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Medteclive with T4M

Bildnachweis: ® NürnbergMesse / Heiko Stahl SPezial 2 23 Branchentreffen

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Webapplikation mediMESH – clinical insights bietet Medizin- und Pharmaherstellern die Möglichkeit, klinische Umfeld- und Workflowanalysen digital, effizient sowie kostengünstig durchzuführen. Die vom Team der mediMESH GmbH, ansässig in Magdeburg, entwickelte Onlineanwendung ermöglicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Industrie und

STECKBRIEF

Sektor: Medizintechnik

Gründung: 2022 in Magdeburg

Finanzierung: BMBF-Förderung

Mitarbeiter: < 10

Feelgood: Bürohund

Web: www.medimesh.de

klinischen Nutzern. Die interaktive Plattform basiert auf einer umfassenden Datenbank, in der Videos medizinischer Eingriffe gesammelt werden, und erlaubt digitale und virtuelle Hospitationen des klinischen Geschehens. Damit setzt sie neue Standards für eine nutzerzentrierte Produktentwicklung. Mittels innovativer Insight- und Connect-Technologie können User Needs & Requirements sowie Use Errors & Risks identifiziert und digitales Feedback von klinischen Experten eingeholt werden. .

Reha-Plattform für COPD-Patienten

In Deutschland leiden mehr als sechs Millionen Patienten an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Die jährlichen Kosten dafür betragen mehr als 3,1 Mrd. Euro. Die Breathment UG in Breisach am Rhein entwickelt die erste digitale Rehabilitationsplattform für COPD-Patienten, um deren kontinuierliche Behandlung zu ermöglichen und zugleich die medizi-

STECKBRIEF

Sektor: Digital Health

Gründung: 2022

Finanzierung: Pre-Seed

Mitarbeiter: 5

Feelgood: gemeinsame Segeltörns

Web: https://breathment.com

nischen Fachkräfte zu entlasten. Zu diesem Zweck bietet Breathment ein Hybrid-Care-Konzept für Patienten an, das die auf künstlicher Intelligenz basierende, mobile Therapie-App mit einer Telemonitoring-Software für Fachkräfte kombiniert. Die App leitet die Patienten zu Hause bei der korrekten Durchführung von rehabilitativen Atem- und Körperübungen an, und sie erhalten sofort ein Feedback zu ihrer Leistung. Ein weiterer Vorteil: Die persönliche Betreuung durch einen Therapeuten vor Ort ist nicht notwendig. .

Exakte Wundanalyse in sekunden

Menschen mit einer chronischen Wunde wünschen sich nur eines: schnellstmögliche Heilung. Entscheidend dafür ist eine genaue Wunda nalyse. Die Münchner cureVision GmbH hat eine Lösung entwickelt, die in Sekundenschnelle exakt die Länge, Breite und Tiefe von Wunden ermittelt. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz werden außerdem die Gewebearten im Wundbett erfasst –

STECKBRIEF

Sektor: Digital Health

Gründung: 2021

Finanzierung: Business Angels, öffentliche Förderung

Mitarbeiter: 10

Feelgood: Bürohund, Kantine, traumhafte Büros

Web: www.curevision.de

eine unverzichtbare Grundlage für die Wundanalyse. Die digitale Lösung unterstützt die Dokumentation nach Expertenstandard und die Therapiewahl. Mit ihren genauen Messmöglichkeiten, der eingebauten Beleuchtung und Erinnerungsfunktionen sorgt sie für Nachvollziehbarkeit und eignet sich auch für die Telemedizin. Das Team von cureVision belegte kürzlich Platz zwei beim Digitalen Gesundheitspreis 2023. Die Jury traute dem Start-up zu, die „Qualität in der Wundversorgung zu revolutionieren“.

Bildnachweis: © lunarts_studio-stock.adobe.com
120 I Medtech zwo. START-ups |transkript 2.2023

· Medtec Live with T4M ·

· Die Branche trifft sich in Nürnberg ·

· Start-ups ·

· Neues aus Clustern und Verbänden ·

· Neue Produkte ·

IT-SICHERHEIT

Der Zulassung einen Schritt näher

Der Messenger der Berliner Famedly GmbH entspricht höchsten IT-Sicherheitsstandards. Dies belegt nun ein ISO 27001-Zertifikat der DQS. Der Messenger soll den Daten- und Informationsaustausch im Gesundheitswesen digitalisieren und vereinfachen. Die Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt zur Zulassung. .

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Präzisere Diagnose bei Hodgin-Lymphomen

Forscher der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Wien und am Allgemeinen Krankenhaus Wien suchen gemeinsam mit europäischen Partnern in dem Projekt „HOLY-2020-Individualisierte Therapie bei HodgkinLymphomen“ (www.holy2020.eu) nach präziseren Diagnosemöglichkeiten für die besonders aggressive Krebserkrankung des Lymphdrüsensystems. Dafür kombinieren sie KI mit bildgebenden Verfahren.

Mio. Euro konnte das Medtech-Unternehmen deepc GmbH in einer Serie-A-Finanzierung einwerben . Die Münchner bringen KI mit radiologischen Abläufen zusammen.

BIOPRO

Neue Anlaufstelle für Regulatorik

Bei der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg GmbH wurde eine neue Anlaufstelle „Regulatorik Gesundheitswirtschaft BW“ eingerichtet. Sie soll künftig insbesondere KMU in der Gesundheitsindustrie bei der Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen unterstützen. Bewährte Konzepte aus der MDR & IVDR-Soforthilfe (2019-2021) wurden dafür weiterentwickelt.

KOOPERATION Bildgestützte Hirnforschung

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird die Forschungsinfrastruktur für bildgebende Technologien ausgebaut. Die finanziellen Mittel in Höhe von 1 Mio. Euro bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Sie sind für eine „Core Facility“ vorgesehen, die universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen nutzen können. Kernstück ist der 7-Tesla-MRT Connectome, der Magdeburg laut Oliver Speck, Leiter der MRT Core Facility und Sprecher des Center for Advanced Medical Engineering, derzeit „zum europaweit leistungsstärksten Standort für bildgestützte Hirnforschung“ mache. .

DOPAVISION Management verstärkt

Prof. Dr. Jens Ellrich übernahm im März die wissenschaftliche Leitung der Berliner Dopavision GmbH, die an einer lichtbasierten Therapie zur Behandlung von Kurzsichtigkeit (Myopie) arbeitet.

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Branchentreff in Nürnberg

Nach der gelungenen Premiere 2022 öffnet die diesjährige MedtecLIVE with T4M ihre Pforten auf dem Nürnberger Messegelände. Vom 23. bis 25. Mai trifft sich dort die europäische Medizintechnik-Szene. Erstmals gibt es ein Partnerland: Irland

Die Premiere der MedtecLIVE with T4M fand 2022 in Stuttgart statt. In diesem Jahr trifft sich die europäische Medizintechnik-Szene vom 23. bis 25. Mai in Nürnberg. Und auch wenn der Veranstaltungsort jährlich wechselt: Im Fokus der Veranstaltung steht stets der persönliche Dialog zwischen Geschäftspartnern und Kollegen aus der Medizintechnik-Branche sowie der Austausch über Trends und Innovationen – von der Idee bis zur Produktion. Ein umfangreiches Rahmenprogramm zu aktuellen Themen und Trends, eine digitale Event-Plattform sowie der Medtec SUMMIT runden das umfangreiche Messeprogramm ab.

Digitale Plattform

Auf der digitalen Event-Plattfom können sich Unternehmen mit ihrem Firmenprofil präsentieren, Termine (vor Ort und virtuell) vereinbaren und mit passenden Gesprächspartnern in Kontakt treten.

Die Plattform bietet sich als Netzwerkmöglichkeit an – vor, während und auch nach der Messe. Sie wird bis Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen.

MedtecSUMMIT

Der internationale MedtecSUMMIT des bayerischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie und Landesentwicklung gilt als

Plattform für Dialog und Innovation. Das Vortragsprogramm beinhaltet praxisrelevante und wissenschaftliche Beiträge zu den Trendthemen Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik sowie Nachhaltigkeit und Regulation. Die Teilnehmer erwartet ein umfangreiches Kongressprogramm mit Impulsvorträgen, Paneldiskussionen, Netzwerkmeetings,

Bildnachweis: © NürnbergMesse/Heiko Stahl
122 I Medtech zwo. MedtecLive with t4M |transkript 2.2023 www.zecha.de
Technologien für die Medizintechnik IGUANA
Guided Tour auf der MedtecLIVE with T4M 2022
Neueste

mit der Gelegenheit zur Vernetzung, zur Diskussion und zum Austausch unter Experten.

Mehr als 330 Aussteller haben sich bereits angemeldet. Sie kommen aus allen Bereichen rund um die Herstellung von Medizintechnikprodukten, um ihre Expertise und ihre neuesten Entwicklungen vorzustellen sowie die Möglichkeiten für neue Geschäftspartnerschaften auszuloten.

So haben sich die Aussteller aus den Bereichen Design, F&E, Auftrags- und Medizinproduktefertigung die Bedürfnisse der Nutzer und Kunden auf die Fahnen geschrieben. Denn es gilt, rechtliche Anforderungen, die Funktion und eine möglichst intuitive Bedienung in ein zeitloses ansprechendes Design zu verpacken.

Ebenso wichtig wie das Design sind die Materialbeschaffenheit und -qualität. Neben der Kombination der Materialien und ihrer Bioverträglichkeit sind natürlich auch die regulatorischen Anforderungen zu beachten. Die Expertise der Aussteller reicht vom Rohmaterial über elektronische Bauteile bis zu Motoren, Ventilen und sonstigen medizintechnischen Komponenten.

Mit der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) sind die Anforderungen an Medtech-Produkte gewachsen. Die Aussteller beleuchten unter anderem die Bereiche Oberflächenfunktionalisierung und -behandlung, die Verarbeitung verschiedenster Werkstoffe, die additive Fertigung, Robotik, Automation und Laserbearbeitung, aber auch den Werkzeugund Formenbau oder Auftragsfertigung, Reinraum und OEM, Verpackung oder Etikettierung.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung. Ob Hardware- und Software-Lösungen, IT-Sicherheit, Virtual Reality, modernste Bildgebungsverfahren oder das Management von riesigen Datenmengen – die Aussteller in Nürnberg präsentieren auf der Sonderfläche Software und IT ihre Lösungen für wachsende Anforderungen.

Bevor das Produkt auf den Markt kommen kann, gilt es, die relevanten Medizinprodukteverordnungen vollständig zu erfüllen. Zu beachten sind dabei zahlreiche Normen, Standards und Prozesse wie die MDR oder die Europäische Verordnung für In-vitro-Diagnostika (IVDR). Und nicht jedes Unternehmen hat die personelle Ausstattung, um sich mit Regulatory Affairs, Dokumentationen, Patenten & IP oder Zertifizierungen und Übersetzungen zu befassen. Deshalb präsentieren sich in Nürnberg zahlreiche Aussteller im Bereich Dienstleistungen rund um die Entwicklung und Herstellung von Medizintechnikprodukten.

Partnerland Irland

Das erste Partnerland der MEdtecLIVE with T4M ist Irland, „... einer der fünf wichtigsten Medtech-Hubs der Welt“, so Nicol Hoppe, Market Adviser Life Sciences bei der staatlichen Wirtschaftsförderung Enterprise Ireland. Neun der zehn größten globalen Medtech-Unternehmen sind mit einem Produktionsoder Entwicklungsstandort in Irland aktiv. Und da auch dort Fachkräftemangel herrscht, bieten sich durchaus Chancen für Zulieferer aus Deutschland. MK

ROBOTICS Neue

Robotik zum Wohle des Menschen

Ob normale oder sterile Umgebung, ob Standardoder Highend-Aufgabe, Stäubli Roboter garantieren höchste Performance und setzen Maßstäbe in Sachen Hygiene, Sicherheit, Flexibilität und Produktivität. Lassen Sie sich von unserem Know-how inspirieren und entdecken Sie neue Automatisierungsmöglichkeiten durch intelligente und sichere Robotiktechnologie.

MedTec LIVE

23. – 25. Mai 2023

Halle 1, Stand 521

Stäubli – Experts in Man and Machine

www.staubli.com

|transkript 2.2023 MedtecLive with t4M Medtech zwo. I 123
Tec-Systems GmbH Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com
Stäubli
Robotiklösungen für Life Science Applikationen

Ventile und Fluidik für Medizintechnik

PLATTFORMTECHNOLOGIEN RAPA Healthcare bietet maßgeschneiderte Lösungen, Hightech-Komponenten oder integrierbare Baugruppen für das Absperren, Regeln und kontrollierte Steuern unterschiedlichster Medien.

Ausgeklügelte Baukastensysteme, vielseitige Plattformtechnologien und eine hohe Engineering-Kompetenz zeichnen RAPA Healthcare aus. Die international tätige Medizintechnik-Sparte der mittelständischen Firmengruppe RAPA im oberfränkische Selb, einem weltweit agierenden Entwicklungs- und Technologiepartner sowie First-Choice-Zulieferer für Ventile und FluidMechatronische Gesamtlösungen, profitiert von Synergien und Infrastrukturen des gesamten Unternehmens. Kunden können sich darauf verlassen, dass RAPA Healthcare Qualität made in Germany liefert und gemeinsame Projekte nicht nur termingerecht, sondern stets auch „in budget“ abschließt.

Zu den erfolgreichsten Produkten gehören unter anderem mediengetrennte Spezialventile für Dialysegeräte (Top-Referenz: Dialyse-Marktführer) sowie Schaltventile für Minihydraulik, die in Pflegebetten oder in Hubsäulen von OP-Tischen zum Einsatz kommen. Im Bereich Mikrofluidik hat RAPA mit dem Fraunhofer-Institut für Elektronische Mikrosysteme und FestkörperTechnologien (EMFT) eine piezoelektronische Mikropumpe entwickelt, die durch herausragende technische Eigenschaften besticht: wie extrem hohe Langlebigkeit, Gegendruckfähigkeit und im Vergleich zu anderen Mikropumpen eine sehr große Blasentoleranz aufweist (s. S. 129).

Individualentwicklung durch Teamwork Bereits seit mehr als 20 Jahren liefert RAPA Healthcare Ventile für die Medizintechnik. Aufbauend auf dieser Erfahrung und der Schwarmintelligenz der gesamten RAPA-

Engineering-Abteilung mit mehr wie 150 Ingenieuren und Spezialisten sowie weiterer Firmenbereiche werden maßgeschneiderte Produkte entwickelt. „Unsere Leistungen umfassen die gesamte Prozesskette von der Vorentwicklung, Konstruktion, Prototyping, Simulation über die Elektronik- und Software-Entwicklung bis hin zu Serienanlauf und -betreuung“, sagt Jörg Manzer, der RAPA Healthcare ab Sommer 2023 als alleiniger Geschäftsführer führen wird. Mit diesem Angebot ist der Mittelständler der ideale Entwicklungspartner und OEM-Systemlieferant für Medizingeräte-Hersteller. Natürlich liegen die zentralen Zertifizierungen nach ISO 9001 und 13485 vor, ebenso ISO 14001 und beste Kundenreferenzen.

Best-Preis-Garantie

In welchen Marktsegmenten kann RAPA Healthcare seine Kunden unterstützen? In Anästhesie und Beatmung, Hygiene und

Desinfektion, Infusionstherapie und Organunterstützung, Chirurgie und Endoskopie sowie Life Sciences.

Stärke Customizing

Standardlösungen liegen den Entwicklern fern – ihre Stärke ist Customizing. Im Vergleich zu anderen Engineering- und Technologiepartnern werden diese Leistungen in einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis angeboten. Möglich machen dies das bewährte Baukastensystem und die Plattformtechnologien aus der Unternehmensgruppe. Ob Ventiltechnik, Fluidik oder Mechatronik – die Spezialisten von RAPA gehören zu den innovativsten und flexibelsten Anbietern im Markt.

Kontakt

RAPA HEALTHCARE healthcare@rapa.com www.rapa.com/healthcare

124 I ADVERtORIAL |transkript 2.2023 Bildnachweis: © RAPA Healthcare
Hochautomatisierte Serienproduktion am Hauptsitz in Selb

Amorphe Metalle fördern Heilung

PARTNERLAND |transkript 2.2023

Implantate unterliegen strengsten Anforderungen. Die neue Materialklasse der Zr-basierten amorphen Metalle von Heraeus AMLOY setzt dabei neue Maßstäbe in Bezug auf Biokompatibilität, Funktionalität und Designfreiheit.

Beschleunigte Genesung

Amorphe Metalle weisen auf atomarer Ebene keine Gitterstruktur auf. Durch das Fehlen von Gitterdefekten, Kornoder Phasengrenzen sind die Legierungen nicht nur äußerst korrosionsbeständig und MRT-kompatibel, sie besitzen auch für Implantat-Anwendungen vorteilhafte mechanische und bioinerte Eigenschaften. So zeichnen sich Zr-basierte Implantate durch hohe Dauerfestigkeit und Elastizität aus – das Material ist steif genug, um unerwünschte Makrobewegungen im Frakturbereich zu vermeiden, aber elastisch genug, um Mikrobewegungen zu gestatten, die die Kallusbildung stimulieren. In-vitro- und In-vivo-Studien bestätigen die vorteilhafte Wirkung des Materials (zertifiziert gem. DIN ISO 10993-5/-12) auf den Heilungsprozess: Anregung der Zellmigration, Förderung des Knochenaufbaus und der -regeneration, Senkung des Schmerzniveaus während der Genesung, Verbesserung der Angiogenese.

Individualiserte Implantate

Die amorphen Legierungen eignen sich für Spritzguss und 3D-Druck. Dies erlaubt die Fertigung von standardisierter Massenware und patientenspezifischen Implantaten. Der Designfreiheit sind dabei in Bezug auf Komplexität der Geometrie nahezu keine Grenzen gesetzt. So lassen sich auf die Anatomie des Patienten angepasste heilungsfördernde Implantate zügig fertigen. .

Kontakt:

Valeska Melde, valeska.melde@heraeus.com www.heraeus-amloy.de

GESTALTEN SIE DIE ZUKUNFT

DER MEDIZINTECHNIK PRODUKTION

23._ 25.5.2023

Nürnberg, Germany 2023

DIE MESSE FÜR MACHER UND ENTSCHEIDER

Die MedtecLIVE with T4M ist die zentrale Fachmesse für Medizintechnik in Europa – und noch viel mehr. Hier wird Ihre Branche zum Erlebnis, Wissen lebendig, es werden Trends besetzt und Innovationen greifbar.

Im Fokus: Der gesamte Herstellungsprozess der Medizintechnik – von der Idee zur Produktion.

Zusammen mit dem MedtecSUMMIT genießen Sie ein umfassendes Programm mit Top-Speakern und Key Playern der Branche.

ÜBERZEUGEN SIE SICH SELBST!

Heraeus Amloy
Bildnachweis: © Heraeus
3D-gedruckter Cage aus Zr-basiertem amorphem Metall Ideelle Träger
Im Verbund mit medteclive.com/besuchen
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30 Jahre Superheld

Das Familienunternehmen INTERATIO-MediTec feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Der Spezialist für moderne Zementiertechnik stellt seit jeher Mensch und Natur in den Fokus seiner Philosophie und setzt mit der Produktreihe Neptunus neue Standards in der Medizintechnik.

Superhelden stehen für das Richtige ein – und als Superhelden sehen sich die Mitarbeiter des niederbayerischen Unternehmens INTERATIO-MediTec (IRMT) in Steinach, das in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum feiert. Die IRMT bildet gemeinsam mit dem Medizinproduktehersteller Losch Medical die Losch healthcare Group und ist im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie auf moderne Zementiertechnik spezialisiert. Das Sortiment an chirurgischen Sägeblättern und rotierenden Instrumenten wird an Kliniken in ganz Deutschland eingesetzt.

Für eine gesunde Zukunft! Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen in der Medizintechnikbranche eine immer größere Rolle. Krankenhäuser gehören mit ca. 4,8 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr zu den größten Müllproduzenten in Deutschland. Damit hat die

Kliniklandschaft 5% des kompletten CO2-Ausstoßes zu verantworten. Die IRMT stellt seit jeher Mensch und Natur in den Fokus ihrer Philosophie. Getreu dem Motto „Für eine gesunde Zukunft!“ haben sich die Mitarbeiter der Aufgabe verschrieben, mit neuen Standards ein Umdenken in der Branche zu bewirken. Seit 2021 ist das Unternehmen „klimapositiv“, aber das Engagement geht über die Erfüllung der Kriterien eines Managementsystems und Umsetzungen von Verordnungen hinaus. Vielmehr wird im Unternehmensalltag aus tiefster Überzeugung Nachhaltigkeit „gelebt“ und umgesetzt.

Nachhaltigkeit und Qualität

Die IRMT richtet ihr Augenmerk auf die Entwicklung nachhaltiger und innovativer Produktlösungen wie die durch das Schwesterunternehmen Losch Medical entwickelte und produzierte Hybrid-

Mehrwegtechnologie des Neptunus Lavagesystems, das vor der Implantation eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks zur Spülung des Knochens zum Einsatz kommt. Bei der Entwicklung wurden alle Produktlebensphasen von der Herstellung bis zum Recycling mit Fokus auf die Patientensicherheit betrachtet.

Für herkömmliche Einmalsysteme werden in der Regel Kunststoffmaterialien aus kostengünstigem PVC verwendet, die schädliche Stoffe (z. B. Weichmacher) enthalten. Die Spülaufsätze des Neptunus-Systems bestehen hingegen aus hochwertigen flexiblen Materialien. Sie enthalten kein PVC und keine Phthalate und sind damit schadstofffrei. Nur die Spülsets werden zur Einmalverwendung hergestellt. Die neu entwickelte Antriebseinheit mit einer robusten Außenhülle aus Aluminium kann wiederaufbereitet werden und wird am Ende der Produktlebenszeit fachgerecht recycelt. Eine interne Vergleichsrechnung zeigt, dass durch die Verwendung des Neptunus-Systems bis zu 75% weniger Kunststoff- und Elektromüll anfällt.

Neue Lösungen

Das Team der INTERATIO-MediTec GmbH möchte auch in Zukunft für einen idealen Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem dort helfen und unterstützen, wo neue Lösungen gebraucht werden – und das ist wirklich heldenhaft!

126 I Medtech zwo. MedtecLive with t4M |transkript 2.2023
Neptunus eMotion Pulse Lavage von Dr. Stephanie Torkler, CSR-Managerin, INTERATIO-Meditec GmbH
Bildnachweis: © INTERATIO-MediTec

Kundenspezifischer Push-Pull-Rundstecker

Hamilton Medical hat sich bei der Neuentwicklung eines Beatmungsgerätes für Y-Circ P Push-Pull-Rundsteckverbinder von Yamaichi Electronics entschieden. Die Verbindung der Geräteteile Ventilation Unit und Interaction Panel stellt die Speisung des Panels (Leistungsaufnahme ca. 55 W) sowie die Datenverbindung sicher (Ethernet mit 100 MBit/s). Alle Komponenten sind gegen die im klinischen Umfeld üblichen Reinigungsmittel beständig, die Steckverbinder im ungesteckten Zustand dicht zwischen Kontaktbereich und innerem Anschlussbereich.

Neben dem hybriden Polbild, dem rückwärtigen Verguss im Anschlussbereich sowie dem umspritzten Kabelknickschutz stellte Yamaichi den Gehäusekörper der Gerätedose her sowie eine interne Starrflex-Leiterplatte für Speisung und High-Speed-Daten. Außerdem wurden die notwendigen Testadapter erstellt und die Prüfung auf Signalintegrität sowie Spannungsabfall und Erwärmung bei Volllast der Speisungsverbindung durchgeführt.

Yamaichi Electronics präsentiert dieses Produkt auf der MedtechLIVE in Nürnberg, 23.–25. Mai, Halle 1 Stand 113. www.yamaichi.de

Yamaichi Electronics Deutschland GmbH info@yamaichi.de | Tel.: +49-89-45109-0

¡ Individuallösungen

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Wir entwickeln und fertigen maßgeschneiderte Komponenten für Ihre Medizingeräte.

Medizintechnik

in Germany“

Jahrgang 2023: Die englischsprachige „Visitenkarte” der deutschen Medizintechnik-Branche beleuchtet die Stärken der deutschen Unternehmen und die Vielfalt ihrer Produkte auf zweiseitigen Firmenprofilen – von innovativen Medizinprodukteherstellern bis hin zu Dienstleistern im Gesundheitswesen.

PRONANO2

Kunststoffstent soll Tumore mit Hitze bekämpfen

Wissenschaftler der RWTH und vom Uniklinikum in Aachen verfolgen im Projekt ProNano2 einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Tumoren in Hohlorganen. Bisher haben Patienten mit dieser Tumorart eine schlechte Überlebensprognose. Denn eine operative Entfernung ist meist nicht möglich. Die Aachener Wissenschaftler arbeiten an einem Kunststoffstent, der mittels Nanopartikeln kontrolliert aufgeheizt werden kann. Durch die Erwärmung lassen sich die Tumorzellen gezielt angreifen, denn anders als gesunde Zellen reagieren sie bereits ab Temperaturen von 43 Grad Celsius mit einer irreversiblen Schädigung.

|transkript 2.2023 Produkt/News Medtech zwo. I 127 Bildnachweis: © Yamaichi Electronics Deutschland GmbH
HALLE 1 STAND 321 Nürnberg
RAPA Healthcare Ein Unternehmen der RAPA Gruppe
& FLUIDTECHNIK
MedtecLIVE
rapa.com/healthcare
BREAK THE STANDARDS. VENTILE
Yamaichi Electronics Deutschland
„Made
Das
12,80 Euro
Buch ist im Buchhandel vor Ort oder online erhältlich. ISBN 978-3-928383-86-8

Globale Diagnostik

Wearables und andere smarte Medical Devices verbinden Patienten mit Ärzten – und übermitteln medizinische Daten in Echtzeit. Wichtig dabei: das sprachliche Anpassen von Softwareoberflächen, Produktinformationen und Anleitungen technologiegestützter Systeme an Zielgruppen weltweit.

Für die patientenzentrierte Medizin entwickelt die Medizintechnik Technologien, die auf individuelle Merkmale eingehen und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Data Analytics personalisierte Empfehlungen für Therapie oder Prävention ermöglichen.

Gerade für Produkte, die auf Patientenbedürfnisse zugeschnitten sind, geht es bei Softwareoberflächen und Dokumentationen um die Feinabstimmung – passgenau zugeschnitten auf Zielgruppe und Markt. Wichtig für die internationale Zulassung sind sprachübergreifend präzise und laienverständliche Formulierungen.

Vietnam, Taiwan, Kanada Gesetzlich gelten immer höhere Zulassungsstandards – nicht nur für den Heimatmarkt des Herstellers: Ein Händler, der das Medizinprodukt beispielsweise nach Spanien vertreibt, braucht die Begleitinformationen für Patienten und Anwender auf Spanisch.

Und nicht nur in der EU, auch sonst reicht eine Dokumentation auf Englisch nicht mehr aus: Ein Beispiel ist Vietnam, einer der dynamischsten Märkte für Medizintechnik – und in Kanada und Taiwan ist eine Zertifizierung mittlerweile ebenso erforderlich.

Language Best Practices

Auf dem Weg zur MDR-Konformität strafft Endoskop-Hersteller Richard

Wolf seine heterogenen Übersetzungsprozesse und schafft einheitliche Qualitätsstandards in der Übersetzung für mehr Anwendersicherheit: Als SingleSource-Provider minimiert Transline nun den Koordinationsaufwand – und bindet dabei langjährige Stammübersetzer des Unternehmens mit ihrem Fachwissen nahtlos ein.

Eindeutige Fachsprache

Eine einheitliche „Corporate Language“ ist das Ziel eines stark wachsenden norddeutschen Unternehmens, dezentral mit mehreren Standorten aufgestellt. Transline erfasst daher neue Fachbegriffe sofort, freigegeben werden sie im Terminologiezirkel des Kunden. Die neu gewonnene Terminologie wird mehrsprachig per Übersetzungstool gepflegt und eingebunden. Parallel dazu

fließt sie in die Autorenunterstützung des Kunden und wird von Mitarbeitern weltweit zur Texterstellung genutzt.

Akzeptanz in allen Sprachen

Das Dentaltechnikunternehmen Dürr Dental SE führt im Zuge der MDR ein „Local Approval“ ein: Als Sprachpartner stimmt Transline den Länderreview mit den lokalen Vertriebsgesellschaften ab. Die Texte treffen erst dann wieder im Stammhaus ein, wenn sie komplett freigegeben sind. Jede Änderung wird auditgerecht lückenlos protokolliert.

MDR-konform

Ein deutscher Verbandstoffproduzent wählt seinen Sprachdienstleister nach strengen Qualitätskriterien aus – und dies nicht erst seit Umsetzung der MDR. Nachzuweisen ist eine Zertifizierung nach ISO 13485. Der Vorteil: Ist ein Übersetzungspartner zertifiziert, kann sich der Inverkehrbringer auf qualifizierte Fachleute und normenkonforme Prozesse verlassen – und spart sich aufwendige Lieferantenaudits.

Mehr „Medtech Talk“ gibt’s bei Transline auf der MedtecLIVE with T4M, am MedicalMountains - Gemeinschaftsstand

Kontakt: jfuchs@transline.de www.transline.de/medtech

128 I medtech zwo. MedtecLive with t4M |transkript 2.2023 Bildnachweis: © Transline
von Jakob Fuchs, Language Consultant Medizintechnik, Transline Gruppe JAKOB FUCHS
berät Transline-Medtech-Kunden im Language Process Management.

Selbstüberwachende

Piezo-MikroPumpe

und bietet zudem neue Einsparpotentiale bei Bauraum und Herstellungskosten –wichtig bei Einwegprodukten und kleinen, tragbaren Dosiersystemen. Basis für die Innovation bildete die von RAPA und EMFT bereits erfolgreich entwickelte „Piezo-Mikropumpe“.

KI erkennt Gasblasen

BauZusage für Standort in China

Viele Analyse- und Verarbeitungsaufgaben in der Medizintechnik, Biotechnologie und der chemischen Industrie beinhalten kleinste und präzise Flüssigkeits- und Gasmengen. Für die Überwachung der Mikrodosierung beziehungsweise zum Erkennen von Anomalien – wie etwa Störungen der Dosierung durch Blasen – gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die bisher eingesetzten Verfahren basieren immer auf externen, zusätzlichen Sensoren, die neben den Mikropumpen benötigt werden.

Nun hat der Forschungspartner von RAPA Healthcare, das Fraunhofer-Institut für Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien (EMFT), eine piezoelektronische Mikropumpe entwickelt, die sich selbst überwacht. Sie liefert den Status des Dosiersystems in Echtzeit

Dieses Produkt überzeugt durch Langlebigkeit, Gegendruckfähigkeit und im Vergleich zu anderen Pumpen durch eine große Blasentoleranz. Jetzt schafft die neue Eigensensorik-Technologie einen weiteren Kundennutzen und noch mehr Sicherheit in der Anwendung. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und des Piezoeffekts wird das Ansteuersignal der Mikropumpe erfasst und ausgewertet. Auftretende Gasblasen und deren Größe können so zuverlässig erkannt werden. Mehr Insights liefert ein Whitepaper, das zu Beginn der MedtecLIVE erscheint und unter www.rapa.com heruntergeladen werden kann. •

Kontakt: www.rapa.com/healthcare www.emft.fraunhofer.de

Das Medizintechnik-Unternehmen Eckert & Ziegler hat eine weitere Hürde für den neuen Radioisotopenstandort in Jintan genommen. Die Eckert & Ziegler-Tochter Qi Kang Medical Technology Ltd. (QKM) erhielt kürzlich die Genehmigung für ihre Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) von der Behörde für Ökologie und Umwelt der Provinz Jiangsu in China. Die zuständigen Stellen bewilligten den von QKM geplanten Bau einer Produktionsanlage für Radioisotope, die aus Reinräumen für umschlossenes und offenes radioaktives Material sowie Laboren für die Qualitätskontrolle und Mikrobiologie besteht.

SAVENTIC HEALTH plattform für seltene krankheiten

Die Saventic Health GmbH hat eine Patientenplattform gestartet, mit der die Diagnose von seltenen Erkrankungen beschleunigt werden soll. Das medizinische Fachgremium des Medtech-Unternehmens nutzt dafür neben seiner eigenen Expertise KI-gestützte Entscheidungstools. .

Mikropumpe 4.0
Bildnachweis: © Fraunhofer EMFT
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Robotik im OP und Labor

Stäubli geht mit seinen Vier- und Sechsachsrobotern nach dem Erfolg des Operationssystems ROSA für neurochirurgische und orthopädische Operationen einen nächsten Schritt: Künftig sind die Roboter von Stäubli Robotics auch als „handguided“ Modell für Operateure verfügbar.

von Kerstin Jarosch, Text um Technik

Das sogenannte Medical Cart wurde entwickelt, um Operationspersonal zu entlasten und über sehr lange Operationszeiten Präzision und Steifigkeit zu garantieren – zwei Parameter von vielen, die für das Gelingen von Operationen erforderlich sind. Eine zusätzliche Funktion ermöglicht es, den Roboter per Hand an die gewünschte Position zu bringen oder den anzufahrenden Punkt vorzugeben, sodass dieser später selbständig vom Roboter angefahren werden kann. Solche roboterassistierten Operationen symbolisieren als Interaktion von Mensch und Maschine die Medizin der Zukunft und dienen Operateuren aller Fachdisziplinen als zuverlässiges Werkzeug.

Stäubli bietet über seine Sechsachsroboter vibrationsfreie Präzision bis zu

einem hundertstel Milli meter. Diese Mensch-Roboter-Kollaboration reduziert künftig Risiken in Operationen deutlich und entlastet das medizinische Personal.

Diagnostik und Labormedizin Integriert in eine Zelle ermöglicht der TX2-40 künftig auch die Automatisierung der Labordiagnostik. Mit Einsatz der reinraumtauglichen TS2- und TX2Baureihen wird damit die klinische Arbeit für viele Protagonisten in der Medizin noch effizienter. Denn der Bedarf an Operationen und auch DiagnostikDienstleistungen sowie Laboranalytik nimmt kontinuierlich zu, denn die Menschen werden immer älter.

Nach dem Erfolg in der Medizin macht das Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung Diagnostik und Laborme-

dizin. Mit Integration des TX2-40 in eine nach Hygienic Design ausgelegte Multitask-Diagnostik-Demozelle können Labormediziner, Personal und Wissenschaftler künftig auch Reagenzien sicher, schnell und präzise handhaben – auch am Labortisch. Das beschleunigt Prozesse vor allem, weil jetzt auch mehrere Vorgänge parallel laufen können. Weiterer positiver Aspekt: Die Zelle mit dem Stäubli-Roboter ist so ausgelegt, dass Werkzeugwechsel am Roboter automatisch erfolgen, was das Gesamthandling mit Blick auf Kontamination noch sicherer und vor allem zügiger gestaltet.

In Aktion auf der MedtecLIVE Auf der MedTec LIVE in Nürnberg stellt Stäubli Robotics diese HandguidingFunktion für den Einsatz der Robotik im OP vor sowie eine Diagnostik-Zelle und demonstriert das Handling verschiedenster Laboraufgaben unter Einsatz eines reinraumtauglichen Sechsachsroboters des Typs TX2-40.

Kontakt

Sonja Koban

STÄUBLI TEC-SYSTEMS

GMBH ROBOTICS

DE-95448 Bayreuth

Telefon: +49 (0)921 883 3212

Fax: +49 (0)921 883 3444

E-Mail: s.koban@staubli.com

130 I medtech zwo. MedtecLive with t4M |transkript 2.2023
Ein hochpräziser Roboter, eine hochauflösende 3D-Kamera und ein innovatives Head-MountedDisplay – fertig ist das weltweit erste RoboticScope.
Bildnachweis: © BHS Technologies GmbH

Irlands Medtech-Markt mit Zuliefererpotential

TERMINE

20.–21. September, Galway (IRL) Medical Technology Ireland, German Pavilion

23. bis 27. Oktober, Indonesien Markterkundungsreise (MEP)

Netzwerk der Zulieferer

Im September 2023 wird es auf der Medizintechnikmesse Medical Technology Ireland in Galway erstmals einen von der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik mitorganisierten und vom BMWK geförderten deutschen Gemeinschaftsstand geben. Alle verfügbaren Ausstellerplätze waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, was Anlass gibt, sich den irischen Medizintechnikmarkt etwas genauer anzusehen.

Der irische Medizintechniksektor ist weltweit als eines der fünf wichtigsten globalen Zentren für Medizintechnik anerkannt und derzeit der am stärksten wachsende in Europa. Die Branche beschäftigt heute in mehr als 300 Unternehmen über 40.000 Menschen.

Allein neun der zehn größten globalen Medizintechnik-Unternehmen sind mit großen Produktions- und Entwicklungsstandorten insbesondere im Großraum Dublin, in Galway und Limerick vertreten. Darüber hinaus unterhalten unter anderem auch neun der zehn größten Biopharmaunternehmen wichtige Niederlassungen in Irland.

Mit einem großen Wachstum insbesondere in den vergangenen Jahren, das durch den Brexit zudem noch eine zusätzliche Dynamik bekam, da auch viele amerikanische Unternehmen Irland

als strategisch günstigen Standort für die Medizintechnikfertigung nutzen, steigt auch der Bedarf an Zuliefererprodukten und Dienstleistungen. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 5 Millionen Menschen und einer sehr geringen Bevölkerungsdichte stellt der zunehmende Fachkräftemangel einen Risikofaktor dar, dem in großen Teilen nur durch einen verstärkten und hohen Importbedarf begegnet werden kann. Zahlreiche Technologien und Sparten sind nicht in ausreichendem Maß im Land vorhanden und müssen insbesondere über Importe von Vorprodukten und modernen Produktionstechnologien bezogen werden. Bereits 2019 haben beispielsweise die reinen Medizintechnikeinfuhren um 15,4 Prozent zugelegt, Zuliefererimporte sind dabei noch nicht einmal erfasst. Hier bieten sich für europäische Zulieferfirmen große Potentiale für die Zukunft.

Um der Bedeutung des irischen Marktes Rechnung zu tragen, ist Irland auch Partnerland auf der diesjährigen MedtecLIVE with T4M in Nürnberg. .

Kontakt:

VDMA, AG Medizintechnik

Diethelm Carius

Tel.: +4969765081-47, d.carius@vdw.de https://www.vdma.org/medtec

Der VDMA vertritt rund 3 500 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland.

Innerhalb des VDMA bildet die Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik die europäische Plattform rund um produktionstechnische Fragestellungen in der Medizintechnik. Als Netzwerk für die Zuliefererindustrie der Medtech-Branche bildet der Verband mit insgesamt über 330 Unternehmen, Forschungsinstituten und Start-ups die komplette Wertschöpfungskette der Medizintechnik ab.

Die AG Medizintechnik ist zudem seit 2022 assoziierter Partner des Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), der rund 240 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger repräsentiert. Mit dieser Allianz wurde eine enge , strategische Verbindung zwischen Medizintechnikherstellern und -zulieferern geschaffen, um den gestiegenen regulatorischen Anforderungen aus der EU-Medizinprodukte-Verordnung und weiteren Herausforderungen für die Medtech-Branche gemeinsam gerechtzuwerden

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Medical Technology Ireland
VDMA AG MEDIZINTECHNIK
Bildnachweis: VDMA
German Pavilion auf der MD&M West 2023 in Anaheim (USA)

Strukturelle Probleme

Nach Monaten des intensiven Drängens der Ärzteschaft und der Medtech-Branche hatte Anfang März auch der Europäische Rat grünes Licht für dringend notwendige Änderungen an der Europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) gegeben. Damit war der Gesetzgebungsprozess in zwei Monaten abgeschlossen. Dieses Tempo war nur möglich, weil alle Institutionen einem beschleunigten Verfahren ohne längere Trilog-Verhandlungen zugestimmt hatten. Am 20. März 2023 ist die Verordnung (EU) 2023/607 im Amtsblatt der EU veröffentlicht worden und am gleichen Tag auch in Kraft getreten. Kernbestandteile der Gesetzesänderung sind unter anderem die risikoklassenabhängige Verlängerung von Übergangsfristen für Bestandsprodukte unter bestimmten Bedingungen sowie die Abschaffung der Abverkaufsfrist.

Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass seit dem Geltungsbeginn der MDR nicht ausreichend Benannte Stellen für die Prüfung und Bewertung eines Großteils der Medizinprodukte in der EU zur Verfügung stehen. Die Anpassungen der MDR waren zum Wohl der Patienten absolut notwendig. Denn ohne diese Änderungen wären lebensnotwendige Medizinprodukte vom Markt verschwunden.

Nun gilt es, die Gesetzesänderung effizient, praxis-tauglich und möglichst harmonisiert umzusetzen. Dabei wird entscheidend sein, dass bis

Spin-off-Förderung

zum 26. September 2024 kein weiterer Flaschenhals entsteht. Denn bis spätestens dann müssen Hersteller mit Benannten Stellen einen schriftlichen Vertrag zur Durchführung der Konformitätsbewertung für ihre Produkte geschlossen haben, wenn diese weiterhin von den verlängerten Übergangsfristen profitieren sollen. Es ist positiv hervorzuheben, dass die EU-Kommission zeitnah einen Workshop mit Vertretern von Industrie, Benannten Stellen sowie Behörden und Mitgliedstaaten organisiert hat, um aufgetretene Fragen im Zusammenhang mit der Implementierung der Änderungsverordnung zu diskutieren. SPECTARIS war in diesen Prozess aktiv involviert.

Allerdings lösen verlängerte Übergangsfristen nicht die grundlegenden strukturellen Probleme der MDR, die dazu führen, dass Produkte nicht mehr in Europa hergestellt, weiterentwickelt und zuerst in der EU in Verkehr gebracht werden. Das MDRSystem ist in dieser Hinsicht immer noch nicht praxistauglich. Hauptprobleme sind zum Beispiel enorm hohe Kosten, die überlange Verfahrensdauer sowie fehlende Sonderregelungen für Nischenprodukte. Dazu fehlen noch immer viele Benannte Stellen und Eudamed – eine einheitliche europäische Datenbank – als Grundpfeiler der MDR.

Ein Flickenteppich an MDR-Auslegungen in den Ländern der EU und zu bürokratische Zertifizierungs -

Medical Valley Award

Das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg ist eine der dynamischsten Medizintechnikregionen weltweit und wurde im Jahr 2010 als einer von 15 Spitzenclustern durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgewählt. Seit 2017 ist Medical Valley außerdem offizieller Digital Health Hub des Bundeswirtschaftsministeriums und beheimatet hochspezialisierte Forschungseinrichtungen ebenso wie zahlreiche international führende und heranwachsende Unternehmen. Durch die große Vielfalt des Service-Portfolios unterstützt Medical Valley Start-ups, KMU und Global Player entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der ersten Idee über technische Umsetzung bis hin zu Marktzugang und Erstattung. Aktuell vernetzt der Medical Valley EMN e. V. mehr als 250 Akteure aus Forschung, Industrie, Gesundheitsversorgung und Investment.

Der Medical Valley Award bietet Förderung für medizintechnische Vorgründungsvorhaben, bereitgestellt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Hierfür können sich Teams aus Universitäten, Universitätsklinken, Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie außeruniversitäre Forschungsprojekte bewerben. Aktuell läuft die Auswahlphase des vierten Medical Valley Awards und die nächste Bewerbungsphase ist bereits für das Jahr 2024

geplant. Der Medical Valley Award richtet sich folglich an alle akademische Forschungsprojekte im Bereich Medizintechnik mit Spin- off-Potential in einer frühen Projektphase.

Im Rahmen des Medical Valley Awards konnten bisher insgesamt 25 Forschungsprojekte gefördert werden. Im Jahr 2019 wurden die Teams von InContAlert und Dermagnostix mit dem Medical Valley Award ausgezeichnet. InContAlert hat ein Wearable zur Messung des Blasenfüllstands entwickelt. Mit der Sensortechnologie werden Körperdaten erfasst und über KI-Algorithmen ausgewertet. Neben den positiven medizinischen und ökonomischen Versorgungseffekten wird vor allem die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert. Dermagnostix bietet diagnostische Tests für klinische Bedürfnisse in der Dermatologie in einem vollautomatischen tragbaren Labor. Mit PsorX bringt Dermagnostix den ersten Molekulartest seiner Klasse für die Differenzialdiagnose von Psoriasis und Ekzemen auf den Markt. So erhalten Ärzte schnelle, diagnostische Unterstützung für schwer zu behandelnden Hautkrankheiten.

Der Award richtet sich in erster Linie an Forschungsteams, da diese neben der Förderung auch viele weitere Services, wie Workshops, Vorträge, Netzwerkveranstaltungen, sowie ein Mentorenprogramm und individuelle Beratung erhalten.

TERMIN

23. Juni, 09.30 –15.30 Uhr Hygienebeauftragter in Medtech-Unternehmen

prozesse verteuern den Marktzugang und schaffen EU-weit ein innovationsfeindliches Klima. Das Risiko des Scheiterns ist zwar Grundlage jeder Innovation. Da aber die Kosten von Fehlschlägen bei der Entwicklung innovativer Medizinprodukte am Standort Europa im internationalen Vergleich stetig gestiegen sind, haben deutsche Medizintechnikunternehmen immer seltener den Anreiz, Innovationen in Europa zu entwickeln und zuerst hier einzuführen. Stattdessen werden Innovationen immer häufiger im außereuropäischen Ausland auf den Markt gebracht. Somit profitieren diejenigen globalen Märkte, in denen die Zulassungsverfahren sicher, einfacher und schneller sind.

TERMINE

4. Mai, Erlangen

Verleihung des Medical Valley Award und Networking

7. bis 9. Juli, Nürnberg

Transfusion Hackathon –Seltene Erkrankungen

Aber nicht nur die Forschungsteams profitieren vom Medical Valley Award. Die geförderten Projekte haben das Potential, großen Mehrwert für medizinische Leistungserbringer, Krankenkassen und insbesondere Patientinnen und Patienten zu bieten. Interessierte Personen aus dem Healthcare-Bereich haben hier die Chance, neueste Trends und modernste Technik frühzeitig kennenzulernen. Außerdem tragen die Projekte langfristig zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung in Deutschland bei und kommen somit der gesamten Gesellschaft zugute. .

www.medical-valley-emn.de

132 I Medtech zwo. CLUSTER UND VERBÄNDE |transkript 2.2023
MDR
Corinna Mutter, Leiterin Regulatory Affairs und EU-Angelegenheiten

Allianz für die Branche

Unterstützung aus der Branche für die Branche, von Unternehmen für Unternehmen: So lautet weiterhin der Ansatz der von der MedicalMountains GmbH ins Leben gerufenen Med Alliance BW. Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, eröffnet das Konzept nun für die Jahre 2023 und 2024 noch mehr Beteiligungsmöglichkeiten, um regulatorische und transformierende Herausforderungen der Medizintechnik gemeinschaftlich zu bewältigen.

Im Grunde reicht die Geschichte bis ins Jahr 2018 zurück. Unter dem Druck der kurz zuvor veröffentlichten EU-MDR setzten sich Medizintechnik-Unternehmen an einen Tisch, damit die offenen Fragen im Schulterschluss beantworten werden – und mit den Erkenntnissen weiteren Herstellern über die regulatorische Hürde geholfen werden kann. „Diese Form der Offenheit und Zusammenarbeit hatte und hat Vorbildcharakter“, sagt MedicalMountainsGeschäftsführerin Julia Steckeler.

Aus dem ExpertTable entwickelte sich 2021 die Med Alliance BW; die Fragestellungen wurden vielfältiger, die Ergebnisse umfangreicher. „Was entsteht, ist direkt für den Einsatz in den Unternehmen gedacht“, so Julia Steckeler. Mittlerweile seien viele der Dokumente bei den Benannten Stellen bekannt, teils vorab durch sie geprüft und gutgeheißen worden: „Die Veröffentlichungen haben ihre

Gesundheitskioske

Feuertaufen im Zertifizierungsprozess bestanden.“ Gleichwohl: Die Arbeit geht nicht aus. „Auch wenn schon wichtige Themen behandelt worden sind, bleiben mehr als genug Fragen übrig. Zur MDR und darüber hinaus.“

Fragen, die sich gemeinsam vertiefen, diskutieren und klären lassen. Dementsprechend sieht das neue Konzept der Med Alliance BW eine Stärkung und Aufwertung der Arbeitskreise vor. „Wer sich in der Med Alliance BW einschreibt, kann den Grad der Beteiligung selbst wählen“, so Julia Steckeler. So können ausschließlich Ergebnisse bezogen oder aber die direkte Mitarbeit in Arbeitsgruppen gesucht werden.

Dank der Landesförderung kann für spezifische Herausforderungen auch externe Unterstützung für die Arbeitsgruppen hinzugezogen werden. Beispielsweise, um Inhalte nach Vorgaben aus den Arbeitsgruppen zu finalisieren oder aber eigene Ergebnisse von Dritten prüfen zu lassen. Ein weiterer neuer Baustein ist die Erstellung generischer Bausteindokumente, die beispielsweise direkt in Technischen Dokumentationen verwendet werden können. Hier liegt die Ausarbeitung von Beginn an bei externen Dienstleistern.

Der nächste Schritt für die „neue“ Med Alliance BW wird sein, die Konsortien der Arbeitsgruppen auszuschreiben und mit Leben zu füllen. „Da

lokal und digital

Digitale Programme können die heutigen Versorgungsmöglichkeiten oft sinnvoll ergänzen. Auch neue lokale Versorgungsangebote – wie Gesundheitskioske – profitieren von digitalen Lösungen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat deshalb in der neuen Digitalisierungsstrategie eine Ergänzung der Gesundheitskioske durch assistierte Telemedizin festgehalten. Neben der Telemedizin können aber auch andere digitale Ansätze die Arbeit der Gesundheitskioske bereichern. Letztere eignen sich besonders für die Einbindung telemedizinischer Angebote.

Eine gerätegestützte Telemedizin kann dort die Durchführung medizinischer Routinetätigkeiten durch Pflegefachkräfte ermöglichen. Mithilfe von Telemedizin können Leistungen wie Blutdruck messen, Blut abnehmen oder subkutane Injektionen ärztlich überwacht werden, ohne dass ein Besuch in der Praxis erforderlich ist. Das ist gerade für mobilitätseingeschränkte Patienten und in ländlichen Gegenden hilfreich.

Auch asynchrone telemedizinische Leistungen sind geeignet, wenn eine ärztliche Einschätzung innerhalb mehrerer Stunden ausreicht, beispielsweise bei Ausschlägen der Haut. Ebenso können kleinere Blut- oder Urinabnahmen mithilfe von Testkits in den Gesundheitskiosken oder auch zu Hause durchgeführt werden.Für viele der 22,3 Millionen Menschen mit Mi -

grationshintergrund, die aktuell in Deutschland leben, stellen fehlenden Sprachkenntnisse eine signifikante Barriere beim Zugang zur Gesundheitsversorgung dar. Sprachbarrieren schränken die Selbstbestimmungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten von Patienten ein. Sie können so die Behandlungsqualität und Patientensicherheit negativ beeinflussen. Durch digitale Lösungen kann das vermieden werden: Sie können personalisierte Gesundheitsinformationen in vielen Sprachen zur Verfügung stellen. In den Gesundheitskiosken können Chatbots und Sprachassistenten bei der Übersetzung unterstützen, die Beschwerden der Bürger in verschiedenen Sprachen erfassen und mithilfe künstlicher Intelligenz zu den passenden Anlaufstellen im Gesundheitssystem verweisen. Gerade in sozial benachteiligten Gegenden können die Beratungsangebote so möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden.

Digitale Versorgungsangebote spielen eine immer wichtigere Rolle. Deshalb sollte In jedem Gesundheitskiosk künftig auch eine Beratung zu diesen Angeboten stattfinden. Das können digitale Präventionsangebote, digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) oder auch digitale Pflegeanwendungen (DiPA) sein. Bei DiPA sollten auch ergänzende Unterstützungsleistungen vor Ort angeboten werden. Die Beratung kann persönlich durch

TERMINE

23. Mai, Nürnberg

MedtecLIVE with T4M

Networking Event

25. Mai, Tuttlingen

Zertifikatslehrgang

„Regulatory Affairs Manager“

29. Juni, Tuttlingen

Meet the Maker FORUM

sämtliche Meetings online stattfinden, spielt die Entfernung keine Rolle“, so Julia Steckeler. „BW“ sei zwar Namensbestandteil , aber nicht als Grenze zu verstehen: „Uns geht es um die Medizintechnik im gesamten deutschsprachigen Raum.“

Ausführlichere Informationen zum weiterentwickelten Konzept der Allianz sind unter www. med-alliance.de zu finden. . https://medicalmountains.de/

TERMINE

11. Mai, 18.00 Uhr, online

F-Diagnosen und DiGA: Differentialdiagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Essstörungen

30. Mai, 17.30 Uhr, online

Was tun, wenn meine Patienten schlecht schlafen? Bewährte Methoden und Apps auf Rezept

speziell weitergebildete Fachkräfte oder auch automatisiert erfolgen (zum Beispiel mithilfe eines Tablets).

Gesundheitskioske können die Versorgung vor Ort verbessern und wohnortnahe, patientenorientierte Angebote zur Beratung und Unterstützung bieten. Digitale Ansätze spielen dabei eine entscheidende Rolle, weil sie menschliche Leistungen durch automatisierte Vorgänge ergänzen und Benachteiligungen, wie durch Sprachbarrieren, a bbauen können . www.digitalversorgt.info

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Med Alliance BW

Übergreifender zusammenhang

Die Systemmedizin schafft Verbindungen zwischen den Daten unterschiedlichster Fachdisziplinen. Die Technologien für die Datenerhebung – von der Sensorik bis Bildgebung – sind Themen der MedtecLIVE with T4M im Mai in Nürnberg.

von Sophie Alscher, TBN Public Relations GmbH

Datenerhebung – von der Sensorik bis Bildgebung sind Themen der MedtecLIVE with T4M im Mai in Nürnberg“, so Christopher Boss, Leiter der Medizintechnik-Fachmesse bei der NürnbergMesse.

Leuchtturm DigiMed Bayern

Wer eine Nierenerkrankung erleidet, macht sich meistens auf den Weg zu Fachexperten aus der Nephrologie. Die Symptome können allerdings auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein. Während die Medizin häufig nur ein Organ betrachtet, weitet die Systemmedizin ihren Blick auf das ganze System Mensch. Sie verknüpft dabei methodische Ansätze der Genom- und Postgenomforschung (die sogenannten OMICS-Daten) mit digitalen Analysen. Dafür werden Daten aus Genen, Eiweißbausteinen, Stoffwechselprodukten, Lebensweise und Umwelt erfasst und in virtuell angelegten Computermodellen in Zusammenhang gesetzt. Möglich macht das unter anderem der Einsatz von modernen Technologien wie bildgebenden Verfahren, Sensoren und Computeralgorithmen.

Jörg Traub, Geschäftsführer des Forum MedTech Pharma, sagt: „Kardiovasku-

läre Erkrankungen und die Onkologie sind in den entwickelten Ländern verbreitete Krankheitsbilder, bei denen die Systemmedizin Daten zusammenführen kann, um diese Krankheiten besser zu verstehen.“ Im Prinzip macht die Systemmedizin also nichts anderes als ein guter Hausarzt: Er nimmt seinen Patienten ganzheitlich in den Blick, berücksichtigt bei der Diagnostik Historie und Lebenswandel, stellt Zusammenhänge her, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Die Diagnose basiert dann auf Erfahrungswerten und dem Wissen des Mediziners.

„Diesen ganzheitlichen Ansatz hebt die Systemmedizin auf ein völlig neues Niveau, weil sie mehr Daten präzise analysieren und in einen Zusammenhang bringen kann als der Mensch. Das ist eines der großen Zukunftsthemen der medizinischen Versorgung in Deutschland. Die Technologien für die

Das Projekt „DigiMed Bayern – für die Medizin der Zukunft“ ist ein bedeutender Schritt in Richtung Digitalisierung für eine verbesserte Gesundheitsversorgung im Bereich der Herz-KreislaufErkrankungen. Ziel ist es, Herzerkrankungen wie Atherosklerose durch eine individualisierte Prävention, Diagnose und Therapie zu bekämpfen. Dazu werden umfangreiche Gesundheitsdaten von Patienten mit Atherosklerose gesammelt und analysiert. Zudem wurden wichtige Aktivitäten zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall in Gang gesetzt.

Im Rahmen des Leuchtturmprojekts DigiMed Bayern wird unter anderem die „Vroni-Studie“ des Deutschen Herzzentrums München durchgeführt. Sie dient zur Vorsorge und Früherkennung der „Familiären Hypercholesterinämie“ (FH). Die FH ist eine angeborene Störung des Lipidstoffwechsels, die unbehandelt schon in jungen Jahren schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen kann. Man geht in Deutschland von über 270.000 Trägern des Gendefektes aus, von denen weniger als ein Prozent diagnostiziert

134 I Medtech zwo. MedtecLive with t4M |transkript 2.2023 Bildnachweis: © Envato Elements | DC_Studio
DNA-Experimente unter einem digitalen Mikroskop

ist. Die Vroni-Studie soll in Bayern ein flächendeckendes Screening bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren zur Frühdiagnose der FH implementieren und evaluieren. Auf dieser Studienbasis sollen künftig die Diagnostik und Therapiesituation für Betroffene aller Altersgruppen in ganz Deutschland verbessert werden.

Die Technologien sind also bereits vorhanden, die konzeptionellen Ansätze haben in Studien und Projekten bestehen können. Der nächste Schritt ist die breite Anwendung am und zum Wohle des Patienten: Neben den großen Studien und Projekten unter wissenschaftlicher Führung, kommen die Ansätze der Systemmedizin auch in digitalen, kommerziellen Produkten zum Einsatz.

Prävention statt Therapie Systemmedizin bereitet nicht nur den Weg zur individuellen Medizin, son -

dern ergänzt die Medizin um den Aspekt der Prävention. Der aktuelle Fokus auf Intervention kann sich somit auf die Gesunderhaltung des Menschen verlagern und so das Gesundheitswesen langfristig deutlich entlasten

„Wir reden eher von Krankenkassen und nicht von Gesundheitskassen und da muss, so denke ich, eine Transformation stattfinden. Leute, die aktuell denken ‚ich gehe zum Arzt, wenn ich krank bin‘, müssen vielleicht eher motiviert zum Arzt gehen, wenn sie noch gesund sind. Dort bekommen sie Möglichkeiten und Wege gezeigt, ihren Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern, bevor ein kritischer Zustand eintritt. Viele Krankheitsbilder wie Diabetes, Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen sowie Lungenerkrankungen sind über gut und nachhaltig aufgestellte Präventionsaufnahmen sehr gut messbar und vermeidbar“, sagt Ulrich Jerichow, Geschäftsführer

von Vitascale, einem Unternehmen für Atemgasanalyse. Jerichow ist einer der Impulsgeber beim MedtecSUMMIT, der als Teil der MedtecLIVE with T4M stattfindet. „Technologien sind verfügbar, aber der Weg zu ihrem Einsatz in der täglichen Routine birgt nicht nur in Bezug auf die Regulierung, sondern auch auf die Kostenerstattung einige Herausforderungen. Die Session, Datengetriebene Diagnostik – von der Technologie zum Anwender‘ gibt einen Überblick über die Technologie der sensorbasierten Diagnostik, den rechtlichen Rahmen in der EU und den USA, Anwendungsfälle für die digitale Diagnostik sowie die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzerinnen und Nutzer“, so Jörg Traub, Veranstalter des Kongresses über die Herausforderungen bei der Umsetzung.

Ausführliche Informationen zum Programm und zu den Ausstellern unter www.medteclive.com .

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Let‘s Talk MedTech am MedicalMountains Gemeinschaftsstand Nürnberg, 23. – 25.05.2023 Weltgewandt Weltgewandt I n sprachlicher M ission Medizintechnische Fachübersetzungen www.transline.de/medtech MedtecLIVE
|transkript 2.2023 MedtecLive with t4M Medtech zwo. I 135
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