser Gast bei einem Workshop mit einem Abschlusskonzert, eine Probenwoche in Grožnjan mit uns verbrachte. Diesen Künstlern im Speziellen ist diese CD auch gewidmet und jedes Stück betrachten wir als ein Highlight aus dieser für uns so bereichernden Zeit, in der nicht nur die musikalische Fertigkeit, sondern vor allem die menschliche Seite der einzelnen Gastmusiker sich unserer Bewunderung sicher war. Fernab von jeglichen Allüren stand einzig und allein eines immer im Mittelpunkt: die Musik. „So etwas erlebt man nicht oft, und schon gar nicht in so kurzer Zeit und mit derselben Band...“ ...more to come!


Josef „Peperl“ Tropper Gründer, Leader und Herzstück der Big Band. Aus einem gegebenen Anlass - für eine Modenschau brauchte er noch schnell eine Band - wurde eine Leidenschaft, die sich im Laufe der Zeit zu einer Institution der heimischen Musikszene entwickelte. Ständig am Suchen nach neuen Ideen und Zielen braucht es auch großes Geschick dieses Ensemble auf so lange Zeit zusammenzuhalten. Sein Zitat „Andere gehen zum Golfen oder auf Reisen - ich habe eine Big Band!“ sagt alles über diesen Menschen aus, der jede freie Minute dafür investierte, um unzähligen Musikern die Chance zu geben, im Umfeld einer Big Band persönlich wie musikalisch zu wachsen und überaus glanzvolle Momente zu erleben. Er sieht es heute als sein größtes Geschenk, der Band zuzuhören und auf sein Erbe zurückzublicken.

Sigi Feigl Ein Garant für qualitativ hochwertige Big Band-Musik. Schon in den Anfängen der Band stets um Kontakte zu ihm bemüht betraute Peperl ihn 2002 mit der musikalischen Leitung. Seine immense Erfahrung und das Vorleben der bedingungslosen Hingabe zur Musik änderte schlagartig die Einstellung der gesamten Band. In diesem Sog wuchs jeder einzelne Musiker über sich hinaus und eröffnete der Big Band neue Perspektiven. Seinen Bemühungen ist es letztendlich auch zu verdanken, dass wir mit diesen bedeutenden Künstlern gemeinsam auf der Bühne stehen durften. Die Big Band Bad Gleichenberg dankt dir für deine unermüdliche Arbeit und freut sich auf kommende neue Projekte.


1. the dance of denial 7:12 (comp. & arr.: michael philip mossman)

soloists: ewald sackl (guitar) wolfgang schiefer (tenor sax) franz hofferer (percussion) klemens praßl-hutter (drums)

Michael Philip Mossman

[Oktober 2008]

„Afro-Cuban Big Band Night“ - der Headliner für das Feature dieses Trompeters, Komponisten und Arrangeurs. Musikalisch gewachsen und weit gereist mit klingenden Namen wie Art Blakey, Horace Silver oder Lionel Hampton spielte er auch in den Latin Jazz Bands von Michel Camilo, Eddie Palmieri und Mario Bauza. Mit genau dieser Musik im Gepäck brachte er die Big Band erneut zurück in das Genre der LatinMusik. Nach dem Workshop mit dem „Quinteto Argentina“ war die Zusammenarbeit mit ihm insofern eine neue Herausforderung, da dieses Mal die „hauseigene“ Rhythmsection für das „Latin Fever“ sorgte, wobei sie von zwei zusätzlichen Perkussionisten unterstützt wurde. Mit seinen kontrastreichen Kompositionen und Arrangements gepaart mit dem Flair der afro-kubanischen Musik war der Nachhall dieser Konzertreihe ein ganz besonderer.


2. comes love 6:03 (comp.: lew brown / arr.: peter herbolzheimer)

soloists: ulrike tropper (vocals) wolfgang schiefer (tenor sax)

Peter Herbolzheimer

[Jänner 2006]

Der Beginn einer unglaublichen musikalischen Reise. Schon ein Jahr zuvor hatten wir die Möglichkeit, eine Probesession mit diesem außergewöhnlichen Musiker, Komponisten, Arrangeur und Big Band-Leader zu spielen. Sehr schnell war klar, wie weit die Band von „wirklicher“ Big Band-Arbeit und -Musik noch entfernt war. Aber allein diese eine Session zeigte uns allen, wohin der Weg der Big Band in Zukunft führen würde. Klare, sachliche und direkte Anweisungen prägten seine Probenarbeit und jeder einzelne Musiker wusste sofort, wie er seinen musikalischen Beitrag zu leisten hatte. Unser gemeinsames Konzert übertraf unsere Erwartungen bei weitem, und so war es nur eine Frage der Zeit, wann die Big Band ihren nächsten Gastmusiker einladen würde. Peter Herbolzheimer verstarb im März 2010 im Alter von 74 Jahren. Mit großem Respekt danken wir für die kurze, aber überaus bedeutsame und intensive Arbeit.


3. honeysuckle rose 3:18 (comp.: thomas „fats“ waller / arr.: bill holman)

soloists: gerhard ornig (trumpet) wolfgang schiefer (tenor sax)

John Thomas

[Mai 2009]

Ein smarter und sehr umgänglicher Musiker einer „Lead-Trumpet Player Tradition“ der Oberliga. Der in LA lebende Trompeter trat schon früh in die Fußstapfen seines Vaters Don und spielte Lead-Trompete in den Bands von Count Basie, Woody Herman, Maria Schneider, Bill Holman und der „Don & John Thomas Big Band“. Als „First Call Lead Trumpet Player“ war er prädestiniert für unser Projekt: „Doc Severinsen & The Tonight Show Band“, Musik aus einer fulminanten Big Band-Ära der großen US TV-Sendeanstalten. Wer diese Musik kennt, weiß auch, dass es sich hier um typische „Show Tunes“ handelt, bei denen in knapp dreieinhalb Minuten alles gesagt sein musste, weil die Sendezeit immer kurz bemessen war. Mit „Honeysuckle Rose“, einem von Bill Holman in einem meisterlichen Arrangement verpackten „Show Tune“, erinnern wir uns immer wieder gerne an die Zeit mit ihm zurück.


4. mosaic 6:23 (comp. & arr.: bob mintzer)

soloists: rudi wiesegger (piano) wolfgang schiefer (tenor sax)

Bob Mintzer

[Oktober 2009]

„Many thanks for your playing and friendship!“ - mit genau diesen Worten verabschiedete sich unser Gastsolist nach unserem letzten gemeinsamen Konzert. Die Big Band mit ihrem wahrscheinlich größten Workshop-Projekt war wieder um einige Erfahrungen reicher geworden. Mit einer noch nie dagewesenen intensiven Probenarbeit, die im Sommer zuvor noch in einer Probenwoche in Grožnjan ihren Höhepunkt fand und uns nicht nur musikalisch sondern auch im sozialen Bandgefüge einen entscheidenden Schritt weiter brachte, durften wir mit einem Ausnahmemusiker, einer wahrlichen Jazzgröße, gemeinsam auf der Bühne stehen, die uns nebenbei mit einer Menschlichkeit und Wärme begegnete, die seinesgleichen sucht. Seine Musik und seine Arrangements sprechen für sich. Ob als Solist, langjähriges Mitglied der „Yellowjackets“ oder Leader seiner eigenen Big Band, die Zusammenarbeit mit ihm wird der Band auf jeden Fall stets mit Stolz in Erinnerung bleiben! ...it was like a dream came true - thank you, Mr. Mintzer


Sigi Feigl - cond J端rgen Maier - ss & as Josef Mitterfellner - as Wolfgang Schiefer - ts Johann Prassl - ts Thomas Baumgartner - bs G端nther Pendl - tp & flh Gerhard Ornig - tp & flh Stephan Kaufmann - tp & flh Ulrike Tropper - tp & flh / voc (tracks 2 & 9) Josef Tropper - tp & flh (tracks 2, 3 & 9)


Die Band

Didi Bresnig - tb Herbert Monsberger - tb Robert Orthaber - tb & btb (track 3) Bernhard Neumaier - btb (exept track 3) Sascha Krobath - tb (track 3) Ewald Sackl - git Rudi Wiesegger - p / nord C1 (track 5) Georg Scheifinger - b Klemens PraĂ&#x;l-Hutter - dr Franz Hofferer - perc (tracks 1,4, 8 & 9)


5. wow 7:42 (comp.: barbara dennerlein / arr.: jörg achim keller)

soloists: rudi wiesegger (nord c1) gerhard ornig (trumpet) klemens praßl-hutter (drums)

Barbara Dennerlein

[September 2008]

Spontane Entscheidungen sind oft die besten, und so ergab sich, dass ein lieber Freund der Big Band, Toni Eder, ein musikalisches Zusammentreffen mit dieser bemerkenswerten Jazzmusikerin an der Hammondorgel arrangierte. Als Hauptact gastierten wir bei seinem mittlerweile über die Grenzen hinaus bekannten Jazzfestival „Most & Jazz“. In relativ kurzer Zeit erarbeitete die Big Band das gesamte Konzertprogramm, in dem ausschließlich Kompositionen der deutschen Jazzmusikerin gespielt wurden. Da die Big Band an den eher groove-orientierten Originals der deutschen Jazzmusikerin ungemein viel Gefallen fand, revanchierte sich die überaus sympathische Organistin ihrerseits mit einer grandiosen Performance und die Big Band konnte ihrer Gästeliste einen weiteren prominenten Eintrag hinzufügen.


6. amapola 4:19 (comp.: joseph lacalle / arr.: don menza)

soloist: jürgen maier (alt sax)

Don Menza

[März 2008 & März 2009]

Lebende Jazzgeschichte, Meister des Tenorsaxophons, fröhlich und immer wieder zu Späßen aufgelegt - so präsentierte sich dieser große Jazzmusiker der Big Band und die Begegnungen mit ihm waren jedes Mal ein besonderes Erlebnis. Wie kaum ein anderer verstand er es, die Musik an sich der Band näher zu bringen - war es bei den Proben, beim Smalltalk in den Pausen oder bei einem gemeinsamen Gläschen, wo er dann auch nicht selten die eine oder andere Story der Jazzgeschichte aus längst vergangener Zeit zum Besten gab. Mit „Amapola“ kam ein wunderschönes Stück in unser Bandbook, das im Zuge der Präsentation des Dokumentarfilms „La Terra Promessa“, der die Geschichte italienischer Auswanderer nach New York erzählt und wofür Don Menza, selbst aufgrund seiner familiären Wurzeln mit Italien verbunden, die Filmmusik dazu schrieb, aufgeführt wurde. Grazie Don


7. up easy 6:36 (comp.: luis bonilla / arr.: john yao)

soloists: didi bresnig (trombone) thomas baumgartner (bariton sax) klemens praßl-hutter (drums)

Luis Bonilla

[April 2010]

Er kam als „outstanding Musician“ und hervorragender Instrumentalist und ging als Freund. Abgesehen von seinem impulsiven Posaunenspiel, seiner Musik, seinen Kompositionen und Arrangements, seinem Arbeitsstil und seinem Fingerspitzengefühl, wie er die Big Band auf neues musikalisches Terrain führte, beeindruckte uns vor allem seine menschliche Seite. Wie sehr die Musik auch als Gesamtes in den Vordergrund gestellt wurde, so konnten wir doch in kurzer Zeit sehr eng zusammenwachsen, wobei seine musikalische Autorität nie in Frage gestellt wurde. Spannende und ungemein wertvolle Momente für die Band waren stets gegeben: Die Palette reichte von freier Jazzmusik in Verbindung mit spontanen Gruppenimprovisationen bis hin zu Polyrhythmik, freien Formabläufen und Interplay. So erhaschte die Band durch ihn nicht nur einen Blick auf den oberen Level, sondern probierte sich an den Konzepten und Spielweisen kontemporärer Jazzmusik. Luis gab uns allen das Gefühl, mit ihm gemeinsam zu musizieren und er war nicht nur während der Proben und Konzerte ein Musiker unserer Big Band.


8. el junior 5:05 (comp.: karlheinz miklin / arr.: pocho lapouble)

soloists: sigi feigl (tenor sax) franz hofferer (percussion)

Karlheinz Miklin & Quinteto Argentina

[September 2006]

Mit dem zweiten musikalischen Höhepunkt in diesem Jahr ergab sich für die Big Band eine besondere Gelegenheit: Zum einen konnte die Big Band mit Karlheinz Miklin ihren ersten Gastsolisten auf der Bühne begrüßen und zum anderen bot sich mit den Musikern des „Quinteto Argentina“, eine authentische Latin-Rhythmsection. Dieses „Line-up“ eröffnete der Big Band schließlich auch ihre ersten großen Einblicke in die lateinamerikanische Musikwelt. Schon bei der Probesession merkte man der Band an, mit welchem Spaß und welcher Freude sie sich gemeinsam mit dem Saxophonisten und seiner Latin-Rhythmsection, diesem so positiven, energiegeladenen Musikstil hingab, zudem das Repertoire auch ausschließlich aus Kompositionen von Karlheinz Miklin bestand. Das Konzert sprach Bände.


9. it don’t mean a thing 4:06 (comp.: duke ellington / arr.: matt harris)

soloists: ulrike tropper (vocals) johann prassl (tenor sax) gerhard ornig (trumpet)

Kevin Mahogany

[Oktober 2010]

Das bislang letzte Projekt einer unvergleichlichen Zeit und mit Kevin Mahogany, einem Entertainer und Crooner der Extraklasse, auch der erste Vokalist unter den genannten Künstlern. Kein Mann der großen Worte, sondern sachlich, straight und cool - ganz im „New Yorker Stil“, wie eben am „Jazz-Olymp“ üblich - brachte er von Anfang an alles gleich auf den Punkt. Die Musiker der Big Band, einerseits durch die intensive und kontinuierliche Arbeit der vergangenen Jahre, andererseits mit den ständig ansteigenden musikalischen Anforderungen konfrontiert und durch die Zusammenarbeit mit diesen bedeutenten Jazzmusikern an Erfahrung gereift, konnten dem Sänger und „featured Artist“ aus den USA somit eine überaus professionelle und in ihrer Klangkultur nuanciert agierende Begleitband für diese Konzertreihe zur Seite stellen. Der Titel dieses Projektes „It Don’t Mean A Thing, If It Ain’t Got That Swing“ spricht für sich selbst und dieser Wahrheit ist von unserer Seite auch nichts mehr hinzuzufügen!


Special Thanks To • Stefan: für deine unglaubliche Arbeit - du hast ein komplettes Tonstudio ausgelagert und warst vom ersten Moment an zu 100% hinter diesem Großprojekt • Andreas: für deine sachliche Argumentation und die richtigen Worte im richtigen Moment - keep on playing • Martin: für deinen wundervollen menschlichen und musikalischen Input für diese Band - we missed you so much! • unsere Familien: für das Verständnis für unsere Leidenschaft und für die viele Zeit, die wir das ganze Jahr über mit der Band unterwegs sind • Isabel: für das Managment der letzten Jahre und für deine aktive Zeit in der Band • Sigi (Reisinger): für deine Freundschaft und dein unaufhörliches Streben, der Musik immer wieder eine Plattform zu bieten • alle Musiker die im Laufe der Zeit in dieser Band aktiv waren: Es war eine schöne Zeit und hat immer Spaß gemacht mit euch gemeinsam zu musizieren • Sigi (Feigl): danke, dass du immer an diese Band geglaubt hast, dafür, dass du diese Band so weit gebracht hast, für deine Loyalität und für deine Freundschaft • Peperl: dafür, dass es dich gibt und wofür du stehst • last but not least - the band: we guys made something really special happen - not bad!!! •


1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

the dance of denial 7:12 comes love 6:03 honeysuckle rose 3:18 mosaic 6:23 wow 7:42 amapola 4:19 up easy 6:36 el junior 5:05 it don’t mean a thing 4:06

Recorded by Stefan Warum at „Hugo Wolf Saal“ Leibnitz, on February 21 - 23, 2011 Musical Director: Sigi Feigl Production Assistant: Andreas Marinello Mixed & Mastered by Stefan Warum, Sigi Feigl & Wolfgang Schiefer at „Springbock Music Production“ April / May 2012 Artdesign & Cover by Wolfgang Schiefer & Christopher Rumpler Produced by Josef Tropper & Big Band Bad Gleichenberg ©2012

www.big-band.at


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