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Rettungsdienst und seine Kosten

raschend und völlig ohne Not wurde diese Ende Dezember mit Steinblöcken verbarrikadiert und somit für den Verkehr geschlossen, obwohl es bis zum Start der im Gebiet Salina Raurica angedachten Neubauten noch viele Jahre dauern wird Industrie und Gewerbe an der Netzibodenstrasse leiden massiv unter der Schliessung Die Umsätze gingen in den Keller und für den Arbeitsweg muss der mühsame Umweg über die neue Umfahrung in Kauf genommen werden Die Vorlage an die Regierung, die Rheinstrasse schnellstmöglich wiederzueröffnen und keinen vorschnellen Rückbau der Rheinstrasse zu betreiben, fand eine Mehrheit Der Regierungsrat ist somit gefordert, die vorschnelle Sperrung der Rheinstrasse zu überdenken Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Einstieg in den Sommer Matthias Ritter Diegten Landrat SVP

Rettung, Rheinstrasse und mehr Grün

SA: Ein Krankenwagen sollte innert fünfzehn Minuten nach der Alarmierung vor Ort sein Dies kann im Oberbaselbiet und im Laufental nicht immer eingehalten werden Der Zielwert liegt bei über 90 Prozent Der Regierungsrat hat nun Massnahmen erarbeitet, um die Situation zu verbessern Die Kosten der Massnahmen belaufen sich auf fünf Millionen Franken

EE: Die kurz- und mittelfristigen Massnahmen sind unbestritten und kosten nichts Zum Beispiel soll die Anzahl Einsätze mit einer sorgfältigen Triage verringert werden Die Verlegung von PatientInnen soll von Dritten ausgeführt werden Damit lässt sich ein ganzes Einsatzteam zugunsten echter Notfälle einsparen Zwei zusätzliche Einsatzteams

Impressum Oberbaselbieter Zeitung mit den Titeln «Gelterkinder Anzeiger» und «Waldenburger Anzeiger» ISSN 1661-6502

Amtliches Publikationsorgan des Kantons Basel-Landschaft

Auflage: 40 961 Exemplare (WEMFbeglaubigt) Erscheint wöchentlich jeweils donnerstags Abonnement Fr 58 – jährlich Fr 31 – halbjährlich www oberbaselbieterzeitung ch finden wir nicht zielführend Die Wege in die hinteren Täler werden damit nicht kürzer

SA: Die Mehrheit des Landrates sieht dies jedoch anders und so werden die zusätzlichen Mittel bewilligt Falls das Monitoring zeigen sollte dass eine zusätzliche Einsatzmannschaft ausreicht, besteht die Absicht, eine wieder zu streichen

EE: Die Diskussion um die Rheinstrasse zwischen Pratteln und Augst zieht sich in die Länge Ein Postulat der FDP möchte die alte Strasse wieder öffnen, mit dem Risiko, dass dies bei der Einmündung bei Augst zu einer starken Verkehrsüberlastung und zu einer gefährlichen Situation führen würde

SA: Die Gemeinden Pratteln und Augst wollen nicht zurück auf den Urzustand Sie wollen gemeinsam mit dem Kanton eine schnelle und gute Lösung für das Areal verfolgen, wie sie der Regierungsrat bereits ausgearbeitet hat

EE: Mit wachsenden Siedlungsräu-

Herausgeberin CH Regionalmedien AG

Redaktionsleitung Marc Schaffner

Redaktion Marc Schaffner marc schaffner@chmedia ch

Geschätzte Leserinnen und Leser Die Volkswirtschafts- und Gesundheits-Kommission hat eine dringende Motion zur Verbesserung der Hilf-Fristen eingereicht, weil die anvisierte 15-Minutengrenze vom Notruf bis zum Eintreffen der Ambulanz gerade im Oberen Baselbiet oder im Laufental oft nicht erreicht wird Der Regierungsrat präsentierte an der letzten Landratssitzung ein Paket zur Beschlussfassung mit vorgeschlagenen Sofortmassnahmen, welche kostengünstig sind und schon Einiges versprechen (Info-Kampagne, besseres Triagieren keine nichtlebensbedrohenden Transporte mehr mit Rettungswagen, Ausbildung von zusätzlichen Rettungssanitätern und Rettungssanitäterinnen) Diese Aktionen sind unbestritten und hätten besser schon gestern als morgen umgesetzt werden sollen Daneben sollen mittelfristige Massnahmen greifen wie Triagieren durch Fachspezialisten und Fachspezialistinnen, Aufstockungen der Ressourcen im Rettungsdienst KSBL und im Rettungsdienst Nordwestschweiz, sowie der Abdeckung ungedeckter Vorhalteleistungen beim KSBL

Dies alles kostet viel Geld und es ist nicht klar, wie viele wertvollen Minuten herausgeholt werden können aber dass gerade zwei zusätzliche Rettungswagen angeschafft (und bestückt) werden sollen, ging den Meisten unserer Fraktion doch zu weit Unseres Erachtens sollte zuerst abgewartet werden, was die Sofortmassnahmen bringen, bevor man mit einer so grossen Kelle anrührt Immerhin kostet ein Rettungswagen 650 000 Franken pro Jahr Hier wäre das bereits implementierte First-ResponderSystem viel wirksamer

Der SVP-Vorstoss, einen der beiden zusätzlichen Rettungswagen - im Rahmen der Ausgaben für die Abgeltung der gemeinwirtschaftlichen und besonderen Leistungen (GWL) für die Jahre 2023 bis 2025 – vorerst aus der Vorlage zu streichen, was Einsparungen von 1,7 Millionen Franken zur Folge hätte, wurde zwar vom Gros unserer Fraktionsmitglieder unterstützt, hatte aber im Landrat keine Chance (27 ja, 44 nein, 3 Enthaltungen) Mit 70:3 Stimmen bei 4 Enthaltungen wurde dem Landratsbeschluss zugestimmt

Wir denken dass wir das Geld besser in die Ausbildung von zusätzlichen Rettungssanitätern und Rettungssanitäterinnen stecken sollten Was nützen uns zusätzliche Wagen, wenn diese nicht bestückt werden können?

Stärkung des Rettungsdienstes ist nicht genug!

men und baulicher Verdichtung wird der-Effekt von Hitzeinseln verschärft Es ist in der Fachwelt unbestritten, dass der grossen Wärmeabstrahlung von Gebäudemauern, Dächern und Strassenbelägen am effektivsten mit üppiger Vegetation begegnet wird SA: Leider trägt weder das kantonale Raumplanungs- und Baugesetz noch dessen Verordnung diesem Faktum Rechnung Vorgaben zu einem minimalen Anteil an Grünflächen existieren auf kantonaler Ebene nicht Nun soll der Kanton den Gemeinden aufgrund eines grünen Vorstosses entsprechende Vorschläge unterbreiten Stephan Ackermann (SA) und Erika Eichenberger (EE) Landrat und Landrätin der Grünen

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Brigitte Reinhard brigitte reinhard@chmedia ch Telefon 061 927 29 02 (Waldenburg, Gelterkinden) Adresse/Sekretariat

Erika Eichenberger

In der letzten Landratssitzung ging es einmal mehr hitzig zu und her Grund dafür war ein Thema, dass den Landkanton schon seit Jahren beschäftigt: Der Rettungsdienst kann heute in weiten Teilen des Kantons keine schnelle Versorgung garantieren So müssen Hilfesuchende im Bezirk Waldenburg in knapp 40 Prozent der Fälle länger als die angestrebten 15 Minuten auf das Rettungsfahrzeug warten Bei lebensbedrohlichen Notfällen wie Herzinfarkten können diese Minuten über Leben und Tod entscheiden Eine Veränderung ist dringend nötig, aus diesem Grund legte Regierung ein umfassendes Massnahmenpaket vor Doch nicht alle Parteien waren bereit die nötigen finanziellen Ressourcen dafür zu sprechen Die SVP und die Grünen verlangten Kürzungen Ausgerechnet im Oberbaselbiet, wo die Wartezeit heute am längsten dauert, sollte laut einem SVP-Antrag kein zusätzlicher Rettungswagen stationiert werden Einige Landratsmitglieder wählten dabei kuriose Begründungen Es hiess die Oberbaselbieter seien halt zäher als andere – als ob Zähheit vor einem Herzinfarkt schützt und eine örtliche Zweiklassenmedizin legitimiert Ein SVP-Landrat ging sogar so weit, zu behaupten, dass ein weiterer Rettungswagen im Oberbaselbiet Sozialismus bedeute Natürlich ist dies äußerst lächerlich Der SVP-Antrag wurde entsprechend

In eigener Sache

abgelehnt und das Massnahmenpaket wurde verabschiedet Doch das Sozialismus-Argument verweist unfreiwillig dennoch auf ein wahres Problem Eine gute Gesundheitsversorgung, lässt sich im Grundsatz nicht mit der kapitalistischen Profitlogik vereinbaren Mit den beschlossenen Massnahmen ist es deshalb noch nicht getan Rettungsfahrzeuge allein erhalten keine Menschenleben Dafür sind qualifizierte Gesundheitsfachkräfte erforderlich Leider fehlen diese an vielen Orten und es ist zu erwarten, dass sich die Situation künftig weiter verschärft Aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen geben immer mehr Angestellte im Gesundheitswesen ihren Job auf Gleichzeitig steigt der Bedarf an Ressourcen weiter an Im Vergleich zu anderen Branchen sind im Gesundheitswesen geringere technologische Effizienzsteigerungen möglich, da es auch um den menschlichen Kontakt und Empathie geht, die kaum kapitalistisch rationalisiert werden können Darüber hinaus erhöht der demografische Wandel den Bedarf an qualifiziertem Personal erheblich Als Gesellschaft müssen wir diese Fakten akzeptieren, wenn wir die Qualität im Gesundheitswesen aufrechterhalten wollen Wir brauchen mehr von dem, was die SVP in der letzten Landratsdebatte als «Sozialismus» bezeichnet hat: mehr öffentliche Mittel für unsere Gesundheit, selbst wenn damit keine Gewinne erzielt werden Andernfalls fährt auch der neue Rettungswagen irgendwann nicht mehr Ronja Jansen Landrätin SP Frenkendorf

ObZ in neuer Gestaltung

Liebe Leserin, lieber Leser, Sie haben es vielleicht bemerkt: Ab der heutigen Ausgabe erscheint die ObZ in einem leicht aufgefrischten Layout Da und dort haben wir ein bisschen modernisiert, Unnötiges weggelassen, ein bisschen mehr «Luft» hineingebracht und die Lesefüh- rung verbessert Vielleicht fällt es Ihnen gar nicht gross auf – umso besser Wir meinen, die Seiten wirken jetzt ruhiger und aufgeräumter Wir hoffen, dass Ihnen die ObZ im «neuen Kleid» ebenso gut wie uns gefällt Redaktion und Verlag