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Sonntag, den 15. Dezember 2013

LOKALES

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Leser schreiben dem Kurier Leserstimmen zum Artikel im Celler Kurier vom 8. Dezember 2013 „Wie viele Wölfe verträgt unser natürliches Umfeld?“:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die von den Tierschützern begrüßte Ansiedlung von Wölfen stellt eindeutig eine Existenzgefährdung von unter anderem Schafzüchtern dar. Meines Erachtens „fackelt“ das zuständige niedersächsische Umweltministerium viel zu lange. Wenn dieses nicht in der Lage ist, gegen diese Art Existenzgefährdung in geeigneter Weise vorzugehen, zum Beispiel durch eine Wolf-Abschuss-Erlaubnis, damit eben die Existenz von unter anderem Schafzüchtern nicht gefährdet ist, dann hilft nur eines: Selbsthilfe existenzgefährdeter Schafzüchter, die ja von der Schafzucht leben, durch Abschuss der Wölfe, die es wagen, auf ihre Schaf-Areale zu drängen, um sich von Schafen zu ernähren. Großartige Gesprächsrunden unter Hinzuziehung der Medien usw. usw. helfen da nicht, sondern einzig und allein wirksames Handeln der zuständigen Behörden durch rechtswirksame Anweisungen an die staatlichen Förster und Jäger, wenn eine Selbstjustiz durch die Schafzüchter nicht gewünscht wird. Es sei denn, die Behörden verstehen eine „Sprache“ der ständig Geschädigten nicht oder wollen sie nicht verstehen.

Wölfe suchen nie die Nähe zum Menschen. Vorrang muss der Schutz jeglicher landwirtschaftlicher Tierhaltung haben. So genannten Tierschützern, Grünen mit abstrusen Ideen, muss man klarmachen, dass sie nicht in der Wirklichkeit leben. Es muss der Jägerschaft erlaubt werden, einer übertriebenen Wolfspopulation Einhalt zu gebieten.

Mit freundlichen Grüßen Dipl.-Rpfl. Axel Freiherr zu Krumau de Vere Peratoner

Guten Tag, ich schreibe ja sonst keine Leserbriefe, aber diese Versuche den Wolf immer wieder in ein negatives Bild zu rücken geht mir schon auf die Nerven. Es ist keine Frage, das Tierhalter entschädigt werden sollen, was leider nicht in dem Tempo passiert wie es soll, wo ich auch denke das ist hausgemacht, damit die Geschädigten sagen können, seht es klappt nicht mit der Entschädigung. Am besten wäre es doch, der zuständige Förster schaut sich das an und zahlt den Betrag gleich aus. Es ist schon beschämend, wir fordern von afrikanischen Hirten den Schutz von Löwen, Elefanten und sonstigen Tieren und zuhause wird das Bild des Bösen Wolfes geschürt. Warum wurde schon wieder so ein negatives Foto des Wolfes veröffentlicht, mit gefletschten Zähnen, fehlte noch das Rotkäppchen. Ein normales Bild würde ja die Leute nicht so schön negativ beeinflussen. Ich bin oft im Wald und habe keine Angst vor ihm. Da sind Wildschweine schon ein anderes Thema. Was meinen Sie mit Celle vor ihrer Haustür? Wollen sie allen Ernstes sagen, der Wolf kommt in den Französischen Garten! Mit freundlichen Grüßen A. Adler

Mit freundlichem Gruß Hans Tiedje

Sehr geehrte Damen und Herren, Als einer von über 350 ehrenamtlich aktiven Wolfsbotschaftern im NABU möchte ich die Darstellungen von Herrn Kreisjägermeister Koop richtig stellen: Die Erfassung der Wölfe in der Lausitz wird durch ein unabhängiges biologisches Büro LUPUS im Auftrag des sächsischen Staatsministeriums für Umwelt durchgeführt. Dort werden alle Meldungen von Wölfen gesammelt. Dabei werden sowohl mit selbst erfassten Daten, sowie mit jenen, die durch Mitarbeiter der Landratsämter, Forstverwaltungen, Jäger, Naturschützer oder Bürgerinnen und Bürger gemeldet werden, Wölfe gezählt. Die Auswertung erfolgt nach dem durch das Bundesamt für Naturschutz für alle Länder vorgeschlagenem Muster, wie dies auch im Land Niedersachsen durch die Landesjägerschaft erfolgt. Die Ergebnisse werden nicht geheim gehalten. Kaum ein Land geht mit den Informationen über seine Wölfe so offen um wie Sachsen. Jeder kann im Internet die aktuellen Zahlen einsehen. Damit wird einer der wichtigsten Grundsätze des Wolfsschutzes, die Transparenz, erfüllt. Diese setzt auch der NABU in seinem seit fast zehn Jahren laufenden bundesweiten Schutzbemühungen zum Wolf um: Wir wissen, dass der Wolf in Deutschland nur eine Chance hat, wenn das Wissen um Verbreitung und Lebensweise dieser einst zu Unrecht verteufelten Art offen kund getan wird. Mit freundlichen Grüßen Heiko Drawe (Stellv. Sprecher der NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf Niedersachsen)

Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrte Damen und Herren, Ich bin Landwirt, gehe nicht auf Jagd. Dem Thema Wolf stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Ich züchte Rinder in Mutterkuhhaltung. Die Tiere leben so natürlich wie möglich, das heißt, sie sind fast überwiegend ganzjährig draußen, können selbst so viel frisches Futter aufnehmen wie sie möchten, sie vermehren sich auf natürliche Weise. Die Kälber können bis zur nächsten Abkalbung bei der Mutter bleiben und so lange die gesunde Muttermilch aufnehmen und haben den sozialen Kontakt zum Muttertier. Ich finde Auswilderungen, wie zum Beispiel beim Lux im Harz, sehr gut, wenn sie in einem abgesperrten Reservat leben, in dem sie auch ihre natürliche Beute selbst erlegen können. Wären die Truppenübungsplätze durch einen Zaun gesichert, wäre dies ein Paradies für die Tiere, weil die Natur dort nahezu unberührt ist. Die Tiere stören sich nicht an den Militärfahrzeugen und dem Schießbetrieb. Ich sehe unsere Freilandhaltung der Nutztiere gefährdet. Der Wolf hat eigentlich ein sehr großes Angebot in den Wäldern. Was wäre aber zum Vergleich für Sie angenehmer, wenn Sie in einem Restaurant ein reichhaltiges fertiges Menü vorgesetzt bekommen oder Sie müssten Ihr Mahl erst fangen oder jagen und erlegen, dann zerteilen und zu einer Mahlzeit zubereiten? Der Wolf bekommt ein reichhaltiges Programm vorgesetzt, Rinder, Gänse, Hühner, Schweine, Schafe, Dammwild usw., in Freilandhaltung. Er kann nicht unterscheiden ob er diese Tiere reißen darf oder nicht. Es ist sehr einfach für ihn, da diese Tiere eingezäunt sind und eigentlich nicht weg können. Hetzt er zum Beispiel die Rinderherde und diese durchbricht aus Panik den Zaun, was sie sonst nicht tun würde, weil die Tiere zahm sind und auch immer genug Wasser und Futter haben, hat der Besitzer ein Problem! Er muss seinen Zaun reparieren und seine völlig verstörten Tiere wieder einfangen. Wenn diese dann noch nachts auf eine stark befahrene Straße laufen und einen Verkehrsunfall verursachen, hat der Tierbesitzer ein ganz großes Problem, denn er trägt die Verantwortung für seine Herde und wie soll er feststellen oder geschweige denn nachweisen, dass ein Wolf seine Herde gehetzt hat! Große Angst habe ich um die kleinen wehrlosen Kälber, die keine Chance haben sich gegen den Wolf zu wehren. Bei Verlust gibt es keine Nachzucht für den Landwirt! Die Konsequenz wäre, alle Nutztierhalter müssten ihren Bestand das ganze Jahr über in gesicherten Ställen unterbringen, es würde keine Freilandhaltung mehr möglich sein. Letztendlich muss der Bürger entscheiden, wie er mit dem Thema umgeht. Es sind Wildtiere, keine dressierten Hunde, daher ist es nicht auszuschließen, dass ein Wolf, wenn er sich bedroht oder in Gefahr sieht oder seine Welpen schützen möchte, auch einmal einen Menschen beim Waldspaziergang anfallen könnte. Dies könnte zur Folge haben, dass Bürger den Wald nur noch von außen sehen können, weil dieser wegen Wölfen gesperrt ist. Noch sind es wenige... Mit freundlichen Grüßen Christian Schulze

was wollen wir? Kein Restrisiko? Dann: „Abknallen“, „für immer wegsperren“, am besten „Rübe runter“. Das Bild vom Wolf in Ihrem Artikel steuert die Meinung ein wenig in diese Richtung. Wenn wir davon überzeugt sind, dass es in unserem Leben immer einen gewissen Grad an Restrisiko gibt, dann müssen wir auch beim Thema „Wölfe“ etwas genauer hinsehen. Sollte die Mehrheit der Bevölkerung das Erscheinen von Wölfen in unserem Bereich akzeptieren, kann ein regulierter Abschuss der Tiere erst erfolgen, wenn sie sich in einem günstigen Erhaltungszustand befinden und keine Probleme auftreten, die anderweitig nicht zu lösen sind. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Bevölkerung bei Kontakt mit den Tieren (was eher unwahrscheinlich ist) alles unterlassen, was den Tieren ihre natürliche Scheu vor den Menschen nimmt. Wolf-Management ist auch in Deutschland kein Fremdwort und kann in anderen Bundesländern „abgerufen“ werden. Geben wir den Wölfen eine Chance und vergessen wir dabei nicht, dass sie wilde Tiere sind und verhalten wir uns entsprechend. „Abknallen“, „für immer wegsperren“ und „Rübe runter“ ist in keinem Bereich unserer Gemeinschaft (bis auf ganz wenige Ausnahmen), auch mit Wildtieren, die richtige Lösung. Mit freundlichen Grüßen Walter Mix

Sehr geehrte Damen und Herren! Wildernde Hunde werden erschossen. Wildernde Wölfe sind willkommen!? Toller Tierschutz! Toller Fortschritt! Mit freundlichem Gruß Gustav Bürger (100-prozentiger Unterstützer von vernünftigem und nötigem Tierschutz!)

Leserbriefe geben die Meinung des unterzeichnenden Verfassers wieder, mit der sich die Redaktion nicht immer identifiziert. Anonyme Briefe werden grundsätzlich nicht veröffentlicht. Die Redaktion nimmt Leserbriefe nur entgegen, wenn sie mit Vor- und Zunamen sowie Adresse leserlich der Redaktion vorliegen. Kürzungen der Leserbriefe behält sich die Redaktion insbesondere hinsichtlich presserechtlicher Bestimmungen vor. Leserbriefe senden Sie an: Celler Kurier, Mühlenstraße 8A, 29221 Celle


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