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Freizeit & Sport

BRIXNER TRIATHLETIN IN TOKYO „Schöne Erlebnisse“

Die Brixner Triathletin VERENA STEINHAUSER war unter den neun glücklichen Südtiroler Sportlerinnen und Sportlern, die sich für die Olympischen Spiele in Tokyo qualifiziert hatten. Trotz eingeschränkter Bewegungsmöglichkeiten in Japan kehrte sie mit vielen Eindrücken und Erfahrungen nach Italien zurück.

Frau Steinhauser, Sie haben in Japan zwei Rennen bestritten, den olympischen Triathlon im Einzelbewerb und die Staffel mit drei Ihrer italienischen Teamkollegen. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

VERENA STEINHAUSER: Aus rein sportlicher Sicht muss ich sagen: ja und nein. Der 20. Platz im Einzelrennen ist kein Top-Ergebnis; ich habe bislang auf WeltcupEbene weit bessere Platzierungen erreicht. Doch angesichts der Bedingungen, die beim Wettkampf herrschten, bin ich trotzdem durchaus zufrieden, zumal ich mir vorgenommen hatte, meine Teilnahme an einem olympischen Rennen auch wirklich zu genießen – und dies ist mir gelungen. Mit dem achten Platz als MixedStaffel sind meine Mannschaftskollegen und ich natürlich sehr glücklich.

Sie sprechen von schwierigen Bedingungen beim Wettkampf?

Wir hatten uns alle auf Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit eines bereits am Vortag ordentlich. Es war sehr kühl, windig. Wegen Taifun-Warnungen wurde sogar eine Verschiebung in Erwägung gezogen.

Die Sicht im Wasser war schlecht; ich kam relativ spät, knapp hinter der zweiten Gruppe, aus dem Wasser. Die Radstrecke war sehr rutschig, besonders die Markierungen, die normalerweise Punkte kennzeichnen, die der Sonne stark ausgesetzt sind. Man musste vorsichtig fahren, und als eine Athletin vor mir stürzte, musste ich stehen bleiben, verlor meinen Rhythmus und wohl auch etwas Risikofreudigkeit. Der Wechsel aufs Laufen passte hingegen super: Ich konnte einige von der zweiten Gruppe einholen und mich wieder vorkämpfen. Insgesamt habe ich das Rennen genossen, und ich bin froh, ohne Sturz ins Ziel gekommen zu sein.

Wie fühlt sich ein Athlet ohne aufmunternde Zurufe aus dem Publikum?

Wir Triathleten konnten uns glücklich schätzen, denn entlang Urlauber, die uns zwar nicht zurufen durften, uns dafür mit Klatschen anfeuerten. Nach vielen Rennen auf nahezu gespensterhaft leeren Strecken ist man um jeden Zuschauer froh! Schade war, dass wir Triathleten am Einmarsch bei der Eröffnungsfeier nicht teilnehmen konnten; für unsere Trainer lag dies zeitlich zu nahe an unseren Starts. Im olympischen Dorf wurden jedoch die Feierlichkeiten auf Bildschirmen verfolgt, die Mannschaften trugen dabei ihre Nationaltrikots. Leider durften wir auch die Wettkämpfe anderer Disziplinen nicht live miterleben; wir verfolgten Olympia in Japan mittels Fernsehübertragung im Gemeinschaftsraum – so, als wären wir zuhause im Wohnzimmer gesessen.

Wie viel haben Sie von Japan außerhalb Olympia mitbekommen? umlaufen, mit Maske und täglichem Speicheltest, doch nach einer Woche wurde es einem dort

schon eher eng. Gern hätte ich natürlich auch von Japan mehr gesehen, doch unsere „Ausflüge“ beschränkten sich auf die Fahrten zu den Trainingseinheiten im Schwimmbad und zum Radfahren sehr früh am Morgen. Im olympischen Dorf selbst traf man auf alle möglichen Nationen; mit Japanern selbst hatte ich nicht

„Ich durfte trotz trennender Plexiglas-Scheiben Athletinnen und Athleten aus aller Herren Länder kennenlernen – von den amerikanischen Basketballspielern bis hin zu Sportlerinnen

aus Jamaika“ _Verena Steinhauser, Olympiateilnehmerin

gestellt; manche Athleten haben sehr gezielt auf diese besonders belastenden Wetterbedingungen hintrainiert. Stattdessen regnete der Strecke in einem japanischen Urlaubsort fanden sich doch einige Zuschauer ein, vor allem beim Radfahren. Es waren vorwiegend Die Bewegungsfreiheit der Mannschaften war ziemlich eingeschränkt. Wir durften im olympischen Dorf zwar frei herviel Kontakt, zumal nicht viele Einheimische Englisch sprechen. Nichtsdestotrotz lernten wir sehr bald, dass Japaner sehr genau

Verena Steinhauser: „Das Leben im olympischen Dorf war voller schöner Begegnungen und Erlebnisse“

sind, ich würde fast sagen „pingelig“. Aus den Medien erfuhren wir darüber hinaus, dass ein Teil der Bevölkerung eine negative Haltung zu Olympia hat; spürbar war im Olympiadorf davon jedoch nichts. Welche Augenblicke werden Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?

Abgesehen von den Wettkämpfen selbst war auch das Leben im olympischen Dorf voller schöner Begegnungen und Erlebnisse. Das italienische Team wohnte mit dem argentinischen unter einem Dach; wir hatten zu viert oder zu fünft relativ kleine Wohnungen. In der Mensa, die 24 Stunden am Tag geöffnet war und Gerichte aus aller Welt im Angebot hatte, lernte ich trotz trennender Plexiglas-Scheiben Athletinnen und Athleten aus aller Herren Länder kennen – von den amerikanischen Basketballspielern bis hin zu Sportlerinnen aus Jamaika. Ich traf jeden Tag auf mir bislang unbekannte Länder und Namen. Wir Athleten hatten beim Eintritt ins olympische Dorf um die 40 Anstecker mit der Fahne unseres Landes erhalten, und diese wurden untereinander so viel wie möglich getauscht. Auch ich kehrte mit reicher Beute heim. Sehr bewegend waren für mich die Minuten, als der italienische Sprinter Marcell Jacobs und sein Teamkollege, der Hochspringer Gianmarco Tamberi, Gold gewannen. Spannung und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit waren im Gemeinschaftsraum unseres Kondominiums mehr als spürbar; eine Gänsehaut lief mir über den ganzen Körper, als wir Italiener gemeinsam diese tollen Momente miterlebten und im Rahmen unserer Möglichkeiten feierten.

Blicken Sie bereits auf Paris 2024?

Wenn ich es schaffe, würde ich natürlich gern bei den nächsten Olympischen Spielen in Paris 2024 am Start sein. Ich hoffe, dort „normale“ olympische Spiele erleben zu dürfen. Vorerst konzentriere ich mich auf die nächsten Wettkämpfe in Kanada und freue mich, im September endlich wieder einige Tage zuhause in Brixen verbringen zu können.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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BERGSTEIGEN Im Team zum Gipfel

2010 startete die Alpenvereinsjugend eine Initiative, um junge Bergsteiger zu fördern – mit tatkräftiger Unterstützung der bekannten Bergführer Helmut Gargitter und Renato Botte. Das Angebot wird nun um das „Alpinist-Team“ erweitert.

Ziel des Projekts „Alpinist“ war und ist es, den heranwachsenden Kletter-Nachwuchs zu begleiten – und zwar von erfahrenen Bergführern. Die Leiter fungieren dabei als „Mentoren“; die Teilnehmer sollen ihre Tour gemeinsam und selbständig planen und ausführen, bereits erworbene Kenntnisse sollen weiterentwickelt werden. Anfangs waren es ein bis zwei Fahrten pro Jahr, allerdings mit anspruchsvollem Inhalt – einer Erstbegehung in Venezuela beispielsweise. Mittlerweile umfasst das Projekt an die zehn Unternehmungen pro Jahr. Rund 80 junge Erwachsene mit einer besonderen Beziehung zu den Bergen nehmen in Südtirol jährlich die Chance wahr, Erlebnis und Weiterbildung unter qualifizierter Führung miteinander zu verbinden. Dabei ist Vielseitigkeit gefragt, denn der „Alpinist“ soll sich beim Eisklettern, bei Skihochtouren, im Felsklettern und bei sommerlichen Hochtouren genauso wie zuhause zu helfen wissen – in Notsituationen, beim Erste-Hilfe-Leisten, beim Biwakieren aber auch beim notdürftigen Schlittenbauen oder beim Eishöhle Graben.

Planung und Vorbereitung. Die Teilnehmer der Touren treffen sich bereits vorab, lernen sich kennen und bereiten gemeinsam alles vor. Erfahrene Bergführer stehen ihnen dabei zur Seite, beurteilen ihre Vorkenntnisse und Fähigkeiten – manchmal sogar in einer „Probetour“. Um mit dabei zu sein, schreiben Interessierte eine Bewerbung, in der sie ihre bisherigen Erfahrungen, ihre Erwartungen, Motivation und Ziele darlegen. Stefan Plank, der in der Kletterhalle Vertikale vom Routenbau bis zum Kletterkurs für alles Mögliche zuständig ist, koordiniert das AVS-Projekt „Alpinist“ auf Landesebene. Er steht mit Begeisterung und Engagement hinter dem Angebot des Alpenvereins. „Das Projekt kommt bei jungen Bergliebhabern sehr gut an; sie erweitern dabei ihren HoDer Kletter-Nachwuchs wird in einer eigenen AVS-Gruppe gefördert

rizont, und zudem finden ehemalige Wettkampfkletterer am Ende ihrer sportlichen Karriere ihren Platz im AVS“, so Plank. Mit Freude erinnert er sich an die Reise in den Oman, die er gemeinsam mit dem später tödlich verunglückten Bergkameraden Hannes Hofer und anderen interessierten Teilnehmern vorbereitet hatte und bei der aufgrund der großen Nachfrage aus dem Landeskader der Sportkletterer letztendlich sogar zwei Gruppen starteten.

Das Alpinist-Team. 2022 will man mit Schwung neu durchstarten und das Projekt „Alpinist“ nach österreichischem und Schweizer Vorbild um ein fixes Team erweitern. Eine Gruppe junger Alpinisten zwischen 18 und 22 Jahren soll über knapp zwei Jahre ihre Kompetenzen in allen Disziplinen des Bergsteigens erleben und verbessern. Erfahrene Bergführer begleiten sie dabei bis hin zu einer gemeinsamen Abschlusstour; auch die Mitarbeit von Bergrettern ist sehr wahrscheinlich. Die Kosten für die verschiedenen Unternehmungen werden zum Teil vom Alpenverein übernommen und hängen natürlich auch von der Detailplanung der einzelnen Touren durch die Teilnehmer ab. In der Vorbereitung und Organisation des Team-Projekts spielt die ehrenamtliche Mithilfe vieler Bergsteiger und -führer, wie bereits bisher bei einzelnen Angeboten, eine wichtige Rolle; einen Großteil dieser Arbeiten übernehmen die Teilnehmer jedoch selbst. Tatkräftige Unterstützung erfahren die jungen Alpinisten zudem von bergbegeisterten Mitbürgern wie dem Brixner Günther Acherer und seinem Unternehmen, das Ausrüstungsgegenstände für den Bergsport vertreibt.

Nachhaltig reisen. Je besser ein Bergsteiger, desto mehr locken die Gipfel in fernen Ländern, doch die Tourenplanung im AVS orientiert sich zunehmend an den Prinzipien der Nachhaltigkeit und sucht ihre Ziele in erster Linie in der näheren Umgebung. So sind im Rahmen des Alpinist-Projekts für den kommenden Dezember einige Erstbegehungen im Ahrntal geplant – an einer Wand, die in ihren Bedingungen jenen in Schottland ähnelt. Sind Fahrten notwendig, so werden diese so nachhaltig wie möglich durchgeführt – letzthin mit Hilfe von Wasserstoffautos.

Wenn der Alpenverein seine Mitglieder zu Hochtouren einlädt, so sind grundsätzlich Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen. Die Erfahrung zeigt, dass der Männeranteil jedoch meist überwiegt. Für 2022 steht daher ein Hochtourenangebot auf dem Programm, das exklusiv für und mit Frauen gedacht ist. Die Bergführerin, die die Bergsteigerinnen auf die Gipfel begleiten wird, ist zudem für das österreichische Alpinist-Programm zuständig; ein Erfahrungsaustausch bietet sich für die verantwortlichen Mitarbeiter im AVS bei dieser Gelegenheit an.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Bergsteigertreff!

Nicht nur die „Alpinisten“ im AVS treffen sich am 25. September bei der Almhütte „Munt de Fornella“ am Würzjoch zum diesjährigen Teffen der Bergsteiger und Bergfreunde. Der junge Tierser Simon Raffeiner wird dabei den Alpinen Förderpreis erhalten; die Grödner Ausnahmealpinisten Martin Dejori, Titus Prinoth und Alex Walpoth werden von ihrer letzten alpinistischen Meisterleistung „Guardiano dei sogni“ berichten, und der Schweizer Silvan Schüpbach wird auf den Peitlerwiesen von seinen Abenteuern erzählen.

Präsidentensuche beim SSV Brixen

Innerhalb weniger Tage verliert der SSV Brixen seinen Präsidenten, ein Vorstandsmitglied und eine Mitarbeiterin – und das wenige Wochen vor dem 50-Jahr-Jubiläum einer der wichtigsten Sektionen im Verein. Was steckt dahinter?

„Ich werde diesen Rücktritt nicht mehr kommentieren“, sagt Stefan Leitner. Sechs Jahre lang war er Präsident des SSV Brixen gewesen; in der Vorstandssitzung vom vergangenen Juli kam dann die für die Vorstandskollegen überraschende Mitteilung, dass er mit sofortiger Wirkung zurücktreten werde, „weil mein Arbeitgeber eine Inkompatibilität sieht.“ Beruflich ist Leitner seit 20 Jahren Geschäftsführer der Südtiroler Sporthilfe. Der Rücktritt und die entsprechende Begründung schlugen hohe Wellen; seitdem versucht Stefan Leitner, zu diesem Thema den Ball flach zu halten. Auch Sporthilfe-Präsident Giovanni Podini gibt kein Statement ab: „Es ergibt keinen Sinn, weitere Polemiken zu schüren.“ Fakt ist, dass es zwischen Leitner und seinem Arbeitgeber zu dieser Frage schon seit etwa zwei Jahren brodelte: Primäre Aufgabe des Sporthilfe-Geschäftsführers ist es, Sponsoren zu finden, und man befürchtete, dass er als Präsident eines großen Sportvereins in einen Interessenskonflikt geraten könnte. „Das beruht aber auf einem Missverständnis“, sagt Leitner, „denn die Sponsorensuche im SSV obliegt den einzelnen Sektionen.“ Wie dem auch sei: Er zog die Reißleine, um dem Konflikt ein Ende zu setzen.

Gleichzeitig mit Leitner trat aber mit Silvan Bernardi ein weiteres Vorstandsmitglied zurück, und Büromitarbeiterin Kerstin Gatterer reichte ihre Kündigung ein. Spätestens jetzt fragten sich nicht nur die etwa 2.000 Mitglieder der 15 Sektionen des SSV Brixen: „Was ist hier los?“

Der „Brixner“ hat recherchiert und ist zum Schluss gekommen, dass es entgegen einiger Vermutungen, die daraufhin in der Stadt kursierten, keinen Zusammenhang gibt zwischen Leitners Rücktritt und dem Abschied von Bernardi und Gatterer.

Foto: Oskar Zingerle

Stefan Leitner: überraschender Rücktritt als SSV-Präsident

Der SSV Brixen ist der größte Verein der Stadt. Organisatorisch ist er strukturiert in 15 autonome Sektionen: Jede Sektion hat einen Präsidenten und einen eigenen Vorstand. Fiskalisch arbeiten aber alle Sektionen unter derselben Steuer- und Mehrwertsteuernummer; „sie sind de facto kein Rechtssubjekt“, sagt Silvan Bernardi, der beruflich Steuerberater ist, „das einzige Rechtssubjekt ist der Hauptverein.“

Das bedeutet, dass der Hauptverein eine entscheidende juristische und fiskalische Rolle spielt, weshalb der Präsident des Hauptvereins und der Vorstand auch die entsprechende Verantwortung für alle Sektionen trägt. Sollte es einen Rechtsstreit geben, der im Grunde nur eine der Sektionen betrifft, so kommt trotzdem der Präsident des Hauptvereins zum Handkuss. Entsprechend wichtig ist natürlich, dass der Hauptverein gut verwaltet wird, denn im Prinzip ist er mit etwa 1,7 Millionen Euro Jahresumsatz ein mittelgroßes Unternehmen, das sich „verwaltungstechnisch professionell aufstellen muss“, sagt Bernardi.

Sechs Jahre lang arbeitete er im Vorstand der Sektion Handball und die letzten acht Jahre im Vorstand des Hauptvereins – ehrenamtlich: „Meine Aufgabe war es, die Buchhaltung zu professionalisieren. So war es mir ein Anliegen, auf Knopfdruck von jeder Sektion zu wissen, wie ihre jeweilige finanzielle Lage ist. Wir haben dafür mit Kerstin Gatterer eine Bürokraft angestellt, die ich einige Jahre lang entsprechend geschult habe – das hat auch wunderbar funktioniert.“

Warum also der Abschied? „Seit zwei Jahren gab es mit einer oder zwei Sektionen einige Reibereien, weil sie sich nicht an die Spielregeln gehalten haben.“ Irgendwann scheint es Kerstin Gatterer dann zu bunt geworden zu sein: Sie reichte die Kündigung ein. „Einen neuen Mitarbeiter anzulernen – das geht sich aber zeitlich nicht mehr aus“, sagt Bernardi, „so leid es mir tut“. Also zog er sich vom Vorstand zurück.

Welche die „ein oder zwei“ Sektionen sind, verrät Bernardi nicht. Auf Anfrage bestätigt Handballpräsident Werner Wieland aber, dass er den Schwarzen Peter habe: „Ja, es gab hin und wieder Verspätungen bei der Abgabe, tut mir leid. Mit Kerstin gab es kein gutes Feeling.“ Werner Wieland ist mit Leib und Seele Handballpräsident, aber schon vor Corona gab es Gerüchte, die Sektion habe sich finanziell übernommen. „Werner“, sagt Stefan Leitner, „ist gemeinsam mit dem Team mit viel Engagement gerade dabei, die Zahlen wieder in Ordnung zu bringen.“

In der Tat gelang Wieland in der Corona-Zeit ein Schachzug, der die Sektion finanziell aus der Schieflage gebracht haben dürfte: Er hat der Gemeinde angeboten, dass seine Spieler und Mitglieder die Corona-Tests organisieren und verwalten, und die Gemeinde hat jede Arbeitsstunde mit den in ganz Südtirol üblichen Stundensätzen vergütet. „Wir stellten 80 Mitarbeiter zur Verfügung, schulten sie, damit sie das entsprechende Know-how haben, und dann galt es, für viele Wochen die jeweiligen Stunden in der Teststation abzudecken.“ Jeder, der sich in der Uni testen ließ, wird bezeugen, dass die Handballer ihren Job ausgezeichnet bewältigt haben: „Das war perfekt organisiert, alle waren mit viel Leidenschaft dabei.“ Am Ende kamen über 9.000 Arbeitsstunden zusammen – eine Meisterleistung. „Dass unter diesem unwahrscheinlichen Arbeitsaufwand die Verwaltungstätigkeit der Sektion zu kurz kam, ist verständlich“, sagt Wieland, „wir haben auch schon darauf reagiert und werden uns in der Sektion buchhalterisch besser aufstellen.“

Und wie geht es nun weiter? „Im SSV übernimmt der derzeitige Vize-Präsident Claudio Zorzi die Führung“, sagt Leitner, aber „er hat sehr wenig Zeit, weshalb die Suche nach einer neuen Bürokraft ansteht – und einem neuen Präsidenten.“ Das wird keine leichte Aufgabe – und wirft auch die Frage auf, wie viel man in dieser Dimension einem Ehrenamt aufbürden kann.

BRIXEN/TOKYO Über Brixen zu Olympiagold

z Der Weg zum olympischen Gold in Tokyo führte für Italiens Olympia-Superhelden auch über Brixen: Sowohl Marcell Jacobs (Olympiasieger im 100-MeterLauf) als auch Gianmarco Tamberi (Olympiasieger im Hochsprung) haben nämlich in der Sportzone Süd Wettkämpfe bestritten, die für ihre Karriere von großer Bedeutung waren. Der neue Hochsprung-Olympiasieger Tamberi war 2009 bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Brixen mit dabei, beim Brixia Meeting 2010 sowie 2011 bei der U23-Italienmeisterschaft und 2012 bei der Italienmeisterschaft; dort löste er auch sein Olympiaticket für London. Sehr gute Erinnerungen an Brixen hat auch der neue Olympiasieger im 100-Meter-Lauf: Marcell Jacobs aus Desenzano war im Juli 2019 bei den Italienmeisterschaften in Brixen am Start und kürte sich dort zum Italienmeister. kl

F&S Freizeit & Sport

SNOWBOARDEN Schabs freut sich mit Aaron March

z Den Snowboarder Aaron March muss man nicht näher vorstellen; schon lange gehört er zur Snowboard-Elite. Die vergangene Saison war die erfolgreichste seiner Karriere: Er gewann den Gesamtweltcup sowie die Slalom-Wertung und brachte damit die große und eine kleine Kristallkugel nach Hause. Anfang August lud der ASV Schabs zu einer Ehrung des Snowboarders ein. Viele Freunde und Mitglieder des Sportvereins, die Musikkapelle und vor allem Schabser beglückwünschten Aaron March an diesem Sommerabend auf dem Sportplatz zu seiner herausragenden Leistung. Reinhard Plaikner, der Präsident des ASV, begrüßte die Anwesenden, Elias Knollseisen, der Leiter der Sektion Wintersport, führte durch den Abend. „Aaron, du hast lange hart gearbeitet und Außergewöhnliches geleistet. Wir sind stolz auf dich“, freute sich Bürgermeister Alexander Überbacher. Auch Vizebürgermeister Helmut Plaickner drückte seine Wertschätzung aus und wünschte dem Sportler alles Gute für seine Zukunft. Im Gespräch mit Elias Knollseisen erzählte March, der sich selbst als „Schabser, der in Völs wohnt“ bezeichnet, von seinen Erlebnissen und gab einen Einblick in seine Zukunftspläne. Ein Rat für junge Sportler? „Wichtig ist die Freude am Sport. Man sollte vieles ausprobieren, seine Ziele realistisch stecken und schrittweise verfolgen. Das stärkt die Motivation.“ Neben der Wertschätzung für Aaron March war an diesem Abend auch etwas anderes ganz deutlich spürbar: die Freude der Anwesenden über den persönlichen Austausch und einen gelungenen Sommerabend. Im Bild: Helmut Plaickner, Reinhard Plaikner, Aaron March, Elias Knollseisen und Alexander Überbacher jb

kurz

notiert

Bei der Italienmeisterschaft des italienischen Tanzsportverbandes FIDS in Rimini holten sich die Tänzerinnen von „Dynamic Dance“ in der Kategorie Hip-Hop den Vizeitalienmeistertitel. Mit dabei waren Alexandra Peer, Darya Moltushkina, Elisa Caligiuri, Ilaria Galli, Melanie Floriani, Sarah Engl und Stefany Dalia. Die Leichtathletin des SSV Brixen, Marie Burger, hat es bei den Italienmeisterschaften über 100 Meter Hürden in der U18Kategorie auf den vierten Platz geschafft. Dabei fehlte ihr nur eine Hundertstel Sekunde auf das Podium. Am 3. September beginnt bei „Karate Mühlbach“ die neue Karate-Saison. Interessierte können im Monat September zwei Wochen lang unverbindlich und kostenlos mittrainieren, um sich ein Bild von dieser Kampfkunst, vom Training und vom Team zu machen.

NACHGEFRAGT „Ein Kinderprogramm beim Testival“

VERA PROFANTER, Projektmanagerin des „Mountainbike Testival“, über die Hürden, die bei der heurigen Ausgabe zu überwinden sind – und die Neuigkeiten, die das Testival mit sich bringt.

Frau Profanter, unter welchen Bedingungen wird das renommierte „Mountainbike Testival“ heuer durchgeführt?

Die Hygiene-Verordnungen sehen vor, dass die Veranstaltung frei zugänglich sein kann, ohne Absperrung und ohne Corona-Pass-Kontrolle. Jedoch besteht eine Maskenpflicht für das Personal und für alle Anwesenden. Wir tragen außerdem die Vorsorgeleistung beim Verleihmaterial: Das Material wird desinfiziert, sobald es benutzt wurde.

Welche Neuigkeiten gibt es bei der heurigen Ausgabe?

Die Veranstaltung wird nach unserer neuen Strategie ausgerichtet; sie ist zum ersten Mal ein „going green“-Event, und dem entsprechend achten wir darauf, wie wir die CO2-Emissionen senken und unsere über 40 Aussteller für dieses Thema sensibilisieren können. Themen wie Müllvermeidung und Mülltrennung sind ein wesentlicher Bestandteil. Neu ist auch das Kinderprogramm „Mountain Youngsters“: ein Angebot für Kinder von drei bis 14 Jahren. Das Hindernisparcours wird am Hartmannsplatz aufgebaut und bietet Hilfestellung von Trainern. Der Spaß und das Miteinander stehen im Vordergrund.

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie heuer vom 23. bis 26. September in Brixen?

Heuer ist es schwierig vorherzusagen, wie viele Besucher kommen werden, da man nicht weiß, wie die Situation Ende September aussehen wird. Wir können sicher auf unsere Stammgäste zählen, die vor allem aus dem deutschsprachigen Raum kommen. Das Testival ist aber auch für Einheimische interessant – vor allem das Testen von Neuheiten und das umfangreiche Tourenprogramm in den verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Katharina Lang Leserbriefe an: echo@brixner.info

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RADSPORT Extremtour in den hohen Norden

z So voll beladen hatte Extremsportlerin Gabi Winck ihr Rennrad wohl selten: Am 24. Juli brach sie in Rovereto zur „North Cape 4000“-Tour auf. 4.440 Kilometer lagen vor ihr, mit 20 Kilogramm Gepäck, durch Italien, Slowenien, Ungarn, die Slowakei, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Finnland und schließlich durch Norwegen bis zum Nordkap. Eine lange Strecke, die Winck eigentlich bereits 2020 fahren wollte und vor einem Jahr dann zu Hause auf der Rolle, mit digitalem Streckenverlauf, absolviert hat. Natürlich sind es in erster Linie rein persönliche Motive, die Gabi Winck immer wieder zu außergewöhnlichen Routen aufbrechen lassen, aber die Brixner Sportlerin nutzte ihr Abenteuer bereits im letzten Jahr für eine Spendenaktion zugunsten von „Südtirol hilft“. Heuer sammelte Winck mit jedem gefahrenen Kilometer Unterstützung für den Arbeitskreis Eltern Behinderter. Nebenbei genoss die Lehrerin die Landschaften, tauchte ein in die vielfältigen Stimmungen des Tages, kämpfte mit Wind, Regen und Sonne, bis sie am 11. August im Ziel von ihrem Ehemann Hermann und Tochter Katrin überrascht wurde. Auf der Strecke, in den Hotels und Gasthäusern wurden Bekanntschaften gemacht und Freundschaften geschlossen; Winck begegnete Gastfreundschaft, Gefahren und ihren eigenen Grenzen. Wie gewohnt, ließ sie alle Interessierten an ihren Abenteuern teilhaben und füllte trotz abendlicher Müdigkeit noch ihren Blog „Lumacagabi“ mit Informationen und Bildern.

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Die alpitronic GmbH mit Sitz in Bozen ist ein stark wachsendes und innovatives Tech-Unternehmen, welches im Jahre 2009 als Startup für die Entwicklung von leistungselektronischen Systemen gegründet worden ist. Neben der Entwicklungstätigkeit für den Automobil-Bereich mit renommierten Kunden wie BMW und Daimler beschäftigt sich die alpitronic GmbH seit 2017 mit der Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung von skalierbaren DC-Schnellladesäulen für E-Fahrzeuge im Leistungsbereich zwischen 75kW und 300kW. Die unter der Marke hypercharger geführten Produkte zeichnen sich insbesondere durch ihre Zuverlässigkeit, das kompakte Footprint und das fortschrittliche Design aus.

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z Nach drei Jahren in der Serie B1 beendet die Brixner Volleyballerin Sabina Perez ihre Karriere. Gesundheitliche Gründe gibt sie hierfür an: „Ich habe seit mehreren Jahren eine schmerzende Schulter, und leider ist es in den letzten Monaten schlimmer geworden. Auch Knieschmerzen sind dazugekommen“, so die 22-Jährige. Perez spielt seit drei Jahren in Trient – zuerst für ein Jahr bei „Argentario Vollei“, dann weitere zwei Jahre bei „Volano Volley“. Die Opposto-Spielerin hat besonders unter der Pandemie gelitten: „Es war für mich sehr schlimm, immer nur zu trainieren, aber kaum Spiele bestreiten

VOLLEYBALL Perez hört auf

zu können. Auch das Publikum hat mir schmerzlich gefehlt“, so die Brixnerin. Perez wird nun eine Volleyball-Pause einlegen und ihren Körper schonen. Eine Karriere als Hobbyspielerin kann sie sich, sofern es der physische Zustand zulässt, durchaus vorstellen. Im Herbst will Sabina nun ihr Studium zur Augenoptikerin in Innsbruck beginnen, das sie vor drei Jahren aufgrund des Angebots von Trient aufgeschoben hatte. Perez ist seit fast 20 Jahren die einzige Brixner Volleyballerin, die den Sprung in die B1 geschafft hat. eh

FUSSBALL Albeins holt sich Wandertrophäe zurück

WIR BEWEGEN BRIXEN! BEWEG DICH MIT!

IM HERBST STARTEN DIE 17 SEKTIONEN DES SSV BRIXEN WIEDER MIT SPORTKURSEN FÜR JUNG UND ALT. z Nach einem Jahr Zwangspause fand heuer vom 5. bis 7. August die dritte Ausgabe des Brixner Stadtturniers statt. In diesem Jahr wurde es vom ASV Albeins organisiert. Bei Speis und Trank auf der Tribüne der Sportzone Süd stand der Austausch zwischen den fünf Brixner Fußballvereinen und den Gästen aus Lüsen im Mittelpunkt. Auch Zuschauer konnten ihre Favoritenmannschaft von der Tribüne aus anfeuern; Zugang war allerdings nur mit Grünem Pass erlaubt. Die Gastgebermannschaft aus Albeins ging nach dem ersten Vorrundentag als Sieger hervor und konnte sich auch im Finale gegen den ASV Lüsen durchsetzen. Damit gelangt die Raiffeisen-Wandertrophäe zurück in den Besitz der Gastgeber, nachdem der SSV Brixen die vergangene Ausgabe des Turniers gewonnen hatte. Der große Verlierer des diesjährigen Stadtturniers war der ASV Milland, der keines der drei gespielten Spiele für sich entscheiden konnte und damit auf dem sechsten und letzten Platz landete. Platz drei ging an den SSV Brixen, der mit insgesamt 16 Toren auch am meisten Bälle ins Netz befördern konnte. USD Bressanone landete auf dem vierten, Plose auf dem fünften Platz. lv