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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 86 I 173. Jahrgang I Dienstag, 5. November 2019

Nächtliche Partys

«Kein Verkauf in Sicht» Begeisternde Lesung

Das Zentrum Oberdorf in Affoltern als Treffpunkt – das führt zu Konflikten. > Seite 4

Uto-Kulm-Sprecher dementiert Gerüchte zum Eigentümerwechsel auf dem Üetliberg. > Seite 5

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Autor Patrick Tschan kam mit zwei Jodlerinnen in die Buchhandlung Scheidegger. > Seite 7

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Volle Kirche Zum Abschluss des «Zwinglijahres» feierten alle ref. Kirchgemeinden des Bezirks gemeinsam. > Seite 9

Spielerischer Abschluss

MikrosteuerPremiere

................................................... von martin platter

Ungewöhnlicher Dacustico-Auftritt mit Sängerin Daniela Trinkler und Gitarrist Torbjörn Hansson am Samstagabend in der Mehrzweckhalle. (Bild Martin Platter) Minimalistischer Auftritt Lediglich farbige Glühlanpengirlanden und Kerzenlicht tauchten die Mehrzweckhalle in diffuses Licht, als der in Rifferswil lebende Dacustico-Gitarrist Torbjörn Hansson zu Beginn des Konzerts mit einen Tamburin in die Halle trat. Wie ein Schamane tänzelte er sanft trommelnd vor Sängerin Daniela Trinkler zwischen den Tischreihen

durchs Publikum Richtung Bühne, die nur ein minimalistisches Podium war. So präsentierte sich dann auch der Sound des Duos, der sich auf die tragende Stimme von Trinkler und die akustische Gitarre von Hansson beschränkte. Während die beiden eigene Kompositionen und gecoverte Songs beispielsweise von Alanis Morisette zum Besten gaben, standen sie nicht im Scheinwerferlicht, was speziell

Eltern sein ist nicht einfach

Spannender Elternbildungsmorgen Unteramt

................................................... von salomon schneider Eltern sein ist wie ein Puzzle, das ein offenes Meer darstellt: Der Rahmen ist zwar schnell einmal gefunden, anschliessend muss man sich aber immer wieder durchbeissen – die Erfolgserlebnisse sind dafür jedoch umso erfüllender. Am Elternbildungsmorgen der Schulen im Unteramt hatten Eltern die Gelegenheit, zwei Vorträge zu Themen zu hören, die sie als Eltern besonders beschäftigen. Der Paarberater und Mediator Viktor Arheit fokussierte in seinem Vortrag auf die Beziehung der Eltern untereinander und gab Tipps, wie man Eltern sein und

Das Werk von Stephan Schmidlin ist am definitiven Standort in Zug angekommen. > Seite 10

Am letzten Donnerstag hiess es für rund 370 Soldaten und Unteroffiziere aus den vier Bezirken Affoltern, Dielsdorf, Hinwil und Uster zum letzten Mal «Abtreten». Die Abgabe des Armeematerials von derart vielen Soldaten und Unteroffizieren in lediglich zwei Stunden, darf als logistische Meisterleistung bezeichnet werden. Regierungsrat Ernst Stocker verabschiedete die Wehrpflichtigen mit herzlichem Dank für die geleisteten Dienste zugunsten der Schweiz. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 4

Mit dem Herbstfest fand übers Wochenende die letzte Veranstaltung im Rahmen der 1000-Jahr-Feierlichkeiten in Rifferswil statt. Der Grundstein wurde gelegt, dass das stolze Jubiläum auch in Zukunft in der Dorfgemeinschaft Nachhall finden wird.

Am vergangenen Samstag fand in der Sek Bonstetten, Stallikon, Wettswil der jährliche Elternbildungsmorgen statt. Sieben Experten referierten zweimal eineinhalb Stunden lang zu verschiedensten Themen rund um Herausforderungen, die der Nachwuchs mit sich bringt.

Schwinger-Skulptur

Letztes «Achtung!»

1000-Jahr-Feiern in Rifferswil gingen mit Herbstfest zu Ende

Nach den gut besuchten Frühlingsund Sommerfesten, die Rifferswil dank tollem Wetter im Rahmen seines 1000-Jahr-Jubiläums bereits feiern konnte, stand am letzten Wochenende mit dem Herbstfest der Abschlussanlass auf dem Programm. Erstmals zeigte sich das Wetter nicht mehr ganz so ideal, was der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Der Anlass begann am Freitagabend mit dem gut besuchten LichterKlangfest auf dem Pausenplatz der Primarschule, der heuer den Räbeliechtliumzug ersetzte. Mehr als 400 Personen liessen sich von der speziellen Lichtstimmung betören. Am Samstag wurde im ganzen Dorf gespielt, gebastelt und an Workshops teilgenommen. Höhepunkte waren das Spiel des Alphorn-Ensembles Sigi Merz auf dem Pausenplatz, die Schnitzeljagden durch verschiedene Dorfteile und abends der Auftritt des Duos Dacustico in der Mehrzweckhalle.

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ein Liebespaar bleiben kann. Besonders beliebt war Lu Decurtins Vortrag «Bubenstärken – Buben stärken», in dem er Anregungen gab, wie Eltern ihren Jungs auf eine neue Art begegnen können.

Austausch unter Eltern Monty Möckel, der OK-Leiter des Elternbildungsmorgens erklärt, wie die Themenschwerpunkte gesetzt werden: «Es ist jedes Jahr eine Herausforderung aktuelle Themen zu finden, die einen Mehrwert für die Eltern darstellen. Die Eltern füllen nach jedem Elternbildungsmorgen einen Evaluationsbogen aus, bei dem sie angeben können, welche Themen sie sich für das kommende Jahr wünschen.» Das OK des Elternbildungsmorgens besteht aus 18 Eltern aus den drei Unterämtler Gemeinden. Sie gehen aber auch regelmässig an Bildungsveranstaltungen des Kantons, um Themen für den Elternbildungsmorgen und den Elterninfoabend zu finden. Die Elterninfoabende werden eigentlich von den Unterämtler Primarschulen organisiert, sind aber offen für alle

Eltern aus Bonstetten, Wettswil und Stallikon. «Diese enge Zusammenarbeit der Schulen im Unteramt schafft einen riesigen Mehrwert für alle Eltern. Wer will, kann an vier Veranstaltungen im Jahr teilnehmen und erhält wertvolle Unterstützung für die Herausforderung des Elternseins und eine Plattform für den Austausch über diese manchmal schwierige Aufgabe», erklärt Isabella Tamas vom OK.

Rekord-Teilnehmerzahl Bei der 11. Austragung des Elternbildungsmorgens Unteramt waren 150 Eltern anwesend – Rekord. Isabella Tamas: «Das Thema Eltern und Wut war am schnellsten ausgebucht und wir mussten das Referat in die Aula verlegen, damit alle Eltern teilnehmen konnten. Dies hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass es diese Plattform für Information und Austausch gibt. Denn neben den Informationen ist es manchmal auch einfach wichtig zu sehen, dass alle Eltern manchmal mit ihrer Erziehung hadern.» ................................................... > Bericht auf Seite 3

wirkte. Den Abend beendete ein Volleyballspiel, das erst um Mitternacht aufhörte. Am Sonntag gabs weitere Musikvorführungen und Workshops. Pünktlich zum abschliessenden Konzert des Collegium Vocale Grossmünster in der Kirche spannte sich als Zeichen des Himmels ein Regenbogen über das Rifferswiler Gotteshaus. ................................................... > Bericht auf Seite 5

«Die Vollendung der Vorrunde» Im letzten Match der Vorrunde überfuhr der FCWB Dietikon mit 5:0; das Schlussresultat stand bereits nach 37 Minuten fest. Die Ämtler schlugen einen horrenden Rhythmus an, der die Limmattaler von der ersten Minute an überforderte. Die Tore fielen wie reife Früchte von den Bäumen – und das im Rekordtempo. WBs Goalgetter Lugo entschied die Partie mit einem Hattrick in der Startviertelstunde frühzeitig im Alleingang. Zwei weitere Treffer durch Heini und abermals Lugo folgten, die Zuschauer durften die mit Abstand beste erste Halbzeit der Rotschwarzen geniessen. WB begnügte sich in der Folge damit, gegen das erstarkte Dietikon das 5:0 zu halten. «Bereits gegen Red Star zeigten wir eine sehr starke erste Hälfte, ohne jedoch zu reüssieren. Wir alle spielten heute unter dem Motto ‹Die Vollendung der Vorrunde›, was uns schliesslich grandios gelang», zeigte sich Trainer Oswald nach der Partie glücklich. WB hat den zweiten Platz gefestigt, vier Punkte hinter Tuggen und drei vor Winterthur. (kakö) ................................................... > Bericht auf Seite 17

Eine «Schweizer Premiere» kündigte Gesprächsleiter Urs P. Gasche vergangenen Mittwochabend den zwei Dutzend Interessierten im «LaMarotte» an. Tatsächlich wurde erstmals kontradiktorisch über die Mikrosteuer diskutiert. Zwei Mitglieder einer Gruppe, deren Initiative derzeit bei der Bundeskanzlei in finaler Prüfung ist – die Unterschriftensammlung soll im Januar 2020 beginnen – standen zwei dezidierten Gegnern gegenüber. ................................................... > Bericht auf Seite 7 anzeigen


PRAXISÜBERGABE

Reglemente und Verordnungen

Einladung zur Gemeindeversammlung

Reglemente und Verordnungen

Der Stadtrat Affoltern am Albis hat am 29. Oktober 2019 folgende Reglemente genehmigt:

Die Stimmberechtigten werden am

Der Gemeinderat Knonau hat am 29. Oktober 2019 an seiner Gemeinderatssitzung folgende Reglements-Anpassungen genehmigt und in Kraft gesetzt. Des Weiteren wurde ein allgemein-verbindlicher Gemeinderatsbeschluss genehmigt:

• Reglement über die Subventionen der familienergänzenden Kinderbetreuung (RE FEB) • Ergänzungen zum Reglement über die Subventionen der familienergänzenden Kinderbetreuung (E-RE FEB) Die Beschlüsse sind der Publikation unter www.amtliche-nachrichten.ch angehängt und liegen während der Rekursfrist bei der Abteilung Präsidiales, 3. Stock, Verwaltungszentrum, Marktplatz 1, 8910 Affoltern am Albis, zur Einsicht auf. Gegen diese Beschlüsse kann innert 30 Tagen, von der Mitteilung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausfertigung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen. (Einem allfälligen Rekurs wird die aufschiebende Wirkung entzogen.) 5. November 2019 Stadtrat Affoltern am Albis

Kehrichtgrundgebühr 2020 Der Stadtrat hat mit Beschluss vom 29. Oktober 2019 der Kehrichtgrundgebühr für das Jahr 2020 in Anwendung von Art. 11 und 12 der Abfallverordnung vom 19. Juni 2000 und Ziffer 2 des Gebührenreglements zur Abfallverordnung vom 6. November 2000 wie folgt festgesetzt: Kehrichtgrundgebühr 2020: Fr. 110.00 (zuzüglich 7.7% Mehrwertsteuer) pro Haushalt, Landwirtschafts-, Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbetrieb Gegen diese Gebührenfestsetzung kann innert 30 Tagen, von der Mitteilung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Postfach, 8910 Affoltern am Albis schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausführung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist beizulegen. Die Kosten des Rekursverfahrens hat die unterliegende Partei zu tragen. Information Sperrgutmarken Sperrige, brennbare Abfälle bis zu einer Grösse von max. 1.50 m und 25 kg können mit kostenpflichtigen Sperrgutmarken der Kehrichtabfuhr mitgegeben werden. Die Sperrgutmarken sind bei der Stadtverwaltung, Abteilung Finanzen, Marktplatz 1, 1. Stock erhältlich.

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 19.30 Uhr, im Mehrzweckgebäude Stampfi, Stampfistrasse 8, zur Gemeindeversammlung eingeladen. Zur Behandlung gelangen folgende Geschäfte: A) Politische Gemeinde Knonau 1. Genehmigung Budget 2020 und Festsetzung Steuerfuss 2020 2. Genehmigung Kreditabrechnung Modulbau 4. Kindergarten 3. Genehmigung Verpflichtungskredit Schulraumerweiterung B) Reformierte Kirchgemeinde Knonau 1. Genehmigung Budget 2020 und Festsetzung Steuerfuss 2020 2. Genehmigung Projektierungskredit Umbau Pfarrhaus 3. Aussprache über das kirchliche Leben, Jahresbericht 2019 Die beleuchtenden Berichte können ab Donnerstag, 21. November 2019, auf unserer Homepage www.knonau.ch heruntergeladen werden oder sie werden auf Verlangen kostenlos zugestellt. Information zur Versammlung der Sekundarschule: Die Gemeindeversammlung der Sekundarschule Knonau, Maschwanden, Mettmenstetten findet am Montag, 2. Dezember 2019, 19.30 Uhr in der reformierten Kirche in Maschwanden statt. 5. November 2019 Gemeinderat Knonau

• Reglement Mehrzweckgebäude Stampfi vom 29. November 2011 • Gebührenverordnung vom 14. Juni 2018 • Gemeinderatsbeschluss vom 29. Oktober 2019; Festsetzung neue Stundenansätze Wahlbüro Die Beschlüsse sind der Publikation unter www.amtliche-nachrichten.ch angehängt und liegen während der Rekursfrist bei der Gemeindeverwaltung, Stampfistrasse 1, 8934 Knonau, zur Einsicht auf. Gegen diese Beschlüsse kann innert 30 Tagen, von der Mitteilung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausfertigung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen. 5. November 2019 Gemeinderat Knonau

Einladung zu Gemeindeversammlungen Die Stimmberechtigten werden zu den am Mittwoch, 4. Dezember 2019, im Saal der Engelscheune (Dorfplatz) stattfindenden Gemeindeversammlungen eingeladen.

Kirchgemeindeversammlung Die Stimmberechtigten der ev.-ref. Kirchgemeinde Stallikon-Wettswil werden eingeladen zur Kirchgemeindeversammlung: Sonntag, 8. Dezember 2019, 11.15 Uhr, nach dem Gottesdienst, Kirchgemeindesaal Wettswil, anschliessend Apéro Traktandum 1. Genehmigung des Voranschlages 2020 und Festsetzung des Steuerfusses auf 8 % (Vorjahr 8 %). Der Voranschlag wird in der ChileZiitig des reformiert. Nr. 12 vom 29. November 2019 publiziert. Die Kirchenpflege freut sich über Ihre Teilnahme an der Kirchgemeindeversammlung. Die Akten liegen ab Mittwoch, 6. November 2019, in den Gemeindekanzleien Stallikon und Wettswil auf. Die Kirchenpflege

20.00 Uhr Polit. Gemeinde Rifferswil Geschäfte: 1. Budget 2020 Genehmigung (Festsetzung Steuerfuss 106 %) 2. Sanierung Liegenschaft Geb. Vers.-Nr. 146 (Jonenbachstr. 16) Abnahme Bauabrechnung 3. Sanierung Liegenschaft Geb. Vers.-Nr. 142 (Jonenbachstr. 14) Abnahme Bauabrechnung 20.30 Uhr: Evang.-ref. Kirchgemeinde Rifferswil Geschäft: Budget 2020 Genehmigung (Festsetzung Steuerfuss 14 %) Bemerkungen und Hinweise Anträge usw. zu den vorstehenden Geschäften können ab Mitte Woche 47 in der Gemeindekanzlei, Jonenbachstr. 1, 8911 Rifferswil, eingesehen und auf der Homepage www.rifferswil.ch heruntergeladen werden. Kostenlose Zustellung auf Verlangen. Anfragen i. S. von § 17 GG sind bis spätestens Ende W. 47 an den Gemeinderat oder die evang.-ref. Kirchenpflege schriftlich einzureichen.

5. November 2019

5. November 2019

Stadt Affoltern am Albis Bereich Hochbau und Umwelt

Gemeinderat Rifferswil Evang.-ref. Kirchenpflege Rifferswil

Nach 34 Jahren frauenärztlicher Tätigkeit in Affoltern ist die Zeit gekommen, meine Praxis in jüngere Hände zu übergeben. Es freut mich, dass mit Dr. med. Daniel Ryser ein kompetenter und erfahrener Facharzt diese Aufgabe am 1. November übernommen hat. Die bisherige Telefonnummer 044 761 88 66 bleibt bestehen. Meinen Patientinnen, die mir teilweise jahrelang treu geblieben sind, danke ich für ihr Vertrauen und wünsche ihnen alles Gute. Dr. med. Peter Studer

Todesfälle Wettswil am Albis Am 31. Oktober 2019 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Bärlocher geb. Wey, Margrit geb. 1. Januar 1944, wohnhaft gewesen in Wettswil am Albis. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Bestattungsamt Wettswil am Albis

Fahrzeuge Kaufe Autos Busse, Lieferwagen, Jeeps, Wohnmobile & LKW. Barzahlung. Telefon 079 777 97 79 (Mo–So)


Bezirk Affoltern

Politik zum selber Durchspielen Wie entsteht ein Gesetz? Wer ist daran beteiligt? Mit dem neuen Politikvermittlungstool «The Lawmaker» schlägt der Zürcher Kantonsrat eine Brücke zwischen Rathaus und Schulzimmer. Ein in Zusammenarbeit mit der ZHdK entwickeltes Tool erklärt Politik anhand eines virtuellen Flipperkastens. Politik zum Ausprobieren – auf dem Smartphone genauso wie in der Schule. Dabei sollen die Gesetzgebungsprozesse nicht nur erklickt werden. Auch ein Planspiel ist Teil des Pakets und lädt dazu ein, die Beratung eines politischen Geschäfts in der Gruppe durchzuspielen.

Online frei zugänglich Für den Besuch des Rathauses – der dritte Teil des Pakets – sind die Schülerinnen und Schüler damit top vorbereitet. Zum krönenden Abschluss erhalten die Schulklassen eine Dokumentation ihrer eigenen Gesetzesberatung und damit eine Erinnerung an ihren Einsatz als Lawmaker. Das Politikvermittlungstool ist seit gestern Montag online frei zugänglich. Hier können Klassenlehrerinnen und -lehrer auch die Anleitung zum Planspiel beziehen. (pd.) www.thelawmaker.ch.

wir gratulieren Zum 80. Geburtstag Anna Elisabetha Tschopp-Hunkeler in Obfelden ist heute Dienstag, 5. November, vor 80 Jahren auf die Welt gekommen. Wir gratulieren ihr von Herzen und wünschen eine schöne Geburtstagsfeier und viel Freude.

Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 26 352 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Christine von Burg Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 inserat@weissmedien.ch Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli Telefon 058 200 57 14, M 079 682 37 61 kaspar.koechli@chmedia.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss Inserate: Dienstagausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Abonnementspreise: ¼ Jahr Fr. 79.– ½ Jahr Fr. 97.– 1 Jahr Fr. 170.– Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.chmedia.ch Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.chmedia.ch

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Ist es in Ordnung, auf seine Kinder wütend zu sein? Elterntrainerin Christelle Schläpfer referierte am 11. Elternbildungsmorgen Unteramt Belastbarkeit ist nicht nur im Berufsleben eine zentrale Anforderung. Eltern sehen sich tagtäglich mit der Herkulesaufgabe konfrontiert, ihre Kinder zu erziehen und ihnen das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben mitzugeben. Dies bringt Eltern oft an ihre Belastungsgrenzen – und darüber hinaus. ................................................... von salomon schneider Der Vortrag «Eltern und Wut» der Elterntrainerin Christelle Schläpfer stiess bei den Unterämtler Eltern auf riesiges Interesse. Als Einstieg formulierte sie die Frage: «Ist Wut etwas Schlechtes?» Mehrere Eltern meldeten sich zu Wort und waren sich schnell einig, dass Wut manchmal entweichen muss. Gleichzeitig haben sie jedoch ein schlechtes Gewissen, wenn sie sie an den Kindern auslassen. Stress sei der Katalysator von unkontrollierbaren Emotionen, erläuterte Christelle Schläpfer: «Entwicklungspsychologisch reagieren Menschen auf Gefahren mit Angriff, Flucht oder Einfrieren. Wir alle kennen hunderte Arten, wie Kinder uns zur Weissglut bringen können. Kinder werden in solchen Situationen von unserer Psyche als Gefahr wahrgenommen. Dann können wir nicht mehr konstruktiv reagieren. Wir haben dann keinen Zugriff mehr auf unseren Verstand und können das gesamte Wissen, wie wir am besten reagieren sollten, nicht mehr abrufen.»

Stressregulierung als Schlüssel Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A.

Dienstag, 5. November 2019

Stressregulierung sei deshalb der Schlüssel zur Ausgeglichenheit. Da alle Menschen unterschiedliche Prägungen mitbringen, werden alle Eltern durch andere Verhaltensweisen ihrer Kinder gestresst. «Was Sie am meisten stresst, werden Sie zu vermeiden versuchen. Dieses Vermeidungsverhalten ist es, das so viel Energie aussaugt. Wer harmoniebedürftig ist, wird Stress und Schmerz vermeiden wollen, wer Kritik und Lächerlichkeit scheut, wird perfektionistische Ansprüche an sich selbst und sein Umfeld stellen. Wer Unwichtigkeit oder

Christelle Schläpfer erläutert, dass es essenziell ist, die Person als Ganzes und ihr Verhalten zu trennen. So kann kommuniziert werden, dass man eine Person liebt und gleichzeitig mit manchen Verhaltensweisen nicht einverstanden ist. (Bild Salomon Schneider) Bedeutungslosigkeit fürchtet, wird alles tun, um die Kontrolle zu behalten und wer Ablehnung und Konflikte scheut, wird viel Energie darin investieren, anderen zu gefallen und dadurch die Handlungsfähigkeit verlieren», erläuterte Christelle Schläpfer und fuhr fort: «Es gibt immer äussere Umstände, sogenannte Stressoren, die wir nicht ändern können. Diese bilden den Rahmen für unsere Handlungen. In diesem Rahmen haben wir aber sehr viele Handlungsfreiheiten.»

Der ganz alltägliche Wahnsinn Anschliessend konnten sich die Eltern austauschen darüber, was sie am Verhalten ihrer Kinder am meisten stresst. Sofort schwoll der Lärmpegel in der Aula an und die Eltern schienen es zu geniessen, sich auch einmal über die Schattenseiten des Elternseins auslassen zu können. Der Vortrag enthielt mehrere dieser Austauschblöcke, die einem vor Augen führten, dass alle im selben Boot sitzen und vergleichbare Herausforderungen zu bewältigen haben. Christelle Schläpfer: «Heute sprechen wir nur über die Stressoren aus dem Familienkontext. Der Alltag hält aber noch ganz viele weitere Stressoren für uns bereit und wir dürfen nicht vergessen, dass auch unsere Verhaltensweisen als Stressoren wahrgenommen werden können, beispielsanzeige

Auto-Einbrecher festgenommen Die Kantonspolizei Zürich hat am späten Donnerstagabend, 31. Oktober, in Affoltern einen mutmasslichen Fahrzeugeinbrecher festgenommen. Kurz vor 23 Uhr ging bei der Kantonspolizei Zürich am Donnerstagabend die Meldung ein, dass in einer öffentlichen Tiefgarage in mehrere Fahrzeuge eingebrochen worden sei. Die daraufhin ausgerückten Polizeipatrouillen leiteten sofort eine Nahbereichsfahndung ein. Dabei konnte in Tatortnähe ein verdächtiger junger Mann angetroffen und einer Kontrolle unterzogen werden. Bei dieser Kontrolle fanden die Polizisten im Hosenbund des Mannes Einbruchswerkzeug, worauf sie diesen verhafteten. Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 18-jährigen, nicht im Bezirk Affoltern wohnhaften Schweizer. Er wird der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis zugeführt.

weise vom Lehrkörper oder den Kindern. Gerade wenn unsere Ideologien angegriffen werden, setzen wir uns selber unter Stress und wirken als Stressverstärker. Gleichzeitig sind wir unsere härtesten Kritiker und geraten schnell in eine Abwärtsspirale, wenn wir unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden.»

Die Ebenen der Stressbewältigung Es gibt drei Ebenen auf denen Strategien zur Stressbewältigung angepackt werden können: die instrumentelle, die kognitive und die regenerative. Christelle Schläpfer: «Stressbewältigung ist vor allem die Kunst, kleine Schritte zu machen und Momente der Ruhe zu schaffen. Wir brauchen täglich kleine Oasen, in denen wir zur Ruhe kommen können. Auf der instrumentellen Ebene heisst das, dass wir einen Rahmen schaffen, der uns Atempausen ermöglicht. Auf der kognitiven Ebene können wir in diesen Ruhepausen einen Schritt zurück machen und uns überlegen oder informieren, wie wir besser agieren und reagieren können. Auf der regenerativen Ebene können wir in diesen Momenten Ruhe finden, Kraft tanken. Wenn wir uns an diese Strategien halten, können wir die Emotionen abkühlen lassen, bevor wir erziehen und gemeinsam mit den Kindern Lösungen erarbeiten.»

Einfache Tipps für gestresste Eltern - Probleme sollten erst angegangen werden, wenn sich alle Beteiligten wieder beruhigt haben. - Ich-Botschaften verwenden ist zentral. Es ist wichtig, dem Kind zu sagen, dass man durch sein Verhalten wütend wurde oder verletzt worden ist. Es darf jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass das Kind als Person schuld an der eigenen Wut ist. - Wer den Kindern Alternativen bietet, kann das Verhalten besser steuern. Wenn die Kinder beispielsweise die Wahl haben, ob sie vor dem Anziehen des Pyjamas die Zähne putzen wollen oder danach, vermittelt den Kindern, dass sie ernst genommen werden. - Die Aussage «Das ist doch nicht so schlimm» sollte aus dem Wortschatz gestrichen werden. Das Gegenüber fühlt sich dadurch nicht ernst genommen. - Wer sich vorstellt, was man der besten Freundin oder dem besten Freund in einer vergleichbaren Stresssituation raten würde, kann den Stresskreislauf durchbrechen. www.edufamily.ch


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Bezirk Affoltern

hinter-gründe

Letzter Befehl: «Abtreten!»

Nur Einer darf nach Bern

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uf 17 verschiedenen Listen waren sie aufgeführt, die 29 Ämtler Kandidierenden für den Nationalrat. Doch nur einer hat das Billett nach Bundesbern geschafft: Martin Haab aus Mettmenstetten. Als aktiver Bauer hat er Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt auf seine Fahne geschrieben. Hans-Ulrich Bigler wurde abgewählt. Als Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands mit Sitz in Bern wird er aber wohl weiterhin die Politik auf nationaler Ebene beeinflussen können. 28 Damen und Herren «Säuliämtler» sind also nach dem 20. Oktober wieder in ihren Alltag eingetaucht. Sie werden zum Teil vielleicht in vier Jahren als erneut Kandidierende ein Revival feiern können. Wenigstens dürfen sie ihre Visitenkarte jetzt mit dem Aufdruck «alt Nationalratskandidat» schmücken. Sehr unterschiedlich waren die Aktivitäten im Wahlkampf. Vereinzelt konnte man im Plakat-Wildwuchs längs der Strassen auch einige Ämtler Gesichter erspähen. Bei anderen standen Inserate oder Flyers im Vordergrund, doch von den vielen Listenfüllern hörte man ausser der Vorstellung im «Anzeiger» kaum etwas. Über Einige in vorderen Positionen wurde nach dem Wahltag recht ausführlich berichtet. Daniel Sommer aus unserer Stadt vor dem Albis, bereits Panaschierkönig bei den Kantonsratswahlen, hat sich auf der Liste um einen Rang verbessert. Das «Ziel Bern» hat er weiterhin vor Augen. David Vogelsanger hat Spitzenkandidat Valentin Landmann nicht überholt, sondern ist zwei Ränge zurückgefallen. Hannah Pfalzgraf träumt von einer gerechteren Schweiz und möchte die Ehe öffnen. «Vielleicht wäre es das einfachste, die Ehe ganz abzuschaffen», wird sie im «Anzeiger» zitiert. Da geht mir unweigerlich mein erster Auftritt als Zivilstandsbeamter von Hausen a. A. im Frühjahr 1960 durch den Kopf, als ich 21-jährig ein junges Pärchen zusammenbrachte. Scheinbar war mein Einstand in dieser anspruchsvollen Aufgabe nicht so schlecht, jedenfalls hielt die Ehe. «Trauung» wäre nach Theorie Pfalzgraf künftig wohl gar ein Unwort. Nun werden in Bundesbern aufgrund der Wahlergebnisse die Karten neu gemischt. Trotz Klimawandel hoffe ich, dass meine nächste Fahrt mit dem eigenen Auto nicht schon a priori als Untat eingestuft wird. Über künftige Ämtler Bundesräte oder Kandidaturen für das Kantonsratspräsidium will ich im Moment nicht weiter orakeln. Schade ist, dass kaum die Hälfte der Stimm-Berechtigten am Wahlgang teilnahm. Es wäre wohl jedermann in der Lage gewesen, sich ein Bild über die Kandidierenden und ihre Wertvorstellungen zu machen. Dies die WahlNachlese eines alt Nationalratskandidaten von 1975. Erich Rüfenacht

Ökologische Bedrohung «Welthandel und Umweltzerstörung» so lautet der Titel des Jahrbuchs 2019, welches der linke Thinktank «Denknetz» gestern Montag in Zürich vorgestellt hat. Mit-Herausgeber ist Stefan Kessler aus Affoltern. Die Schweiz ist eines der drei Zentren des Welthandels mit Rohstoffen. Allen Prognosen vom Ende des Freihandels infolge von Handelskriegen und Protektionismus zum Trotz steigt das Ausmass des weltweiten Handels rapide. Was muss geschehen, um diese Entwicklung zu stoppen? Der Sammelband widmet sich insbesondere den Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Strukturen. So auch der Beitrag von Stefan Kessler: «Land Grabbing – der Neo-Kolonialismus». Welthandel und Umwelt, ISBN: 978-3-85990-370-8

Dienstag, 5. November 2019

370 Soldaten und Unteroffiziere wurden feierlich aus der Wehrpflicht entlassen

Der letzte Tag im Militär: Abtreten unter den Gemeindefahnen des Kantons Zürich. (Bilder Martin Mullis)

In der Kaserne Birmensdorf entliess Regierungsrat Ernst Stocker 370 Soldaten und Unteroffiziere aus den Bezirken Affoltern, Dielsdorf, Hinwil und Uster aus der Wehrpflicht. Rund 90 Ehrengäste und Behördenmitglieder aus den Gemeinden verfolgten den feierlichen Akt. ................................................... von martin mullis Auf diesen Tag werden sich vermutlich nicht wenige Dienstpflichtige bereits schon in den ersten Tagen der Rekrutenschule gefreut haben. Allerdings mussten diese Wehrpflichtigen entgegen den früheren Zeiten nur gerade rund zehn Jahre auf den letzten Befehl: «Abtreten!» warten, werden doch Soldaten und Unteroffiziere heute bereits im Alter von rund 30 Jahren aus der Dienstpflicht entlassen. Die höheren Grade bleiben hingegen noch länger eingeteilt. Hauptleute etwa dürfen erst mit 42 Jahren den Dienst quittieren.

44 Dienstpflichtige aus dem Säuliamt Am letzten Donnerstag entliess Regierungsrat Ernst Stocker total 370 Männer und eine Frau aus den vier Bezirken Affoltern, Dielsdorf, Uster und Hinwil, darunter waren 44 Dienstpflichtige aus dem Säuliamt. Die Wehrleuteentlassung begann bereits um neun Uhr morgens mit der Abgabe des Armeematerials. Die Militärverwaltung des Kantons Zürich organisiert die materielle und administrative Abwicklung, welche militärisch geordnet innerhalb von gut zwei Stunden durchgeführt wird. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Militärverwaltung und des Armeelogistikzentrums Hinwil, stehen auch 62 Armeeangehörige des Betriebsdetachements des Kantons Zürich im Rahmen ihres ordentlichen Wiederholungskurses im Einsatz. Der Kreiskommandant Oberst Daniel Bosshard, begrüsste die Gäste, darunter Thomas Bär, Chef des Amts für Militär und Zivilschutz. Unter den Gästen waren Statthalter Claude Schmidt, Oblt. Markus Huber der Kan-

Dankte für geleistete Dienste: Regierungsrat Ernst Stocker.

tonspolizei, Martin Ott, Kommandant der Stadtpolizei Affoltern sowie eine Gemeindepräsidentin, zwei Gemeindepräsidenten und zahlreiche Behördenmitglieder aus den Säuliämtler Gemeinden.

lein durch ihre Präsenz als eine sehr gute Versicherung zu betrachten sei. Er dankte zum Schluss seiner Ausführungen im Namen des Gesamtregierungsrats den abtretenden Wehrpflichtigen für ihre geleisteten Dienste.

Eindrückliche Rede von Regierungsrat Ernst Stocker

«Abtreten!» verursachte keine Tränen

Regierungsrat Ernst Stocker wandte sich mit einer eindrücklichen Rede an die abtretenden Soldaten und Unteroffiziere. Dabei betonte er, dass vor fünf Jahren fast drei Viertel aller Stimmenden sich an der Urne für die Beibehaltung der Wehrpflicht ausgesprochen haben. Für diesen breiten Rückhalt der Armee in der Bevölkerung sei nicht zuletzt das Milizsystem verantwortlich, hielt er fest. Ein derartig deutliches Bekenntnis zur Armee sei vermutlich weltweit einmalig und bedeute unmissverständlich die demokratische Legitimierung. Im Weiteren betonte der Finanzdirektor, dass die Schweiz heute als eines der innovativsten Länder der Welt gelte und die Landesverteidigung al-

Mit der Feststellung: «Sie haben mit Ihrem Einsatz in der Armee einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes beigetragen», schloss er seine Rede und erhielt grossen Applaus. Der letzte Befehl «Abtreten!» verursachte allerdings keinen Ausbruch überschäumender Freude, sicher konnten aber auch keine feuchten Augen infolge des Abschieds aus dem Militärdienst festgestellt werden. Für die stimmige musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses sorgte das Militärspiel Uster. Der anschliessende Apéro bot sowohl für die frischgebackenen «Veteranen» als auch für die Gäste die ausgezeichnete Gelegenheit, sich über vergangene Erlebnisse im Militär auszutauschen.

Nächtliche Partys mit Nebenwirkungen Auf dem Platz im Zentrum Oberdorf wird gerne gefeiert – nicht für alle ist das angenehm Das Zentrum Oberdorf in Affoltern ist am Freitag- und Samstagabend vor allem bei Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt. Ab und zu führt das zu Konflikten. Karin Merian von der Jugendarbeit Affoltern wünscht sich in Affoltern mehr öffentlich zugängliche Räume für Junge. ................................................... von livia häberling Vor zwei Wochen ist die Party mal wieder ein bisschen ausgeartet: Am Schluss flogen Blumenstöcke. Das zumindest vermutet Daniel Voit, Marktleiter der Migros, die im Zentrum Oberdorf in Affoltern eine Filiale betreibt. «Vielleicht hat jemand damit Weitwurf geübt.» Der Grossverteiler lagert einen Teil seines Blumensortiments draussen vor dem Haupteingang. Mehrere Töpfe mit Pflanzen waren über das Wochenende aus den Regalen genommen und kaputtgemacht worden, die Überreste lagen am Montagmorgen auf dem Platz vor dem Haupteingang verstreut. Man will den Vorfall nicht überbewerten, aber auch nicht banalisieren. «Natürlich sollte das nicht passieren», sagt er. Überreste der Partys – also Abfall oder leere Wodka-Flaschen – habe es regel-

mässig, aber ein, zwei Mal im Jahr scheine die Feier zu eskalieren, dann komme es auch vor der Migros zu Sachbeschädigungen. Einmal sei eine Scheibe eingeschlagen worden, ob dies ebenfalls im nächtlichen Partyrausch passiert ist, wisse man nicht. Auch das Café «Il Castello» war schon von Sachbeschädigungen betroffen. Vor dem Lokal stehen zwei Tischchen. Um den Platz farbiger und freundlicher zu gestalten, hat Maria Krizan dazwischen einen Topf hingestellt und Blumen darin gesetzt. Auch ihre Pflanzen wurden kürzlich ausgerupft und auf den Boden geschmissen. Nicht zum ersten Mal, wie sie sagt. Auch Decken wurden schon gestohlen, am helllichten Tag. Beklagen möchte sie sich nicht, sie sagt, es habe sie einfach traurig gemacht, als sie gesehen habe, was mit ihren Blumen passiert sei. Der Kantonspolizei Zürich und der Stadtpolizei Affoltern sei das Zentrum Oberdorf «ein Begriff», heisst es auf Anfrage. Besonders bei Jugendlichen sei der teilweise überdeckte Platz beliebt. Durch dessen Bauart entstehe eine Art Hohlkörper, der den Lärmpegel erhöhen könne. Trotzdem habe die Anzahl der Lärmbeschwerden oder Anzeigen wegen Sachbeschädigung nicht zugenommen. Im bezirksinternen Vergleich mit anderen Jugendtreffpunkten schätzt die Kantonspoli-

Der öffentliche Platz im Zentrum Oberdorf ist am Wochenende ein beliebter Treffpunkt. Ab und zu kommt es zu Schäden. (Bild Livia Häberling) zei die Lage im Zentrum Oberdorf derzeit als normal ein.

«Mehr autonome Räume» Gibt es in Affoltern genügend Orte für Jugendliche? Ja und nein, sagt Karin Merian, Soziokulturelle Animatorin bei der Jugendarbeit Affoltern. «Es gibt zwar viele öffentliche Räume, allerdings wenige, an denen die Jugendlichen toleriert sind und sich unbeobachtet aufhalten können», sagt sie. Die Jugendarbeit Affoltern bietet den jungen Erwachsenen an den Wochenenden deshalb ein regelmässiges Abendprogramm an. Im Winterhalbjahr ist das zum Beispiel die Sportnight in der

Turnhalle, oder ganzjährig die Jugendbar. Wichtig sei allerdings nicht nur, dass es für die Jugendlichen einen Ort gebe, wo sie hinkönnten: «Es wäre schön, wenn es in Affoltern mehr Räume gäbe, welche die Jugendlichen autonom nutzen könnten.» Einen solchen Raum betreibt die Jugendarbeit Affoltern bereits: Ein Tonstudio, in dem Musik produziert werden kann – und das die Jugendlichen stundenweise mieten können. Dieses Angebot sei sehr beliebt, letztes Jahr sei man an die Kapazitätsgrenze gestossen, so Merian. Derzeit wird das Studio saniert (der «Anzeiger» hat berichtet), danach darf man sich dort wieder austoben. Am Mikrofon. Ganz legal.


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Dienstag, 5. November 2019

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Ein Zeichen des Himmels zum Abschluss Zufriedene Gesichter auch beim letzten Anlass des 1000-Jahr-Rifferswil-Jubiläums Der neue Dorfbackofen und die monatlichen Lokalmärkte werden das 1000-Jahr-Jubiläum von Rifferswil überdauern. Das freut Gemeindepräsident Christoph Lüthi. ................................................... von martin platter Was für ein Abschluss der 1000-JahrFeierlichkeiten in Rifferswil! Kurz bevor sich die Festgemeinde für das abschliessende Konzert des Collegium Vocale Grossmünster in die Kirche begibt, reisst der regenwolkenverhangene Himmel einen Spalt breit auf. Gerade genug, um die Kirche in warmes Abendlicht zu tauchen und über dem Gotteshaus einen Regenbogen zu spannen. Reihum zufriedene Gesichter. Allen voran Gemeindepräsident Christoph Lüthi. Er sagte: «Die Leute sind das ganze Jahr immer wieder zusammengekommen, um gemeinsam zu feiern. Was mich besonders freute, waren die vielen neuen Gesichter, die sich engagiert haben.» Lüthis persönliches Highlight war das Sommerfest. «Das war besonders vielseitig und hatte für alle Alters- und Interessengruppen etwas.» Angetan war der Gemeindepräsident von der Tyrolienne und den zahlreichen, virtuos gespielten Konzerten am Abend, die jeden Musikgeschmack bedienten.

Konzert der «Jungjodler vo Huuse» am Sonntagmittag in der Mehrzweckhalle. (Bilder Martin Platter)

Der Backofen als Publikumsmagnet Lüthi hofft nun, dass der neuerstellte Backofen im Gemeindezentrum und die monatlichen Lokalmärkte weiterhin so viele Leute anziehen wie im Jubiläumsjahr. «Wir werden das von Seite der Behörde nach Kräften unter-

Voller Einsatz an der Volleyballnacht.

«Es finden keine Verhandlungen statt»

Zum Abschluss am Sonntagabend ein Zeichen des Himmels. (Bild Christa Brunhart)

stützen», stellte er in Aussicht. Freude hatte auch Schulleiterin Barbara Abt, auch wenn sie nicht allen Anlässen beiwohnen konnte. Sie sagte: «Das war eine tolle Sache. Die Feste haben viel für die Kinder geboten. Aber auch die Erwachsenen wurden gut abgeholt.» Abts persönliches Highlight sind die schön dekorierten Fenster, die sich derzeit durch alle Schulhäuser um den Pausenplatz ziehen. OK-Mitglied Christa Brunhart zeigte sich dankbar: «Viele der Angebote entstanden aus der Eigeninitiative der Leute. Die Menschen kamen also nicht nur an die Jubiläumsfeste, um zu konsumieren. Sie produzierten selber auch Angebote und liessen die Gemeinschaft davon profitieren. Das war eine echte Bereicherung und hat uns vom Organisationskomitee entlastet.»

«Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten»

Sprecher dementiert Verkauf des Uto Kulm

Viel Kloster Kappel im neuen Buch von Barbara Hutzl

Der Tages-Anzeiger spekulierte gestern über einen Verkauf des Betriebs auf dem Zürcher Hausberg. Die Verkaufsabsichten bestünden schon lange, sagt Mediensprecher Benjamin Styger. Verhandlungen fänden derzeit keine statt.

In diesen Tagen ist das neue Buch von Barbara Hutzl-Ronge beim AT Verlag in Aarau erschienen. Dass die Vernissage im Kloster Kappel stattfand, ist kein Zufall.

ren stattgefunden, nun, ab Sommer 2019, hätten sich die Verhandlungen intensiviert. In der Gemeinde Stallikon, auf deren Grundstück sich die Anlage befindet, habe man die Berichte über einen Verkauf «zur Kenntnis genommen», sagt Gemeindeschreiber Roberto Brunelli. Man sei über einen anstehenden Eigentümerwechsel nicht orientiert, sagt er – betont jeKommt es auf dem Üetliberg bald doch auch, dass es sich hierbei um zu gewichtigen Veränderungen? Im einen privaten Liegenschaftsverkauf Tages-Anzeiger hiess es am Montag, handle, bei dem die Gemeinde übliInhaber Giusep Fry prüfe derzeit cherweise erst nach dem Handwechsel einen Verkauf des «Uto Kulm». Erste vom Grundbuchamt informiert werde. Sondierungen hätten bereits vor Jah- «Natürlich wünschen wir uns, dass der Hotel- und Restaurantbetrieb weitergeführt wird, unabhängig davon, wer der Eigentümer ist.» Inhaber Giusep Fry wollte sich zu den Berichten nicht äussern. Sprecher Benjamin Styger betont, dass Fry in der Vergangenheit nie abgeneigt war, die Anlage zu verkaufen, falls ein passendes Angebot vorliegen sollte. «Klar hat er ein offenes Ohr, dies allerdings schon lange.» Derzeit fänden keine Verhandlungen Im Zentrum der Spekulationen: Hotel und Restaurant Uto statt, sagt er. (lhä) Kulm. (Archivbild Salomon Schneider)

«Es waren exzellente Leute aus dem Kloster Kappel, welche die Zürcher Reformation in entscheidenden Momenten unterstützten und sogar bestimmten», sagt Barbara Hutzl-Ronge, die

mit Stadtführungen zum Thema «500 Jahre Reformation» seit 2017 ein breites Publikum begeistert. Allen voran der junge Heinrich Bullinger, der als eigenständiger Reformator neben Zwingli anzusehen ist. Mit gerade achtzehn Jahren hatte der junge Mann schon seinen Glauben reformiert. Die Stelle als Schulmeister im Kloster Kappel hatte er nur unter der Bedingung angenommen, dass er nicht Mönch werden und nicht an der Messe teilnehmen müsse. In seinem Unterricht hatte er gleich 1523 begonnen, die Bibel nach seinen reformierten Grundsätzen auszulegen, womit er in Kappel zwei Jahre früher eine reformierte Bibelschule betrieb, als Ulrich Zwingli, der seine «Prophezey» am Grossmünsterstift erst 1525 eröffnen konnte. 1531, nachdem Zwingli im Zweiten Kappeler Krieg gefallen war, und die Zürcher nicht nur den Krieg, sondern auch ihren streitbaren Anführer verloren hatte, war es Heinrich Bullinger, der den Zürchern neuen Mut gab und Zwinglis Reformation weiter gestaltete – volle 44 Jahre lang.

«Grossartige Geschichtenerzählerin»

«Zürich - Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten», Barbara Hutzl-Ronge / Martina Issler, AT Verlag in Aarau 2019, 392 Seiten, gebunden. ISBN 978-3-03902-042-3.

Nicht vergessen werden darf der Kappeler Abt Wolfgang Joner, der Zwingli bei der Disputation beigestanden war, sich danach aufs Pferd geschwungen hatte, um im Säuliamt die Ideen der Reformation zu verkünden. Da kommen schon einige überraschende Geschichten in Zürich zusammen, die ihren Ursprung in der Kappeler Refor-

Autorin Barbara Hutzl-Ronge. (Bild zvg.) mation haben. Sodass die Autorin gern sagen kann: «Obwohl Zürich draufsteht, ist viel Kloster Kappel drin.» «Barbara Hutzl-Ronge ist eine grossartige Geschichtenerzählerin», schreibt Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster, im Vorwort. «Die Spaziergänge haben es in sich. Sie nähren die kindliche Freude, Altes neu zu sehen, Vergangenes zukünftig in Erinnerung zu behalten, an jeder Ecke stehen zu bleiben, weil man schon wieder etwas sieht, noch etwas entdeckt.» Die Bilder der Stadtzürcher Fotografin und Architektin Martina Issler bestechen durch einen frischen Blick auf scheinbar Bekanntes und inspirieren zu einer mussevollen Wahrnehmung der Spaziergänge. (pd.)



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Dienstag, 5. November 2019

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Das Steuersystem auf Bundesebene revolutionieren? In Affoltern wurde erstmals öffentlich über die Idee einer Mikrosteuer diskutiert Was die Initianten einfach, fair, transparent und effizient nennen, ist für die Gegner in weiten Teilen das pure Gegenteil: Eine Mikrosteuer auf bargeldlosen Zahlungsverkehr, wie sie nun ein Initiativkomitee auf den Weg bringen will, war Thema im «LaMarotte» in Affoltern. ................................................... von werner schneiter «Sie erleben heute eine Schweizer Premiere», kündigte Gesprächsleiter Urs P. Gasche den zwei Dutzend Interessierten an. Tatsächlich wurde erstmals kontradiktorisch über die Mikrosteuer diskutiert. Auf der einen Seite zwei Mitglieder einer Gruppe, deren Initiative derzeit bei der Bundeskanzlei in finaler Prüfung ist: der ehemalige Banker und Vermögensverwalter Felix Bolliger sowie der Zürcher Finanzprofessor Marc Chesney. Sie standen zwei dezidierten Gegnern einer solchen Steuer gegenüber: Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes aus Affoltern und nicht mehr gewählter FDP-Nationalrat, sowie Marco Salvi von Avenir Suisse.

Direkte Bundessteuer, Mehrwertsteuer und Stempelsteuern ersetzen Mit der Einführung einer Mikrosteuer würde das Steuersystem auf eidgenössischer Ebene völlig ändern. Sie wäre geradezu revolutionär und würde die

Mehrwertsteuer, die direkte Bundessteuer und die Stempelsteuer ersetzen. Auf kantonaler Ebene würde sich nichts ändern; Kantone behalten ihre Steuerhoheit und erheben nach wie vor Einkommens- und Gewinnsteuern. Laut Initiativtext würde der Bund bei einer Mikrosteuer auf jeder Belastung und Gutschrift des bargeldlosen Zahlungsverkehrs einen einheitlichen Steuersatz von maximal 5 Promille erheben. Marc Chesney beziffert das Volumen der elektronischen Transaktionen in der Schweiz auf 100 000 Milliarden Franken. Allein mit einer Mikrosteuer von 1 Promille ergäbe das 100 Milliarden Franken Steuereinnahmen – also etwa das Doppelte des jetzigen Systems auf Bundesebene. Wer also am Bankomaten 100 Franken abhebt, dem würde ein Rappen davon als Mikrosteuer abgezogen. «Diese Steuer ist einfacher, günstiger, gerechter und reduziert die Bürokratie», glaubt Chesney, der die Mikrosteuer als Antwort auf die weiter fortschreitende Digitalisierung sieht. Für Felix Bolliger ist sie die Antwort auf die Finalisierung der Wirtschaft durch Technologien. «Da fliessen heute ganz andere Geldmassen.»

Mit diesem System weltweit allein «Mein erster Eindruck: eine gute Idee, weil die Steuerbasis breit und der Steueransatz tief ist», sagte HansUlrich Bigler und liess sogleich ein Aber folgen: Die Gefahr, dass die Mikrosteuer Ausweichmöglichkeiten für Transaktionen begünstige, sei nicht

Erste öffentliche Diskussion über die Mikrosteuer im Kulturkeller LaMarotte in Affoltern, von links: Hans-Ulrich Bigler, Marco Salvi, Urs P. Gasche (Moderator), Felix Bolliger und Marc Chesney. (Bild Werner Schneiter) von der Hand zu weisen. Ihn stören die leichten Umgehungsmöglichkeiten und die Tatsache, dass die Steuerpolitik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Oecd) mit der Umsatzbesteuerung in eine ganz andere Richtung geht. «Die Schweiz stünde mit diesem System weltweit allein da und käme wohl wieder auf die schwarze Liste», schob Bigler nach. Ihm fehlt bei der Mikrosteuer die Progression, ein gesellschaftspolitisch wichtiger Punkt. Auch Salvi sieht darin Abwanderungsgefahr der Finanzwirtschaft. «Das wollen wir nicht.» Bolliger erkennt in der Mikrosteuer die Chance, unnötige Transaktionen zu bremsen. Er sieht die Banken, hoch spezialisiert in Gebührenbelastung, quasi als ideale Steuereintreiber mit Selbstdeklarationspflicht, die für ihre Aufwendungen mit 10 Prozent entschädigt werden sollen. «Das würde wieder zu grösserem administrativem Aufwand füh-

ren», entgegnete Bigler. 100 Milliarden Steuereinnahmen – «jemand muss das zahlen – das sind Sie», ergänzte Salvi, der bei der Mikrosteuer ein enormes Abweichungsproblem sieht: «Mal sind es 100, mal 80 oder 60 Milliarden Einnahmen.»

Ist die Mikrosteuer gerecht? Anders die Initianten: Sie glauben daran, dass die Mikrosteuer eine stabilere Situation ergäbe und Anreiz sei, in der Schweiz zu arbeiten. Sie sind sogar überzeugt, dass andere Länder dieses neue System kopieren würden. Die Mikrosteuer würde nach ihrer Ansicht nicht nur die Zahl der Transaktionen reduzieren, sondern sie sehen darin auch ein Mittel gegen die Spekulation. Dem könne man mit dem Ändern von Börsenregeln begegnen, entgegnete Salvi und erntete beim Thema Steuergerechtigkeit Widerspruch für die Behauptung, wonach Millionäre nicht

mehr Transaktionen tätigen als weniger Reiche. Ja, ist die Mikrosteuer gerecht? Auch hier scheiden sich die Geister. Chesney behauptete, dass die Progression auch bei der Mikrosteuer spielt. Wer mehr Transaktionen tätigt, zahlt mehr Steuern. Warum die Mikrosteuer nicht auf die Finanzwirtschaft beschränken? «Damit wäre das Substrat zu gering», so die Initianten. «Steuern müssen nach Leistung erfolgen. Entscheidend ist das Steuerportfolio in der Schweiz. Im Gesamten spielt heute bei den Steuern die Solidarität in unserem Land», sagte Bigler. Die Initiative, zu deren «Vätern» auch der ehemalige Bundesratssprecher Oswald Sigg gehört, liegt nun laut Felix Bolliger bei der Bundeskanzlei zur finalen Prüfung. «Wir wollen im Januar 2020 mit der Unterschriftensammlung beginnen», sagte er am Rande der Veranstaltung im «LaMarotte».

«Der kubanische Käser» - weit mehr als eine Lesung Patrick Tschan, Doris Hintermann und Ursina Gregori in der Buchhandlung Scheidegger Am vergangenen Samstagabend begeisterte der Autor Patrick Tschan zusammen mit zwei Jodlerinnen das Publikum mit «Der kubanische Käser». Gemeinsam organisierten die Buchhandlung Scheidegger und Kultur Affoltern einen literarischen Abend, der wohl lange in Erinnerung bleiben wird. ................................................... von regula zellweger Patrick Tschan las zum ersten Mal in Affoltern. Was er sich im Vorfeld gewünscht hatte – «engagierte Organisatoren, gute Menschen, gutes Publikum, keine Hochnasen» – erfüllte sich. Die Stimmung in der Buchhandlung war fröhlich, es wurde viel gelacht und die Zeit verflog viel zu schnell. Vera und Rolf Waeger, literaturaffine, pensionierte Lehrpersonen, die aus Schwamendingen angereist waren, schwärmten schon vor der Lesung: «Wir sind Fans von Patrick Tschan. Wir hatten einen Lachanfall nach dem anderen beim Lesen des Buches. Die Sprache ist kernig, saftig, lustig und die Geschichte lebt nicht zuletzt von Situationskomik.»

waren hochaktuell, auch wenn die Geschichte des Noldi Abderhalden im 17. Jahrhundert spielt, zur der Zeit, als spanische Truppen das Veltlin besetzten und die Bündner, Berner und Zürcher taten, was die Eidgenossen mit Vorliebe taten: Die Habsburger ärgern! Tschan begann nach der Begrüssung durch Felix Küng von Kultur Affoltern gleich mit Lesen. Der 16-jährige Toggenburger Noldi Abderhalden wird von seiner grossen Liebe Heidi verschmäht, die mit dem Heiri liiert ist. Im Vollsuff geht er spanischen Anwerbern ins Netz und kämpft 1620 auf Seiten der Spanier in Tirano. Dort wird er zum Helden, weil er eine

Kanonenkugel, die den spanischen Anführer getroffen hätte, mit seinen blanken Fäusten abfängt. Damit entscheidet Noldi diese Schlacht, denn ein vielstimmiges «Miracolo» ertönt über dem Schlachtfeld, was die Berner, Zürcher und Bündner als Zeichen sehen, dass der liebe Gott zum Feind übergelaufen ist.

Spanien – Kuba – Toggenburg Als Held kommt Noldi nach Madrid, wo er viele Frauen beglückt. Bei der Inquisition fällt er jedoch in Ungnade. Er flieht nach Kuba und bekommt als Söldner die Aufgabe, Rindviecher zu

hüten. Toggenburger Grind, einen haltbaren Hartkäse, will er machen. Dies gelingt erst, nachdem er sich mit der Ziegenhüterin Consuelo zusammentut. Sie ist eine praktische Frau, die für die Toggenburger Grinde in Kuba einen guten Preis erhandelt. Ins Gelesene flochten sich immer wieder Sequenzen mit dem Gesang von Doris Hintermann und Ursina Gregori ein. Das Spektrum der beiden Frauen mit grosser Bühnenerfahrung als Schauspielerinnen und Sängerinnen ist immens. Vom Schweizer Alpsegen bis zum feurigen Flamenco beherrschten sie mit klaren, sicheren Stimmen das Geschehen auf und

Ausgewogen und doch spannungsvoll Wer nun Klamauk erwartete, lag völlig falsch. Patrick Tschan schafft die Gratwanderung, man lachte, aber wurde auch nachdenklich. Es geht um Krieg und Liebe, um Heimat, um Entscheide und Schicksal. Die Themen

Das Können der beiden Jodlerinnen Doris Hintermann (links) und Ursina Gregori im perfekten Zusammenspiel mit Autor Patrick Tschan ist – mathematisch ausgedrückt – keine Addition, sondern eine Potenz: Qualität, Professionalität und Humor hoch drei. (Bild Regula Zellweger)

neben der Bühne. Dabei spielte eine spanische Wand eine wichtige Rolle, von wo aus die Jodlerinnen das Lesen und Erzählen von Patrick Tschan transformierten, emotional verstärkten, dem Gelesenen ein Eigenleben gaben und es mit Klängen illustrierten. Welch kräftige Bilder die beiden Frauen mit ihren Stimmen malten! Dabei nahmen sie Tschans deftige, mit Helvetismen gespickte Sprache auf. Auch sie brachten das Publikum mit Situationskomik zum Lachen.

Happy End Es ist selten, dass ein Autor bei einer Lesung den Schluss der Geschichte preisgibt. Die Leute sollen schliesslich das Buch kaufen. Nicht so Tschan. Er weiss, dass seine Bücher gekauft werden, nicht wegen eines erstaunlichen, unerwarteten Schlusses, worauf die Handlung durch das ganze Buch hinzielt, sondern wegen seiner Sprache, seinem zugleich deftigen und feinen Humor und seiner Fantasie. Das Publikum genoss jeden Moment der Lesung. Zum Schluss wehklagt der Noldi im Toggenburg dermassen, dass sich der Chäserrugg aus Erbarmen duckt, damit sein herzzerreissendes Rufen dem Walensee entlang bis zum Atlas erschallt, dort nach Westen abbiegt und Consuelo in Kuba erreicht. Noldi kehrt nach Kuba zurück, in die Arme Consuelos, und schwört heilig, sie nie mehr loszulassen und nie mehr so einen «Huerenseich» zu machen. Felix Küng nahm den Ball ab, bestätigte zusammen mit dem Publikum, dass der Besuch dieser Lesung alles andere als ein «Huerenseich» war, sondern das pure Gegenteil.



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Dienstag, 5. November 2019

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«Noch nicht ganz hundert» Jahreskonzert der Harmonie Affoltern vor dem grossen Jubiläum Für das Jahreskonzert hat sich die Harmonie Affoltern an ihren Notenschatz erinnert und vorwiegend Werke gespielt, die in den 99 Jahren ihres Bestehens schon mal auf dem Programm gestanden sind.

Die Harmonie rockt das Publikum

Gut gewählt war der musikalische Auftakt mit der lüpfigen, fröhlichen «Pop Polka» von Adam Hudec, die leicht an Zirkusmusik erinnert. Rasant ging es gleich weiter mit einem Medley der Trompeterlegende Herb Alpert, bei dem Bewegung in den Saal kam. ................................................... Links und rechts tappte man mit den Fingern auf die Tische, wippte mit von christine häusermann dem Körper im Rhythmus. Das Stück «Nanig ganz hundert», man stolpert bot natürlich besonders dem kleinen über das diesjährige Motto der Harmo- Blech beste Gelegenheit zu zeigen, nie Affoltern. Die geläufigere um- was sie draufhaben. Vielleicht hätte gangssprachliche Variante heisst «nöd man sich hier und dort noch etwas ganz hundert» und würde nicht zutref- akzentuiertere Töne von den acht Bläfen, denn alles war stimmig organi- sern gewünscht. Wie ein nasser Sack siert: Die im Foyer aufgebauten Tom- schlägt einem «Catch the Blues» von bolapreise glänzten um die Wette und Marc Jeanbourquin zu Boden, die Töne verlockten dazu, grosszügig Lose zu werden breit und fett ausgewalzt, aber kaufen. Für die hungrigen Gäste wur- als hätte der Komponist eine Pille einde ein Klassiker aus Grosis Rezept- geworfen, wechselt die Musik in spritbuch gekocht: Rahmgeschnetzeltes zigen Dixieland, bei dem Urs Gmür an mit Nüdeli. Das ist wie Heimkommen der Posaune, das Holzregister und Urs an den Familientisch – der Musikan- Schneebeli am Schlagzeug ihr Können tenfamilie, wo sich die Freunde der zeigen durften. Bei «Queen in Concert», von Jan Blasmusik jedes Jahr wieder treffen und bei bekannten Stücken daran van Kraeydonck etwas harzig arranübernimmt Nachwuchsdenken, dass sie das auch schon, bes- giert, ser oder weniger gut gespielt haben drummer Crispin Koller die Sticks. und ihre Erinnerungen an die Musik «We will, we will rock you», holt aus knüpfen. Den freundlichen und ra- dem Medley zum Schluss den typischen Service übernahmen zahlreiche schen Queen-Groove heraus, und die Freiwillige, so dass sich die Mitglieder Harmonie rockt das Publikum. «Moon der Harmonie auf ihr Musizieren kon- River» aus Frühstück bei Tiffany weltbekannt, bot dem Holz Gelegenheit, zentrieren konnten. die sanfteren Klänge zum Tönen zu bringen. Wunderschön schnurrende Altsaxofon-Klänge mit Patricia Oberle und ihren Kolleginnen zu Beginn von «Music» von John Miles. Ein nicht ganz einfaches Stück, das auch der Harmonie ein paar Stromschnellen bot und viel Einsatz von Dirigent Schiesser Illustriertes Protokoll von Adolf Brunner, 1930. (Illustration zvg.) Martin

Golden Hits mit der Harmonie Affoltern. (Bild Christine Häusermann) forderte, der wie immer souverän durch die Klanglandschaft führte. Ganz andere Klänge in der Pause: «Wer dirigiert jetzt…?» «Ah, mit Mettmenstetten, interessant.» «Noch einen halben Weissen bitte.» «Dirigierte Kuoni nicht auch mal die Jumba?» «Ich nehme offene.» «Ja, in Hausen war es buchstäblich heiss.» «Nochmals fünf, bitte.» «Was, Schlagzeug und Querflöte?» «Das macht 15 Franken.» «MacArthur Park ganz geil mit der Vienna Brass Connection» «Schon Ehrenveteran?» «Zusammen vier Gewinne, super.» «Ich muss noch rasch, bevors weitergeht.»

Eingängige Rhythmen und starke Stimme Das Posaunenregister mit Holger Dicke, Urs Gmür und Adrian Kuoni eröffnete den zweiten Teil des Konzerts mit einem Solo im «Basin Street Blues». Dabei fiel vor allem Urs Gmür mit präzisen Einsätzen und schönem Ton auf. Warum die Harmonie dermassen den Blues hat, konnte nicht eruiert werden, es muss an den 99 Jahren liegen. Nur der Musikverein Hausen ist mit 126 Jahren und der Ottenbacher mit 138 Jahren älter, wie Mode-

rator Felix Schertenleib bei seinem interessanten Rückblick in die Musikgeschichte der Harmonie feststellte. Die Musikauswahl für das diesjährige Jahreskonzert fing etwa bei den 70er-Jahren an und hörte mit Rock und Pop auf. Ein, zwei Stücke im differenzierterem Segment hätten dem Konzert gut getan. Erst mit «Semper unita», ausgerechnet einer Marschmusikkomposition von Michael Geisler, die unerwartet mit einem ruhigen, melodiösem Teil aufwartet, brillierte die Harmonie zum Schluss ihres Konzerts. Nach der Pause begeisterte aber auch Janine Langhans mit ihrer Stimme bei «On the Sunny Side of the Street». Mit dem «Säuliämter Lied» versuchte gar ein kleiner Harmonie-Chor das Publikum zum Mitsingen zu animieren, leider mit wenig Erfolg. Das Säuliämter Lied begeisterte nicht dermassen wie die Gassenhauer von James Lasts Golden Hits aus den Siebzigern, die sofort deutsche Feststimmung zum Mitklatschen erzeugten. Bei Jimmy Webbs «MacArthur Park», wählte die Harmonie die Kurzversion, arrangiert von Alan Fernie, bei denen die einzelnen Register weniger brillieren konnten und weniger gefordert wurden.

Trouvaillen aus den alten Protokollen Hübsch mutete das schön gestaltete Programmheft an, das mit Zeichnungen des einstigen Protokollführers Adolf Brunner versetzt war, der seine Protokolle um 1923 mit Zeichnungen illustrierte. Fazit davon kann nur sein, die eigene Individualität überall einzubringen. Dieses und andere «Müsterli» berichtete Moderator Felix Schertenleib mit Witz und Geist. Auch vergass er nicht der Stadtverwaltung für den gut geheizten Saal zu danken, denn einem Protokollauszug von 1947 war zu entnehmen, dass ein Anlass in einem Raum durchgeführt werden musste, der gerade mal acht Grad aufwies ... Patricia Gmür wies in ihrer Begrüssung auf den Musiktag Amt und Limmattal vom 19. bis 21. Juni 2020 hin, den die Harmonie Affoltern aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens organisiert. Das OK hat sich bereits formiert. «Ein grosser Anlass, der viele helfende Hände nötig hat, damit er überhaupt gestemmt werden kann», meinte die Präsidentin in ihrem Aufruf zur Unterstützung der Harmonie und dankte dem OK und allen, die sich engagieren werden.

Volle Klosterkirche zum Abschluss des Jubiläumsjahrs «Du, meine Seele singe»: Reformationsgottesdienst in Kappel Die Klosterkirche Kappel war am vergangenen Sonntag bis auf den letzten Platz besetzt. Zum Abschluss des «Zwinglijahres» feierten alle reformierten Kirchgemeinden des Bezirks Affoltern einen gemeinsamen Gottesdienst mit viel Musik und Gesang. ................................................... von marianne voss Es ist ungewöhnlich, dass man für einen Gottesdienstbesuch frühzeitig vor Ort sein muss, um noch einen guten Sitzplatz zu erhalten. Am vergangenen Sonntag, dem Reformationssonntag, war das so. Die Klosterkirche Kappel war bis auf den letzten Platz besetzt. Alle reformierten Kirchgemeinden des Bezirks Affolterns feierten an diesem Tag gemeinsam Gottesdienst. Bereits letztes Jahr fand diese Feier im gleichen Rahmen statt, damals zur Eröffnung des Jubiläums 500 Jahre Reformation. Der Anlass an diesem Sonntag – zu dem nebst dem Gottesdienst auch zwei Workshops gehörten – bildete den Abschluss des «Zwinglijahres». Der Gottesdienst wurde von den Pfarrpersonen Andreas Fritz, Claudia Mehl und Christof Menzi gestaltet. Er stand unter dem Motto «Du, meine Seele singe» und war demgemäss von

Musik und Gesang geprägt. Ein Projektchor unter der Leitung von Anette Bodenhöfer und eine Gruppe Musikerinnen und Musiker umrahmten die Feier und luden alle Anwesenden rege zum Mitsingen ein. Auch das sogenannte Kappeler-Lied, das Zwingli selber geschrieben hatte, wurde gesungen: «Herr nun heb den Wagen selb». Es nennt sich Kappeler-Lied, weil es die Soldaten gesungen haben sollen, als sie nach Kappel in den Krieg zogen.

Gute Beziehungen Die Predigt hielt die Maschwander Pfarrerin Claudia Mehl. Es handle sich um ein Gemeinschaftswerk von ihr und Elisabeth Armingeon, ihrer Kollegin aus Ottenbach, erklärte sie. Mit dem Lied «Du, meine Seele singe» habe der Dichter Paul Gerhardt seine Seele zum Tanz aufgefordert, um sich von Gott hochziehen zu lassen. «Seine Seele singen und loben lassen, heisst: Allem zum Trotz, was den Mund verschliessen möchte, allen Sorgen, allem Leid, aller Angst zum Trotz, dennoch zu singen.» Die Pfarrerin sprach in ihrer Predigt von den vier Beziehungsachsen: «Wir selbst, die anderen, die Dinge und Gott. Diese vier Achsen müssen offen sein und gepflegt werden.» Wir Menschen seien Beziehungswesen, betonte sie. «Und gut geht es

Drei Pfarrpersonen gestalteten den Reformationsgottesdienst. Von links: Andreas Fritz, Claudia Mehl und Christof Menzi. Im Hintergrund der Projektchor unter der Leitung von Anette Bodenhöfer. (Bild Marianne Voss) uns, wenn wir in guten Beziehungen sind. In Beziehungen zwischen Menschen, mit uns selber, mit den Dingen und mit Gott.» Das gemeinsame Abendmahl in einem grossen Kreis im Chor war ein eindrücklicher und dichter Abschluss einer Feier, in der die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit stark spürbar war.

Suppe, Brot und Workshops Anschliessend genossen alle eine warme Suppe, zum letzten Mal das Zwinglibrot und die Begegnungen mit Men-

schen aus den verschiedenen Gemeinden des Säuliamts. Danach besuchten viele Interessierte einen von zwei Workshops. In der Übersetzungswerkstatt «Prophezey» stand ein Text aus dem Neuen Testament im Mittelpunkt, ein reformatorischer Schlüsseltext aus dem Römerbrief: «Gerecht gemacht werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade durch die Erlösung…». Unter der Leitung des theologischen Leiters des Klosters Kappel, Volker Bleil, führten die Pfarrpersonen Eva Eiderbrant und Werner Schneebeli zusammen mit dem Zürcher Neutesta-

mentler Prof. Stefan Krauter eine anspruchsvolle und spannende Diskussion, wie dieser Text nach heutigen Erkenntnissen zu übersetzen und zu verstehen ist. Spezielle und viel bewunderte «Gäste» waren eine originale Froschauer-Bibel aus dem 16. Jahrhundert und das während der letzten Jahre von Hand abgeschriebene Neue Testament der Kappeler Bibel. Im anderen Workshop bot die Autorin und Stadtführerin Barbara Hutzl-Ronge Kostproben aus ihrem neuen Buch – skurrile und bedenkliche Geschichten und Anekdoten aus der Reformationszeit.


Vermischtes

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Dienstag, 5. November 2019

Schwinger-Skulptur am Zuger Ortseingang Das Werk von Stephan Schmidlin ist am definitiven Standort an der Nordstrasse angekommen ................................................... von andrea muff, zuger zeitung Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) im August in Zug gehörte sie zu den beliebtesten Fotosujets: Vor der Skulptur mit den Schwingern und dem grossen Schweizerkreuz posierte so mancher der rund 400 000 Besucher. Während des sportlichen Grossanlasses stand die rund vier Meter hohe und drei Meter breite Statue auf dem Kreisel beim Herti-Einkaufszentrum direkt bei der Fanmeile. Letzte Woche wurde sie zum letzten Mal umplatziert: Ihr definitiver Standort ist der Kreisel an der Nordstrasse beim Unterwerk Baar. Es ist nicht der erste Umzug der Esaf-Skulptur. So wurde die zehn Tonnen schwere Statue schon im Sommer vom Atelier auf dem Papieri-Areal in Cham in die Stadt Zug transportiert.

Stephan Schmidlin und Esaf-OK-Präsident Heinz Tännler empfangen die Skulptur. (Bilder Maria Schmid) Der Erschaffer überwacht den Transport persönlich Ihr Erschaffer, der Affoltemer Bildhauer Stephan Schmidlin, überwacht deshalb den Transport persönlich und fasst hie und da mit an. Jeder Griff muss sitzen. «Auch wenn wir geübt sind, ist es immer heikel», erklärt er und fügt hinzu: «Ich hatte aber ein gutes Gefühl, dass alles klappt. Denn wir wissen inzwischen, wie es geht.»

Der fast eineinhalbstündige Transport – inklusive Auf- und Abladen der Skulptur – verlief reibungslos, trotz einsetzendem Regen. Die beiden Kreisel liegen rund einen Kilometer auseinander. Nun begrüsst die Skulptur auf Baarer Boden die vorbeifahrenden Autofahrer. «Es ist das Eingangstor zur Stadt Zug», sagt Esaf-OK-Präsident Heinz Tännler. Man habe einige Standorte evaluiert

ämtler kantonsräte meinen

Mehr Werte und Mehrwert

Besonders gefreut hat mich, dass auch im Bezirk Affoltern der Wähleranteil der Grünen nochmals zugenommen und Vera Anders, unsere Kandidatin aus dem Bezirk, gut abgeschnitten hat. Für weitere Spannung sorgt der Wahlkampf um den zweiten Ständeratssitz. Auch hier geht es um Werte. Mit Marionna Schlatter haben die Grünen eine hervorragende Kandidatin, welche den Finanzplatz und die multinationalen Konzerne in die Diskussion um Menschenrechte und ökologische Werte einbinden will, anders als der freisinnige Kontrahent, welcher für die Verschleppung der Konzernverantwortungs-Initiative verantwortlich zeichnet. Um Werte ging es auch letzte Woche beim Mehrwertausgleichsgesetz. Eine langjährige Forderung der Grünen ist

nun auch im Kanton Zürich endlich in ein Gesetz gegossen. Der Bund forderte die Kantone schon seit 1980 auf, einen angemessenen Ausgleich für den planungsbedingten Mehrwert zu schaffen. Dieser entsteht, wenn Landwirtschaftsland zu Bauland wird oder Aufzonungen eine deutlich höhere Ausnützung erlauben. Hunderte von Grundeigentümern wurden so über Nacht zu Millionären. Der Staat ging bisher leer aus. Der Mehrwertausgleich wurde im Kanton Zürich, trotz Bundesauftrag, über Jahre verschleppt – so lange, bis der Bundesrat im Mai 2019 ein Verbot für Ein- und Aufzonungen verfügte. Bis das neue Gesetz in Kraft gesetzt ist, dürfen im Kanton Zürich keine Einund Aufzonungen mehr vorgenommen werden. Parallel zur Beratung im Rat wurde in der zuständigen Baudirektion auch die Verordnung vorangetrieben und liegt nun im Entwurf vor. Das Mehrwertausgleichsgesetz schöpft ab 2021 nun einen Teil dieses Mehrwertes zu Gunsten der öffentlichen Hand ab. 20 % geht an den Kanton. Auch die Gemeinden können Mehrwert abschöpfen, wenn sie entsprechende Regelungen erlassen. Ein Auftrag an die Gemeinden, sich dem Thema sofort anzunehmen, sobald die Details bekannt sind.

Zuschriften willkommen Der «Anzeiger» nimmt Zuschriften an redaktion@affolteranzeiger.ch gerne an. Ein Leserbrief muss mit Namen, Adresse und Telefonnummer des Verfassers versehen sein,

In vier Jahren erneut streichen «Die Skulptur soll immer an das fantastische Schwing- und Älplerfest erinnern, das 2019 hier in Zug stattgefunden hat», so Tännler weiter. Vor Ort ist auch Toni Calabretti von der Beisheim Holding, die sich finanziell an der

Skulptur beteiligt hatte. Darüber wie viel die Statue gekostet hat, schweigt Heinz Tännler aber. Mit dem neuen Standort ist auch der Erschaffer der Statue zufrieden. Stephan Schmidlin sagt: «Es gefällt mir sehr, dass die Statue gesehen und nicht vergessen wird.» Die Skulptur ist aus dem Holz des 130 Jahre alten Mammutbaums, der wegen Pilzbefalls auf dem Nestlé-Areal in Cham gefällt

werden musste. «Das Holz des Mammutbaums eignet sich hervorragend für meine Arbeit», erklärt Schmidlin. In den kommenden zwei bis drei Jahren verliere die imposante Holzskulptur die grösste Spannung. «In vier Jahren werde ich sie dann erneut streichen müssen.» Sie sei dann für die darauffolgenden fünf Jahre gerüstet. Es ist eine Skulptur für die Ewigkeit, da ist sich Stephan Schmidlin sicher.

forum

Thomas Schweizer (Grüne, Hedingen)

Wohlstand wird heute oft mit Reichtum und unbegrenztem Wachstum verwechselt. Für uns Grüne zählen andere Werte. Wir wollen die knappen Ressourcen auch für die künftigen Generationen sichern. Diese Wertediskussion fand in der Bevölkerung eine breite Unterstützung. Dies zeigen die Resultate der Nationalratswahlen. Die Grünen haben die CVP überholt und sind nun viertgrösste Partei mit gleich vielen Nationalratssitzen wie die FDP.

und für diesen dann ein Gesuch gestellt.

Beim Transport hat der Bildhauer selber Hand angelegt.

soll in maximal 2000 Zeichen ein regionales Thema aufgreifen und keine persönlichen Angriffe enthalten. Über Publikation und Kürzungen entscheidet die Redaktion. (Red.)

Selbstverantwortung für die Wähler Ständerat: zweiter Wahlgang vom 17. November. Die meisten Wähler haben durch die Zürcher Tages-Presse bereits von der Stimmfreigabe der Grünliberalen für den zweiten Wahlgang in der Ständeratswahl erfahren. Da dieser Entscheid – getragen vom regionalen Vorstand der Grünliberalen aus dem Säuliamt und vom kantonalen Vorstand – von rechter wie von linker Seite in den Medien thematisiert wurde, legen wir Grünliberale aus dem Knonauer Amt Wert darauf, ihn für die Wählenden unserer Region hiermit zu erläutern. Die Grünliberalen positionieren sich inhaltlich in der Mitte, d.h. zwischen den Polen SP / Grüne und SVP / FDP. Gerade deshalb portierten sie mit Tiana Moser eine Kandidatin, welche in den letzten zwölf Jahren im Nationalrat dezidiert für eine umweltfreundliche Politik, aber auch für Wirtschaftsanliegen eingestanden ist und sich gegen eine Sozialpolitik «mit der Giesskanne» gewehrt hat. Weder Ruedi Noser noch Marionna Schlatter entsprechen inhaltlich dem Profil, welches die Grünliberalen im Ständerat für den zwei-

ten Zürcher Ständerat wünschen: Ruedi Noser vertritt einen wirtschaftsfreundlichen, liberalen Kurs, steht aber unter anderem bei der PestizidReduktion und bei der Biodiversität klar für eine zu wenig umweltfreundliche Politik. Marionna Schlatter ist wie Tiana Moser eine junge Frau – sowohl eine Verjüngung als auch ein höherer Frauenanteil im Ständerat sind aus Sicht der Grünliberalen zu begrüssen. Umweltfreundliche Politik will Marionna Schlatter jedoch nicht wie die Grünliberalen mit Anreizen, sondern mit Verboten umsetzen, und sie befürwortet zudem höhere Sozialausgaben im Giesskannenprinzip sowie die Beibehaltung des bisherigen Rentenalters. Der Vorstand der Grünliberalen aus dem Knonauer Amt traut den Wählern zu, dass diese im zweiten Wahlgang selbst eine Entscheidung zugunsten der Person treffen, welche aus ihrer Sicht die zweite Zürcher Stimme im Ständerat sein soll – Tiana Moser kann keine/keiner von beiden ersetzen. Dr. Thomas Beck, Vorstand Grünliberale Knonauer Amt

Zürich braucht wieder eine Ständerätin Ständerat: zweiter Wahlgang vom 17. November. Die Ergebnisse der Wahlen vom 20. Oktober sind sehr erfreulich, ganz besonders für uns Frauen. Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt neu fast 46 Prozent. Im Ständerat wäre es ganz einfach, die 50-%-Quote zu erreichen, dann nämlich, wenn jeder Kanton eine Frau und einen Mann nach Bern schicken würde. Im Kanton Zürich war dies von 1987 bis 2015 der Fall. Bis jetzt sind von den 46 Sitzen im Ständerat erst 24 vergeben und 22 noch offen. Unter den gewählten finden sich 6 Ständerätinnen und 18 Ständeräte. Damit wir annähernd eine

50-%-Quote hinkriegen, sollten wir nun in den 13 Kantonen, in welchen es zu einem 2. Wahlgang kommen wird, unbedingt Frauen wählen. In der letzten Legislatur waren wir Zürcherinnen im «Stöckli» nicht vertreten, nun wollen wir Frauen dort wieder vertreten sein. Marionna Schlatter ist eine sympathische und engagierte Frau, die mit Kopf, Herz und Hand politisiert. Ich kann sie Ihnen wärmstens empfehlen. Nutzen wir alle die Chance (die wir Frauen erst seit 1971 haben), unsere Zukunft mit unserer Stimme mitzugestalten. 2019 ist das Frauenjahr – Zürich braucht wieder eine Ständerätin! Lilian Hurschler, Affoltern a. A.

Senioren gehören umsorgt Es ist erfreulich, dass Senioren vermehrt als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft wahrgenommen werden. Doch ausgerechnet im Gesundheitswesen, wo gerade Senioren eine dominierende Rolle spielen, scheint man dies etwas anders zu sehen. Da steht doch im Arzttarif TarMed unter anderem «Untersuchung bei Kindern unter 6 Jahre und Personen über 75 Jahren». Hier hat offensichtlich der Amtsschimmel, möglicherweise aus achtenswerten Spargründen, aus zwei unterschiedlichen Altersgruppen ein Konstrukt geschaffen, das gefühlsmässig an Diskriminierung grenzt. Für alle, welche das ebenfalls stört gibt es tröstliche Worte aus der Bibel: «Werdet wie die Kinder», den ihnen sei das Himmelreich! Helmut Feucht, Bonstetten

Wichtig: Haltestelle «Triemlispital» Postauto nur noch bis zum Triemli?, im «Anzeiger» vom 1. November. Wichtiger noch als die Verbindung zum Bahnhof Wiedikon ist die jederzeitige (auch mit einem Nachtbus) Bedienung der Haltestelle «Triemlispital». Denken Sie an die vielen rollstuhlfahrenden oder gehbehinderten Patienten und deren Besuch. Sehr sinnvoll ist auch das Hinfahren zu dieser Haltestelle für das Spitalpersonal. Vor allem in der Nacht; oder muss zuerst eine (sexuelle) Belästigung oder gar ein Mord (zum Beispiel in der dunklen Unterführung oder auf dem wenig beleuchteten Trottoir) geschehen? Auch das Überqueren der Fussgängerstreifens beim Triemlikreisel ist nicht ungefährlich (Autoraser). Giulitta Rutar, Affoltern, Pflegefachfrau, Maternité Stadtspital Triemli


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Vielfältige Kunst

«Pasta Del Amore»

Ateliers in Bonstetten, Stallikon und Wettswil öffnen einmal mehr ihre Türen. > Seite 13

Bruno Maurer und Christian Gysi gastieren mit «Show zäme» in Rossau. > Seite 15

Dienstag, 5. November 2019

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Beste Saisonleistung Ein spektakulärer 7:3-Sieg für Floorball Albis in Hünenberg. > Seite 17

Es gibt wieder Festbier Modern und zuverlässig ausgerüstet

Neuigkeiten aus der Brauerei Baar

Die Schreinerei Girardi hat eine neue Kreissäge angeschafft

ben, das im Winter unter garstigen Temperaturen und mangelnder Nahrung litt. Das Bier mit dem höheren Nährstoffgehalt (damals 15 % Alkohol) wurde freudig empfangen. Ab sofort ist das Festbier wieder erhältlich (mit 5 % Alkohol), Bereit für die persönliche Beratung: das Braui-Marktnebst der traditioTeam. (Bild zvg.) nellen 50cl-BügelDas Festbier der Brauerei Baar gehört Flasche auch in der 33cl-Einweg-Flafür viele Freunde des Gerstensafts sche im handlichen Einwegpack. zum Advent wie Kerzenlicht und Guetzliduft. Die Gestaltung der Festbier-Etikette wurde komplett überar- 1001 Geschenkideen im Braui Markt beitet und so kommt es in einem lei- Geniesser finden im Braui Markt an sen, winterlichen Kleid daher. Das der Langgasse 41 in Baar nicht nur ein goldgelbe, vollmundige Festbier aus grosses Biersortiment, sondern auch Baar ist ein Märzenbier und überzeugt viele andere Köstlichkeiten. Ob man mit einem malzigen Antrunk, ist ge- nun das eigene Fest kulinarisch verhaltvoll mit einem leichtem Karamell- edeln oder die Gastgeber mit einem spontanen «Mitbringsel» oder einem aroma, intensiv und sehr aromatisch. Früher, als Bier noch in den Klös- üppig gefüllten Geschenkkorb überratern gebraut wurde, war das Fasten- schen will, das Braui-Markt-Team steht bier (heute Festbier) ein wichtiger Bei- mit persönlicher Beratung zur Seite trag für die Bevölkerung. Das stärkere und stellt das Geschenk individuell Bier wurde an das arme Volk abgege- zusammen. (pd.)

Die Schreinerei Girardi musste ihre Tischkreissäge ersetzen. Die neue Maschine kommt ohne viel Elektronik aus, läuft dafür zuverlässig.

Bewegung ist die beste Medizin

Tag der offenen Türe am 9. November Anspruchsvolle Kunden und Kunden mit Schmerzthematik, welche keine Physiotherapie, sondern ein fachkompetent angeleitetes Training brauchen, sind im Bewegungs- und Praxisraum good-move in Affoltern gut aufgehoben. Am Samstag, 9. November, bietet sich allen Interessierten ein Einblick. Inhaberin Ingrid Bise kann nach fast zwanzig Jahren Tätigkeit als Turn- und Sportlehrerin sowie als Sporttherapeutin im medizinischen Trainingsbereich auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. «Mit dem eigenen Körpergewicht kann man sehr viel erreichen», sagt sie. An erster Stelle stehe immer die Qualität in der Bewegung. Als diplomierte Spiraldynamikerin Level Advanced hat Ingrid Bise ein geschultes Auge dafür. Nicht jeder mag die Atmosphäre im Kraft-

raum, manche trainieren dort oft nur mangels einer Alternative. Wenn es für den gezielten Kraftaufbau etwas mehr sein soll, gibt es ein einzigartiges Krafttrainingsgerät für zu Hause, das Eisenhorngerät. Für dieses stellt Ingrid Bise ihren Kunden gerne ein massgeschneidertes Training zusammen und instruiert sie, wie die Übungen auch zu Hause korrekt ausgeführt werden. Auf diese Weise wird die Lücke zwischen Fitnesscenter und einem normalen Personal Training optimal gefüllt. «Es gibt viele Menschen, die genug Selbstdisziplin haben, um regelmässig ihre Übungen zu Hause zu machen», ist Ingrid Bise überzeugt. «Und die anderen dürfen auch gerne regelmässig für ein persönliches Training zu mir kommen», schmunzelt sie. Der Einsatz lohne sich auf jeden Fall. «Wer rastet, der rostet!» – diese Aussage sei so einfach wie wahr. «Und es beginnt leider schon früh, sobald wir aufhören Purzelbäume zu schlagen.» Alle zwei bis drei Monate die Übungen zu variieren, den Körper und die Koordination wieder neu zu fordern, verhelfe zu einem besseren Trainingseffekt. Ingrid Bise freut sich darauf, gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden dieses Ziel zu erreichen. (pd.) Tag der offenen Tür für das Kennenlernen des Eisenhorn Kraftgeräts: Samstag, 9. November, von 15 bis 17 Uhr, good-move Ingrid Bise, Obere Bahnhofstrasse 13, Affoltern. Jetzt anmelden unter: ingrid.bise@good-move.ch.

Ingrid Bise unterstützt gerne beim individuellen Training. (Bild zvg.)

Neues Kursangebot ab 11. November mit kostenloser Probelektion! Weitere Informationen auf www. good-move.ch oder per Telefon: 076 831 28 62.

Ein moderner Maschinenpark ist für eine Schreinerei immer wichtiger. Für die verschiedenen Produktionsschritte gibt es spezielle Maschinen, die dem Schreiner die Arbeit erleichtern. Laufend müssen Investitionen in noch modernere und komplexere Anlagen getätigt werden. So verfügt die Schreinerei Girardi unter anderem über eine moderne CNC-Fräse und einen neuen Kantenleim-Automat.

Schreinern ist Handwerk Dennoch ist und bleibt der Schreinerberuf ein Handwerk. Die Mitarbeiter der Schreinerei Girardi wissen auch in Zeiten der Automatisierung mit Hobel, Stechbeitel, Handsäge und anderen Handwerkzeugen umzugehen. Vielfach ist der Schreiner mit ein paar Handgriffen effizienter, als wenn er beispielsweise eine CNC-Fräse für kleinere Arbeitsschritte an einem einzelnen Werkstück einstellt. So ist auch die Tischkreissäge nach wie vor eine Maschine, die in jeder modernen Schreinerei benötigt wird. Sie kommt täglich zum Einsatz und erledigt nahezu alle geradlinigen Schnitte, die ein Schreiner in der Werkstatt ausführt.

Fehleranfällige Elektronik Die alte Maschine verfügte über eine komplexe elektronische Steuerung. Diese war fehleranfällig und sorgte so für viele Probleme. Ein Ersatz der Steuerungselektronik kam leider

Werkstattleiter Adrian Wälti an der neuen Kreissäge. (Bild zvg.) nicht infrage, da die entsprechenden Platinen nicht mehr hergestellt werden. Der Aufwand für eine Reparatur wäre darum unverhältnismässig hoch gewesen. Leider ist es inzwischen so, dass die Nutzungsdauer von Maschinen abnimmt, weil die Software und Elektronik schneller unbrauchbar werden als die Mechanik.

Neue Kreissäge: robust und langlebig So fiel der Entscheid, eine neue Kreissäge des Typs Altendorf WA 80 anzuschaffen. Die neue Maschine kommt ohne viel elektronischen Schnickschnack aus. Bei der Beschaffung lag der Fokus auf Robustheit und Langlebigkeit. Damit verfügt nun die Schreinerei Girardi wieder über ein zuverläs-

siges Hilfsmittel für die tägliche Arbeit, um ihren Kunden die gewohnt hohe Qualität bieten zu können.

Die Schreinerei Girardi Mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Arthur Girardi AG eine der grösseren Schreinereien im Säuliamt. Das Angebot umfasst alles – von der kleinsten Reparatur bis zum Grossauftrag. Komplette Umbauten von Küche, Bad und Wohnraum oder allgemeine Schreinerarbeiten – die Schreinerei Girardi verfügt über das nötige Know-How um von der Planung bis zur Umsetzung allen Kundenwünschen gerecht zu werden. (pd.) Weitere Informationen auf www.girardi.ch.

Geniales Holz – auch im Schlafzimmer Arven-Woche im Relax-Schlafstudio von helfenstein products

Wälder sind aktive Klimaschützer. Werden sie nachhaltig bewirtschaftet und ihr Holz als Werk- und Baustoff genutzt, tragen sie doppelt zum Klimaschutz bei. Bäume entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Der Kohlenstoff aus dem CO2 wird im Holz gespeichert. Durch chemische Reaktionen aus Wasser und CO2 entsteht Sauerstoff (O2), der wieder an die Umgebung abgegeben wird. Jeder Kubikmeter Holz bindet so rund 1 Tonne CO2. Das im Holz gebundene CO2 bleibt der Atmosphäre langfristig erspart. Solange das Holz nicht verrottet oder verbrannt wird, bleibt der Kohlenstoffspeicher erhalten. Wird das Holz aus dem Wald geerntet und als Werk- oder Baustoff genutzt, wird die Klimaentlastung nicht nur verlängert, sondern sogar gesteigert. Einer von vielen Gründen, weshalb Holz als der geniale Bau- und Werkstoff so gefragt und beliebt ist. Auch die Firma Relax Natürlich Wohnen GmbH setzt seit Jahrzehnten auf Holz und damit auf einen natürlich nachwachsenden, nachhaltig gewonnen hochwertigen Werkstoff, der mit Produkten wie dem Relax 2000 Bettsystem oder den 100 % metallfreien Relax-Betten den Schlaf-

Deutlich bessere Schlafqualität im Arvenbett. (Bild zvg.) bereich zu einer natürlichen Oase des Wohlgefühls macht. Mit dem rund 150 000-fach bewährten Relax 2000 Bettsystem hat das Unternehmen vor beinahe 20 Jahren nicht nur die Schlafergonomie revolutioniert, sondern mit den hochflexiblen ArvenMassivholztellern auch ein bedeutendes Stück Natur in die Schlafzimmer gebracht. Ergonomie und Natur: Eine Kombination die für immer mehr Menschen die Basis für nachhaltig gesundes Schlafen bedeutet. «Natur pur für Ihren Schlafbereich» war und ist auch das Credo für die Entwicklung und Herstellung einer vielfältigen Kollektion an Betten – gefertigt aus massivem Holz. Ein System an hölzernen Steckverbindungen sorgt dafür, dass

man in einem Relax Bett auf Natur pur schläft – 100 % metallfrei und nur mit schadstofffreien Stoffen veredelt. Das Relax-Schlafstudio von helfenstein products präsentiert die aktuellsten Bettsysteme und Schlafzimmermöbel in Arvenholz. Beim Kauf eines kompletten Bettsystems gibt es einen Gutschein von 150 Franken zur sofortigen Einlösung. Die Arven-Woche-Aktion dauert vom 15. bis 24. November. (pd.) Arven-Woche-Aktion vom 15. bis 24. November im Relax-Schlafstudio von helfenstein products, Obere Bahnhofstrasse 5 in Affoltern. Fr, 15. November: 14 – 19 Uhr; Sa, 16. & 23. November: 9 – 16 Uhr; Mo, 18. – Fr, 22. November: 14 – 19 Uhr; So, 24. November (Chlausmärt): 10 – 17 Uhr.


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Vermischtes

Dienstag, 5. November 2019

Der Jodlerklub singt in der Kirche Am Wochenende tritt der Jodlerklub Affoltern zum traditionellen Kirchenkonzert auf. Am Samstag, 9. November, um 19 Uhr, in der reformierten Kirche in Affoltern sowie am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr in der Pfarrkirche in Jonen. Zusammen mit der Harmonie Affoltern möchte man dem Publikum ein ganz spezielles Konzert bieten. Jodel und Blasmusik passt sehr gut, und verbindet. Unter dem Motto «Jodelphonie» stimmt der Jodlerclub als Abschluss seines 75-Jahre-Jubiläums ein stimmungsvolles Konzert an. Das Konzert passt bestens zur bald beginnenden Adventszeit. Ein Besuch lohnt sich! (pd.) Weitere Infos: www.jodlerklub-affolternamalbis.ch.

Der Jodlerklub Affoltern lädt zum traditionellen Kirchenkonzert. (Bild zvg.)

Tag der offenen Tür in Affoltern

Volg: Kassenbon nur auf Verlangen Der Umwelt zuliebe gibt der Schweizer Detailhändler Volg seit dem 21. Oktober den Kassenbon nicht mehr automatisch ab. Die Kunden werden bei jedem Einkauf vom Verkaufspersonal gefragt, ob sie den Bon wünschen. Mit dieser Massnahme kann schätzungsweise 80 Prozent der bisher verwendeten Papiermenge eingespart werden. «Wir arbeiten kontinuierlich an der Reduktion unserer Verbrauchsmaterialien. Der Entscheid, den Kassenbon nur noch auszudrucken und abzugeben, wenn der Kunde ihn wünscht, ist daher naheliegend. Durch diese Massnahme kann Abfall vermieden und gleichzeitig viel Papier gespart werden», so Philipp Zgraggen, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Volg Konsumwaren AG. Mit dem Verzicht auf das automatische Ausdrucken und Aushändigen des Kassenbons geht man bei Volg davon aus, dass in den über 580 Dorfläden in der Deutschschweiz und der Westschweiz 80 Prozent weniger Papier verbraucht wird. Rund 120 000 Kassenbon-Rollen können somit pro Jahr eingspart werden. Das entspricht 11 000 Kilometern Papier – in etwa der Luftlinie von Bern nach Singapur. Auch auf das farbige Bedrucken der Kassenbon-Rückseite verzichtet Volg der Umwelt zuliebe ab sofort. Das Kassenrollen-Papier ist zudem FSC-zertifiziert und stammt aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Es ist ausserdem frei von schädlichen Phenolen. (pd.)

Vor Kurzem haben die Kinesiologin Regula Klee-Hauser und die Shiatsu-Therapeutin Sylva Mozna an der Seewadelstrasse 5 in Affoltern gemeinsam neue Therapieräume bezogen. Am 9. November von 10 bis 15 Uhr öffnen sie nun ihre Türen. Shiatsu ist eine japanische Druckmassage, die in der fernöstlichen Medizin ihren Ursprung hat und bei chronischen und akuten Körperbeschwerden, seelischen Belastungen und geistigen Herausforderungen angewendet wird. Shiatsu unterstützt darin, dem Körper bewusst und achtsam zu begegnen und im ganzheitlichen Sinne gesund zu bleiben oder es zu werden. Shiatsu wird am bekleideten Körper ausgeübt. Durch einfühlsamen Fingerdruck, durch Dehnungen und Rotationen werden Blockaden gelöst und die natürlichen Selbstheilungskräfte angeregt. Shiatsu ist bestens geeignet für Menschen in allen Lebensumständen und in jedem Alter – für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren.

Integrative Kinesiologie – Gesundheit und Wohlbefinden auf allen Ebenen Seit zwölf Jahren begleitet Regula Klee-Hauser, diplomierte Integrative Kinesiologin, in ihrer Praxis in Affoltern Erwachsene und Kinder und bietet Kurse an. Individuell wird in den kinesiologischen Einzelsitzungen über das Gespräch und Körperarbeit ein Weg gefunden zu mehr Freude, Wohlbefinden und Gleichgewicht auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene. Selbstvertrauen wird gesteigert, Lernen erleichtert, alte Muster können aufgelöst, Beschwerden gelindert, Ängste und Stress reduziert werden. Kinesiologie bewährt sich unter anderem sehr gut in Krisensituatio-

Regula Klee-Hauser.

Sylva Mozna. (Bilder zvg.) nen, bei Energielosigkeit oder körperlichen Beschwerden. Für Regula KleeHauser steht die einzelne Person mit ihrer Situation, ihren Fähigkeiten und Ressourcen im Mittelpunkt. Am Tag der offenen Türe geben die beiden Frauen Einblick in ihre Angebote und beantworten Fragen. Die beiden jungen Musikerinnen Zora Janskà (Violine) und Meret Klee (Gitarre) spielen die Räumlichkeiten mit kurzen Musikstücken ein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. (pd.) Tag der offenen Tür: Samstag, 9. November, 10 bis 15 Uhr, Seewadelstrasse 5, Affoltern. Regula Klee-Hauser, dipl. Integrative Kinesiologin Ikamed, r.klee@integr-kinesiologie.ch, Telefon 077 523 57 37. Sylva Mozna, dipl. Shiatsu-Therapeutin SGS, sylva@lin-shiatsu.ch, Telefon 076 770 51 24.

Hilfe, mein Kind trotzt! Am Mittwoch, 20. November, von 19.30 bis 21.30 Uhr erfahren interessierte Eltern und Erziehungsberechtigte von der diplomierten Sozialpädagogin und Familylab-Seminarleiterin Barbara Egger, warum kleine Kinder trotzen und wie man am besten damit umgehen kann. Die Trotzphase hat begonnen. Jetzt heisst es: Ruhe bewahren und mit Geduld und Verständnis auf das Verhalten des Kindes reagieren. Denn jedes Kind im Alter zwischen zwei und drei Jahren durchlebt diese Phase. Die Trotzphase sorgt für unverzichtbare

Lichtbildersinfonie zu Gunsten von Alaap Einmal mehr zeigt Paul Roos am Donnerstag eine Lichtbildersinfonie. Dieses Jahr zu Gunsten der Aufforstungsorganisation Alaap im Norden von Indien. Dr. Robert Graf, Präsident von SwissHimalayan Amity, unterstützt Alaap seit den Anfängen 2016. Er und sein Team werden für Fragen anwesend sein.

Integrative Kinesiologie und Lin Shiatsu

Keine Selbstverständlichkeit mehr: Kassenbon von Volg. (Bild zvg.)

Aufforstung im Himalaya

Trotzen gehört zur Entwicklung des Kindes. (Bild zvg.) Lernschritte in der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Sie lernen viel für ihr späteres Leben: Dinge, die für das soziale Miteinander unerlässlich sind. Aber wenn die Kinder heranwachsen und einen eigenen Willen

entwickeln, beginnt für viele Eltern eine anstrengende und herausfordernde Zeit. Im Kurs mit der Sozialpädagogin und Familylab-Seminarleiterin Barbara Egger erhalten die Teilnehmenden Informationen, wie und wann Grenzen gesetzt werden können und wie sie sinnvoll mit dem Kind kommunizieren. Am Schluss des Vortrags bleibt noch genügend Zeit für Fragen aus dem Familienalltag und für einen angeregten Austausch. (GS) Vortrag «Hilfe, mein Kind trotzt!», Mittwoch, 20. November, 19.30 Uhr. Anmelden unter kurse@familienzentrum-bezirk-affoltern.ch. Weitere Infos und das ganze Kursprogramm unter www.familienzentrum-bezirk-affoltern.ch

Paul Roos, Architekt und Fotograf aus Rifferswil, ist ein ausgesprochener Holzliebhaber. Bäume, Wälder und der Baustoff Holz in all seinen Variationen haben ihn sein Leben lang inspiriert und begleitet. Es liegt also nahe, dass er nach 2014 seinen Vortrag wieder einer Organisation im indischen Himalaya widmet. Dieses Jahr gilt das Interesse Alaap, das Aufforstungen im entlegenen Himalayagebiet von Indien mit einer vielversprechenden Anpflanzungsmethode fördert. Im indischen Himalaya sind die direkten Folgen des Klimawandels hautnah und existenzbedrohlich spürbar. Die fast ubiquitären, invasiven Monokulturen von nicht einheimischen Fichten haben einen ausgesprochen schlechten CO2-Footprint im Vergleich zu Laubwäldern und sind für die Fütterung der Kühe nutzlos. Deren Wasserretentionsfähigkeiten sind gering, und sie führen zu sauren Waldböden, was es anderen Baum- und Pflanzenarten erschwert, daneben zu wachsen. Dies fördert zum einen die Erosion der Böden und zum anderen die rasch fortschreitende Wasserknappheit in vielen Bergdörfern von Uttarakhand, dem Staat von Indien, der an Tibet und Nepal grenzt. Diese Umstände erklären die zunehmende Entvölkerung der Bergregionen. Anhand der Anbaumethode des Japaners Dr. Akira Miyawaki werden dichte, verschieden hohe lokale Baumarten entsprechend einem unberührten einheimischen Wald gepflanzt. Damit erreicht man eine deutlich höhere Überlebensrate der Setzlinge (92 bis 95 Prozent), ein schnelleres Wachstum der Bäume und eine höhere Biodiversität. Anhand der Miyawa-

Mit dem Erlös der Lichtbildersinfonie wird die Aufforstungsorganisation Alaap in Indien unterstützt. (Bild zvg.) ki-Methode wurden mit vielen Volontären einige Pilotwälder gepflanzt. Im Distrikt wurden nun vier Dörfer ausgewählt. In denen werden die ersten Waldgebiete zusammen mit geschulten Eco-Leaders bepflanzt. Gleichzeitig werden mit den Schulkindern im Schulareal Obstbäume gepflanzt und sie in der Baumpflege unterrichtet. Die Dorfbewohner ziehen Setzlinge einheimischer Baumsorten in der neu angelegten Gärtnerei. Und zusammen mit der Dorfjugend gehen die Eco-Leaders das überall augenfällige Abfallproblem an. Während in diesen Dörfern jedes Jahr grössere Waldgebiete angepflanzt werden, kommen jedes Jahr neue Dörfer hinzu. So hofft Alaap auf eine expansive Ausdehnung des heimischen Waldes in Uttarakhand. Swiss-Himalayan Amity, vor 15 Jahren unter dem Namen Aarohi Schweiz in Affoltern gegründet, unterstützt Alaap seit den Anfängen und will dies auch zukünftig nachhaltig tun. Mit einem Besuch der Lichtbildersinfonie vom 7. November im Kasinosaal Affoltern kann man bereits einen konkreten Beitrag leisten. (pd.) Lichtbildersinfonie am Donnerstag, 7. November, 20 Uhr, Kasinosaal Affoltern. Freitag, 8. November, 20 Uhr, Restaurant Schwiizer Pöschli, Rifferswil. Eintritt jeweils 30 Franken, inklusive Apéro.

Gemütliches Jassen

Mettmenstetter Dorf-Jassturnier Wie jedes Jahr führt die SVP Mettmenstetten ihr allseits beliebtes Dorf–Jassturnier durch. Am Freitag, 15. November, ab 19.30 Uhr Erneut stellt der Schützenverein Dachlissen-Mettmenstetten freundlicherweise den 10-Meter-Stand im Schützenhaus in Wissenbach zur Verfügung, eine Räumlichkeit, die viel Gemütlichkeit zu bieten hat und sich hervorragend für die Durchführung dieses Anlasses eignet. Gespielt wird wie immer der Schieber (zwei gegen zwei) ohne Stöck, Wys und Matchprämie. Die Partner werden nach dem Zufallsprinzip ausgelost.

Natürlich ist auch für Speis und Trank gesorgt. Eine spezielle Essenspause gibt es jedoch aus Zeitgründen nicht. Dank der grosszügigen Unterstützung durch das lokale Gewerbe und einiger privater Gönner winken den Siegern wie jedes Jahr sehr schöne Preise. Das Organisationskomitee freut sich über eine grosse Teilnehmerzahl und lädt speziell die Einwohnerinnen und Einwohner von Mettmenstetten ganz herzlich zum Mitjassen ein. Das Startgeld beträgt zwölf Franken und die Kassenöffnung erfolgt bereits um 19 Uhr, damit der Startschuss pünktlich um 19.30 Uhr fallen kann. (pd.)

«#Female Pleasure»

Nächster Film im Kino Lux Leider kann die Regisseurin Barbara Miller an der Filmvorstellung nicht wie angekündigt anwesend sein. Das Kinofoyer Lux konnte aber Eveline Lutz, Fachfrau für Paar- und Frauensexualität, für den Abend gewinnen und freut sich auf spannende Einblicke in das Tabuthema «weibliche Sexualität». Eveline Lutz zum Film: «Der Film #Female Pleasure berührt, stimmt nachdenklich, macht aber gleichzeitig

auch Mut, seinem Herzen zu folgen und für sich selbst einzustehen, so wie dies die fünf mutigen Protagonistinnen getan haben! Dies ist auch die Botschaft von wayofheart, folge der Stimme deines Herzens, egal was andere vielleicht von dir denken können. Es lebe die weibliche Sexualität!» (pd.) #Female Pleasure, Kinofoyer Lux, Mittwoch, 6. November, 20.15 Uhr, Aula Ennetgraben, Affoltern.


Vermischtes

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Ämtler Kunst-Tourismus: Von Atelier zu Atelier Offene Ateliers in Bonstetten, Stallikon und Wettswil Wiederum führen am 9. und 10. November dicke rote Ballons Kunstinteressierte von Atelier zu Atelier. 20 Kunstschaffende und eine Galeristin laden die Bevölkerung zum Besuch und Gespräch ein. Die Palette der Techniken reicht von Aquarellmalerei über Ton-, Eisen- und Holzarbeiten sowie Glas- und Ölmalerei bis zu Mischtechniken und Papierart. ................................................... von regula zellweger Bereits zum dritten Mal organisiert die Künstlerin Marlies Achermann für Kunstschaffende aus den Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil zwei Tage der offenen Ateliertüren. 20 Kunstschaffende freuen sich auf Kunstinteressierte, die es schätzen, nicht nur Kunstwerke zu betrachten oder gar zu kaufen, sondern viel über deren Entstehen und den Gedanken und Emotionen der Künstler zu erfahren. Ein Atelier mit allen Sinnen aufnehmen, schauen, riechen, ertasten und zuhören, was die Kunstschaffenden zu ihren Werken zu erzählen haben, ist ein besonderes Wochenendvergnügen. Von den 19 teilnehmenden Künstlern vom letzten Jahr sind 18 wieder dabei, neu dazugekommen sind Sergio Liera und Corina Palombo in Bonstetten.

Rote, runde Wegweiser Wegweiser für die Reise oder Wanderung von Atelier zu Atelier sind knallrote Ballone mit der Aufschrift «Offene Ateliers». Möglich sind diese beiden

Tage der offenen Ateliers dank dem grossen Engagement von Marlies Achermann. Sie bewältigt den Hauptanteil der Organisation: Zusammenbringen der Künstler, Terminierung, Fundraising, Öffentlichkeitsund Medienarbeit sowie die Kommun ikation mit den Gemeinden und den Teilnehmenden. Unterstützt wurde sie von Sandra Canonica, die ihre Bilder im Burestübli in Sellenbüren präsentiert. Am 9. und 10. November kann man sich nun, geleitet durch die roten Ballone, eine kleine Reise durch das lokale Kunstschaffen anhand des Programms selbst zusammenstellen und mit einer Herbstwanderung oder Velotour kombinieren. Das Projekt «offene Ateliers» wird von den Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil sowie von der Fachstelle Kultur Kanton Zürich unterstützt.

tungen für ihre Ausstellung «Ohne Worte – Das Bild wirkt» laufen, die am 24. November im Kloster Kappel eröffnet wird. Nada Schönenberger arbeitet in Kroatien, ihrer Heimat, und in Wettswil, wo sie ihre Plastiken zeigen wird. Immer wieder faszinierend sind auch die Papierarbeiten von Doris Ess aus Stallikon. Ein «fester Wert» in der Ämtler Kunstszene ist die Malerin Esti Frei in Stallikon.

Individuelles Programm zusammenstellen

Integriert im Ämtler Kunstgeschehen

Wer sich für Holzarbeiten interessiert, besucht Johannes Paul in Wettswil und Toni Lengen in Stallikon. Die Kunstschmiede, wo Daniel und Oskar Hedinger täglich ihrer Arbeit nachgehen, wird für die beiden Besuchstage ausgeräumt, damit die Metallskulpturen attraktiv präsentiert werden können. Dagmar Jetzer lässt sich in ihren Fotos von Details inspirieren, welche ihr im Alltag vor die Linse kommen. Aus dem Kontext gehobene Ausschnitte werden dabei zu abstrakten Bildern. Nicht verpassen darf man die Glaswürfel von Marlies Achermann, die im In- und Ausland in namhaften Galerien ausstellt. Auch Carmen Cabert-Steiner öffnet ihr Atelier, obwohl die Vorberei-

Mitmachen dürfen beim Projekt «Offene Ateliers» Personen, die ein Atelier Projektleiterin Marlies Achermann präsentiert in ihrem Atelier in Bonstetten ein Exemplar in einer der drei der «wegweisenden» Ballone. (Bild Regula Zellweger) Gemeinden besitzen. Neben dem Präsentieren von lo- um die «Offene Ausstellung» und die Elfi Bohrer; Dagmar Sabrina Jetzer, Abstrakte Malerei kaler Kunst ist Vernetzen ein Ziel des «Jurierte Ausstellung» der GGA statt- & Fotografie; Sergio Liera, Acryl und Mischtechnik auf Anlasses. Einerseits vernetzen sich die finden, deshalb wird es 2020 keine Holz; Corina Palombo, Acryl-Mischtechnik. Kunstschaffenden untereinander im «Offenen Ateliers» geben – erst wieder Stallikon: Doris Ess – Papierart; Sandra Canonica Rahmen der Planung und Realisie- 2021. – Bilder & Schmuck¸ Esti Frei – Malerei; Toni Lengen rung, anderseits ergeben sich in den – HolzSach, Holz, Feuer und Eisen; Ursula Marti – Ateliers Kontakte zwischen ihnen, Offene Ateliers Tonkunst; Funda Cetin – Malatelier Fundus. kunstinteressierten Erwachsenen und Bonstetten: Marlies Achermann-Gisinger, Mischtech- Wettswil: Nada Schönenberger – Skulpturen; nik hinter Glas und Karton; Carmen Cabert Steiner, Kindern und potenziellen Käufern. Taimi Paula – Figürliche Plastik in Ton & Bronze, Das Projekt «Offene Ateliers» will Landart und Malerei; Kunstschmiede Hedinger, Zeichnungen, Aquarelle; Sonja Riemer – Malerei: nicht die Kunstprojekte der Gemein- Metallskulpturen-Metallplastiken; Tonchratte Claudia Acryl, Rost & Patina; Ursula Nievergelt, Atelier 99; nützigen Gesellschaft GGA konkurrie- Vogel, Keramik und Glas; Creazioni Tomasini, Rita Johannes Paula, Holzkunst Drechselarbeiten. ren. Im Oktober 2020 werden wieder- Tomasini; Galerie für Gegenwartskunst, Kunstfenster, Informationen: www.offene-ateliers.site.

zwischen-ruf

Kunst auf Reisen oder ist Kunstrasen Kunst? Am letzten Mittwoch fand im Atelier «Allegra» von Chris Husi und Gianina Caviezel der erste Anlass aus der Reihe «Ateliergespräche» statt. Eingeladen war die Reisejournalistin und Bloggerin Regula Zellweger. Ein anregender Abend über Kunst. ................................................... von nepita santiago «Allegra – herzlich willkommen in unserem bescheidenen Atelier. Das Bescheidene merken Sie an den unterschiedlichen Stühlen», lacht Gianina Caviezel, eine der beiden Atelierinhaberinnen. «Du hast ja noch deinen Mantel an», witzelt Chris Husi, die Zweite im Bunde, und deutet auf den farbverklecksten Malerkittel ihrer Freundin. «Ehm, du ja auch». Und schwupps verschwinden die Kittel, der Atelierarbeitstag ist vorbei und die beiden Frauen könnten nun ihren Feierabend geniessen. Aber sie haben

anderes vor. Ihr Atelier soll auch Ort der Begegnung werden, und so fand letzte Woche im Allegra das erste Ateliergspräch statt. Thema war Reisen und Kunst, und dazu wurde die Reisejournalistin und Bloggerin Regula Zellweger eingeladen. Mit ihrer «Nachpensionierungsarbeit» könne sie alles was sie gerne mache einbringen: fotografieren, schreiben, kommunizieren. Seit drei Jahren ist Regula Zellweger als Bloggerin unterwegs. Das Schöne daran – im Gegensatz zum journalistischen Schreiben, wo das ein Tabu ist – sei, dass sie das Wort «ich» verwenden, das heisst, ihre persönlichen Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen auch als solche beschreiben dürfe.

Mehrere Tage für einen Blog-Beitrag Bloggen sei ein Lebensstil und heisse posten, posten, posten, um an Likes zu kommen, «und es ist mir in den letzten Jahren noch nie so gut gegangen wie jetzt», sagte sie freudig. Für einen Beitrag auf ihrem geschmack-

Chris Husi (links), Bloggerin Regula Zellweger und Gianina Caviezel. (Bild san)

voll gestalteten Blog, braucht sie mehrere Tage. Denn die Auswahl der Bilder, das Schreiben der Texte, Suchen von passender Musik oder sinnigen Sprüchen will sorgfältig gemacht werden. Das Resultat ist eine sehr ansprechende Life-Style-Seite. Das wichtigste Blog-Thema sind ihre Reisen. Rund 20 sind es im Jahr. Eine ihrer Reiseleiterinnen ist jeweils ihre Neugier, und die beflügelt ihre Wahrnehmung. So sagte sie gleich zu Beginn ihres Vortrages: «Es ist unmöglich, zu reisen und nicht mit Kunst in Berührung zu kommen.» Sei es vom Menschen geschaffene, wie Skulpturen und Bilder, oder von der Natur, wie ein wundersam harmonisches Astgebilde. Oder vom Alter, wie eine langsam bröckelnde Wand, deren Farbverlauf an ein expressionistisches Gemälde erinnert.

Im Dialog mit dem Kunstwerk Ist das auch Kunst? Was ist Kunst? Wo ist die Grenze von Kunst zum Kunsthandwerk? Ist ein WC, von Hundertwasser gestaltet, Kunst, oder bleibt es ein Klo? Solche Fragen standen am letzten Mittwoch im Raum. «Kunst ist, was man nicht begreift», ist beispielsweise die Definition des deutschen Malers und Bildhauers Markus Lüperz. Oder die Definition einer Zuhörerin: «Kunst heisst, hinter das Sichtbare zu schauen». Sie müsse es nicht ausdefiniert haben, meinte Regula Zellweger, und manches verstehe sie nicht. Beispielsweise einen Haufen Kunstgras, dem sie in einem Salzburger Museum begegnet ist. Aber diese Stadt könne sie allen an Kunst Interessierten wärmstens empfehlen. Regula Zellweger erzählte begeistert von Kunst-

werken, von Blickwinkel und Sichtweisen, von Austausch und Dialog, erzählte einzelne Anekdoten und weckte damit Neugierde aufs Kunst-Reisen. Man könne den Fokus auf die Kunst legen und eine «klassische» Kulturreise machen, oder einem bestimmten Künstler nachreisen, einem bestimmten Kunststil, oder auch einer Kunstepoche, oder eben, sich überraschen lassen, was an kunstvollem auch noch da ist. Am Schluss wurde sie gefragt, wie es ihr gehe, wenn sie zu einem Kunstwerk komme. Das sei eine Zeitfrage. Wenn sie in der Journalistengruppe reise, dann sei alles durchgeplant und es bleibe meist zu wenig Zeit. «Aber wenn ich alleine unterwegs bin, dann geschieht ein Dialog, ich kann staunen, und es entstehen Geschichten», sinnierte sie. Und das seien sicher nicht jene, die im Reiseführer stünden. Zuletzt zeigte die begeisterte Bloggerin ein Gemälde an einem Haus in Quebec. Auf dem lebensgrossen Bild stehen Menschen. Und vor dem Bild stehen Menschen und betrachten es. Auf Zellwegers Foto ist der Übergang nicht zu sehen. Wo beginnt die Realität und wo hört das Bild auf ? Spielt das eine Rolle? Auf jeden Fall war dann der anschliessende Apéro mit rustikalem Brot und speziellen Aufstrichen, bunt wie ein Gemälde, der richtige Moment, um über künstlerische und gestalterische Themen zu philosophieren, denn wie gesagt, das Allegra ist auch ein Ort der Begegnung, und nicht nur ein offenes Atelier, wo in Workshops selber gestaltet werden kann. Weitere Infos unter www.atelier-allegra.ch, www.altwerden-spaeter.blog.

Mopsl ist die Jüngste Eigentlich wollte ich nur meine Büechli «Da musste ich lachen» im Copy-Shop abholen, aber da sah ich dort ein Kätzchenposter, und die Chefin erzählte mir die ganze Wahrheit: Dieser Schnüggl heisst Mopsl und ist das Silberhochzeitsgeschenk ihres Mannes. Bei der Übergabe passte es in eine Hand, so süss. Und reinrassig: Ein norwegisches Waldkatzenbaby. Die andern vier Katzen waren zunächst not amused. Betraten aus Protest zwei Wochen lang das Wohnzimmer nicht. Schnurrten und miauten. Hatten es so nett zusammen bisher. Und die Chefin war ein wenig nervig. Hat prompt ein Tellerchen mehr hingestellt. Wenigstens frisst ihnen dieses Baby nichts weg. Schnuppert nur dran und schleicht sich. Jasmin, die Oma der Truppe, bekommt Nierenfutter, Püppi Blasenfutter und Lola Langhaarkatzenfutter. Finnia frisst normale Delikatesse wie Mopsl auch. Da – die Chefin hat sich was Tolles einfallen lassen: Eine längliche Kiste vors Riesenaquarium gestellt. Hallo, Fische fangen! Jetzt werden Pfoten geschwungen. He, du, Flossenheini! Aber irgendwie ist immer Glas dazwischen. Wird langweilig mit der Zeit. Also alle hoch auf die Terrasse. Da gibts aussenrum einen Katzenhöhenweg – kein Witz! Angst braucht man keine haben. Ist ein Gitter da. Komm Mopsl, darfst auch mit. Geschlafen wird wo? Im Schlafzimmer, logisch! Statt vier sind da halt nun fünf Körbchen, in Gottes Namen. Der Katzentrupp spaziert stets zusammen mit der Chefin und ihrem Mann rein. Dann machen es sich die sieben gemütlich bis zum nächsten Morgen. Ute Ruf



Veranstaltungen

Dienstag, 5. November 2019

«Show zäme»

«Wir haben auch Rechte!»

Das Künstlerduo Pasta Del Amore gastiert in Mettmenstetten

Schweizer Erzählnacht am 8. November

Jeweils im November organisiert der Verein Freundeskreis der Stiftung zur Weid einen Kleinkunstabend in Rossau. Dieses Jahr tritt am Freitag, 15. November, das Künstlerduo Pasta Del Amore mit dem Programm «Show zäme» auf.

Das Motto der diesjährigen Schweizer Erzählnacht ist inspiriert vom 30-Jahre-Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention. Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden am 8. November schweizweit teilnehmen – auch im Säuliamt.

Nach einer langen Pause stehen Bruno Maurer und Christian Gysi seit letztem Jahr wieder gemeinsam auf der Bühne und machen sich mit viel Hingabe frei von allem tiefsinnigen Trash und intellektuellem Unsinn, der sich in der Zwischenzeit angesammelt hat. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Spielfreude setzen Pasta del Amore dabei alles um, was ihnen an theatralen Darstellungsformen über den Weg läuft.

Die Figur Angie im Roman «The Hate U Give» tritt gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt an, und auch die Kinder und Erwachsenen aus dem Bilderbuch «Alle da!» kommen aus ganz verschiedenen Ecken der Welt und sind doch irgendwie gleich. Auch Figuren der Kinder- und Jugendliteratur brauchen Schutz, wollen sich entfalten und gleichberechtigt sein. An der Schweizer Erzählnacht 2019 werden Tausende Kinder und Jugendliche in inspirierende Geschichten abtauchen, Protagonistinnen auf der Suche nach Schutz begleiten und sich dabei mit ihren eigenen Rechten beschäftigen. Anlass für das diesjährige Erzählnacht-Motto ist das Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention. Diese wurde vor 30 Jahren verabschiedet und hält in 54 Artikeln das Recht auf Nicht-Diskriminierung, auf Leben, Überleben und Entwicklung, auf Mitwirkung und das Kindeswohl fest. Denn Kinder sind besonders verletzlich und benötigen speziellen Schutz.

Diffizile Klänge Das Publikum geniesst an diesem Abend einen kompletten Blockbuster in optimierter Länge, lässt sich von Stammtischgesprächen den Horizont erweitern, bewundert das Weltgeschehen unter neuen Aspekten und geht zu diffizilen Klängen eines Elektroduos ab. Zwischen den Nummern bleibt Platz für alles, was den beiden an spontanen Ergüssen zu Geiste steigt. Vor der Vorstellung laden der Verein Freundeskreis und die Stiftung zur Weid zum traditionellen CervelatBraten an grossen Feuerkörben ein.

Christian Gysi (links) und Bruno Maurer machen sich frei von tiefsinnigem Trash und intellektuellem Unsinn. (Bild Nathanael Gautschi) Über den Verein Freundeskreis Das Werk- und Wohnhaus zur Weid wird seit Jahren von engagierten Personen begleitet und unterstützt. Aus diesem Kreis ist im November 2001 der Verein Freundeskreis hervorgegangen. Der Freundeskreis hat sich zum Ziel gesetzt, Schwellen in der Bevölkerung abzubauen und das Werk- und Wohnhaus mit seinen Aufgaben und Zielen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Der Freundeskreis will neben Veranstaltungstätigkeiten den Kontakt zum lokalen Gewerbe pflegen und die Zusammenarbeit mit den politischen Organisationen verstärken. Zudem unterstützt der Freundeskreis Aktivitäten, die nicht über

das ordentliche Budget des Werk- und Wohnhauses finanziert werden können, die aber helfen, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Der Freundeskreis steht allen Interessierten offen. Mitglieder erhalten regelmässig Informationen über das Werk- und Wohnhaus und werden zu den Veranstaltungen und Vereinsaktivitäten eingeladen. (pd.) Freitag, 15. November, Weid-Saal, Stiftung zur Weid, Rossau bei Mettmenstetten. Die Vorführung beginnt um 20.15 Uhr, Verpflegung an den Feuerkörben ab 19 Uhr. Eintritt (inkl. Verpflegung): 15 Franken für Mitglieder des Vereins Freundeskreis, 25 Franken

Uhr. Dabei sind 16 motivierte Kinder der 1. bis 6. Klasse, die sich mit der UN-Kinderrechtskonvention auseinandersetzen und für ihre Eltern, Geschwister und alle Dorfbewohnerinnen einen Zusammenschnitt kreativ darstellen werden. Bibliothek Bonstetten, Schachenstrasse 91, 18.15 bis 20.30 Uhr. Drei Primarklassen werden Texte, Lesungen und Darbietungen zum Thema präsentieren. Gemeinde- und Schulbibliothek Ottenbach,

tisch heute kaum mehr wegzudenken. Das war nicht immer so. Im Mittelalter versorgten vor allem Rüben die Menschen mit Energie, Vitaminen und Mineralstoffen. Schon früher schnitzten Frauen und Kinder nach dem Einbringen der Rüben, der letzten Feldfrüchte vor dem Winter, wunderschöne Rä- Auch dieses Jahr gibt es am Umzug viele beleuchtete, beliechtli. Sie er- liebevoll geschnitzte Räben zu bestaunen. (Bild zvg.) hellten den Weg, wenn sie ins Dorf zum Erntedank-Got- Wurst, einen wärmenden Punsch oder tesdienst in der Kirche gingen. feinen selbstgebackenen Kuchen geAus diesem Brauch sind die heuti- niessen. Das Organisationskomitee gen Räbeliechtliumzüge entstanden. freut sich über viele Zuschauerinnen Wer spontan Lust und Zeit auf ein be- und Zuschauer. (pd.) sinnliches, gemütliches Beisammensein hat, ist am Umzug herzlich einge- Donnerstag, 7. November, Besammlung: 19 Uhr, laden. Die Besucherinnen und Besu- Sportplatz Zendenfrei, Obfelden cher können sich entlang der Umzugs- Route Umzug: ab Sportplatz Zendenfrei route aufstellen oder auf dem Sport- Schmittenstrasse - Wolserstrasse (Fröschli-Badi) platz Zendenfrei an den schön deko- Dorfstrasse (Pöschtlibeck) - Zendenfrei (Dauer: zirka rierten Marktständen – begleitet vom 1 Stunde). Abschluss: Sportplatz Zendenfrei am Musikverein – eine frisch grillierte Finnenkerzenfeuer.

Graffiti-Kunst im Pfarreizentrum Ende September hat ein Graffiti-Workshop für Oberstufenschüler in der Pfarrei Sankt Mauritius in Bonstetten Schachen stattgefunden. Die Unterämtler Jugendlichen haben unter Anleitung biblische Motive gesprayt. Die Bilder schmücken die Räume des Pfarreizentrums an der Stallikerstrasse 2. Ab 11.15 Uhr werden am Sonntag, 17. November, die Werke in Anwesenheit einiger der jungen Künstlerinnen in einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. (pd.)

Bibliothek Aeugst, Dorfstrasse 22, 18 bis zirka 20

Affolternstrasse 5, 17 Uhr bis zirka 20 Uhr. Um

Donnerstag, 7. November: Umzug in Obfelden

«Räbeliechtli, Räbeliechtli, wo gasch hii? I de tunkle Nacht, ohni Schtärneschii, da mues mis Liechtli sii», singen die Kinder voller Freude, wenn sie mit liebevoll geschnitzten Laternen durch die dunklen Strassen von Obfelden laufen. Der Räbeliechtliumzug ist immer wieder ein eindrucksvolles Erlebnis für Gross und Klein. Die Laternen in den Händen leuchten, während die Sterne am Himmel funkeln. «Ech goh met minre Latärne und mini Latärne met mer …» singen die Kinder im Chor. Wer einmal an einem Räbeliechtliumzug teilgenommen hat, wird ihn sein Leben lang nicht vergessen. Erstaunlich, dass sich mit wenigen Mitteln, wie Kerzen und Gesang, eine so besinnliche und eindrucksvolle Atmosphäre schaffen lässt. Der Räbeliechtliumzug hat eine lange Tradition. Die Kartoffel ist als Grundnahrungsmittel vom Mittags-

Die Schweizer Erzählnacht gehört zu den grössten Kulturanlässen der Schweiz und wird jedes Jahr vom Schweizerischen Institut für Kinderund Jugendmedien Sikjm, Bibliomedia Schweiz und Unicef Schweiz und Liechtenstein koordiniert. Schon seit 1990 kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der ganzen Schweiz jeweils am zweiten Freitag im November zusammen, um sich Geschichten zu einem gemeinsamen Thema zu erzählen und vorzulesen. 2018 wurden schweizweit 689 Veranstaltungen durchgeführt – ein Rekord! Das gemeinschaftliche Erleben von Geschichten in einem anregenden Rahmen bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen lustvolle Zugänge zum Lesen. (pd.)

für Nicht-Mitglieder. Ticket-Reservierung:

«Räbeliechtli, Räbeliechtli ...»

Am kommenden Donnerstag ist es wieder so weit: Mit liebevoll geschnitzten Räben-Laternen bewegt sich ab 19 Uhr ein Umzug durch das Dorf. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.

Traditionsreicher Leseförderungsanlass

mail@zur-weid.ch. Weitere Infos zum Verein Freundeskreis: www.vereinfreundeskreis.ch.

Im Pfarreizentrum werden die Kunstwerke der Jugendlichen gezeigt. (Bild zvg.)

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Welche Rechte haben wir? An der Schweizer Erzählnacht 2019 werden sich Kinder und Jugendliche spielerisch, ernsthaft, auch fantasievoll in Schulen, Bibliotheken, Gemeinschaftszentren, Buchhandlungen und anderen Institutionen mit ihren Rechten auseinandersetzen. Viele Veranstaltende wählen einzelne, konkrete Aspekte aus der UN-Kinderrechtskonvention aus, um sie gemeinsam mit den Kindern zu vertiefen.

17 Uhr wird für die Mittelstufenschüler eine Lesung mit Gabriela Kasperski stattfinden mit ihrem im August 2019 erschienenen Buch «Einfach Yeshi». Bibliothek Wettswil, Dettenbühlstrasse 1, 20 Uhr. Jugendliche tauchen in spannende Geschichten ein, lösen Rätsel und meistern Aufgaben im Teamwork zum Thema Kinderrechte. Artikel 31 Recht auf Spiel und Erholung – passt perfekt zu diesem Abend. Zum Abschluss gibt es einen kleinen Imbiss. Für Schüler und Schülerinnen ab der 4. Klasse.

Räbeliechtli-Umzug in Mettmenstetten Der Mettmenstetter RäbeliechtliUmzug findet dieses Jahr am Mittwoch, 6. November, statt. Die Kinder und Eltern treffen sich mit ihren Räben um 17.45 Uhr auf dem Pausenplatz der Primarschule. Nach einer musikalischen Einstimmung mit dem Musikverein Mettmenstetten laufen die Teilnehmenden mit den Kindern los in Richtung Oberdorf. Der Umzug führt auch dieses Jahr über die Niederfeldstrasse zur Albisstrasse, Grossholzerstrasse, Grundrebenstrasse, Langacherstrasse, Schulhausstrasse und retour zum Pausenplatz. Das Organisationskomitee freut sich auf viele kleine und grosse Teil-

Die liebevoll geschnitzten Räben sind jedes Jahr eine Freude. (Bild zvg.) nehmende und auch Zuschauerinnen und Zuschauer am Strassenrand. Nach dem Umzug gibt es feine Bratwürste vom Grill, Glühwein und Tee. Daniela Lackner, Vorstand Elternforum PSM

Spezialvorstellung im Kino Cinepol Zum Kinostart der Biografie über den Umweltaktivisten Bruno Manser, findet am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr eine Spezialvorstellung im Kino Cinepol statt. Auch der Drehbuchautor Patrick Tönz ist anwesend. Im Anschluss an den Film spricht Andreas Gnädinger mit dem Drehbuchautor Patrick Tönz über die Entstehung des Filmes. Neben der Herausforderung, die Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen, wurde Tönz auch mit der Aufgabe konfrontiert, den Umweltschützer als Sympathie-Figur durch die Geschichte zu führen, ohne dabei die klassische

Filmdramaturgie aus den Augen zu verlieren. «Bruno Manser – die Stimme des Regenwaldes» startet ab Donnerstag, 7. November, in den Deutschschweizer Kinos. Bereits zur Premiere am Zurich Film Festival hat der Film ein breites Echo in den Medien ausgelöst. Die aktuelle Debatte rund um die Klimapolitik hat für zusätzliche Beachtung gesorgt. Trotz dieses erfreulichen Zufalls muss berücksichtigt werden, dass die Produktion vor über zehn Jahren gestartet wurde und die Biografie um Bruno Manser ein eigenständiger und starker Film geworden ist. (pd.) «Bruno Manser - die Stimme des Regenwaldes», CH 2018, 142 Min. Kino Cinepol, Sins, 10. November, 17 Uhr. Tickets auf www.cinepol.ch reservieren.


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Sport

Dienstag, 5. November 2019

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FC Wettswil-Bonstetten überzeugt zum Vorrundenabschluss Fussball 1. Liga Gruppe 3: FC Wettswil-Bonstetten – FC Dietikon 5:0 (5:0) Das letzte Spiel der Vorrunde gewinnt der FC WettswilBonstetten deutlich mit 5:0. Bereits nächsten Samstag steht der Rückrundenstart gegen die U21 des FC St. Gallen auf dem Programm. Nach einem Zwischentief im Oktober konnte sich der FCWB mit zuletzt zwei knappen Auswärtssiegen gegen Balzers und Red Star wieder fangen. Mit gerade mal drei Toren aus den letzten fünf Spielen, zeigte sich deutlich, wo der Schwachpunkt dieser Mannschaft liegt. Meist können sich die Ämtler viele Torchancen erarbeiten, jedoch bleibt die Vollendung oftmals aus.

Fulminante erste Halbzeit Gegen den FC Dietikon konnte diese Schwäche aber überhaupt nicht beobachtet werden. Fulminant starteten die Ämtler in die Partie. WB überraschte den FC Dietikon mit ihrer wachen und dominanten Spielweise. Schon nach sechs Minuten konnte sich Stürmer Lugo zum ersten Mal feiern lassen. Nach einem schön getretenen Eckball setzte sich Lugo gegen die eher kleingewachsenen Gäste im Strafraum durch und netzte per Kopf in die nahegelegene Ecke ein. Nur gerade drei Zeigerumdrehungen später liess Dietikon-Torhüter Inaner einen strammen CaponeSchuss nach vorne abprallen. Wieder war es Lugo, welchem der Ball vor die Füsse fiel und der ohne Mühe sein zweites Tor erzielen konnte. Die Gast-

WB-Torjäger Lugo erzielte früh einen reinen Hattrick, hier überwindet er Keeper Inaner zum 2:0. (Bild Kaspar Köchli) geber hielten den Druck auf die Abwehr des FC Dietikon weiterhin hoch und konnten sich Chance um Chance erspielen.

Lugo-Hattrick in Startviertelstunde Nach einer Ungenauigkeit im Aufbauspiel der Gäste stand es nach 14 Minuten auch schon 3:0. Erneut war es Torjäger Lugo, welcher allein aufs gegnerische Tor losziehen und nach einer Viertelstunde einen lupenreinen Hattrick vollenden konnte. In der

22. Minute drangen die Wettswiler abermals ohne Gegenwehr in die gegnerische Platzhälfte vor. Capone spielte einen klugen Pass auf Heini, welcher sich aus 16 Metern die Ecke aussuchen konnte und den Ball sehenswert in die linke Ecke zirkelte. Dietikon war sichtlich überfordert mit der physischen und geradlinigen Spielweise des FCWB und Trainer De Lemos sah sich schon in der 28. Minute zu einem Doppelwechsel gezwungen. Die Wechsel zeigten vorerst keine Wirkung. Lugo verwandelte in der 37. Mi-

nute einen fälligen Foul-Penalty und krönte seine überragende erste Halbzeit mit seinem vierten Treffer. Mit einem 5:0 war das Spiel zur Halbzeitpause entschieden.

Ereignisarmer zweiter Durchgang Über die zweite Hälfte gibt es nur wenig zu berichten. Der FC Dietikon war bedacht darauf, keine weiteren Tore zu erhalten und damit einem noch grösseren Debakel zu entgehen. Auf der anderen Seite schaltete WB einen

Gang zurück. Die Gastgeber hatten das Spiel weiterhin komplett unter Kontrolle, erspielten sich jedoch nur noch wenige Tormöglichkeiten. Der Pausenstand war deshalb zugleich auch der Schlussstand. Der FCWB zeigte einmal mehr eine herausragende defensive Leistung, jedoch war es dieses Wochenende die Offensive, welche Aufsehen erregen konnte. Vor allem Stürmer Lugo konnte sich mit seinem Vierer-Pack und einem auffälligen Spiel belohnen. Nun gilt es, im letzten Spiel des Jahres einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit den Reserven des FC St. Gallen reist nächstes Wochenende eine spielstarke Jungmannschaft nach Wettswil. Das bedeutet, dass eine weitere kämpferische Leistung abgerufen und die Zielstrebigkeit im Offensivspiel auch in die letzte Partie mitgenommen werden müssen. Mit einem Sieg könnte man zum zweiten Mal in Serie mit bemerkenswerten dreissig Punkten überwintern. Der Anpfiff zum Saisonabschluss nächsten Samstag ist wie gewohnt um 16 Uhr im Wettswiler Moos. (NSc) Matchtelegramm: Sportplatz Moos, Wettswil. FCWB: Thaler, Studer, Brüniger, Rüegger (76. Thalmann), Heini, F. Peter, N. Peter, Miljkovic, Dzelili (61. Hager), Capone (53. Schneebeli), Lugo (69. Grujicic). Weitere WB-Resultate: Witikon – FCWB 2 1:0, Bosna Zürich – FCWB 3 2:3, FCWB 4 – Uitikon 4:0, Jun. A (CCJL) – YF Juventus 1:0, Jun. Ba (CCJL) – Veltheim 1:3, Tuggen – Jun. Bb 9:0, Einsiedeln – Jun. Ca 0:8, Jun. Cb – Wädenswil 1:5, Adliswil – Jun. Da 5:3, Jun. Db – Siebnen 1:1, Jun. Dc – Albisrieden 0:4, Schwamendingen – Sen. 40+ 1:0, Kosova – Sen. 30+ 2:0.

Klarer Sieg zum Schluss Torreiches Spiel in Hünenberg

FC Affoltern – FC Srbija 5:1

Sieg für Floorball Albis und viel Spektakel

Der FC Affoltern verabschiedet sich nach einem Heimsieg ungeschlagen in die Winterpause.

Endlich erzielt Floorball Albis wieder Tore. Nach vier knappen Niederlagen in Serie wird Unihockey Aargau United mit 7:3 bezwungen. Dazu gelingen erstmals mehr als vier Tore.

Der FC Affoltern kam sehr gut ins Spiel. Vor allem Mittelfeldmotor Ismajlaj trieb das Spiel des Heimteams an. Bereits in der dritten Spielminute spielte Antenen den Ball clever nach einem Freistoss aus 20 Metern an der Mauer vorbei auf Huber, welcher den Ball zum 1:0 ins lange Eck schob. Keine 20 Minuten waren gespielt, als sich Himmelreich auf der rechten Seite durchtankte und den Ball pfannenfertig für Stähli auflegte. Dieser versenkte den Ball ohne Probleme im Tor zum 2:0. In der 35. Minute setzte sich Affoltern ein weiteres Mal auf der rechten Seite durch, wo Flügelspieler Antenen den Ball in den Rücken der Abwehr auf Ismajlaj zurücklegte, der sich nicht zweimal bitten liess und das 3:0 erzielte. Auch in der zweiten Halbzeit hatte das «Eis» des FC Affoltern alles im Griff, aber es war nicht mehr der Einbahnfussball, wie vor dem Pausentee. So dauerte es bis in die 75. Minute, als Mittelstürmer Himmelreich den Sack mit seinem Treffer zum 4:0 zumachte. Wenige Minuten später legte der Torschütze des 4:0 auf den mitlaufenden Kämpfer Oetterli zurück, sein vermeintlicher Treffer in seinem anzeige

Abschiedsspiel wurde jedoch zu Recht vom sehr stark pfeifenden Unparteiischen wegen Abseits aberkannt. Dafür konnte Shala in seinem ebenfalls letzten Spiel für den FC Affoltern für ein tolles Schlussbouquet sorgen. Traumhaft setzt er sich in der gegnerischen Platzhälfte gegen drei Gegenspieler durch und schob den Ball aus 16 Metern ins lange Eck zum 5:0. Die sonst sehr gut stehende Abwehr rund um Toski und Wildi wurde in den Schlussminuten sträflich allein gelassen. So kam es, wie es kommen musste: Der FC Srbija konnte in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Freistoss für den Ehrentreffer sorgen. Nun gilt es für das ungeschlagene Fanionteam des FCA, ihre Akkus über die Winterpause aufzuladen, um in der Rückrunde nochmals anzugreifen. Die Mannschaft und der Verein bedanken sich beim abtretenden AssistenzTrainer Dzajic sowie den beiden scheidenden Spielern Valentin Shala und Lars Oetterli für ihren unglaublichen Einsatz über all die Jahre in den Farben dieses Vereins. Benjamin Luchsinger Affoltern am Albis, im Moos: FC Affoltern – FC Srbija 5:1, vor 173 Zuschauern. Aegerter, Luchsinger (65. Arsic), Wildi, Toski, Mijatovic, Ismajlaj, Steigmeier (55. Oetterli), Huber (55. Shala), Antenen (67. Premananthan), Stähli (67. Buqa), Himmelreich.

Die Ämtler legten für einmal los wie die Feuerwehr. Nachdem man diese Saison des Öfteren Mühe bekundete in den Startminuten der einzelnen Drittel und besonders in den Startphasen der Spiele, trat man von Beginn weg dominant auf und war das klar bessere Team. Zwar lief bei Unihockey Aargau United zu Beginn wenig bis gar nichts zusammen, doch das soll die Leistung von Floorball Albis nicht schmälern. Eine gute Chance nach der anderen wurde herausgespielt, und für einmal konnte man sie auch in Tore ummünzen. Der von Unihockey Limmattal verpflichtete Marco Schelling traf in seinem ersten Heimspiel für seinen neuen Verein bereits nach fünf Minuten zum hochverdienten 1:0. Insbesondere die 15. Minute hatte es dann in sich, als die völlig entfesselten Ämtler innerhalb von etwas mehr als 30 Sekunden gleich drei (!) weitere Treffer erzielten. Zuerst erhöhte erneut Schelling, danach trafen Captain

Benjamin Schiller und Mike Heiniger. Auch ein zwischenzeitliches Timeout der völlig perplexen Aargauer änderte nichts am Spielverlauf. Nichts deutete darauf hin, dass es in dieser Partie nochmals eng werden könnte. Doch wie so oft in dieser Saison, konnte man das Niveau nicht über 60 Minuten durchziehen. Kurz vor Ablauf der ersten 20 Minuten kassierte man noch einen Shorthander, doch mit einem immer noch beruhigenden 4:1 ging es in die erste Pause.

Beste Saisonleistung Kompletter Einbruch dann im zweiten Abschnitt. Während Aargau United immer mehr aufdrehte, baute man immer mehr ab und musste sich phasenweise dominieren lassen. Als die Führung dann auf ein Tor zusammengeschmolzen war und die Fans bereits Schlimmes ahnten, wurde Albis aber wieder stärker. Nicola Grass vollendete eine brillante Kombination zum 5:3 und ab da galten wieder die Stärkeverhältnisse aus dem ersten Drittel. Albis hatte die Partie nun wieder im Griff und geriet kaum mehr in Gefahr, das Spiel noch aus der Hand zu geben. Zuerst entschied Nicola Grass die Partie mit einem weiteren Tor, nachdem er zu Beginn der Partie etliche Gross-

chancen ausgelassen hatte und Marco Schelling rundete das Spektakel mit seinem persönlichen Hattrick schlussendlich noch ab. Die zufriedenen Fans bilanzierten, dass Albis zwischenzeitlich zwar einmal mehr stark wankte, aber diesmal nicht fiel und in den entscheidenden Momenten wieder eine Schippe drauflegen konnte. Trotz dieser dringend notwendigen Punkte liegen die Ämtler weiterhin auf einem Abstiegsplatz, konnten aber den Anschluss an das sehr ausgeglichene Tabellen-Mittelfeld wieder herstellen. Am kommenden Wochenende fordert man nun den Tabellenführer aus Burgdorf und hofft, in der an und für sich geliebten Rolle als Aussenseiter, erneut gross aufspielen zu können. (pd.) Floorball Albis – Unihockey Aargau United 7:3 (4:1, 1:2, 2:0), Turnhalle Ehret, Hünenberg – 31 Zuschauer. 5. Schelling (Serra) 1:0. 15. Schelling 2:0. 15. Schiller (N.Grass) 3:0. 15. Heiniger (Bolli) 4:0. 19. 4:1. 25. 4:2. 29. 4:3. 34. N. Grass (Schiller) 5:3. 43. N. Grass (Haab) 6:3. 59. Schelling (Serra) 7:3 (ins leere Tor). Strafen: Floorball Albis: Keine Strafen; Unihockey Aargau United: 3 mal 2 Minuten und 1 mal 10 Minuten. Floorball Albis: Haab, Hanselmann; J. Haab, Engel, C. Grass, J. Wuillemin, Lutz; N. Grass, Schiller, Hintermann; Heiniger, Schindler, Bolli; Serra, Jacomet, Schelling; Kern.


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