Bauen & Wohnen

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BAUEN & Wohnen Themenheft Vorkaufsrechte Stadtspitze darf Bauträgern Grundstücke abluchsen Wettbewerbe Forster Architekten gewinnen Neunlindenpark Innenstadt Freiburgs schwierige Suche nach mehr Attraktivität September 2022 Ausgabe Nr. 31 Großer Aufwand für Kleineschholz Stadt muss Bund 21 Millionen Euro für Kleingärten bezahlen

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Unheilvolle Melange

Die Baubranche steht unter Druck wie selten Editorial Anzeige

IhrHerzlichstLarsBargmann | Chefredakteur

Ohne die Bauwirtschaft wäre Deutschland noch deutlich schlechter durch die Pandemie gekommen. Während Fabriken stillstanden, Büros verwaist waren, Geschäfte geschlossen, wurde auf den Baustellen alles getan, um die Wirtschaft wenigstens ein bisschen am Laufen zu halten. Wenn es heute noch einmal so wäre, würde der Bausek tor das kein zweites Mal schaffen. Die Lage hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verändert: Erst sorgten gerissenen Lieferketten für Materialengpässe bei so gut wie allen Baustoffen, dann explodierten die Preise, dann strich ausgerechnet Klimaschutzminister Robert Habeck die Förderprogramme für klimafreundlichere Gebäude zusammen, dann verdreifachten sich die Zinsen. Hunderte Baustellen in der Republik laufen aktuell nur schleppend oder stehen ganz still. Dutzende Bauge nehmigungen liegen – nach zumeist langwierigen Pro zessen – fix und fertig bei Bauherren auf den Schreibtischen. Aber auf den Baustart warten die Verantwort lichen derzeit lieber. Zu hoch sind die Risiken. Auf der anderen Seite erreicht die erste Insolvenzwelle Südbaden, und die Baufinanzierer müssen der Kund schaft immer häufiger mal die nackte Wahrheit sagen: Die gestiegenen Zinsen und die Inflation knabbern von zwei Seiten am verfügbaren Einkommen. Es platzt in diesen Wochen längst nicht nur ein Traum von den eigenen vier Wänden. In Freiburg und dem Umland geht aber aktuell noch ei niges: Die Strabag Real Estate hat einen Wettbewerb für die Bebauung des HaidParks mit stolzen 40.000 Quad ratmetern ausgeschrieben, die Planwerk Freiburg hat den Sieger im Wettbewerb für den Neunlindenpark gekürt, die Stuckert Wohnbau bringt ein zweites Großprojekt auf dem Güterbahnhof. Und auch im Baudezernat von Martin Haag ist einiges los: Das Rathaus hat nach einem Kampf über zwölf Run den vom Bund die Kleingartenanlage im Neubaugebiet Kleineschholz gekauft. Für stolze 28 Millionen Euro. Und in Zähringen-Nord posaunte der Projektentwickler BO.L mal 1000 mögliche Wohnungen auf dem Areal mit dem ehemaligen Real-Markt und Mömax ins Land. Wie das aber alles finanziert werden soll, ist in diesen Ta gen kaum zu sagen. Wir wünschen anregende Lektüre.

Die WOBAG ist voll aufs Umland fokussiert 12 Warum die Gisinger-Gruppe derzeit mehr auf Bestand denn auf Neubau setzt 28

4 | chilli | bauen & wohnen | 09.2021 Messen Begehbare Häuser im HausBauPark in Villingen-Schwenningen 35 Die 22. Architekturtage am Oberrhein 35 Gewerbeflächenmarkt Die Strabag Real Estate hat einen Archi tektenwettbewerb für die Bebauung des HaidParks gestartet 36 Kammern Trübe Aussichten: HWK veröffentlicht absackenden Konjunkturindex 38 Projektentwickler Unmüßig spendiert dem Land 10.000 Quadratmeter für Flüchtlinge 32 Planwerk Freiburg kürt Stefan Forster Architekten zum Wettbewerbssieger am Neunlindenpark 42 Innovationen Michael Dutschke und das Pop-up-Modul Kuumo 44 Kommentar Warum das Rathaus Wohnbauflächen im FNP 2040 unter Verschluss hält 46 Titel Teurer Deal: Fürs Neubaugebiet Klein eschholz muss Freiburg dem Bund 28 Millionen Euro für 30.000 Quadratmeter hinblättern. 6-8 12 34 44 IMPRESSUM Bauen & Wohnen Themenheft 09-2021 Das Bauen & Wohnen-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg Paul-Ehrlich-StraßeGmbH13 | 79106 Freiburg fon: 0761-76 99 83-0 | fax: 0761-76 99 83-99 www.business-im-breisgau.debargmann@chilli-freiburg.de Geschäftsführung: Michaela Moser (V.i.S.d.P.) Chefredaktion: Lars Bargmann Redaktion: Pascal Lienhard, Philip Thomas Titel: © Stefan Forster Architekten Fotos: freepik, iStock Grafik: Tatjana Kipf Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Michaela Moser (Leitung), Marion Jaeger-Butt, Marlene Schick Vertrieb: Marlene Schick Aboservice: abo@chilli-freiburg.de Druck: Hofmann Druck, Emmendingen Ein Unternehmen der Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheberrecht lich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung und Einspeicherung in elektronische Systeme. Gleiches gilt für den Nachdruck der von uns entworfenen Bilder und Anzeigen.

Generalunternehmer Neuer Großauftrag für die Dürrschnabel Industriebau 22 Makler Schwieriges Zinsumfeld: Bei der S-Immo gibt die Nachfrage nach Immobilien und Finanzierungen nach 24 Umzug im Jubiläumsjahr: Christian Mül ler Immobilien eröffnet Dependance auf dem Güterbahnhof 26 Baubranche In Südbaden rollt eine Insolvenzwelle heran 29 Stadtentwicklung Projektentwickler kündigt bis zu 1000 neue Wohnungen in Zähringen-Nord an. Rathaus hält den Ball flach 30-31 Wohnen Wie ich zu Hause viel Geld mit kleinen Tricks sparen kann 40-41

Die Rolle rückwärts des EuGH und die Folgen für Bauherren und Planer 20 Neues Urteil vom Verwaltungsgericht: Stadt kann Bauträgern Grundstücke abluchsen 38

Verkehr Warum Stadtspitze und AmpelAbgeordnete an Bundesverkehrsminister Wissing schreiben 10 Bauträger

Freiburg bangt um die Innenstadt: Rathaus und FWTM stellen Konzept vor. Redakti on richtet Fokus auf acht Plätze 14-19 Baurecht

Inhalt

Die Stuckert Wohnbau AG bereitet zweites Großprojekt auf dem Güterbahnhof vor 34 Standortentwicklung

Großer Preis für Kleineschholz

KleineschholzWettbewerbschaftsplanerischenstädtebaulich-landRathausFreiburgerlobteinenfüraus.

Es geht noch um rund 550 Wohnungen, die Grundstücke sollen nach gemeinwohlorientie ren Kriterien im Erbbaurecht vergeben werden (Baugruppen, Genossenschaften, Mietshäuser syndikat, Stadtbau). 50 Prozent müssen öffentlich geförderte Mietwohnungen sein. Verkehrs- und Freianlagen (2 Hektar) müssen europaweit ausgeschrieben werden.

Visualisieeung: Architekten/UntertrifallerDietrich,© FreiburgDreiseitl/StadtStudioRamboll 2018 18. Juni 20196. Februar 2019 22.7. bis 6.9. 2019

September

Freiburger Rathaus muss Kleingartenfläche teuer bezahlen

Die Sieger heißen Dietrich, Untertrifal ler Architekten ZT und Ramboll Studio Dreiseitl. Der Entwurf umfasste damals 70.000 Quadratmeter Geschossfläche in Kleineschholz-Nord plus 29.000 Quadratmeter auf der Fläche beim Uniklinikum und insgesamt mehr als 1000 Wohneinheiten. undmitBeteiligungsverfahrenÖffentlichkeitBehörden.

Das

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Die 25.000 Euro an Zuschüssen pro Wohnung will die Stadt direkt an die „gemeinwohlorientierten“ – früher hieß die Formel mal „nicht gewinnorien tierten“ – Unternehmen, Genossen schaften, Mietshäusersyndikate und Bau initiativen weitergeben. Nur die sollen in dem Quartier bauen. Zu kaufen sind die Grundstücke nicht, nur zu leihen (wir berichteten). Es ge winnt der mit den am besten zur Konzeptvergabe passenden Ideen.

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Das Vermarktungskonzept sei mit dem Gemeinderat „vorgesprochen“, so Breiter. Ende dieses, Anfang kom menden Jahres sollen die Kriterien öffentlich werden. Das dürfte auch rechtlich spannend werden, denn im Rathaus wissen die Verantwortlichen, dass „gemeinwohlorientiert“ recht lich kein Begriff ist. Bei der Vergabe wird es unter anderem um die Anzahl der Mietwohnungen, um die Miet höhe und deren Bindungsdauer ge hen. Als sicher gilt, dass die Freiburger Stadtbau GmbH sich erfolgreich be werben wird. Im Schnitt sollen die Wohnungen 65 bis 70 Quadratmeter haben. Die Geschossflächenzahl liegt bei 2,3, mithin können auf einen Quadrat 2020 26. Oktober 2021 30. November 202125. Januar 2021 27. Oktober 2021 Die neu auf.nimmtThomasSabinederProjektgruppegegründeteunterRegievonReckerundFabianihreArbeit

Stadtentwicklung E lf Fußballfelder groß ist das geplante KleineschholzNeubaugebietimStühlinger. Gute vier Rasenrechtecke mit Kleingärten drauf hat das Freiburger Rathaus nun von der Bundes anstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gekauft. Nach äußerst zä hen Verhandlungen. Für 28 Milli onen Euro. 933 Euro pro Quadratmeter. Ein stolzer Preis. Er sinkt beim Bau jeder öffentlich geför derten Mietwohnung um 25.000 RundEuro. 250 geförderte Wohnungen sollen zwischen Güterbahntrasse und Rathaus im Stühlinger, der Tram trasse und der Lehener Straße gebaut werden. Damit sinkt der Kaufpreis um rund 6,25 Millionen Euro. „Das ist alles andere als ein Schnäppchen, aber wir sind froh, dass wir nun zu ei ner Einigung gekommen sind“, kom mentiert Finanzbürgermeister Stefan Breiter den Deal. Der Verkaufsteam leiter der BImA Freiburg, Markus Kästel, freut sich, „dass die BImA als verlässliche Partnerin der Kommune auf Basis einer guten und erfolgrei chen Zusammenarbeit einen wesent lichen Beitrag zur Forcierung des Wohnungsneubaus, insbesondere auch des sozialen Wohnungsbaus in Frei burg, leisten kann.“ Das Rathaus verhandelt derzeit auch noch mit der Arbeitsagentur über den Kauf einer etwa 3600 Qua dratmeter großen Fläche zwischen Jobcenter und Sundgauallee. Auch die Agentur wird an die Schmerz grenze gehen. Allerdings sind auf ih rem Grundstück nur Grünflächen geplant. Dafür 933 Euro zu zahlen, wäre ein Fall für den baden-württem bergischen Rechnungshof. Unterm Strich, so die aktuelle Schätzung, muss Breiter für das „gemeinwohlorientierte“ Quartier 30 Millionen Euro in der Stadtschatulle finden. Dazu braucht er nagelneue Kontaktlinsen.

1. November

Der Rahmenplan.beschließtGemeinderatden Der dasAusschreibungnahmeEntwicklungsmaßstädtebaulichebeschließtGemeinderatdiesowiediefürEnergiekonzept.„Rund 500 Wohnungen“ heißt es in einer Pressemit teilung aus dem Rathaus. Beginn der ersten Arbeiten (Räumung von Kleingär ten, Schaffen von Ausgleichsflächen für Mauereidechse). In der Max-WeberSchule gibt es eine öffentliche Veranstaltung. Drei Kringel und ein Neubaugebiet: Das ist der SiegerentwurfKleineschholzfür

Ein Teilstück der Sundgauallee zwi schen Berliner Allee und RathausParkplatz wird zurückgebaut – durchaus ein raumordnerisches Highlight der Entwicklung. An dem die Bürger im Beteiligungsverfahren übrigens maßgeblichen Anteil hatten. Die Rolle des Wärmelieferanten hat die Badenova AG in einer Ausschreibung gewonnen. Mindestens 20 Jahre lang wird der kommunale Energieversor ger die Wohnungen heizen. Für insgesamt 411 „zu fällende Bäu me“, wie es in einer Drucksache für den Gemeinderat heißt, müssen Ersatzpflan zungen im oder außerhalb des Plange biets gepflanzt – oder durch Ökopunkte gleichsam erkauft werden. Entlang der Güterbahn muss eine vier Meter hohe Schallschutzwand gebaut werden. Wie nahezu überall in der Stadt lebt auch in diesem Plangebiet die nach dem Bundesnaturschutzgesetz immer noch streng geschützte Mau ereidechse. Für sie müssen 10.000 Quadratmeter neuer Lebensraum be reitgestellt und dauerhaft gesichert werden. Teilweise auf dem Haupt friedhof, teilweise bei der Messe. Auch Bergmolche haben Fachleute im Kleineschholz gesichtet, die nun in geeignete Kleinstgewässer umge siedelt werden müssen. Anfang kommenden Jahres will die Stadtspitze dem Gemeinderat eine Kosten- und Finanzierungsrech nung vorlegen. Der Satzungsbeschluss – und damit das grundsätzliche Bau recht – soll spätestens im kommen den März fallen. Die ersten Bagger für den Hochbau werden auf den elf Fußballfeldern erst 2024 anrollen.

Der Gemeinderat beschließt die Offenlage des Bebauungsplans mit einer GFZ 2,3 und einer Bruttogeschossfläche (BGF) von 53.000 Quadratmetern. Da die Quartiersgarage rund 5400 Quad ratmeter benötigen wird, bleiben fürs Wohnen und gewerbliche Flächen etwa 47.600 Quadratmeter.

Idefix würde heulen: Für das neue Baugebiet sollen mehr als 400 Bäume gefällt werden.Unten im Foto sind unter grauen Dächern das Kreismedienzentrum, die Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule und die Edith-Stein-Schule zu sehen.

Lars Bargmann 411 Bäume müssen gefällt werden

Stadtentwicklung 8 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 12. Juli 2022 21. Juli 202219. Juli 2022

Das Vergabeverfahren für die Wärmeversorgung ist abgeschlossen: Badenova bekommt den Zuschlag für mindestens 20 Jahre. Kleineschholz wird an den Wärme verbund Freiburg-Süd angeschlossen. Stadt und BImA einigen sich nach zähen Verhandlungen auf den Kaufpreis für Kleingartenanlage.die meter Boden 2,3 Quadratmeter Wohn fläche (brutto) gebaut werden. Auch die BImA selbst will 50 Wohnungen mit bezahlbaren Mieten für ihre Be schäftigten bauen. Und Flächen für eine viergruppige Kita. Fünf Fußballfelder soll insgesamt der öffentliche Freiraum umfassen. Autos sollen in einer Quartiersgarage geparkt werden. 20 Car-Sharing-Plät ze stehen ebenso im Plan wie ein achtund ein siebengeschossiges Gebäude. Ansonsten dominieren vier- bis fünf geschossige Häuser. Zwei Drittel aller Dachflächen sind zu begrünen, auf ei nem Drittel müssen Solaranlagen ins talliert werden. Den ausBregenzrich,Wettbewerbstädtebaulich-landschaftsplanerischenvorgeschaltetenhattendieBürosDietUntertrifallerArchitektenausmitRambollStudioDreiseitlÜberlingengewonnen.

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Weckruf aus Freiburg Stadtspitze und Ampel-Abgeordnete fordern mehr Tempo beim Stadttunnel »Uns liegt das Projekt am Herzen«Abnachunten: Jeden Tag rollen 57.000 Autos durch Freiburg.

tln©Foto: Verkehr 10 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

„Der Tunnel ist eine Riesenchance für die Stadtentwicklung und für mehr Le bensqualität an der Dreisam“, bekräf tigt Claudia Raffelhüschen. „Als Bundestagsabgeordnete der Koalitions fraktionen setzen wir ein Zeichen, dass wir hinter dem Stadttunnelprojekt ste hen und uns für eine zügige Planung und eine auskömmliche Finanzierung auf Bundesebene einsetzen werden“, unterstreicht Takis Mehmet Ali. Auf der B31 in Freiburg fahren heute täglich fast 57.000 Autos, darunter 5500 Laster bei einem sehr hohen An teil an schweren Lkw. „Keine Straße in Baden-Württemberg außerhalb des Autobahnnetzes weist eine vergleich bar hohe Lkw-Belastung auf“, heißt es in dem Brief an Wissing. Nach einer Berechnung des Freiburger Regierungs präsidiums (RP) aus dem Jahr 2016 werden 2025 täglich rund 65.800 Au tos und 6500 Laster auf der B 31 mit ten durch die Stadt rollen.

Zwischen 2010 und 2019 habe der Lkw-Verkehr an der Dauerzählstelle im Schützenalleetunnel um 21 Prozent, der Verkehr mit Lastzügen und Sattel zügen sogar um 40 Prozent zugenom men – Tendenz weiter steigend. „Mit dem Bau des neuen Stadttunnels kön nen wir einen Großteil des Gesamtver kehrs in den Untergrund und damit aus der Stadt verlegen. Das ist nicht nur dringend notwendig, sondern bietet auch die Möglichkeit, den Dreisam raum zwischen der Innenstadt und der Wiehre umzugestalten“, so Baubürger meister Martin Haag. Dann entstehe ein neuer grüner, hochwertiger Stadt raum an der Dreisam: „Das ist die gro ße Chance für die Stadtentwicklung.“ Der 1,8 Kilometer lange Stadttun nel steht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030. Derzeit ist er taxiert auf 325 Millio nen Euro. Diese Zahl ist aus dem Jahr 2016. Lars Bargmann

F reiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, Baubürgermeister Martin Haag und die regionalen Ampel Bundestagsab geordneten Chantal Kopf (Grüne), Claudia Raffelhüschen (FDP) und Takis Mehmet Ali (SPD) fordern in einem Schreiben an Bundesver kehrsminister Volker Wissing (FDP) mehr Tempo bei der Planung des Freiburger Stadttunnels. Zuständig für diese Planung ist die Autobahn GmbH, eine Tochter des Bundes. Jan-Philipp Strobel, Sprecher der Südwest-Niederlassung der Auto bahn GmbH, hatte unserer Redaktion im April gesagt, man arbeite „mit Hochdruck“ an der Entwurfsplanung. Doch seit die GmbH das Projekt vom Regierungspräsidium Freiburg im Ja nuar 2021 übernommen hat, ist es sehr still geworden. Zu still offenbar. Daher nun der Brief an den Minister. „Die enormen Probleme, die der Verlauf der hochbelasteten B 31 durch Freiburg hindurch mit sich bringt, lassen sich nur durch konsequentes Engagement des Bundes mit dem Ziel der schnellstmöglichen Verlagerung dieses Verkehrs in den Stadttunnel lösen“, heißt es in dem Brief. Es müsse darum gehen, die Planungen zügig und unter Berücksichtigung der Inte ressen der Stadt Freiburg und der be troffenen Anwohner so voranzubringen, dass das Planfeststellungsverfahren „möglichst bald eröffnet und auch zügig abgeschlossen werden“ könne.

Der Prozess des Übergangs an die Autobahn GmbH habe zu Verzögerun gen im Projektablauf geführt. „Wir möchten Sie bitten, alles dafür zu tun, dass die Planungen weiter zügig voran getrieben und beschleunigt werden und die Finanzierung des Vorhabens sicher gestellt wird“, heißt es in dem Schrei ben weiter. „Wir machen gemeinsam deutlich: Den Bundestagsabgeordneten der Ampel-Fraktionen liegt das Projekt Stadttunnel am Herzen“, so Chantal Kopf: „Ich unterstütze den Stadttun nel, genau wie die Freiburger Grünen, insbesondere aufgrund des unbedingt notwendigen Rückbaus des oberirdi schen Verkehrs.“

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WOBAG in ganz Südbaden aktiv I m Herzen von Bad Krozingen hat die Wohnbau Baden AG (WOBAG) ihren Job bei der Neugestaltung der Ortsmitte erfolgreich erledigt, auch das große Siedlungsprojekt am Schänzle in Waldkirch ist fertiggestellt: Nun widmet sich das Team um Vor stand Klaus Ruppenthal wieder seinem Kerngeschäft: Vor allem Familien mit neuem Wohnraum zu Dasversorgen.jüngste Projekt geht Rup penthal in Ihringen an. Mitten im Ortsetter hat die WOBAG ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück ge kauft. Wo bisher ein Bauernhof stand, soll im nächsten Jahr der Bau eines Mehrfamilienhauses und von sechs Doppelhaushälften für Familien star ten. Die Bauvoranfrage ist eingereicht. In Bamlach bei Bad Bellingen baut das Freiburger Unternehmen ein Zwei familienhaus sowie sechs Doppelhaus hälften, auch das adressiert Ruppenthal an Familien. Schweiz-Pendler haben hier kurze Wege. Auch in Heuweiler hatte die WOBAG Doppelhaushälften für Familien gebaut, aktuell sind weite re elf Eigentumswohnungen mit drei oder vier Zimmern im Werden. Im Schnitt kostet der Quadratmeter in at traktiver Ortsrandlage 6500 Euro. In Sexau, wo die WOBAG einen Wett bewerb mit acht Teilnehmern gewon nen hatte (wir berichteten), startet im Herbst der Bau von fünf Häusern mit je sechs Wohnungen. 12 Wohnungen –mithin 40 Prozent – sind öffentlich gefördert. Wie viel die Eigentumswohnungen kosten werden, ist aktuell angesichts der Baupreisexplosionen durchaus eine Arithmetik-Akrobatik: „Unter 5000 Euro werden wir nicht mehr landen können“, so Ruppenthal.

12 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Wobag©Foto: Bauträger

Ein gebauter Quadratmeter neues Woh nen kostet mittlerweile in der Herstel lung schon rund 4000 Euro. In Königschaffhausen werden die elf Reihenhäuser im Ortsetter noch in diesem Jahr bezugsfertig, hier sucht die WOBAG noch neue Inter essenten, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden für rund 550.000 Euro erfüllen wollen. In Lörrach – beim Projekt Sieben Linden hatte die WOBAG ebenfalls einen Wettbewerb gewonnen – entste hen derzeit 100 Mietwohnungen. Das Projekt ist bereits an einen institutio nellen Anleger verkauft und wird bis Mitte 2024 fertig. In Dottighofen bei Bad Krozingen übergibt Ruppenthal im Oktober vier Zwillingshäuser mit acht Wohnungen an die neuen Eigen tümer. In nur vier Wochen war das Angebot ausverkauft. Bad Krozingen, Lörrach, Sexau, Bamlach, Königschaffhausen, Ihrin gen, Dottighofen – die WOBAG konzentriert sich derzeit komplett aufs Umland. Der erfahrene Immo bilienexperte wundert sich, dass in Freiburg unweit des eigenen Firmen sitzes im Neubaugebiet Innere Elben immer noch ein größeres Grundstück am westlichen Eingang unbebaut ist. Die WOBAG hatte sich bei einer städtischen Ausschreibung dafür be worben. „Wir haben nur die Nach richt, dass wir den Zuschlag nicht bekommen haben.“ Das ist schon ei nige Jahre her. bar Wettbewerbssieger: In Sexau baut die WOBAG 60 Wohnungen in fünf Häusern.

Voll aufs Umland konzentriert

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Google2009),(©GeoBasis-DE/BKG2022©KartendatenTechnologies,MaxarLandsat/Copernicus,GeoContent,GeoBasis-DE/BKG,CNES/Airbus,AeroWest,2022©Foto:von oben: Die Zahlen markieren die acht Plätze, die für eine attraktivere Innenstadt eine wichtige Rolle spielen. Siehe nachfolgende Seiten.

N icht erst seit Corona be reitet die Entwicklung der Innenstädte vielen Akteuren Kopfschmerzen. Um den Be schwerden entgegenzuwirken, hat der Freiburger Gemeinderat einem dicken Maßnahmenpaket zuge stimmt. Billig wird das nicht, Stadt und Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) hoffen auf Unterstützung des Bundes –und auf Spenden. Satte 1,94 Millionen Euro soll al lein der erste Bauabschnitt der Sanie rung des Colombiparks kosten. An der Ecke Rosastraße und Rotteckring soll ein Spielplatz gebaut werden, da für muss das alte Trafohäuschen durch ein kleineres ersetzt werden. Der Treffpunkt für Drogenkonsu mierende soll an die Ecke Rosa- und Colombistraße unter eine Pergola verlegt werden. Zudem muss in die Technik zum Betrieb des Brunnens investiert werden. Während ein ganzes Bündel von Beschlüssen einstimmig beschlossen wurde, gab es beim Colombi-Park drei Gegenstimmen und sechs Ent haltungen. Im Amtsblatt erklärte Lina Wiemer-Cialowicz die Gründe für die nicht gehobene Hand der Fraktion Eine Stadt für Alle. Zwar lobte sie den barrierearmen Zugang zum Museum und die geplante Reak tivierung des Brunnens. Aber das Projekt sei sehr teuer, die Finanzie rung im laufenden Haushalt „nicht darstellbar“, andere Grünflächen und Plätze hätten eine Sanierung notwen diger, auch Änderungen am Treff punkt der Suchtkranken kritisiert die Stadträtin. Ob das alles am Ende um setzbar ist, hänge zudem daran, dass der Lokalverein Innenstadt 300.000 Euro an Spenden für den geplanten Spielplatz einnehme. Klappe dies nicht, müsse nach Willen der Mehr heit des Gemeinderats wieder die Stadtkasse einspringen.

Standortentwicklung

14 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Pimp my City Politik und FWTM wollen Innenstadt neues Leben einhauchen 1 2 3 7 5 48 6 Altstadt

Seit vergangenem Jahr hat Freiburg mit Thorsten Schäfers einen Innenstadt koordinator. Als Ansprech partner für Händler, Gastronomen und Kul turtreibende soll er dazu beitragen, dass die Innen stadt attraktiv bleibt. Im Interview spricht er über den Zustand der Innenstadt und was er mit einem größeren Budget machen würde.

FreiburgStadt©Visualisierung:

bringen.tenFWTMLokalverein„Herzschlag„z’FriburgEinzelhandelsverbändeninderStadt“undFreiburg“sowiedembeworben.Rathaus,undHerzschlagmüssdafürselber295.500Euro

Freiburg ist nicht koordinatorInterviewKopenhagenmitInnenstadt-ThorstenSchäfers

b&w: Wie geht es dem Patienten Freiburger Innenstadt? Schäfers: Es geht ihm den Umständen entsprechend verhältnismäßig gut, gerade im Vergleich zu anderen Städten. Wenn wir uns Statistiken der vergangenen vier Jahre anschauen, sehen wir jedoch, dass die Besu cherzahl in der Innenstadt zurückgegangen ist. Auch wenn wir die Ergebnisse vergangener Jahre nicht mehr erreichen werden, müssen wir uns der Aufgabe stellen, die Innenstadt weiter zu attraktivieren.

b&w: Mit welcher Medizin halten Sie den Patienten fit? Schäfers: Zum einen mit lebenserhaltenden Sofort maßnahmen im Sinne kurzfristiger Lösungen. Mit den Fashion Days etwa wollen wir den Textileinzel handel unterstützen, dem es besonders schlecht geht.

Natürlich sind Best Practices aus anderen Städten wichtig. Gleichzeitig hat jede Stadt eigene Spezifika. Daher kann man Freiburg nicht einfach mit Kopen hagen vergleichen. b&w: Wenn Sie einen Etat von zehn Millionen Euro zur Verfügung hätten – was würden Sie damit tun?

Standortentwicklung

Schäfers: Ich würde mir Plätze wie den Karlsplatz vornehmen und mit neuen Ideen bespielen. Aber die Attraktivierung der Innenstadt ist nicht nur eine Frage von Geld. Es braucht ein Umdenken auf allen Seiten und eine neue Kultur des Möglichmachens.

Auf der Prioritätsliste nach vorne gerutscht: Für die Umgestaltung des Colombiparks stehen knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung. Colombischlössle Brunnenschacht Spielplatz Trafo Pergolaplatz

FWTM©Foto:

Neben den Spenden hoffen die Akteure auf 340.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Zu kun ftsfähige Innenstädte und Zent ren“. Um 1,18 Millionen Euro haben sich Rathaus und FWTM mit den

Der Sektor ist in der Innenstadt stark vertreten, 52 Prozent der dortigen Handelsfläche gehören dazu –und da sind Schuhläden nicht mitgerechnet. Wir müssen aber auch bedenken, dass der Tag 24 Stunden hat. Als reine Einkaufsstraße ist die Kaiser-JosephStraße nachts und sonntags wenig belebt. Insgesamt sind sowohl Akteure vor Ort als auch die Verwaltung gefordert, gemeinsam über Lösungen nachzudenken.

Losgehen kann es aber erst, wenn der Bund den Antrag ge nehmigt hat. „Wir gehen davon aus, dass uns die Genehmigung spätestens im September zugeht“, so FWTM-Sprecher René Der jung. Laut Rathaussprecherin Eva Amann sollen die Bauarbei ten mit dem Pergolaplatz im März starten, die Eröffnung des Spielplatzes ist fürs dritte Quar tal 2024 angedacht. „Es braucht mehrere Magnete, um die Innenstadt attraktiv zu machen“, befand Bürgermeister Stefan Breiter auf einer Presse konferenz Mitte Juli. Dazu ge hört auch die ebenfalls an den Bundesantrag gebundene Erstel lung eines Strategiekonzepts zur Belebung der Innenstadt. Unab hängig vom Antrag sind etwa die für kommenden Sommer ge planten Münsterplatzkonzerte mit namhaften Acts sowie Fami liensamstage und die Fashion Days Mitte September. Eine wichtige Stellschraube ist für Stadt und FWTM die Mobilität. An zwei Samstagen im laufenden sowie an drei in 2023 können Busse und Bahnen in Freiburg kostenfrei genutzt werden. Oberbürgermeister Martin Horn erzählte auf der Pressekonferenz: „Der Einzel handel sagt, dass die kostenfreien ÖPNV-Samstage die umsatz stärksten in ihrer Geschichte wa ren“, so Horn. Auf Nachfrage gibt sich Susanne Atila, Ge schäftführerin von z’Friburg in der Stadt, zurückhaltend. Man könne das nicht mit Zahlen bele gen, allerdings sei das Feedback der Händler beim kostenfreien ÖPNV-Samstag im März 2019 sehr positiv und die Stadt „voll wie zu alten Zeiten“ gewesen. Pacal Lienhard

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So ist es: Verlassen liegt der Karlsplatz in der Nachmittags sonne. Vier Reisebusse parken, ein paar Menschen sitzen auf Bänken, die kurioserweise zum Teil Richtung Leopoldring auf gestellt sind. Bis 1944 schloss der Platz als innerstädtische Grün fläche an den Ostflügel der noch U-förmigen Karlskaserne an.

So könnte es sein: Der Platz ist für parkende Busse zu schade. Die Freien Wähler brachten dafür den Parkplatz am SC-Stadion ins Spiel. Der Karlsplatz bräuchte mehr bewirte te Außenflächen, mehr Grün statt Asphalt, könnte auch Platz für einen regelmäßigen Kunsthandwerkermarkt bieten.

So ist es: Ein Platz im Herz der Stadt, der in seiner Trostlo sigkeit fast untergeht. An der Straßenbahnhaltestelle zwischen Stadttheater und Polizeirevier Nord liegt ein gepflasterter Platz mit zwei Grünflächen. Aufenthaltsqualität nahe null. So könnte es sein: Jeder (!) Landschaftsbauer könnte aus diesem kleinen Juwel einen Ort bauen, der eine höhere Qualität hat. Eine neue Baumgruppe, Sitzgelegenheiten und ein Kaffeemobil würden Touristen wie Einheimische anziehen.

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Freiburg Innenstadt AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LOS D ie Freiburger Innenstadt braucht neue Impulse. Ein Zukunftskonzept haben Rathaus und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH Mitte Juli vorgestellt. Tageweise kostenloser ÖPNV, After Work Märkte, Pop up Stores, ein neuer Spielplatz im Colombipark zählen dazu. Die chilli Redakteure Lars Bargmann und Pascal Lienhard richten ihren Blick indes auf acht Plätze. Sie sehen großes Potenzial für eine Attraktivitätssteigerung. Der Karlsplatz Dienstag, 26. Juli, 16.55 Uhr Der Trostlosplatz Dienstag, 26. Juli, 17.30 Uhrpl©Fotos:

Schwabentorgeschichte

Freiburg Innenstadt 4 3 Der

Der

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So könnte es sein: Bächle, Brunnen – und ein verschäm tes Bäumchen: Der Platz braucht dringend schattenspenden de Baumreihen. Ein kleiner Lehrpfad heimischer Bäume, die das Rathaus ja bei jeder Baugenehmigung fordert, wäre at traktiv fürs Publikum. Wie kleinere Kulturveranstaltungen (Lesung, Klavier, Gesang) auch.

So ist es: Bis 2003 waren hier fliegende Händler anzutreffen In der Hitze des Nachmittags verweilen nur ein paar Leute auf dem Kartoffelmarkt. Vor der prallen Sonne in der Mit te des Platzes mit seinem Brunnen sind die meisten in den Schatten geflohen. Ein paar Besucher haben sich auf die von der FWTM aufgestellten Stühle gewagt. Diese hatten unlängst Schlagzeilen gemacht, als sie aufgrund der Wärmebelastung eingesunken waren.

So ist es: An der Schnittstelle von Salz- und Herrenstra ße liegt der Oberlindenplatz mit einem Brunnen mit Ma rienfigur. Eigentlich ein schönes Plätzchen, um kurz die Füße unter der alten Linde baumeln zu lassen. Doch eine wirkliche Entspannung will sich nicht einstellen. Fahrräder verrammeln den Zugang, außer einer Sitzgelegenheit unter dem Baum lädt nichts zum Verweilen ein. So könnte es sein: Räder haben auf dem Plätzlein nichts zu suchen, das Dreieck muss dringend bewirtet werden, mit einem kleinen Weingarten vielleicht? Die Stadtgärtne rei stellt noch drei, vier Palmen dazu, eine Stele informiert über und laufende Ausstellungen im Augustinermuseum. Oberlinden-Platz Dienstag, 26. Juli, 18.05 Uhr Kartoffelmarkt Dienstag, 26. Juli, 17.10 Uhr

6 Löwenplatz Dienstag, 26. Juli, 17.55 Uhr

5 Der

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So ist es: Eine Grünfläche, ein Brunnen, 20 Stühle – man sollte meinen, dass der Fahnenbergplatz gegenüber vom Rek torat ein beliebter Spot ist. An diesem Nachmittag steht er nicht hoch im Kurs. Ein älterer Mann hat sich zum Lesen auf einem der Stühle niedergelassen. Zwei Studierende bleiben kurz stehen, schnacken, machen sich wieder auf. Gelegen zwi schen Friedrichstraße und Rotteckring ist die Lärmbelastung durch Pkws und Lkws hoch, auch das Wasser des Springbrun nens kann den Geräuschpegel nicht vollständig übertönen. So könnte es sein: Sehr viel Potenzial hat die Fläche – viel zu oft zweckentfremdet für Baustelleneinrichtungen nicht. Aber sie könnte ein Ort für einen Skulpturenpark sein, auf dem alle zwei Monate regionale Gruppen und Künstler neue Werke ausstellen. So ist es: Freiburg ist eine Fahrradstadt. Wer dafür noch einen letzten Beweis erbracht haben möchte, kann am kleinen Platz vor der Confiserie Gmeiner, direkt vor der Fischerau, vorbeischauen. Vom kleinen Platz mit Baum und Sitzgelegenheit ist aufgrund der wild abgestellten Drahtesel kaum etwas zu sehen. So könnte es sein: Zunächst braucht der Platz mal einen Namen: Löwenplatz (nach dem gleichnamigen Brunnen nebenan). Die Räder wären am Karl-Rahner-Platz ein paar Meter weiter westlich gut aufgehoben. Ein paar Ti sche mehr, ein fest installiertes Philosophen-, Dichter- und Rednerpult, die Eröffnungsrede hält der Oberbürgermeis ter. Alles, was gesprochen wird, muss irgendwie, irgendwo oder irgendwann mit Freiburg zu tun haben.

Der Fahnenbergplatz Dienstag, 26. Juli, 16.30 Uhr pl©Fotos:

So könnte es sein: Die Karlskaserne wird nach Fertig stellung des zweiten Rathauses im Stühlinger anders ge nutzt werden. Der Lokalverein Innenstadt brachte Musikschule, Räume für Veranstaltungen und Jugendkul tur sowie eine Pop-up-Mall ins Spiel. Ein Café im Erdge schoss, das auch auf den Platz bewirtet, würde deutlich mehr Flair versprechen.

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Der Europaplatz Dienstag, 26. Juli, 16.45 Uhr

Der Platz der neuen Synagoge Dienstag, 26. Juli, 17.15 Uhr

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 19 Freiburg Innenstadt So ist es: Am nördlichen Ende der Kaiser-Joseph-Straße gelegen, darf der Europaplatz mit Fug und Recht als Ein gang in die Freiburger Innenstadt bezeichnet werden. Doch gerade der Platz vor der Karlskaserne gleicht einer Steinwüs te – inklusive ästhetisch wenig ansprechendem Testzen trum. An diesem Dienstag sind es nur wenige Menschen, die sich auf einer Bank oder der Mauer aufhalten.

So ist es: Selbst einigen Freiburgern dürfte der Platz zwi schen Stadtbibibliothek und neuer Synagoge kaum ein Be griff sein. Ein paar Bäume spenden Schatten, weitere Pflanzen sorgen für Grün. Dennoch ist es hier menschen leer Stadt und FWTM würden den Platz gerne aufwerten – wenn denn Geld vom Bund kommt. So könnte es sein: Mit der Greencity Wall ist ein erster Schritt für eine grüne Oase getan. Aus einer Bundesförde rung stehen 150.000 Euro für die Attraktivitätssteigerung zur Verfügung. Ein kleiner Lesegarten hinter der Biblio thek ist auf der Agenda. Da der Platz durch die StaBI ver schattet wird, wären Ruhebänke schön. Durch die Synagoge und andere Anrainer wird die Aufwertung si cher viele Debatten auslösen.

Lars Bargmann

Wenn sich Luxemburg nicht aus an derem Grunde wieder einschalten wollte.

Rolle rückwärts EuGH revidiert HOAI-Urteil Statt 178.000 Euro nun wohl 600.000 freepik.com©Foto:

20 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Baurecht D er Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 18. Januar 2022 einen Salto rückwärts hingelegt. Vor drei Jahren hatten die obersten europäischen Rich ter geurteilt, dass die deutsche Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) teilweise rechtswidrig sei und die von den Baukosten abgeleiteten Mindest und Höchstsätze für die Honorare unwirksam, weil sie gegen die europäische Dienstleistungsrichtline verstoßen. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Mai 2000, dass Luxemburg sich damit noch einmal befassen müsse. Hat Luxemburg. Nun sieht es wieder ganz anders aus. Ein neues BGH Urteil bringt Auftraggeber in Bedrängnis. „Im Kern haben wir jetzt wieder den alten Rechtszustand, der vor dem EuGH-Urteil von 2019 wirksam war“, sagt Nicolas Schill von der Staufener Baurechtsspezialistenkanz lei Steiger, Schill & Kollegen, die von den Magazinen Capital, brandeins und Focus aktuell unter den besten Baurechtskanzleien in Deutschland geführt werden. Die Entscheidung gilt für alle noch anwendbaren Fas sungen der HOAI und bis zum Jah resende 2020 geschlossene Verträge. Bei stufenweiser Beauftragung auch für danach abgerufene Stufen. Und dieser Kern sieht so aus: Wenn Architekten oder Ingenieure mit ihren privaten Auftraggebern für bestimmte Leistungen Pauschalen vereinbart hat ten, können sie bei der Schlussrechnung trotzdem immer den HOAI-Mindest satz verlangen. Es sei denn, die Architek ten haben die Schlussrechnung bereits gestellt und der Auftraggeber hat diese auch bezahlt. Dann ist das Geschäft fi nal erledigt. Allein in Staufen liegen derzeit mehr als ein Dutzend nicht erledigter Fälle. Ein spektakulärer spielt in BadenBaden. Dort hatte der türkische In vestor Hüseyin Aydogan 2014 das denkmalgeschützte Babo-Hochhaus gekauft und dann einen Freiburger Architekten mit dem Bauantrag für einen Umbau in ein Hotel beauf tragt. Architekt und Auftraggeber hatten dafür pauschal 178.000 Euro vereinbart. Als der Bauantrag vorlag, weigerte sich Aydogan – der mittler weile sogar von Bürgermeister Alexan der Uhlig öffentlich kritisiert wird –, mehr als 100.000 Euro zu zahlen. Das wird sich wohl rächen. Nachdem der EuGH im Januar seinen Salto rückwärts vor den Augen der Öffentlichkeit hin gelegt hatte, war in einem an deren Fall wieder der BGH dran. Der urteilte am 22. Juni, dass Architekten den Mindestsatz geltend machen können. Nun, der Mindestsatz nach HOAI liegt für die Leis tung in Baden-Baden nach ei nem Gutachten bei rund 600.000 Euro. Das klagt Schill nun für seinen Man danten ein. „Das können nun wieder alle Archi tekten tun, sofern sie die HOAI 2013 und Fassungenfrüherebis zum 30.12.2020 und niedrigere Pau schalen vereinbart hatten. Unter dem Mindestsatz kann man rechtssicher nichts vereinbaren.“ Übrigens gilt das auch für private Unternehmen der öffentlichen Hand. Private Häusle bauer kann das allerdings auch mal schnell an den Rand eines Ruins füh ren. Möglicherweise, darauf hat der EuGH hingewiesen, stünde den Auf traggebern aber auch eine erfolgsver sprechende Klage gegen die Bundesrepublik offen, denn diese hatte die HOAI 2013 unionsrechtswidrig gestaltet. Diese Spielregel gilt indes nicht für die Zukunft. Wenn sich Auftrag geber und Planer heute unter dem Mindestsatz vereinbaren – was alles andere als außergewöhnlich ist –, ist das eine rechtssichere Vereinbarung.

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Jenseits des Normalen

I ch hoffe, dass sich das wieder auf ein normales Maß einpendelt.“ Sagt Stefan Schäfer, Geschäftsführer der Dürrschna bel Industriebau GmbH mit Sitz in Emmendingen. Und meint damit zweierlei: Die Preise und Lieferzei ten von Baustoffen, aber auch die von Corona Ausfällen gebeutelten Fachplaner, die mit dem Liefern von Plänen viel zu oft hinterherhinken. Eine Vollbremsung gab es aber noch nicht auf den zahlreichen Baustellen, die der Generalunternehmer aktuell ma nagt. Aber welche Baustelle läuft derzeit schon mit Vollgas? Schäfer merkt bereits, dass die Flut von Anfragen von Auftrag gebern, die noch das Frühjahr bestimmt hatte, peu à peu abebbt. Derzeit aber ha ben er und sein Geschäftsführerkollege Markus Keune alle Hände voll zu tun. Auf dem Güterbahnhof, wo die Dürrschnabel insgesamt 120 Wohnun gen mit und für die Kirschner Wohn bau GmbH baut, ist der Rohbau beim Projekt IKS 4 (Ingeborg-KrummerSchroth-Straße) Ende August fertig, beim benachbarten IKS 2 wird aktuell das Erdgeschoss gegossen. Der Rohbau ist noch im Plan, danach aber ist Keune zeitlich auf hoher See. Ein Beispiel: Der Diplom-Ingenieur braucht für das Gesamtvorhaben etwa 8400 Quadratmeter Eichenparkett, das der Käufer bei einer Bemusterung ausge wählt hat. So weit, so normal. Als der Geschäftsführer beim Hersteller anrief, um die Tranche zu ordern, hieß es: Im laufenden Jahr nehmen wir keine Bestel lungen mehr entgegen. Nicht einmal be stellen kann Keune. Nun versucht er, das Material „tröpfchenweise“ zu bekom men, und wenn das gelingt, kann der Parkettleger eben auch nur tröpfchen weise verbauen. „So etwas habe ich in den vergangenen 25 Jahren nicht erlebt“, sagt Keune. Der Markt, wenn man ihn noch so nennen möchte, kann derzeit je den Bauzeitenplan nach zwei, drei Anru fen wieder zu Makulatur machen.

Ebenfalls auf dem Güterbahnhof liegt die Baugenehmigung für den 1400 Quadratmeter großen Edeka-Markt im Projekt Quadriga mittlerweile vor, hier zeichnet der Generalunternehmer für den Innenausbau verantwortlich. Nur einen guten Kilometer weiter nördlich läuft bereits der Innenausbau für einen rund 3,5 Millionen Euro (netto) teuren Neubau des Reha-Vereins.

WohnbauKirschner©Visulaisierung:

Etwa diese Summe verbaut die Dürr schnabel auch für den Haustechniker Rudolf Sexauer GmbH in Bötzingen, wo nach der Sommerpause der Hoch bau für ein 1550 Quadratmeter fassen des Betriebsgebäude beginnt. Eine neue Lagerhalle in Ehrenkirchen steht kurz vor der Übergabe. Am Schnaitweg in Littenweiler steht Schäfer kurz vor dem ersten Richtfest für insgesamt fünf Gebäude mit 43 Wohnungen. Ebenfalls für die Kirsch ner Wohnbau bauen die Emmendin ger in Haslach an der Gehrenstraße auf rund 1500 Quadratmetern Fläche 21 Wohnungen – darunter zwei miet preisgedämpfte – und zwei kleine Ge werbeeinheiten. Hier gibt es wegen des Hick hacks von Robert Habeck um die KfW-Förderung Verzögerungen. Und an der Blumenstraße in St. Georgen organisiert die Dürrschnabel für einen Privaten den Bau von drei Gebäuden mit 15 Wohneinheiten. Zur Stammkundschaft zählt die Sick AG, die nun auch beim dritten Neubau in den vergangenen Jahren auf die Dürrschnabel setzt. Nach dem neuen Produktionsgebäude in Reute und dem Bürogebäude Z6 in Waldkirch sollen die Emmendinger auch das nächste Verwal tungsgebäude am Stammsitz bauen. Vo lumen: 25 Millionen Euro (brutto) für rund 9500 Quadratmeter Bruttoge schossfläche. „Wir freuen uns sehr, dass wir erneut für einen renommierten Welt marktführer bauen dürfen“, so Keune. Und schon bald rechnen er und Schä fer zudem mit dem Auftrag für ein gro ßes Verwaltungsgebäude im Gewerbegebiet Hochdorf. Von diesem Auf traggeber, der Firma Fritz Düsseldorf, hatte die Dürrschnabel nach ihrer Gründung im Jahr 1995 den ersten Großauftrag bekommen. Anders als die aktuelle Lage auf den Baustellen ist die Treue der Stammkundschaft bei der Dürrschnabel durchaus normal. bar

Generalunternehmer

Die Dürrschnabel Industriebau arbeitet erfolgreich gegen viele Probleme

So soll sie mal aussehen, die Wohnbebauung am Schnaitweg in Littenweiler. Bald feiert die Dürrschnabel dort das Richtfest.

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Artefactorylab©Visulaisierung:

Seltenes Gut: Beim Projekt Sonnhalde in Waldkirch hat die S-Immo noch mehrere Wohnungenverkaufen.zu

Wie Eigentümer von gebrauchten Immobilien auf die ra sant gestiegenen Energiepreise reagieren, bleibe abzuwarten. Wenn diese die Nebenkostenabrechnungen für 2022 erhal ten, sei durchaus vorstellbar, dass sie dann den Verkauf ihrer Immobilie ins Auge fassen. „Bisher konnte man es sich noch leisten, nach Auszug der Kinder im großen Haus zu woh nen, da man sich ja lange Jahre dort wohl gefühlt hat. Eine hohe Gasrechnung könnte durchaus zu einem Umdenken führen.“ So vermutet der Geschäftsführer, dass es in 2023 zu „spürbar mehr Angeboten“ kommen dürfte.

Der Zinssprung und die Folgen S-Immo beobachtet sinkende Nachfrage B eim größten Makler in Südbaden, der Im mobiliengesellschaft der Freiburger Spar kasse, lässt die Nachfrage nach neuen oder gebrauchten Wohnungen leicht nach. Und parallel sinkt im S­ImmoCenter auch die Zahl der Anfragen nach Baufinanzierungen. Der tragende Grund da für ist der Zinsanstieg von einem auf drei Prozent.

Noch wirken sich Zinsentwicklung und Inflation zwar nicht auf die Immobilienpreise aus, aber die hohe Nach frage lässt langsam nach und damit auch die starke Marktoder Verhandlungsposition der Verkäufer. Während manche Makler schon öffentlich von sinkenden Preisen sprechen, hält Kamenisch den Ball flach: „So weit würde ich in der Prognose noch nicht gehen wollen.“ Allerdings bremst das Zinsumfeld auch das Angebot. „Ich gehe davon aus, dass die Neubautätigkeiten zurückge hen werden. Gerade größere Bauvorhaben stellen für viele Bauträger aktuell erhebliche Risiken dar“, so Kamenisch. Erst wenn die Bauträger wieder eine gewisse Verlässlichkeit bei den Baupreisen und der Verfügbarkeit von Materialien haben, würden die Erstpräsentationen von Neubauprojek ten wieder zunehmen. Allenfalls bei kleineren Projekten mit bis zu 15 Einheiten sieht er derzeit noch Chancen. bar

24 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Makler

Bei den Anschlussfinanzierungen sei indes bei den meisten kein Drama zu erwarten: „Die monatliche Rate verändert sich trotz gestiegener Zinsen kaum, weil die Dar lehensbeträge durch die Tilgung in den letzten Jahren schon deutlich reduziert wurden.“ So werde der höhere Zinssatz durch den niedrigeren Darlehensbetrag ausgeglichen. Insgesamt merken sowohl Müller als auch Oliver Ka menisch, der Geschäftsführer der S-Immo, dass etwas Druck aus dem Kessel entweicht. Das Haushaltseinkom men wird einerseits durch teurere Finanzierungen, ande rerseits durch die Inflation belastet. „Dies führt auf jeden Fall dazu, dass die Interessenten den Kauf einer Immobilie teilweise zurückstellen“, berichtet Kamenisch. Nicht nur bei Selbstnutzern führe dies zwangläufig zu weniger Nachfrage. Auch Kapitalanleger seien zunehmend zu rückhaltender, da sie bei steigenden Zinsen auch andere Anlagealternativen finden.

Bei mehreren Kaufwilligen klappt die Finanzierung derzeit gar nicht mehr. Gerade Kunden mit wenig Eigenkapital müssen bei einer neuen Baufinanzierung mit einer viel höheren Rate rech nen. Dorothea Müller, die Leiterin des S-ImmoCenters, er zählt auch, dass manche Kunden, die im vergangenen Jahr noch eine Probefinanzierung durchgespielt haben, sich die Immobilie in der gewünschten Größenordnung jetzt nicht mehr leisten können. Andere, die sich nun aktuell erstmals mit einem Kauf beschäftigen, „müssen wir enttäuschen, weil eine Finanzierung nicht darstellbar ist“.

D as Maklerbüro Christian Müller Immobili en (CMI) expandiert. Mitte September wird Gründer und Inhaber Christian Müller auf dem Güterbahnhof im Projekt My Urban Living eine neue Dependance eröffnen. Bis Ende November fei ert das siebenköpfige Team noch das 15 jährige ChristianBestehen.

CMI hat seit der Gründung rund 25.000 Quadratmeter Büro- und Einzelhandelsflächen vermietet oder verkauft, etwa 180 Neubauwohnungen an die Frau oder den Mann gebracht und etwa 500 Bestandsimmobilien von der klei nen Einzimmerwohnung bis hin zur Villa und dem Schwarzwaldhaus an neue Eigentümer vermittelt.

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Müller hatte zwölf Jahre lang bei der Strabag in Freiburg gearbeitet, bevor er sich 2007 als Einzelkämp fer selbstständig machte und ein Büro in Kirchzarten er öffnete. Dort, an der Bahnhofstraße, ist bis heute der Stammsitz. 2013 bezog das Unternehmen dann in unmit telbarer Nähe zum Martinstor im Herzen der Altstadt sei ne erste Außenstelle. Nun kommt die zweite. Den Güterbahnhof kennt Müller gut, arbeitet er doch schon seit 2014 für die BPD Immobilienentwicklung GmbH, die auf dem Areal mehr als 100 Wohnungen, rund 60 Apartments und 12.500 Quadratmeter Gewerbe flächen gebaut hat oder noch baut. Die jüngste durch Müllers Arbeit gelungene Ansiedlung war die von Sie mens, die mit ihrer Freiburger Niederlassung in das BPD-Gebäude an der Ecke Zollhallen- und Eugen-Mar tin-Straße ziehen werden. Weil es dort geeignete Flächen aber nur zu mieten gab, ist es nun eine 120 Quadratme ter große Gewerbeeinheit direkt vis-à-vis im StuckertProjekt My Urban Living geworden. „Es wird vom Flair her keine normale Gewerbeeinheit wer den, eher ein großes, offenes Wohnzimmer“, sagt Müller.

Baufinanzierung

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Bis zum Ende des Jahres werde es noch eine Reihe von klei neren Jubiläumsveranstaltungen geben – und es sollen auch noch zwei neue Mitarbeitende zum Team stoßen.

Zudem hat das Büro im Investmentbereich Immobilien verkäufe von 5 bis 23 Millionen Euro abgewickelt. Derzei tig betreut CMI 15 Büro- und Geschäftshäuser in der aktiven Vermietung der Bestandsflächen in Freiburg, aber auch in der Region. Lars Bargmann

CMI expandiert Neue Dependance auf dem Güterbahnhof

Luftsprung zum Jubiläum: Das Team von CMI auf dem Dach einer Innenstadt-Immobilie, in der Christian Müller die Dachgeschosswohnung gerade neu vermietet hat.

BehringerValentin©Foto:

Vor allem sein Team, zu dem aktuell auch drei BachelorStudierende zählen, sei da federführend bei der Planung.

Gisinger setzt derweil mehr als üblich auf den Aufbau ei nes eigenen Immobilienbestandes. Nach dem Kauf des an derthalb Fußballfelder großen Gewerbeareals an der Ecke Tullastraße und Lembergallee (wir berichteten) gehören nun auch 50 Wohnungen an der Kehler Straße zum Portfo lio. Zudem wird der Eckturm beim Projekt Habsburger Mitte nicht veräußert. Auf der anderen Seite intensiviert Gisinger das Maklerge schäft. Der Unternehmensbereich vermittelte im vergangenen Jahr fremde Immobilien mit einem Volumen von gut 15 Milli onen Euro, in diesem Jahr stehen bis zu 23 Millionen Euro im Plan. Der Vorjahreswert war schon Anfang August erreicht.

Ausverkauft: Das Gisinger-Projekt an der Kronenmattenstraße ist komplett vermarktet.

Gisinger©Visualisierung: 28 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

Bauträger

Anzeige J örg und Stefan Gisinger sind alte Hasen im Im mobiliengeschäft. Im vergangenen Jahr feierte die Gisinger­ Gruppe ihr 70 ­jähriges Bestehen. Aber so ein Marktumfeld, wie es aktuell ist, hat Jörg Gisinger „noch nicht erlebt. Das ist schon eine neue 400.000Welt.“neue Wohnungen pro Jahr, das ist das von Bundes bauministerin Klara Geywitz ausgegebene Ziel. 2022 werden es höchstens 320.000 sein, im kommenden Jahr vermutlich deut lich weniger: „Wir erleben ja an vielen Stellen eine Vollbrem sung auf dem Bau“, so Gisinger. Die explodierten Baupreise, immer mehr Auflagen, immer weniger öffentliche Förderpro gramme, steigende Lohnkosten, zerrissene Lieferketten, kaum kalkulierbare Preise, der Krieg in der Ukraine, die CoronaPandemie, der Fachkräftemangel, die Energiepreise – die Liste der Lasten ist sehr lang. „Wenn Handwerker ihre Materialprei se erst am Tag des Bezugs kennen, können sie ihren Auftragge bern nicht zehn Monate vorher seriöse Preise nennen.“ Auch die Inflation trägt ihr Scherflein zur drohenden Baukrise bei, weil die Banken nun das zur Finanzierung nö tige, verfügbare Einkommen der Kaufwilligen nach unten korrigieren. Nicht nur Gisinger glaubt, dass bei den anste henden Anschlussfinanzierungen auf ursprünglich günsti ge Kreditverträge noch existenzielle Konflikte lauern. Die Gisinger Gruppe drückt daher bei neuen Projekten auf die Bremse: „Was im Bau ist und wo wir schon Einheiten ver kauft haben, bauen wir natürlich fertig, ansonsten aber fahren wir auf Sicht“, so Gisinger. Anders als jahrelang üblich, ver kauft der Bauträger heute in einem Neubauvorhaben vor der Fertigstellung keine einzige Wohnung mehr. Weil einigerma ßen unklar ist, wann die Gebäude wirklich fertig sind und was sie am Ende kosten werden. Das können allerdings längst nicht alle Marktteilnehmer: Aktuell werden dem Freiburger Unter nehmen sogar Grundstücke mit Baugenehmigung angeboten. „In Freiburg, wann hat das zuletzt gegeben?“

„Wir glauben, dass es auf dem Wohnungsmarkt aus vielerlei Gründen zu mehr Fluktuation kommen wird und wollen da auch verstärkt tätig sein“, sagt Gisinger. bar

Lange Liste der Lasten Gisinger setzt auf Erweiterung des Bestandes und neues Maklergeschäft

Concept Umweltservice bot ei nen bunten Mix an Bauleistungen an, vom Abbruch über den Tiefbau bis zu Pflasterarbeiten und dem Tro ckenbau. Der Insolvenzverwalter sucht derzeit einen Investor. In Waldshut steht derweil der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses mit einer Kita erneut still, weil die Gipserfirma plei te gegangen ist. Die Eröffnung der Kita war ursprünglich fürs vergange ne Frühjahr vorgesehen, dann für September. Daraus wird nichts. Die Baukosten waren auf 8,7 Millionen Euro taxiert. Aktuell liegen sie bei rund elf Millionen. Ebenfalls in Eschbach hat es die Bauunternehmung Schwarzwälder GmbH getroffen. Sie hat Forderun gen von Gläubigern in Höhe von 1,6 Millionen Euro, auf der anderen, der Habenseite aber nur Vermögenswer te in Höhe von 175.000 Euro. In der Gemeinde Schluchsee hat die Dilger Metallbau GmbH & Co. KG Insolvenz angemeldet. Hier gibt es bereits einen Beschluss, dass die Betriebsimmobilie für zwei Millio nen Euro und bewegliches Anlage vermögen für 150.000 Euro verkauft werden sollen. Experten gehen davon aus, dass das der Anfang einer Welle ist, die erst im kommenden Jahr richtig ins Rollen kommt. b & w

Die rollt Viele Betriebe in schwerem Fahrwasser chilli | bauen & wohnen Anzeigen

Bauwirtschaft N ach der Baupreisexplosion rollt nun eine Insolvenzwelle auf Südbaden zu. Die Gründe sind vielfältig. Das Bauunternehmen Concept Um weltservice Dufner GmbH im Gewerbepark Breisgau hat Insolvenz angemeldet, hauptsächlich, weil bei einem Großauftrag ein Privat mann die Rechnung nicht bezahlt Diehat.

Insolvenzwelle

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Außerdem müsste Mömax verlegt werden, und so reden in diesen Tagen sowohl BO.L, ein Gemeinschaftsunter nehmen einer Tochter der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg und der Lüder Unternehmensgruppe aus Hil desheim, als auch das Rathaus mit den Eigentümern. Das längere Ende des Seils hat dabei die Stadtverwaltung in der Hand, weil nur sie über eine baurechtlich machbare Ersatzfläche verfügt. „Es gibt mehrere Möglichkeiten für Mömax, aber spruchreif ist noch keine“, sagt Haag.

Klar ist, dass der Projektentwickler einen Bebauungsplan braucht und dann auch die baulandpolitischen Grundsätze der Stadt Freiburg befolgen muss. Und dazu zählt unter anderem die Pflicht, 50 Prozent öffentlich geförderten Wohnungsbau zu betreiben. Was für private Investoren wirtschaftlich nur schwer oder gar nicht darstellbar ist. Von den 1000 Wohnungen „soll ein großer Anteil preisgebunden als Beitrag zur sozialen Wohn raumentwicklung entstehen“, heißt es in der Pressemitteilung. Wie lange an dem Satz wohl formuliert wurde.

BO.L plant 1000, Rathaus glaubt an maximal 700 Wohnungen Zwischen Güterbahn und B3: Auf der Fläche zwischen Mömax und Marktkauf soll ein neues Quartier entstehen.

Planspiele um Zähringen-Nord

D er Projektentwickler BO.L ist einfach mal vorgeprescht und hat in einer Pressemitteilung verlautbart, dass er auf dem insgesamt rund 100.000 Quadratmeter großen Areal mit dem ehe maligen Real Markt und dem Möbelhändler Mömax an der Gundelfinger Straße 1000 neue Wohnungen plant. Im Rathaus dämpft Baubürgermeister Martin Haag die Erwartungen: „Wir halten 600 bis 700 für realistisch.“ Bei der hohen Dichte müsse viel Wert auf gute öffentliche Freiräume gelegt werden. Bevor im Baugebiet Zähringen-Nord ein Bagger rollen kann, müssen eine ganze Reihe von Problemen gelöst wer den. Auf der anderen Seite der Isfahan-Allee gibt es mit dem Unternehmen TDK Micronas einen möglichen Störfallbe trieb, der einen Schutzradius einfordert, der ins Baugebiet hineinreicht – und dort Wohnungsbau verunmöglicht. Zu dem ist das Areal durchaus lärmumtost: Die direkt angren zende B3 ist mit mehreren 10.000 Autobewegungen täglich für die Planer dabei die härteste Nuss.

Nach chilli Informationen will BO.L keine einzige öf fentlich geförderte Wohnung bauen, sondern lieber rund 20

SchleierNeithard©Foto:

30 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Stadtentwicklung

Ob tatsächlich 2026 schon die ers ten Bewohner einziehen können, kom mentiert Haag so: „Sicher wäre es schön, wenn 2025 die ersten Bagger anrollen könnten.“ bar Anzeige

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 31 Stadtentwicklung

Prozent der Flächen ans Rathaus kos tenlos abgeben, damit die Stadt dann – vermutlich mit ihrer Tochter Stadt bau – diesen Job erledigen soll. „Grundsätzlich wollen wir die 50 Pro zent sehen, aber Flächenabtretung ist auch eine Möglichkeit“, so Haag. In dem Real Markt hatte Ende Juni der Marktkauf Kohler eröffnet. Markt kauf ist eine Edeka-Handelsmarke. Real hatte das Gebäude und das 51.000 Qua dratmeter Grundstück an Edeka ver kauft. Auf diesem Grundstück plant BO.L in fünf Gebäuden rund 500 Woh nungen in unterschiedlicher Größe „für alle Alters- und Lebensformen“. Die anderen 500 könnten auf dem Mömax-Grundstück, das der Projektent wickler ebenfalls schon mal überplant, gebaut werden. „Wir wollen ein modernes und lebendiges Quartier realisieren, das den Anforderungen sozialer, ökologischer und verantwortungsvoller Stadtentwick lung gerecht wird“, so Julian Siering, Pro jektentwickler von der BO.L. Freiburg lege viel Wert auf Nachhaltigkeit und Di versität, das entspreche „auch unseren Zielen und das wollen wir hier baulich umsetzen“. Wenn jetzt zeitnah die richti gen Entscheidungen mit dem Ziel einer Baugenehmigung getroffen würden, könnten hier „bereits im Jahr 2026 die ersten Bewohner·innen einziehen“. Das Quartier und die Gebäude sollen den Maßstäben der Deutschen Gesell schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) entsprechen. Photovoltaik-Anlagen, be grünte Dächer und Innenhöfe als Teil ei nes Regenwassernutzungskonzepts zur Verbesserung des Mikroklimas stehen auf der To-do-Liste. Ein zeitgemäßes Mobilitätskon zept soll unterschiedlichste Verkehrs mittel in Einklang bringen und eine Vielzahl von Sharing-Angeboten inte grieren. „Freiburg ist eine wachsende Stadt, deren attraktive Lage viele Men schen anzieht. Wir möchten mit dem neuen Quartier einen Beitrag für die steigende Nachfrage nach bezahlba rem und gleichzeitig nachhaltigem und attraktivem Wohnraum leisten.“ Kohler soll auch nach dem Abriss des Gebäudes und dem Neubau von Woh nungen, Büros, einem Stadtteilzentrum, Grün- und Freizeitflächen eine neue Flä che beziehen. „Unser Ziel ist es, einen po sitiven Beitrag zur Stadtentwicklung Freiburgs zu leisten, und wir freuen uns, mit Edeka und Kohler gute Partner an unserer Seite zu haben, die uns über den gesamten Entwicklungsprozess begleiten und am Ende einen in das Stadtteilzen trum integrierten Markt beziehen“, sagt Carl Matthias Rathgen, der Geschäfts führer der BO.L. Durch die Zusammen arbeit mit allen Beteiligten im Vorfeld der Übernahme des Real-Markts konn ten die Arbeitsplätze gesichert werden und auch zukünftig gesichert bleiben.

Lars Bargmann

So soll es mal aussehen: 250 Wohnungen sind auf dem alten OBI-Markt in St. Georgen geplant.

ArchitektenWWA©Visualisierung: Projektentwickler 32 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 D ie Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden hilft dem Land Baden Württemberg bei der Unterbringung von Geflüchteten: Projektent wickler Peter Unmüßig überlässt dem Regierungspräsidium Freiburg (RP) kostenlos das ehemalige OBI Gelände in St. Georgen. Dort wird die Behörde eine temporäre Notunterkunft für bis zu 800 Geflüchtete aus der Ukraine einrichten, die im Oktober in Betrieb gehen wird. „Wir hätten die 10.000 Qua dratmeter auch für fünf Euro an einen Logistiker vermieten können“, sagt Unmüßig. Verantwortung zu übernehmen sei aber jetzt wichtiger. In seinem Kerngeschäft liegt die Verantwortung der zeit darin, sehr vorsichtig mit neuen Projekten zu sein. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten maßgeblich geändert: hohe Bau preise, Verzögerungen auf Baustellen, die gestiegenen Zin sen. „Viele Häuslebauer werden Probleme bekommen, es können nicht mehr alle kaufen, das ist vor allem für junge Menschen eine unschöne Situation.“ Unmüßig prognostiziert, dass die Grundstückspreise fallen werden. Auch in Freiburg. Ihm seien jetzt schon mehrere Grundstücke mit Baugenehmigungen angeboten worden. „Aber wir kaufen nur, wenn der Preis der aktuel len Marktsituation angepasst ist.“ Der Projektentwickler glaubt, dass die Baupreise erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder kalkulierbar und vernünftiger werden: „Des wegen werden wir in diesem Jahr keine Verträge mehr mit Generalunternehmern unterzeichnen.“

Hier sei nicht zuletzt die öffentliche Hand gefordert. „Die Kommunen, die Monopolisten bei der Bereitstellung von Bauland, müssen mehr Dichte erlauben und auf unnötige Auflagen verzichten, dann kann man auch preiswerter Wohn- und Gewerbeflächen an den Markt bringen.“ Im Freiburger Neubaugebiet Kleineschholz würde Un müßig „gerne“ bauen, versteht aber die städtische Vorgabe nicht, die Grundstücke ausschließlich an „gemeinwohlori entierte“ Akteure zu vergeben. „Wir machen seit Jahrzehn ten geförderten Mietwohnungsbau.“ Allerdings finanziere „keine Bank der Welt“ ein Bauvorhaben, das in der Kalku lation in der Spalte Gewinne eine null stehen habe. Aber auch Unmüßig braucht immer wieder neue Projek te, um das große Rad am Laufen zu halten. So akquiriert er gerade ein Hochhaus in Düsseldorf, in Karlsruhe ein denkmalgeschütztes Ensemble unweit des Motel One, das Unmüßig ebenfalls baut, und in Lörrach hat er ein Grund stück – auf dem der Rohbau schon steht – aus einem dro henden Konkurs gekauft. Ähnlich war es auch beim Green City Tower auf dem Güterbahnhof. Dort sind die Arbeiten nun nach viel Ver zögerung in der Endphase. Annabell Unmüßig wird rund um den 20. Oktober im Turm das Boardinghouse Black F eröffnen, zum Jahreswechsel würden auch die anderen Flächen fertig sein. „Da haben wir uns förmlich von Ge werk zu Gewerk gequält“, erzählt Unmüßig.

Beim Obi Markt in St. Georgen sind 250 Wohnungen (für Studierende bis hin zu Senioren) geplant, die auf einem Gewerbegeschoss mit einem Mix aus Fitness und Friseur, Apotheke und Tagespflege, Bäckerei und Metzgerei stehen. Hier wartet Unmüßig auf einen Bebauungsplan. Er wird sich aber nicht verpflichten, 50 Prozent öffentlich geförder ten Mietwohnungsbau – so lautet ein Gemeinderatsbe schluss – zu machen. Denn er verzichte auf die mögliche bauliche Ausnutzung für gewerbliche Flächen, und wenn das Rathaus lieber Wohnungen möchte, habe er hier keinen Planungsgewinn. Zunächst aber kommen hier jetzt für ein, zwei Jahre ukrainische Flüchtlinge unter.

Kriegsflüchtlinge im Baumarkt Unmüßig überlässt dem Land 10.000 Quadratmeter

Die Unmüssig Gruppe baut traditionell vor allem für institutionelle Anleger. Die aber finden nun auch wieder andere Anlagealternativen zu Immobilien, die in der Nied rigzinsphase nur zwei, drei Prozent Rendite brachten. Die Zeiten, in denen Investoren das 35-fache der Jahresmiete bezahlen – die Firmengruppe hat mehrere Großobjekte sozusagen fünf vor Zwölf noch mit hohen Faktoren plat ziert –, seien vorbei. „Also müssen auch wir wieder besser werden, um vier oder fünf Prozent anbieten zu können.“

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MoRe©Visualisierung: 34 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

Auf diesem will die Stuckert Wohnbau AG – nach dem ausverkauften Projekt My Urban Living in Sichtweite – ein zweites Bauvorhaben realisieren. Mit 62 Wohnungen. Der Bauantrag soll noch im September eingereicht D1werden.4ist wohl das letzte Grundstück auf dem rund 39 Hektar großen Areal, auf dem die Wohnungen im Einzelverkauf an die neuen Eigentümer vergeben wer den. Den vorgeschalteten FassadenWettbewerb hatte das Büro MoRe Architekten (Freiburg, Hamburg) ge wonnen. In der Begründung der Jury heißt es, dass die Mitglieder insbesondere die Anlehnung des Entwurfs an die Fas sadensprache der historischen Industrie-, Gewerbe- und Bahnbauten durch die Verwendung von Klinkermaterial als stimmig und passend empfanden. Das fünf bis sechsgeschossige Gebäu deensemble wird – von der benachbar ten Lokhalle mal abgesehen – das einzige Gebäude im Quartier sein, das ohne Putzfassaden daherkommt und dafür komplett in Klinkerbauweise ausgeführt wird. „Wir werden vor Ort mehrere Muster aufbauen, bevor wir entscheiden, welcher Klinker in wel chem Farbton und welchem Verbund am besten passt“, sagt Marc Stuckert.

KomplettPutzfassadeohne U nter der Chiffre D1­4 verbirgt sich ein gut 3500 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Güterbahnhof an der Ecke Eugen Martin und Ingeborg Krummer­Schroth­Straße.

Der kaufmännische Vorstand hat gemeinsam mit seinem Bruder Clau dio (Technik-Vorstand) und dem rou tinierten Prokuristen Aribert Frece das Ruder im Unternehmen übernom men. Firmengründer Carlos Stuckert hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Im Wohnungsmix dominieren drei Zimmer, es gibt aber auch Zweiraum wohnungen und knapp 20 mit vier Zimmern. Zur Abendsonne hin öffnet sich ein großer Innenhof. „Das wird sehr hochwertig, es gibt viele Anleh nungen ans Urban Gardening, der Hof wird eine tolle Atmosphäre haben“, sagt Frece. Über die Verkaufspreise ließe sich indes heute noch nicht viel sagen. Am Markt herrscht viel Ungewissheit. Beim Quartier am Elzufer in Koll nau hatte Stuckert den Rohbau aus geschrieben, als die Angebote ins Haus flatterten, zogen die Chefs aufgrund der nicht zu verdauenden Preise die Ausschreibung zurück. „Das haben wir in unserer 25-jähri gen Geschichte noch nie gemacht“, sagt Stuckert. Doch die Preisturbu lenzen würden sich peu à peu wieder beruhigen, seit Juni schreibt der Bauträger wieder aus. 2 auf D1-4 Stuckert Wohnbau bringt zweites Projekt auf Güterbahnhof Klinkerbau an Straßenecke: MoRe Fassadenwettbewerb.gewinnt

Bauträger

Nummer

Fertighäuser können auch indivi duell geplant werden. Im HausBauPark zeigen die Hersteller Beispiele ihres Portfolios. Beim Rundgang durch die „begehbaren Baupläne“ können Inter essenten herausfinden, welcher Baustil und welche Raumaufteilung am besten zu ihren Wünschen, ihrem Grund stück und ihrem Budget passt. Offene Wohnlandschaften mit Frühstücksbar sind ebenso möglich wie Ensuite-Bäder, begehbare Klei derschränke oder Treppenhäuser mit Aufzug. Bei der Planung helfen den Interessierten erfahrene Fachberater, die den Bauwilligen von Anfang an zur Seite stehen. Holzfertigbau ist nachhaltig und energieeffizient. Die Kombination von optimaler Dämmung und mo dernsten Heiz-Lüft-Systemen schafft ein angenehmes Wohnklima und spart Energie. Häufig sind Eigenleis tungen möglich, zum Beispiel beim Innenausbau. Viele Aussteller bieten Finanzierungskonzepte und einen Grundstücksservice an. B&W Info: www.hausbaupark.de

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 35 Anzeige Begehbare Wohnträume 13 Aussteller im HausBauPark W ie soll das Wohlfühlhaus aussehen und sich anfühlen? Wer bauen möchte, kann im HausBauPark in Villingen Schwenningen 13 komplett ein gerichtete Musterhäuser in Holz fertigbauweise besichtigen.

22. Architekturtage Das Programm in Freiburg D er deutsch französische Ver ein „Das Europäische Architekturhaus – Oberrhein (EA)“ will ein breites Publikum für zeitge nössische Architektur begeis tern. Dafür organisiert er jedes Jahr das Festival „Les Journées de l‘architecture | Die Architek turtage“, das in rund 20 Städten in der grenzüberschreitenden Region läuft und 200 zweispra chige Veranstaltungen mit bis zu 50.000 Besuchern umfasst. In Freiburg startet das Festival am 16. September mit der Ausstellung „Frugalité créative – Weniger ist genug“ im Centre Culturel Français. Dort gibt es auch den Kinderworkshop „Ein Haus aus Erde bauen, geht das? Na klar!“ und am 18. Oktober den Vortrag „Raum der Freiheit“ mit der Architektin Sophie Delhay. Im KoKi läuft am 23. Oktober der Film „Natura Urbana –The Brachen of Berlin”. Am 27. Okto ber gibt es eine Podiumsdiskussion mit Workshop zum Thema „Agency Tow er 22 – Perspectives“ im Europaviertel im Gebäude Bismarckallee 22. Die großen, internationalen Vorträ ge halten Gilles Perraudin in Schiltig heim, Roger Boltshauer und Martin Rauch in Mulhouse, Tatiana Bilbao in Offenburg, den Abschlussvortrag gibt es in Straßburg. b&w Info : www.m-ea.eu

Startschuss Metzgergrünfürs 580 neue Wohnungen Der Freiburger Gemeinderat hat Mitte Juli den heftig umstrittenen Bebauungsplan für das Metz gergrün im Stühlinger beschlossen. Die Freiburger Stadtbau (FSB) will dort sanierungsbedürftige Häuser mit 250 Wohnungen in Gebäuden aus den 50er Jahren abrei ßen und durch 580 neue Wohnun gen ersetzen, die Hälfte davon soll gefördert sein. Die andere Hälfte entweder Eigentums­ oder frei finanzierte Mietwohnungen. Das Bestandsquartier und der an grenzende Wohnmobilisten-Stellplatz liegen zwischen der Ferdinand-Weißund der Bissierstraße und umfassen insgesamt 65.000 Quadratmeter. Die ESfA-Fraktion hatte im Vorfeld der Sitzung beantragt, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und eine einjährige Pause einzulegen. Am Ende der Debatte wurde der Bebauungsplan mit vier Gegenstimmen und zwei Ent haltungen beschlossen. bar Messewesen Muss er auch, denn es stehen parallel mehrere andere Projekte an: In Müllheim hat Stuckert zwei Bauanträge für insge samt 38 Wohnungen in sechs Gebäuden eingereicht. Beim Großprojekt in Achern mit insgesamt 380 Einheiten sind vier Bauabschnitte fertig, zwei weitere sind derzeit im Bau (ein Reihenhaus ist dort ab 450.000 Euro zu haben). In Kenzingen an der Wiesenstraße wird es nach dem See leben-Projekt noch ein weiteres Bauvorha ben mit rund 40 Wohneinheiten geben. Und auch in Kollnau hat Stuckert ein größeres Projekt in der Vorbereitung: Dort sollen neben 16 öffentlich geförder ten Mietwohnungen 71 Eigentumswoh nungen erstellt werden. Auch bei der Stuckert Wohnbau AG dominiert mithin derzeit das Umland. Das jüngste Freibur ger Kind auf D1-4 wartet derweil noch auf seinen Namen. Lars Bargmann

Auftakt für den HaidPark Strabag Real Estate (SRE) startet Architektenwettbewerb

„Basierend auf unseren Erfahrungen der erfolgreichen Busi nessmile wollen wir mit dem HaidPark ein Büroquartier für die nächste Generation realisieren“, sagt Lauble. Das Flächen angebot adressiert erstmals auch New- und Co-Worker.

AirCrestFalcon©Foto: Projektentwicklung 36 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

D ie Strabag Real Estate GmbH hat acht Ar chitektenbüros eingeladen, ein Konzept für das Grundstück des ehemaligen Autohau ses Südwest an der Ecke Munzinger Straße und Besançonallee zu entwickeln. Auf der rund 14.0000 Quadratmeter oder zwei Fußballfelder großen Flä che sollen brutto bis zu 40.000 Quadratmeter Büro und Dienstleistungsfläche in höchstens vier Gebäuden geplant werden. Das Projekt hört auf den klangvollen Namen HaidPark. Und weil der „Park“ nicht nur im Namen steht, müssen die Büros sich auch überlegen, wie ein intensiv begrünter Park auf mindestens 2000 Quadratmetern nicht nur den späteren Nutzern die nen, sondern auch zur Ver besserung des Mikroklimas und der Biodiversität am Standort beitragen kann. Die Ausschreibung für den Wettbewerb hat der Freiburger Strabag-Leiter Martin Lauble zusammen mit dem Baudezernat er stellt. Eingeladen sind mit Harter + Kanzler sowie Bö wer Eith Murken Vogel sang zwei Freiburger Büros, aus Hamburg spielen mit BDS Architekten, blrm Ar chitekten und Hadi Teherani Architekten gleich drei Akteure mit, aus Wien sind mhm architects, aus Köln das Büro Supergelb und aus Stuttgart Tobias Wulf Architekten am Start.

Der Sieger, der die Hälfte des mit insgesamt 350.000 Euro dotierten Wettbewerbs erhält, soll in einer Preisgerichtssit zung am 10. November gekürt werden. Dessen Entwurf soll sodann die Grundlage für einen neuen Bebauungsplan sein.

In die Businessmile entlang der Bahnhofsachse hat die Stra bag in den vergangenen elf Jahren etwa 240 Millionen Euro investiert. Und für fast jeden der insgesamt rund 52.000 Qua dratmeter auch Nutzer gefunden. Den jüngsten Mietvertag hat Lauble im Mai unterzeichnet. Mieter ist das Deutsche Rote Kreuz, das im Milestone 5 c im ersten Quartal 2023 eine vier gruppige Kita mit 60 Kindern eröffnen wird. Zu haben sind aktuell noch zwei Einheiten, eine mit 400, eine mit 1200 Qua dratmetern. Schade findet Lauble, dass sich für die Gastronomie im Straumann-Haus noch kein Mieter gefunden hat, denn das würde bei dem bunten Nutzungsmix auf dem alten Post-Areal noch der finale Farbtupfer. Im HaidPark wird der prominente Eingang aufs Gewerbe gebiet von den Büros neben flexiblen Grundrissen auch eine städtebaulich markante Antwort einfordern. Zudem verlangt der Klimawandel, das Grundstück liegt in einem klimati schen Hotspotbereich, nicht nur nach einem Park, son dern auch nach Fassadenbe grünungen und Solaranlagen auf Dächern und an Haus wänden. In einer Vorlage für den städtischen Bauaus schuss werden Gebäudehö hen von 16 bis 22 Metern genannt, zudem sei ein „Bau höhenakzent“ von 36 Me tern möglich. Schließlich ist eine Tiefgarage mit rund 400 Stellplätzen für Autos und Fahrräder ausgeschrie ben, die für beide auch E-La desäulen bietet. Auf den Erdgeschossflä chen sind eine Gastronomie mit 500 Quadratmetern innen und 250 Quadratme tern außen geplant, aber auch Konferenz- und Veranstal tungsbereiche mit knapp 1000 Quadratmetern. Das Business-Quartier HaidPark soll „Räume für alle Formen des neuen Arbeitens und lebendige Orte für neuen Aus tausch und Begegnungen schaffen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Jede Mietfläche ab 400 Quadratmetern wird auch einen kleinen, exklusiven Außenbereich haben –quasi ein Open-Air-Besprechungszimmer. Die Strabag, die das Gebäudeensemble mindestens mit der DGNB-Zertifizierung Gold bauen wird, hofft, dass im kommenden Jahr der Bebauungsplan beschlossen werden und sie dann 2024 den ersten Grundstein setzen kann.

Neues Strabag-Projekt im Anflug: Für die Bebauung der rot markierten Fläche legen sich aktuell acht Architekten- und Landschaftsplanungsbüros ins Zeug.

Lars Bargmann

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 37 Anzeigen

D as Freiburger Verwaltungsgericht hat die Klagen zweier Bauträger abgewiesen, die dagegen vorgegangen waren, dass die Stadtverwaltung in Kaufverträge gegrätscht war, die sie mit privaten Verkäufern geschlossen hatten. Die schriftliche Be gründung wollen die Richter in den nächsten Wochen nachreichen. Ob dieses Urteil lange hält?

Die Stuckert Wohnbau AG hatte im Neubaugebiet Hin ter den Gärten im Freiburger Ortsteil Tiengen für knapp zwei Millionen Euro drei insgesamt 4600 Quadratmeter große Grundstücke gekauft. Das Rathaus machte sein Vorkaufsrecht geltend und übernahm den Kaufvertrag zu gleichen Konditionen. Nun muss diese Summe aus dem Etat von Finanzbür germeister Stefan Breiter kommen. Die Treubau AG hatte am Ruhbankweg ein 2300 Quadratmeter großes Grund stück für 417.000 Euro erworben. Auch hier sagte das Rathaus „Danke“, jetzt übernehmen wir. „Das Urteil hat uns sehr überrascht“, sagt Aribert Frece, Prokurist bei der Stuckert Wohnbau AG. Aus seiner Sicht war der konkrete Grund für die Ausübung des Vorkaufs rechts nicht ersichtlich und er habe bis hierhin gedacht, ein solcher müsse vorliegen. Nun müsse das Unternehmen „bei jedem angebotenen Grundstück in Freiburg sehr vor sichtig sein“. Erst Mitte Juli hatte der Gemeinderat erneut ein Vor kaufsrecht für Grundstücke zwischen Ensisheimer und Elsässer Straße beschlossen. Für das Areal liegt ein Kon zept zur Weiterentwicklung innerhalb des Rahmenkon zepts „Stadtteil Mooswald“ vor. Wenn hier Grundstücke verkauft werden, wird die Stadt wieder als Käufer auftreten. Abgesehen von den millionenschweren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, die das Aufkaufen nun mal hat, gilt auch fürs Rathaus: Eigentum verpflichtet. Auf den Grundstücken muss dann auch mal zügig gebaut wer den. Sonst verkehrt sich die Strategie ins Gegenteil und es wird noch weniger Wohnraum geschaffen. Die Entwick lungen bei den Gebieten Hinter den Gärten und am Ruh bankweg sind dafür kein Zeichen der Tatkraft: Beide laufen eher im Schneckentempo. bar Z war fiel die Halbjahresbilanz des Handwerks noch gut aus, aber Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg (HWK), blickt mit Sorge in die Zukunft. Der Konjunkturindikator der Kammer rutschte in der vierteljährlichen Umfrage auf grund dieser trüben Aussichten um zehn Punkte ab –von 39,3 im Vorjahr auf aktuell 29,3 Punkte. „Im ersten Halbjahr lief es noch einigermaßen“, sagt Ull rich. 58,5 Prozent der befragten Betriebe hatten fürs zweite Quartal 2022 eine gute Geschäftslage gemeldet, nur 5,5 Prozent schlechte Werte. Für die kommenden Monate er wartet aber nun nicht einmal jeder fünfte Befragte (19,6 Prozent) eine bessere Geschäftslage. 11,8 Prozent aber und damit mehr als doppelt so viele wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr erwarten schlechtere Geschäfte. „Die Verunsicherung unserer Betriebe steigt spürbar an“, so Handirk von Ungern-Sternberg, Mitglied der Kammergeschäftsleitung. „Die Auftragslage der südba dischen Handwerksunternehmen hat sich bereits leicht eingetrübt.“

b & w VG Klagenweistab

kalkulierbar“schwer

Nur noch ein knappes Drittel der Betriebe (Vorjahr: 44,9 Prozent) meldete gestiegene Auftragseingänge, bei 18 Pro zent sind die Auftragseingänge gesunken (Vorjahr: 12,4 Prozent). Demnach wird die Auftragslage im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt im regionalen Handwerk schlechter beurteilt. 21,9 Prozent (Vorjahr: 7,1) der Betrie be rechnen mit sinkendem Auftragsaufkommen. Die Umsätze sind Mitte 2022 indes weiter gestiegen: 39,7 Prozent meldeten im zweiten Quartal ein Umsatz plus, 9,9 Prozent ein Umsatzminus. Fast alle Betriebe (93,4 Prozent) meldeten gestiegene Einkaufspreise. „Das schmälert den Gewinn natürlich spürbar“, so von Ungern-Sternberg. Die Unsicherheiten in den Märkten wirken sich auch negativ auf die Investitionsfreude aus. Nur noch 11,3 Pro zent der Betriebe berichteten, dass sie ihr Investitionsbud get erhöht haben. „Die weltweit auftretenden, aktuellen Spannungsfelder, von Inflation über Energiepreise, Mate rialverfügbarkeit und Zinsen bis hin zur Gasproblematik, sorgen dafür, dass die Entwicklung für unsere Betriebe äußerst schwer kalkulierbar ist“, sagt Ullrich.

38 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 Lang gemeldet

Rathaus luchst GrundstückeBauträgernab „Äußerst

Handwerksbetriebe blicken sorgenvoll in den Herbst

Müllers erster Verdachtsfall ist ein Computer. Das Netzteil schafft satte 600 Watt. Im Office-Betrieb bringt es die Kiste auf 50 Watt. Unter Last zeigt Müllers Messgerät 250 Watt. Der angeschlossene Monitor schluckt noch mal 30 Watt. Bei täglich zwei stündiger Benutzung kommen jähr lich 78 Euro zusammen. Zum

100 Energieberatungen in zwei Monaten: Architektin Ursula-Elisabeth Müller privat©Foto:

Energieberater zeigen, wo zu Hause gespart werden kann D eutschland hat die Ener giewende verbockt und zahlt nun den Preis: Bis zu 50 Cent überweisen Neukun den aktuell für eine Kilowattstunde Strom an ihre Versorger. Der durchschnittliche Kurs im Ja nuar lag laut Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) bei 36,2 Cent. Fürs Gas bezahlten Einfamilienhäuser be reits vor Kriegsbeginn im Mittel fast doppelt so viel (13,7) Cent wie im Jahr davor. Um den Verbrauch zu senken, bieten Kommunen oder Verbraucherzentralen Ener gieberatungen an. chilli Redak teur Philip Thomas hat den Check in den eigenen vier Wänden ge macht – und kein gutes Zeugnis Balkon haben Sie hier, Südseite“, sagt Ursula-Elisabeth Müller und betritt das Wohnzimmer. Die Architektin berät Freiburger Haushalte für die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg über Energie-Ein sparmöglichkeiten. Die Nachfrage ist hoch: 100 Beratungen in zwei Mona ten hat die 58-Jährige hinter sich. Ak tuell kann die Projektgruppe Energie keine Termine vergeben. Die Kosten von 30 Euro übernimmt das Freibur ger Rathaus. „Viele wissen gar nicht, was sie ver brauchen. Meistens gucken die Leute bei der Beratung das erste Mal auf ihre Strom- und Heizkostenabrechnung“, sagt Müller. In vielen Haushalten feh le zudem der Energieausweis. Seit 2009 ist der für alle neu vermieteten oder verkauften Wohngebäude ver pflichtend. Auch für den Bewohner dieser Wohnung im Freiburger Stadt teil Haslach ist es der erste genaue Blick in seine Unterlagen.

Schnell wird klar: Besonders spar sam hat er nicht gelebt: Knapp 2350 Kilowattstunden liefen vergangenes Jahr durch den Stromzähler Spül-Kühlschrankgefunden:stunden.wesenorangefarbenenspiegeltiert„DasZwei-Personen-Wohngemeinschaft.seineristganzschönviel“,kommenMüller.ImdeutschenStromlagdieWGdamitimBereich.„Grün“gewärenbiszu1500KilowattSchnellsinddieSchuldigenKonsole,großerFernseher,mitGefrierkombisowieundWaschmaschine.

Vergleich: Ein Tablet verbraucht rund sechs Kilowattstunden und kostet jährlich zwei Euro. Der 50-ZollFernseher daneben schluckt 95 Watt und kostet damit bei gleicher Benut zung rund 28 Euro im Jahr. Informationstechnik ist für fast ein Drittel (28 Prozent) des Stromver brauchs in deutschen Haushalten ver antwortlich, schätzt der BDEW. Danach folgen Wasch- und Trockenge räte (14) und Kühlgeräte (11 Prozent). Gerade alte Geräte seien echte Strom fresser: „Bei Technik, die älter ist als 15 Jahre, empfiehlt sich aus energetischer Sicht eine Neuanschaffung.“ Kühl schränke, die zur Jahrtausendwende aufgestellt wurden, verbrauchten in der Regel mehr als 300 Kilowattstunden Strom pro Jahr – dreimal mehr als mo derne Aggregate. „Die Geräte laufen rund um die Uhr. Nach drei, vier Jah ren können die Mehrkosten – je nach Kühlgerät – wieder drin sein“, kom mentiert Müller. Eingestellt werden sollten die Geräte auf sieben Grad: „Das ist das Optimum.“ Auch der Internet­Router zieht rund um die Uhr Energie. Ein übliches Ge rät benötigt zehn Watt. Bei einem Strompreis von 40 Cent je Kilowatt stunde versendet die kleine Box jährlich 35 Euro. Laut Schätzungen des Ver gleichsportals Check24 summieren sich Stromkosten für Stand-by-Geräte in Deutschland jährlich auf 4,4 Milli arden Euro – rund 10,5 Milliarden Ki lowattstunden. So viel wie ein mittleres Atomkraftwerk erzeugt. Dem südseitigen Balkon würden Solarzellen gut stehen, findet Müller. Ein etwa 1,6 Quadratmeter großes 30 Euro versendet ein Router pro Jahr

„Einenbekommen.schönen

Energiekrise

40 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 „Viele wissen nicht, was sie verbrauchen“

Anzeigen „Eine Kilowattstunde für WarmwasserproTag“ Hat einen Duschkopf für 150 Euro zu Hause: Energieberater Martin Bretz. privat©Foto:

Energiekrise

rer Sparduschkopf, der den durchschnittlichen Verbrauch von bis zu 15 Litern pro Minute auf bis zu fünf Liter verringert. Günstigere Modelle gibt es ab 30 Euro. „Unsere Familie benötigt jetzt nur noch eine Kilowattstunde Strom pro Tag für Warmwasser. Das ist schon ziemlich konkurrenzfähig“, so der Bauingenieur. Gemessen am Gesamtenergieverbrauch macht elektrischer Strom in Haushalten nur ein knappes Drittel aus: Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werden 70 Prozent Energie verheizt. Im Falle der Vormieterin der EinZimmer-Wohnung mit Gas-Heizung aus dem Jahr 1998 waren das laut Energieausweis 138 Kilowattstunden für jeden der 36 Quadratmeter pro Jahr für Heizung und Warmwasser. „Das liegt im Mittelbereich für ein Haus aus den 1970er-Jahren“, so Müller. Die 2021 abgerechnete Summe von 676 Euro wäre dieses Jahr wohl vier stellig. Sparen ist vergleichsweise ein fach: Wer die Raumtemperatur von 24 auf 20 Grad senkt, spart laut Verbrau cherzentrale rund 20 Prozent Heizkos ten. Das Problem: Im ungedämmten Haslacher Haus aus dem Jahr 1974 geht nach Daten der Verbraucherzen trale ein Drittel Heizwärme durch die Außenwände verloren. Eine 16 Zenti meter dicke Dämmung könnte den Verlust um 90 Prozent reduzieren.

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 41 Panel bringe im Jahr 300 Kilo wattstunden, kostet samt Installati on allerdings auch zwischen 300 und 500 Euro. Die Anschaffung ist trotz dem attraktiv: Das Freiburger Rat haus zahlt im Rahmen des Förder programms „Klima freundlich Woh nen“ eine Pauschale von 200 Euro für Balkonmodule – vorausgesetzt, die Vermieterin ist d’accord und der Atem lang. „Die Anmeldung bei Ba denova bedeutet ziemlich viel Büro kratie“, so Müller. Immerhin wird der Balkon bereits jetzt zum Strom sparen benutzt: Der Wäscheständer darauf kommt ohne Stecker aus. Ein alter Trockner verschleudert bis zu drei Kilowattstunden, neuere Mo delle immerhin noch eine. Wie beim Duschen bares Geld ge spart werden kann, verrät Martin Bretz, Energieberater für die Verbrau cherzentrale Baden-Württemberg. Die Zeit stoppe er nicht – der 37-Jährige hat eine zent.“„DiedurchwirdwinnungDuschwasser-Wärmerückgeinstallierenlassen.DabeinachströmendesKaltwasserwarmesAbwasservorgewärmt:Ersparnisbeträgtbiszu60ProDazukommtein150Euroteu

Auch den Gründerzeit und Ju gendstilhäusern in der Freiburger Wiehre oder Herdern attestiert Bretz noch „erhebliches Einsparpotenzial“. Von der Freiburger Stadtbau (FSB) zeigt sich der Experte derweil ent täuscht. Diese lässt aktuell noch Neu bauten im Effizienzhaus 55-Standard bauen. „Aus meiner Sicht kein Aus hängeschild für eine Green City“, so Bretz. Woanders geht es grüner: In Frankfurt wird etwa seit 20 Jahren auf den Passivhaus-Standard für öffent liche Gebäude und städtische Wohnge bäude gesetzt. Bretz: „Sicherlich nicht nur aus Prestigegründen, sondern auch aus wirtschaftlicher Vernunft.“

42 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022 D ie Partie Freiburg gegen Frankfurt entschied sich in der Verlängerung. Als Sieger vom Platz gingen die Hes sen: Stefan Forster Architekten sticht im von der Planwerk Frei burg GmbH ausgelobten Wettbewerb um den Neulindenpark das Freiburger Architekturbüro Sacker aus. Insgesamt 72 Wohnungen und 3400 Quadratmeter Gewerbe sollen auf rund 5400 Quadratme tern zwischen Hauptfriedhof und dem Güterbahnhof entstehen. „Der Wettbewerb war sehr span nend“, sagt Planwerk-Geschäftsfüh rer Frank Böttinger. Nach der ersten Preisgerichtssitzung mussten beide Finalisten zurück ans Zeichenbrett. „Forster hat noch einmal an wichtigen Stellschrauben gedreht“, begründet Böttinger die Entscheidung vom 20. Juli. Die fiel einstimmig. Neben Böt tinger und Planwerk-Geschäftsführer Lars Bargmann saßen Roland Jerusa lem (Leiter Stadtplan Holger Ratzel (Leiter Bau rechtsamt), Zvonko Turkali (ehemali ger Vorsitzender Freiburger Gestal tungsbeirat), Fred Gresens (Vorstand Mittelbadische Baugenossenschaft), Frank Pfaff (Sachverständiger), Gabi Lebherz (Abteilungsleiterin im Stadt planungsamt), Rebecca Trautmann (Stadtplanerin im Stadtplanungsamt) und Stephan Lemper (Garten- und Tiefbauamt) im zweiten Preisgericht. Den Wettbewerb hatte Friedemann Roller vom gleichnamigen Architek tenbüro betreut. Stefan Forster bringt mehr als 30 Jah re Erfahrung im Siedlungs- und Woh nungsbau mit. Ihren Hut in den Ring geworfen hatten insgesamt sieben Büros. Neben Frankfurt und Freiburg auch aus Stuttgart und Heidelberg. Ausschlagge bend für die Preisrichter war Forsters Vi sion, 5600 Quadratmeter Wohnfläche, unterteilt in 72 Wohneinheiten, hinter einer Fassade an der Neulindenstraße in vier Häuser zu separieren und damit eine 2000 Quadratmeter große, ge meinschaftliche Grünfläche zwischen Neunlinden- und Kaiser stuhlstraße zu schaffen. Die „grüne Lunge“ ist von nahezu allen Balkonen des Quartiers zugänglich. „Das ist zeitgemäßes Bauen“, kommen tiert Böttinger. Vorgelagert ist den fünf Stockwer ken sowie Staffelgeschoss insgesamt 3400 Quadratmeter Gewerbefläche auf zwei Etagen. Darunter soll eine Tiefgarage Platz für 78 Fahrzeuge bie ten. Aussparungen schaffen außerdem Raum für tiefwurzelnde Bäume, die durch die Tiefgaragendecke in den In nenhof hochragen sollen. Die Forstertypischen abgerundeten Ecken und orangefarbene Klinker-Optik sind in den Plänen derweil nicht zu finden. Laut Böttinger wird das Quartier einen mittleren achtstelligen Betrag kosten. Den Spatenstich setzt er für Mitte 2024 an. Dann laufen die Ver träge für die Geflüchtetenunterkunft und das Gewerbe auf dem Grund stück aus, das der Planwerk bereits seit 2013 gehört. Den Bauantrag für den Neulindenpark wollen die Pro jektentwickler Ende dieses, Anfang kommenden Jahres einreichen. Philip Thomas

ArchitektenForsterStefan©Visualisierung: Wurzelwerk: Am Neunlindenpark sollen Bäume aus der Garage ragen.

Architektenwettbewerb um Baugebiet Neunlindenpark geht nach Frankfurt Projektentwicklung

„Das zeitgemäßesistBauen“

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Gegenüber der Redaktion erklärt Dutschke, dass es neben den Kunden Freiburger Verkehrs AG (VAG) und der Parkraumbewirtschaftung BadenWürttemberg (PBW) schon viele Inte ressenten gebe. Dennoch fristet der Prototyp fürs Erste ein zweckentfrem detes Dasein: Die PBW will ihn als Überdachung eines Parkscheinautoma ten an der Freiburger

Beim Besuch der Bundesbauministerin Klara Geywitz erklärte OB Martin Horn, dass die Stadt alleine den ange spannten Wohnungsmarkt nicht in den Griff bekommen wird: „Wir brau chen dringend Mut, Geschwindigkeit und mehr finanzielles Engagement des Bundes.“ Horn und Baubürgermeister Martin Haag forderten eine Stärkung der kommunalpolitischen Anliegen beim Bund, um mehr bezahlbares Bau en zu ermöglichen. b&w

Der Gemeinderat hat den ersten von sechs Bebauungsplänen für den Die tenbach mehrheitlich zur Offenlage beschlossen. Er umfasst 674 Seiten.

XXXXXXXX 44 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

Schon lange waren Mobilitätsstati onen beim Kuumo und dem am Pro jekt beteiligten Bauwerk Schwarzwald ein Thema. Parallel hatte im Freibur ger Gemeinderat Gregor Mohlberg (Eine Stadt für Alle) den SPD-Kolle gen Walter Krögner von der Idee über zeugt, Fahrgastunterstände vor allem in ländlichen Regionen zu schaffen. Die beiden waren sich einig: Die Un terstände sollten aus lokalem Holz geschaffen und so besonders nachhal tig sein.

Dutschke immer aus mehreren Mo dulen bestehen. JVA nutzen. pl

Allroundtalent „Pop-up Modul“ soll Mobilität in ländlichen Regionen fördern

Am Ahornweg gibt es aber eine SintiSiedlung, deren Bewohner um den Er halt kämpfen. b&w Erster B-Plan Dietenbach

„Am Frohnholz“ gibt es Platz für rund 1600 Wohnungen, einen Marktplatz und den Park am Käserbach. b&w Geywitz in Freiburg

Gemeinsam freuen sich die Ak teure jetzt über ein erstes „Pop-Up Modul“ als Standard-Element für Mobilitätsstationen. Angehende Zim merleute der Freiburger lichtestellen,etwatenModule:aufdacht.derfürdenWeinbrenner-GewerbeschuleFriedrich-habenPrototypgebaut,denEntwurfdasModellhatsicheinangehenBauingenieurderSchuleausgeLehrerMatthiasKriegerklärtdemRichtfestdieVorteilederSieseienerweiterbar,könninSerieproduziertunduniversell,alsFahrradständeroderBushalgenutztwerden.SchließsollenMobilitätsstationenlaut

Hölzernes

Lindenwäldle stockt Interessenskonflikte haben bei den Neuplanungen an Lindenwäldle und Ahornweg dazu geführt, dass der Bau start wohl erst 2024 erfolgt. Seit 2017 gibt es das Rahmenkonzept fürs Quartier Haid. Am Lindenwäldle sol len von der Freiburger Stadtbau 300 neue Wohnungen gebaut und 153 in alten Gebäuden abgerissen werden.

Gegen die Offenlage stimmten die beiden AfD-Stadträte und Wolf-Die ter Winkler (Freiburg Lebenswert). Gerlinde Schrempp (Freie Wähler) und die Fraktion ESfA enthielten sich.

Richtfest: Ein erstes „Pop-Up Modul“ als Standardelement für Mobilitätsstationen wurde an einer Freiburger Schule gebaut.

pl©Foto: Innovationen U msteigen zw ischen Bahn, Bus, Rad, Carsharingauto und Co. – komfortabel und einfach –, das sollen Mobilitätsstationen leisten. Nun hat Michael Dutschke, Geschäftsführer des Fördervereins für klima­ und umweltverträgliche Mobilität (Kuumo), mit dem „Pop Up Modul“ ein Stan dard Element vorgestellt. Er ist optimistisch: „Wir sind uns sicher, dass das Modul in Serie produziert werden wird.“

chilli | bauen & wohnen | 09.2022 | 45 Anzeigen

Thema Wohnen braucht es zunächst mal eine Bevölkerungsprognose. Wie viele Menschen werden 2030, 2035 und 2040 in Freiburg wohnen? Vor der Aufstellung des 2006 vom Gemeinderat verab schiedeten FNP 2020 waren die Statistiker mit einer Sechserkette auf den Platz gegangen und hatten für 2020 defensiv mit 197.000 Einwohnern gerechnet. De facto waren Ende 2020 mehr als knapp 227.000 Menschen in Freiburg gemeldet. Das statistische Landesamt veröffent lichte zum selben Zeitpunkt knapp 231.000. Der Zah lenzoff zwischen Kommunen und Land spielt dabei nur eine Nebenrolle. Die Statistiker haben der Stadt schlicht zu wenig zugetraut.

Kommentar 46 | chilli | bauen & wohnen | 09.2022

Die jüngste Pressemitteilung dazu gab es zuletzt im November 2020. Auf der städtischen Homepage ste hen unter dem Button „Wo stehen wir heute“ noch die Zahlen 2020/2021. Im kommenden Jahr sollte der FNP fertig sein. Das ist mehr als nur fraglich. „Wir sind re lativ weit“, formuliert Baubürgermeister Martin Haag auf Anfrage. Was mindestens ebenso stimmt: Die Stadt spielt aktuell ein Strategiespiel. Eigentlich hätte es in diesem Jahr um mögliche Flächen gehen müssen. Für Wohnen, Gewerbe, Freiflächen, Sport flächen,

Nun kommt es wieder auch auf sie an, wenn die Prognosen bis Ende 2040 nicht erneut so weit hinter der Realität her trotten sollen. Wer diese allein mit dem Instrumentenkoffer wissenschaftlicher, empirischer, gesamtdeutscher Vorhersa gen erarbeitet, was für Statistiker eine Selbstverständlich keit ist, der blendet – erneut – die Freiburg-spezifischen Vorzüge aus. Was spricht dagegen, dass im Jahre 2040 in Freiburg 260.000 Menschen leben, wohnen und arbeiten?

lichDerZwickRatHaag.der„geheneineöffentlichterndieseEigentlich.Infrastrukturflächen.DochwennFlächen–diehausinwohlidentifiziertsind–werden,etwadurchchilli-Anfrage,danndortdiePreisewieenormnachoben“,sagtSorichtetsichdashausderzeitineinermühleungemütlichein.ZeitplanwirdvermutdasersteOpfersein.

Fürs wichtige Thema Ge werbe gibt es das Arbeitsplätze.Freiburg,fürzept.flächen-EntwicklungskonGewerbeEsbildetdieGrundlagedenWirtschaftsstandortdamitauchfürdieFürsnochwichtigere

Insider berichten dem chilli, dass die Prognosen derzeit wieder mehr auf Abwehr denn auf Offensive setzen. Das Hamburger Institut Gewos hatte Ende 2020 eine Studie veröffentlicht, wonach Freiburg 2030 etwa 238.000 und 2040 knapp 241.000 Einwohner haben könnte. Das Rathaus seinerseits will im kommenden Herbst eine Wohnbedarfsanalyse im Gemeinderat präsentieren. Bis dahin müssen die hausinter nen, heute noch sehr heteroge nen Sichtweisen in einen Kompromiss gemündet sein. Wo aber die Potenziale für Wohnbauflächen liegen, wird in diesem Jahr indes sicher nicht öffentlich beraten und damit auch verraten. Die Bürgermeisterbank wird ver suchen, sich durch aktive Liegenschaftspolitik auf diesen Flächen zu sichern, was zu sichern ist. Oder sich durch Vorkaufssatzungen Zu griffsrechte zu verschaffen, bevor bekannt wird, was das Baudezernat in den FNP 2040 einbringen will. So ist aus dem anfänglichen Tamtam aktuell ein Stille-Post-Spiel geworden. Lars Bargmann

Im Anflug auf den neuen FNP: Wo neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden, hält das Rathaus noch unter Verschluss.

SchleierNeithard©Foto: Die Taktierer aus dem Rathaus Stadtspitze übt sich beim Flächennutzungsplan 2040 im Stille-Post-Spiel M it großem Tamtam war das Freiburger Rathaus im März 2019 in den Prozess für den neuen Flächennutzungsplan 2040 (FNP) gestartet.

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