Das Labyrinthische

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Das „Labyrinthische“ ist eine Eigenschaft von Stadt, Architektur und Raum, die sich ungeachtet ihrer umgangssprachlichen Geläufigkeit einsilbigen Definitionen entzieht. Der Begriff vermag vielmehr ganz unterschiedliche Formen und Qualitäten der architektonischen Ordnung zu benennen, die in wechselnden Konstellationen und Intensitä­ten in labyrinthischen Raumgefügen zu­sammenwirken können.

Jan Pieper Das Labyrinthische Über die Idee des Verborgenen, Rätselhaften, Schwierigen in der Geschichte der Architektur

Jan Pieper  Das Labyrinthische

ISBN   978-3-7643-8627-6

Bauwelt Fundamente

Birkhäuser

Architekturtheorie/Baugeschichte


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Umschlagvorderseite: Steinzeitliche Felsritzung („Vulvenbild“) in Luzzanas, Sardinien, am Eingang eines Grabes; vielleicht in Verbindung mit einem Totenkult, im Inneren des „Schoßes der Mutter Erde“. Umschlagrückseite oben: Schema einer südindischen Tempelstadt. So wie auf dem gesamten Subkontinent unentwegt Pilgerströme zu den heiligen Stätten des Landes unterwegs sind, muss man auch die indischen Städte als Ritualmaschinerien begreifen, in denen das ganze Jahr hindurch komplizierte Umschreitungen und Begehungen vorgenommen werden. Unten: Schema aller Wege, auf denen die Götter an 361 Tagen im Jahr – oft mehrmals und auf ständig wechselnden Gefährten – die Stadt umschreiten.

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Eine Kooperation im Rahmen der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media Typo und Satz: [synthese], Aachen Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. TCF ∞ Printed in Germany ISBN 978-3-7643-8627-6 987654321

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Entstehung und Zielsetzung der Arbeit 13 – Abgrenzung gegen vorliegende Forschungen zum Labyrinthkomplex: Matthews, Santarcangeli, Kern 14 – Güntert, Kerenyi, Layard, Deedes, Ladendorf, Evans, Hocke, Conrads 15 – Der Plan der Arbeit 16

Erster Teil Das Labyrinth und das Labyrinthische 1 Die Entdeckung des Labyrinthischen. Ein Versuch über die Stadtmetaphorik des antiken Labyrinthmythos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Der Mythenkreis um Theseus und die gesamtkulturelle Verfassung Griechenlands im Unterschied zum minoischen Kreta 20 – Der Städtereichtum der Insel: Homers „hekatonpolis“ 21 – Die historischen Aussagen des Labyrinthmythos, seine „stadtmetaphorischen“ Inhalte 22 – Die stadtmetaphorischen Inhalte der Etymologie des Wortes „labyrinthos“ 23 – Der Labyrinthtopos: ein Versuch des archaischen Menschen, das zivilisatorische Novum „Stadt“ in mythischen Begriffen zu fassen 26 – Die Gestaltung dieses Inhaltes mit den Mitteln des Mythos 26 – Die Charakteristik der Stadtarchitektur 29 – Die Charakteristik der städtischen Lebensform 30 – Knossos: „eurichoros“, Ilias 18, 590: „choros“ 33 – Die Begehung der Stadt und die archäologische Evidenz eines Feststraßensystems 34 – Die Charakteristik der städtischen Ökonomie 35 – Knossos als Raumsystem, das erst in der choreographierten Begehung erfaßbar wird 36 – Zusammenfassende Darstellung der metaphorischen Aussagen des Labyrinthmythos zu Architektur und Stadt 36

2 Die Formen des Labyrinthischen. Begriffsbestimmung einer architektonischen Qualität . . . . . . . . . . . . . 37 Die Labyrinthchiffre und die ihr zugrunde liegenden architektonischen Vorstellungen 38 – Die Idee der bedeutenden Mitte 40 – Die labyrinthische Abwandlung dieser Idee zum Ort

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des Tabus 40 – Anthropomorphe Architekturkonzeptionen als Ausdruck eines obskuren Inneren 41 – Der labyrinthische Weg und die unerwartete Ankunft 43 – Die Choreographie labyrinthischer Wege 44 – Das Labyrinthische als Umkehrung des architektonischen Ordnungsprinzips der Axialität 44 – Die Entwicklung dieser Idee im Umgangswesen 45 – Stadtritualismen 47 – Stadtrituale in ihrer Beziehung zu Astronomie und Astrologie 48 – Ambivalenz des Labyrinthischen zwischen kollektivem Spiel und rituellem Ernst 50 – Weitere Formen des Labyrinthischen: Das Unterirdische 52 – Das Übermenschliche 53 – Die Rätselhaftigkeit des Labyrinths 54 – Architektonische Rätsel 54 – Architekturrätsel und architektonische Mnemotechnik 56 – Emblematische Formen der Architektur 57 – Das Unbegreifliche des Labyrinthischen 57

Zweiter Teil Aspekte und Wandlungen des Labyrinthischen 1 Das Innerste: Anthropomorphe Architekturen und Raumbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Das babylonische Eingeweidearchiv 59 – Eliades anthropomorphe Deutung des Labyrinths und seiner Beziehung zur Erdmutter 59 – Erotische Kulte: Erd- und Höhlenheiligtümer als Schoß der Göttin 61 – Christliche Wallfahrtsstätten und ihre anthropomorphe Deutung: Notre Dame de Puy 63 – Grundlagen der anthropomorphen Auffassungen in der Architektur 63 – Anthropomorphe Kosmographien 64 – Anthropomorphe Geographien 66 – Anthropomorphe Stadtauffassungen 67 – Anthropomorphe Auffassungen des Hauses und seiner Teile 68 – Anthropomorphe Architekturtheorien 70 – Anthropomorphe Architekturauffassungen als Reflex der anthropologischen Grundlagen der räumlichen Wahrnehmung 71 – Etymologien der Baubegriffe 74

2 Das Verschlungene: Die Wege und Gänge der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Die Stationskirchen des mittelalterlichen Rom und ihre Plandarstellungen 77 – Bedeutung des Wortes „statio“ 79 – Funktion der Stationskirchen 82 – Sinnbildlichkeit der Stationskirchen 82 – Analogiebildungen zum römischen Modell im mittelalterlichen Städtebau 84 – Analogiebildungen im Prozessionswesen 85 – Grundlagen des mittelalterlichen Prozessionswesens 86 – Prozessionsspiel und Standortdrama als temporäre Umdeutung des Stadtraumes 87 – Techniken zur Herstellung der Szenenidentität von Stadtelementen und heiligen Stätten 89 – Das Mysterienspiel von Luzern 89 – Vermischung von Realität und

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Spiel 89 – Mittelalterliche Paraphernalienfeste, ihre Wurzeln in der Fronleichnamsprozession 91 – Ausschmückung der Prozessionen mit Umgangsriesen und mobilen Architekturen 92 – Ästhetische Qualitäten des Gigantismus im Umzugswesen 93 – „La Sortie des Géants“ in Ath 95 – Beitls Deutung des Festes als Erneuerungsritual 98 – Die Umgangsriesen als mytischer Stammvater 98

3 Das Hinwegführende: Die entwirklichte Architektur der Sacri Monti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Beziehungen der Sacri Monti zum Umzugswesen 100 – Bauschema der Sacri Monti 100 – Sacri Monti als Jerusalemsmodelle 101 – als „entwirklichte Städte“ 101 – Der Heilige Berg von Varallo 104 – Die Baugeschichte 106 – Beschreibung der Stationen 106 –Planungsprinzipien 108 – Bausymbolik 108 – Die Sacri Monti als architektonische Allegorie 110 – Ihre Beziehungen zur Stadtallegorie in den Visionen der Hildegard von Bingen 110 – Die Allegorie als Gegenstand der besonderen Bildungsmittel der Architektur 114 – Das Bild der „Stadt auf dem Berge“ 115 – Die Stadt als programmatischer Weg 116 – Die Unwirklichkeit der Allegorie und die Unwirklichkeit der Sacri Monti 118 – Die „Stadt ohne Bewohner“ 118 – Die Maßstabsreduktion der Bauten 119 – Die Guckkastenarchitektur 120 – Das illusionäre Innere 120

4 Das Mechanische: Die labyrinthische Maschinerie der Stadtrituale . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Andraes Beobachtungen zum Prozessionswesen des Alten Orients 123 – Die altorientalischen Städte als Objekte des Stadtrituals 123 – Das Maschinenhafte des Stadtrituals 124 – Entwicklung des Stadtritualismus in Südasien, seine besondere Ausprägung in Südindien 124 – Das Schema südindischer Stadtanlagen 125 – Das Schema südindischer Stadtfeste 131 – Die Paraphernalien 132 – Die Stadtanlage von Rameswaram 134 – Bauten des Prozessionswesens 135 – Stadtfeste 135 – Funktionen des Stadtrituals 138 – Das Stadtritual als Einbindung der idealtypischen Architektur in die topographischen Besonderheiten des Standortes 138 –, als Sinngebung der eigenen Welt 139 – Die Rituale der Pilger 140 – Das Stadtritual als ein System von Deutungen, das natürliche und künstliche Welt in Beziehung setzt 140 – Weitere südindische Städte, die nach ähnlichen Prinzipien angelegt sind: Sringeri und der eingebaute heilige Berg 142 – Badami und der eingebaute Baum 144 – Palni und seine Zwillingsberge 145 – Tirukalikundram und die den Berg umwallenden Adler 152 – Kalahasti und sein Luftheiligtum 153 – Zusammenfassende Darstellung des südindischen Stadtritualismus 156

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5 Das Abgründige: Die Labyrinthe der unterirdischen Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Das Unterirdische in der Überlieferung der klassischen Labyrinthideen 157 – Antike Vorstellungen vom Unterirdischen 158 – Homers Nymphenhöhle der Odyssee 159 – Ihre Deutung in Porphyrius’ Schrift „De Antro Nympharum“ 159 – Die antike Idee vom Erdinneren als Ort der Erneuerung des Lebens 161 – Die frühchristliche Umdeutung des antiken Gedankengutes 162 – Die Höhlentheologie der Ostkirche 164 – Die Einsiedlerhöhlen 165 – Einsiedlerhöhlen im Bereich der römischen Kirche 165 – Michaelshöhlen 166 – Die Ambivalenz der Michaelsheiligtümer und Gregorovius’ Schilderung des Gargano 167 – Frühe naturwissenschaftliche Erklärungen der Höhlen: Gregor Reisch 169 – Anthanasius Kircher 169 – Die „Telluris Theoria Sacra“ des Thomas Burnet 169 – Ihr Einfluß auf die Gewässertheorien des 17. Jahrhunderts 171 – Metaphorische Bedeutungen der Gewässer, ihre Behandlung in Brunnen und Wasserbauten 172 – Das Kloster Megaspiläon als architektonische Umsetzung des gesamten Programms um Wasser-, Höhlen,- und Mariensymbolik 174 – Höhlen als kultischer Ort von Meditations- und Versenkungspraktiken 174 – Die Wirkung der Höhle auf menschliche Stimmungen in der Höhlenkunde des Jacques Gaffarel 175 – Gaffarels alchimistische Interpretation der Höhle 177 – Höhle und Berg als Bilder der Alchimie 178 – Die Höhlen und der Feuersteinturm von Robert Garcet 179

6 Das Übermenschliche: Die naturgeschaffene Architektur der Höhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186 Die Entdeckung der Insel Staffa 186 – Architektonische Beschreibungen der Fingalsgrotte auf Staffa 186 – Ihre Rezeption als „Bauwerk der Natur“ 187 – Faujas de Saint-Fonds Besuch auf Staffa, sein Bericht über den „natürlichen Palast“ 188 – Faujas Beschreibung in ihrer Beziehung zu den Ideen von Addison und Shaftsbury 189 – Die „Baumeisterin Natur“ als literarische Floskel in den Reiseberichten des achtzehnten Jahrhunderts 190 – Der Höhlentourismus der Zeit 192 – Rosenmüller/Tilesius’ Sammlung von „Beschreibungen merkwürdiger Höhlen“, 1805 192 – Die „Höhlenkathedralen“: Freiherrn von Dalems Schilderung der Höhlen von Castleton 193 – Seine mythologischen Anspielungen 194 – sein Kunsterlebnis der Höhle 196 – Marsolliers Schilderung der Höhlen von Ganges 197 – seine Bekehrung vom „Geognostiker“ zum Bewunderer der erhabenen Baukunst der Natur 200 – Der Disput um die Höhlen von Gortyns auf Kreta: Kunst oder Natur? 201 – Die Diskussion um den Kunstwert der indischen Höhlentempel 203 – Hodges Interpretation der indischen Monolith- und Höhlenanlagen als ein Sichtbarmachen der immanenten künstlerischen Qualitäten der Natur 204 – Die architektonische Sicht der Höhle in der Paläontologie 205 – Bucklands Aufmaß der fränkischen Höhlen und ihre Darstellung nach

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der Methode der Architekturzeichnung in Grundriß und Schnitt 207 – Die zivilisationskritischen Elemente in der architektonischen Sicht der Höhle 208 – Stephen Jones Beschreibung der glücklichen Welt in den unterirdischen Salinen von Wielizcka 208

7 Das Verrätselte: Emblematische Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210 Victor Hugos Bemerkungen über die „orphische Schrift“ der Baukunst 210 – Architektur als das „granitene Buch der Menschheit“, ihre Ablösung durch die Erfindung Gutenbergs 210 – Die Mehrdeutigkeit architektonischer Bilder 211 – Die Neigung von Renaissance und Manierismus zur Verrätselung der Architektur 211 – Beziehungen der Baukunst dieser Zeit zur Buchemblematik, ihre engere und weitere Fassung 212 – Emblematische Züge in der Architektur: Sangallos Umgestaltung von Pitigliano 213 – Baugeschichte, Topographie, typologische Besonderheiten des Entwurfs 213 – Die Piazza als Deutung der topographischen Situation 216 – Die deutenden Elemente Triumphbogen und Platane 217 – Ihre Konnotationen 218 – Die Verwendung gleicher Bildmotive in der Emblematik 220 – Konstruktionsmethoden der Sinnbildlichkeit in der Emblematik und in der emblematischen Architektur der Zeit 223 – Das Fehlen des Mottos und sein Ersatz in der emblematischen Architektur 225 – Menestriers emblematische Erfindungen 226 – Erste Züge emblematischer Architektur in der Umgestaltung von Pienza 228 – Das Bauprogramm, die Topographie, die Baugeschichte 228 – Die Orientierung der Anlage und der Schattenwurf der Fassade an den Äquinoktien 231 – Symbolik von Schattenwurf und Lichtarchitektur der Kirche 234 – Die übrigen symbolischen Formen der Architektur: Die Neunfelderdecke der Piazza, „occhio“ und „ombelico“ 235 – Der Schatten 235 – Mehrdeutigkeit und Rätselhaftigkeit des Ensembles 236

8 Die Irritation: Verkehrte Welten und gestörte Ordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Das Erdbeben von Lissabon (1755) und seine Wirkungen auf die Zeitgenossen 237 – Erdbebenkatastrophen des siebzehnten Jahrhunderts in Sizilien 237 – in Kalabrien 1783 238 – Die Wiederaufbaumaßnahmen des neapolitanischen Staates 239 – Die Typen der Planstädte und die systematische Störung ihres Straßennetzes 239 – Cinisi 240 – „Ironische Stadtplanungen“ 242 – Auffächerung orthogonaler Straßensysteme 242 – Zurückgenommene Aussagen der architektonischen Zeichensprache 244 – Persiflagen der Mittelpunktsymbolik 245 – Zusammenfassende Wertung der sizilianischen und kalabrischen Erdbebenstädte des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts 245 – Vorläufer der Idee des „gestörten

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Grundrisses“ 246 – Die Addizione Erculea von Ferrara 246 – Sabbioneta 247 – Alvise Cornaros Projekt eines Mauergürtels rings um Venedig 248 – Die Waldpflanzungen in der Lagune 249 – Anlehnungen an den Topos des „locus amoenus“ 249 – „Verkehrte Welten“ in der Architektur des Manierismus: Die Zwergenwelt im Sockelgeschoß des Palazzo Ducale von Mantua 250 – Der Störfall als Thema manieristischer Architekturtraditionen 251 – Sizilianische Architektur des Settecento als Auseinandersetzung mit klassischen Architekturauffassungen 252 – Die Villa des Prinzen Palagonia 253 – Goethes „Spießruten des Wahnsinns“ in der Italienischen Reise 254

9 Das Vergessene: Die Architekturen der Vorzeit als Architekturrätsel der Nachwelt . . 255 Mittelalterliche Sagen um die römischen Theater: Das „Labyrinth“ von Verona 255 – Das sprechende Kolosseum 255 – Die literarische Tradition des antiquarischen Interesses 256 – Cyriacus von Ancona 256 – Die Rekonstruktion: Athanasius Kircher 257 – Der Turm zu Babel 257 – Die Stadt Ninive 258 – Das ägyptische Labyrinth 259 – Die Beziehung der Labyrinthrekonstruktion zur Gartenarchitektur der Zeit 261 – Die Übersteigerungen der Rekonstruktion im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert 261 – Quatremères Rekonstruktion des „Char Funéraire d’Alexandre“ 263 – Die archäologischen Rekonstruktionen des Fin de Siècle 264

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Exkurse Das Labyrinth als Stadtmetapher in nachantiker Deutung und Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 Territoriale Gestik in Architektur und Stadtritual altorientalischer Kulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306 Höhle, Berg und Turm als Sinnbilder der Alchimie . . . . . . . . . . . . . . . 315 Die Architekturtheorie des Souterrain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 Die Hypnerotomachia Poliphili und der Sacro Bosco von Bomarzo . 323 10


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Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332 Abbildungsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348 Nachwort zur zweiten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351 Schriftenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 356 Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

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Zur Erinnerung an William Richard Lethaby (1857–1931)

Das labyrinthische Wegesystem einer Stadt, rings um den zentralen Kultbau gelagert, aber durchbrochen von der axialen Straßenführung zur Palastburg: Delhi, die Hauptstadt des Moghulreiches

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Einleitung

“… Let us Expatiate free over all this scene of man A mighty maze! But not without a plan!” Alexander Pope Essay on Man, 1734

Die Chassidim erzählen sich die Geschichte vom frommen Rabbi Eisik, Sohn des Rabbi Jekel aus Krakau, dem im Traum befohlen wurde, weit nach Prag zu reisen und unter der Brücke, die zum Schloß des böhmischen Königs führt, nach einem Schatz zu graben. Der Rabbi gehorchte der Eingebung, machte sich auf die Reise und gelangte schließlich zur Schloßbrücke, wo er des nachts zu graben begann. Kaum begonnen, wurde er von einer Schildwache beim Graben ertappt und gefangen genommen. In der Hoffnung, die Freiheit wiederzuerlangen, erzählte er die Geschichte seines Traumes. „Du Narr“, antwortete ihm der Soldat, „auch ich habe in der Nacht geträumt, ich müsse nach Krakau reisen, das Haus eines Rabbi namens Eisik im Ghetto aufsuchen und im Garten unter einer rotblühenden Kastanie graben, um einen großen Schatz zu heben, aber denkst Du, ich machte mich deshalb sogleich auf den Weg? Was würde aus der Welt, wenn ein jeder nach seinen wirren Träumen handelte? Weil Du aber nur ein Dummkopf bist und nichts Arges im Schilde führst, so will ich Dich laufen lassen.“ Der Rabbi konnte sein Erstaunen kaum verbergen, aber er hatte genau zugehört. Unter tiefen Verneigungen bedankte er sich und kehrte schleunigst nach Hause zurück, wo er unter der rotblühenden Kastanie in seinem Garten den Schatz entdeckte.1 So ähnlich müßte eine Geschichte angelegt sein, die die Entstehung dieses Buches über das Labyrinth und das Labyrinthische umschreiben soll, denn auch hier stand am Anfang eine weite Reise in eine fremde Welt, die plötzlich ins Bewußtsein treten ließ, daß das Gesuchte „zu Hause“ zu finden sei. Ich habe 1976 und 1977 ein Forschungsvorhaben zur Funktion und Bausymbolik traditioneller Pilger- und Tempelstädte in Südindien durchgeführt, das im Rahmen eines Habilitandenstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde.2 Ein besonders ins Auge 13


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7 Links: Englisches Rasenlabyrinth („Troy-Town“) bei Pimperne. Rechts: Französische Kathedrallabyrinthe; Reims (oben), Saint Omer (Mitte), Poitiers (unten)

nische Tanzart, die bezeichnenderweise „tratta“ heißt (Ziehen am Führungsseil).51 Winter52 und Benndorf53 und, schon früher, Krause54 ziehen die Trujaspiele zur Erklärung heran. Eilmann55macht auf die enge Verbindung aufmerksam, die allenthalben zwischen Daidalos, der Spirale und dem Faden besteht, und die in der Geschichte des Fadens, den er mit Hilfe einer Ameise durch die Windungen einer Tritonmuschel zieht, ihre eigene literarische Bearbeitung erfahren hat. Wie dies alles aber zu verknüpfen sei, bleibt unentschieden, jedoch überwiegt die Neigung, den Faden der Ariadne mit einem von Dädalus gestifteten Labyrinthtanz in Verbindung zu bringen. Kerenyi sieht im Fadenmotiv eine Bestätigung seiner Theorie, daß das Labyrinth als dual aufgebautes Unterweltsmodell angelegt sei, das im Tanz als Abstieg in den Tod und Aufstieg zum Leben nachgeahmt wurde. Der Labyrinthtanz drehte sich nämlich einmal in links-, dann wieder in rechtsgewundenen Spiralen56, wobei der dem Sonnenlauf folgende 32


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Umgang mit dem umschrittenen Objekt auf der rechten Seite hier, wie in anderen Kulturen auch57, als Lebensrichtung zu verstehen ist, der gegenläufige aber als Todesrichtung. Der Gebrauch von Seilen bei solchen Umgangstänzen ist durch inschriftliche Rechnungen über Feste zu Ehren der Artemis Britomartis und der Persephone belegt, Feste also, die Geburts- und Todesgöttinnen feiern.58 Nach der Fülle des vorliegenden Materials kann an dem Zusammenhang zwischen Labyrinth und Umgangstanzfiguren kaum gezweifelt werden.59 Damit tut sich aber ein neues Problem der Labyrinthdeutung auf, da ja in einem labyrinthischen Bauwerk, das die Überlieferung einstimmig als verwinkelt und unübersichtlich schildert, ein komplizierter Reigentanz schlechterdings nicht vorstellbar ist. Man ist deshalb darauf verfallen, sich den Reigen auf einem Tanzplatz vor dem Eingang zu einem kultischen Unterweltlabyrinth vorzustellen.60 Zum Beweis werden jene berühmten Verse der Ilias aufgeführt, die die Zierarbeiten auf dem Schilde des Achilles beschreiben, und die in Vossens Übertragung lauten (Il. XVIII, 590): „Ein Reigen auch schlang der hinkende Feuerbeherrscher, Jenem gleich, wie vordem in der weitbewohneten Knossos, Dädalus künstlich ersann der lockigen Ariadne.“ Für „Reigen“ steht im Original „choros“, ein mehrdeutiger Begriff, der sowohl Tanz als auch Tanzplatz bedeuten kann, also jeder Interpretation willfährig ist, sodaß man nicht mit Bestimmtheit folgern kann: „Das Labyrinth (…) muß man sich als einen Tanzplatz nach Art der nordischen Trojaburgen denken.“61 Ob man sich nun für die lokale Auffassung von „choros“ entscheidet oder für die aktionistische, in beiden schwingt eine Bedeutung des gefaßten, umgrenzten, gestalteten Raumes mit. Denn choros in seiner Bedeutung als Tanzplatz bedeutet nicht einfach eine freie, ebene Fläche, sondern den „umgrenzten Tanzplatz“62 und choros als Tanz ist per definitionem eine „choreographierte“ eben den Raum beschreibende Bewegung, eine Raumgestaltung, wenn auch ephemerer Natur. Deshalb auch bei Homer so häufig das in diese Richtung zielende „Eurichoros“ als Epitheton von Städten.63 Und dies alles scheint mir nun darauf hinzudeuten, daß sich der Vergleich in der Ilias auf einen ausgedehnten Umzug bezieht, nicht auf einen wie auch immer gearteten labyrinthischen Tanzplatz, sondern auf eine tanzähnliche Begehung der gesamten Stadt Knossos, die uns der Dichter ja ausdrücklich als „weitbewohnet“ schildert.64 Damit ließe sich auch diese Stelle in der Übersetzung 33


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zugestellt: In Ath ziehen heute neben Goliath (Höhe 4 m, Gewicht 120 kg) noch Madame Goliath (3, 75 m, 105 kg), Samson (4, 30 m, 90 kg), Ambiorix (3, 75 m, 129 kg), der Adler (Länge 4, 45 m, Höhe 3, 30 m, Gewicht 117 kg), Mademoiselle Victoire (4, 45 m, 118 kg) und das gewaltige Cheval Bayard (6, 30 m, 600 kg) durch die Straßen, außerdem mehrere mobile Architekturen aus dem 19. Jahrhundert. Der Riesenumgang in der Stadt übt einen eigenartigen Reiz auf die Zuschauer aus: Die Architektur der Stadt Ath wie auch der übrigen Städte im Verbreitungsgebiet der Umgangsriesen ist flämisch geprägt, die Häuser sind zierlich, kleinteilig und niedrig, selten mehr als zwei Geschosse hoch. Wenn die riesigen Figuren durch die Straßen ziehen, denen die Traufen der Häuser gerade bis zu den Schultern reichen, und wenn sie dazu noch tanzen, wie es in Ath besonderer Brauch ist, so wirkt die gesamte Stadt wie eine Puppenstube. Es ist, als seien urzeitliche Gestalten aus der Zeit der Riesen und Giganten in die Welt zurückgekehrt, um sich am Werk der Menschen zu ergötzen.

54 Die Abfolge der Riesen, Wagen und Gruppen im Umzug von Ath im 18. Jh.

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In solchen Vorstellungen dürfte wohl auch der Ursprung des ersten, einzelnen Umgangsriesen und seines Zuges durch die Stadt zu vermuten sein. Man wird Beitl zustimmen können, wenn er in dieser Figur die volkstümliche Wiederkehr des mythischen Riesen sieht, der in grauer Vorzeit die Stadt gegründet hat und nun einmal jährlich um die Jahresmitte zurückkehrt, um sie in einem Rituale der Erneuerung symbolisch noch einmal abzustecken. Für diese Praxis kennt die Kulturgeschichte zahlreiche verwandte Beispiele, die eine enorme Vorstellungsbreite umfassen, vom mythischen Schöpfer eines Territoriums, der in zyklischen Abfolgen seinen Schöpfungsakt symbolisch wiederholen muß, um dessen Fortbestand zu sichern, bis zum mythischen Stadtherren, der in jährlichem rituellen Umschreiten des Stadtgebietes seinen Herrschaftsanspruch erneuert.168 Im Volk hat sich das Bewußtsein um diese Zusammenhänge in einem volkstümlichen Namen erhalten, den viele Riesen neben ihrer offiziellen Bezeichnung tragen. Sie heißen „Grand Papa“ – im Umgangsriesen wird der „Großvater“ erkannt, als dessen Kinder sich alle aus der Stadt Gebürtigen betrachten.169 Zugleich läßt sich diese Auffassung in Einklang mit dem kirchlichen Zusammenhang bringen, in den die Umgangsriesen bis zur Säkularisation eingebettet waren. Die Kirchweih ist im christlichen Verständnis die eigentliche Gründung der Stadt als einer menschlichen Gemeinschaft mit gemeinsamer Basis und gemeinsamem Ziel, die in ihrem Fest sehr leicht vorchristliche Gründungs- und Erneuerungsrituale übernehmen konnte, die zugleich ausgesprochen gemeinschaftsbetonende Rituale waren und die die Riesenfigur als Sinnbild der Stadtgemeinschaft ansahen, als Palladium.170 Diese Verwandtschaft der Vorstellungen mag auch der Grund dafür sein, daß die Umgangsriesen die Säkularisation überlebten, daß sich selbst heute noch immer wieder solche Traditionen neu bilden.171 Ihr archaischer Gestus spricht so unmittelbar zum Volk der Stadt, zu den Kindern des mythischen Erzvaters, daß sie auch ohne christliche Begründung auskommen. 3 Das Hinwegführende: Die entwirklichte Architektur der Sacri Monti Die Tendenzen des mittelalterlichen Prozessionswesens, die Stadt in einen transitorischen Raum zu verwandeln, der ausschließlich durch die Haltepunkte der ritualisierten Bewegungsabläufe bestimmt wird, mußten ihre Grenzen in den funktionalen Notwendigkeiten des städtischen Systems 99


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es in der praktischen Landeskunde an. In wichtigsten Teilen sind beide Werke abschließende Zusammenfassungen von Ideen, die in wenig systematischer Form, aber deshalb nicht weniger einflußreich für Jahrhunderte die Einstellung zur unterirdischen Welt bestimmt haben. Es versteht sich von selbst, daß dies auf die Entwicklung und Gestaltung solcher Architekturglieder einwirken mußte, die mit dem unterirdischen Reich ganz allgemein, insbesondere aber mit seinem Lebenselexier, dem Wasser, in Berührung traten.271 Flüsse und andere offene Gewässer haben im Abendland nie die symbolische oder metaphorische Bedeutung gewonnen, wie wir dies aus dem Orient und vor allem aus Indien kennen, wo die Architektur der Wasserbauten ausgesprochen typenbildend wirkte. Dagegen sind Brunnen und Becken immer ein zentrales Element der Bilderwelt in Märchen, Aberglauben und Volksreligiosität gewesen.272 Uns soll hier vor allem die eigentümliche Religiosität um Brunnen und Wasserbauten interessieren, da wir damit unversehens zur eingangs skizzierten Ideenwelt um Grotte und Höhle zurückkehren. Mit dem Motiv des Brunnens verbinden sich heilsgeschichtliche Vorstellungen, wie etwa die Idee des Paradiesbrunnens, dem die vier Paradiesströme entspringen, die die christliche Tradition als Sinnbild der vier Evangelien deutet. Christus selbst, als Verkünder der Lehre, die in den Evangelien niedergelegt ist, kann deshalb von den Mystikern als „Brunnen“ apostrophiert werden.273 Auf solche Vorstellungen geht die vor allem in der Toskana verbreitete spätmittelalterliche Gestaltung der öffentlichen Brunnen als Kelch zurück. Die schönsten und bekanntesten Beispiele sind aus der Frührenaissance erhalten, wie etwa der Pozzo auf der Piazza von Pienza oder vor dem Rathaus von Montepulciano.274 Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Pozzi in Venedig.275 Eigentlich handelt es sich hierbei nicht um echte Brunnen, sondern um eine Sonderform der Zisterne, bei der Regenwasser gesammelt, durch ein gegen das salzige Lagunenwasser dicht geschlossenes Sandbett gefiltert und dann über ein vier bis fünf Meter langes Brunnenrohr gezogen wird.276 Die Brunnenkränze, die frei auf der Fläche der Quartiersplätze stehen, heißen „Vera di pozzo“ und sind in der Regel wie große Kapitelle gebildet, die in ihren Formen den charakteristischen venezianischen Ordnungen folgen.277 Dies kann nur bedeuten, daß man die in die Tiefe reichende wassergefüllte Brunnenröhre als Säule verstand, und somit verbinden sich in diesem merkwürdigen architektonischen Typus zwei Ebenen christlicher Allegorese, die einmal auf die Figur 172


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120–122 Indische Höhlentempel auf Elephanta bei Bombay: Orte meditativer Praktiken im Inneren der Erde. Oben Planskizze von Elephanta, Tagebuchskizze, 1967. Rechts Koloniale Umnutzung der Höhlentempel: Angloindisches Bankett zu Ehren des Prince of Wales unter den Säulen von Elephanta, 1875. Unten: Romantische Sicht der Höhlentempel auf einem Aquatintablatt der Oriental Scenery von Thomas und William Daniell, 1808.

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103 Gropius Vitruvianus Meyeri. Klassische Maße, Module und Proportionen im Vestibül der Fagus-Werke, Alfeld, in: Bauwelt 10/2009, S. 6–11 104 Monte Imperiale. Natur und Kunst der Villa Suburbana, Stuttgart 2009 (in Vorbereitung)

Namenregister Aachen 48, 84 Acheron 196 Adam 106, 111 Addison, J. 190, 191 Adelsberg 171 Ägäus 21 Ägina 119 Agastya 145 Akropolis 20, 27 Alberti, L. B. 70, 225, 228, 234, 256 Alciatus 222, 224, 226, 228 Alessi 106, 107, 108, 119, 120 Alexander der Große 263, 288 Algier 305 Altavilla Milicia 242 Amiata 214, 215, 216, 217, 226, 231 Amiens 53, 293, 294 Amor 324, 325 Andrae, W. 121, 124, 306, 309, 310, 311, 312, 313, 314 Andreas, J. 300 Annas 107 Antiparos 201 Antonius 92, 165, 255 Apollon 67 Aqua Felice 218 Aqua Paola 218 Ariadne 19, 20, 31, 32, 33, 34, 35, 36 Arles 318 Artephius 315 Aspromonte 243, 244 Assur 48, 311, 313 Ath 95, 98 Athen 20, 27, 28 Athene 67 Athos 175, 293 Attika 20, 21, 28, 66, 161 Augustinus 92, 110 Ayodhya 288

Baal 314 Babel 21, 257, 259, 304 Babylon 48, 59, 63, 257, 263, 299, 302, 303, 306, 307, 308, 309, 310, 311, 313, 314 Bachofen, J.J. 28 Badami 144, 145 Bagdad 288 Bagheria 242, 253 Bagnaia 228 Balbus 255 Bamberg 92 Banks, J. 187, 188, 191 Battipaglia 166 Baumann, H. 65 Bayeux 293 Becker 201 Beitl, K. 95, 99 Benedict von Norcia 255 Benndorf 32 Berengar 91 Bernini 231 Besançon 87 Bethlehem 93, 164 Boas 179, 185 Bomarzo 323, 328, 330 Bonnet, H. 313 Borsippa 308 Botticelli 43, 287 Brabant 95 Braunfels, W. 82, 304 Buch, L. 252 Buckland, W. 204, 205, 207 Burgess, J. 175, 203 Burckhardt, J. 325 Burnet, T. 169, 170, 171 Butler 108

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Caesar 18 Caimi, P. B. 104, 106 Camerarius 222, 223, 224 Candia 202, 203 Cantian 171 Capella Ruccellai (Florenz) 225, 228 Caprarola 223, 228 Cassas, L. F. 201 Cassirer, E. 212, 297, 307 Casteldaccia 242 Castellana 166 Castelmorrone 166 Castleton 193 Catull 18 Caylus, Comte de 320 Cenci 255 Chaeremon 226 Chafají 307 Chambers, E. K. 89 Chartres 292, 294, 296 Chassidim 13 Chory Phasium 287 Christophorus 92 Cinsi 240, 241 Circus Flaminus 255 Circus Maximus 255 Cittanova 242 Claudianus 157 Cloaca Maxima 262 Cockburn, J. P. 201 Cockerell, C. R. 19 Colonna, F. 323, 326, 327, 328 Comhall 192 Conrads, U. 15 Cornaro, A. 246, 248, 249 Corsignano 70, 228 Cusanus, N. 212, 234, 236 Cyriakus von Ancona 256

Delphi 30, 35, 162 Demeter 35, 66, 162 Dézallier d’Argenville, A.J. 304 Dheivanai 150 Didron 293 Dindigul 149 Diodor 18, 52, 157, 259, 263 Dionysius der Karthäuser 236 Douai 95 Durga 149, 155, 156

Dädalus 19, 27, 28, 31, 32, 33, 34, 37, 53, 57, 157, 293, 296 Danaos 195 Daniell, W. 192, 201 Dante 168, 235, 329 Danushkodi 135, 138 David 92 Deedes, C. N. 15 Delos 20, 48

Falconetto 248 Faujas de Saint-Fond, B. 188, 189, 190 Fergusson, J. 175, 203, 306 Ferrara 246 Filadelfia 245 Fingal 188, 192 Fingalshöhle 186, 188, 191, 192 Fiora 216 Florenz 82, 228

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Ea 313 Eben-Emael 180, 185 Ecole des Beaux Arts 263 Edumban 145, 146, 148, 150 Eileithyia 161 Eilmann, R. 32, 157 Einsiedeln 174 Ekbatana 288 Eleanore von Aquitanien 299 Elektra 67 Eleuterilida 324 Eliade, M. 59, 307 El Obed 309 Enlil 313 Epano Englianos 287 Eridu 309, 313 Esagilatempel (Babylon) 310, 311 Esper 204 Etemenanki 311, 312 Eugen IV. 256 Eupalinos 68 Euphrat 311, 312 Euphrosyne 174 Eusebius 26 Eva 106 Evans, Sir A. 15, 19, 22, 24 Ezechiel 119


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Fludd, R. 56, 317 Franz von Assisi 114 Freiburg (Schweiz) 88 Fulda 91 Gaffarel, J. 175, 176, 177, 315 Gailenreuth 204 Gandy, J. M. 58 Ganesh 146 Ganges 197, 199 Garcet, R. 179, 180, 181, 183, 184, 185 Gargano 168 Garnett, T. 191, 192 Georg 92 Gerster, G. 174 Gilgamesch 59 Giovio, P. 227 Goebel, G. 267, 324, 325, 326, 327 Goethe, J. W. 201, 237, 252, 254 Goliath 92, 95, 98 Gonzaga-Colonna, V. 248 Gortyn 18, 201 Gracián, B. 304, 305 Graebner 65 Gregor 119 Gregorovius, F. 168, 169, 215, 216 Güntert, H. 15, 24 Gutenberg, J. 210, 211 Hades 35 Hadrumentum 289 Hampton Court 44 Hanuman 134, 135 Harsdörfer, G. P. 224, 225 Harun-al-Raschid 288 Harvey, W. 170 Hathor-Tefnut 313 Hattusa 48, 313 Hebriden 54, 186 Hebron 90 Heidelberg 301, 303 Helikon 66 Henry II. 299 Heraklit 160 Herculaneum 261 Herkules 212 Hermes 68 Herodes 87, 90, 107

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Herodot 19, 21, 34, 288, 311 Herzog, E. 84 Hesekiel 226, 288 Hestia 35 Hildegard von Bingen 110, 111, 113, 114 Hildesheim 84 Hocke, G. P. 15 Hodges, W. 204 Hofmannsthal, H. von 40, 41 Homer 21, 33, 34, 159, 160, 161 Horapoll 234 Horus 64, 226 Hugo, V. 210, 251 Hunter, W. 203, 204 Ilias 22, 33, 34 Ilos 67 Indra 153 Ingolstadt 302 Irakleion 161 Ischia 326 Isis 64 Ixion 195 Jaina 65 Janus Quadrifrons 290 Jehova 297 Jeremias 226 Jericho 288, 291 Jerusalem 84, 85, 100, 101, 103, 104, 106, 114, 115, 117, 118, 119, 288, 291, 292, 293, 297, 299, 302 Johannes XXII 92 Johannes der Täufer 81, 92 Jonas 259 Jones, S. 209 Jordan 89, 90 Josef von Österreich 95 Julianus 299 Julius II. 256 Jung, C. G. 315, 316, 317, 318 Jupiter 324 Justinus 164 Kailasa 134, 135, 145 Kailasagiri 156 Kaiphas 107 Kalahasti 153, 156

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Kanappa 155 Kapp, E. 76 Kensington Palace 300 Kerenyi, K. 15, 31, 32, 59, 63, 158, 289 Kern, H. 14, 15, 43, 293 Kircher, A. 169, 171, 175, 252, 257, 258, 259, 261 Kithairon 66 Knossos 15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 27, 28, 29, 33, 34, 35, 48 Köln 84 Kolosseum 210, 255, 326 Konrad III. 103 Konstantin 291 Konstantinopel 304 Korinth 174 Krakau 208 Kraus, G. M. 201 Krause, E. 32 Kreta 18, 20, 21, 22, 23, 25, 26, 28, 35, 36, 37, 48, 161, 201, 203, 288 Kronos 35 Kumara 149, 155, 156 Kunrath 315 Kythera 325, 326, 327 Ladendorf, H. 15, 291 Lateran 81 Laurana, L. 245 Laurentius 81, 87 La Vega 243 Layard, J. 15 Leach, E. 187 Lefrery, A. 77, 78 Lente 216 Leo X. 256 Leonardo da Vinci 43 Leopold II. 220 Lepsius, K. R. 264 Le Puy 63 Lequeu, J. 73 Lethaby, W. R. 17, 40, 287 Liberius 81 Liebeschütz, H. 111, 114 Limoges 87 Lissabon 237, 299 Löwen 93 Logistica 324

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London 304 Lourdes 165 Louvre 188 Lucca 82 Lüttich 180 Lukas 92, 164, 174 Luzern 89 Maastricht 180 Madras 152, 153 Madrid 304 Madurai 145 Mahabalipuram 152 Mailand 87 Manaar, Golf von 134 Mantua 246, 248, 250 Marcellustheater (Rom) 255 Marduk 310, 311 Maremma 216 Markali Utsava 61 Markus 92 Marsollier 197, 198, 200, 201 Martina Franca 166 Martini, Francesco di Giorgio 245 Matthäus 91 Matthews, W. H. 14. 293, 299 Meermann Freiherr von Dalem, J. 193, 195, 196, 197, 201 Megaspiläon 174 Meleta 216, 217 Memphis 313 Menestrier, C. F. 225, 226, 231 Merian, M. 303 Michael, W. F. 89 Michael (Erzengel) 92, 166, 167, 168 Michelangelo 231 Minerva 161 Minos 15, 19, 20, 26, 28 Minotaurus 20, 27, 28, 30, 37, 40, 43, 54, 158, 201, 203, 289, 290, 304 Mithras 165 Mitterwieser, A. 92 Mörissee 19 Monte Pellegrino 165 Montepulciano 172 Moortgat, A. 307, 309, 311 Morgenstern, P. 318 Mori, G. B. 244


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Moses 89, 91, 92 München 92 Mull 186 Muthukumaraswami 149, 150 Mykene 20, 27 Nala 134 Napoli, T. 253 Nebukadnezar II. 308, 310 New York 184 Nicolaus V. 256 Nil 264, 313 Nîmes 318 Ninive 257, 258, 259, 299, 302, 303 Ninmach 308 Nippur 313 Noah 296 Notre Dame (Roman) 210 Novalis (F. von Hardenberg) 43, 169, 315 Odysseus 159 O. Henry (William Sidney Porter) 184 Olevano sul Tusciano 166 Oppida Mamertina 243 Orpheus 210 Orsini, G. 213, 323, 328, 329, 331 Orta 100, 120 Orvieto 215 Ossian 192 Ovid 174, 211, 219, 236 Paderborn 84 Paestum 188 Paläochora 119 Palästina 103, 291 Palatin 290 Palazzo dei Diamanti (Ferrara) 247 Palazzo Ducale (Mantua) 246, 250 Palazzo Farnese (Caprarola) 223, 228 Palazzo del Te (Mantua) 248 Palermo 165, 240, 242, 252, 253, 304 Palghat 149 Palladio, A. 228 Palmi 242 Palmyra 188 Palni 145, 146, 149, 153 Papinius Statius 18 Paracelsus 315

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Paris 304 Pasiphae 28, 54 Patmos 185 Patrai 162 Patras 174 Paul V. 218 Paulus 81, 165 Peking 42 Penelope 161 Pennant, T. 187 Periboia 26 Periyanaki Amma 149, 151 Perregrini, P. 106 Petrus 81 Phaidros 68 Philochoros 26 Piazza Ariostea (Ferrara) 247 Piccolomini, E.S. 228 Pienza 70, 172, 215, 228, 234, 237, 323, 327 Pilatus 107 Piranesi, G. B. 57, 251, 261 Pisa 82 Pitigliano 213, 214, 215, 216, 219, 222, 223, 224, 226, 228, 327 Pius II. 70, 228, 256 Platon 68 Plinius d.Ä. 18, 302 Plotin 159 Pococke, R. 19 Poitiers 293 Polia 323, 324,325, 326 Poliphilo 323, 324, 325, 328 Polynesien 47 Pommersfelden 225 Pompeji 261 Porphyrius 159, 160, 161 Poseidon 19, 20, 28, 35 Proserpina 325 Pseudo-Galenus 65 Pushkar 144 Pylos 287 Quatremère de Quincy, A. 263, 264, 320, 321, 322 Quintilian 56 Rama 134 Rameswaram 134, 138, 140, 142, 143, 153

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Ramesseum 21 Reggio di Calabria 244 Reims 53, 293, 294 Reinle, A. 108 Reisch, G. 167, 169 Remus 288, 291 Reusner, N. 211 Rhea 35 Rhein 294 Ripa, C. 212 Rishya Sringa 142 Roemer-Visscher 222, 224 Rollenhagen, G. 222 Rom 26, 27, 45, 77, 78, 79, 81, 82, 85, 188, 213, 231, 255, 256, 261, 288, 289, 290, 304 Romano, G. 248 Romulus 288, 290, 291 Rosalia 165 Rosamond 298, 299 Roscher, W. H. 73 Rosenmüller, J. C. 192 Rossellino, B. 228, 234 Rottenburg 92 Ruth 179, 185 Ruzzante 248 Saavedra Fajardos, D. de 223 Sabbioneta 246, 247 Saint-Omer 293 Saint-Quentin 293 Salerno 166 Salomon 174, 212, 292, 293, 296, 297 Sangallo d. Jüngere, A. da 213, 214, 216, 219, 220 Sankara Acharya 143 Sankt Peter (Rom) 188 Sanmicheli, M. 249 San Quirico 215 Santa Maria Maggiore (Rom) 81 Santa Maria Novella (Florenz) 225 Santarcangeli, P. 14 Savary, V. C. E. 19 Schinkel, K. F. 53, 321, 322 Schneider, F. 255 Scotti, P. 166 Sebastian 81, 92 Seine 294

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Semiramis 257 Sengpiel, O. 89 Sens 293 Serapis 289 Serlio, S. 248 Shaktigiri 149 Shanmuga-Nadi 149, 151 Shiva 134, 137, 142, 146, 152, 156 Shivagiri 149 Sieber, F. 203 Siena 85 Sinai 87, 91 Sita 134 Sixtus V. 45, 78, 218 Sizilien 66, 237, 239, 241, 252 Soane, J. 58 Sonnerat, P. 320 Sorano 215 Sovana 215 Spengler, O. 26 Spratt, T. A. B. 19 Sringa-Giri 142 Sringeri 142, 144, 153 Staffa 186, 187, 188, 191, 192, 201 Stengel, G. 302, 303, 304 Stöcklein, A. 300, 301, 302 Stonehenge 185 Strabo, W. 302 Strzygowski, J. 295 Subramanya 137, 146, 149, 150, 151 Suchindram 61 Sumer 123, 306, 307, 309, 310 Susa 289 Swarna Mukhi 155 Tasso, T. 249 Taut, B. 54 Telosia 324 Terranova Sappo Minulio 244 Terrasini 241 Tertullian 79 Thalos 27 Theben 21 Thelemia 324 Theseus 18, 20, 21, 28, 36, 37, 43, 157, 158, 289 Thungabhadra 142, 143 Tilesius, W. G. 192


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Tirukalikundram 152, 153 Tiryns 27 Tournefort, G. P. de 19, 201, 202 Trissino 248 Troil, U. von 187 Troja 67, 298, 299, 300 Tschad-See 42 Tunis 289 Typhon 164 Ur 309 Val d’Orcia 215 Valéry, P. 68 Valli 150, 151 Valsesia 107 Valvasor, J. W. von 171 Varallo 104, 106, 114 Varese 121 Vari 161 Venedig 172, 246, 248, 249, 292 Venus 75, 324, 325, 326, 327, 328 Vibo Valentia 245

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Vienne 91 Vignola 228, 328 Villa Lante (Bagnaia) 228 Villa Palagonia (Bagheria) 252, 253, 254 Vishnu 65, 134, 155 Visvakarman 134 Vitruv 70, 71, 256 Vredeman de Vries, J. 300, 304 Werner, A. 252 Wieliczka 208, 209 William III. 300 Winckelmann, J. J. 251 Winspeare 243 Winter, R. 32 Wölfflin, H. 73 Zacharias 92 Zarpanitum 310 Zeus 25, 28, 35, 161 Zincgreff, J. W. 222 Zirknitz 171 Zucchari, F. 196

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