087 2013

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 913 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 913 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 87 I 166. Jahrgang I Dienstag, 5. November 2013

99 Prozent

Endlich Schilder

In Mettmenstetten kann der Gesamtsteuerfuss 2014 gehalten werden. > Seite 3

Nun ist Bonstetten ab der Autobahn auch für Ortsunkundige zu finden. > Seite 5

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Fast 10% Zuwachs Neuzuzüger-Brunch in Hausen, der flächenmässig grössten Ämtler Gemeinde. > Seite 7

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Chancen und Gefahren Vehementer Kämpfer -

Soziale Medien: Info-Abend in Mettmenstetten für Eltern und Lehrpersonen. > Seite 7

Im Interview erklärt Hans Roggwiler, warum er sich gegen eine Spital-AG stemmt. > Seite 8

Ein Primarschul-Dörfchen und ein Sekundarschul-Zentrum

«Post»: Gründung der Genossenschaft und Kauf der Liegenschaft

Info-Veranstaltungen zur Schulraum-Planung in Obfelden: Die Vision ist auf Kurs Die Primarschule Obfelden und die Sekundarschule ObfeldenOttenbach haben vergangene Woche in beiden beteiligten Gemeinden ihr Schulraum-Konzept präsentiert. Es sieht in den nächsten zehn Jahren Investitionen von 31 Mio. Franken vor.

Für knapp 1,7 Mio. Franken wurden Genossenschafts-Anteilscheine gezeichnet zum Erhalt des Restaurants Post in Rifferswil. Ziel der Interessengemeinschaft sind 2 Mio. Franken. Nun werden die Gründung der Genossenschaft und der Kauf der Liegenschaft vorangetrieben. Noch fehlt aber ein Wirt oder eine Wirtin. (-ter.)

................................................... > Bericht auf Seite 5

anzeigen

................................................... von thomas stöckli Eine zusätzliche Klasse im Kindergarten, je zwei in der Primar- und in der Sekundarschule – in Obfelden dürften die Schülerzahlen bis 2025 massiv ansteigen. Doch nicht nur die wachsenden Schülerzahlen, auch die veränderten Lernmethoden und die Tagesstrukturen verlangen nach zusätzlichem Raum. Dieser Herausforderung haben sich die beiden Schulgemeinden gestellt, und gemeinsam eine Schulraum-Strategie erarbeitet. Die Vision, die sich laut Roger Dällenbach von der Baukommission in den letzte anderthalb Jahren herauskristallisiert hat, ist ebenso simpel wie einleuchtend: Je ein Standort für die Primar- und die Sekundarschule. Für das Primarschul-«Dörfli» sieht die Vision den Standort Chilefeld vor. Schulleiter Hans-Ruedi Holzer nennt einige Vorteile der Entflechtung: eine einheitliche Schulhauskultur, Zugang zu Tagesstrukturen und klassenübergreifendes Lernen. Weiter kämen die kürzeren Wege auch den Lehrpersonen und der Schulverwaltung zugute. Und nicht zuletzt wäre der Ausbau zu einer Tagesschule möglich. Für Instandsetzung und Umbauten sollen im Chilefeld bis 2023 rund 17,5

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Schulraum-Planung in Obfelden: Über 100 Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren. (Bild Thomas Stöckli)

Auswahl an Polstergruppen, Tischen, Stühlen und Wohnzimmern, und noch bis 40% auf eine ver-

Mio. Franken investiert werden. Dazu kommt ein neuer Kindergarten im Gebiet Toussen für 1,5 Mio. Franken.

Neubau für Spezialräume Zuvor sieht die Planung allerdings für 12 Mio. Franken einen Erweiterungsbau in der Schulanlage Schlossächer vor. Aus dem bisherigen Primarschul-Standort soll ein Campus für die Sekundarschüler entstehen. Im Neubau, der auf dem heutigen Parkplatz zu stehen kommen soll, würden insbesondere hochinstallierte Spezialräume wie Küchen, Labors und Werkstätten untergebracht. Jeder Schulgemeinde ihr Standort – diese Vision geht fast vollständig

auf. Als Ausnahmen blieben die Turnhallen – die eine Halle im Schlossächer reicht nicht für die ganze Sek. – und im Gegenzug das Hallenbad, das auch künftig von den Primarschülern benutzt werden dürfte. Organisatorisch sei das lösbar, indem die betreffenden Lektionen auf Randstunden gelegt werden. Zur ersten Präsentation fanden am Mittwochabend nur etwas mehr als 30 Interessierte in den Gemeindesaal Ottenbach. «Besteht die Möglichkeit einer eigenen Oberstufe für Ottenbach?», wollte ein Votant wissen. Nein, so die deutliche Antwort: Dazu seien die Schulen zu klein. Weiter wurde auch die Frage nach den künfti-

gen Besitzverhältnissen geklärt: Gemäss Planung soll die Sekundarschule ihre neue Infrastruktur erwerben. Deutlich grösser war das Interesse tags darauf: Rund 80 Personen kamen zur zweiten Info-Veranstaltung in Obfelden. Hier wurde insbesondere über die längeren Schulwege diskutiert. Weiter war der Wunsch nach Mitspracherecht ein Thema. «Wir nehmen die Sorgen ernst», betont Primarschul-Präsident Werni Kurt. Nun geht es erst einmal darum, die rechtlichen Aspekte abzuklären. Im Frühling 2014 soll dann eine zweite, detailliertere Informationsveranstaltung folgen. Und schliesslich haben die Stimmbürger an der Urne das letzte Wort.

merkte Auswahl an Beleuchtungen. Eine grosse Auswahl an verschiedenen Farben und Formen wartet auf Sie. Conforama – so schön wohnen, so günstig.

Grossartiges Moira-Tanztheater «Quellwasser», die 20-Jahre-Jubiläumsproduktion von Marina Ganterts Moira Tanztheater feierte am vergangenen Freitag eine begeisternde und lang beklatschte Premiere. Poetisch und ästhetisch höchst eindrucksvoll bringen Tanzende, Musiker und alle allseitig Beteiligten das Thema rund um das Lebenselement Wasser in vielfältigen, anmutigen, schlicht schönen «Quellwasser» birgt alles, was der Tanz des Lebens braucht: Leidenschaft, die Liebe und die ErinneBildern auf den rung, die Natur und den Atem. Die Jubiläumsproduktion von Moiras Tanztheater beeindruckt und Punkt – vom spru- begeistert rundum. (Bild zvg.)

delnden Quell, über den wirbelnden Bach, den strömenden Fluss, bis zum unendlichen Meer. Dabei werden die verschiedensten Facetten angesprochen: Auch der kanalisierende Mensch, der mechanische Drill der Abfüllfabrik oder das Elegische, bedrückend Schmerzliche, das mit dem Versiegen des Wassers einhergeht, werden dabei nicht ausgelassen.

An den kommenden beiden Wochenenden noch sechsmal erleben «Quellwasser», veranstaltet von KiA Kultur in Affoltern, ist eine Kaskade an Entdeckung, Entfaltung und sich steigernder Veranschaulichung; es wird an den kommenden beiden Wochenenden noch sechs Mal zu erleben sein. (kb.) ................................................... > Bericht auf Seite 15

200 45 9 771661 391004


Bestattungen Affoltern am Albis

Initiative Rohstoffmillionen Einladung zur Delegiertenversammlung Donnerstag, 28. November 2013, 19.30 Uhr Mehrzweckraum Haus Rigi (1. OG) Melchior-Hirzel-Weg 40, Affoltern am Albis Traktanden 1. Begrüssung/ Wahl Stimmenzähler 2. Protokoll der a. o. DV vom 19. September 2013 3. Anträge 3.1. Budget 2014 3.2. Nachtragskredit: Erneuerung Schliess-Anlagen im Gesamtbetrieb, Fr. 110 000.– 3.3. Kreditantrag: Ablösung SAP-System 3.4. Kreditabrechnung: Einführung von HCe Management Informations System (MIS) der Firma Tip Group, Fr. 250 640.– 4. Mitteilungen 5. Verschiedenes Spital Affoltern www.spitalaffoltern.ch

Sekundarschulgemeinde Bonstetten Kreisschulgemeinde Bonstetten, Stallikon, Wettswil a. A.

Gemeindeversammlung Die Stimmberechtigten der Sekundarschulgemeinde Bonstetten, Stallikon, Wettswil am Albis werden in den Mehrzweckraum des Sekundarschulhauses «Im Bruggen», Trakt D, Bonstetten, eingeladen auf: Donnerstag, 5. Dezember 2013, 20.15 Uhr zur Behandlung des folgenden Geschäfte: 1. Genehmigung des Voranschlages 2014 und Festsetzung des Steuerfusses 2. Genehmigung der Teilrevision der Statuten des Schulzweckverbandes Bezirk Affoltern Die Anträge und Akten zu den Geschäften sowie das Stimmregister liegen auf den Gemeindekanzleien der Kreisgemeinde ab 5. November 2013 während der Bürozeiten zur Einsicht auf. Auf der Homepage www.sek-bonstetten.ch wird ein entsprechender Link aufgeschaltet. Mitte November wird die Weisungsbroschüre per Post in alle Haushalte der Kreisgemeinde verschickt. Die Stimmberechtigung richtet sich nach dem Gemeindegesetz sowie dem Gesetz über die politischen Rechte vom 1. September 2003. Anfragen nach § 51 des Gemeindegesetzes sind der Sekundarschulpflege spätestens 10 Arbeitstage vor der Gemeindeversammlung schriftlich einzureichen. Bonstetten, 5. November 2013 Sekundarschulpflege Bonstetten

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Ungültigerklärung Die am 6. September 2013 überreichte, von 15 in der Gemeinde Mettmenstetten wohnhaften Mitgliedern des überparteilichen Initiativkomitees unterzeichnete Initiative «Rohstoffmillionen – Mettmenstetten handelt solidarisch» wird für ungültig erklärt, da die Zuständigkeit der Gemeindeversammlung nicht gegeben ist (materielle Voraussetzung) und die vorbehaltlose Rückzugsklausel gefehlt hat (formelle Voraussetzung). Im Sinne einer freiwilligen Leistung und ohne Bindung an das Initiativbegehren erfolgt die Überweisung von total Fr. 30 000.– (Entwicklungshilfe Ausland) an noch zu bestimmende, von Kirche, Staat und Parteien unabhängige Hilfsorganisationen. Der entsprechende Beschluss kann während der allgemeinen Büroöffnungszeiten auf der Gemeindeverwaltung eingesehen werden. Gegen diesen Beschluss kann wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Rekurs beim Bezirksrat Affoltern, 8910 Affoltern am Albis, erhoben werden. Die Rekursschrift ist im Doppel einzureichen und muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist beizulegen.

Ersatzwahl eines Mitgliedes der Kirchenpflege Aufgrund der Ausschreibung vom 20. September ist für die Ersatzwahl eines Mitgliedes der reformierten Kirchenpflege für den Rest der Amtsdauer 2010/2014 innert der festgesetzten Frist folgender Wahlvorschlag eingereicht worden, welcher in Anwendung der Vorschriften des Gesetzes über die politischen Rechte veröffentlicht wird: Nicole Penalba-Zingg, 1967, kaufm. Angestellte, Eggstrasse 3 8907 Wettswil Innert einer Frist von 7 Tagen (bis Dienstag, 12. November) kann der Wahlvorschlag geändert oder zurückgezogen werden. Es können der reformierten Kirchgemeinde, Husächerstrasse 12, 8907 Wettswil, auch neue, von 15 Stimmberechtigten der reformierten Kirchgemeinde eigenhändig unterzeichnete Wahlvorschläge eingereicht werden. Liegt nach Ablauf dieser Frist nur ein Wahlvorschlag vor, wird der oder die Vorgeschlagene durch die reformierte Kirchenpflege als gewählt erklärt (stille Wahl). Andernfalls wird eine Urnenwahl angeordnet. Wettswil, 5. November 2013 Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Stallikon Wettswil Die Kirchenpflege

Der Gemeinderat

20.00 Uhr: GV Politische Gemeinde 1. Erweiterungsbau Schule Rifferswil / Kreditbewilligung für Landerwerb (Fr. 178 800.–) 2. Erweiterungsbau Schule Rifferswil, Sanierung und Umbau der bestehenden Schulgebäude/Bewilligung Projektierungskredit (Fr. 400 000.–) 3. Genehmigung Verkehrskonzept 2013 und Kreditbewilligung für die Umsetzung verkehrsberuhigender Massnahmen (Fr. 140 000.–) 4. Genehmigung Voranschlag 2014 (Festsetzung Steuerfuss 90 %) 5. Genehmigung der revidierten Statuten des Schulzweckverbands Bezirk Affoltern 21.00 Uhr (zirka): GV Evang.-ref. Kirchgemeinde Genehmigung Voranschlag 2014 (Festsetzung Steuerfuss 14 %)

Gemeindeversammlung Die Stimmberechtigten unserer Gemeinde werden auf Mittwoch, 4. Dezember 2013, 20.15 Uhr, Turnhalle Loomatt, zur Gemeindeversammlung eingeladen.

Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Trauergottesdienst am Donnerstag, 7. November 2013, 14.15 Uhr, in der Friedhofskapelle Affoltern am Albis ZH. Bestattungsamt Affoltern am Albis

Obfelden Am 25. Oktober 2013 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Schärer-Zogg, Werner geb. 13. Januar 1937, von Obfelden ZH, wohnhaft gewesen in Obfelden, Poststrasse 1, Ehemann der Schärer-Zogg, Mengia. Urnenbeisetzung am Freitag, 8. November 2013, 14.00 Uhr, in Obfelden, anschliessend Abdankung in der reformierten Kirche.

Einladung zur ordentlichen Kirchgemeindeversammlung am Sonntag, 8. Dezember 2013, 10.20 Uhr, nach dem Gottesdienst im Zwinglisaal Traktandum Voranschlag 2014 Informationen Die Akten liegen 2 Wochen vor der Versammlung während der Schalteröffnungszeiten in der Gemeindeverwaltung zur Einsicht auf. Gegen diese Anordnung kann wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Stimmrechtsrekurs beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis, erhoben werden. Die Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung erhalten. Kappel am Albis, 1. November 2013 Kirchenpflege Kappel am Albis

Die Friedhofvorsteherin

Wettswil am Albis Am 22. Oktober 2013 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Buess, Max Hermann

Die Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, 7. November 2013, 11.00 Uhr, auf dem Friedhof Gelterkinden BL im engsten Familienkreis, statt. Der Friedhofvorsteher

Grosse Hobby- und Kunsthandwerk-Ausstellung mit Verkauf in der Waldmannhalle Baar Samstag, 9. November 11–18 Uhr Sonntag, 10. November 10–17 Uhr

Ganz leise, ohne Worte, gingst du fort. Es ist so schwer, dies zu verstehen, doch einst werden wir uns wiedersehen.

1. Teilrevision Verbandsstatuten Schulzweckverband Bezirk Affoltern 2. Voranschlag 2014 der Politischen Gemeinde und Festsetzung des Steuerfusses

ABSCHIED

3. Umfrage und Verschiedenes

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner geliebten Frau, unserer Mutter, Schwester, Schwägerin, Gotte und Freundin

Die Stimmberechtigung richtet sich nach dem Gemeindegesetz (LS 131.1) und nach dem Gesetz über die politischen Rechte (LS 161). Die Anträge und Akten sowie das Stimmregister liegen während der gesetzlichen Ankündigungsfrist (19. November bis 4. Dezember 2013) in der Gemeindekanzlei (Schalter Erdgeschoss) zur Einsicht auf.

Anfragen im Sinne von § 51 Abs. 2 des Gemeindegesetzes sind bis spätestens Ende Woche 47 an den Gemeinderat oder an die evang.-ref. Kirchenpflege schriftlich einzureichen. Im Auftrag der Behörden

Stallikon, 5. November 2013

Gemeindeverwaltung Rifferswil

Gemeinderat Stallikon

Anträge und Unterlagen zu den vorstehenden Traktanden sowie das Stimmregister können ab dem 20. November 2013 in der Gemeindeverwaltung eingesehen werden.

geb. 20. August 1937, Ehefrau des Bruno Karl Ochsner, von Zürich ZH, wohnhaft gewesen in Affoltern am Albis ZH, Gartenhof 9.

Traktanden:

Broschüren mit detaillierter Erläuterung der Geschäfte der Gemeindeversammlung: Die Abonnenten werden ihr persönliches Exemplar bis am 19. November 2013 erhalten. Solange Vorrat können Reserveexemplare im Gemeindehaus oder bei der Poststelle bezogen werden. Zudem steht die Broschüre während der gesetzlichen Ankündigungsfrist im Internet zur Verfügung www.stallikon.ch/ gemeindeversammlung

Hinweise

Lilly Elsa Ochsner geb. Schlegel

Reformierte Kirchgemeinde Kappel am Albis

geboren 11. Juli 1929, Bürger von Zürich ZH und Gelterkinden BL, verwitwet, wohnhaft gewesen in Wettswil am Albis, mit Aufenthalt in Affoltern am Albis.

Mettmenstetten, 5. November 2013

Einladung zu den am Mittwoch, 4. Dezember 2013, im Saal der Engelscheune (Dorfplatz) stattfindenden Gemeindeversammlungen

Am 26. Oktober 2013 ist in Affoltern am Albis ZH gestorben:

Lilly Ochsner-Schlegel 20. August 1937 – 26. Oktober 2013

In stiller Trauer: Bruno Ochsner-Schlegel Stephan Ochsner Sylvia und Gerhard Schlüter-Schlegel Nelly Meier-Ochsner Edith König-Ochsner Nichten, Neffen und Verwandte Die Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, 7. November 2013, im engsten Familienkreis statt. Anschliessend um 14.15 Uhr Trauergottesdienst in der Friedhofskapelle Affoltern am Albis. Anstelle von Blumen gedenke man Palliative Care, Spital Affoltern, Spendenpostkonto 30-728782-8. Traueradresse: Bruno Ochsner-Schlegel, Gartenhof 9, 8910 Affoltern am Albis


Bezirk Affoltern

Dienstag, 5. November 2013

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Gleichbleibender Gesamtsteuerfuss Aus den Verhandlungen des Gemeinderates Mettmenstetten Aufgrund der letzten Finanzplanungssitzung liegt die Erkenntnis vor, dass der bisherige Gesamtsteuerfuss von 99 Prozent gehalten werden kann, obwohl alle drei Güter in der Laufenden Rechnung mit einem Ausgabenüberschuss rechnen. Bei einem geschätzten Aufwand von 12 656 400 und einem Ertrag von 12 410 700 Franken resultiert in der Laufenden Rechnung der Politischen Gemeinde ein Aufwandüberschuss von 245 700 Franken. Das Budget basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 33 Prozent bzw. einem einfachen Gemeindesteuerertrag netto 100 Prozent von 11 200 000 Franken. Für das kommende Jahr wird zudem wieder mit ausserordentlich hohen Grundsteuereinnahmen im Bereich von 1,5 Millionen Franken gerechnet. In der Investitionsrechnung sind Nettoinvestitionen im Bereich von 8,6 Millionen Franken geplant. Trotz der ansehnlichen Investitionssumme können die Investitionen ohne Fremdkapitalaufnahme finanziert werden.

Ungültiges Initiativbegehren Liegt ein Initiativbegehren vor, hat der Gemeinderat, gestützt auf § 50a des Gemeindegesetzes, Prüfungshandlungen vorzunehmen. Die Rechtmässigkeit einer Initiative setzt voraus, dass ihr Gegenstand ein Geschäft darstellt, welches in die Zuständigkeit der Gemeindeversammlung fällt. Damit sind vom Initiativrecht alle Geschäfte ausgeschlossen, die hoheitlich der Gemeindebehörde zufallen, denn mit dem Initiativrecht kann nicht die Gewaltenteilung unterlaufen werden. Neben materiellen Voraussetzungen sind auch formelle Aspekte massgeblich. Die am 6. September 2013 überreichte, von 15 in der Gemeinde Mettmenstetten wohnhaften Mitgliedern des überparteilichen Initiativkomitees unterzeichnete Initiative «Rohstoffmillionen – Mettmenstetten handelt solidarisch» musste mangels Zuständigkeit der Gemeindeversammlung (materiell) und der fehlenden Angabe

über die vorbehaltlose Rückzugsklausel (formell) für ungültig erklärt werden. Die Gemeindeordnung hält die Verwaltungs- und Finanzbefugnisse abschliessend fest. Die geforderte Beitragsleistung von 30 000 Franken fällt demnach in die Zuständigkeit des Gemeinderates; die Gemeindeversammlung ist für einmalige Ausgaben ab einem Kreditbetrag von 100 000 Franken zuständig Auch wenn der Gemeinderat das Initiativbegehren als ungültig erachtet, ist er ausnahmsweise und ohne Präjudiz für andere Fälle bereit, in eigener Kompetenz als freiwillige Leistung unter dem Titel «Entwicklungshilfe Ausland», aber ausdrücklich ohne Bindung an die Initiativabsichten, einen einmaligen Beitrag von 30 000 Franken an noch zu bestimmende, von Kirche, Staat und Parteien unabhängige Hilfsorganisationen auszurichten.

Gruppe Lokale Agenda 21 Während des Prozesses «Mättmi hüt – für morn» hat der Gemeinderat im Jahre 2002 eine Lokale Agenda Mättmi 21 zur Unterstützung der entsprechenden Projekttätigkeit eingesetzt und dabei lediglich die Aussage gemacht, dass die Gruppierung «im Hintergrund

arbeitet» und den Gemeinderat unterstützt. Der Einbezug in den Nachhaltigkeitsprozess verlief auf recht informelle Art und Weise. Dieser Einbezug ist aus verschiedensten Gründen mehr oder weniger «ein bisschen eingeschlafen», was nicht heisst, dass der Gemeinderat bei seiner Arbeit die Betrachtung der Nachhaltigkeit vernachlässigte. Dem Wunsch der Lokalen Agenda 21 entsprechend, die Gruppierung wieder vermehrt und besser für die Belange der nachhaltigen Entwicklung auf Gemeindeebene einzubeziehen, hat der Gemeinderat mit dem Erlass eines Organisationsreglements entsprochen. Für die weitere Zusammenarbeit sind damit klare Strukturen geschaffen

Baumunterhalt Im Jahre 2009 hat der Gemeinderat entschieden, den im Eigentum der Politischen Gemeinde, im Bereich von Gemeindeliegenschaften oder öffentlichen Anlagen stehenden ca. 60 Bäumen professionelle Pflege- und Unterhaltsmassnahmen angedeihen zu lassen. Dafür ist für den Zeitraum 2009 bis 2012 ein Rahmenkredit von 39 000 Franken bewilligt worden. Die Arbeiten wurden unter Mithilfe des Werkdienstes begleitet, die erstellte Abrech-

nung hat Kosten von fast 36 000 Franken ergeben. Die ausgeführten Massnahmen ergeben nur Sinn, wenn sie periodisch weitergeführt werden. Daher ist für den Zeitraum 2014 bis 2018 ein neuerlicher Kredit von 25 000 Franken bewilligt worden.

Liegenschaften Nach erfolgter Unterstützung durch eine Liegenschaftenbewirtschaftungsfirma hat der Gemeinderat für die derzeit im Umbau begriffene, neu aus 15 Wohnungen bestehende Alterssiedlung den Mietvertrag mit Allgemeinen Bedingungen, das Mietreglement, die Vereinbarung zur Tierhaltung sowie Hausordnung und die Mietzinsansätze/Inkonvenienzentschädigungen festgesetzt. Bereits konnten die neu sanierten 9 Wohnungen der 1. Bauetappe den bisherigen Bewohnern übergeben werden. Der Gemeinderat bedankt sich bei den Mietern für deren Toleranz/Akzeptanz, welche den Bauarbeiten (Lärm, Staub, Benutzungseinschränkungen usw.) entgegengebracht werden. Die 2. Bauetappe (ohne Umgebungsgestaltung) dürfte wie geplant gegen Ende Jahr abgeschlossen sein. Zur Vermietung angeboten werden können derzeit noch zwei 3 ½-Zimmer-Wohnungen.

Ferner hat der Gemeinderat – gestützt auf ein entsprechendes Bundesgerichtsurteil aus dem Jahre 2010 ein Einbürgerungsgesuch eines ausländischen, minderjährigen Jugendlichen abgelehnt, weil das Erfordernis der wirtschaftlichen Selbsterhaltungsfähigkeit weder vom Gesuchsteller noch seinen Eltern erbracht werden konnte. – die von der Delegiertenversammlung gutgeheissenen Vorlage neue Rechtsform Spital Affoltern im zustimmenden Sinne zuhanden der am 24. November 2013 stattfindenden Urnenabstimmung verabschiedet. – Gemeindebeiträge für die

Aemtler Bühne (Jubiläum 30 Jahre/1000), Dunschtig-Club (40 Jahre Grümpi/500) sowie Sekundarschule Mettmenstetten (Jugendchor /je 4000 für die Jahre 2013 bis 2015) gesprochen. – der von der Sekundarschulpflege nachgesuchten Weiterführung des bisherigen, über 1,5 Millionen Franken betragenden Darlehens auf unbestimmte Dauer entsprochen. – den Finanzvorstand, gestützt die Geschäftsordnung, ermächtigt, die bisher betriebene Anlagestrategie in Form von Festgeldanlagen/Obligationen bei den bisherigen Bankpartnern auch in Zukunft (Verlängerung/Neuan-

lage) weiterzuführen, ohne dass dafür vom Gemeinderat eine Bewilligung einzuholen ist. – dem Projekt Verlegung/Offenlegung Fischbach Bereich Langacher/Grundrebenstrasse sowie Hochwasserentlastungskanal Bereich Obere Fischbachstrasse zugestimmt und zulasten der Investitionsrechnung 2014 Bruttokredite von 124 740 beziehungseise 197 100 Franken bewilligt. Nach Abzug der zu erwartenden Investitionsanteile von Bund, Kanton und privatem Grundeigentümer ist mit Nettokosten von zirka 15 100 beziehungsweise 69 000 Franken zu rechnen.

Gleichzeitig ist die Abrechnung über den Projektierungskredit Sanierung Alterssiedlung genehmigt worden. Die Gesamtkosten betragen Fr. 105 077.45, was in Gegenüberstellung mit dem vom Gemeinderat bewilligten Kredit von 97 200 Franken eine Kostenüberschreitung von 7877.45 Franken oder 8,10 Prozent ergibt. Genehmigt hat der Gemeinderat zudem ein von Burlet & Partner AG, Architekten, Mettmenstetten, ausgearbeitetes Bauprojekt über den Ersatz Auto-/Velounterstand, WH Obere Fischbachstrasse 16 (inklusive Belagserneuerung Zufahrt und Anpassung Umgebung) mit geschätzten Kosten von 178 000 Franken zulasten der Investitionsrechnung 2014.

Gemeindeversammlung vom 9. Dezember Neben dem Voranschlag 2014 mit Festsetzung des Steuerfusses werden der Gemeindeversammlung vom 9. Dezember 2013 auch die Abrechnung über das Vorprojekt AlbisZentrum sowie die Bauabrechnung über die Erstellung einer Fotovoltaikanlage beim Feuerwehr-/Werkgebäude zur Genehmigung unterbreitet. Beide schliessen mit einer Kreditüberschreitung ab. Die nachträgliche Prozessbetrachtung zeigt, dass vor allem beim Bauvorhaben AlbisZentrum ein wesentlich höherer Projektierungskredit bereitgestellt hätte werden müssen, um die Vorgaben der SIA-Normen zu erfüllen (Detailprojekt anstelle Vorprojekt). Zur Beschlussfassung gelangt auch die Teilauslagerung der Liegenschaftenbewirtschaftung.

Gemeindeverwaltung Als Lernende Kauffrau mit Stellenantritt per 11. August 2014 ist Katarina Krsmanovic, gewählt worden. Um den ergonomischen Gesichtspunkten zu entsprechen und um allfälligen körperlichen Beschwerden vorzubeugen, ist der Ersatz von mehr als 15-jährigen Bürostühlen in der Gemeindeverwaltung unter Gewährung eines Rahmenkredites von 10 000 Franken gutgeheissen worden.

Die Jungschar Aiona war voll dabei! Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Redaktion: Werner Schneiter, Chefredaktor Thomas Stöckli, Redaktor Uschi Gut, Redaktionsassistenz Redaktion@affolteranzeiger.ch Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 23 913 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Tiziana Dinisi Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 inserat@weissmedien.ch Sonderseiten: Kurt Haas, Mediaberatung Telefon 058 200 5718, M 079 270 35 67 info@mein-mediaberater.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss: Dienstagsausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Mit einem Stand an der Herbstchilbi in Affoltern Zweimal im Jahr wird die Untere Bahnhofstrasse zwischen Kronenplatz und der Unterführung zur Flaniermeile. Es werden allerlei kulinarische, kuriose und fantasievolle Kleinigkeiten verkauft. Das besondere Erlebnis bieten sicherlich die Attraktionen auf dem Kronenplatz, all die vielen bunten Stände zusammen und die Gemütlichkeit, mit der sich die Einwohner aus Affoltern und Umgebung auf der sonst so befahrenen Strasse treffen. Es ist Chilbi in Affoltern. Auch die Jungschar Aiona Crêperie, Kuchen-Buffet und Hollywood-Schaukel: Stand der Jungschar Aiona. (Bild zvg.) baute diesen Herbst wieder einen tollen Stand mit kel eine Pause und genossen die fried- ven Dancefloor, in Geschicklichkeit Crêperie, Kuchen-Buffet und Holly- liche Atmosphäre auf dem Platz. und Geschwindigkeit messen, und bei wood-Schaukel auf. Behaglich gönnten Gross und Klein konnten sich auf Erfolg den eigenen Namen in der sich die Chilbibesucher auf der Schau- dem «Jumping Light», einem interakti- Rangliste eintragen. Die obersten drei

Ränge wurden von Jonas (35 Punkte), Sabrina und Sandro (je 33) belegt.

wir gratulieren Zum 90. Geburtstag Morgen Mittwoch, 6. November 2013, feiert Alfred Schneiter in Hauptikon den 90. Geburtstag. «Jetzt bist du seit 90 Jahren auf dieser Erde, und sie gefällt dir immer noch ...» Wir wünschen dir von Herzen alles Gute zum Ehrentag. Deine Familie

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Bezirk Affoltern

Dienstag, 5. November 2013

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Rifferswils Dorfrestaurant ist gerettet – jetzt fehlt noch ein Wirt oder eine Wirtin IG Pöstli: Nun stehen die Genossenschafts-Gründung und der Kauf der Liegenschaft an Nachdem die IG Pöstli ihrem Ziel, der Zeichnung von Anteilscheinen von gesamthaft von 2 Mio. Franken, nahe ist, folgen die nächsten Schritte: die Gründung einer Genossenschaft und der Kauf der stattlichen Liegenschaft. Noch fehlt aber ein Wirt oder eine Wirtin. ................................................... von werner schneiter 1,692 Mio. Franken sind es genau, die bis Ende letzter Woche an Anteilscheinen zur Rettung von Rifferswils letztem Dorfrestaurant gezeichnet worden sind. Die Kleinanteile von Privaten machen 800 000 Franken aus. Von Grosssponsoren kommen 892 000 Franken. Dazu gesellen derzeit noch 22 000 Franken, die von Handwerkern versprochen worden sind. Die drei IGVertretrerinnen Marianne Roth, Rägi Baer und Karin Baer sind natürlich hoch erfreut über dieses Ergebnis. Allein der Umstand, dass von den Kleinanteilen rund 600 000 Franken aus Rifferswil stammen, zeigt, wie sehr der Bevölkerung die Rettung des letzen Dorfrestaurants am Herzen liegt. «Das Geld stammt aus rund 80 Haushaltungen», fügt Rägi Baer bei. Das «Pöstli» geniesst aber weit über die Dorfgrenzen hinaus an Ansehen. So haben Gäste aus dem ganzen Kanton Zürich sowie aus den Kantonen Aargau und Zug Anteilscheine gezeichnet.

Absage – Aufbruch in neue Zukunft Ein Hauptthema der kommenden Wochen bildet nun die Suche nach einem

Wirt, einer Wirtin oder einem WirteEhepaar. «Leider hat uns ein arrivierter Wirt abgesagt, nachdem er sich ernsthaft interessiert und auch an Gesprächen teilgenommen hat. Wir verstehen seine Gründe, sind ihm keineswegs gram», halten die drei IG-Vertreterinnen fest. Nun wird die Suche stark vorangetrieben – mit Inseraten und «Herumsagen». Ein paar Anfragen liegen bereits vor. Klar ist, es muss jemand sein, der das «Pöstli» im ursprünglichen Geiste weiterführt – jemand, der Kontinuität bietet, auf Qualität achtet, aber ruhig auch etwas Pep hereinbringt. «Es braucht auch jemanden, der dem Dorf zugewandt ist und den Saal für Veranstaltungen zur Verfügung stellt», betonen die IG-Vertreterinnen. Das Erbe ist wohl nicht ganz einfach: Maria und Rolf Meier führen das Restaurant seit über 30 Jahren mit grossem Erfolg und bieten eine traditionelle Küche. «Wir wollen auch einen Wirt, der unternehmerisch denkt und ebenfalls Anteilscheine zeichnen muss», sagt Marianne Roth. Die drei IG-Vertreterinnen versichern, dass dem neuen Betreiber die nötige Handlungsfreiheit gewährt wird und die Genossenschaft «operativ» nicht dreinreden wird. Sie erwirbt die Liegenschaft und vermietet an den Betreiber.

Sorgfältige Planung Aufgrund des grossen Interesses bestehen keine Zweifel, dass das Ziel – die Zeichnung von Anteilscheinen in der Höhe von 2 Mio. Franken – erreicht wird. Neben der Suche nach einem Wirt stehen nun die Gründung der Genossenschaft und der Kauf der Liegen-

Die IG-Mitglieder Rägi Bär (vorne), Karin Baer (links) und Marianne Roth in der «Pöstli»-Gaststube. Diese soll in der ursprünglichen Form erhalten bleiben. Mit einem sanften Umbau wird die Kapazität leicht vergrössert. (Bild Werner Schneiter) schaft samt Parkplatz im Vordergrund. Der Aufbruch in eine neue Zukunft ist verbunden mit einem sanften Umbau der Liegenschaft, einem kleinen Ausbau und dem Einbau von zwei Wohnungen mit separatem Zugang. Das Restaurant bleibt auf jeden Fall in der heutigen Form erhalten. Geplant sind

ein zusätzliches Stübli und der Ausbau des Weinkellers, der allenfalls für Apéros genutzt werden kann. Nach dem Umbau zählt die Gaststube 52 Plätze (jetzt 42), das Säli 74 und die Gartenwirtschaft 64 Plätze. Gemäss den IGVertreterinnen wird das Projekt sehr sorgfältig geplant. Das ist schon des-

halb erforderlich, weil unter anderm Denkmalpflege und Heimatschutz mitreden werden. «Bis alle Auflagen erfüllt sind, braucht es Zeit», fügt Marianne Roth bei. Die Aussicht, dass Rifferswils letztes Dorfrestaurant erhalten bleibt, wird die Wartezeit jedoch wohl «versüssen».

«Endlich hat es Schilder an der Autobahnausfahrt» Aufgrund der Initiative von Gemeinderätin Esther Kreis finden nun auch Nicht-Ortskundige nach Bonstetten Wo geht es nach Bonstetten? Für Ortskundige kein Problem, alle andern mussten bis vor Kurzem suchen, eine Beschilderung an der Autobahnausfahrt fehlte. Auf Initiative von Gemeinderätin Esther Kreis hat sich das nun geändert.

an, den damaligen Ist-Zustand zu dokumentieren: Wettswil und Hedingen waren diverse Male ausgeschildert, Bonstetten gar nicht. Während die Lastwagen an ihr vorbeidonnerten stand die zierliche Gemeinderätin in allen drei Autobahntunnels auf dem Pannenstreifen und wagte sich teilweise bis an den Fahrbahnrand. «Ich war so fokussiert aufs Fotografieren, dass ich die Gefahr gar nicht realisiert habe», erinnert sie sich.

................................................... von thomas stöckli Bei der Autobahnausfahrt Wettswil weisen seit einigen Wochen Schilder den Weg nach Bonstetten. Ihre Präsenz nimmt kaum jemand bewusst wahr. Wiederholt bemerkbar gemacht hatte sich in den Jahren zuvor allerdings ihr Fehlen. Hinter der neuen Beschilderung steht Gemeinderätin Esther Kreis. «Bereits als wir hierherzogen, fiel uns wie anderen Neuzuzügern auf: alles ist angeschrieben, nur Bonstetten nicht.» Den Erstbesuchern musste die Anfahrt entsprechend aufwändig beschrieben werden. Viele verpassten die Ausfahrt trotzdem, entsprechend wurden Zeit und Energie verpufft, es entstanden unnötige Kosten.

Sichtbare, bleibende Erinnerung

Ombudsmann verpasste Ausfahrt Mit ihrer Wahl in den Gemeinderat hat Esther Kreis das Thema erstmals aufs politische Parkett gebracht. Die Zeit schien allerdings noch nicht reif. Das sollte sich ändern, als sich der neue Ombudsmann des Kantons, Dr. Thomas Faesi, in Bonstetten vorstellen

Wo ist Bonstetten? Esther Kreis im März 2012 ... (Bild zvg.) wollte. Auch er verpasste die Ausfahrt und landete in Affoltern. Die zweitgrösste Gemeinde im Bezirk und kein Ausfahrts-Schild? Das kann nicht sein,

... und kürzlich an der Autobahnausfahrt. (Bild Thomas Stöckli)

fand der Ombudsmann und bot an, Hand zu reichen, wenn die Gemeinde am Zustand etwas ändern wolle. Den Auftrag fasste Esther Kreis.

Mit einer Kamera, dem Segen und der Unterstützung des Werkhofs in Urdorf und einer gehörigen Portion Mut machte sie sich am 9. März 2012 dar-

Mit den Bildern wurde sie dann am 20. März 2012 bei Dr. Faesi vorstellig. Bei ihm fand die Bonstetterin ebenso Unterstützung wie bei der Verkehrsleitung und beim Astra. Diesmal stimmte das Timing: Das Gesamtkonzept der Signalisation sollte sowieso angepasst werden. Seit einigen Wochen hängen die Schilder nun. Esther Kreis hat das zwar ferienbedingt verpasst, umso schöner ihre Heimkehr, als sie dreimal hintereinander die Ausfahrtstafeln «Bonstetten» hängen sah. «Das ist für mich etwas Sichtbares und Bleibendes, an dem ich beteiligt war», freut sie sich. Dass sie nicht für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung stehe, hat Esther Kreis bereits angekündigt. In ihrer kurzen Amtszeit hat sie sich vor allem für Kultur und Dorftraditionen engagiert – und eben für die Bonstetten-Schilder. «Daran werde ich mich immer erfreuen, wenn ich durchfahre», sagt sie.


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Bezirk Affoltern

Dienstag, 5. November 2013

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Fast zehnprozentiger Bevölkerungszuwachs in Hausen Neuzuzüger-Brunch in der flächenmässig grössten Gemeinde des Säuliamts Anlässlich des alle zwei Jahre stattfindenden NeuzuzügerBrunchs begrüsste Gemeindepräsident René Hess am Sonntag im Gemeindesaal rund ein Drittel der knapp 300 Personen, die in den letzten 24 Monaten ins Oberamt gezogen sind. Das Wetter zeigte sich sonntagmorgens um halb zehn mürrisch. Immer wieder peitschte der Wind Regenfronten durchs Oberamt. Ganz anders die Stimmung im Hausemer Gemeindesaal. Aufgeteilt in Gruppen hatten sich die Menschen an den grossen Tischen niedergelassen, die vom Frauenverein festlich dekoriert worden sind, und labten sich an den Köstlichkeiten aus der Küche des Albisbrunn. Die Behördenmitglieder von Gemeinde, Primarund Sekundarschule, sowie der beiden Kirchen hatten sich auf die Tische verteilt und pflegten einen regen Austausch mit den Neuzuzügern. Kurz vor zehn begrüsste Gemeindepräsident René Hess die Anwesenden. In seiner kurzen Ansprache machte er die Menschen mit der Gemeinde bekannt, zu der auch Ebertswil sowie die Weiler Hirzwangen, Schweikhof, Husertal, Mittel-, Oberund Hinteralbis, Vollenweid, Schonau, Tüfenbach und Türlen gehören. Mit 13,64 Quadratkilometer ist Hausen flä-

chenmässig die grösste Gemeinde im Bezirk Affoltern. Speziell hob Hess den Flugplatz und den Türlersee hervor, die ebenfalls zur Hälfte auf dem Hausemer Gemeindegebiet lägen.

Bald höhere Steuern? Mit 3395 Einwohnerinnen und Einwohnern sei Hausen in der Region eine mittelgrosse Gemeinde, die rund 400 Arbeitsplätze bereithalte und einen unterdurchschnittlichen Ausländeranteil von 13 Prozent aufweise. Als grösster Arbeitgeber nannte Hess die Stiftung Albisbrunn und bis vor wenigen Monaten noch die Weisbrod Zürrer AG. Diese habe ihre Seidenweberei jedoch aufgeben müssen. Auf dem Areal seien inzwischen viele Kleinbetriebe eingezogen, die den Fabrikhallen neues Leben einhauchten. Finanziell gehe es Hausen nicht ganz so gut wie den angrenzenden Zuger Gemeinden. Dabei kündigte er gleich noch an, dass an der kommenden Budgetgemeindeversammlung eine Steuererhöhung von 108 auf 112 Prozent beantragt werde. Als derzeit wichtigstes Bauprojekt der Gemeinde nannte Hess die Überbauung der Törlenmatt. Dann spielten 4Force auf. Im zweiten Teil der Vorstellungsrunde stellte sich der Hausemer Diakon Matthias Kühle zusammen mit zwei Mitarbeitern vor, die weiteren Gemeinderä-

Angehörige der Feuerwehr Hausen wohnen auf der Empore des Gemeindesaals den Darbietungen anlässlich des Neuzuzüger-Brunchs bei. (Bild Martin Platter) tinnen und -räte sowie die Vertreterinnen und Vertreter von reformierter und katholischer Kirchgemeinde. Wegen der schlechten Witterung wurde

jedoch vom geplanten Rundgang im Dorf abgesehen. Man verlegte die Informationsblöcke in die benachbarten Sekundarschulhäuser. Mit einem Apé-

ro am klang der Neuzuzüger-Brunch schliesslich gediegen aus. (map.) Weitere Informationen: hausen.ch

Über Chancen und Gefahren, die im Internet lauern Informationsabend in Mettmenstetten für Eltern und Lehrpersonen zu sozialen Medien Dank dem Internet ist die Welt zum Dorf geworden. Das bietet grossartige Chancen, birgt aber auch Gefahren. Vor allem dann, wenn man persönliche Inhalte allzu freizügig im World Wide Web publiziert. Wie man Kinder und Jugendliche davor schützt, zeigte ein Medienkurs am Donnerstagabend in Mettmenstetten. ................................................... von digital-immigrant martin platter «Wer hat Angst, dass er etwas kaputt macht, wenn er die Grundeinstellungen an seinem Handy verändert?» Die Frage von Swisscom-Referent Marc Böhler wird von den Anwesenden im vollen Singsaal des Schulhauses Wygarten mit Raunen und Kichern quittiert. Immer mehr Arme strecken auf. «Wie ich sehe, gehört eine Mehrheit von Ihnen offenbar zu den ‹Digital Immigrants›. Damit werden all diejenigen bezeichnet, die vor 1980 geboren sind und mit einem Kassettenrekorder aufgewachsen sind. Sie erinnern sich, welchen Schaden es anrichten konnte, wenn man versehentlich gleichzeitig zwei Tasten drückte.» Schallendes Gelächter im Saal. Mit seiner kurzweiligen, humorvollen Art, über ein an sich trockenes, technisches Thema zu referieren, schuf Böhler den idealen Nährboden, damit ihm die Leute 90 Minuten an den Lippen hingen. Auch die «Digital Nativs», diejenigen, die nach 1980 geboren wurden und das digitale Zeitalter quasi von Kindheit an miterlebt haben. Die gute Nachricht zuerst: Auch die meisten Jugendlichen, die teilweise virtuos mit Smartphones und Computer umzugehen verstehen, geraten

Soziale Netzwerke wie Facebook: verführerisch und gefährlich zugleich. (Screenshot Martin Platter)

schnell ans Limit, funktionieren die Geräte einmal nicht so, wie es die vollmundigen Versprechen der Hersteller vorsehen. Und: Sie ärgern sich genauso wie die älteren Nutzer über Systemupdates, die Funktionsweisen und Bedienung so verändern, dass man sich zunächst neu orientieren muss. Generell sind Jugendliche im Umgang mit sozialen Medien vorsichtiger geworden, hat Böhler festgestellt. Die Popularität von Facebook, in der westlichen Hemisphäre nach wie vor das wichtigste soziale Netzwerk, ist am Abflauen. Seit sich immer mehr digitale Emigranten – also auch die Eltern der Jugendlichen – auf der Plattform austauschen, gilt sie bei den «Ureinwohnern» zunehmend als uncool. Dennoch bezog sich Böhler in seinen Ausführungen hauptsächlich auf Facebook, weil die Plattform technisch praktisch alles bieten kann, was das digitale Leben heute ausmacht – unter anderem auch Chat und Spiele, die sich bei Mädchen bzw. Jungen grosser Beliebtheit erfreuen. Zuerst aber ging es nur um die simple An-

meldung, die vergleichsweise wenig Information über den Nutzer abfragt. Das ermöglicht es, unter einem Pseudonym leicht ein sogenanntes Fake(Schwindel) Account einzurichten. Gemäss allgemeiner Geschäftsbedingungen (AGB) von Facebook ist das zwar verboten. Doch nur die Wenigsten machen sich die Mühe, und lesen sich durch die 75 A4 Seiten umfassenden Bestimmungen, die erst noch laufend geändert werden.

Wer publiziert für wen was? Entscheidend auf FB ist, wem man was zur Veröffentlichung freigibt. Dass man im privaten Umfeld seine Inhalte nur für seine Freunde postet, ist den meisten noch einigermassen klar. Trickreich wirds aber beispielsweise bei der Kommentierung von Beiträgen. Mache ich nämlich einen einzigen Kommentar für alle im Web zugänglich, ändert sich automatisch die Grundeinstellung in meinem Account. Setze ich diese nicht zurück, sind künftig alle Kommentare öffentlich

einsehbar. Überhaupt: Man sollte sich gut überlegen, was man im Internet publiziert. Denn so ziemlich alles kann mittels copy, paste (kopieren und wieder einfügen) im Handumdrehen repliziert und weiterverbreitet werden. Da nützts dann nichts mehr, wenn man hinterher Kommentare oder Inhalte löscht, wenn bereits Screen Shots (Abbildungen von Bildschirminhalten) gemacht und weiterverbreitet wurden. Alle Spuren im digitalen Netz zu löschen, ist ohnehin ziemlich aussichtslos. Das bestätigte auch Urs Kirner vom Jugenddienst der Kriminalpolizei Zürich. Seit Anfang Jahr verfügt jeder Bezirk im Kanton über einen Beamten, der sich mit der Jugend-Kriminalität befasst, die sich zunehmend ins Internet verlagert. Oft auch unwissentlich, wie Kirner berichtet. Gut für die Eltern und deren Kinder ist deshalb zu wissen, dass Kids in der Schweiz bereits ab zehnjährig strafmündig sind. Kirner wie Böhler forderten die Anwesenden auf, nicht zuzuwarten, sollten Anzeichen von (Cyber-)Mobbing oder anderen Vorkommnissen wie Sexting (Weiterverbreitung von Nacktbildern oder -filmen) oder sexuelle Avancen gegenüber Minderjährigen in Chatrooms auftauchten. Sondern sofort das Gespräch mit dem betroffenen Kind, der Lehrperson, dem Schulpädagogen oder in extremen Fällen mit der Polizei zu suchen. Wichtig: Das kompromittierende Material nicht reflexartig aus Scham löschen, sondern als Beweismaterial behalten.

Den eigenen Kopf als serienmässige App einschalten Es lohnt sich also, sich eingehender mit Nutzungsbestimmungen vertraut zu machen. Und die App einzuschal-

ten, die jede und jeder serienmässig eingebaut hat: das Hirn. Ob es jedoch praktikabel ist, wie Böhler rät, zusammen mit den Teenagern deren Inhalte auf den einschlägigen Social-MediaPlattformen durchzuschauen? Auch Heranwachsende haben ein Recht auf Geheimnisse. Über Stolpersteine sprechen sollte man aber in jedem Fall. Auch über die Gefährlichkeit von naiven Vertrauensbeweisen unter Gleichaltrigen, wie die Weitergabe von FB- und Mail-Passwörtern, die beim Bruch einer Beziehung dann womöglich ausgenutzt werden. Dazu können auf technischer Ebene entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit bestimmte Inhalte über Gewalt, Pornografie, anstössige Sprache und anderes nicht auf den Geräten der Kinder und Jugendlichen erscheinen. Die meisten Geräte und auch Software wie Internet-Browser, haben Sicherungen eingebaut, die allerdings zuerst aktiviert werden müssen. Wie das geht, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Aber es gibt eine einfache Methode, wie es auch technisch weniger Begabte das mühelos schaffen. Es ist die Methode der Digital Natives: Auf youtube.com beispielsweise die Suchbegriffe «Kindersicherung» und «iPad» eingeben. Schon erscheinen mehrere Kurzfilme zum Thema mit schrittweisen Anleitungen und Weiterführendem. (Dasselbe gilt übrigens auch, wenn man eine Funktion beispielsweise in Windows, Word, Photoshop oder einer anderen Software sucht, die nicht selbsterklärend ist.) Weitere hilfreiche Internet-Links zum Thema: jugendunmedien.ch, klicksafe.de, swisscom.ch/medienstark, pegi.ch, gametest.ch, facebook.com/help bzw. facebook.com/safety, kobik.ch (Meldestelle des Bundes für Cyberkriminalität)


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Bezirk Affoltern

Dienstag, 5. November 2013

Für Privatgewinne nicht wegorganisieren! Hans Roggwiler, Präsident des Vereins pro Zweckverband Spital, fordert mehr Menschlichkeit statt Gelddenken Hans Roggwiler, Präsident des Vereins pro Zweckverband, führt einen fast verbissenen Kampf gegen die neue Spital-Rechtsform. Warum – das sagt er im Interview. Anzeiger: Sie bekämpfen die neue Rechtsform für das Spital Affoltern so vehement und verbissen wie niemand im Säuliamt und wenden für Inserate rund 35 000 Franken aus dem eigenen Sack auf. Was treibt Sie an, einen solchen Kampf zu führen? Sie können ja nicht behaupten, die von Ihnen so gehasste Form der gemeinnützigen AG, wäre für Sie mit Nachteilen verbunden. Ist da auch der alte Klassenkämpfer Roggwiler am Werk, der in der AG generell ein Werk des Teufels sieht? Hans Roggwiler: Die Frage ist berechtigt. Man glaubts vielleicht nicht, aber es ist tatsächlich eine Selbstlosigkeit dahinter, es ist ein politisches Engagement – und für mich ist es ein Projekt, um herauszufinden, ob die Bevölkerung sich in politischer Hinsicht aktivieren lässt – und zwar genau dort, wo es um die Wahrung ihrer Mitsprache geht. Verbissen würde ich mich nicht bezeichnen, ich nehme es mit einer gewissen Lockerheit und rechne mit einem Sieg, gleichwohl muss ich mich trainieren, um auch mit einer Niederlage fröhlich weiterleben zu können. ...............................................................

Es steckt auch bewusste Provokation dahinter ............................................................... Sie geisseln die AG-Macher mit zum Teil scharfen Worten, sprechen von Abzockern und Geldsäcken, von Leuten auch, die es auf ein VR-Mandat abgesehen haben. Auf der anderen Seite reagieren Sie mit Selbstkritik, ja manchmal verblüffender Offenheit, wenn mit Stilbruch, Zahlen und Fakten gekontert wird. Wir haben das Gefühl, dass Sie einfach erst mal dreinschiessen – und warten, was kommt. Dieses Gefühl ist nicht ganz falsch. Es steckt auch ein Stück bewusste Provokation dahinter. Ich gebe zu: Wir bewegen uns manchmal an der Grenze, aber das ganz bewusst, weil wir von unseren Gegnern totgeschwiegen werden. Aber Sie unterstellen den Verantwortlichen der Projektleitung unlautere Machenschaften. Nationalrat Toni Bortoluzzi, der sich im Gesundheitswesen ja auskennt, hingegen sagt, Projektleiter Bertram Thurnherr leiste hervorragende Arbeit. Mich dünkt, dass Toni Bortoluzzi offen ist für alle Seiten und hier eher ein Friedensstifter ist. Ich zitiere hier aber in der Person von Hans Hegetschweiler, ehemaliger Gerichtsschreiber eine unverdächtige Person. Der hat gesagt: «Wo die Reorganisierer doch recht ungeniert zuzulangen scheinen». Es sind Horrorbeträge, die sie sich zugeschanzt haben. Auch das ist ein Teil meiner Motivation, mich gegen die Spitalvorlage einzusetzen. Aber diese Beträge sind ja von der Spital-Delegiertenversammlung einstimmig abgesegnet worden. Ja natürlich, das Geld ist nicht einfach genommen worden. Aber das zeigt doch auch: Die bedienen sich gegenseitig. Ein Fachmann hat mir gesagt, dass man eine AG mit höchstens 40 000 Franken gründen kann. Rechtsanwalt Poledna bekommt 238 000 Franken. Das kann ich nicht begreifen. Ich kritisiere auch die Betriebskommission und die RPK des Spitals, die kaum je kritisch hinterfragt haben, was da auf den Tisch gelegt worden ist. Es sind aber Delegierte eines Zweckverbandes ... Ich bin für eine sanfte Renovierung

Hans Roggwiler: «Am Spital herrscht eine Geld-Mentalität». (Bild Werner Schneiter) des Zweckverbandes – ökonomisch und organisatorisch, jedenfalls so, dass künftig nicht unmotivierte Gemeinderäte abgesandt werden, sondern engagierte, von der Gemeindeversammlung gewählte, unabhängige Bürgerinnen und Bürger, die nicht noch in einem anderen Amt sitzen. Aber was gibt Ihnen die Gewissheit, dass diese besser sind als ein Verwaltungsrat der von einem Fachgremium ausgewählt wird – dies in einem langen ausgetüftelten Prozess? Auch dieses Evaluationsverfahren ist eine gezinkte Angelegenheit. Die Einladung ging an bestimmte Kreise, politische Parteien und Ärztegesellschaft, die kaum fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Wir müssen auch den Ärzten auf die Finger schauen. Die sind ja auch nicht ganz unbescheiden mit ihren Honoraren. Der grosse Unterschied: Beim Zweckverband können wir an die öffentlichen Sitzung gehen, erfahren Zahlen und haben Protokoll-Einsichtsrecht. Bei einer AG geschieht alles abseits der Öffentlichkeit. Darum ist es für mich eine «Hinterzimmer-AG». Es macht mir Sorge, dass wir immer mehr soziale Aufgaben nichtdemokratischen Wirtschaftsstrukturen unterwerfen. Am Spital herrscht eine GeldMentalität. 60 Millionen Umsatz verlocken viele, ihre Hand hinzuhalten. Man spricht von Geld, statt von Menschen, Menschlichkeit, Hinwendung, Heilung, Aufmerksamkeit und Liebe. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit und die Finanzierung des Akutbereichs über Fallpauschalen sind Bestandteil der demokratisch legitimierten neuen Spitalfinanzierung. Sie aber wehren sich gegen Wirtschaftsstrukturen am Spital, sprechen von reinem Gelddenken. Welche Art Finanzierung schwebt Ihnen denn vor? Es ist klar, dass eine Wirtschaftlichkeit erforderlich ist. Darum bin ich auch eher fürs Sparen bei den Honoraren. Ich erwarte von den Ärzten eine kostengünstigere Arbeit und vom Verwaltungsrat ein niedriges Honorar. Es geht um Neo-Liberalismus, um einen brutalen, egozentrischen, krankmachenden Wettbewerb, statt um Kooperation und Solidarität. Humane Kriterien fallen unter den Tisch. Es geht um Sozialabbau und Privatisierung. Wir brauchen zwar ein marktorientiertes Angebot, das bietet das Spital annähernd. Mir fehlt aber ein medizinisches Konzept. Nach meiner Meinung müsste das Spital auf einem Gebiet Spitze sein. Ich kritisiere, dass der Ärztliche Leiter auch an anderen Spitälern tätig ist. Sein Vorgänger, Herr Hess, war im Spital Affoltern täg-

lich während 11 bis 16 Stunden anzutreffen. Das vermisse ich. Sie haben die Tätigkeit von Dr. Kunz genannt. Lehnen Sie denn eine Zusammenarbeit mit anderen Spitälern ab? Nein, natürlich nicht. Aber wenn man schon merkantil argumentieren will, dann muss hier auch eine Marktlücke abgedeckt werden. Ich bin dafür, dass Ärzte eingestellt werden. Diese kosten uns weniger als Belegärzte mit grossen Taschen im weissen Kittel. Sie reden von sieben fürstlich honorierten Verwaltungsräten. Aus dem Papier der Findungskommission geht hervor, dass der VRPräsident mit 30 000 und die VR-Mitglieder mit je 20 000 Franken pro Jahr entschädigt werden sollen. Das sind doch keine horrenden Beträge. Da werden wir uns wohl nicht einig. Ich habe viel in Gremien gearbeitet und mich immer mit kleinen Entschädigungen begnügt. Ich bin dafür, dass man einmal im Leben etwas leisten soll zu einem günstigen Preis – und nicht kommerzielle Preise macht in sozialen Institutionen wie dem Spital. ...............................................................

Zu 99 Prozent haben wir Zahlen vom Projektleiter ............................................................... Man wirft Ihnen vor, dass Sie mit falschen Zahlen und Fakten operieren. Wo liegen Ihre Quellen? Zu 99 Prozent haben wir die Zahlen direkt vom Projektleiter. Wir hatten auch einen direkten Draht zum Spital-Direktor, der nun aber offenbar nichts mehr sagen darf. Wenn Zahlen falsch waren, dann nur, weil wir diese ein bis zwei Monate später publiziert haben, diese in der Zwischenzeit aber geändert worden sind. Ihr Verein Pro Zweckverband, den Sie präsidieren, zählt gut 30 Mitglieder. Diese stehen im Hintergrund, treten – mit wenigen Ausnahmen – öffentlich nicht auf. Sie, Herr Roggwiler, nimmt man als Einzelkämpfer wahr. Warum dann eigentlich dieser Verein? Um eine demokratische Legitimationsbasis zu schaffen. Natürlich bin ich der Spiritus Rector, spreche mich aber immer ab. Wir haben auch Leute im Verein, die sich nicht so gerne mit dem eigenen Namen an die Front wagen. Sie bemängeln die fehlenden demokratischen Strukturen einer gemeinnützigen AG. Dabei sind ja die Bezirksgemeinden alleinige Aktionäre. Bei manchen wichtigen Entschei-

den haben die Gemeindeversammlungen das letzte Wort – auch wenn die operative Führung in den Händen der Spitalleitung liegt. Was ist denn da nicht demokratisch? Letztlich entscheidet aber der Verwaltungsrat, ob die Gemeinde nun dafür, oder dagegen ist! So auch bei der Frage vom Landverkauf. Bei uns herrscht die sogenannte Behördenkollegialität. Wird ein Mensch aus der Gemeinschaft in eine Behörde gewählt, so hat er plötzlich ein anderes Denken und ist dem Mainstream dieser Gruppe verpflichtet. Darum, so glaube ich, müssen wir Kontrollmechanismen einbauen und zumindest eine Amtszeitbeschränkung einführen. Wir müssen verhindern, dass die Behörden, abgehoben vom Volk, ein Eigenleben entwickeln. Deshalb müssen wir die richtigen, das heisst weniger machtbesessene Leute wählen. Und – wer sind diese «richtigen» Leute? Sie fordern ja, dass die Stimmberechtigten beim Spital weitgehend mitbestimmen können und wollen, dass Delegierte des von Ihnen propagierten Zweckverbandes des Spitals direkt an einer Gemeindeversammlung gewählt werden. Was bietet Ihnen Gewähr, dass diese Delegierten die besseren Fachleute sind als Verwaltungsräte? Da habe ich Vertrauen in die Gemeindeversammlung. Die Gewählten müssten dann der Gemeindeversammlung Auskunft geben und Denkanstösse entgegennehmen. So wäre eine gewisse Rückkoppelung mit Transparenz vorhanden. Aber auch eine Schwerfälligkeit. Mag sein. Das ist uns die Demokratie wert. «Schnelle Entscheide», wie verlangt, sind nicht immer die Besten. Die jetzigen Schwerfälligkeiten haben aber mit Fehlbesetzungen zu tun. Gemeindeversammlungen sind ja auch nicht unbedingt repräsentativ – dann nämlich, wenn nur 30, 40 oder 50 erscheinen, also ein kleiner Bruchteil der Bevölkerung. Gemeindeversammlungen sind derzeit so strukturiert, dass sie als langweilige Versammlungen daherkommen und die Demokratie eher behindert wird. Auch da ist Reformbedarf. Vehement bekämpfen Sie auch das neue Bettenhaus, das mit einer Kapitalisierung der AG ermöglicht werden soll. Sind Sie der Meinung, dass die Akutabteilung mit Vierbettzimmern und ohne Nasszellen konkurrenzfähig bleibt? Das Beispiel mit den fehlenden Nasszellen hören wir immer wieder. Da müsste man endlich einmal transparent kommunizieren, wie viele andere, kleine Zimmer mit Nasszellen tatsächlich vorhanden sind. Klar, ein gewisser Komfort ist zeitgemäss. Sind Sie nun für oder gegen ein neues Bettenhaus? Wenn alle Unterlagen vorliegen, ein Konzept samt Bedarfsnachweis und positiver Tragbarkeitsrechnung – dann bin ich sehr dafür, dass ein neues Bettenhaus gebaut wird. Aber man hätte das nie und nimmer mit der Abstimmung über die Rechtsform verquicken dürfen. Da schrammt man haarscharf an einer Klage wegen ver-

letzter «Einheit der Materie» bei der zweiten Abstimmungsfrage vorbei. Da wäre der schlummernde Statthalter schon längst gefordert! Aber es ist ja keine Abstimmung über das Bettenhaus. Letztlich eben schon. Wir können später nicht mehr über das Bettenhaus abstimmen. Das Volk ist dann ultimativ ausgeschaltet. Vor einigen Jahren wurde an der SpitalDV ein Projektierungskredit bewilligt. Der Regierungsrat strich das Projekt aus Spargründen aus dem kantonalen Bauprogramm. Die Pläne sind also bekannt. Man müsste sie einfach wieder aus der Schublade holen. Es macht mich fast wütend, dass die Verantwortlichen heute nicht mal das auf den Tisch legen, was vorhanden ist. Und das Geld dazu müsste man sich am flüssigen Kapitalmarkt beschaffen, statt die Gemeinden zu belasten – wie etwa das hoch verschuldete Affoltern. Die RPK, die solches zulässt, handelt aus meiner Sicht ignorant und grobfahrlässig. ...............................................................

Zu viele Chefärzte ............................................................... Sie kritisieren auch die Anzahl von fünf Abteilungen mit je einem Chefarzt oder einer Chefärztin an der Spitze. Es handelt sich um Geriatrie, Chirurgie, Innere Medizin, Psychiatrie und die Frauenklinik. Welche dieser Abteilungen möchten Sie zusammenlegen bzw. schliessen? Ich will keine Abteilung schliessen. Das breite Angebot, das unser Spital bietet, ist vollkommen in Ordnung. Nimmt man die Bettenzahl des Spitals und rechnet die Betten der Langzeitpflege nicht dazu, dann kommt man pro Chefarzt auf 21 Betten. Wir haben also zu viele Chefärzte; die Abteilungen liessen sich auch mit Oberärzten leiten. Man bewilligt den leitenden Ärzten derzeit alles, um sie ins Boot zu holen für die AG. Es sind auch unter diesen Ärzten nicht alle für die AG, wie uns weisgemacht wird. Aber so ist das kommuniziert worden. Die Spitalleitung hat sich dafür in einem Gruppenfoto und einem Text in der Zeitung als AG-Befürwortende geoutet. Das deklariere ich als Lug. Betrachten Sie das Bild! Da gibt es fast lauter versteinerte Mienen – selbst der Direktor schaut finster in die Kamera. Können Sie uns jene benennen, die gegen die neue Rechtsform sind? Es sind einige Ärzte und Abteilungsleiter darunter. Fragen Sie mal in der Pflegedienstleitung nach ... Ihre Prognose für die Abstimmung vom 24. November? Ich habe Vertrauen in die Bevölkerung und glaube, dass sie aufwacht und spürt, dass man ihr die Mitbestimmung am Regionalspital machthungrig wegnehmen will. Sie wird mehrheitlich zwei mal Nein sagen und den Planern signalisieren: Kommt endlich zur Besinnung, hört auf uns, das Volk. Und bei einem Ja zur neuen Rechtsform: Wäre das Spital Affoltern nicht mehr Ihre erste Wahl? Nun, bei uns bekämpft man eher den Bandmelder, als den Band, und ich habe mich ja immer als Brandmelder betätigt und wegen der hohen Honorare böse Worte verwendet, auch gegen Ärzte. So hätte ich dann nicht mehr den Mut, mich ins Spital Affoltern einweisen zu lassen. Ich würde wohl in der psychiatrischen Klinik mit Medikamenten vollgestopft und wäre dann endlich ruhig gestellt (lacht). Interview: Werner Schneiter


Bezirk Affoltern

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Elvis, Tom Jones, Freddie Mercury und Janine Langhans Das Jahreskonzert des Musikvereins Harmonie Affoltern im Kasinosaal begeisterte Die aktuelle Auflage des traditionellen Jahreskonzerts des Musikvereins Harmonie Affoltern begeisterte. Die überaus zahlreich erschienenen Zuhörer erfreuten sich am abwechslungsreichen und fein gespielten Programm. ................................................... von urs e. kneubühl Sie halten lange an, die Akklamationen des Publikums, werden bereichert mit Bravorufen und fordern – klare Sache – Zugaben. Am Wochenende passierte dies im Kasinosaal im Bezirkshauptort gleich sechs Mal; die beiden Jahreskonzerte des Musikvereins Harmonie Affoltern sind bei den Zuhörern – das belegt auch der Applaus zwischendurch – begeisternd gut angekommen. Aus guten Gründen: Das Programm war auserlesen, fein abgestimmt und höchst abwechslungsreich, die einzelnen Darbietungen technisch sowie musikalisch brillant und der Abend gespickt mit gefälligen Akzenten. Harmonie-Präsidentin Marisa Gut versprach in ihrer Ansprache, in welcher sie auch den «Nebendarstellern» in Küche und Service – Männerkochgruppe und Damenturnverein – herzlich dankte, also nicht zu viel und Moderator Felix Schertenleib – charmant, eloquent und witzig – hatte folglich quasi Höhepunkt um Höhepunkt anzukündigen.

Marsch, Walzer, Medium Swing und Film Mit «Italia», dem Konzertmarsch von Sam Rydberg, startete das Konzert leichtfüssig und geschmeidig, mit italienischer Lebensfreude sowie aussergewöhnlichen Melodieführungen sowie überraschenden musikalischen Wendungen. Ein toller Auftakt, dem nun Stück um Stück weitere Rosinen folgten – zuerst das Walzer-Medley Rosen aus dem Süden des jüngeren Johann Strauss, eine Tanzkomposition, die sich aus Melodien – jede einzelne

Der Musikverein Harmonie, Affoltern, überzeugte am vergangenen Wochenende zweimal mit seinem Jahreskonzert und einem abwechslungsreichen, fein gespielten und vom Publikum viel und lang beklatschten Programm. Links im Bild die auch als Sängerin überzeugende Trompeterin Janine Langhans. (Bild Urs E. Kneubühl) wohlbekannt – der Operette «Das Spitzentuch der Königin» zusammensetzt. Dem Musikverein, bekannt feinfühlig und dynamisch zugleich von Fabian Temperli geführt, gelang es dabei bestens, Strauss’ Kombination von glückseliger Fröhlichkeit und unüberhörbarem Hauch von Klage zu intonieren. «It’s not unusual» hiess es danach mit dem Medium Swing von Gordon Mills und Les Reed, das in der von Tom Jones gesungenen Version ein international bekannter Hit wurde. Nach dem schmissigen Ohrwurm folgte mit dem lebensfrohen, von einer, trotz unterschwelliger Melancholie, hoffnungsvollen Stimmung getragenen Lied von Gabriella aus dem schwedischen Kinoerfolg «Wie im Himmel» der erste, viel beklatschte Auftritt von Janine Langhans. Die Trompeterin zeigte dabei und ebenso beim nachfolgenden SwingJazz-Klassiker «Ain’t that a kick in the head» ihr vorzügliches Können als Sängerin; mit kräftiger Stimme, tonsicher und melodienfest setzt sie in bei-

den Stücken einen Akzent, der begeistert applaudiert wird – Zugabe!

King Louie, Balu, Elvis, Weather Girls und Aguilera Ein viel beklatschter, weiterer Höhepunkt war vor der Pause das Medley mit der Musik aus dem Disney-Klassiker «Das Dschungelbuch». Die eingängigen Melodien von Robert und Richard Sherman, im Film gesungen von der Schlange Kaa, von Shir Khan, dem Tiger, vom gemütlichen Bär Balu, dem Affenkönig King Louie, dem GeierQuartett, oder auch Colonel Hathis Marsch fanden – fein ineinander verwoben – grossen Gefallen beim Publikum. Während der anschliessenden Pause wurde kräftig in die TombolaLos-Boxen gegriffen und bestens gelaunten Zuhörer im Saal wurden wieder mit Verpflegung und Tranksame eingedeckt. Der zweite Konzertteil knüpfte dort an, wo der erste geendet hatte – die Begeisterung von Orchester, Dirigent, Moderator und Publikum blieb

konstant hoch. Egal, ob der Disco-Hit «It’s raining men», 1984 von den Weather Girls gesungen, mit rhythmischer Sicherheit intoniert wurde, oder das zauberhafte Medley «Enchanted» aus dem gleichnamigen Musicalfilm, die Musikantinnen und Musikanten meisterten die Herausforderungen glänzend. Dasselbe gilt für die Schlag um Schlag nachfolgenden Höhepunkte, sei es das von Peter Kleine Schaars prächtig arrangierte Elvis-Presley-Potpourri aus dem Disney-Zeichentrickfilm «Lilo und Stitch», das ebenfalls von Schaars bearbeitete, von federndem Swing getragene und mit jazzigen Grooves gespickte «Candyman» von Christina Aguilera und Linda Perry oder das 1981 zum Broadway Song des Jahres gewählte «Any Dream Will Do» aus dem Andrew-Lloyd-WebberMusical «Joseph».

Spital

Im wahrsten Sinne des Wortes königlich wurde der Abschluss des Jahres-

Superfähige Verwaltungsräte?

Spatenstich im Jubiläumsjahr für den Neubau – die Geschichte geht weiter Die Bibliothek hatte noch keinen eigenen Raum, aber sie war stolze Besitzerin eines Wandschrankes, der in einem Schulzimmer des Schulhauses Güpf untergebracht war. Kürzlich lud das Bibliotheksteam zu einer kleinen Feier ein, um 50 Jahre Bibliotheksgeschichte zu würdigen.

Ein gut gelauntes Publikum am Jubiläumsabend in der Bibliothek. (Bild zvg.)

Der Gemeinderat, die Schulpflege, Mitglieder der RPK und ehemalige Mitarbeitende erlebten einen abwechslungsreichen Abend. Das Bibliotheksteam verwöhnte die gut gelaunten Gäste mit einem reichhaltigen Buffet und freute sich über die angeregten Gespräche. Mit einer kleinen Präsentation hielt das Bibliotheksteam Rückschau auf ein ereignisreiches halbes Jahrhundert. Anhand von Fotos wurden die vielfältigen Aktivitäten im Bibliotheksalltag gezeigt: – seit 1988 lud das Bibliotheksteam 130 Mal zum Büecherkafi ein – unzählige Autorinnen und Autoren lasen in der Bibliothek aus ihren Werken – die Erzähl-

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Queen-Medley als krönender Abschluss

Bibliothek Hedingen feiert 50-Jahre-Jubiläum Vor 50 Jahren wurde der bestehenden «Bücherei» – sie bestand ausschliesslich aus Büchern für Erwachsene – eine Jugendbibliothek angegliedert. Somit wurde 1963 der Grundstein für eine Dorfbibliothek gelegt!

konzertes mit dem prächtigen «Queen in concert», einem von Jan van Kraeydonck zusammengefassten Quodlibet aus schnell wechselnden Hits der vom legendären Freddie Mercury geführten Band Queen. Die Musikantinnen und Musikanten zogen noch einmal alle Register ihres Könnens und liessen es kräftig rocken. Gleich zwei Zugaben, den Marsch «El Capitan» von John Philip Sousa und den «Paso doble» von Pascual Marquina Narro, erklatschte sich das begeisterte Publikum – ein verdienter Lohn für die überzeugenden Darbietungen des Musikvereins Harmonie, die einfühlsame Musikauswahl der Konzertkommission sowie die stimmigen Leistungen für das gesamte Drumherum.

nacht gehört seit 1998 ebenso zum festen Programm wie der Bibliotheksstand an der Chilbi – der Sommerlesespass verführt jedes Jahr unzählige Schülerinnen und Schüler in spannende Bücherwelten und auch der Buchstart mit unseren kleinsten Besuchern ist sehr beliebt.

Von 100 Büchern zu 11 000 Medien Der Medienbestand hat sich in 50 Jahren von zirka 1000 Büchern auf über 11 000 Medien erhöht. Nach wie vor steht die Ausleihe und der direkte Kontakt zu Kundinnen und Kunden aller Altersstufen im Zentrum der Bibliotheksarbeit. Darüber hinaus leistet die Bibliothek mit ihrem Angebot einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben im Dorf. Im Jubiläumsjahr fand der Spatenstich für den Bibliotheksneubau am Trottenweg statt – die Bibliotheksgeschichte geht weiter! (ds)

Die AG-Befürworter sagen, dass wir tüchtige Verwaltungsräte haben werden. Sie erwarten Übermenschen, weil sie selber die Verantwortung ablehnen und bei einem Absturz die Hände in Unschuld waschen möchten. Wer steht zur Diskussion? Natürlich wiederum Pensionär Ess aus Stallikon (70-jährig). Es gibt kaum ein Amt, das er bisher noch nicht bekleidet hat. Vom Präsidium zur Erhaltung einer alten Mühle, Gemeindepräsident, usw. bis hin zur Luftseilbahn Felsenegg. Was kann er uns bieten? Fachmann in Baufragen sei er. Gut so, aber das macht er bereits in der bestehenden Betriebskommission für ca. 1900 Franken pro Jahr. Was kann uns Leonard Grimmer bieten? Grosses Fragezeichen. Was bietet Frau Fraefel? Eine abverheite Abstimmung in Affoltern, weil sie auch dort die Betagten in eine anonyme, gewinnorientierte AG auslagern wollte. Also nichts gelernt und schon wieder dabei mit der hohlen Hand. 20 000 Franken pro Jahr für ein paar Sitzungen. Ist das unsere künftige Gesundheitspolitik? Man denke an unsere Krankenkassenprämien, die immer grössere Löcher in unser beschränktes Budget reissen. Unersättlich und geldorientiert? Mit dieser Mentalität bekämen wir es zu tun. So stimmen wir einstweilen zweimal www.verein-zweckverband.ch Aktuell/Tagebuch

Nein


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Forum

Dienstag, 5. November 2013

Demokratie und Delegierte des Spitals Affoltern Vorbemerkung: Ich bin einer von den 14 Delegierten im Spitalzweckverband, die in der Presse und an verschiedenen Veranstaltungen zur Rechtsformänderung des Spitals recht regelmässig als kompetenzlose Durchwinker bezeichnet werden. Delegierter im Zweckverband bin ich, weil ich wie alle andern Delegierten Mitglied des Gemeinderates einer delegierenden Gemeinde bin. Ich spreche hier nicht über die Spitalabstimmung und auch nicht für andere Delegierte, sondern nur für mich. Ich bin sicher nicht in den Gemeinderat gewählt worden, weil ich irgendwelche Kompetenzen, geschweige denn Verwaltungsratsoder Spitalkompetenzen hätte, sondern weil ich mich für dieses Amt überhaupt zur Verfügung gestellt habe. Spital-Delegierter von Aeugst bin ich nicht, weil ich innerhalb des Gemeinderates in Bezug auf Umwelt und Gesundheit bessere Kompetenzen als die anderen Gemeinderatsmitglieder hätte, sondern einfach weil jemand dieses Ressort – wie jedes andere – übernehmen muss. Die Anfeindungen bezüglich nicht vorhandener Kompetenz, die ich als Delegierter ertragen muss, sind für mich kein Problem. Man kann ja einfach kompetentere Leute wählen. Aber was ich als Delegierter andauernd über Demokratie hören muss, veranlasst mich, meine Rolle und mein Demokratieverständnis zu bedenken. Es gibt offensichtlich zwei ganz verschiedene Arten, die Delegation zu verstehen. Im einen Fall wird der Delegierte als Soldat einer Partei mit parti-

kulärem Interesse gesehen, der einen entsprechenden Auftrag erfüllen muss und dazu kaum irgendwelche Kompetenzen braucht. Im andern Fall repräsentiert der Delegierte an Versammlungen Menschen, die selbst an den Versammlungen nicht teilnehmen können, weil demokratische Versammlungen ab einer bestimmten Teilnehmermenge nicht mehr sinnvoll organisiert werden können. In der Schweiz unterscheiden wir Gemeinden und Städte daran, ob sich die Stimmberechtigten selbst in einer Gemeindeversammlung treffen oder ob sie Delegierte in ein Parlament schicken. Die demokratische Delegation beruht auf der statistischen Idee, dass ein frei gewähltes Parlament eine Gemeindeversammlung repräsentiert. Repräsentation heisst, dass die repräsentierende Versammlung, also beispielsweise das Parlament, zu den gleichen Einsichten kommt wie die repräsentierte Versammlung, die in diesem Fall die Gemeindeversammlung wäre, weil alle Meinungen und Ansichten ungefähr proportional vertreten sind, wenn die Delegierten als Menschen mit je einer bestimmten Meinung gesehen werden. Die demokratische Delegiertenversammlung, bei welcher die Delegierten nicht nur irgendwelche partikulären Entscheide übermitteln, beruht darauf, dass die Delegierten in der Delegiertenversammlung die von ihnen repräsentierte Versammlung im kleineren Massstab als demokratischen Prozess durchführen. Wenn – wie etwa im Zweckverband Spital – 14 ver-

schiedene Delegierte aus verschiedenen Gemeinden zusammenkommen, kann man annehmen, dass einerseits alle Meinungen hinreichend vertreten sind und dass andrerseits statistisch dieselbe Kompetenz vorhanden ist wie in den delegierenden Gemeinden oder deren Gemeinderäten. Zweckverbände umfassen wie der Kanton oder der Staat mehrere Gemeinden. Es wäre recht eigenartig, wenn die Kantonsräte im Parlament jeweils das Resultat einer Gemeindeabstimmung oder die Vorstellung des Gemeinderates vertreten müssten. Die Delegiertenversammlung verliert ihren demokratischen Status, wenn die Delegierten nur als Boten von vorgefassten Partikulärinteressen einzelner Gemeinden oder Parteien erscheinen. In meinem Verständnis bin ich demokratischer Delegierter, sowohl im Gemeinderat als auch im Zweckverband. Das heisst, nicht ich vertrete jemanden, sondern die Delegiertenversammlungen vertreten grössere Versammlungen. Die Vertretung passiert auf der Ebene der Versammlung. Die Delegierten vertreten dabei nicht Meinungen aus der Bevölkerung, sondern die je eigene Meinung. Die Delegierten – die sich ja nicht selbst delegieren – können und müssen dazu die Meinung «der» Bevölkerung gar nicht kennen, denn selbst wenn sie wüssten, was die Bevölkerung wirklich denkt, müssten sie ja verschiedenste Meinungen gleichzeitig oder eben einzelne Parteien vertreten. Natürlich kann man das demokratische Delegationsprinzip schlecht fin-

Warum 2-mal Ja zum Spital Affoltern? Die Führung eines Spitals ist heute wegen der gesetzlichen Vorgaben, des damit geschaffenen wirtschaftlichen Wettbewerbs und der Beschleunigung medizinischer Innovationen komplexer geworden. Politische Mitbestimmung wie im Zweckverband ist nur noch in Grundsatzfragen sinnvoll, die nie zeitkritisch sind. Bei Fachfragen, wie beispielsweise der Anschaffung medizinischer Geräte, macht diese Mitsprache keinen Sinn mehr. Notwendig ist Flexibilität, um den Patientinnen und Patienten optimale Diagnosen, Therapien und Betreuungsangebote zu bieten. Bei einer Aktiengesellschaft können diese Entscheidungen schnell gefällt werden. Beim Zweckverband geht alles gleich langsam, Grundsätzliches wie operativ Dringliches. Der langwierige politische Prozess im Zweckverband orientiert Konkurrenten vorzeitig über Pläne, mit welchen sich unser Spital Standortvorteile verschaffen kann. Diese «Transparenz» in wirtschaftlichen Fragen, die der Zweckverband verlangt, gefährdet ein Spital. Der Zweckverband als früher beste Organisationsform hat ausgedient. Ein öffentliches Spital, das Beiträge des Kantons erhalten und über die Krankenkassen abrechnen will, muss auf der Spitalliste des Kantons aufgeführt sein. Die Spitalliste wird vom Regierungsrat erstellt. Das ist im Spitalplanungs- und Finanzierungsgesetz geregelt. Dieses zielt auf «die Sicherstel-

lung einer ausreichenden und langfristig finanzierbaren Gesundheitsversorgung in Spitälern» und fördert die wettbewerblichen Elemente. Um dies sicherzustellen, werden die in der Vergangenheit vom Kanton geleisteten Investitionsbeiträge an die Spitäler in Guthaben des Kantons umgewandelt. Indem wir die Finanzierung künftiger Investitionen durch die Gemeinden im vorgesehenen Rahmen des Antrages zusichern, ermöglichen wir die dringende Erneuerung der veralteten Infrastrukturen für eine erfolgreiche Weiterführung unseres Spitals. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft ist eine geeignete Organisationsform für unser Spital. Obligationenrecht Artikel 620 hält fest, dass eine Aktiengesellschaft auch für andere als wirtschaftliche Zwecke gegründet werden kann. Nicht nur wir haben uns für diese Rechtsform entschieden: Auch das bisher als Zweckverband geführte Spital Uster strebt die Gründung einer AG an, nachdem bereits mehrere Gemeinden beschlossen haben, den dortigen Zweckverband zu verlassen. Wollen wir unserem Spital auch auf diese Weise die Solidarität entziehen? Oder wollen wir gute Voraussetzungen mit der gemeinnützigen AG schaffen, um es zu erhalten? Unser Spital bleibt in der gemeinnützigen AG in den Händen der Gemeinden und wird eben nicht verscherbelt, wie dies die Gegner der neuen Rechtsform behaupten. Das finan-

zielle Risiko kann mit der gemeinnützigen AG für die Gemeinden jedoch begrenzt werden. Im Übrigen sind die finanziellen Verpflichtungen im Spitalfinanzierungsgesetz klar geregelt: Der Kanton entscheidet in Härtefällen über eine weitergehende Finanzierung von seiner Seite. Die Gemeinden sind gemäss Gesetz für die Langzeitpflege zuständig. Die von den Gegnern vorgeschlagene Änderung der Zweckverbandsstatuten liegt aus einem einfachen Grund nicht vor: Sie könnten die gesetzlichen Vorgaben, wie sie für ein öffentlich-rechtlich geführtes Spital heute gelten, nicht verändern. Die mögliche Mitbestimmung der Stimmberechtigten in der Form, wie sie die Gegner der beiden Spitalvorlagen herbeireden, ist aus gesetzlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Schade, dass die Neinsager dies nicht wahrhaben wollen. Sie gefährden damit die Zukunft unseres Spitals. Ein zweifaches Ja schafft die besten Voraussetzungen für den Erhalt unseres Spitals. In der neuen Organisation und dank den mit der Vorlage geschaffenen Freiräumen kann die Spitalleitung ihrem Anliegen, die Patientinnen und Patienten umfassend zu pflegen, künftig am besten nachkommen. Leonhard Grimmer, Komitee Ja zum Spital Affoltern

Grossmütter fordern auch . . . Aktuell ist es so, dass effektive Kosten für die Fremdbetreuung von Kindern bis höchstens 10 000 Franken pro Kind abzugsfähig sind. Dabei muss ein direkter Zusammenhang zwischen der Erwerbstätigkeit der Eltern und den effektiven Kosten für die Fremdbetreuung der Kinder bestehen. Die anstehende Familieninitiative will Steu-

erabzüge der Eigenbetreuung zulassen, obwohl gar keine solchen effektiven Mehrkosten anfallen. Das Gleiche fordern nun die Grossmütter auch, wenn sie Grosskinder betreuen (Grossmütterrevolution). Mit dem Kinderbetreuungskostenabzug für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, entstehen für den Kan-

ton Zürich geschätzte Steuerausfälle von 250 Millionen Franken. Zur Kompensation der Steuerausfälle müssten die Steuern entsprechend erhöht werden. Hans Ulrich Meuter, FDP-Co Präsident, Ortspartei Affoltern

den, etwa weil man damit Parteiinteressen nicht so gut durchsetzen kann. Es gibt zwei Alternativen zur demokratischen Delegation. Die erste habe ich bereits genannt. Man kann man die Delegierten bevormunden und ihnen befehlen, wie sie zu entscheiden haben. Allerdings ist in demokratischen Verhältnissen im Unterschied zu wirtschaftlichen Verhältnissen schwer zu sehen, wer diese Bevormundung leisten sollte. Es gibt nicht die geringsten Anzeichen dafür, dass der Gemeinderat einer einzelnen Gemeinde die Bevölkerung des ganzen Bezirkes, die im Zweckverband eine Einheit bildet, besser repräsentiert als ein einzelner Delegierter, der im konkreten Fall auf 13 andere Delegierte trifft, zumal die Gemeinderäte nur aus 5 oder 7 Leuten bestehen, die sich hauptsächlich um andere Ressorts kümmern müssen. Die in unserer Demokratie institutionalisierte Alternative zur Vertretung durch Delegierte ist die Urnenabstimmung, bei welcher wie an der Gemeindeversammlung die ganze Bevölkerung selbst teilnimmt. Wenn an der Urne abgestimmt wird, muss das Resultat nicht nochmals von einem Delegierten vertreten werden. Urnenabstimmungen haben gerade den Sinn, nicht die Delegierten entscheiden zu lassen. Allerdings sind Urnenabstimmungen auf Medien angewiesen, weil die Menschen vor der Urne nicht miteinander sprechen können. Ich glaube nicht, dass die Medien-Demokratie und mithin Urnenabstimmungen demokratischer sind als Delegiertenver-

sammlungen. Urnenabstimmungen dienen vielmehr dazu, die Delegierten bei gewichtigen Entscheidungen zu entlasten, wozu wir in unserer Demokratie eigens auch das Referendum kennen. Dass Urnenabstimmungen demokratisch seien, höre ich hauptsächlich von Leuten, die sich werbende Medien leisten können, also von Vertretern von Parteien und Verbänden, die sich auch «Delegierte» in den grossen Parlamenten halten. Wer die Spitaldelegierten als Durchwinker beschimpft, hat vielleicht auch nur übersehen, dass sich die Delegiertenversammlung in einer spezifischen Hinsicht von der damit repräsentierten bezirksweiten BasisVersammlung unterscheidet. Unter den Delegierten gilt wie in vielen Räten ein sogenanntes Kollegialitätsprinzip, in welchem sie implizit vereinbaren, dass die Abstimmungsverhältnisse in einstimmigen Resultaten aufgehoben werden, die die Diskussionen davor nicht mehr zeigen. Es könnte sein, dass sich das Kollegialitätsprinzip in einer zunehmend parteiorientierten Mediendemokratie nicht länger bewährt, dass also die Delegierten – wie der Sack anstelle des Esels – anstelle Kollegialitätsprinzips geschlagen werden. Aber auch das werden wir wohl gelegentlich an der Urne entscheiden. Die Durchwinker-Anwürfe, die ich als Delegierter hören muss, haben für mich immerhin die gute Seite, dass ich meinen Delegiertenstatus für mich – und für die, die mich allenfalls künftig noch delegieren – genauer klären musste. Rolf Todesco, Aeugst

Die AG und die Demokratie Wenn das Spital in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt wird, dann kann die Bevölkerung bei vielen wichtigen Fragen nicht mehr mitbestimmen. Im Kurzbericht zur Vorlage heisst es zwar, die demokratische Mitsprache sei bei der AG gleich gut oder gar besser als beim Zweckverband, doch das ist eine Irreführung. Das steht auch so in der Stellungnahme des Zürcher Gemeindeamts vom 11. Juli 2013. Eine AG untersteht privatem Recht und ist für öffentliche Aufgaben wenig geeignet. Dennoch wurde erfolglos versucht, die AG punkto Demokratie dem Zweckverband anzugleichen. Das Resultat sind knapp 30 Seiten komplexe Bestimmungen (interkommunale Vereinbarung, Statuten, Aktionärsbindungsvertrag), welche offenbar selbst Experten kaum verstehen. Demgegenüber haben die Statuten des Zweckverbands auf gerade mal 10 Seiten Platz, sind transparent und durch das Gemeindegesetz bestens verankert.

Ein Beispiel: Wenn bei der AG der Verwaltungsrat beschliessen würde, die Geburtenabteilung zu schliessen, so hätte die Bevölkerung keine Einflussmöglichkeiten auf diesen Entscheid. Es könnten zwar einzelne Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Nachhinein in ihrer Wohnsitz-Gemeinde eine Initiative einreichen, dass ihre Gemeinderäte die Wiedereröffnung auf die Traktandenliste der Generalversammlung setzen lassen. Doch auch das würde nichts bringen, denn der Verwaltungsrat entscheidet alleine darüber. Denn «die Festlegung der Organisation» kann nicht an die Generalversammlung delegiert werden – so will es das Obligationenrecht. Im Zweckverband hingegen liegt ein solcher Entscheid bei der Delegiertenversammlung. Und dagegen könnte mit 500 Unterschriften ein Referendum erhoben werden. Und die Abstim-

mung darüber hätte direkten Einfluss auf den Entscheid.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser Ein Argument, mit dem für die AG geworben wird, ist die grössere Flexibilität. Wenn aber die demokratische Mitsprache bei der AG besser wäre als beim Zweckverband, dann wäre die AG weniger flexibel, weil die Volksmeinung stärker berücksichtigt werden müsste. In Tat und Wahrheit wurde aber die Mitsprache der Bevölkerung bewusst eingeschränkt, um dem Verwaltungsrat möglichst grossen Handlungsspielraum einzuräumen. Das geht so lange gut, als ein verantwortungsbewusster Verwaltungsrat mit einem feinen Gespür für den Volkswillen am Ruder sitzt. Doch basiert alles auf dem Vertrauen, dass das so ist. Ziehen aber düstere Zeiten auf, bleiben die Stimmberechtigten aussen vor. Beim Zweckverband sind Initiativen und Referenden auch nicht nötig, solange alles gut läuft. Darum wurde bislang weder das eine noch das andere erhoben. Im Fall der Fälle hätte aber die Bevölkerung das letzte Wort und damit ein gewisses Mass an Kontrolle. Der AG ist nicht zu trauen. Darum braucht es am 24. November ein zweifaches Nein! Roger Schmutz, SP Bezirk Affoltern

Abstimmung vom 24. November Zuschriften zu den Abstimmungsvorlagen vom 24. November werden letztmals am Dienstag, 19. November, veröffentlicht. Sie müssen die Redaktion bis Samstag, 16. November, 12 Uhr, erreichen. Kürzere Beiträge haben bessere Abdruckchancen. Bitte eine vollständige Adresse angeben. (Red.)


Bezirk Affoltern

Dienstag, 5. November 2013

forum

gestorben

Tempo-30-Zonen: Schreibtischtäter am Werk?

Fredy Steinmann, Hausen

Wer glaubt, diese Zonen dienten der Verkehrssicherheit und der Verkehrsberuhigung kann sich anhand des neuen Regimes an der Sonnenbergstrasse eines Besseren überzeugen lassen. Wie es der Name bereits sagt, führt diese Strasse bergan beziehungsweise bergab. Nun gilt neuerdings, 35 Meter vor dem Abbiegen nach links zum Bezirksspital Affoltern, die Signalisation Zone 30. Fahrzeuge werden

Einrichtung bestimmt worden ist. Ihr weisen «Verkehrsspezialisten» erhebt euch vom Schreibtisch, schaut euch das «Wunderwerk Sonnenberg» vor Ort an, redet mit den direkt betroffenen Anwohnern und macht es besser. Die Patientinnen und Patienten, die Anwohnerschaft und die Umwelt danken euch dafür.

Vor rund zwei Wochen verstarb an seinem Wohnort Hausen Fredy Steinmann knapp 70-jährig an einem Herzversagen. Er führte über Jahrzehnte ein Ingenieurbüro. Ferner engagierte sich der Verstorbene in Gewerbe und Politik. Mit Leib und Seele war er auch ein aktiver Sportler.

Walter Gehriger, Affoltern

Beruf und Nebenämter

jetzt auf 30 km/h abgebremst, es wird in einen kleineren Gang geschaltet und dann wieder Gas gegeben. Es erübrigt sich schon fast zu erwähnen, dass dadurch sowohl Lärm- als auch Schadstoffemissionen drastisch gefördert werden. Zudem ist es unverständlich, dass aus Rücksichtnahme gegenüber den Patienten des PalliativeCare-Zentrums, der Beginn der Zone 30 nicht zumindest unterhalb dieser

Die Bläser im Walde ... Es ist höchst verdienstvoll, dass Ursula Ferral auf diesen neuen Höhepunkt der Nichtbeachtung der Natur aufmerksam gemacht hat. Doch was ist in Gemeinden zu erwarten, wenn der Kanton mit dem Beispiel vorangeht und beim ersten Laubfall einen grossen Laubbläser durchs Jonental schickt? Mit dem Ergebnis, dass der nächste Autofahrer das weggeblasene Laub mit dem erzeugten Sog wieder auf die Strasse zurückholt.

Fräser Während der Vegetationszeit – und nicht etwa während der Ruheperiode der Pflanzen – machen Fräser jeder Grössenordnung Feld-, Wald- und Strassenränder unsicher. Alles wird niedergemäht, gehäckselt, geschnetzelt. Ohne Rücksicht auf Verluste (Blüten, Kleinlebewesen, Pflanzengemeinschaften, Nahrung für Tiere, Ästhetik).

Zurück bleiben Einöden oder unerwünschte Veränderungen im Pflanzenbestand.

Bläser Von den Fräsern zu den Bläsern im Wald, könnte man sagen. Wenn die Maschinen schon einmal da sind, muss man sie schliesslich auch einsetzen! Und wie bei den Fräsern, wird man sich zuständigen Orts erst nach der Anschaffung der Maschine bewusst, dass man eigentlich zu wenig zu tun hat. Also sucht man nach neuen Anwendungsmöglichkeiten in der weiten Landschaft – und für die Bläser neuestens eben auch im Wald. Der ist ja noch so unberührt ...

Schleudern Wäre jemand erstaunt, wenn schon im kommenden Winter die ersten

Schneeschleudern in den verschneiten Wäldern auftauchen würden? Auf den Vita-Parcours könnte dann frohgemut mit gewöhnlichen Schuhen gejoggt werden, Schnee stampfen gehörte der Vergangenheit an. Das bisschen Lärm müsste wohl verkraftet werden. Schöne Aussichten.

Finanzen Diese sind offenbar kein Problem. Die Industrie entwickelt Maschinen, die Öffentlichkeit kauft sie. Neue, noch grössere Maschinen werden entwickelt, die Öffentlichkeit kauft wieder usw. Die eingeleitete Energiewende gilt hier offenbar nicht (zur unnötigen Anwendung kommen der Ölverbrauch, der unsägliche Lärm und die Luftverschmutzung). Die Gemeinden haben Geld, die Steuern fliessen . . . Hans Rudolf Haegi, Ing. Agr., Affoltern

Ein Blanko-Check für die Spital-AG? An der Abstimmung über die SpitalAG stört mich der Umstand, dass die Abstimmungsfragen nicht klar gestellt sind. Warum wird nicht klipp und klar gesagt, dass die Leute, die Ja sagen zur Spital-AG, gleichzeitig auch Ja sagen zu einem Kredit von 30 Mio. Franken für ein neues Bettenhaus? Auf dem Stimmzettel steht nichts davon. Ich habe nichts gegen ein neues Bettenhaus, wenn dies für unser Spital nötig ist. Was mich stört ist, dass ein Projekt für ein Bettenhaus noch gar nicht existiert oder zumindest wird es uns nicht bekannt gegeben. Wir wollen doch nicht der Spital-AG einen

Blanko-Check ausstellen! Wir haben genau vor einem Jahr einen Kredit von über 18 Mio. Franken gesprochen für den Neubau eines Verpflegungs- und Energiezentrums. Da wurde uns in der Abstimmung ein konkretes Bauprojekt vorgelegt mit einem Projektplan und einer Kostenaufstellung. Da wussten wir genau, wozu wir Ja oder Nein sagen können. Jetzt sollen wir 30 Mio. Franken bezahlen und wissen nicht einmal genau, was damit konkret gemacht werden soll. In den Abstimmungsunterlagen steht: «Die Geldeinlage der Gemeinden von 30 Mio. Franken ist kein Projektkredit, sondern si-

chert zusammen mit der Sacheinlage der Gemeinden die Finanzierung der neuen Gemeinnützigen Spital Affoltern AG mit Eigenkapital.» Die Abstimmungsunterlagen sind zwar umfangreich, lassen aber dennoch viele Fragen offen. Dies fördert in mir kein Vertrauen in diejenigen Leute, die aus unserem Spital eine AG machen wollen. Ich habe nicht im Sinn, der Spital-AG einen Blanko-Check von 30 Mio. Franken auszustellen und stimme deshalb zweimal Nein zur neuen Rechtsform des Spitals Affoltern. Doris Jezler, Bonstetten

39. SVP-Jassmeisterschaft Jährlich im November organisiert die SVP Wettswil am Albis die Jassmeisterschaft im Gasthof Hirschen, Wettswil. Nationalratsvertreter Hans Kaufmann, nahm mit 44 weiteren Jasserinnen und Jassern an diesem 39. Anlass teil. Die begeisterten und professionellen Jasser wurden durch das neue Organisationskomitee, Charlotte Dalcin, Hanspeter Baur, Manfred Kaiser und Judith Eugster unterstützt. Nach den Das OK gratuliert den Besten, von links: Ernst Spillmann, ersten drei Passa- Jürg Comminot, Kaspar Köchli und Charlotte Dalcin. (zvg.) gen wurde das Nachtessen serviert. Dank der guten Wirtin und deren Personal ging alles Organisation durch die «Hirschen»- reibungslos über die Bühne. Nach der

Stärkungspause gings mit der Jassmeisterschaft weiter, mit den letzten drei Passagen. Bis zur stattfindenden Rangverkündigung wurde unter den Teilnehmenden gerechnet und diskutiert. Und dann wars so weit: Charlotte Dalcin begann mit der Rangverkündigung. Nach sechs Passagen entstand folgende Rangliste: Gewinner Jürg Comminot (6381), Kaspar Köchli (6173), Ernst Spillmann (6093). Alle Teilnehmenden konnten sich am grosszügigen Gabentisch mit zwei Goldvreneli bedienen, und der beste Jasser und die beste Jasserin erhielten einen Blumenstrauss. Das OK dankt den vielen Spendern für den schönen Gabentisch; aus den Natural- oder Barspenden konnte jeder Jasser und jede Jasserin einen schönen Preis nach Hause nehmen und wird sicher bei der nächsten Austragung, nämlich an der 40. SVP-Jassmeisterschaft, am 1. November 2014 wieder mit dabei sein. Bruno Dalcin, SVP-Sektionspräsident Wettswil

Aufgewachsen und bis zu seinem Tod wohnhaft gewesen war Fredy Steinmann in Hausen. Nach einer Bauzeichnerlehre, einer Tätigkeit in der Branche und Weiterbildungen gründete er in Zürich zusammen mit einem Partner ein Ingenieurbüro für Hoch- und Tiefbau, welches er später an seinem Wohnort allein weiterführte. Auch im Rentenalter war der Verstorbene immer noch beruflich engagiert. Zwölf Jahre amtete er in Teilzeit auch als Bausekretär bei der Gemeinde, bis die Stelle in ein Vollamt überführt wurde. Jahrelang engagierte er sich in der Feuerwehr. Zwei Amtsdauern war er Mitglied der örtlichen Gesundheitskommission. Fredy Steinmann präsidierte die FDP-Ortsgruppe Hausen und die Staatsbürger-Bildung Knonauer Amt. Für verschiedene Bezirks-Gewerbeschauen sass er im OK.

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Fredy Steinmann. (Bild zvg.) Sport zu treiben, traf er sich mit seinen Kameraden nach dem Turnen zum gemütlichen Teil. Neben dem Turnen und Schwingen interessierte er sich auch für das Boxen, Rad, Fussball, Eishockey, Reiten und Motorsport. Mit dem Bob-Sport war er auch über die Aktivitäten seines Sohnes engagiert. Gäbe es in unserem Bezirk einen Nobelpreis für das grösste Engagement im Sport, so würde dieser zweifellos an Fredy Steinmann gehen.

Sport als Leidenschaft Obschon ihn bereits Beruf und die nebenamtlichen Tätigkeiten weitgehend forderten, galt seine grosse Leidenschaft dem Sport. Vermutlich wurde ihm bereits im Vorunterricht das Sport-Virus eingeimpft, welches bis zu seinem Ableben wirkte. Über diesen kam Fredy Steinmann als Aktiver in den Turnverein Hausen, den er Ende der Sechzigerjahre selbst präsidierte. Später übernahm er das Präsidium der Männerriege und erst vor wenigen Jahren vom Verfasser dieser Würdigung das Amt als Obmann der Turnveteranen von Hausen. Auch die Faustballriege des TV Hausen rief er ins Leben. Skifahren war eine weitere Leidenschaft des Verstorbenen. Fredy Steinmann war auch Mitgründer des seit vielen Jahren in alle Haushaltungen gelieferten Oberämtler Sportlers. Für den «Anzeiger» war er langjähriger Berichterstatter über Turn- und Schwingfeste und wirkte an der Herausgabe verschiedener Jubiläumsschriften mit. An diversen Schwingfesten engagierte sich der Verstorbene als Pressechef. Die Förderung des Kunstturnens war ihm ebenfalls ein Herzensanliegen. So war es selbstverständlich, dass er von allen Seiten mit Ehrenmitgliedschaften ausgezeichnet wurde, vom Turnverein Hausen, Turnverband am Albis, Schwingklub am Albis, Zürcher Kantonalen Schwingerverband und vom Zürcher KantonalTurnverband. Wenn es Fredy Steinmann auch in den beiden letzten Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war, selbst aktiv

Musik, lachen, singen Ein weiteres Hobby des Verstorbenen war die Pflege der Volks-, Countryund Jazz-Musik. Fredy Steinmann war trotz seinen vielseitigen Verpflichtungen stets aufgestellt und guter Laune. Was haben wir in Turnerkreisen über die Jahrzehnte zusammen gelacht, gewitzelt und aus dem von ihm zusammengestellten Liederbuch gesungen sowie uns an früheren gemeinsamen Erinnerungen erfreut. Der Verstorbene hatte grosse Freude und Befriedigung an der Art und Weise, wie er sein Leben ausgestalten konnte. Seine verschiedenen gesundheitlichen Probleme warfen ihn nie aus der Bahn. Er brachte es immer wieder fertig, all seine Engagements unter einen Hut zu bringen. Vom plötzlichen Tod sind nicht nur seine Frau Elsbeth und sein Sohn Fredi mit Familie betroffen. Sein grosser Freundeskreis aus der ganzen Schweiz sowie seine vielen Sportkameraden von nah und fern werden ihn ebenfalls vermissen, jedoch in froher, ehrender Erinnerung behalten. Vergangene Woche hat eine grosse Trauergemeinde von Fredy Steinmann in der reformierten Kirche Hausen mit Übertragung in den Gemeindesaal Abschied genommen. Der Trauergottesdienst wurde vom pensionierten Pfarrer Jürgen Schultz gestaltet. Er hatte das Ehepaar Steinmann-Hirsbrunner bereits vor bald zwanzig Jahren in einer Kapelle in Fredys geliebten Zermatt getraut. Erich Rüfenacht

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Für den Erhalt unseres Spitals! Wir setzen uns dafür ein, dass der Zweckverband als Träger von unserem Spital erhalten bleibt und dass dieser Zweckverband demokratischer gestaltet wird. Wir wehren uns dagegen, dass die Trägerschaft einer AG übertragen werden soll, weil dann die Mitsprache der Bevölkerung nicht mehr umfassend gewährleistet ist und die Gefahr besteht, dass unser Spital für reiche Privatpatienten umgewandelt oder verkauft wird, oder gar beides. Auf Anfrage sagt der Direktor bereits heute, die einzige Landreserve an der Sonnenbergstrasse werde an den Meistbietenden verkauft. Kein gutes Zeichen! Nehmen Sie sich bitte Zeit und lesen Sie unsere ausführliche Homepage und dokumentieren Sie Ihre Sorge um unser Spital durch einen Beitritt bei uns. Schreiben Sie uns Ihre Meinung. Helfen Sie bitte mit, solche Inserate zu finanzieren. Einzahlungsscheine bitte bei uns bestellen. www.verein-zweckverband.ch info@verein-zweckverband.ch


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Gewerbe/Dienstleistungen

Kunst im Kopf

Wohnen und Pflegen

Maler Daniel Amberg zeigt seine Werke bei «Kunst im West» in Zürich. > Seite 14

Das Haus zum Seewadel informiert zu Eintritt und Kosten. > Seite 16

Dienstag, 5. November 2013

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Sieg zum Saisonschluss Emma Pooley gewinnt den Lausanner Marathon mit neuer persönlicher Bestzeit. > Seite 19

Diverse Firmen öffnen ihre Tore und zeigen ihre Berufe Berufsinfotag vom 7. November im Knonauer Amt

Thomas Hadorn, Inhaber von FineArt Company. (Bild zvg.)

Gratis SchnupperFotoshooting in Affoltern Am 8. und 9. November öffnet FineArt Company im Alten Gemeindehaus die Türen und lädt zu einem kostenlosen Schnupper-Portraitshooting ein. Die Besucher können sich bei Getränk und Snacks ein Bild machen, wie ein Portrait-Shooting bei FineArt Company abläuft. Auf Wunsch können sie sich auch kurz selber vor die Kamera stellen und erhalten die beste Aufnahme als Fotoprint. Thomas Hadorn, Inhaber von FineArt Company, zeigt interessierten Besuchern live, was es braucht, um professionelle Portraitaufnahmen zu machen. Seine ganz grosse Leidenschaft ist es, Menschen zu fotografieren. Für ihn gibt es kaum etwas Schöneres als Menschen so darzustellen, wie sie sind. Dabei ihre Stimmung einzufangen und optimal darzustellen ist immer wieder eine besondere Befriedigung für ihn.

Im Studio, zu Hause oder in der Natur FineArt Company bietet einerseits Portraitfotografie für Firmen und Privatpersonen an. Dabei sind Art und Umgebung frei wählbar. Die Aufnahmen können im Fotostudio, beim Kunden zu Hause oder auch in der freien Natur gemacht werden. FineArt Company macht andererseits auch Hochzeitsfotografie und Eventreportagen. Dabei wird das Angebot individuell auf die Wünsche des Hochzeitpaars respektive des Kunden abgestimmt. Keine 08/15-Aufnahmen, sondern stets etwas Besonderes zu machen ist der Anspruch von Thomas Hadorn. Schnupper-Shooting am Freitag, 8. November, 14 bis 18 Uhr und Samstag, 9. November, 10 bis 16 Uhr, FineArt Company, Zürichstrasse 96 (Altes Gemeindehaus, 1. Stock), Affoltern. Weitere Infos unter www.fineartcompany.ch.

in kürze

Kürzlich haben an der Hochschule Luzern-Wirtschaft 26 Studierende ihre Weiterbildung in IT Management und 14 Studierende in Informationssicherheit abgeschlossen. Unter den Absolventen des CAS IT Management sind Corinne Amrein aus Aeugst und Jürg Schneebeli aus Obfelden.

Zum 14. Mal organisiert das Lehrstellenforum des Bezirks Affoltern einen Berufsinfotag für Schülerinnen und Schüler aller Schulen im Bezirk. Dem vom Arbeitgeberverband und dem Gewerbeverband unterstützten Aufruf sind wieder viele Betriebe gefolgt. ................................................... von jürg büchi* Der Berufsinfotag findet am Donnerstag, 7. November, statt. Die Betriebe offerieren vormittags und/oder nachmittags je einer Schülergruppe eine Berufsbesichtigung, an welcher sie über den Beruf und die Entwicklungsmöglichkeiten informiert werden und einen Einblick in die betrieblichen Abläufe und vor allem in die Berufe selber erhalten. Das ist eine sehr wichtige Dienstleistung für die ihren Beruf suchenden Zweitklässler der Oberstufe. Sie haben Prospekte studiert, waren schon früher oder gehen noch an die Berufsmesse und möchten nun im wirklichen Leben feststellen, was in diesem Beruf nun wirklich abläuft. Der Berufsinfotag zeigt den Schülerinnen und Schülern, wie es in der wirk-

Berufsinfotag 2012: Tierarzt Ralf Puschnig bietet Einblick in die Tierklinik Dennler. (Archivbild) lichen Arbeitswelt läuft. Die Feinselektion inkl. der Eignungsfrage wird dann nach der Schnupperlehre getroffen – aber hoffentlich nicht mehr in vielen Berufen, sondern in einzelnen.

Menge der Lehrabbrüche reduzieren Das Angebot der Betriebe ist beachtlich. Sie offerieren Einsicht für über 400 Schülerinnen und Schüler aus dem Bezirk. Den Firmen selber bringt das auch Nutzen: einerseits ist das Be-

rufsmarketing und anderseits kanalisiert das etwas die Anfragen von Jugendlichen für eine Besichtigung. Mit dem Berufsinfotag wollen alle Beteiligten auch einen Beitrag leisten, dass die Menge der Lehrabbrüche reduziert werden kann. Durch Einblicke in gelebte Berufspraxis durch Betriebsrundgang und Ausführung von einfachen typischen Tätigkeiten können reifere Berufsentscheide herbeigeführt werden. Wir danken all den vielen Betrieben, die an der Berufsmesse und

am Berufsinfotag einen wichtigen Beitrag leisten. Lehrkräften, Eltern und Kindern empfehlen wir zusätzlich die Anforderungsprofile der Berufe, die auf der Homepage des Kantonalen Gewerbeverbandes einsehbar sind (www.kgv.ch/bildung/kompetenzprofile). Jetzt haben die Jugendlichen noch Zeit, Defizite auszumerzen, Lücken zu füllen und eine Verbesserung im Zeugnis sichtbar zu machen. *Der Autor ist Präsident des Lehrstellenforums.

Wellness in historischen Mauern Die Familie Rüesch-Isenegger lädt in ihre Oase in Dachlissen Im kleinen Weiler Dachlissen zwischen Obfelden und Mettmenstetten wurde im Februar die Wellness-Oase Dachlissen in einer mit viel Liebe renovierten 200-jährigen Scheune eröffnet. Das Angebot umfasst Private Spa und verschiedene Massagen.

ist für das Kantonale Amt für Denkmalschutz von überregionaler Bedeutung. Dementsprechend mussten die geplanten Massnahmen immer wieder mit dem Denkmalschutzbeauftragten des Kantons abgestimmt werden. Zwei Jahre dauerte es, bis die Baubewilligung endlich vorlag. Im Februar 2012 konnte der Umbau abgeschlossen werden. Anstatt Raum für Nutztiere, Ma2006 konnte die Familie Rüesch-Isen- schinen, Getreide und Futtermittel egger das Bauerngehöft aus dem Jahr wurden zwei attraktive Wohnungen 1815 übernehmen. Zuerst wurde das und eine Wellness-Oase geschaffen. stattliche Bauernhaus renoviert und Die Wellness-Oase Dachlissen um2008 bezogen. Bereits ein Jahr später fasst einen grossen (bis zu vier Persobegannen die Planungsarbeiten für die nen) und einen kleinen (zwei bis drei Renovation der grossen Scheune, da Personen) Private Spa. Diese können diese durch langjährige Schäden am für eine Dauer von drei Stunden geDach bereits gravierende Mängel an bucht werden und stehen dann den der Bausubstanz aufwies. Die Scheune Gästen exklusiv zur Verfügung. Jeder Private Spa verfügt über einen grossen Whirlpool, je eine Finnische und eine Infrarot-Sauna und ein Dampfbad. Grosse Duschen, Ruhebereiche sowie geheizte Sitzbänke mit Fussbecken runden das Angebot ab. Für die Abkühlung gibt es einen Eisbrunnen und natürlich eine eiskalte Aus der Dachlisser Scheune entstand eine Wellness-Oase.

Schwallbrause und mehrere KneippSchläuche.

Den Gästen soll es an nichts fehlen Margrit Rüesch und ihre Tochter Bruna Rüegsegger sind für den Betrieb der Oase zuständig. Den Gästen soll es an nichts fehlen. Deshalb ist das Buffet immer mit leckeren Häppchen, Champagner, saisonalen Früchten wenn immer möglich aus dem eigenen Garten und natürlich etwas Süssem gedeckt. Jeder Besucher erhält einen Bademantel und mehrere Frottéetücher, allesamt mit dem Logo in seiner Farbe bestickt, damit es zu keinen Verwechslungen kommt. Logisch dass auch die persönliche Tasse und das Trinkglas in der individuellen Farbe gekennzeichnet sind. Nach den ersten Betriebsmonaten sind die Rückmeldungen der Gäste durchwegs positiv: «Alle Gäste haben die private Atmosphäre, die liebevollen Details und die vielen Angebote geschätzt. Einzelne haben bereits mehrmals eine Auszeit in der Oase gebucht, was für uns jeweils das ehrlichste Kompliment ist», fasst Margrit Rüesch die Kundenfeedbacks zusammen. Ausser den beiden Private Spas können in der Wellness-Oase auch verschiedene Massagen gebucht werden. Neben der klassischen Massage wer-

Oliver Isenegger massiert. (Bilder zvg.) den auch spezielle Massagen wie HotStone Massage, Bambus-Massage, Fussreflexzonen-Massage etc. angeboten. Hier ist das Reich von Oliver Isenegger, auch er ein Sohn von Margrit Rüesch. Trotz des hohen Alters der Dachlisser Scheune verbirgt sich in deren Innerem modernste Technik. Heutzutage ist ein W-Lan-Hotspot mit direktem Zugang ins Internet natürlich Pflicht. Auch für die Überwachung der Anlagen und die korrekte Aufbereitung des Wassers ist viel Technik erforderlich – «natürlich möglichst diskret versteckt», verrät Thomas Rüesch, welcher das Betreiberteam vervollständigt. (pd.)


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Vermischtes

Dienstag, 5. November 2013

Seine Kunst kreiert er im Kopf Der Bonstetter Maler Daniel Amberg zeigt seine Werke bei «Kunst im West» in Zürich Die Bilder bilden nicht nur die Oberfläche ab, sondern dringen in die Tiefe, gehen dem eigentlichen Wesen auf den Grund. Vom 8. November bis 14. Dezember stellt Bonstetter Daniel Amberg bei Ursula Koller in Zürich aus.

Gefühle, Träume und Wünsche auf die Leinwand bringen

................................................... von thomas stöckli Wenn Daniel Amberg zu malen beginnt, ist das Bild eigentlich schon fertig. «Ich bin froh, dass ich die Gabe habe, Bilder im Kopf zu kreieren», verrät er. Das geht so weit, dass er in seiner Vorstellung einzelne Farben austauschen kann. Nach der Schwerstarbeit im Kopf weichen die Skizze und das fertige Bild auf Leinwand dann nur in Nuancen ab. «Ich habe viele Bilder im Kopf gespeichert», verrät er, «und hole sie erst dann hervor, wenn ich bereit bin dafür.»

Beschützerinstinkt im Blick Eigentlich hätte Amberg bereits letztes Jahr bei «Kunst im West» ausstellen sollen. Doch der Bonstetter wollte sich bewusst ein Jahr Zeit nehmen, um im Hinblick auf die Ausstellung malen zu können. «Und ich hätte am liebsten nochmals ein Jahr Zeit», sagt er und lacht. Die Frontseite seines Ausstellungs-Prospekts zeigt das Bild einer Frau mit Wolfsfell auf dem Rücken, die mit drohendem Blick ihre beiden Säuglinge verteidigt. «Wolfsblut» hat der Künstler dieses Werk genannt. Die

Noch hängen die Bilder von Daniel Amberg in Bonstetten, ab Freitag zeigt er sie in Zürich. (Bild Thomas Stöckli) Szene erinnert an eine antike Sage: Die Zwillinge Romulus und Remus, die ausgesetzt und von einer Wölfin gesäugt wurden. Später soll Romulus die Stadt Rom gegründet haben. Der intensiv-drohende Blick der Mutter macht aber deutlich, worum es dem Künstler eigentlich ging: den Beschützerinstinkt.

Das neuste Werk, an dem Daniel Amberg aktuell arbeitet, soll Adam und Eva nach dem Sündenfall zeigen: Er greift nach dem Apfel, sie spielt mit der Schlange der Verführung. Seine Farbpalette hat Amberg aus den Grundfarben selber gemischt und in unzählige alte Filmdöschen abgefüllt – fein säuberlich nummeriert. Mit feins-

«Jeder Mensch ist ein Künstler» «Gesammelte Werke 2010–2013» im Seewadel, Affoltern Das Alters- und Pflegeheim Haus zum Seewadel, Affoltern, zeigt vom 5. bis 25. November Arbeiten, welche die Bewohnerinnen und Bewohner in den letzten drei Jahren im Rahmen des hausinternen Kreativateliers hergestellt haben. Unter der fachkundigen Leitung der Kunst- und Ausdruckstherapeutin Anna Heickmann und der Aktivierungstherapeutin Silvie Keller wird im Seewadel seit drei Jahren experimentiert und immer wieder Neues ausprobiert. Das Ziel der Kreativtätigkeiten liegt darin, die betagten Menschen einen eigenen Ausdruck im kreativen Schaffen finden zu lassen. Es geht um eine Bereicherung des Alltags und um die Verarbeitung von Eindrücken und Erlebtem, nicht um das Produzieren von Objekten oder Kunst.

Das Mitmachen in den Ateliers sowie die Wahl der Techniken und Materialien erfolgen nach freiem Wunsch und nach Entscheidung der Teilnehmenden. Die Arbeiten stammen von künstlerischen Laien, umso erstaunlicher und erfreulicher zeigen die Resultate eine bunte Landschaft und ansprechende Bilder. Zu bestaunen sind fantastische Collagen, bunte Malereien auf Leinwand und Papier, Acrylbilder, Zeichnungen, Seidenmalereien sowie auch getöpferte Objekte.

Kernstück im modernen Heimbetrieb Das Kreativatelier im Seewadel konnte vor drei Jahren gestartet werden im Rahmen einer Erneuerung und Erweiterung der Aktivierungsangebote. Die Aktivierung hat heute im Haus zum Seewadel den Stellenwert als eines der Kernstücke im zeitgemässen, modernen Heimbetrieb. Die vielfältigen An-

gebote bereichern den Heimalltag massgeblich, zeigen motivierende, belebende Wirkung und werden rege genutzt. Ob das nun die hauseigene Physiotherapie mit ihren Angeboten rund um Bewegung und Gesundheit ist, die Männergruppe, die Kreativateliers, die Ausflüge, die Teeküchentreffs, die Kosmetikgruppe, die Singstunden, die Hauskonzerte, das Gedächtnistraining, die Spielrunden etc. – die Angebote sind nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zur Erbringung der Pflegeleistungen steht hier kein quantifizierbarer gesetzlicher Auftrag dahinter. Und wo immer mehr Betriebe rationalisieren und gerade hier sparen, hat es das Leitungsteam im Seewadel geschafft, neue Schwerpunkte zu setzen und ohne negativen Kostenfolgen die Aktivierungsangebote auszubauen.

Erlös kommt Bewohnern zugute Die «Gesammelten Werke» sind im Erdgeschoss vom Haus zum Seewadel ausgestellt und öffentlich zugänglich im Foyer des Hauses, im Speisesaal, im Café und im Zwillikerstübli. Die Bilder können für bescheidene Unkostenbeiträge gekauft werden, für Reservationen wende man sich an das Personal. Der Erlös kommt direkt den Bewohnerinnen und Bewohnern zugute und wird für weiteren Kauf von zusätzlichen neuen Materialien für die Kreativarbeit eingesetzt. Die Belegschaft wie auch die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus zum Seewadel freuen sich auf regen Besuch von Interessierten und Kunstkennern! Die Leiterin der Aktivierung, Regine Rissler, und ihr Team wünschen einen spannenden Ausstellungsbesuch und geben gerne Auskunft darüber, wie die Werke entstanden sind.

Bildercollage aus dem Kreativatelier im Haus zum Seewadel. (Bild zvg.)

Infos: www.seewadel.info

ten Pinseln geht er ans Werk. «Er ist sehr perfektionistisch», sagt seine Frau, «ich fordere Leinwand und Pinseln das Maximum ab, das im Moment möglich ist», erklärt er – mit Betonung auf den Moment: «Ich bin dankbar für jede neue Entwicklung, die aus mir herauskommt – und mich manchmal auch selber überrascht.»

«Wenn ich an der Leinwand sitze, vergesse ich alles», verrät der Bonstetter Künstler. Im Gegensatz zu anderen malt Amberg immer nur an einem Bild. «Wenn ich fertig bin, lasse ich es auf der Staffelei stehen und werfe am nächsten Morgen einen Blick darauf. Wenn ich sagen kann, es ist gut, dann kann ich es loslassen.» Inspiration holt sich Amberg gerne von anderen Künstlern, insbesondere die Werke der Österreicher Gustav Klimt und Egon Schiele sowie des Spaniers Salvador Dali haben es ihm angetan. Sie alle haben es verstanden, Menschen darzustellen – mit ihren Gefühlen, Träumen und Wünschen. Genau das tut auch Daniel Amberg – in seinem eigenen, surrealistischen Stil. So malt er den Menschen zwischen Genstrang und Aura, einen Engel, der angesichts der verbauten Welt zur Maschine wird oder eine Sanduhr, in welcher ein Paar in Liebe verschmilzt. Doch weshalb sind alle seine Menschen unbekleidet? «Der nackte Mensch ist für mich am reinsten», verrät Amberg, «mit Kleidern kann man sich zu etwas machen, was man gar nicht ist ...» Ausstellung Daniel Amberg in der Galerie Kunst im West, Förrlibuckstrasse 62, Zürich. Vernissage am Freitag, 8. November, 17 bis 20 Uhr; Umtrunk am Samstag, 30. November, 11 bis 15 Uhr; Finissage am Samstag, 14. Dezember, 11 bis 15 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 13.30 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr.

Neuformation von Kultur Obfelden Nachdem sich Marco Danelli und Maria Kapossy bereits bestens in die vielfältigen Aufgaben des Kulturteams eingearbeitet haben, kündigt Helena Heuberger ihren Rücktritt auf Ende Jahr an. Seit Sommer 2007 engagierte sie sich in der Kulturkommission nicht nur massgeblich für die Programminhalte der rund 40 Events. Mehr und mehr steigerte sie sich zum Multitalent. Nebst den traditionellen Jobs als Ticketverkäuferin oder Bardame glänzte sie als Künstleransagerin, Protokollführerin, Verfasserin von Pressenotizen und entpuppte sich an der jüngsten Augustfeier sogar als Live-Rapperin. Bei der KünstlerInnenAuswahl hatte sie stets auch ein Herz für noch nicht so bekannte Talente.

Samstag, den 30. November im «Zendenfrei» in Obfelden. Der Organisationsaufwand rund um den Auftritt der national bekannten Bluesband ist beträchtlich. Die Kommission ist froh, auf die Mitarbeit der scheidenden Kollegin zählen zu dürfen. Da bis Ende Oktober bereits 350 Eintritte über die Web-Plattform «Starticket» verkauft werden konnten, dürfte es allen Helfenden weder hinter noch vor der Bühne langweilig werden.

Neu dabei: Rosmarie Gianinazzi

Glücklicherweise wurde mit Rosmarie Gianinazzi erneut eine kompetente Teamplayerin als Nachfolgerin von Helena Heuberger gefunden. Die Arbeitsgruppe ist deshalb für 2014 bereits wieder komplett. Erst nach Philipp-Fankhauser-Event Als ehemalige Schulpflegerin ist Bevor sich Kollegin Heuberger dem Rosmarie Gianinazzi mit den DorfverMüssiggang hingeben kann, ist noch- hältnissen bereits bestens vertraut. mals ihr voller Einsatz für die bisher Nur konnte Kultur Obfelden ihre Prawohl grösste Veranstaltung von Kultur xis als Live-Rapperin noch nicht überObfelden gefordert: nämlich zum Auf- prüfen. Die Kommission ist aber zutritt der Philipp Fankhauser Band am versichtlich, dass sie genau so wie ihre Vorgängerin in den nächsten sechs Jahren ungeahnte weitere Talente entdecken wird. Am 22. Oktober wurde ihre Aufnahme als neues Mitglied ab Januar 2014 durch die Kulturkommission beschlossen: Erfreulicherweise unterstützt sie Kultur Obfelden bereits am kommenden FankhauserNeu formierte Kulturkommission: Peter Vollenweider (Prä- Event Ende November. sident), Rosmarie Gianinazzi, Maria Kapossy, Cao Chau, Marcel Tillmann, Marco Danelli, Thomas Ammann, Peter Peter Leemann Leemann (v.l.). (Bild zvg.)


Vermischtes

Dienstag, 5. November 2013

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Sich treiben lassen und mitwirbeln Moira Tanztheater: Jubiläumsproduktion «Quellwasser» in der Aula Ennetgraben, Affoltern Marina Ganterts Moira Tanztheater feierte am vergangenen Freitag eine begeistert lang beklatschte Premiere seiner 20-Jahr-Jubiläumsproduktion. Veranstaltet von KiA Kultur in Affoltern, wird «Quellwasser» an den kommenden beiden Wochenenden noch sechs Mal zu erleben sein. ................................................... von urs e. kneubühl Du tauchst ein in das Hyazinthblau, förmlich angesogen von den Schwingungen der Musik und des archaischen Gesangs, tropfst hinein in die Handlung, die zum Rinnsal wird, zum plätschernden Bach und zum reissenden Strom und zum Meer. Zum Schluss bleibt Entzücken und Begeisterung ... So ungefähr lässt sich «Quellwasser», die Jubiläumsproduktion zu 20 Jahre Moira Tanztheater, in aller Kürze zusammenfassen. Gerecht allerdings würde dieses Resümee der Idee, der Produktion und der künstlerischen Darstellung des Spektakels nicht, das am vergangenen Wochenende in der Aula Ennetgraben, Affoltern, Premiere feierte und insgesamt neun und nun noch weitere sechs Mal

aufgeführt werden wird. «Quellwasser» ist vortrefflich, erquickend und erlabend – ja beglückend. Die flüchtige Schrift der Füsse auf den Brettern, die – so das geflügelte Wort – die Welt bedeuten, die eifrig sich dehnenden und zusammenziehenden Muskeln und Sehnen sowie der Dialog der Hände mit der lächelnd wirbelnden Luft – alles gehorcht dem Signal des tanzenden Herzens. Egal welchen Alters, unberührt von Geschlecht und Konstitution, geben die Tanzenden alles, leisten Grossartiges. Sie beschwören das Wasser in all seinen Formen und Erscheinungen –

Noch sechs Mal Die 20-Jahre-Jubiläumsproduktion «Quellwasser» des Moira Tanztheaters, veranstaltet von KiA Kultur in Affoltern, wird an den kommenden beiden Wochenenden noch sechs Mal in der Aula des Affoltemer Schulhauses Ennetgraben über die Bühne gehen: Freitag, 8. und 15. November, Samstag, 9. und 16. November, jeweils 19.30 Uhr, sowie an den Sonntagen, 10. und 17. November, 15.30 Uhr. Vorverkauf: Buchhandlung Scheidegger, Affoltern; Reservierungen über: www.quellwasser-tanz.ch.

sichtbaren wie unsichtbaren. Gesät von den Wolken in Tropfen, das als Regen die Frucht tränkt und dem ein Rinnsal entspringt, das aufstrebt zum Bach und zum Fluss und zum Meer, zur Welle, zur Woge, zur Sturmflut und sich wieder fängt im Beschaulichen, Friedlichen, sanft Rauschenden. Aber auch das Elegische, bedrückend Schmerzliche, das mit dem Versiegen des Wassers einhergeht, wird nicht ausgelassen, ebensowenig der eingreifende, kanalisierende und nutzende Mensch. «Quellwasser» enthält alles, was rund um das Wasser Sache, Tatsache und Unding ist. Mit dem leisen Triller der Füsse, den zeichnerischen Bewegungen der Hände, den rhythmischen Schwenkungen der Körper beschwören die Tanzenden die elementare Thematik des Stückes wie des Tanzes. Sie tanzen unsere immer gewollten und niemals gekonnten Schritte, verkörpern das natürliche, gewaltige Element. Sie zeigen Gebärden, die duften, reifen und fallen, die alles bergen: die Anmut, das Leichtsein, das Rauschen des Baches, die Schwingung des Raumes, den Nachhall der Musik, die plaudernde Gestik.

Die Musik und das Drumherum Getragen werden die Tanzenden von den entsprechenden poetischen, my-

thischen Klängen, die das Trio Kraah, der Stimmkünstler Christian Zehnder mit virtuosem Jodel, Kehlkopf- und Obertongesang, Knopf- und Saiteninstrumenten, der Kontrabassist Michael Pfeuti sowie der Schlagzeuger und Perkussionist Mit leisem Triller der Füsse, zeichnerischen Bewegungen Thomas Weiss, der Hände und rhythmischen Schwenkungen der Körper feinfühlig unter- gibt Moiras Tanztheater Wasser vielfältige Formen. (Bild zvg.) malend intonieren. In wortlosen, aber beredten Liedern «Quellwasser» birgt alles, was der Tanz kommuniziert das Trio das Thema, ge- des Lebens braucht: Leidenschaft, die staltet wandelbar wie begeisternd mit. Liebe und die Erinnerung, die Natur Es ist eine erdachte weltumspannende und den Atem. Die Jubiläumsproduktion von MoiVolksmusik, die Vieles einschliesst, Althergebrachtes und Zeitgenössi- ras Tanztheater beeindruckt durch eisches, Bekanntes und Experimentel- ne unverwechselbare künstlerische les, Sachliches wie Romantisches. Die Note, die Tanzenden begeistern in ihgeschmeidigen, bezaubernden Klang- rer Ausstrahlung von Grazie, Fantasie bilder vertiefen gentil und unauslösch- und Tiefsinn, die Musiker mit ihrer gelich, was die Tanzenden malen. Ge- fühlvollen, spektakulär und meistermeinsam geben sie dem Labsal der lich vorgetragenen Begleitung. Dazu Quelle, der Wildheit von Bach und kommen Licht, Ton, VideoeinspielunFluss sowie der Unendlichkeit des gen, Regie, Kostüme, Bühnenbau und Meeres auf der Bühne mehrdimensio- Produktion sowie Choreografie, Konnale Gestalt. Nicht nur die einzelnen zept und Leitung – rundum alles ist Protagonisten, Szenen und Motive, stimmig. Die Jubiläumsproduktion ist sondern der Zusammenschluss, die eine Vorführung, die durch ihren GeVerschmelzung aller Beteiligten und halt an Kunst und an unwiderlegbarer Bilder, machen das Grossartige aus. Echtheit im Gedächtnis bleibt.

Geigenholz – Schluss mit Sonnenaufgang Voll besetzter erster Vortrag der Volkshochschule im Mehrzweckraum des Spitals Affoltern Im Mehrzweckraum des Spitals Affoltern startete am vergangenen Donnerstagabend der neue Programm-Jahrgang der Volkshochschule im Knonauer Amt mit Philippe Domonts «Jagd nach dem idealen Geigenholz». Der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Affoltern GGA ist damit ein bravouröser Einstand geglückt.

der Nadel im Heuhaufen», denn «In den besten Wäldern des Juras oder der Alpen genügen vielleicht 1 % der Fichtenstämme den Anforderungen der Klangholzhändler», hielt Domont fest. Ja, und hat man ihn gefunden, den idealen Stamm, dann folgen Jahre der Lagerung, wobei das Klangholz luftgetrocknet wird, um sicherzugehen, dass möglichst alle Spannungen im Holz abgebaut sind.

Vom Holzbrett zur Geige ................................................... von urs e. kneubühl Damit bezüglich des Titels keine Missverständnisse aufkommen: Der Vortrag von Forstingenieur und Geigenspieler Philippe Domont im Rahmen der Volkshochschule im Knonauer Amt endete mit der Intonation des «Sonnenaufgangs», der fünften Sonate für Solo-Violine in G-Dur, op. 27, des belgischen Komponisten und Violinisten Eugène Ysaÿe. Interpretiert wurde der musikalische Schlusspunkt von Mary Ellen Woodside («nomen est omen» hinsichtlich des Vortragsthemas!), Violinistin des Merel Quartets (www.merelquartet.com). Die exzellente Geigerin gestaltete auch den

Die Hauptdarsteller des ersten Vortrags 2013/14 der Volkshochschule im Knonauer Amt: Referent Philippe Domont, der seine selbst gebaute Geige präsentiert, und Violinistin Mary Ellen Woodside mit ihrer 1756 von Carlo Giuseppe Testore gebauten Geige. (Bild Urs E. Kneubühl) Auftakt des interessanten Abends musikalisch. Mit der C-Dur-Sonate von Johann Sebastian Bach stimmte sie das Auditorium vorzüglich passend auf

den Vortrag ein: Wie die C-Dur als Tonart auf der Violine unbequem und risikoreich zu spielen ist, gestaltet sich nämlich auch die Suche nach dem idealen Klangholz schwierig und unberechenbar.

Drei verwandte Welten. Donnerstag, 6. Februar 2014: Von Kelten, Kaisern und Juden – Themen der Stadtarchäologie Zürich. Donnerstag, 6. März 2014: Bionik – Ideen dank Vorbildern der Natur. Die Vorträge finden jeweils von 19.30 bis ca. 21 Uhr im Mehrzweckraum des Spitals Affoltern, Haus Rigi, 1. Stock, Melchior-Hirzel-Weg 40, 8910 Affoltern statt. 25 Franken pro Vortrag oder 100 Franken für fünf frei wählbare Vorträge. Weitere Informationen auf www.orientiert.ch.(kb.)

Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Weiteres Programm Mit dem aktuellem Programm-Jahrgang der Volkshochschule im Knonauer Amt bietet die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern GGA weitere besuchenswerte Veranstaltungen: Donnerstag, 21. November 2013: Wo bin ich? – Satelliten geben Auskunft (GPS). Mittwoch, 27. November 2013: Urban Age – das Zeitalter der Städte und wie sich die Urbanisierung auf die Umwelt auswirkt. Donnerstag, 9. Januar 2014: Grüne Gentechnik. Donnerstag, 16. Januar 2014: Serengeti, Yellowstone und Schweizerischer Nationalpark –

Der Weg vom Baum zur Resonanzdecke, den Domont mit dem interessierten Publikum ging, war eine spannende Entdeckungsreise vom Jura bis zu den Karpaten; in bestimmten Meereshöhen ging es auf den Spuren des seltenen Holzes einer häufigen Baumart, nämlich der Fichte, durch die Schweiz und Europa. Rasch wurde klar, dass man Fichten-Klangholz, aus dem Geigen, Gitarren oder Klaviere gebaut werden, nicht einfach so «um die Ecke» findet; Klangholz muss viele, ganz spezielle Kriterien erfüllen. Es ist folglich die berüchtigte «Suche nach

Das richtige Holz ist das eine Wichtige, das Bauen einer Geige das andere. Hierbei allerdings hat sich zu früher nicht viel verändert hat: Form und Bau der Violine sind durch die Jahrhunderte hindurch beinahe unverändert geblieben, ebenso die Werkzeuge in der Geigenbauerwerkstatt. Und auch das Wie des Geigenbaus ist so gut wie gleich geblieben, ebenso die Tatsache, dass sämtliche Arbeiten von A bis Z sehr genau ausgeführt werden müssen, damit die Violine gut spielbar ist und durch innere Schönheit und Klangqualität überzeugt. Noch etwas: Nicht alles Holz der Geige stammt von der Fichte. Boden, Zargen und Hals sind aus Bergahorn und das Griffbrett ist aus Ebenholz. Und dann gibt es da auch noch eine ganze Reihe an Arbeitsschritten, die es bis zum fertigen Instrument und zum Musikerlebnis braucht, vom Ausschneiden der F-Löcher, über das Einpassen des Stimmstocks, das Schnitzen der Schnecke und die Herstellung des Wirbelkastens, bis zur Lackierung des Instrumentes. Philippe Domont, der zur Beantwortung einzelner Fachfragen zum Holz den Affoltemer Otto Wildi, Forscher an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, beizog, beantwortete zum Schluss auch die Fragen aus dem Publikum mit Fachverstand, Wissen, Freude und Witz. Dann überliess er die Atmosphäre im Mehrzwecksaal wieder der Violinistin Mary Ellen

Woodside, für den eingangs erwähnten «Sonnenaufgang» von Ysaÿe. Das begeisterte Auditorium verdankte die vergnüglichen und interessanten, guten eineinhalb Stunden mit grossem Beifall. anzeige

Spital Superfähige Verwaltungsräte? Die AG-Befürworter sagen, dass wir tüchtige Verwaltungsräte haben werden. Sie erwarten Übermenschen, weil sie selber die Verantwortung ablehnen und bei einem Absturz die Hände in Unschuld waschen möchten. Wer steht zur Diskussion? Natürlich wiederum Pensionär Ess aus Stallikon (70-jährig). Es gibt kaum ein Amt, das er bisher noch nicht bekleidet hat. Vom Präsidium zur Erhaltung einer alten Mühle, Gemeindepräsident, usw. bis hin zur Luftseilbahn Felsenegg. Was kann er uns bieten? Fachmann in Baufragen sei er. Gut so, aber das macht er bereits in der bestehenden Betriebskommission für ca. 1900 Franken pro Jahr. Was kann uns Leonard Grimmer bieten? Grosses Fragezeichen. Was bietet Frau Fraefel? Eine abverheite Abstimmung in Affoltern, weil sie auch dort die Betagten in eine anonyme, gewinnorientierte AG auslagern wollte. Also nichts gelernt und schon wieder dabei mit der hohlen Hand. 20 000 Franken pro Jahr für ein paar Sitzungen. Ist das unsere künftige Gesundheitspolitik? Man denke an unsere Krankenkassenprämien, die immer grössere Löcher in unser beschränktes Budget reissen. Unersättlich und geldorientiert? Mit dieser Mentalität bekämen wir es zu tun. So stimmen wir einstweilen zweimal www.verein-zweckverband.ch Aktuell/Tagebuch

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Veranstaltungen

Dienstag, 5. November 2013

Antworten zu Eintritt und Kosten Das Haus zum Seewadel in Affoltern lädt zur Informationsveranstaltung ein

Galina Vracheva spielt an der GublerVernissage in Bonstetten. (Bild zvg.)

«Familienkreis» mit klassischer Improvisation Die klassische Improvisation gilt als eine der grössten Herausforderungen der klassischen Musik. Pianistin Galina Vracheva beherrscht diese Kunstform wie kaum eine Zweite. Morgen Mittwoch spielt sie in Bonstetten. Die Ausstellung «Familienkreis – Werke der Brüder Eduard, Ernst und Max Gubler» in Bonstetten widmet sich den familiären Beziehungen der drei kreativen Brüder, die in den 90er-Jahren des vorletzten Jahrhunderts das Licht der Welt erblickten. Sie zeigt Werke, die sich noch immer in Familienbesitz befinden und der Öffentlichkeit bis anhin nicht oder nur selten zugänglich waren. Für die Vernissage konnten die Ausstellungs-Macher die brillante Künstlerin Galina Vracheva gewinnen, eine der wenigen Musikerinnen weltweit, die eine der schwierigsten Künste der klassischen Musik beherrschen: die klassische Improvisation. Als weiteres Highlight berichtet Eduard Meier, Enkel von Eduard Gubler, über das Wirken in dieser Künstlerfamilie. Kunstausstellung «Familienkreis - Werke der Brüder Eduard, Ernst und Max Gubler», 6. bis 16. November, täglich von 17 bis 21 Uhr, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Heumattstrasse 2, Bonstetten. Vernissage mit Galina Vracheva am Mittwoch, 6. November, 19.30 Uhr.

Am Donnerstag, 7. November, um 19 Uhr findet im Haus zum Seewadel für alle Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Bezirk Affoltern eine Informationsveranstaltung statt.

und Gemeinderat Martin Gallusser berichtet über den neusten Stand der Diskussion zur Zukunft vom Haus zum Seewadel.

Ob selber betroffen, vorsorgend in die Zukunft schauend oder sich kümmernd um andere – welche Familie im Bezirk hat nicht auch Angehörige im betagten Alter und muss sich um deren Zukunft kümmern? Wenn das selbstständige Leben nicht mehr geht, wenn die Spitex nicht mehr alles abdecken kann, dann bietet ein Platz im Alters- und Pflegeheim Sicherheit. Aber wie bezahlen, wie vorgehen? Nachdem das Interesse an einer ersten Informationsveranstaltung im Juli dieses Jahres riesig war, hat die Leitung vom Haus zum Seewadel beschlossen, einen weiteren solchen Anlass zu organisieren. Im Juli umrahmte ein geselliges Angebot mit Musik, Kaffee und Kuchen den Informationsteil und ermöglichte über 80 Besucherinnen und Besuchern aus dem ganzen Bezirk einen Einblick in das abwechslungsreiche und heimelige Wohnen im Haus zum Seewadel. Diesmal nun setzt das Leitungsteam einen anderen Schwerpunkt, und zwar auf die Erklärung konkreter Sachthemen, die bei einem anstehenden Heimeintritt Unsicherheit verursachen können.

Der Seewadel als Liegenschaft macht mit bald 40 Jahren einen schon etwas «verbrauchten» Eindruck. Es ist umso schöner festzustellen, dass in diesem Haus ein guter Geist herrscht. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich spürbar wohl, die Mitarbeiterschaft zeigt sich motiviert und kompetent. Jeder Besucher oder jede Besucherin erlebt als erstes eine aufgestellte «junge» Stimmung im Haus. Man identifiziert sich sehr mit dem Seewadel. Die alten Zeiten mit viel Ach und Krach scheinen nachhaltig bewältigt und somit wirklich Vergangenheit! Ein virtueller Rundgang lässt die Besucher und Besucherinnen der Veranstaltung in die herzliche Atmosphäre und die Gemütlichkeit im Haus zum Seewadel eintauchen. Die Veranstaltung wird abends stattfinden, damit Interessierte aus der Bevölkerung und vor allem auch Angehörige von möglichen künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, die tagsüber der Arbeit nachgehen, daran teilnehmen können. Ein offerierter reichhaltiger Apéro vom hauseigenen Cateringservice wird den informativen Teil des Abends abschliessen. Bei feinen Häppchen und einem Glas Wein bleibt genügend Zeit für Fragen und Diskussionen. Im Haus zum Seewadel freut sich die Führungscrew über zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer und auf interessante Begegnungen.

Welche Institution bietet den geeigneten Platz? Vielen Interessierten und vor allem auch Angehörigen stellen sich Fragen zu den Kosten und möglicher Unterstützung. «Was ist alles im Pensionspreis inbegriffen? Was ist der Unterschied zwischen der Hotellerie-, Betreuungs- und Pflegetaxe? Wie viel zahlt die Wohngemeinde an die Pflegekosten? Wer erhält Hilflosenent-

Gemütlichkeit und herzliche Atmosphäre

Haus zum Seewadel in Affoltern. (Bild zvg.) schädigung und wie kann diese beantragt werden? Wer übernimmt die Kosten, wenn die Rente für die Heimrechnung nicht ausreicht? Welche Voraussetzungen müssen für den Erhalt von Ergänzungsleistungen erfüllt sein? Welche Vorsorge soll ich leisten – macht eine Patientenverfügung Sinn? Was ist ein Vorsorgeauftrag?» Die einmal mehr öffentlich wahrnehmbare Diskussion über die Zukunft des Hauses zum Seewadel löst ebenfalls viele Fragen aus: «Soll oder kann man sich überhaupt noch im Seewadel anmelden? Wird es diesen Betrieb in 5 oder 10 Jahren noch geben? Wo soll sich jemand anmelden, welche Institution bietet den geeigneten Platz? Muss bei einer Anmeldung

bis zum Heimeintritt mit Wartezeiten gerechnet werden? Was macht man, wenn die Mutter oder Grossmutter dringend einen Platz braucht?» Der Geschäftsleiter und das Kader vom Haus zum Seewadel stehen am 7. November für Fragen zur Verfügung. Sie erklären das Prinzip der Taxordnung, erläutern die Grundsätze zur Pflegefinanzierung, beschreiben Wissenswertes zum Heimeintritt und das Vorgehen betreffend Hilflosenentschädigung. Themen des neuen Erwachsenenschutzrechts, insbesondere Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag, werden ebenfalls nicht zu kurz kommen. Zudem gehen Referenten aus der Sozialabteilung Affoltern vertieft auf die Zusatzleistungen zur AHV/IV ein anzeige

Durch die Quartiere «Rääbeliechtli»-Umzug in Affoltern

Im Herbstlager mit Tom Sawyer. (zvg.)

Pfadi hautnah erleben in Hausen Die grossen Lager des Jahres sind vorbei, es geht langsam durch den Herbst auf den Winter zu. Und trotzdem ist das Pfadijahr noch lange nicht vorbei. Bunte Blätter, und später im Jahresverlauf auch der Schnee locken immer noch nach draussen in die Natur, um spannende Abenteuer zu erleben. Dabei freuen sich die Pfadis und Wölfe auch immer wieder über neue Gesichter. Aus diesem Grund sind alle interessierten Jungen und Mädchen im Alter von 7 bis 12 Jahren am 9. November eingeladen, die Pfadi Säuliamt in Hausen einen Nachmittag lang zu besuchen: Die Meute Akela der Buebepfadi und die Meute Tala der Meitlipfadi öffnen ihre Türen und bieten einen Einblick ins Pfadi-Leben. Treffpunkt ist um 14 Uhr bei der Post in Hausen, das Ende um 16.30 am gleichen Ort. Mit dabei sein sollte wettergerechte Kleidung, gutes Schuhwerk und selbstverständlich gute Laune! Bei Fragen oder für weitere Infos www.pfadi-sa.ch oder info@pfadi-sa.ch.

Am 7. November beim Eindunkeln ist es wieder so weit: Kindergartenkinder sowie Erst- und Zweitklässler der Schuleinheiten Butzen/Semper sowie Chilefeld/Stigeli der Primarschule Affoltern tragen in Begleitung von Lehrpersonen und Freiwilligen ihre geschnitzten Kunstwerke durch die Quartiere der Gemeinde. Ihr Ziel ist der Schulhausplatz Semper. Wie die Motive in den Laternen gehört auch das Singen zu einem Räbeliechtli-Umzug. Und so wird um zirka 18.30 Uhr im Atrium des Schulhauses Semper aus zirka 300 Kinderkehlen gesungen, wohl auch das bekannte Lied «Rääbeliechtli, wo gasch hii?» Um den kleinen Hunger zu stillen, gibt es eine feine Suppe, gekocht und geschöpft von Mitgliedern der Elternmitwirkung,

Marroni, Würste und Weggen. Auch Zuschauer sind eingeladen, von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Den Kindern, die am Umzug teilnehmen, spendiert die Schule den Räbeweggen. Auch die Kindergarten- und Unterstufenkinder der Schuleinheit Zwillikon fiebern diesem Lichtbrauch entgegen. Ihre Route führt traditionsgemäss vom Kindergarten Tägerstein übers Feld zum Schulhaus in Zwillikon, wo das leuchtende Trüppchen den Abend ebenfalls mit Liedern und Weggen beschliesst. Die Schule lädt jedermann herzlich ein – sei es zum Mitsingen oder einfach nur Zuhören und Zuschauen. Claudia Merki, Primarschulpflege Affoltern

Bald leuchten sie wieder, die Laternen und Kinderaugen am Räbeliechtli-Umzug. (Bild zvg.)

Kontakt: Haus zum Seewadel – Wohnen und Pflegen, Obere Seewadelstrasse 12, 8910 Affoltern, Telefon 043 322 74 74, seewadel@affoltern-am-albis.ch, www.seewadel.info.


Veranstaltungen

Dienstag, 5. November 2013

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Wenn Werk und Chor fast gleiche Vorzeichen haben 125-jähriger Cäcilienverein feiert mit dem 215-jährigen Oratorium «Die Schöpfung» von Joseph Haydn «Stopp, schschschtt, schschtt!», ruft der quirlige Dirigent laut in den aus vollen Kehlen singenden Chor. «Diese Stelle hier müssen wir noch genauer ansehen, es handelt sich hier um ein Diabolus in Musica. Am besten wir singen das in jeder Stimme einzeln, der Bass fängt bei Seite 152, Takt 38 nochmals an.» So und ähnlich tönt es seit fast schon einem Jahr öfter in einer Probe des Cäcilienvereins Affoltern, der sich zu seinem 125-Jahre-Jubiläum Grosses vorgenommen hat. Alois Heer, Dirigent des katholischen Kirchenchors, ist bei jeder Probe mit Sinn und Herz bei der Sache. Das Projekt «Die Schöpfung» von Joseph Haydn ist eines seiner grossen Ziele, die er mit dem Laienchor verwirklichen will. Verstärkt wird der Chor von rund 30 Gastsängern, die teilweise bereits zum wiederholten Male mit grossem Engagement beim Cäcilienverein mitsingen.

Immer wieder hohe Ziele 1988, also zum 100-jährigen Bestehen wagte sich der Chor, bereits damals schon unter der Leitung des charismatischen Dirigenten, an das erste Oratorium, den «Messias» von Georg Friedrich Händel. Heuer wird nun das Werk «Die Schöpfung» von Joseph Haydn aufgeführt. Oratorien werden im Gegensatz zu Opern meistens konzertant aufgeführt, die Handlung findet also nur in Text und Musik statt. Ein weiterer grundlegender Unterschied zwischen Opern und Oratorien besteht darin, dass die Oper grösstenteils weltliche

Der Cäcilienverein zählt rund vierzig aktive Sängerinnen und Sänger und führt – verstärkt durch Gastsänger – Haydns «Die Schöpfung» auf. (Bild zvg.) Stoffe zum Inhalt hat, während sich das Oratorium mehr auf biblische Geschichten konzentriert. Oratorien werden traditionell in kirchlicher Umgebung aufgeführt. Als Joseph Haydn bei einem seiner England-Besuche Oratorien von Georg Friedrich Händel in grosser Besetzung hörte, wurde er angeregt, selbst ein Werk in ähnlichen Dimensionen zu komponieren. Das Libretto dieses Oratoriums soll ursprünglich für Händel aus dem Buch Genesis, den Psalmen und dem Genesis-Epos von John Milton zusammengestellt worden sein. Nach der Übersetzung auf Deutsch komponierte Haydn «Die Schöpfung» in nur anderthalb Jahren. Sie wurde 1798, also vor 215 Jahren, in Wien uraufgeführt. Sie ist für drei Gesangsso-

listen (Sopran, Tenor und Bass), vierstimmigen Chor (Sopran, Alt, Tenor und Bass) und ein grosses Orchester komponiert worden. Das Werk besteht aus drei Teilen. Wie in anderen Oratorien, gehen auch hier den grösseren Arien und Chorsätzen oft kurze Rezitative voran. Diese geben die Worte der Genesis wieder, während die folgende Musik die biblische Erzählung in Versen aufnimmt. Im ersten Teil wird von der Erschaffung des Lichts, der Erde, der Himmelskörper, des Wassers, des Wetters und der Pflanzen erzählt. Teil zwei feiert die Erschaffung der Fische, Vögel, des Viehs und schliesslich des Menschen. Teil drei spielt im Garten Eden und erzählt die glücklichen ersten Stunden von Adam und Eva.

Lebendiger Verein mit langer Tradition Der Cäcilienverein ist ein Chor, in dem Menschen mit Freude an geistlicher Musik, an gemeinsamem Singen und freundschaftlichem Umgang miteinander herzlich willkommen sind, unabhängig ihrer Konfession oder Glaubensrichtung. Er zählt rund vierzig aktive Sängerinnen und Sänger. Die jüngsten Sängerinnen sind um die 30, die Ältesten bereits über 80 Jahre alt. Neben anspruchsvoller Kirchenmusik wird auch ein vielfältiges weltliches Repertoire erarbeitet. So können Konzerte mit verschiedenen musikalischen Schwerpunkten gestaltet werden.

Von Profis unterstützt Musikalisch unterstützt werden der Cäcilienverein und seine Gastsänger für die Aufführung der «Schöpfung» vom Orchester Collegium Cantorum aus Wetzikon. Unter der Leitung von Thomas Ineichen hat sich das Orchester auf Chorbegleitung spezialisiert. Als Solisten amten Sybille Diethelm (Sopran), Sarah Widmer (Alt), Paolo Vignoli (Tenor) und Reinhard Strebel (Bass) und vervollständigen so Chor und Orchester. Aufführungsdaten: Samstag, 9. November, 20 Uhr in der kath. Kirche St. Josef Affoltern; Sonntag, 10. November, 17 Uhr in der kath. Kirche St. Martin in Baar. Eintritt frei, Kollekte.

«Love, Peace and Happiness» Chor «vocal emotions» aus Baar lädt zur Zeitreise in die 60er Der Chor «vocal emotions» aus Baar verzauberte am vorletzten Samstag das Publikum im Gemeindesaal Baar. Nun bringt er die ausgelassene FlowerPower-Stimmung am folgenden Samstag nach Mettmenstetten in die Mehrzweckhalle Wygarten. ................................................... von raffaela anna arnold Der VW-Käfer am Eingang zum Gemeindesaal in Baar und die blumig, bunte Dekoration im Saal, stimmten die Besucher bereits auf eine Reise zurück in die Hippiezeit ein. Als die Lich-

ter sich dimmten, tanzte die farbenfrohe «Blumenkinder»-Gruppe sich beschwingt in den Saal hinein. Zum Song «San Francisco», der Hymne der Hippie-Kultur, bewegten sie sich Blumen verteilend in Richtung Bühne, wo die Aufführung mit dem Gospelschlager «To My Father’s House» von den Les Humphries Singers eröffnet wurde. Neben der guten Performance der «vocal emotions», sorgte die sympathische Solosängerin Isa Wiss für heitere Stimmung.

Viel Aufwand, Spass und Vorfreude «Vocal emotions» waren bereits im Herbst 2012 mit dem erfolgreichen

Konzert «Higher and Higher» in der katholischen Kirche Mettmenstetten zu Gast. Noch im selben Herbst wurde mit den Vorbereitungen für das aktuelle Programm begonnen. Alle zwei Jahre realisieren sie ein grösseres Projektkonzert, was mit beachtlichem Aufwand, verbunden ist. So begleiten sie diese Lieder bereits durch das ganze Jahr, intensiv wurden sie in den Proben und im alljährlichen Probeweekend geübt. Nun freuen sie sich, das Projekt «Flower Power» präsentieren zu können und laden dazu erneut ein, mit ihnen am Samstag zurück in die HippieÄra einzutauchen und diesen Abend dann gemeinsam in ihrer Flower-Power-Bar ausklingen zu lassen. Sollten Tenor- und Bassstimmen nach dieser Aufführung Lust aufs Mitsingen bekommen haben, bieten Schnupperproben die Gelegenheit auf einen zweiten Einblick.

Nur die langen Haare fehlten Der Chor hat sich mit seiner ansteckenden Art in die Herzen der Zuschauer gesungen. John-Lennon-Brillen, weite Röcke, gebatikte Hemden, Schlaghosen und Blumenketten markierten die Hippies. Die alten, allbekannten Lieder wie zum Beispiel «Let the Sunshine» aus dem Musical Hair und «Hey Jude» von den Beatles, haben bei so manchem Jugenderinnerung wiedererweckt und zum Mitsingen und Mitwippen angeregt. Konzert am Samstag, 9. November, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Wygarten Mettmenstetten. Weitere Infos und Tickets unter www.vocal-emotions.ch

Der Chor «vocal emotions» aus Baar. (Bild zvg.)

oder Telefon 041 720 44 05.

Der Jodlerklub Affoltern lädt zu einem unvergesslichen Abend. (Bild zvg.)

Musik, die das Herz erfreut Am Samstag, 9. November, in der reformierten Kirche Affoltern und am Sonntag, 10. November, finden traditionelle Kirchenkonzerte des Jodlerklubs Affoltern statt. Unter dem Motto «Es Lied wo s`Härz erfreut» hat Dirigentin Therese Lüscher ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm mit ansprechenden Jodelliedern zusammengestellt. Aber auch schöne Musik kann das Herz erfreuen. Dafür sind dieses anzeige

Jahr das Ländler-Trio «Bergbuebä» aus Schwyz, sowie die Panflöten-Schüler von Moni Nef aus Langnau am Albis / Küssnacht am Rigi zuständig. Diese beiden Formationen werden dem Kirchenkonzert eine ganz spezielle Note geben. Es wartet also ein unvergesslicher Abend mit dem Jodlerklub Affoltern. Kirchenkonzert am 9. November, 19 Uhr, reformierte Kirche Affoltern und am 10. November, 17 Uhr, Pfarrkirche Jonen. Infos: www.jodlerklub-affolternamalbis.ch.


sport

Hochgestiegen, aber nicht hoch genug: Aeschlimann im Kopfballduell. (Bild zvg.)

FCA erneut chancenlos FC Affoltern – FC Seefeld 0:3 (0:2) Der FC Seefeld ging schon entschlossener in die Partie und verfehlte das Tor in der 3. Minute nach dem ersten Corner nur knapp. In der 6. Minute erkämpfte sich Aeschlimann am rechten Flügel den Ball, führte ihn in den Strafraum und schoss aus zu spitzem Winkel mit dem schwächeren Fuss ins Aussennetz. Es sollte die einzige Chance des FCA der ersten 20 Minuten bleiben. Der Gegner hingegen erspielte sich bessere Möglichkeiten. So setzte er den Ball in der 8. Minute bei einem Schuss aus 22 Metern knapp übers Tor. Kurz darauf folgte auf einen Ballverlust des FCA in der gegnerischen Hälfte ein weiter Pass auf den allein gelassenen Stürmer, doch konnte der aufmerksam herauslaufende Torhüter Steiner ausserhalb des 16ers mit der Brust und den angelegten Armen den Ball korrekt abwehren. Der Schiedsrichter entschied jedoch auf Freistoss und zeigte Steiner die gelbe Karte. Dann folgte in der 17. Minute eine Ecke des Gegners von rechts in den 5er, die Steiner kläglich unterlief. Dahinter standen zwei Seefelder frei und der eine schoss zur 0:1 Führung ein.

Gefährliche Standards In der 21. Minute kam der FCA zu einem Freistoss, den Konate hoch und scharf in den 5er spielte, wo der Torhüter gerade noch mit einer Faustabwehr retten konnte. In der 30. Minute fand eine von Kolev scharf von links hereingegebene Flanke leider keinen Kopf eines Mitspielers. Mehr war nicht. Seefeld lancierte in der 34. Minute einen steilen Angriff über links, Shala rutschte an der Aussenlinie in Ball und Gegner: Freistoss und gelbe Karte gegen Shala. Der Freistoss kam hoch in den 16er, wo der gegnerische Stürmer ungehindert aus sieben Metern zum 0:2 einköpfen konnte. Kurz nach dem Treffer folgte die nächste Chance des Gegners. Ein Eckball von links ging auf der Gegenseite ins Aus. Der weite Einwurf an die 16er-Grenze

nahm der Seefeld-Spieler direkt ab, aber Steiner parierte den Schuss. Erst in der 41. Minute kam der FCA wieder einmal gefährlich vor das gegnerische Tor. Ein in den 16er gehobener Freistoss von Konate konnte nur noch in Corner abgelenkt werden. Der gut getretene Eckball musste der grossgewachsene Torhüter mit den Fäusten abwehren. Etwas später trat Kolev einen Freistoss von halblinks flach und scharf in Richtung weite Ecke, den der Torhüter gerade noch um den Pfosten herum lenken konnte.

Schlusspunkt in der 82. Minute Nach der Pause ging es Seefeld ruhiger an und in der 49. Minute kam der FCA zu seiner besten Chance: Der Angriff startete von der rechten Seite und wechselte quer über den Platz bis an den linken Flügel, wo Kaufmann den Ball scharf und flach in die Mitte spielte. Antenen konnte zwischen zwei Gegnern den Ball kontrollieren und schoss aus der Drehung ganz knapp am rechten Torpfosten vorbei. In der 61. Minute kam Luchsinger aus 18 Metern frei zum Schuss und zwei Minuten später verpasste der gleiche Spieler das Anschlusstor per Kopf. Auch eine Direktabnahme von Antenen führte nicht zum Erfolg. Dafür setzte Seefeld in der 82. Minute den Schlusspunkt. Eine scharfe Hereingabe von links wehrte Luchsinger im 16er ab bis zum nächsten Seefelder. Sein flacher Schuss aus 22 Metern glitt Steiner unter den Handschuhen durch ins Tor zum Endstand von 0:3. Die Mannschaft des FCA muss sich für das letzte Spiel der Vorrunde einiges Vornehmen und zu ihrem stabileren, aggressiveren und kreativeren Spiel zurückfinden, mit dem sie sich gegen die Besten dieser Gruppe behaupten kann. FCA: Steiner, Kaufmann, Shala, Luchsinger, Good, Konate, Kolev (77. Stähli), Aeschlimann, Birrer, Halilovic, Antenen.

Ein wichtiger Sieg SC Schweizer/BW Mode – Team Axxeva 3:2 Die Firmenfussballer aus Hedingen legten von Beginn an klar fest, wer der Herr auf dem Platz ist. Dieses Spiel gegen den Tabellenletzten musste um jeden Preis gewonnen werden. Viele gute Möglichkeiten wurden herausgespielt, ehe Sabani mit seinem Führungstreffer in der 26. Minute verdient vorlegte. Die Gäste aus Altstetten konnten während den ersten 45 Minuten keinen einzigen Torschuss verbuchen. Gleich nach dem Wiederanpfiff machten die Gegner allerdings unerwartet Druck, doch es gelang dem eingewechselten Schurtenberger in der 69. Minute den Torabstand zu erhöhen. Der gehaltene Penalty des Hedinger Torhüters konnte den chaotischen Treffer nach dem darauffolgenden Eckstoss leider nicht verhindern. In der nächsten Spielaktion skorte Cattani jedoch eiskalt zum 3:1.

Nach einem verschossenen Elfmeter des SC Schweizer/BW Mode fassten sich die Gäste nochmals ein Herz um kurz vor Schluss nochmals an ein Tor ranzukommen. Der Sieg war allerdings hochverdient und hätte noch höher ausfallen müssen. Die Kaltblütigkeit in der Offensive ist seit Langem ein Problem der Hedinger. Der SC Schweizer/BW Mode verabschiedet sich mit dem 6. Tabellenrang in der Meisterschaft in die Winterpause. Am nächsten Samstag, 9. November, spielt der SC Schweizer sein letztes Pflichtspiel dieses Jahr um den Einzug in den Cup-Halbfinal in der Allmend in Brunau Zürich gegen die Zürich-Gruppe aus der Serie B. Anpfiff ist um 10 Uhr. Es spielten: M. Merz, Stieger, L. Kolaj, Lüthi, Traber, T. Merz, Schacher (74. Caruso), Fecker, Ackermann, V. Kolaj (66. Schurtenberger), Sabani (71. Cattani).


Sport

Dienstag, 5. November 2013

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Schöner Sieg zum Saisonschluss Emma Pooley gewinnt den Lausanner Marathon mit neuer persönlicher Bestzeit

Stefan Meier nimmt Mass am Barren. (Bilder Stephan Niederhäuser)

Titelverteidigung vor Augen Am kommenden Wochenende 9./10. November 2013 findet in Bazenheid/SG die Schweizer Meisterschaft im Geräteturnen statt. Amtierender Titelträger ist Stefan Meier aus Obfelden. Er will den letztjährigen Erfolg wiederholen. In der laufenden Saison konnten sich Stefan Meier und seine Teamkollegen bereits einige Podestplätze erturnen. Am Eidg. Turnfest im Juni in Biel gewann der Obfelder die Silbermedaille mit nur einem Zehntel Rückstand auf den Turnfestsieger Alexander Kurmann (Luzern). «Dieser Erfolg war ganz wichtig für mich. Es ist beruhigend zu wissen, dass du an der Spitze mitmischen kannst», hat Stefan den Silbermedaillengewinn kommentiert. Die Erfolgswelle hatte auch Mauro Nussbaumer (Kategorie K5) und Roman Niederhäuser (K6) erfasst. Mauro gewinnt am gleichen Anlass die bronzene Auszeichnung und Roman verpasst mit dem 4. Rang das Podest nur um zwei Zehntel.

Vorbereitung läuft nach Plan Auf der kantonalen Ebene lief es für die Geräteriege Obfelden bestens. Im September qualifizierten sich sieben Turner und eine Turnerin für die Schweizer Meisterschaft 2013. An den ausserkantonalen Vorbereitungswettkämpfen konnte man sich mit den anderen Favoriten messen und sich dabei jeweils immer einen Platz auf dem Podest sichern. «Ich bin leicht nervös, doch das gehört dazu», meint Stefan mit einem Lächeln im Gesicht. Die Vorbereitung sei aber ohne Überraschungen verlaufen und die Stimmung im Training sei locker, jedoch konzentriert. «Die Konkurrenz ist stark und jeder kann gewinnen», so sein Trainingskollege Roman und Mauro ergänzt: «wir machen es einfach wie am ETF, dann klappt es schon». Katja Frey hatte am vergangenen Wochenende bereits ihren Einsatz erfolgreich absolviert und erreichte mit einer soliden Leistung 36.05 Punkte. Die Turner haben ihren Einsatz am Samstag, 9. November, – der Höhepunkt einer erfolgreichen Saison.

Mit dem Ziel, den Marathon in einer Zeit von unter 2:50 zu laufen reiste Emma Pooley nach Lausanne. Auf der reizvollen Marathonstrecke entlang dem Lac Léman wuchs die klein gewachsene Engländerin aus Hausen über sich hinaus. Sie gewann das Rennen mit internationaler Besetzung in einer Zeit von 2:44.28.

Wie können Sie Studium und Sport vereinbaren? Das konnte ich dieses Jahr wirklich nur mit Schwierigkeiten. Es ging nur, weil Dissertationschreiben flexibel ist. Dennoch war ich ziemlich gestresst und hatte meistens zu wenig Schlaf. Bei einer Doktorarbeit ist man immer am Anschlag. Ich denke mit einem Teilzeitjob wäre es einfacher. Aber jetzt freue ich mich auf Dezember, dann habe ich die Prüfungen an der ETH.

................................................... von hanspeter feller Vorbereitet hat sich Emma Pooley unter anderem mit dem TransviamalaLauf, einem Rennen über 19 km. An diesem Rennen gelang ihr ein neuer Streckenrekord, also ein gutes Zeichen für das Marathonabenteuer. Eine kleine Verletzung liess aber befürchten, dass sie das Rennen über 42.195 km nicht durchstehen würde. Bis 5 km vor Schluss lief aber alles phantastisch. Die letzten 5 km eines Marathonlaufs sind immer mühsam, auch ohne Verletzung. Mit der Zeit am Lausanne Marathon belegt Emma Pooley in der Schweizer Bestenliste 2013 den 9. Platz. Mit dem Lausanner Marathon beendete Emma Pooley die Saison der wichtigen Wettkämpfe, nun ist also Zeit, um Bilanz zu ziehen. «Anzeiger»: Emma Pooley, was sagen Sie zum Saisonverlauf?

Wie gross ist Ihr Trainingsaufwand? Sehr gross. Aber ich trainiere gerne. Sport ist für mich ein Vergnügen, ich verbringe gerne Zeit draussen in der Natur. Und dank regelmässigem Training kann ich mir am Abend auch noch ein zusätzliches Stück Schokolade erlauben!

Emma Pooley wächst über sich hinaus. (Bild Max Loder) Emma Pooley: Ich hatte einige Tiefpunkte zu verkraften, zum Beispiel konnte ich die Rad-WM nicht fahren. Aber allgemein bin ich froh, dass ich Laufsport und Triathlon mit dem Radsport kombinieren konnte. Ich liebe den Lauf- und Breitensport und die schönen Rennen in der

Schweiz. So bin ich mit dem Saisonverlauf im Allgemeinen zufrieden. Das war aber nur möglich dank des Entgegenkommens meines Radteams Bigla Cycling, welches für meine sportlichen Anliegen grosses Verständnis aufbrachte. Die Höhepunkte waren der Swissman Triathlon, der Türlersee-

Wer sind Ihre Trainer? Im Schwimmen hilft mir Micky Tronczik. Er ist ein hervorragender Ausbildner. Was ist für nächste Saison geplant? Das weiss ich noch nicht genau. Aber ich möchte, wenn möglich, weiterhin Triathlon, Lauf- und Radsport kombinieren.

Patrick Rhyner: 9. Rang am Weltcup in Mexico Mit dem Weltcuprennen in Mexico ging für den Rifferswiler Patrick Rhyner eine erfolgreiche Triathlon-Saison zu Ende. Er belegte den hervorragenden 9. Rang. Im nachfolgenden Interview blickt Patrick Rhyner auf die Saison zurück und erläutert seine Ziele für die Zukunft. «Anzeiger»: Die Saison ist abgeschlossen, wie sieht Ihre Bilanz aus? Patrick Rhyner: Sehr positiv: Ich kam diese Saison an fünf internationalen Rennen in die Punkteränge und habe mich damit auf der Weltrangliste von Platz 350 auf Platz 126 (Stand heute) vorgearbeitet. Mit dem Schweizermeistertitel im Supersprint und Rängen 4 an der Schweizermeisterschaften in Zug (Sprint Triathlon) und Zofingen (Duathlon) konnte ich auch in der Schweiz ein paar gute Resultate erzielen. Mit der Aufnahme in die Spitzensportförderung der Armee erreichte ich einen weiteren Meilenstein, auf den ich lange warten musste. Was war der Höhepunkt der Saison, was der Tiefpunkt? Höhepunkte waren mein zweiter Rang im Europacup in Tartu und der 9. Rang am Weltcup Cozumel. Beides waren sehr emotionale und befreiende Momente. Von einem grossen Tiefpunkt blieb ich dieses Jahr zum Glück verschont. Kleine Tiefs und manchmal harte Niederlagen gab es natürlich immer wieder. Ich denke, das gehört einfach zum Leben. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man Tiefs oder Niederlagen analysiert, die richtigen Schlüsse zieht und dabei die positiven Sachen nicht vergisst. So kann man aus jeder Niederlage etwas lernen und mitnehmen. Ich denke, darin bin ich recht gut. Niederlagen motivieren mich mindestens so viel wie Siege.

Gehören zu den Favoriten in ihren Kategorien: Roman Niederhäuser (oben) und Mauro Nussbaumer.

lauf und der Jungfraumarathon. Das Resultat am Zürich Ironman war ein Tiefpunkt. Und der Monat August fiel sportlich wegen Krankheit und Stress im Studium nicht sehr positiv aus.

Welchen Rang belegen Sie in der Gesamtwertung im Weltcup?

(Stafette aus zwei Männern und zwei Frauen) oder den Doppelsprint (Zwei Triathlons hintereinander). Leider hat es der Teamsprint knapp nicht an die Olympiade in Rio 2016 geschafft. Ich hoffe jedoch, dass es 2020 dann im Programm sein wird. Als Athlet ist es schön anzusehen, dass der internationale Verband stets versucht, den Triathlon weiter zu entwickeln und dadurch bekannter zu machen. Ich bin überzeugt, dass die Zukunft des Triathlons in diese Richtung geht.

Uhr, dann folgt eine erste Trainingseinheit. Nach einer längeren Mittagspause mit Schlaf mache ich etwas Administration und dann gegen 15 Uhr das zweite Training. Je nachdem folgt dann noch ein drittes Training, später am Abend. Somit komme ich auf 20 bis 28 Stunden Training pro Woche. Mit Weg zum Training, der Vorbereitung, Arbeiten und Administration und Regeneration kommt man schnell auf über 55 Stunden pro Woche, die man für den Triathlon investiert.

Ist der Sprint Ihre Spezialdisziplin? Ja, im Moment noch auf jeden Fall. Da aber in Rio nur die Olympische Distanz im Programm ist, arbeite ich daran, meine Qualitäten auf die Olympische Distanz zu bringen.

Wer sind Ihre Trainer? Zurzeit besteht mein Trainerteam aus Ronnie Schildknecht (Haupttrainer), René Friedli (Schwimmen) und Roger Erni (Mental).

Patrick Rhyner. (Bild René Friedli) Meinen Rang in der Weltcup Gesamtwertung weiss ich nicht. Was viel mehr interessiert und auch später für die Olympiade relevant ist, ist die Weltrangliste. Dort bin ich stand heute auf Rang 126. Meinem Saisonziel 125 bin ich somit ziemlich nahe gekommen. Nächstes Jahr möchte ich den Sprung in die Top 75 schaffen. Erklären Sie den Lesern mal den Sprint-Triathlon? Anfangs gab es international nur die klassische Kurzdistanz (1.5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Laufen). Seit Sidney 2000 ist diese Distanz an den Olympischen Spielen vertreten und wird deshalb Olympische Distanz genannt. Seit ungefähr drei, vier Jahren ist nun die Hälfte der Olympischen Distanz, der «Sprint» sehr am aufkommen. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen ist es spannender für die Zuschauer und interessanter für das Fernsehen. Zum anderen gehen die Rennen nicht so sehr an die Substanz wie ein Olympischer Triathlon und somit können die Athleten mehr Rennen bestreiten. Es gibt zudem viele Abwandlungen des Sprint Triathlons, wie zum Beispiel den Teamsprint

Wo liegen Ihre Stärken? Ich habe sportlich gesehen eine relativ gute Grundschnelligkeit, weshalb mir auch der Sprint-Triathlon im Moment noch besser liegt. Dass ich, seit ich denken kann, sportlich unterwegs bin, ist sicher auch ein Vorteil. Von der mentalen Seite her bin ich sehr ehrgeizig und möchte meine Ziele unbedingt erreichen. Sie sind Profi, wer unterstützt Sie? Ich habe zwei Hauptsponsoren (Bruno’s Best und Tempo Sport) sowie weitere Co-Sponsoren. Daneben habe ich einen privaten Gönnerclub und eine Stiftung, welche mich unterstützt. Leider reicht das noch nicht ganz für ein Leben als Vollprofi. Deshalb wohne ich noch zu Hause bei den Eltern und habe bis zur RS (Start 28.10.) noch 40 % bei meinem Vater gearbeitet. In der RS bin ich nun zum ersten Mal Vollprofi. Mein Ziel ist es, für das nächste Jahr noch ein bis zwei Hauptsponsoren zu finden und so ab 2014 als Profi unterwegs zu sein. Wie sieht der Alltag eines TriathlonProfis aus? Ich trainiere an sechs Tagen pro Woche. Morgens arbeite ich bis um 10

Trainieren Sie auch mit Ihren Konkurrenten, z.B. den Gebrüdern Salvisberg? Trainingslager und harte Einheiten mache ich in Gruppen. Mit dabei sind meist auch Sven Riederer, Ruedi Wild oder Ronnie Schildknecht. Obwohl wir im Wettkampf Konkurrenten sind, sind wir im Training gute Freunde und helfen uns gegenseitig. Was sind die Ziele für nächste Saison? Sportlich gesehen möchte ich mich in allen Disziplinen weiter verbessern und mich in der Weltrangliste weiter vorarbeiten in den Bereich Top 75. Damit verbunden, zwei neue Hauptsponsoren zu finden und als Vollprofi unterwegs zu sein. Wann beginnt das Training für nächste Saison? Das Training werde ich Anfang November wieder aufnehmen. Wie und wo bereiten Sie sich auf die nächste Saison vor? Bis März sind wir von der RS aus in Magglingen am Trainieren. Wir werden aber auch die Möglichkeit haben, für Trainingslager ins Ausland zu gehen. Voraussichtlich Lanzarote und Gran Canaria. Interview: Hanspeter Feller



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