Primeur • Spezielle Ausgabe 2017 • Gewächshausgemüse

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Unabhängiges Fachmagazin für den Kartoffel, Obst und Gemüsehandel • Seit 1986

31 Jahrgang • Mai 2017

Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse


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6 „Zulassungsbedingungen GMO sind veraltet.“ Richard Schouten, GroentenFruit Huis

40 „Flandria mit eigenen Marken auf ein höheres Niveau heben.“ Rita Demaré, REO Veiling

60 „Wir müssen die Cavendish gemeinsam verteidigen.” Andrew Biles, Chiquita

64 „Sagen, was man tut, und tun, was man sagt.“ Ben de Groot, De Groot International

80 „Neuer Standard der Supermärkte bietet Platz für Fairtrade-Bananen.“ Mike Port, Port International

105 „Die Botschaft gehört auf die Bühne.” Jan-Willem Kaslander, Total Produce B.V.


31Jahrgang • mai 2017

Inhaltsverzeichnis 4 10 14

Erderwärmung (noch) keine Bedrohung für den Birnenanbau. “Regionale Äpfel sind die Zukunft.”

Tony Fisette, Enzafruit

Verspätete Frühkartoffeln auf dem Nachfragemarkt willkommen. Spezielle Ausgabe: Gewächshausgemüse

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Belichteter Anbau wichtig für die Position des holländischen Gewächshausgemüses.

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Geschmackstomaten im Mittelpunkt.

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Spezialitäten im belgischen Gewächshausanbau verbuchen Flächenzugewinn.

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„Zukunft des holländischen Bio-Gewächshausgemüses liegt im marktorientierten Anbau.“ Coert Lamers, Nautilus Organic

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Ganzjährig ununterbrochenes Radieschenangebot.

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Klarheit schaffen in Tomatenregal.

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Händler wird Dienstleister.

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Deutliche Volumenzunahme SunGold.

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Mehr Organisation in der Branche macht Krisenbewältigung einfacher.

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Möhren könnten durchaus einen Kick gebrauchen.

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Spanische Erdbeeren verlieren Boden an Blaubeeren und Himbeeren.

68

Biologisch: gesund, aber in Maßen .

- These Nummer 1: Biologisch enthält weniger Verunreinigungen - These Nummer 2: Biologisch beinhaltet mehr wichtige Nährstoffe

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Data-Mining im Supermarkt.

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Wichtige Trends beim und für den Einzelhandel.

74

Südeuropäische Anbauer entscheiden sich für kernlose Trauben.

74

Investitionen in europäische kernlose Traubenfläche.

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„Kein einziger rotfleischiger Apfel ist perfekt.“

Jacco Merkens, Red Love

So wie im letzten Jahr wird auch dieses Gewächshausgemüse-Special wieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet. Diese deutschsprachige Ausgabe gelangt in einer Auflage von 3200 Exemplaren an den Einzelhandel, an Im- und Exporteure, den Großhandel sowie Obst- und Gemüseverarbeiter. Die genannten Länder sind wichtige Abnehmer von holländischem und belgischem Obst und Gemüse, weshalb das holländische und belgische Produkt hier beworben wird. Auf diesen großen Absatzmarkt ist das Thema Gewächshausgemüse wie zugeschnitten, unter anderem mit Artikeln über das Wachstum bei Bio, zum Schwerpunktthema Geschmackstomaten und zur Bedeutung des belichteten Anbaus. Ein weiteres Augenmerk neben dem größten Absatzmarkt gilt dem Supermarkt als größtem Absatzkanal. Wir gingen auf eine Reihe von Handelsunternehmen und Erzeugergemeinschaften zu und interessierten uns für die Frage, wie man sich dort Regalinformationen beschafft. Es schien jedoch eine beträchtliche Scheu zu geben, die Art und Weise offen zu legen, mit der man dort Daten zu Ursprung, Preisen und Verfügbarkeit sammelt. Von Scheu ist bei Richard Schouten, der seit einem Jahr Geschäftsführer beim GroentenFruit Huis ist, keine Rede. In seiner Betrachtung der AGF-Branche nimmt er in unmissverständlichen Worten Abstand von den Zulassungsbedingungen für GMO-Gelder. „Für viele Verbände wirken sich die GMO-Regeln erstickend aus. Es passt auch nicht mehr in diese Zeit, dass man sich als Erzeuger nicht mit dem Preis und dem Käufer seines Produkts befasst.“ Außerdem sieht Tony Fissette eine große Zukunft für regional angebaute Äpfel, und Rita Demaré, die Vorsitzende der Reo Veiling, berichtet über den Mehrwert eigener Marken. Außerdem machten wir uns wieder über die Importkartoffeln, die Importzwiebeln und den Spargel her. Viel Spaß beim Lesen!

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Welche Information gehört auf das Etikett?

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Zeitiges Frühjahr verdirbt den Frühmarkt für Spargel.

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Angesagter Spargel spricht junge Belgier an.

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Pop-up store im Zeichen des Spargels.

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Spargeleis, Spargelkroketten und Spargelkuchen.

Die folgende deutschsprachige Ausgabe von Primeur wird dann im Februar anlässlich der Fruit Logistica 2018 versandt. Bis dahin können Sie sich natürlich auch tagesaktuell auf unserer Website umschauen: www.Freshplaza.de

100

Platz für niederländischen Spargel auf dem deutschen Markt.

Pieter Boekhout Herausgeber

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BC ii rt nr u en s

Erderwärmung (noch) keine Bedrohung für den Birnenanbau In der Obstbranche sorgt man sich um die Zukunft des Birnenanbaus in den Niederlanden und in Belgien. Da die Durchschnittstemperaturen von Jahr zu Jahr steigen, sind die Winter milder und es erscheint möglich, dass es in Zukunft für den Birnenanbau zu heiß wird. Wie wirkt sich die Erderwärmung auf den Birnenanbau aus? Dies fragten wir Jef Vercammen von Pcfruit, dem Versuchszentrum für Obstanbau, und den Obstbauern Tony Derwael. (GS)

Tony Derwael: Chancen für neue Anbauten

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ony Derwael betont, dass der Prozess der Erderwärmung bereits seit Jahrhunderten stattfindet. „Wir sind schließlich aus Eiszeiten hervorgegangen, die sich vor Millionen von Jahren ereignet haben. Daher finde ich es normal, dass die Gletscher und die Eiskappen des Nordpols langsam verschwinden. Ich glaube auch, dass wir seit den neunziger Jahren einen Zyklus wärmerer Winter und demzufolge auch vorgezogene Blütezeiten erleben, was positiv ist und eine größere Produktion mit sich bringt. Der Nachteil ist, dass wir seitdem viel mehr Obst pro Hektar produzieren, mit der Folge des bekannten Überangebots.“ Er ist sich nicht sicher, ob die milden Winter in den kommenden Jahren weiter zunehmen. „Ich gehe eher davon aus, dass wir irgend-

wann einen kälteren Zyklus erleben werden, die Frage ist nur wann. Ich persönlich glaube also nicht, dass wir die Schlittschuhe schon an den Nagel hängen müssen. Bezüglich unserer Birnbäume sollten wir nicht in Panik verfallen, dass der Anbau in Gefahr gerät. Mir fällt auf, dass sie ihre Blätter noch früher als sonst verloren haben und zur Winterruhe gelangt sind. Bietet möglicherweise gerade dies noch mehr Chancen für das Obst, auch für andere, weiter südlichere Anbauten, wenn sich dennoch herausstellen sollte, dass wir eine Klimaerwärmung erleben?“  tony.derwael@belexport.com

Klimawandel - Erderwärmung Die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche und der Ozeane hat den Wissenschaftlern des ‘Intergovernmental Panel on Climate Change’ (IPCC) zufolge zwischen 1880 und 2012 um 0,85 °C zugenommen. Klimatisch betrachtet ist eine solche Temperatursteigerung um 0,85°C im Zeitraum von 1880 bis 2012 eine schnelle und bedeutsame Veränderung. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat die jährliche Durchschnittstemperatur stark zugenommen. In den vergangenen Jahren nahm die Temperatur von Jahrzehnt zu Jahrzehnt fortwährend um 0,4° C zu. Die Durchschnittstemperatur liegt derzeit 2,3° C über der des vorindustriellen Zeitalters. 2011 war das wärmste Jahr seit 1833. Alle zehn Jahre haben wir drei zusätzliche Sommertage und alle 20 Jahre einen sehr heißen Tag zusätzlich. Bezüglich der Winter- und Frosttage verzeichnen alle Aufzeichnungen einen Abwärtstrend (Quelle: Klimaat.be) 4

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Jef Vercammen: Kurzfristig keine Probleme

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ef Vercammen von Pcfruit deutet an, dass er kurzfristig nicht mit Problemen für den Conference-Anbau rechnet. „Langfristig lässt sich das schwerer einschätzen.“ Bezüglich des Klimawandels nimmt er jedoch andere Dinge wahr, die sich schon verändert haben. So geht in Spanien sowohl die Fläche des Apfelanbaus als auch die des Birnenanbaus zurück, weil es zu warm wird. Stark zugenommen haben unter anderem Pfirsiche. Auch in Italien nimmt die Birnenfläche ab, insbesondere die der Conference.

Abate Fetel nimmt einen immer größeren Platz im Birnensortiment ein. Ein positives Beispiel ist das des Alten Landes. Dessen Apfelproduktion hat stark zugenommen und ist jetzt sogar größer als die am Bodensee. Früher ließ sich eine gute Fruchtgröße dort nur schwer erzielen. In den letzten Jahren war dies kein großes Problem mehr. Der Klimawandel kann sich demnach sowohl negativ als auch positiv auswirken.“  jef.vercammen@pcfruit.be


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Vision

Richard Schouten, GroentenFruit Huis:

„Zulassungsbedingungen GMO sind veraltet“

Vor einem Jahr wurde Richard Schouten zum Geschäftsführer von GroentenFruit Huis ernannt. Nachdem er jahrelang bei Anbauverbänden, Handelsunternehmen und in Verwaltungen gearbeitet hatte, setzt er sich jetzt für den Branchenverband ein, wobei er unter anderem verantwortlich ist für Angelegenheiten, die sich am Anfang der Absatzkette ereignen. Ein Interview unter anderem zum Krisenmanagement, zu Umweltzertifizierungen, GMO und Lobbyarbeit.

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Was ist Ihr Hintergrund? Obst und Gemüse hatten schon immer mein Interesse. Ich habe schon als junger Mensch Obst und Gemüse auf dem Markt verkauft, war Geschäftsführer bei Champignon Bemiddelingsbureau Holland und Vers Direct Nederland und arbeitete auch bei The Greenery. In den vergangenen Jahren war ich bei ZLTO und LTO Nederland aktiv und war verantwortlich für die Berücksichtigung der Interessen der pflanzlichen Branchen. Ich hatte schon immer viel Interesse an der Leitungsarbeit und es machte mir viel Spaß, Organisationen zu strukturieren. Andererseits habe ich auch die Handelspraxis erlebt, bei der kurzfristig eine Kühlzelle mit Champignons leer verkauft werden muss. AGF Primeur 4 • 2017

Sie haben zwei Visitenkarten, als Geschäftsführer von DPA und von GroentenFruit Huis. Sind das andere Interessen? Nein so erlebe ich das nicht. Schon zuvor war eine Reihe von DPA-Mitgliedern Teil von Frugi Venta. Am 1. Januar des vergangenen Jahres sind beide Organisationen in GroentenFruit Huis aufgegangen. Aufgrund der Brüsseler GMO-Regeln müssen Anbauverbände als solche erkennbar sein. Unter anderem deshalb ist DPA so bestehen geblieben. Die Zeit sind vorbei, in denen sich Erzeuger und Händler gegenüberstanden, wir arbeiten derzeit viel mehr in Ketten, die miteinander konkurrieren. Man sieht, dass sich die Kettenintegration in den Niederlanden bereits viel weiter durchge-

setzt hat als in anderen Ländern: Erzeuger und Händler bringen niederländisches Produkt und einheimisches Produkt zusammen, um ein Gesamtpaket anzubieten. Dabei sind verschiedene Modelle möglich. Es gibt da Anbauverbände wie Van Nature, die mit exklusiven Handelspartnern arbeiten, andere Parteien wie TNI sind wiederum von Erzeugern gegründet worden. In Südeuropa erkennt man gerade jetzt erst eine Zunahme der Organisiertheit, und in Osteuropa wird sich das noch komplett entwickeln müssen.

Ist es weiterhin ein Ziel, noch mehr Angebot zu bündeln? In den Niederlanden erkennt man, dass die Vermarktungsorganisationen schon eine beträchtliche Umfangsgröße haben. Die Kraft liegt daher nicht so sehr in der Ansammlung eines größtmöglichen Angebots, sondern vor allem in der Entwicklung eines breiten Sortiments mit ausreichender Umfangsgröße, um ein seriöser Spieler zu sein. In den Niederlanden sieht man, dass Anbauverbände mit ihren Handelsunternehmen für ein breites Sortiment aus den Niederlanden sorgen und dieses dank der


Zusammenarbeit mit den Kettenparteien mit Importprodukt zusammenfügen. Da gibt es sicherlich noch ein oder zwei Kämpfe zwischen gleichgesinnten Parteien, aber es gibt mehr Gründe dafür, ein interessanter Kettenpartner zu sein, statt Umfangsgröße anzustreben.

Wie beurteilen Sie die Entwicklungen von FVO und der Coalitie HOT? Die Federatie Vruchtgroenteorganisaties wird von allen Mitgliedern gebildet, die bei uns dabei sind. Sie haben alle Ihre eigene Strategie und Kultur, sind jedoch von ihrem Interesse an der Zusammenarbeit bei nicht kompetitiven Geschäften überzeugt. Das unterstützen wir natürlich von ganzem Herzen. Coalitie HOT wurde vor allem für Dinge gegründet, die auf dem Gebiet der Raumordnung des Unternehmens und der notwendigen Restrukturierung des Gewächshausgartenbaus liegen. Sie rufen den Gartenbau auf, bei den Themen Innovation und Nachhaltigkeit voranzukommen, und das ist eine gute Sache. Was macht GroentenFruit Huis in Bezug auf Nachhaltigkeit? Sehr viel, wir haben Nachhaltigkeit in diesem Jahr sogar zu einem zentralen Punkt

ernannt. Ich gehe davon aus, dass wir als Branche auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit ziemlich weit sind. Dennoch: man kann nachhaltig sein, muss jedoch auch darüber berichten. Das haben wir im vergangenen Jahr unter anderem auf der Grünen Woche und der Fruit Logistica gemacht, wo wir mit unseren Mitgliedern in einem Gewächshaus berichten, wie effizient wir in geschlossenen Systemen produzieren und wie wenig Wasser wir für den Anbau unserer Tomaten verwenden. Auch auf dem Gebiet der Arbeit rufen wir unsere Erzeuger auf, unsere Arbeitsweise nach außen hin viel mehr zu vermitteln, was bei uns meist auch noch mit dem GRASP- oder Fair Produce-Zertifikat garantiert wird. Anstrengungen müssen letztendlich für weit entfernte oder nahe gelegenen Produzenten belohnt werden, damit es langfristig Erträge für alle Kettenparteien gibt. Glücklicherweise gibt es auch Supermärkte, die dies gerne aufgreifen. Sind Sie als Interessenvertretung machtlos, wenn Einzelhändler direkte Vereinbarungen mit Umweltorganisationen treffen, wie im vergangenen Sommer? Natürlich tun wir alles in unserer Macht stehende, um Vereinbarungen mit NGOs

und Einzelhändlern zu treffen, aber sie müssen auch verstehen, dass wir nicht vom einen zum anderen Tag vom Keller zum Boden springen können. Wir wollen uns als Branche gerne dafür einsetzen, dass die Umwelt weniger belastet wird, aber es muss sich auch praktisch umsetzen lassen. Deshalb sind wir in Zusammenarbeit mit anderen Parteien wie etwa LTO Glaskracht und NFO im Gespräch mit den Beteiligten, um zu schauen, wie wir uns am besten auf die Auflagen einstellen können. Deshalb ist Kommunikation so wichtig, was wir auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit bereits tun. Die Verpflichtung zur Wasseraufbereitung ist meiner Meinung nach ein schönes Beispiel, das von Gärtnerkollektiven auf lokaler Ebene aufgegriffen wird. Aber sie müssen diese Anstrengungen auch vermitteln!

Die GMO befindet sich in ihrer Obhut. Was ist deren Funktion, wenn immer weniger Vermarktungsorganisation sich ihrer bedient? Ich sage immer: Die GMO ist ein Mittel und kein Zweck. Aber mit dem GMO-Geld – wir haben ausgerechnet, dass im Laufe der Jahre 1,2 Milliarden Euro ausgeschüttet wurden – haben wir doch sehr viele schöne Dinge machen können. Eine Reihe von

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Vision

Leitungen von Anbauverbänden haben in der Tat die GMO-Gelder in die Warteposition gesetzt oder hat sogar ganz damit aufgehört, weil sie die Erfüllung der Anerkennungsregeln als Belastung empfanden. Für viele Verbände wirken sich die GMO-Regeln erstickend aus. Es passt auch nicht mehr in diese Zeit, sich als Erzeuger nicht mit dem Preis und dem Käufer seines Produkts zu beschäftigen. Deshalb machen wir im Vorwege der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch vollauf Lobbyarbeit, um diese Anerkennungsregeln zu erweitern. Es ist wirklich unglaublich, dass uns dann aus Brüssel und Den Haag vorgeworfen wird, wir wären nicht gut organisiert. Als ob das ein Kriterium für den Erhalt des GMO-Geldes wäre! Es sind nicht weniger als 95 Prozent der Absatzorganisationen bei uns Mitglied. Wir sind perfekt organisiert, nur dass einige Mitglieder sich entschieden haben, keinen Anspruch auf GMO-Geld zu erheben. Ruud Huirne von der Rabobank nannte es unlängst eine Sünde, 2 bis 3 Prozent GMO liegen zu lassen, wenn man nur eine Marge von ein paar Prozent hat... Der Ansicht sind wir auch. Wenn aber die GMO ein Klotz am Bein ist und die Einhaltung der Vereinbarungen praktisch nicht durchführbar ist, muss man sich eben entscheiden.

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Ist der niederländische Gewächshausgemüseanbau nicht zu abhängig von Produktionsproblemen anderswo? Ich glaube wirklich nicht, dass wir davon zu sehr abhängig sind. Natürlich ist es bei unserem Handel manchmal so, dass des einen Brot des anderen Tod ist, aber das gilt auch, wenn andere Länder von den Wetterextremen profitieren, mit denen wir es in den Niederlanden zu tun haben. Als NiederAGF Primeur 4 • 2017

lande müssen wir auf einen herausragenden, nachhaltigen Anbau setzen und uns der ausgezeichneten logistischen Position und der In- und Exportströmen bedienen, um uns auszeichnen.

Wäre es nicht logisch, um nach Frugi Venta und DPA auch die Kartoffelinteressen wahrzunehmen und mit der NAO zu einem AGF-Haus zu fusionieren? Das erscheint auf den ersten Blick vielleicht logisch, aber die Kartoffeln haben doch eine andere Rolle, bis hin zur Regalebene. Die Ackerbauern stecken im allgemeinen auch viel mehr in der Korn- und Zuckerrübenecke, mit der wir als GroentenFruit Huis nahezu keine Verbindungen haben. Zwiebeln sind ein Produkt, das mehr dazwischen liegt, aber eine Fusion mit der NAO sehe ich sicher nicht.

Was wollen Sie als Geschäftsführer erreichen? Sehen Sie einen Silberstreif am Horizont? Ich möchte es gerne hinbekommen, dass wir allen, von den Verbrauchern bis hin zu den Managern, besser erklären, wie gut unsere 350 Mitglieder Ihre Sache machen, und dabei ehrlich berichten. In der AGF-Branche will man die Geschäfte gerne noch am selben Tag regeln. Ist es frustrierend, dass das in der Politik oftmals länger dauert? Mein Vorgänger Hans van Es sagte immer: „Mit Lobbyarbeit verbringst Du die Hälfte der Zeit, aber Du weißt nie welche Hälfte“. Darin kann ich mich wiederfinden. Recht haben und Recht bekommen sind unterschiedliche Dinge. Natürlich bemerke ich bei einigen Mitgliedern etwas Ungeduld, aber niemals Unverständnis. Alles was wir tun, tun wir auch für und durch unsere Mitglieder.

Wo liegen die beachtenswerten Punkte bei der Lobbyarbeitbei den verschiedenen Behörden? Es kommen eine Reihe von Themen auf uns zu. Wir hätten gerne wieder einen Minister für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung. Als zweitgrößter Exporteur der Welt sind wir das unserem Berufsstand schuldig. Nun darf sich der Staatssekretär zwar innerhalb Europas Minister nennen, wenn aber am Freitag Ministertreffen ist und die Beschlüsse genommen werden, sitzt er nicht mit am Tisch. Europäisch betrachtet zielen wir vor allem auf den Brexit, der für uns von großem Einfluss sein kann, da Großbritannien ein großer Handelspartner ist. Europa verhandelt mit Großbritannien, aber wir versuchen natürlich dennoch, unseren Einfluss geltend zu machen. Deshalb sind wir in diesem Monat auch mit diversen landwirtschaftlichen Parteien in Großbritannien gewesen und haben mit der Botschaft, den Behörden und Wirtschaftsteilnehmern gesprochen. Niemand weiß, wie sich der Brexit auswirken wird. Das Land ist nicht selbstversorgend und wird weiterhin auf Importprodukte angewiesen sein. Bei den Handelsbeziehungen zu Russland gilt momentan ein Status quo, der dafür sorgt, dass derzeit Anstrengungen keinerlei Anstrengungen unternommen werden. Erkennen Sie den Vorwurf an, dass wir in den Niederlanden manchmal noch der ‘bravste Schulknabe’ sein wollen, während andere Länder nach Umwegen suchen? Tja, wir können versuchen, Russland zu öffnen. Da dies aber im Moment nicht klappt, sollten wir unsere Energie besser in andere Dinge stecken. Vielleicht zielen Sie auf die Interventionen, die durch andere Länder angewendet wurden, aber der angebotene Preis war für die niederländische Situation nicht interessant, denn dafür haben wir einen zu hohen Kostenpreis. Übrigens haben sich diese Interventionen schon auf den Gesamtmarkt ausgewirkt, da sowohl in den Niederlanden als auch im Ausland die Preise in die Höhe gegangen sind, nachdem die Interventionsregelung in Kraft trat. Aber das muss ein zeitweiliges Instrument in Krisensituationen sein und darf nicht zu den früheren Butterbergen führen. Wir müssen marktgerecht produzieren und uns darauf einstellen, wenn keine Nachfrage mehr nach unseren Produkten besteht. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Apfelerzeuger, die aufgrund der großen Konkurrenz, etwa aus Polen, auf neue Sorten sowie auf den Birnenanbau umgeschaltet haben. Das hat sicher einen Effekt gehabt! Sie waren während der EHECKrise Mitglied von Kernteam


Crisismanagement. Sind wir jetzt auf derartige Krisen besser vorbereitet? Von LTO Nederland bin ich seinerzeit gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied Nico van Ruiten von LTO Glaskracht als Krisenmanager angestellt worden. Wenn ich eine Sache gelernt habe, dann die, dass man niemals auf eine solche Krise vorbereitet sein kann. Aber selbst wenn das nicht möglich ist, muss man alles in seinem Vermögen stehende tun, um vorbereitet zu sein und über die richtigen Informationen zu verfügen. Es ist daher eine gute Sache, dass wir mit sechs Organisationen der Obst- und Gemüsekette, nämlich CBL, GroentenFruit Huis, LTO Glaskracht Nederland, LTO Nederland, NFO und Plantum ein gemeinsames Krisenteam haben. Außerdem haben wir im vergangenen Jahr die Website www.TuinbouwAlert.nl gestartet, um in Krisenzeiten in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und Pflanzengesundheit im Lebensmittelgartenbau untereinander zu kommunizieren. Zur Zeit der EHEC-Krise, die schon wieder sechs Jah-

re her ist, hatten die sozialen Medien noch eine ganz andere Dimension als jetzt. Heute verfolgen wir alles in den sozialen Medien, um als gemeinsames Sprachrohr der Branche schnell zu reagieren. Es hat immer jemand Bereitschaftsdienst, das Telefon ist auch nachts an. Außerdem können wir die richtigen Ansprechpartner bei den Behörden leicht auffinden. Das erscheint logisch, aber in Krisenzeiten gibt es viele Menschen, die etwas äußern, bis hin zu den Bürgermeistern, und dann fragt man sich schnell, wo denn eigentlich die Behörde ist.

Was halten Sie für das Schönste in Ihrem Beruf? Das Schönste finde ich den Kontakt mit Menschen, ob das jetzt Mitglieder sind oder Menschen in unserem Führungsnetzwerk. Seit meinem Antritt habe ich auch schon die Vorstandsmitglieder von DPA und GroentenFruit Huis in ihren Unternehmen, also in ihrem eigenen Umfeld besucht. Dann sieht man auch direkt, was sie tun und wofür man das alles macht. (IH) 

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Kernobst

Tony Fisette, Enzafruit:

“Regionale Äpfel sind die Zukunft”

Die neuseeländische Apfelsaison hat begonnen, die Einschätzungen sind positiv. Von vielen Sorten wird ein größeres Exportvolumen erwartet, und in dieser Saison wird mehr nach Europa kommen. Tony Fissette von Enzafruit sagt: „Wir blicken vorsichtig positiv auf die Saison. Möglicherweise lässt sich das so früh noch nicht sagen, aber wir haben gemischte Gefühle. Einerseits ist das Obst später, aber es gibt mehr. Außerdem soll die europäische Saison in diesem Jahr laut Vorhersagen einige Wochen beginnen. Die Blütezeit begann aufgrund des schönen Wetters frühzeitig. Hiermit müssen wir sicherlich rechnen.“

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ie neue Jazz-Saison beginnt im Mai. „Der Verbrauch steigt von Jahr zu Jahr, worüber wir uns natürlich sehr freuen. Das neue Jazz-Logo wurde in diesem Jahr auf der Fruit Logistica in Berlin vorgestellt und positiv aufgenommen. Die neue Verpackung steht in Neuseeland bereit und wird in dieser Saison erstmals sichtbar sein. Wir hoffen natürlich, dass dies noch mehr Verbraucher überzeugt. Das Logo ist klarer, in der Vergangenheit wollten wir zu viel mitteilen. Jazz lässt sich jetzt besser ausmachen. Der Verbraucher kann jetzt schon aus der Ferne sehen, welchen Apfel er im Supermarkt kauft.“ In Neuseeland warten die Anbauer

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nicht darauf, den Jazz anzupflanzen. „Wir wollen damit schon seit Jahren expandieren, aber das ist verdammt schwer. Der Envy-Apfel steht höher im Kurs, und außerdem hat diese Sorte einen höheren Ertrag pro Hektar. Bei 17 Dollar mehr pro Colli fällt dem Erzeuger die Entscheidung leicht. Jeder, der zusätzlich pflanzt, pflanzt Envy.“ Er ist der Meinung, dass der Envy in Spanien, Italien und Frankreich sehr beliebt sein wird. „Deshalb haben wir ihn dort auch angepflanzt und erwarten die ersten Volumina. Das wird dann auch lokales Obst sein und wird somit wohl gut aufgenommen werden.“

BRAEBURN Das Interesse an Braeburn geht zurück, während die Produktion in diesem Jahr größer ist. „Für den Export werden 6% mehr Braeburn ausgeliefert. Die Volumina sind praktisch alle für den europäischen Markt und Großbritannien bestimmt. Die Saison für diese Sorte beginnt etwas später und wir sind doch der Ansicht, dass es etwas Stress auf dem Markt geben wird. Es gibt bereits große Volumen an Clubsorten, daher kommt Braeburn in dieser Saison möglicherweise unter Druck. Schauen wir mal, ob der Markt das Volumen absorbieren kann. Ich glaube, dass wir mit Braeburn vorsichtiger beim Preis sein müssen.“ Er bemerkt, dass ein Rückgang der Braeburn-Produktion geplant sei. „Dennoch wurde in dieser Saison mehr geerntet als erwartet. Jeder befürwortet einen Rückgang, erwartet jedoch von seinem Nachbarn, dass er ein paar Bäume 'herausreißt'. Das ist offensichtlich nicht geschehen. Bei vielen Sorten sehe ich kein Problem, aber beim Braeburn wird das eine etwas schwierigere Geschichte.“


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MEHR NACH ASIEN Wird es in den kommenden Jahren ausreichend Produktion geben, um die steigende Nachfrage in Asien und Europa zu befriedigen? „Das wichtigste Beispiel ist das erkennbare Plus beim Royal Gala, der in Asien sehr beliebt ist. Möglicherweise werden wir da Probleme beim Angebot bekommen. Alleine auf Neuseeland bezogen wird in den kommenden Jahren ein begrenztes Angebot an Royal Gala verbleiben sowie ausreichend Braeburn, Jazz und Pink Lady. Das sind in etwa die Sorten, auf die wir in Zukunft angewiesen sind. Weitere wichtige Gründe sind der schnellere und billigere Transport nach Asien und dass dort mit bestimmten Sorten mehr Geld gemacht wird. Auch der Nahe Osten wird für neuseeländische Äpfel ein wichtigeres Ziel.“

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LOKAL Ist die Förderung lokaler Produkte eine Bedrohung für Importobst? „Das hat sicher seinen Einfluss. Nach so vielen Jahren hätte ich doch erwartet, dass die stets reiselustigeren Verbraucher mit mehr Internationalismus und Probierfreude an AGF herangehen. Aber ich sehe doch, dass sich das Regionale enorm manifestiert, und das zum Nachteil des 'ausländischen' Obstes. Regionale Äpfel sind die Zukunft. Also ist es auch unsere Strategie, so viele Jazz-Äpfel wie möglich in jenen Ländern anzupflanzen, in denen dieser Apfel auch konsumiert wird. Auf mittlere Sicht ist dies die Zukunft. Die Südhalbkugel wird immer seltener in jener Periode angeboten, in der lokales Obst vorhanden ist. Wir dürfen die 'Lücken' noch stopfen, aber dieser Zeitraum wird immer kleiner und begrenzter.“ Obstproduzenten in den Niederlanden und Belgien wollen Tony zufolge gerne Jazz anpflanzen. „Problematisch AGF Primeur 4 • 2017

ist, dass sich das Klima dafür nicht eignet. Das ist von Nachteil für die Produzenten, für die Verbraucher und für uns.“ In anderen europäischen Ländern ist das durchaus möglich. „Es gibt natürlich den Bodensee in Deutschland. Wir haben entdeckt, dass Jazz dort angebaut werden kann und man hat mit den Pflanzungen begonnen.“ Beispielhaft erwähnt er erfolgreiche lokale Jazz-Anbauten. „In Canterbury haben wir ein sehr großes Gebiet mit lokalen englischen Jazz-Äpfeln. Diese Sorte ist ein enormer Erfolg, auch wenn wir zu einem Teil des Jahres aus einem anderen Land liefern. Dies ist auch in der Schweiz der Fall. Ergänzt wird das mit der Produktion aus diversen anderen Ländern – wenn man jedoch auch lokale Äpfel anbietet, sorgt das für eine Art Wohlwollen. Regionalität wird beim Einzelhandel bevorzugt. Sie sagen, Europa eine Einheit sei, aber jeder ist noch immer für sich selber

tätig. Erzeugnisse aus dem eigenen Land und sogar der eigenen Region sind gefragt.“

ZU VIEL? Das Apfelkontingent in Europa nimmt auch von Jahr zu Jahr zu. Ein Teil der Erzeuger meint sogar, es wären 'zu viele'. Wie sehen Sie das in Bezug auf Importäpfel? „Ich glaube schon, dass es viele Äpfel gibt, aber man muss das nach Sorten betrachten. Von einigen Sorten gibt es Überschuss, etwa von Golden, Jonagold und Braeburn. Wenn diese Sorten in den kommenden Jahren abnehmen, werden sie durch andere ersetzt. Dann wird es von anderen Sorten wieder zu viele geben.“ Dennoch macht er die heimischen Äpfel nicht immer als Direktkonkurrenten des Imports aus. „Jonagold oder Golden stellen keine direkte Bedrohung unserer Äpfel dar. Konkurrenz wäre, wenn sie durch andere Clubsorten ersetzt werden. Der Trend geht in Zukunft absolut hin zu

mehr Clubsorten, das werden wir dann schon spüren.“ Verläuft der Wechsel hin zu neuen Sorten oder Clubsorten nicht sehr langsam? „In Europa auf jeden Fall. Jonagold und Golden hätte man schon vor Jahren durch andere Sorten ersetzen müssen. Das wissen die Produzenten übrigens sehr wohl. Ich spreche mit vielen lokalen Obsterzeugern, aber die stellen sich die Frage, was sie pflanzen sollen. Und dann muss man ehrlich sein: ein Jazz, Pink Lady, Envy oder Gala kann aufgrund des Klimas in Belgien oder den Niederlanden nicht produziert werden. Deshalb haben mittlerweile einige Erzeuger zu anderen Produkten gewechselt, etwa zu Kirschen und Birnen.“ (GS)  www.enzafruit.be

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Kartoffeln

Verspätete Frühkartoffeln auf dem Nachfragemarkt willkommen D

ie neue Ernte mit Kartoffeln aus Südeuropa ist eine willkommene Ergänzung für die Vorräte in Europa. In den Lagern liegt weniger Kartoffelvolumen als im Jahr zuvor. Die Ernte in vielen südeuropäischen Ländern wurde durch die kalten Winter verzögert, aber das zur Verfügung stehende Volumen wird gut abgesetzt. Wir fragten die Kartoffelimporteure Mark Verweij (Verdi Import), Jurgen Duthoo (Bart’s Potato Company) und William Verhage (Flevostar Potato) nach den saisonalen Erwartungen in diversen Ländern. Das allgemeine Bild ist freundlich. Der kalte Winter in Südeuropa hat zu einem etwas

späteren Beginn der Saison geführt. „In der 14. Kalenderwoche trafen die ersten aus Israel ein“, sagt Jurgen Duthoo von Bart’s Potato Company. „Die Saison beginnt mit der Nicola, Lady Christel und Vivaldi. Der Beginn war etwas später aufgrund des kalten Winters, was man in allen Ländern beobachten konnte. Die Natur hat sich aber einigermaßen schnell erholt.“ Dieses Bild gilt nicht nur für die israelischen Kartoffeln. Auch William Verhage von Flevostar Potato macht einen späteren Saisonbeginn aus. „Zypern, Malta und Spanien werden alle ein oder zwei Wochen später beginnen. Der Winter auf Zypern war kalt, das führt zu kräftigen Preisen.“ Bei Verdi Import ging

es auch bei den marokkanischen Nicolas mit einer Verzögerung los. „Die Saison hat später begonnen,“ sagt Mark Verweij. „Bei uns geht es um eine ziemliche Menge Nicolas, aber den größten Teil exportieren wir in die ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Niederlande sind für die marokkanischen Nicola ein relativ kleiner Markt.“ So erlebt die Frühkartoffel-Saison einen fliegenden Start. Abgesehen von der verzögerten Anlieferung sind die Vorräte an qualitativ guten Kartoffeln in vielen Ländern geringer als sonst. „Aus europäischer Perspektive erkennt man, dass unter anderem das normalerweise als Bietermarkt auftre-

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Jurgen Duthoo: „Die Saison begann in der 11. Woche mit den Bio-Kartoffeln. Wir haben ein paar Kunden für diese Bio-Kartoffeln. Auffallend ist, dass es immer mehr Nachfrage nach dieser biologischen Frühkartoffel gibt. Die Bio-Kartoffeln sind schwerer zu lagern, deshalb beobachten wir eine größere Nachfrage nach den biologischen Frühkartoffeln. Die Anbauer haben ein Zertifikat, und die Produkte werden in Ägypten im Labor kontrolliert. Wenn sie bei uns eintreffen, senden wir erneut Proben an ein europäisches Labor. Das gibt die Sicherheit, dass ein Produkt auch tatsächlich biologisch ist. Auch konventionell stand etwas zur Verfügung, aber das echte Interesse zeigt sich um Ostern herum.

gut, aber in den vergangenen Jahren waren sie schwierig und die Qualität enttäuschte. Die Region Cartagena folgt zwei bis drei Wochen nach Sevilla, aber in dieser Region war das Wetter oftmals schlecht. Wir erhalten auch die ersten Kartoffeln von roter Erde. Für die Industrie importieren wir auch Kartoffeln aus Portugal. Wir haben einen lokalen Partner, der auf Vertragsbasis für uns anbaut. Es handelt sich vor allem um Kartoffeln für Chips.“ „Die italienischen Kartoffeln sind eher ein Spotmarkt. Es ist schwierig, mit den italienischen Anbauern vertraglich zu arbeiten. Außerdem hat Italien viele nicht festschalige Kartoffeln, und der Markt in Belgien, Frankreich und den Niederlanden verlangt eben festschalige Kartoffeln. Die nicht-festschaligen Kartoffeln sind besser für osteuropäische Märkte geeignet.“  jurgen@lamaire.be

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Kartoffeln

tende Polen jetzt ein Nachfragemarkt ist,“ sagt William. „Mit unseren Programmen aus Ägypten haben wir mehr Kontinuität. So ist etwa Deutschland in der 13. Woche schon zum Import aus Ägypten und Zypern übergegangen.“ Wenn zu wenig Qualitätsprodukt zur Verfügung steht, gehen die Märkte eher auf das neue Angebot über. Auch Jurgen fällt auf, dass es zu mehr Nachfrage nach der neuen Ernte kommt. „In jedem Jahr ist der Markt von der alten Ernte abhängig. In diesem Jahr gibt es mehr Interesse, weil die Lagervolumina geringer sind.“ Das Preisniveau der alten Ernte spielt bei einem guten Start ebenfalls eine Rolle. „Normalerweise fällt der Preis, aber jetzt bleibt er stabil,“ so Mark. „Das Preisniveau für die alte Ernte ist höher und die Qualität ist schlechter, für den Importmarkt ist das positiv.“ Die Händler importieren aus diversen Ländern rund ums Mittelmeer. Im Folgenden beurteilen sie die Saison in den jeweiligen Ländern.  William Verhage: „In unserem eigenen Netzwerk bemerke ich, dass mehr nach verlangter Größe angebaut wird, so dass man sich schneller abstimmen kann. Ich stelle fest, dass von seiten der Anbauer oder der Handelshäuser früher Sorten angebaut wurden, für die sich die Unternehmen begeisterten. Dann musste der Kunde überzeugt werden, die Sorte zu kaufen. Wir versuchen, uns dem Markt mehr von der Nachfrageseite her zu nähern. Wir lassen die Kunden erst eine Sorte testen, ohne die starken Seiten einer Sorte zu sehr zu betonen. Wenn der Kunde zufrieden ist, weiß ich, dass wir eine gute Sorte in Händen halten.“ „Das Klima spielt eine große Rolle, weshalb die eigene Position stabil sein muss. Insbesondere in Zypern, Malta und Spanien haben wir unsere eigenen Anbauer. Wir besuchen die Anbauer jährlich ein paarmal, um uns anzuschauen, wie es um die Kartoffeln steht. Bei der Einteilung nach Kartoffelsorten lassen sich grobe Linien ausmachen. Nimmt man beispielsweise eine Annabelle, weiß man, dass es hierfür einen Markt in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und Deutschland gibt. Wir beschäftigen uns damit, die Sorten von der Züchterebene her aufzubauen und so schnell wie möglich dem Abnehmer

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zuzuführen. Wir befassen uns beispielsweise mit einer neuen, gelbfleischigen Sorte, einem Gegenstück zur Agria. Sobald wir vom Mehrwert überzeugt sind und die Unternehmen damit arbeiten können, bauen wir das sogleich in unser Netzwerk ein. Früher war der Preis wichtiger, jetzt kommt es auf die Kontinuität der Anlieferung an.“ „Bei uns im Netzwerk nimmt die Fläche von Jahr zu Jahr zu – dies auch deshalb, weil Kunden wissen, wie Sie uns finden können. Wir arbeiten an der Identifizierbarkeit, indem wir dieselbe Sorte in unterschiedlichen Ländern platzieren. Wir untermauern dies mit Anbaubegleitung, um die jeweilige Sorte aufzuwerten.“ „Wichtig ist, dass die Programme gut laufen. Bis zur zweiten Maihälfte wird der Markt nach Speisekartoffeln nachfragebestimmt bleiben. So wie es jetzt ausschaut, wird es ab der vierten Maiwoche Angebot aus Spanien und der Pfalz geben, vielleicht auch das erste von niederländischer Seite. Ich habe Ende März bei Ouddorp gesehen, dass die Kartoffeln unter Folie schon deutlich aus der Erde sind. Ouddorp hat ein Mikroklima und ist immer ein oder zwei Tage früher als Tholen.“ william@flevostar.nl


Mark Verweij: „Viele Kartoffeln werden auf Vertragsbasis angebaut, wir sind jedoch auf dem Spotmarkt aktiv. Daher bleiben wir mehr bei den traditionellen Sorten, weil die bekannt sind. Wir führen die Nicola aus Marokko in vier Größen. Für jede Größe gibt es einen Markt. So geht etwa die P-Größe (28-35 mm) auch nach Skandinavien.“ „Spanien hatte im Januar viel schlechtes Wetter, im Tal des Guadalquivir bei Sevilla war es jedoch nicht verregnet. Vor dem Beginn der niederländischen Saison importieren wir Doré aus dieser Gegend. Der Anbau erfolgt auf Böden, wo früher Olivenbäume wuchsen. Doré ist eine stressanfällige Kartoffel, die sich nicht einfach anbauen lässt. Wir haben eine permanente Bewässerung angelegt und reichern das Wasser auch mit Dünger

an. Auf diese Weise erhält man ein konstanteres Wachstum, was auch dem Geschmack und der Qualität zugutekommt. Die Doré wird gewaschen angeboten, weil dies erstens viel schöner ist und weil es zweitens in der heutigen Zeit phytosanitär einfach ein Unding ist, mit anhaftender Krume um die Welt zu reisen. Die Doré ist in erster Linie eine niederländische Kartoffel, die vor allem über den Markthandel und das Spezialgeschäft verkauft wird. Ein guter Anschluss der niederländischen Doré an die spanische ist in jedermanns Interesse. Nach der spanischen Doré erwarten wir in den Niederlanden die Doré aus Tholen. Aufgrund der Deiche hat die Insel ein einzigartiges Klima, so dass im Frühjahr zeitiger geerntet werden kann. Verdi Import verkauft auch Malta-Kartoffeln und Galatinakriel.“ mark@verdiimport.nl

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Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse

Belichteter Anbau wichtig für die Position des holländischen Gewächshausgemüses

Mit gut 190 angeschlossenen Erzeugern bietet der Anbauverband Best of Four ein breites Sortiment an Gewächshaus- und Freilandgemüse an. Der Geschäftsführer Ton van Dalen spricht mit uns über die Verschiebung hin zu Weichobst, die Zunahme des belichteten Anbaus und die Bedeutung der Digitalisierung.

B

est of Four entstand 2010 aus einer Fusion der Anbaukooperativen Brassica Group, Tradition, Unistar und WestVeg. Derzeit sind 194 Erzeuger dem Anbauverband angeschlossen. Gemeinsam liefern Sie ein reichhaltiges Paket an Gewächshausgemüse, Freilandgemüse und Kernobst. Seit kurzem kommt es zu einer deutlichen Zunahme von Weichobst unter Glas. „Fruchtgemüse bestreitet noch immer den größten Teil des Umsatzes“, so der Geschäftsführer Ton van Daalen. „Beim Gewächshausgemüse ist alles in allem die Tomate das wichtigste Produkt.“

Obwohl die Anbaugruppe und die Flächen bei Best of Four ziemlich stabil bleiben, nimmt der Geschäftsführer innerhalb des Segments der Gewächshausgemüse so einige Entwicklungen wahr. Auffallend ist für ihn, dass die Erzeuger häufiger dazu übergehen, anstatt einer Sorte zwei oder drei Sorten inklusive einer Spezialität anzubauen. Des weiteren erkennt er eine Zunahme beim belichteten Anbau. „Uns fällt auf, dass es mehr Bedarf an ganzjährigen Lieferanten gibt. Vor allem in einem Winter wie dem des vergangenen Jahres, in dem es zu Engpässen aus Spanien kam, macht sich 18

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ein größerer Bedarf bemerkbar. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Folgezeit mit unseren Erzeugern den belichteten Anbau weiter ausweiten können.“ Er sagt, dass bei den Tomaten schon ziemlich viel belichtet wird, und auch beim Gurkenanbau sei eine Zunahme spürbar. „Mit belichtetem Anbau können wir ganzjährig dasselbe Produkt liefern, denn der Kunde verlangt nach Verlässlichkeit und Kontinuität.“

DAS INTERESSE AN BROMBEEREN UND ERDBEEREN IM PRODUKTANGEBOT NIMMT ZU In den vergangenen Jahren hat sich innerhalb des Anbauverbandes eine Verschiebung hin zum Anbau von Weichobst bemerkbar gemacht. Eine Reihe von Erzeugern, insbesondere im Süden des Landes, hat sich für einen Wechsel hin zu Erdbeeren und Brombeeren entschieden. „Das sind die etwas kleineren Gewächshausbetriebe mit ein paar Hektar, die der Massenproduktion eigentlich nicht mehr gewachsen sind. Die Entscheidung für den Wechsel hin zu Weichobst ergibt sich dann von selbst.“ Die Weichobstfläche macht derzeit etwa 40 Hektar unter Glas aus. Ton geht davon aus, dass sich dieses Segment in

den kommenden Jahren weiter ausbreiten wird. „Solange es den Markt dafür gibt und das Unternehmen dies betriebstechnisch verwirklichen kann, bietet uns Weichobst sicherlich Chancen.“

Die Best of Four-Mitglieder sind über die ganzen Niederlande und Belgien verteilt. Jeder Erzeuger kann einen garantierten Absatz zu individuellen Marktpreisen erwarten. „Dies kennzeichnet uns innerhalb der Branche. Wir sind der Ansicht, dass Qualität belohnt werden muss“, erklärt Ton. „Grundsätzlich kann sich jeder Erzeuger bei uns anmelden, sofern es einen Markt dafür gibt und die geforderten Auflagen erfüllt werden. So besteht etwa für den Erzeuger eine vollständige Lieferpflicht an den Anbauverband. Ein Teil darf jedoch für den eigenen Hofverkauf verwendet werden. Was uns betrifft, so bieten wir garantierten Absatz zu ehrlichen Preisen. Uns fällt auf, dass sich einige Erzeuger mehr engagieren als andere. Daher ist es wichtig, die Erzeuger regelmäßig zu besuchen und Produktionsveranstaltungen zu organisieren. Außerdem arbeiten wir so transparent wie möglich, selbstverständlich bei Erhalt der Privatsphäre des individuellen Erzeugers, und wir sind für sie immer erreichbar.“ Best of Four verkauft nur Produkte der eigenen Mitglieder. Diese werden an den Zwischenhandel geliefert. Für jeden Kunden werden jene Erzeuger ausgewählt, deren Produktangebot am besten zur Nach-


frage passt. Dies wird mit einer speziellen Sortierung oder Verpackung ausgeliefert. „Mit diesen Betrieben werden Einkaufsund Preisabsprachen nach Maß gemacht. Bei den Handelshäusern sind etwa 60 bis 70 Prozent festgelegt. Dann kann man Programmen eigentlich nicht entkommen. Nur zu Beginn der Saison haben wir den freien Markt.” Der allergrößte Teil der Produkte ist für den Export bestimmt. Nordeuropa ist noch immer der größte Absatzmarkt, mit Ländern wie Deutschland, Großbritannien und Skandinavien als wichtigsten Zielen. Ton bemerkt, dass auch die südeuropäischen Länder mehr hervortreten.

China als vielversprechendes weiteres Ziel Weitere Ziele sind die Vereinigten Staaten und China, wohin in dieser Saison wieder mehr Paprikas gehen werden. „Zusammen mit anderen Anbauverbänden, den Behörden und anderen Organisationen, unter anderen dem GroentenFruitHuis, beteiligen wir uns an der Federatie Vruchtgroente Organisaties (FVO). Im vergangenen Jahr wurde die erste Ladung nach China gebracht. Die Ergebnisse sind vielversprechend, obwohl es wohl noch eine Weile dauert, bevor wir echte Volumina werden absetzen können. Wir hoffen, dass wir in

den kommenden Jahren immer größere Volumina nach China senden können. Wir konzentrieren uns hier vor allem auf das höhere Segment.“ Auch andere asiatische Länder wie Japan und diverse Länder im Nahen Osten sind Ton zufolge wichtig für den Absatz von niederländischem Produkt.

Der zunehmende Anbau von Gewächshausgemüse in Deutschland und Großbritannien bereiten ihm keine Sorgen. Obwohl der deutsche Einzelhandel das eigene Produkt bevorzugt, ist das Land nach seinen Aussagen bei weitem nicht selbstversorgend. Dies gilt auch für Großbritannien. Auch dort wird holländisches Produkt erwartungsgemäß gefragt bleiben. „Ob die Folgen des Brexit eine Rolle spielen werden? Eventuelle Grenzformalitäten werden möglicherweise für Behinderungen sorgen, ebenso wie der Wert des Pfund. Wir erwarten jedoch nicht, dass der Handel zum Erliegen kommt. Es muss schließlich weiterhin

Best of Four Geschäftsführer Ton van Dalen

gegessen werden.“ Auch mit der spanischen Konkurrenz muss man selbstverständlich rechnen. Ton merkt an, dass die ganzjährige Produktion mittels belichtetem Anbau Vorrang hat. „Wenn wir das ganze Jahr über kontinuierlich Volumina liefern können, haben wir hier eine stärkere Position.“ TRANSPARENZ UND KLARHEIT „Die Saison für belichtete Tomaten hat gut begonnen, auch aufgrund des geringeren Angebots aus Spanien als Folge schlechten Wetters. Die unbelichtete Saison hat ebenfalls soeben positiv begonnen“, sagt er Mitte

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Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse Fläche des Anbauverbandes Best of Four Freilandgemüse (inklusive Chicoree)

2050 Hektar

Gewächshausgemüse

480 Hektar

Kernobst

1650 Hektar

Zachtfruit onder glas

40 hectare

April. „Die Gurken gingen auch gut an den Start, aber die Preise sackten ab der zwölften Woche ab. Zu Ostern hin haben sie sich wieder etwas erholt. Auberginen sind in dieser Saison eine ärgerliche Geschichte. Es gibt viel Konkurrenz aus Spanien – die Frage wird sein, wie das in diesem Jahr weitergeht. Aufgrund einer Lücke beim Setzen der Paprikas haben wir es in dieser Saison mit fluktuierenden Preisen zu tun. Hiermit werden wir erwartungsgemäß in der gesamten Saison zu tun haben. Obwohl wir immer abhängig von der Produktion in anderen Ländern bleiben werden, würden wir hierbei gern mehr lenken, damit die Erzeuger wissen, woran sie sind. Das Spiel von Angebot und Nachfrage bleibt bestehen, durch bessere Einsicht in den Markt sehen sich die Erzeuger jedoch weniger schnell Überraschungen gegenüber.“ Um für mehr Transparenz und Klarheit zu sorgen, hat Best of Four zunächst geplant,

die Produkte digital zu verkaufen. Hierfür entwickelte der Anbauverband die Plattform 'Heldere Handel' – eine Plattform, auf der Angebot und Nachfrage von Obst und Gemüse auf eine offene und transparente Weise zusammenfinden und wo Handelshäuser und Erzeuger einander online begegnen können. „Leider konnte dies nicht ganz und gar verwirklicht werden. Obwohl wir der Ansicht sind, dass ein digitaler Marktplatz hierzu geeignet wäre, scheint der Markt dafür noch nicht ganz reif zu sein. Im Bereich Kernobst etwa funktioniert das, beim Absatz unserer Äpfel und Birnen bedienen wir uns dessen. Die Erzeuger wollen wissen, was auf dem Markt geschieht und wie die Preise zustande kommen, aber auch wir wollen hier vielmehr Einsicht bekommen. Dann lassen sich die Erzeuger und das Angebot auch berücksichtigen. Der Plan lässt sich noch stets ausführen. Vielleicht können wir es in der Zukunft doch noch aktivieren.“ DIGITALISIERUNG WICHTIGER ALS DAS PRODUKT SELBER Ton sagt, dass sich der Anbauverband für eine andere Strategie entschieden hat. „Wir wollen wissen, wohin die Produkte gehen. Wenn wir die Zielorte unserer Produkte

kennen, ist es möglich, noch besser auf die Interessen des Marktes einzugehen.“ Best of Four wird sich in den kommenden Jahren noch weiter hiermit beschäftigen. Andere auf der Agenda weit oben stehende Punkte sind Nachhaltigkeit und die Erhöhung des Verbrauchs. „Als niederländische Branche haben wir da ein glückliches Händchen. Unsere Produkte sind sicher, zuverlässig und gesund. Ich denke an branchenübergreifende Zusammenarbeit, beispielsweise mit Krankenversicherungen und Sportvereinen. Es gibt immer mehr gute Initiativen, die dem Verbrauch von Obst und Gemüse förderlich sind, hierzu wollen wir gerne etwas beitragen. Des weiteren steht auch die Digitalisierung auf der Tagesordnung. Ich glaube, dass sie sogar noch wichtiger werden wird als das Produkt selber. Alle Informationen zu Standort, Pflanzenschutzmitteln, Brixwert, aber beispielsweise auch zu Nährwerten müssen ersichtlich sein. Als Branche haben wir hierbei noch große Schritte vor uns. Gefragt ist Standardisierung, und die kostet viel Zeit und Aufmerksamkeit.“ (CH)  ton@bestoffour.nl

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Gewächshausgemüse

Gunther De Boelpaep und Didier Lepoutre mit einem Teil ihrer tomatenspecialties

Geschmackstomaten im Mittelpunkt Die Verbraucher verlangen laut Gunther De Boelpaep nicht mehr nach Massenprodukten. Für DBS, jenem Unternehmen, das er vor elf Jahren zusammen mit Dominique Severijns gründete, stehen Qualität und Geschmack immer mehr im Mittelpunkt.

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BS nv ist Im- und Exporteur von Obst und Gemüse und zielt in Belgien vor allem auf den Einzelhandelsmarkt und Großhandel. Gewächshausgemüse und insbesondere Tomaten, Salat und Gurken haben schon immer eine wichtige Rolle im Unternehmenskonzept gespielt. „Vom Volumen her ist die Gewächshaustomate noch immer unser größtes Produkt und mittlerweile unsere Spezialität geworden“, so Gunther. „Wir machen viel mit losen und auch mit Strauchtomaten. In den vergangenen Jahren haben vor allem die Tomatenspezialitäten stark zugenommen.“ Er betont, daß DBS sich vermehrt mit Spezialitäten profilieren will. Ihm zufolge macht der Verbraucher zunehmend einen Bogen um Massenprodukte. Aus vielen durchgeführten Tests geht hervor, daß Geschmack im Vordergrund steht. „Früher kauften die Verbraucher mit dem Auge. Das Äußerliche spielt noch immer eine große Rolle, aber der Geschmack ist sicher sehr wichtig geworden. Daher hat diese Kombination auch unsere Aufmerksamkeit. Wir wollen AGF Primeur 4 • Gewächshausgemüse • 2017

uns vor allem auf schmackhafte Sorten konzentrieren. Der Einzelhandel bestimmt, was angeboten wird, aber letztendlich entscheidet der Verbraucher, was gekauft wird.“

Das belgische Gewächshausgemüse wird teilweise direkt bei den Erzeugern gekauft, weshalb mit einer Reihe von Anbauverbänden zusammengearbeitet wird. DBS kauft auch einen großen Teil der Produkte auf

Versteigerungen ein. Aufgrund der Lage bei den Versteigerungsorten von BelOrta ist die Kette zwischen Produzent und Verbraucher noch immer sehr kurz. „Wir finden eins zu eins wichtig. Dann ist die Kette zwischen dem Markt und dem Gärtner viel kürzer“, verdeutlicht Gunther. „Auch die Gärtner werden übrigens vermehrt zum Anbau von Geschmackssorten gedrängt. Es sind sehr viele unterschiedliche Sorten erhältlich. Viele Verbraucher wissen nicht mehr, wofür Sie sich entscheiden sollen. Es wäre eine gute Sache, an dieser Stelle mehr Energie zu investieren, beispielsweise mit einer eingängigen Verpackung oder mittels Beigabe eines Rezepts. So können die Verbraucher den Unterschied sehen. Geschmackspackungen können dabei ebenfalls helfen. Die Gärtner sind durchaus bereit, Probierprodukte für die Läden zu liefern. Dann kann man die Verbraucher wirklich überzeugen, sich für die Geschmackstomate zu entscheiden.“ Im Umfeld der belgischen Saison wird Gewächshausgemüse vor allem aus Spanien importiert. CHANCEN FÜR GESCHMACKSTOMATEN IN DEUTSCHLAND Spezialitäten wachsen und werden weiter wachsen. Nicht nur bei den Tomaten, sondern auch bei anderen Gemüsearten wird


Belgisches Gemüse wird schwerpunktmäßig in die Nachbarländer Deutschland,

baren Nachbarländern orderten auch Italien, Tschechien und die Slowakei mehr

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Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse

der Fokus ihm zufolge immer mehr auf den Geschmack gelegt. „Selbst in der Salatbranche, wo sich in den vergangenen Jahren viel entwickelt hat. Mir scheint, als ob die Massenprodukte Ihren Zenit überschritten hätten. Die Erzeuger sind nämlich gezwungen, sich für Geschmackssorten zu entscheiden.“ Gunther fragt sich allerdings, wie lange dies gut gehen wird. Bei Überproduktion kann der Mehrpreis nicht länger garantiert werden. „Das habe ich früher schon einmal erlebt, in den neunziger Jahren in Großbritannien, wo ich seinerzeit arbeitete. Es gab da eine Reihe von Erzeugern, die für uns Geschmackstomaten anbauten. Sie erzielten einen Aufpreis. Als es auf das Jahr 2000 zuging, wurde die Konkurrenz größer und wir waren nicht mehr die einzigen auf dem Markt mit Geschmackstomaten. In der Folge konnte der Aufpreis nicht mehr gezahlt werden und es entstand ein Massenmarkt. Eine ärgerliche Sache.“ Ein Großteil der DBS-Produkte bleibt im eigenen Land. Der Rest wird in fast alle europäischen Länder exportiert. Wichtige Absatzmärkte sind Deutschland, die Schweiz und Österreich.

Vor allem in Deutschland gibt es dem Händler zufolge gute Chancen für Geschmackstomaten.

Abgesehen vom Geschmack sei es wichtig, so frisch wie möglich einzukaufen, betont Gunther. Wenn es nach ihm ginge, müsste viel mehr im Voraus über den Vorverkauf eingekauft werden. „Dass es jetzt bei BelOrta am Freitag einen Vorverkauf für den Samstag gibt, ist bereits ein guter Schritt in diese Richtung. Von unserer Seite könnte dies ausgeweitet werden. Dann lässt sich wirklich ein tagesfrisches Produkt liefern. Der Markt verlangt mehr und mehr nach einer tagesfrischen Lieferung. Unter anderem deshalb haben wir uns zum Verpacken von tagesfrischem Obst und Gemüse Anfang des Jahres an Fruitpackers beteiligt.“ DBS will sich in diesem Bereich noch stärker engagieren. Fruitpackers hat sich ebenfalls auf dem Gelände von BelOrta niedergelassen. „Wenn mehr im Voraus über den Vorverkauf gekauft wird, hat der Markt auch weniger mit Preisschwankungen zu kämpfen. Das Versteigern hat Vor-

und Nachteile. Wenn es einen Mangel gibt, steigen die Preise deutlich an, und umgekehrt ist es bei der Überproduktion. Diese Schwankungen sind für den Markt nicht gesund. Supermärkte machen sich außerdem nichts aus täglichem Versteigern, sie fragen nach Wochenpreisen.“ DBS hat die beiden eigenen Marken Terra Verde und Infinity. Diese Marken werden vor allem für den Absatz an den Großhandel gebraucht. Das FLANDRIA-Gütesiegel ist immer eine der wichtigsten von DBS geführten Marken gewesen. Die Marke ist jedoch immer weniger sichtbar. „Vertriebsorganisationen wollen sich mit ihrem eigenen Namen profilieren und sehen wahrscheinlich keinen Mehrwert in dem Gütesiegel. Das ist ärgerlich für das belgische Produkt. Wir glauben jedoch an das Label, das bei Versteigerungen nur den besten Produkten zuerkannt wird.“ (CH)  gunther@dbs-nv.be

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Spezialitäten im belgischen Gewächshausanbau verbuchen Flächenzugewinn Spezialitäten werden im Sortiment Gewächshausgemüse immer beliebter. Dieser Trend hat schon vor Jahren eingesetzt, äußert sich aber auch durch eine Zunahme der Fläche für diese Produkte. Leen Guffens von der belgischen Organisation VLAM spricht mit uns über die Entwicklungen in der Gewächshausgemüse-Branche sowie über die Chancen, die der deutsche Markt bietet. „Spezialitäten können in allen Kategorien einen Zugewinn verbuchen,“ fasst Leen die Zahlen zusammen. „Die Produzenten erkennen in diesen Produkten eine schöne Zukunft, auch weil der Verbraucher nach ihnen verlangt.“

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urch Investitionen in belichteten Anbau können die belgischen Versteigerungen Ware aus belgischer Herkunft ganzjährig anbieten. Das bietet Chancen auf dem deutschen Markt. „Auf diese Weise können wir die Saison verlängern. Für den Handel ist das praktisch, aber auch die Verbraucher wollen eine ganzjährige Versorgung mit Basisprodukten.“ Um die belgischen Produkte international bekannter zu machen, setzt VLAM auf eine dreifach gestützte Promotion – in erster Linie über die Präsenz auf internationalen Messen. Außerdem werden B2B-Aktionen durchgeführt. „In

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Deutschland liegt uns auch daran, unsere Bekanntheit über Fachzeitschriften beizubehalten und unsere Produkte und Saisons zu vermitteln, sagt Leen. „Außerdem gibt es Vereinbarungen mit Einzelhändlern, um die Produkte bekannter zu machen. Ebenso wie die Niederlande ist auch Belgien ein nahe gelegener Lieferant für den deutschen Markt, was der Frische der Produkte zugute kommt.“ STRAUCHTOMATEN VERLIEREN AN TERRAIN Im Gegensatz zu dem vor einigen Jahren

einsetzenden Trend, bei dem die lose Tomate zugunsten von Strauchtomaten an Fläche verlor, hat sich die Entwicklung in den letzten zwei Jahren ins Gegenteil verkehrt. Im zweiten Jahr in Folge geben die Strauchtomaten Fläche ab. „Wir sehen bei Tomaten ein kleines Flächenwachstum im Vergleich zum vorangegangenen Jahr,“ erklärt Leen. „Es fällt auf, dass die losen Tomaten erneut hinzugewinnen, nachdem wir einige Jahre lang einen kräftigen Aufschwung bei den Strauchtomaten gesehen haben.“ Strauchtomaten haben eine feste Position auf dem Markt erobert, weshalb sich die Fläche denn auch zu stabilisieren scheint. Unter dem Flandria-Markenzeichen wird das obere Segment der Produkte vermarktet. Die unter diesem Label angebotenen Tomaten werden je nach Verwendung in unterschiedliche Segmente eingeteilt. „Die vielen Sorten sind nicht zu vermitteln, deshalb fassen wir eine Reihe von Sorten in nachvollziehbaren Segmenten zusammen. Dies wird dem Verbraucher über die Verwendungsmöglichkeiten der Tomaten vermittelt.“


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Gewächshausgemüse FLEISCHTOMATEN LEGEN ZU „Bei den losen Tomaten sind die Fleischtomaten sehr begehrt,“ fährt Leen fort. „Vor allem die Barons macht sich gut, eine große, feste Fleischtomate.“ Diese Fleischtomate machte 38 Prozent des Flächenwachstums aus. Im vergangenen Jahr wurde die Tomate auf 45,5 Hektar angebaut, in diesem Jahr ist die Sorte auf 63 Hektar zu finden. „Das ist ein ordentliches Wachstum. Für Belgien ist das ein sehr typisches Produkt.“ Weitere Zuwächse bei den losen Tomaten verzeichnen die Spezialitäten. Deren Fläche steigt von 60 auf 77 Hektar, was einem Wachstum von 29 Prozent entspricht. Die Verbraucher sind auf der Suche nach mehr Abwechslung, das lassen diese Zahlen erkennen. Auf dem Markt geht die Entwicklung hin zu einem vielfältigen Angebot, und die Produzenten stellen sich darauf ein. Diese Entwicklung bedeutet jedoch, dass die normale, runde Prince-Tomate Marktanteile abgibt. Bei einem Rückgang von 237 Hektar auf 231 Hektar hält sich der Rückgang der Strauchtomaten-Fläche im Rahmen. Die Schrumpfung bestätigt den rücklaufenden Trend, der im vergangenen Jahr einsetzte. Auch bei den Strauchtomaten nimmt der

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Anteil der Spezialitäten zu. Die Fläche stieg von 53 auf 58 Hektar. In dem Segment hat die Prunella-Tomate, eine längliche Roma-Strauchtomate, auffallend zugelegt. „Zusammengenommen haben wir dann etwa 130 Hektar an Spezialitäten,“ kalkuliert Leen den Zuwachs des Segments.

Starkes Wachstum bei Paprikaspezialitäten Der Paprikaanbau zeigt einen vergleichbaren Trend. Die Fläche stieg von 162 auf 178 Hektar. „Das ist ein Wachstum von neun Prozent. Mit dem Paprikaanbau geht es in Belgien gut voran.“ Die roten Paprika haben mit 55,4 Prozent der Produktion noch immer den größten Marktanteil. Insgesamt sind das 98 Hektar. Die Flächen für grüne und gelbe sind fast gleichauf und liegen bei etwa 18 Prozent. Die orangefarbene Paprika repräsentiert 2,3 der Fläche und ist damit am kleinsten. Favoriten bei den Paprikas sind die Spezialitäten. Diese Kategorie hat einen Anteil von 5,4 Prozent der Fläche. „Wir erkennen ein starkes Wachstum bei den Spezialitäten, von 5,8 auf 9,7 Hektar,“ sagt Leen. „Vor allem die süße Spitzpaprika legt gewaltig zu.“ Die Paprika hat sich

mittlerweile einen festen Platz auf dem Markt erworben. „Standard ist noch immer die Blockpaprika, aber die süße Spitzpaprika wird als feste Alternative angeboten.“ Trotz der breiten Basis auf dem Markt ist das Volumen noch begrenzt. Die süße Spitzpaprika wird deshalb noch immer zu den Spezialitäten gezählt. „Ein Newcomer ist die Lamuyo, eine große Blockpaprika, die ab dem Frühjahr auf dem Markt ist,“ fügt Leen hinzu. Diese große Paprika sieht man in Italien häufig, in Belgien ist sie jedoch eine Spezialität. Der Markt für Auberginen und Gurken verändert sich kaum. Die Auberginenfläche ist mit 23,5 Hektar stabil. Den bei weitem größten Teil stellt dabei die traditionelle violette Aubergine. Die Gurkenfläche lässt mit vier Prozent ein leichtes Wachstum erkennen und macht 296 Hektar aus. (CH/ RM) 


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Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse Coert Lamers

„Zukunft des holländischen Bio-Gewächshausgemüses liegt im marktorientierten Anbau“

Die Nachfrage nach biologischem Gewächshausgemüse entwickelt sich dynamisch. Die biologische Anbaukooperative Nautilus Organic beobachtet, dass die Nachfrage aus England, Skandinavien und auch aus dem eigenen Land stetig zunimmt. „Uns fällt auf, dass es viele Anfragen nach großen Volumina gibt. Was den Kundenkreis betrifft, gibt es kaum noch Zuwachs, aber das Volumen der Bestandskunden legt schon ordentlich zu“, sagt Coert Lamers, Kundenbetreuer für Gewächshausgemüse.

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008 schien die Nachfrage aus England aufgrund der Krise noch stark zu sinken“, so Coert. Mittlerweile wurden die Karten neu gemischt. „Seit dem vergangenen Jahr zieht die Nachfrage an. Die meisten Nachfragen gibt es nach der traditionellen Palette mit Paprika, Gurken und Tomaten, aber auch die süße Spitzpaprika zieht an. Dieser Aufwärtstrend wird auch im Binnenland verspürt. Auffallend ist, dass das Volumen an Gewächshausgemüse zunimmt. Indirekt sieht man das am derzeitigen Bio-Angebot in den Supermärkten.“

„Auch anderswo in Europa, etwa in Skandinavien, lässt sich ein Aufwärtstrend beobachten, und der setzt sich – nach allem, was sich jetzt sagen lässt – vorläufig auch noch weiter fort. Nirgendwo in Europa ist ein Rückgang erkennbar. Auch die Vereinigten Staaten werden langsam aber sicher zu einem immer größeren Abnehmer. Dorthin geht ein ziemliches Paprikavolumen“, fährt 30

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der Kundenbetreuer fort. Er bemerkt, dass von der Angebotsseite her jährlich ein paar Prozentpunkte hinzukommen. So hat sich in diesem Jahr bei Nautilus ein weiteres neues Mitglied mit 6,8 Hektar Gewächshäusern angeschlossen.

KURZ BEI EINER PFLANZE BLEIBEN In der Praxis lässt sich schwer einschätzen, wie sich die Volumina und die Preise für Gewächshausgemüse fortentwickeln. Dies wurde im vergangenen Juni klar, als Sturmschäden und Hagelprobleme große Verluste verursachten, vor allem in der konventionellen Sparte. Oftmals vermasseln auch Krankheiten und Seuchen die Ergebnisse. „Zu Beginn der holländischen Saison hat glücklicherweise noch kein einziger Gewächshausanbauer Nachteile davon gehabt. Es bleiben dennoch nur Momentaufnahmen. Insbesondere beim Paprika taucht immer gerne mal die Laus auf. Als Bioanbauer fällt es immer schwer, den

Krankheiten einen Schritt voraus zu sein. Daher raten Anbauer auch dazu, so kurz wie möglich bei einer Pflanze zu bleiben. Dann kann oft noch auf biologischem Wege eingegriffen werden. Wenn man bereits im nächsten Stadium ist, bleibt einem meist nur abzuwarten und zu hoffen, dass die Seuche so schnell wie möglich vorübergeht“, erklärt Coert. KNAPPHEIT AUF DEM PAPRIKAMARKT Eine normale Saison vorausgesetzt, bei der hinsichtlich Klima und Krankheitslast nichts besonderes vorfällt, erkennt Coert positive Entwicklungen bei der Blockpaprika. „Obwohl die Gesamtfläche in den Niederlanden etwas zurückgegangen ist, ist die Nachfrage – wie im vorigen Jahr – noch


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Gewächshausgemüse immer gut. „Der Einzelhandel meldet sich fortlaufend, alles ist bereits so gut wie eingeteilt. Dies gilt auch für die Spitzpaprika. Wir hatten mehr Anfragen als in den vorherigen Jahren, da prophezeie ich also eine ziemliche Knappheit.“

ZUKUNFT IM MARKTORIENTIERTEN ANBAU Die durchdachte Produktionsweise kommt der Preisbildung holländischer Produkte zugute, führt Coert aus. „Der Wettbewerbsvorteil der Niederlande besteht darin, dass wir marktorientiert anbauen. Hier wird gut mit jenen Parteien zusammengearbeitet, die mit dem Einzelhandel am Tisch sitzen und das Produkt auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Wir bauen marktorientiert an und drücken das Produkt nicht einfach auf den Markt. Der niederländische Handel denkt mehr im Verbrauchersinne und präsentiert in Absprache mit dem Einzelhandel tatsächlich ein marktorientiertes Produkt. Darin liegt die Zukunft. Kombiniert man dies mit einer flexiblen Einstellung und einer kundenfreundlichen Mentalität, bleibt das holländische Produkt im Ausland dann auch nicht unbeachtet. Wir Niederländer legen meist einen Gang zu, um den Kunden zu entlasten. So erreicht uns von unse-

rer Zwischenhandelspartei manchmal die Bitte nach zusätzlicher Versorgung, wenn der Ladenverkauf bei einem Kunden besser als geplant läuft. Das führt dann manchmal zu Problemen, denn es geht schließlich um Frischprodukt. Aber fast immer sind wir dabei erfolgreich.“ ENGE VERZAHNUNG VON HOLLÄNDISCHER UND SPANISCHER SAISON Mitte März wurden die ersten Gurken, Auberginen und (süße Spitz-)Paprika von holländischem Boden geerntet. Ende März folgen die kleinen Tomatensorten und Mitte April die Strauchtomaten. Coert: „Ersten Stimmen aus Spanien zufolge geht es da

langsam mit der Paprika zu Ende. Auf diese Weise sind spanische und holländische Saison gut verzahnt. Eine Reihe von spanischen Lieferanten bietet allerdings ganzjährig Gurken an.“

In den vergangenen zwei Jahren nahm die Nachfrage nach biologischem Gewächshausgemüse in den Niederlanden stärker zu als das Angebot. „Ermöglicht wird dies zum einen durch breitere Publizität, zum anderen durch Ernährungtrends mit einem bewussten Lebensstil im Mittelpunkt, der durch biologische Natürlichkeit gestützt wird. Biologische Ernährung ist schon lange kein Hype oder Trend mehr, sondern ein echter Lebensstil.“ (VV) 

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Ganzjährig ununterbrochenes Radieschenangebot Radieschen werden bereits seit dem 16. Jahrhundert in Europa angebaut. Das schmackhafte Knöllchen wird in den Niederlanden mittlerweile ganzjährig erzeugt. In den Wintermonaten wird das holländische Angebot um Produktion aus Südeuropa ergänzt. Ortolanda ist der größte europäische Radieschenproduzent mit einem ganzjährigen Angebot.

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b 1. Mai setzen drei Radieschengärtnereien ihre Arbeit unter dem Namen Ortolanda fort. Die zwei niederländischen Radieschengärtnereien Coolbergen aus Oude-Tonge und Cornelissen Fresh Food aus Melderslo besitzen eine gemeinsame Radieschengärtnerei in Italien, nämlich Ortolanda. Vor 15 Jahren begannen sie mit dem Anbau von Radieschen in Borgo Grappa, einem kleinen Ort südlich von Rom. Unter Leitung von Willem-Jan Coolbergen hat sich der Betrieb auf gut 40 Hektar Kunststoffgewächshäuser erweitert, mit einer ganzjährigen Produktion von insgesamt 240 Hektar. „Damit wir uns in Zukunft als Radieschenspezialist auf dem europäischen Markt noch besser präsentieren können, machen wir ab dem 1. Mai mit den drei Betrieben unter einem Namen weiter. Hieraus ergibt sich eine intensivere Zusammenarbeit mit neuem Namen und neuer Identität, aber als derselbe zuverlässige Radieschenlieferant aus den Niederlanden und Italien“, so

Monique Cornelissen von Ortolanda. Derzeit operieren die drei Betriebe noch unter ihrem eigenen Namen. In Kürze bekommen die Gärtnereien einen neuen Hausstil, zu dem der gemeinsame Name Ortolanda und der Zusatz 'The Radish Company' gehört. GANZJÄHRIG KONSTANTE LIEFERUNG Ortolanda wird damit der größte Radieschenproduzent in Europa. Außerdem kann der Produzent als einziger europäischer Spieler ganzjährig dieselben Volumina liefern. In der Winterzeit werden die kleineren holländischen Volumina durch Anlieferung aus Italien ergänzt. „Alle unsere Radieschen werden in Gewächshäusern angebaut, wodurch wir hinsichtlich Qualität und Quantität besser sind als unsere Konkurrenten mit Freiland, die immer mehr Probleme mit zunehmenden Extremwetterlagen haben. Die großen Niederschlagsmengen sind hierbei ausschlaggebend“, erklärt Monique. In den Niederlanden haben wir zirka 20 Hektar Gartenbaugewächshäuser mit einer ganzjährigen Produktion von

insgesamt 160 Hektar. Der Anbau erreicht zusammen 400 Hektar Radieschen jährlich, was gut 800 Millionen Radieschenknollen jährlich ergibt. Ortolanda liefert alle Arten Radieschen am Strauch, lose Radieschen, Verpackungen und Sortierungen nach Kundenwunsch. Die Radieschen der italienischen Gärtnerei werden über Eigenabsatz verkauft, während die Produktion aus Melderslo über ZON läuft und die Radieschen aus Oude-Tonge über The Greenery auf den Markt gelangen. „Unsere Radieschen werden an Großhändler, Verarbeiter und Einzelhändler in ganz Europa geliefert. Wir beliefern mehrere Supermärkte direkt und wachsen mit der Nachfrage dieser Supermärkte mit.“ Monique sagt, daß um die Niederlande und Belgien herum in Europa viel Radieschen gegessen wird. Neben Deutschland sind auch Frankreich, Skandinavien, Polen, Tschechien und die baltischen Staaten wichtige Ziele in der Winterperiode. Im Frühjahr und im Sommer, wenn Deutschland genug eigene Produktion hat, sind auch Großbritannien und Irland größere Abnehmer. (CH)  melderslo@ortolanda.com oudetonge@ortolanda.com

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Gewächshausgemüse

Klarheit schaffen in Tomatenregal Kunden haben Schwierigkeiten bei der Auswahl frischer Produkte. Prominent hilft dem Einzelhändler und Verbraucher mit ‘I feel good’ auf den Weg. Das neue Konzept stellt die Nutzanwendung der Tomate in den Mittelpunkt.

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as Tomatenangebot ist groß. Die Verbraucher sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Prominent will die Vielfalt der Tomaten erklären. „Viele Menschen wissen nicht, welche Tomate am besten zu welchem Gericht passt. Es fällt auf, dass es in der Obst- und Gemüseabteilung immer mehr Geschmacksprofile gibt, während zur Funktionalität des Produkts ziemlich wenig mitgeteilt wird“, sagt Wim van den Berg von Prominent. „Als Erzeugerorganisation möchten wir den Markt gerne kennen und wollen auch wissen, was später in der Küche passiert. Wir sehen unser Produkt als Zutat einer Mahlzeit und sehen Tomaten anders, als sie für gewöhnlich präsentiert werden.“ Jeder weiß, dass die Tomate ein vielseitiges Gemüse ist. Dabei sind es laut Prominent gerade die vielen Verwendungsmöglichkeiten, die manchem Verbraucher die Wahl schwer macht. Wim: „Mit dem neuen ‘I feel good’-Konzept geben wir den Kunden ein wenig Unterstützung. Anstatt alle Besonderheiten einer Tomate aufzuzählen, stellen wir genau ein oder zwei Eigenschaften pro Tomate in den Vordergrund, damit die Verbraucher sich beim Tomatenkauf leichter entscheiden können.“ Auf einem speziellen Etikett wird mit Icons und Servierbeispielen deren Nutzanwendung vermittelt. Außerdem werden die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Tomate besprochen. Er gibt ein Beispiel: „Eine Salattomate

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ist aromatisch und saftig, und für den Grill verwendet man am besten eine süße und feste Tomate. Eigentlich liegt das nahe, aber auf Ladenebene erfährt man darüber wenig.

DEN VERBRAUCHER VERSTEHEN Prominent will vor allem deutlich machen, wodurch sich die Tomaten als Zutat auszeichnen. Welche Tomate sich am besten für eine bestimmte Anwendung eignet, sei ihm zufolge nicht nur davon abhängig, wie sich die Tomate während der Verarbeitung verhält, auch der Geschmack spiele eine Rolle. Die Vorlieben seien übrigens von Land zu Land verschieden. Tomaten werden überall anders zubereitet, und die Nutzanwendungen können ebenfalls unterschiedlich sein. „Darauf versuchen wir einzugehen, indem wir die größtmögliche Gruppe ansprechen. Andererseits wollen wir den Verbraucher genau dadurch überraschen, dass wir ihn mit Vorschlägen inspirieren, Tomaten auch einmal anders zuzubereiten. Außerdem zeigt sich, dass viele Verbraucher noch immer nicht wissen, wie man Tomaten aufbewahren muss. Eine Tomate macht sich gut auf der Fruchtschale und gehört sicher nicht in den Kühlschrank, weil das auf Kosten des Geschmacks geht. Diese Art Tipps wird noch zu wenig vermittelt.“ „Wir wollen unser Produkt verstehen”, erläutert Wim. „Nicht nur beim Anbau, denn darin besteht seit 20 Jahren unsere

Stärke. Wir müssen auch verstehen, wie die Verbraucher unser Produkt verwenden und wertschätzen und ihnen dabei helfen – etwa indem wir mehr in die Kette hineingehen und auf Verkaufsseite mit Hilfsmitteln wie dem ‘I feel good’-Konzept unterstützend tätig werden. Das Konzept dient als Vorbild und kann in allen europäischen Supermärkten angewendet werden. In der Praxis läuft es darauf hinaus, dass insbesondere fortschrittliche Supermärkte schon mit Icons zur Verwendung arbeiten. „In den Niederlanden ist man ehrlich gesagt noch nicht so weit. Albert Heijn setzt zwar vieles in Gang, aber im allgemeinen sucht der niederländische Einzelhandel nach der richtigen Balance im Regal. Mit Hilfe unseres Shopper-Modells, mit dem wir die Kunden immer besser verstehen, wollen wir hierbei beraten. Dazu scheint eine einfache und klare Kommunikation sehr wichtig zu sein. Viele Verbraucher haben eine Reihe von Lieblingsspeisen, die regelmäßig auf den Tisch kommen. Welche Produkte passen am besten dazu, und wie können wir sie dazu bewegen, etwas mehr zu experimentieren? Beispielsweise ließe sich dem gewohnten Gericht ein neues Element hinzufügen. Das alles sind Faktoren, die den Verkauf von AGF-Produkten positiv beeinflussen und stimulieren können.“ (CH) 


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Spezielle Ausgabe

Gewächshausgemüse

Händler wird Dienstleister Kraaijeveld hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Insbesondere auf dem Gebiet des Online-Verkaufs geschieht viel. Welche Folgen hat das für die zukünftige Tätigkeit des Händlers?

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as Familienunternehmen Kraaijeveld liefert das komplette AGF-Paket. Der Ein- und Verkäufer von Obst und Gemüse arbeitet im Gegensatz zu vielen anderen Handelshäusern nachfrageorientiert. „Wir inventarisieren erst einmal, was der Kunde will, dann erst planen wir im Vorgriff“, so der Verkaufsleiter Jan Doorn. Sie tun dies innerhalb der verschiedenen Disziplinen der verarbeitenden Industrie, der Gastronomie, des Einzelhandels und im Ausland. Fruchtgemüse ist immer eine wichtige Produktgruppe für Kraaijeveld gewesen. Jan sagt, dass das Unternehmen insbesondere auf Importseite eine stärkere Position einnimmt. „Neben dem Handel mit holländischem Gewächshausgemüse, das sicherlich zur Spitze des Marktes gehört, importieren wir aus Spanien und Marokko. Ihm zufolge ist es eine positive Entwicklung, dass belichteter Anbau und damit die Verfügbarkeit des holländischen Produktes zunimmt, wenngleich der Herstellungspreis ein wichtiges Thema bleibt. Das Importprodukt bleibt für ihn unentbehrlich. „Insbesondere Marokko ist in den vergangenen Jahren gewachsen. In modernen Anbaubetrieben werden zwecks Qualität und Verlässlichkeit viele Investitionen getätigt. Die niedrigeren

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Kosten machen den Importhandel ebenfalls dauerhaft interessant.“

Kraaijeveld ist vor allem auf dem deutschen Markt aktiv. Dieser Markt gehört noch immer zu den größten Abnehmern, wenngleich dessen Anteil zurückgegangen ist. „Skandinavische Länder, die Niederlande und Belgien sind sicher ebenso wichtig geworden. Deutschland nimmt noch immer das Gros der Produkte ab, aber die Zeiten großer Nachfrage sind im allgemeinen kürzer geworden. Die zunehmende Eigen-

produktion wird hier keine Veränderung mit sich bringen. Der Markt ist zu groß, um selbstversorgend zu werden.“ Kraaijeveld expandierte vor zwei Jahren mit Team Overseas. Ausländische Ziele wie der Nahe und Ferne Osten sowie die Vereinigten Staaten werden jetzt ebenfalls mit Obst und

Gemüse versorgt. „Vor allem seit dem russischen Importstop versuchen wir, unseren Absatz besser zu streuen. Eine unserer Spezialisierungen ist die Zusammenstellung von Mix-Verladungen. Dafür ist diese Gebäude in Maasland, wo wir seit zwei Jahren ansässig sind, sehr geeignet. Ein Großteil der Produkte kommt daher auch erst zu uns, aber wir steuern daneben immer mehr auf das Kompensationsgeschäft zu. Lieferanten und Abnehmer treten dann direkt miteinander in Kontakt, ohne dass wir den Handel hier sehen. Das ist eine große Herausforderung, die viel gegenseitiges Vertrauen voraussetzt.“ ONLINE-VERKAUF IST DIE ZUKUNFT Kraaijeveld ist seit kurzem auch im E-Commerce tätig. Der Webshop Kraaijeveld Fresh Online wurde in erster Linie für den Verkauf innerhalb der Gastronomie entwickelt. „Hier hat man es oft mit einer großen Anzahl von Produkten in kleinen Mengen zu tun – ein ziemlich arbeitsintensiver Handel. Mit dem Webshop haben wir einen enormen Effizienzsprung erreicht“, bemerkt Jan. Kraaijeveld Fresh Online bietet im Handumdrehen alle Informationen über die Produkte, inklusive der Preise. Die Teilnehmer können jetzt zu jeder Tageszeit bestellen und werden am kommenden Tag beliefert. „Das System wird stündlich upgedated, so das die aktuellsten Daten und Preise immer sichtbar sind. Wir haben


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Auch im Winter möchten die Verbraucher Sweetelle kaufen „Eine Snacktomate soll lecker sein und muss sich daher durch ihre Geschmackseigenschaften unterscheiden. Am Markt besteht eine klare Nachfrage nach Sweetelle, denn diese Tomate ist süßlich, knackig, lange haltbar und hat ein perfektes Fruchtgewicht. Es ist die leckerste Snacktomate!“

sich immer ganz bewusst dafür entschieden, Candiezz in der Wintersaison nicht oder nur ganz ausnahmsweise zu führen: „Der Grund war, dass die Importprodukte den Anforderungen von Candiezz nicht entsprachen. Aber wir wollen im Bereich Snackgemüse und vor allem bei Snacktomaten weiteres Wachstum erzielen. Wir hoffen daher, gemeinsam mit TvA Growers diesen Schritt setzen zu können.“

Geschmack wichtiger als Preis

Das sagt Ferry Adegeest, der zusammen mit seinem Bruder Marcel Eigentümer der TvA Growers B.V. ist. Auf einer Fläche von 11,5 Hektar bauen sie Snacktomaten an, wobei sie sich gemeinsam mit der Vertriebsorganisation Van Nature ganz bewusst für die Sorte Sweetelle von Syngenta entschieden haben. Sie haben ihre Anbaufläche für Snacktomaten innerhalb von vier Jahren verdoppelt und verzeichnen noch stets eine steigende Nachfrage nach diesem Produkt. Auf Bitte und in Rücksprache mit Van Nature, wechselte TvA Growers, mit Sitz in Lansingerland, im Jahr 2013 vom Anbau loser Tomaten auf den Anbau von kleinen Snack- bzw. Naschtomaten. Der Betrieb ist der einzige, der Snacktomaten für Van Nature anbaut. Diese Sweetelle-Tomaten von TvA Growers werden dann unter dem Markennamen „Candiezz“ vermarktet. Am weiteren Wachstum dieses Segments besteht kein Zweifel: „Während früher eine kleine Verpackung pro Woche gekauft wurde, vor allem als gesunde Zwischenmahlzeit für die Kinder, sind die Snacktomaten jetzt auch bei Erwachsenen beliebt. Sie werden auch in Suppen, Salaten und für andere Rezepte benutzt. „Das Segment hat das Image, dass dieses Produkt ein Snack für Kinder ist, klar hinter sich gelassen und spricht jetzt ein viel breiteres Verbraucherpublikum an“, erläutert Ferry Adegeest.

Qualitätsimage

Bei den Handelsparteien ist Sweetelle für die ausgezeichnete Haltbarkeit und die zuverlässige Qualität bekannt. Ferry Adegeest: „Für Supermärkte ist es wichtig, dass der Verbraucher jederzeit Snacktomaten mit konstant hoher Qualität kaufen kann.“ Die wenigen Wochen im Winter, in denen keine Produkte aus den Niederlanden zur Verfügung stehen, stellen nach wie vor eine Herausforderung dar. In diesem Zeitraum werden Snacktomaten oftmals importiert, aber für die ausländischen Erzeugnisse sind

nicht immer ausreichende Kontrollinstrumente zur Gewährleistung einer vergleichbaren Qualität vorhanden. Ferry Adegeest ist davon überzeugt, dass die Verbraucher die andere Herkunft im Winter schmecken.

Das ganze Jahr hindurch Snacktomaten

Da die Sweetelle-Tomaten im vergangenen Winter erstmals in beleuchteten Gewächshäusern in Belgien und den Niederlanden angebaut wurden, konnten Tomaten mit konstanteren Geschmacks- und Qualitätseigenschaften angeboten werden, auf die der Verbraucher positiv reagierte. Frank van Antwerpen von Syngenta berichtet: „Der Anbau in beleuchteten Gewächshäusern an einem eigenen Standort bietet zahlreiche Vorteile: Kontrolle über den Anbau, aber auch über die Volumen, und die Sicherheit, allen Kunden das ganze Jahr hindurch eine konstante Qualität garantieren zu können.“ TvA Growers sieht durchaus gute Möglichkeiten: Ein Anbau in einem beleuchteten Gewächshaus am eigenen Standort und/oder eine Partnerschaft mit einem Anbaubetrieb im Ausland kann interessant sein, sofern die Anbaubedingungen, die Qualität, die Lebensmittelsicherheit und der Geschmack völlig unter Kontrolle sind. Mark Versluis, Teamleiter Marketing & PR beim Erzeugerverband Van Nature, erläutert: „Die ganzjährige Verfügbarkeit von Produkten ist schon seit Jahren wichtig für den Einzelhandel und somit auch für uns. Verbraucher haben sich daran gewöhnt, dass Produkte immer erhältlich sind, und der Einzelhandel hat es so organisiert, dass viele Obst- und Gemüsesorten jederzeit vorhanden sind, sei es aus verschiedenen Herkunftsgebieten. Tomaten werden in Allgemeinen viel nachgefragt und gerade Snacktomaten passen perfekt zu einer gesunden Ernährung. Daher müssen diese kleinen Tomaten einfach das ganze Jahr hindurch erhältlich sein!“ Bislang hat Van Nature

Heutzutage achten die Verbraucher mehr auf Geschmack und Qualität als auf den Preis. „Supermärkte im oberen Segment wollen ihre Kunden nicht enttäuschen“, sagt Frank van Antwerpen, „und die Kunden sind bereit, für hochwertige Produkte etwas mehr zu bezahlen.“ Investitionen in Beleuchtung oder ausländische Produkte mit konstanter Qualität wirken sich daher für alle Glieder in der Lieferkette positiv und verkaufsfördernd aus. Nicht nur eine konstante Qualität führt zu höheren Absätzen von Sweetelle, auch die neuen Verpackungen spielen eine wichtige Rolle. Der 500-Gramm- Behälter hat ganz wesentlich zum Umsatzanstieg beigetragen. „Diese Verpackung erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit“, erzählt Herr Van Antwerpen. „Sie hat zu höherem Umsatz geführt, ohne die Shaker zu verdrängen.“ Und so lassen sich noch mehr Aspekte nennen. Ferry Adegeest betont, dass es von größter Bedeutung ist, sich dem Markt und den Verbrauchern anzupassen, mit anderen Worten, die Nachfrage zu befriedigen und darüber hinaus auch Trends zu antizipieren. So baut er auch Tomaten in anderen Farben an: Bamano (orange) und KM5512 (braun), zwei Sorten von Syngenta, sowie eine gelbe Snacktomate. „Wir sind davon überzeugt, dass Snacktomaten in naher Zukunft in mehr Varianten und verschiedenen Verpackungen erhältlich und darüber hinaus an verschiedenen Stellen stehen werden.“ Mark Versluis ergänzt: „Es gibt in der Tat noch viele andere Orte, an denen das Produkt angeboten werden könnte, und wir möchten dazu beitragen.“ Was Frank anbelangt, bietet das Segment der Snacktomaten noch viele Wachstumsmöglichkeiten. „Dank unserer Sweetelle-Erzeuger und -Partner erhalten wir umfangreiche Informationen aus dem Markt. Wir versuchen, durch kunden- und marktorientiertes Denken die am besten geeignete Tomate zu veredeln.“ Dies hat in den vergangenen Jahren bereits zu mehreren Neuheiten in mehreren Farben im Angebotssortiment von Snacktomatensorten von Syngenta geführt. „Das Angebot an Snacktomaten wird immer (farben)froher!“ sagt er zum Schluss lachend. Für weitere Informationen können Sie sich an Reinhold Will (reinhold.will@syngenta.com) für Deutschland oder Beat Bachmann (beat. bachmann@syngenta.com) für Schweiz und Österreich wenden.

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große Erwartungen an den E-Commerce und gehen davon aus, dass der gesamte Handel dies in absehbarer Zeit so handhabt. Beim Blumen-und Pflanzenhandel ist man mit dem Online-Verkauf schon weiter.“

Der digitale Verkauf verlangt allerdings laut Verkaufsleiter eine andere Denkweise. „Der AGF-Handel ist sehr breit und dynamisch und eigentlich nicht in einem Webshop zusammenzufassen. Wir sind hierbei allerdings auf dem guten Weg, indem wir uns eindeutig für bestimmte Sorten, Produkte und Lieferanten entscheiden. Gerade weil wir die Kontinuität und Verlässlichkeit garantieren wollen, entscheiden wir uns lieber für eine Reihe von guten Lieferanten und treffen mit denen gute Vereinbarungen, statt für jedes Produkt zehn verschiedene Lieferanten zu haben. Wir sehen im E-Commerce echt die Zukunft.“ Kraaijeveld hat vor, in Zukunft noch mehr in die Content-Belebung des Webshops zu investieren und hiervon eine Webplattform zu machen, wo die Geschäftspartner nach eigenen Angaben optimal bedient werden und wo man mit allen Wünschen, Fragen und Forderungen auf AGF-Gebiet an der richtigen Adresse ist.

Die neue Art zu bestellen hat für beide Parteien den großen Vorteil der Zeitersparnis, was wiederum die Effizienz erhöht. „Dabei geht es nicht nur darum, den richtigen Preis zu finden, sondern mehr noch darum, das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort mit einer optimalen Bestellbequemlichkeit anbieten zu können. Außerdem haben unsere Geschäftspartner zu jedem Tageszeitpunkt direkten Zugang zu Informationen, Fotos und Preisen unserer Produkte.“ Die größte Veränderung beim E-Commerce ist die Funktion des Händlers, dem in Zukunft mehr die Rolle eines Dienstleisters zukommen wird. „Für den Dienstleister gibt es außerhalb des Ein- und Verkaufs mehr

Raum für die Pflege von Geschäftsbeziehungen. Das Netzwerk und das Auffinden der richtigen Partner sowie das Gespräch mit den Geschäftspartnern wird dabei in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, um mehr aus dem bestehenden Business zu holen. Daher sind Zusammenarbeit und Kettenverkürzung für uns auch wichtige Ausgangspunkte. Diese Entwicklung ist bereits in Gang gesetzt. Uns geht es nicht mehr darum, jeden Tag erneut den Streit über die Preise zu führen. Von uns aus gesehen kann sich das traditionelle AGF-Denken ändern, und wir hoffen, dass auch andere Unternehmen im Handel bereit sind, auf eine neue Art und Weise zu denken. Die Unternehmen setzen schon immer mehr auf feste Programme, und auch viele Kunden wollen den Tageshandel auf diese Weise nicht mehr. Der freie Markt wird niemals ganz verschwinden, weil man immer mit unvorhersehbaren Einflüssen zu tun hat. Aber der Handel wird sich ganz sicher verändern. Es wäre schön, wenn wir eine stabilere Linie auf dem Markt schaffen könnten, von der jeder profitiert, mit dem Händler als zentralem Dienstleister.“ (CH) 

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Vision

Rita Demaré:

„Flandria mit eigenen Marken auf ein höheres Niveau heben“ Rita Demare ist bereits seit fast 12 Jahren Vorsitzende der REO Veiling. Sie ist auch schon seit Jahren Vorsitzende der VBT. Außerdem ist die Bürgermeisterin und baut gemeinsam mit ihrem Mann Salatsorten an. Sie sind schon seit 2001 Vorstandsmitglied der REO Veiling. Was war seither der wichtigste Meilenstein? „Als ich 2005 als Vorsitzende anfing, hatte man auf unserer Versteigerung gerade einen Vortrag von Roger Saenen vom Bauernverband gehört. Er riet dazu, dass wir uns Gedanken über die Branche und die Gartenbaukooperativen machen. Dies haben wir seitens der REO Veiling aufgegriffen, um unsere unternehmerische Perspektive anzupassen und konkret zu formulieren. Daraus ergab sich unter anderem die Notwendigkeit eines aktiveren kommerziellen Vorgehens aus der Kooperative heraus. So kam es, dass wir nach der Formulierung der neuen unternehmerischen Perspektive mit einem eigenen kommerziellen Dienst innerhalb der REO Veiling begonnen haben. Dies war eine ernsthafte Kehrtwendung bei der Arbeit der Versteigerung. Sowohl die Anbauer als auch die Käufer sind heute froh, dass dieser Beschluss seinerzeit genommen wurde.“

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Heißt dies, dass die Versteigerung in den Jahren zuvor kommerziell untätig war? „Es gab eine Versteigerungsuhr, die Produkte wurden angeliefert, in Qualitätsklassen AGF Primeur 4 • 2017

eingeteilt und dem Markt zugeführt. Die Produzenten konnten auch eine Anbaubegleitung beantragen, aber es gab in der Tat keine kommerzielle Nachverfolgung seitens der REO Veiling. Über eine externe Begleitung wurde seinerzeit ein Pfad errichtet, in dessen Rahmen die Anbaubegleitung zum Produktmanagement umgewandelt wurde sowie ein Marktmanagement und ein kommerzieller Innendienst errichtet wurden. Das war der Beginn eines eigenen kommerziellen Dienstes der REO Veiling, ein spannender Augenblick.”

Wie reagierten die Käufer bzw. Exporteure? “In meiner Zeit als Vorsitzende war ich bei der Fruit Logistica in Berlin und bemerkte, dass die Käufer sehr beunruhigt waren und sich fragten, was die REO Veiling nun eigentlich vor hatte. Die Exporteure dachten, dass wir sie übergehen würden. Wir haben seinerzeit erklärt, dass es beabsichtigt sei, unser Produkt gemeinsam mit ihnen auf dem Markt zu platzieren und unseren Produkten mehr Unterstützung und Promotion zu geben. Das Endziel ist ganz klar: die Endabnehmer zu informieren und ihnen die Bedeutung der REO Veiling

für sie klar zu machen. Unsere traditionellen Abnehmer platzieren das Produkt weiterhin auf dem Markt und kümmern sich um die Logistik. Das wird bis heute so gehandhabt. Als Versteigerung kümmern wir uns darum, dass die Beziehungen zwischen Endabnehmern und Zulieferern ausgebaut werden. Daher ist es wichtig, Kontakt mit den Endkunden zu haben und neue Märkte zu entwickeln. Darüber hinaus ist es in einem transparenten Markt wichtig, die richtigen Botschaften vom Produzenten zum Verbraucher zu vermitteln.” Arbeiten Sie denn mit den Käufern zusammen? “Wir respektieren die bestehenden Marktparteien immer dann, wenn sie auch Respekt für den Produzenten und seine Kooperative aufbringen. Aber Sie müssen wissen, dass in Flandern, im Gegensatz zu den Niederlanden, der Einzelhandel seit langem direkt an der Versteigerungsuhr kauft und sich durch die Gartenbaukooperativen bevorraten lässt. Der Einzelhandel kauft direkt bei uns, aber aufgrund der Transparenz gelten für jeden die selben Regeln. ‘Gemeinsam auf den Markt’ ist daher auch der rote Faden, der sich durch 75 Jahre REO Veiling zieht. In den vergangenen zwölf Jahren hat sich der Schwerpunkt immer mehr auf die Zusammenarbeit innerhalb der Kette verlagert. Indem wir auf dem Markt


gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir unsere Abnehmer stärken.“

Wie steht es jetzt um die Beziehung der REO zu ihren Käufern? „Im allgemeinen läuft es prima. Ein Käufer oder Exporteur, der es gut mit dem Produzenten meint, sieht ein, dass die Versteigerung einen Mehrwert bietet, auch in einem transparenten Kontakt mit seinen Abnehmern. Vor kurzem führte ein Käufer eine Veranstaltung für seine Abnehmer durch. Wir haben das gemeinsam aufgegriffen, woraus sich sowohl für den Produzenten, die REO Veiling als auch für den Käufer ein Mehrwert ergab. Als Partner erzielen wir mit unseren Anstrengungen wesentlich mehr.“

Bringt die Versteigerung immer selber die Verbindung vom Käufer zum Anbauer zustande? „Die REO Veiling ist in jedem Fall der Mannschaftskapitän zwischen dem Produzenten und dem Markt. Beim Verkauf vor der Versteigerungsuhr wird das Spiel zwischen Produzent und Verkäufer durch die Blockbildung (Qualität, Sortierung, Produktionsweise) und den Uhrenankauf des Käufers bestimmt. Bei anderen Verkäufen tritt die Versteigerung als Market maker zwischen Produzent und Käufer auf. Hierbei kann die Ausrichtung auf eine optimale Logistik

oder Verwirklichung erfolgen, jedoch stets innerhalb der kollektiven und damit kooperativen Vorgaben. Produzenten, die eine Nachfrage bedienen können, bekommen daher immer ihre Chance. Seit zwei Jahren arbeiten wir innerhalb der Versteigerung auch mit nachhaltigen Arbeitsgemeinschaften, die im Rahmen von Satzungen arbeiten. Wir haben etwa 20 Gruppen von Produzenten, die eine solche Satzung für die Zusammenarbeit ausgearbeitet haben. Ein Beispiel für eine solche Arbeitsgemeinschaft ist der Fine-Fleur-Kopfsalat. Dieser Salat wird nur in der Saison gehandelt. Er wird morgens vor Tagesanbruch geerntet, in der Zwischenzeit bei der Versteigerung verkauft und am selben Tag vor 12 Uhr gekühlt an den Kunden ausgeliefert. Wenn Produzenten nach Maßgabe dieses strengen Regelbuches zusammenarbeiten wollen, können Sie sich engagieren, indem Sie die Satzung der Arbeitsgemeinschaft unterzeichnen. Vor allem im Bereich der Qualität sind die Anforderungen streng. Um die beste Qualität zu liefern, müssen Anbauer aus sich heraus motiviert werden. Wichtig ist, dass die Produzenten einen Berufsstolz für ihr Produkt hegen.“ Hat dieses Qualitätsbewusstsein in den vergangenen Jahren zugenommen? „Dies Bewusstsein hat es immer gegeben, es hat sich jedoch verändert. Flandria wur-

de vor gut zwanzig Jahren als Qualitätslabel gegründet und sorgte seinerzeit für eine Dynamik bei der Qualität. Heute müssen wir feststellen, dass eine qualitative Beurteilung, die erst auf dem Prüftisch beginnt, in einer Reihe von Fällen zu spät kommt. Die Veränderung der letzten Jahre besteht darin, dass von der Quelle an auf Qualität gesetzt wird. Dies bedeutet, vom Beginn des Anbaus an. Wenn dies einhergeht mit dem Berufsstolz unserer Anbauer und ihrem täglichen Einsatz bei unserer genossenschaftlichen Zusammenarbeit, macht sich dies bemerkbar. Auf diese Weise zeichnet sich die REO Veiling heute gemeinsam mit ihren Produzenten bei der Qualität aus. Wir als Anbauer kennen das Produkt am besten, und wir sind dafür verantwortlich. Während der Ernte wissen wir, ob es besser oder schlechter ist als zuvor. Diese Ehrlichkeit sollte jeder Anbauer mitbringen. Eben dies ist der Mehrwert, um in kleineren Arbeitsgemeinschaften innerhalb einer größeren Kooperative zu arbeiten. Wenn das jeder macht, kann der Käufer blindlings kaufen. Wir öffnen unseren lokalen Markt für die europäischen Käufer. Man muss auch wissen, dass der wichtigste Verkaufsplatz für REO-Produkte heute beim Endverbraucher ist. Mehr als 70% des REO-Umsatzes wurde 2016 durch Käufer realisiert, die während des Verkaufszeitpunkts nicht bei der REO- Versteigerung anwesend sind!“ AGF Primeur 4 • 2017

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Vision

Gibt es auch Anbauer, die weniger beteiligt sind? „Die REO-Versteigerung umfasst heute 1000 Anbauer. Diverse Aktivitäten des vergangenen Jahres zeigen, dass sicher die Hälfte dieser Produzenten auf eine mehr als aktive Weise an der REO Veiling beteiligt sind. Wissen Sie, im Verlauf des letzten Jahres haben alle Produzenten der REO Veiling an der Nachhaltigkeitsbefragung teilgenommen, mehr als 535 Produzenten machten bei der Produzenten-Enquête zur Arbeitsweise der Versteigerung mit. Das waren mehr als 53% unserer aktiven Produzenten. Es gibt auch Anbauer, die im Rahmen unserer Abläufe nur anliefern, und auch dafür habe ich allen Respekt.“

Besteht die Gefahr, dass mehr Produzenten zum eigenen Absatz übergehen? „Ich glaube, dass die Gefahr nicht groß ist. Ein bei der REO angeschlossener Gurkenanbauer sagte einmal: ‘Der Unterschied zu einem Gurkenanbauer in den Niederlanden ist folgender: wenn ich morgens aufstehe, weiß ich, dass ich mich mit dem Anbau von Gurken beschäftigen kann. Meine niederländischen Kollegen – jene, die nicht an eine Kooperative angebunden sind – müssen sich zunächst fragen, wie sie Ihre Gurken verkaufen wollen.’ Ich hoffe, dass dies so bleiben wird und dass unsere Anbauer sich mit viel beruflichem Ernst und Stolz weiterhin auf die Produktion konzentrieren. Die Versteigerung wird die Anbauer weiterhin auf sehr vielen Gebieten unterstützen. Dazu gehört die Vermarktung des Produkts, ebenso wie die Begleitung bei der Zertifizierung. Alles das zusammen stellt den großen Mehrwert dar, sowohl für den Käufer als auch für den Produzenten.“ Das kooperative Modell bietet also vorläufig noch immer einen Mehrwert? „Mit Sicherheit. Ich wurde da hinein geboren und hoffe auch, darin zu sterben. Ich halte es für ein sehr schönes Modell. Mein Vater war ebenfalls bei der Kooperative angeschlossen. Jeder wird gleich behandelt und geachtet, egal wie groß oder klein. Für einen Käufer sind nicht nur die großen Anbauer und die großen Produkte interessant, er will auch die kleinen Nischenprodukte einkaufen, um seine Produktpalette zu erweitern.“

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Muss sich bei dem Modell noch etwas ändern, damit es zukunftsfähig bleibt? „Mit der jetzigen Aufmerksamkeit überlegen wir permanent, mit was wir uns beschäftigen und welche Richtung wir einschlagen. Ich meine, dass wir das auf diese AGF Primeur 4 • 2017

Weise auch weiterhin tun müssen. Dabei geht es um Dinge wie die Konzentration des Angebots, die Markenpolitik, die Verantwortlichkeit des Produzenten und die Verbreiterung unserer Marktchancen. Dies verfolgen wir weiter.“ Hat die Bedeutung von Flandria abgenommen? „Nein, aber die Rolle von Flandria hat sich geändert. Flandria ist mit Sicherheit noch immer wichtig, etwa 80% unserer Produkte werden noch unter diesem Label verkauft. Flandria setzt etwas andere Schwerpunkte und ist im Laufe der Jahre allgemeiner und belgisch geworden. Mit den Marken Fine Fleur und Tomabel wollen wir uns hervorheben, das Qualitätsgeschehen redynamisieren und einen Mehrwert bieten. Gerade mit eigenen Marken wollen wir das Upgrade von Flandria realisieren. Unsere eigenen Marken sind nicht besser, sondern wir zeichnen uns auch durch zusätzlichen Service und Zuverlässigkeit aus. Das sind die Grunderfordernisse von Flandria, die alle Produkte erfüllen müssen. Bei Fine Fleur und Tomabel gehen wir noch etwas weiter.“

Welche Funktion hat LAVA? „Sie bildet den Branchenverband bei einer Reihe von Kooperativen, die zusammen ein gemeinsames europäisches Programm durchführen. LAVA kümmert sich beispielsweise um die gemeinsamen Flandia-Regelbücher und gewährleistet die Promotion unserer Flandria-Produkte, letzteres in enger Zusammenarbeit mit VLAM.“ Nimmt bei den belgischen Versteigerungen die Konkurrenz untereinander zu mit all den Eigenmarken? „Wir haben nicht sehr viele Versteigerungen, das ist also meiner Ansicht nach nicht so schlimm. Wenn jeder seine eigenen Marken promotet, muss das nicht zwangsläufig gefährlich sein. Jede Versteigerung hat ihre Marken bereits seit Jahren, aber Flandria ist noch immer der rote Faden. Wir sind

Konkurrenten und Kollegen und müssen darauf achten, dass wir uns nicht gegenseitig unterbieten. Andererseits hat jeder von uns seine eigenen Schwerpunktmärkte und wir arbeiten weiterhin auf diversen Gebieten zusammen. In der Welt des Exports sind wir gemeinsam mit unserem Flandria-Gemüse noch immer sehr erfolgreich, und das machen wir gemeinsam. Die Marketingspezialisten der Versteigerungen sitzen auch bei VLAM und LAVA am Tisch, um dies zusammen zu besprechen und auszuarbeiten.“

Wie ist die Stimmung untereinander nach all diesen Fusionen? „Nicht schlecht. Ich glaube, dass es insgesamt sogar einfacher geworden ist – jetzt, da es weniger Parteien gibt. Betrachtet man das Gemüse, gibt es drei wichtige Versteigerungen in Flandern. Diese drei Parteien arbeiten weiterhin innerhalb der LAVA zusammen und respektieren die Eigenart des jeweils anderen.“

Haben Sie nie Fusionspläne gehabt? „Wir haben als eine der ersten eine Fusion realisiert, mit der Gemüseversteigerung in Wetteren, aber das war im vergangenen Jahrhundert. Wenn wir heute eine Fusion ins Auge fassen sollten, wäre unsere einzige Triebfeder der Mehrwert für den Anbauer. Außerdem sollten persönliche Dinge uns dann auch nicht daran hindern.“ Hat die Veiling Haspengouw auch bei REO um Hilfe angefragt? „Nein, das nicht. Obwohl ich denke, dass wir uns gegenseitig durchaus etwas hätten geben können. Wir haben in einer ähnlichen Situation Erfahrungen gesammelt beim Zusammengehen mit der Veiling Produco. Wir haben natürlich wenig Obst, aber eine Zusammenarbeit mit einer Obstversteigerung hätte einen Mehrwert für unsere Produzenten und Käufer erbringen können. Sie müssen jedoch wissen, dass der Erhalt der Zusammenarbeit mit der lokalen Kooperative für uns wichtig ist.“

Bei Porree und anderen Gemüsesorten kommt es häufig zu einem Preisunterschied zwischen belgischem und niederländischem Produkt, zum Vorteil Belgiens. Heißt das, dass es besser ist? „Was den Porree betrifft, sind wir in Westflandern ein wichtiger europäischer Anbieter. Dies bedeutet, dass wir die Preise festlegen können. Außerdem ist es REO gelungen, mehr Porree über die Versteigerung zu verkaufen, indem wir strenger bei der Lieferpflicht sind und rigoros auf die


Produktqualität achten. Ich glaube, dass diese beiden Faktoren in wichtigem Maße für Mehrwert beim Produzenten sorgen. Das Unterbieten beim Preis und bei der Qualität ist immer tödlich für eine Branche und deren Produzenten. Wenn ein Kunde nach zuverlässiger Qualität sucht, die nur an einer Stelle zu bekommen ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als den richtigen Preis zu bieten. Wenn wir bessere Preise haben, so haben wir dies dem Glauben an die Zusammenarbeit bei unseren Produzenten und der rigorosen Qualitätspolitik zu verdanken, wobei letzteres in der Tat für ein besseres Produkt sorgt.“

Sie arbeiten viel mit Frankreich zusammen. Gibt es einen Grund, warum dies mit den Niederlanden nicht geschieht? „Frankreich ist ein wichtiger Markt, man will dort gerne Produkte aus dem eigenen Land. Deshalb sind wir in Frankreich sehr aktiv. Es sind sogar schon Anbauer 'umgezogen'. Dort ist auch noch Platz für neue Produzenten. In den Niederlanden gibt es bereits viel Produktion, weshalb dort weniger Platz dafür ist. Was den Porree

ist bitter wenig. Je mehr wir zusammenarbeiten können, desto größer ist der Prozentsatz, mit dem wir gemeinsam auf den Markt gehen können.“

betrifft haben wir übrigens schon einmal die Zusammenarbeit angeboten, um das Porree-Angebot in den Niederlanden ebenfalls zu zentralisieren und gemeinsam zu vermarkten. Anscheinend ist das für die niederländische Produktion ein schwieriger oder zu großer Schritt. Allerdings bin ich auch hier überzeugt, dass sich Zusammenarbeit bei der Preisbildung lohnt.“ Ist verstärkte Zusammenarbeit ein Traum? „Kooperativen werden sich künftig zunehmend an einer verstärkten Zusammenarbeit orientieren. Je mehr Zusammenarbeit möglich ist, desto besser. Dies bedeutet, dass jeder Respekt vor dem anderen hat. Die belgische Produktion macht vier Prozent der europäischen Produktion aus, das

Der AGF-Verbrauch nimmt nicht wirklich zu. Was sollen wir tun? „Wir müssen weiterhin Promotion betreiben, um den Verbrauch zu fördern. Die Menschen machen es sich gern bequem, daher muss deutlich gemacht werden, dass die Zubereitung von Gemüse nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Jeder muss tagtäglich von neuem überzeugt werden. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den nicht zunehmenden Verbrauch weiterhin aufmerksam zu beobachten. Wir müssen der Tatsache mehr Aufmerksamkeit schenken, dass Gemüse lecker ist. Die Botschaft 'man muss' oder 'es ist gesund' kommt negativ rüber. Es ist schmackhaft und macht sich schön auf dem Teller, … also Positives vermitteln! Gemüse macht in der Tat ‘Spaß’, wie unsere belgischen Kollegen zu sagen pflegen.“ (GS)  demare.rita@gmail.com

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Zespri Kiwis werden in diesem Jahr in 59 Ländern verkauft. Die Verkäufe nehmen noch immer zu. Vor kurzem wurden zwei neue Niederlassungen in Dubai und Los Angeles eröffnet. Das Ziel für 2025 besteht darin, einen Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar zu erzielen. Der Gesamtumsatz der letzten Saison belief sich auf 1,9 Milliarden Dollar, was einer Steigerung um rund zwanzig Prozent gegenüber dem Vorjahr zuvor bedeutet.

Deutliche Volumenzunahme SunGold Die neuseeländische Kiwisaison hat begonnen. Die Volumina an Zespri Green erreichen nach zwei überdurchschnittlichen Jahren wieder eine normales Niveau. Von SunGold wird allerdings eine Zunahme erwartet. Zespri feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum und erwartet für die kommenden Jahre ein deutliches Wachstum.

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b Anfang Mai können wir die ersten Kiwis der neuen Saison wieder willkommen heißen. „Derzeit ist man in Neuseeland noch voll und ganz bei der Ernte. Vor zwei Wochen wurde mit den ersten SunGold begonnen. Zwei Wochen später folgten dann auch die Green Kiwis. Der Regen der letzten Woche hat die Ernte ein wenig erschwert, aber dies hat weiter keine Folgen für das Angebot“, erklärt Bert Barmans, CEO von Zespri Europe Anfang April. Das erste Schiff kann dann ablegen und wird nach einer Reise von etwa vier Wochen im Hafen von Zeebrugge ankommen. Die Wetterbedingungen waren während der Saison übrigens günstig für das Obst, was sich in guter Qualität und gutem Geschmack sowie einer großen Maßführung niederschlägt.

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Nach der Rekordernte des vorigen Jahres mit 129 Millionen Trays wird in diesem Jahr die zweitgrößte Ernte überhaupt erwartet. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr lässt Zespri Green in dieser Saison nicht auf sich warten. „Die Volumina sind in diesem Jahr allerdings etwas kleiner“, so AGF Primeur 4 • 2017

Bert. Nach zwei Saisons mit einer unnormal großen Green-Produktion erwartet Zespri, jetzt wieder auf ein normales Niveau zu gelangen. „Wo der Hektarertrag der letzten zwei Saisons bei 11000 Trays lag, kommen wir jetzt wieder zurück auf 9400 Trays pro Hektar, was für Zespri Green der Standard ist“, verdeutlicht der Marketingchef Nele Moorthamers. „Wir erwarten jedoch, ausreichend Green zur Verfügung zu haben, um der Nachfrage zu entsprechen.“ WACHSTUM SUNGOLD SETZT SICH DURCH SunGold lässt in dieser Saison wieder eine ernsthafte Zunahme erkennen. Seit der Kommerzialisierung der Sorte im Jahre 2012 hat es viele neue Anpflanzungen gegeben. „Es dauert Jahre, bevor eine Pflanze in voller Produktion ist, wobei die Obstgärten dann im Laufe der Jahre einen immer höheren Ertrag produzieren.“ Die SunGold ist das Ergebnis von zehn Jahren Forschung. Die Kiwisorte hat eine höhere Toleranz gegenüber der Kiwi-Krankheit PSA, die die Produktion von Zespri Gold bedrohte. SunGold ersetzt Zespri Gold kom-

plett. Der Ausbruch von PSA war ein sehr schwerer Schlag, vor allem für individuelle Erzeuger, die enorm geschädigt wurden. Es hat uns allerdings stärker gemacht. Insbesondere das Obstgarten-Management hat Fortschritte gemacht. Es gibt viel mehr Bewusstsein für Qualität, Kontrolle und so weiter, das hat nach PSA einen positiven Effekt auf die Produktion gehabt. Die Krankheit wird nie verschwinden, aber wir können sie jetzt gut beherrschen und werden in Zukunft auch schneller und besser eingreifen können, wenn sich ähnliche Situationen ereignen.“ Das Wachstum bei SunGold ist günstig, zumal die Nachfrage nach gelben Kiwis noch immer das Angebot übersteigt. Zespri hofft, die Produktion von SunGold in den kommenden Jahren noch weiter ausdehnen zu können. DER MARKT ERWARTET DIE NZ-ANLIEFERUNG Zespri Europe erwartet eine gute Saison. Die Kiwis gelangen auf einen so gut wie leeren Markt. Bert: „Die Kunden erwarten die neue Ernte schon. Die italienische Green-Saison wird in diesem Jahr auch kürzer sein, was günstig für die neuseeländische Anlieferung ist.“ Fast neunzig Prozent aller neuseeländischen Kiwis gelangen über den Hafen von Zeebrugge nach Europa. Der Rest geht über die Häfen von Vado in Italien und Tarragona in Spanien. Von diesen Häfen aus gehen die Kiwis in gekühlten Lastwagen an die Vertriebshändler in den europäischen Ländern zum Absatz an Supermärkte, Großhandel und Catering. „Die Zahl der Vertriebshändler ist ziemlich stabil. Uns geht es um langfristige Beziehungen, womit wir Stabilität anstreben“, bemerkt Bert. „Gleichwohl evaluieren wir die Situation jährlich. Natürlich hängt es vom jeweiligen Markt ab, was wir meinen zu benötigen, um die Volumina gut absetzen zu können.“ Zespri hat in diesem Jahr eine Virtual reality App herausgebracht, mit der die Verbraucher einen Blick in die Obstgärten werfen können. Über diese App können die Verbraucher sehen, wie Kiwis wachsen und welchen Weg sie nehmen, bevor Sie hier im Laden liegen. Außerdem werden die üblichen Marketingkampagnen durchgeführt, mit viel Aufmerksamkeit für SunGold. Nele bemerkt, dass es noch


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China ist für Zespri ein wichtiger Markt geworden. Die Kiwis für diesen Markt kommen vor allem aus Neuseeland. In den Monaten, in denen keine Produktion aus Neuseeland zur Verfügung steht, wird aus Italien gesourced. Erstmals werden die ersten Kiwis der neuen Saison nicht nach Japan, sondern nach China verschifft. Das unterstreicht die Bedeutung dieses Marktes für Zespri. Der Kiwi-Gigant geht davon aus, dass China im Jahr 2020 der größte Markt sein wird und damit an Japan vorbeiziehen wird. Derzeit wird nach Möglichkeiten gesucht, um den chinesischen Markt mit lokal angebauten Zespri-Kiwis zu versorgen. Hierfür läuft bereits ein Testprogramm in der Provinz .

immer viele Verbraucher gibt, die nicht wissen, dass auch eine gelbe Kiwivariante angeboten wird. Außerhalb Neuseelands wird auch nach Expansionsmöglichkei-

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ten auf der nördlichen Halbkugel gesucht. Zespri-Kiwis werden hier jetzt in Italien, Frankreich, Griechenland und Spanien erzeugt. Die Produktion in Neuseeland

beläuft sich derzeit auf 13.000 Hektar. Von diesen sind 60 Prozent Green und 40 Prozent SunGold. In den kommenden Jahren wird sich die Produktion wahrscheinlich auf eine 50/50-Verteilung hinbewegen. Weltweit sind insgesamt 2700 Erzeuger angeschlossen, von kleinen Familienbetrieben, die bereits seit Generationen Kiwis für Zespri anbauen, bis hin zu größeren Produktionsbetrieben. Die Marke Zespri besteht in diesem Jahr seit zwanzig Jahren. Eine Herausforderung für den Kiwi-Giganten bleibt trotz der weltweit anerkannten Marke die Profilierung gegenüber anderen Anbietern. „Unser Bestreben ist es, die Qualität so hoch wie möglich zu halten und die Messlatte zu erhöhen. Auf Faktoren wie das Klima haben wir keinen Einfluss, aber es gibt genug, woran wir arbeiten können. Vor allem auf dem Gebiet des Anbaus sind Verbesserungen immer möglich. Es ist wichtig, dass wir unsere Erzeuger hierbei unterstützen und dass die Erzeuger ihr Wissen untereinander austauschen.“ Dabei kann es laut dem CEO auch keinen Kompromiss geben. „Nur dann können wir unsere Position behalten.“ (CH)  Nele.Moorthamers@zespri-europe.com


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Mehr Organisation in der Branche vereinfacht Krisenbewältigung Der Vorsitzende Philippe Appeltans (Mitte) mit den beiden Vizevorsitzenden Sergio Tondini

Im November 2016 übernahm Philippe Appeltans den Vorsitz der Arbeitsgruppe Obst und Gemüse von Hans van Es (Copa-Cogeca). In den kommenden beiden Jahren wird er diese Funktion ausüben. Primeur sprach mit Philippe über die Arbeit, wir legten ihm eine Reihe von aktuellen Themen vor: den russischen Boykott, Verwerfungen in der Produktion aufgrund von Subventionen sowie die Kältebehandlung für Zitrusfrüchte. Wie steht der Interessenverband zu diesen Themen?

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bwohl sich die Funktion des Vorsitzenden in einem Satz beschreiben lässt, gilt dies nicht für die Organisation Copa-Cogeca. Mit 60 angegliederten Agrarverbänden und 35 Organisationen von Agrargenossenschaften repräsentiert die Organisation die Gesamtheit der europäischen Agrarproduktion. Offiziell fallen die Agrarverbände unter Copa und die Genossenschaften unter Cogeca, in der Praxis arbeiten sie jedoch zusammen.

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OBST UND GEMÜSE WICHTIG Mit dem ganzen Gewicht der Agrarbranche hinter sich engagiert sich der Interessenvertreter für alle Branchen innerhalb der Landwirtschaft. Hierbei werden europäische Themen verfolgt, die einen direkten Bezug zur Agrarpolitik haben, aber auch zugehörige Themen wie etwa Umwelt und Beschäftigung. Neben den jeweiligen Verwaltungsebenen basiert Copa-Cogeca auf 50 Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppen sind den Branchen innerhalb der Landwirtschaft angepasst, etwa Obst und Gemüse AGF Primeur 4 • 2017

oder mit der Landwirtschaft verbundene Themen. Innerhalb der Arbeitsgruppe Obst und Gemüse wurde Philippe zum Vorsitzenden ernannt. Er wird von den beiden Vizevorsitzenden Sergio Tondini und Krzysztof Krzesniak unterstützt. „Obst und Gemüse sind ein wichtiger Teil der europäischen Landwirtschaft,“ erläutert Philippe. Obst und Gemüse machen etwa 17 bis 18 Prozent der europäischen Agrarproduktion aus.

Als Vorsitzender leitet er die Sitzungen, ist Ansprechpartner der Mitglieder, repräsentiert die Branche und führt Delegationen, beispielsweise bei der EU-Kommission. Alle zwei Jahre wird ein neuer Vorsitzender gewählt, die Wiederwahl ist möglich. Nach 14 Jahren als Mitglied der Arbeitsgruppe und als VBT-Vorsitzender wies Philippe gute Voraussetzungen für die Funktion auf. Aber auch die belgische Kultur spielt eine Rolle. „Belgien liegt doch auf der Bruchlinie zwischen dem lateinisch dominierten Süden und dem angelsächsischen Norden,“

erklärt er. Im allgemeinen ist es so, dass die südlichen Länder eher für Regierungsinterventionen stehen. Die Haltung der nördlichen Länder ist eher die von ‘Hilf dir selbst.’

Was hat die Branche jetzt praktisch von Copa-Cogeca? „Das ist eine einzigartige Gruppe, in der sich Produzenten und Genossenschaften begegnen, um einen breiten Konsens bei bestimmten Themen zu erreichen,“ erklärt Philippe. Die Positionen der Organisation werden mit den Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene, der EU-Kommission, dem Europaparlament und dem Europarat diskutiert. „Diese wissen, dass es für unsere Positionen eine breite Zustimmung gibt – nicht nur bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, sondern auch in der gesamten Agrarbranche.“

Mit Hilfe der europäischen Subventionen haben osteuropäische Länder massiv in den Kernobstanbau investiert. Westeuropäische Anbauer sehen eine Zunahme der Konkurrenz und stellen sich die Frage, ob eine solche Subvention den Markt nicht verzerrt. Macht sich Europa darüber keine Gedanken? “Innerhalb Europas gibt es in groben Zügen drei Subventionsströme, die einen Einfluss auf die Kernobstbranche haben. Da sind zum einen die GMO-Gelder, die für jeden zugänglich sind. Dort gibt es gleiche Wett-


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bewerbsbedingungen. Ich glaube, dass die Niederlande und Belgien seit der GMO-Einführung im Jahre 1997 diese Regelung gut benutzt haben. Des weiteren gibt es Geld für die ländliche Entwicklung. Länder, die diese Subventionen beantragen, bestimmen selbst, wofür das Geld ausgegeben wird, etwa für Natur und Umweltprojekte oder Agrarprojekte. Wir beobachten, dass die jeweiligen Länder eine unterschiedliche Auswahl treffen. Einige Länder verwenden dieses Geld für die Unterstützung des Obst- und Gemüseanbaus. Die Niederlande entscheiden sich anders als Belgien, dort ist die Unterstützung für Investitionen in der Obst- und Gemüsebranche zurückhaltender.“ „Drittens gibt es Subventionen für die wirtschaftliche Entwicklung rückständiger Regionen, und es gab die sogenannte Heranführungshilfe. Hierbei entscheidet die jeweilige Region, wo das Geld investiert wird. Die Unterstützung für die wirtschaftliche Entwicklung wurde in der Vergangenheit auch von den Niederlanden und Belgien in Anspruch genommen, um rückständige Regionen zu unterstützen. In begrenztem Umfang wurden so in der Vergangenheit auch bei uns bestimmte Gartenbauprojekte mit unterstützt.“ „Die EU-Kommission hat allerdings in Bezug auf die GMO-Subventionen in Osteuropa einen Konstruktionsfehler begangen. Diese wird einer Erzeugerorganisation prinzipiell auf der Grundlage der Wirtschaftskraft zuerkannt. Da die Produzenten in den neuen Mitgliedsstaaten jedoch oftmals nicht gut repräsentiert sind, gilt die Regelung auch für Erzeugergruppen als Vorläufer einer effektiven Erzeugerorganisation. Bei der Finanzhilfe wird nicht auf den wirtschaftlichen Umfang geschaut, so dass eine ganze Reihe von Investitionen hemmungslos unterstützt werden. Das hat die EU-Kommission auch verstanden und

vor etwa drei Jahren angepasst, doch da liefen bereits Programme.“

Müssen westeuropäische Organisationen demnach die Regeln besser umsetzen? „Die Branche steckt in einer turbulenten Phase, insbesondere nachdem Russland weggefallen ist. Es muss ein neues Gleichgewicht gefunden werden. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Beitritt Spaniens zur EU: damals meinte man, dass es keinen Tomaten- und Erdbeeranbau in den Niederlanden und in Belgien mehr geben würde. Es hat sicher auch schwierige Zeiten gegeben, aber dank des Unternehmergeistes der Anbauer und des Knowhow bei den Vermarktungsorganisationen und beim Handel konnten wir unseren Pioniergeist unter Beweis stellen. Ich hoffe, dass das beim Kernobst genauso klappt.“

„Die Beitrittssubvention und Unterstützung für rückständige Gebiete ist ein Auslaufmodell, auch über die GMO kann Obst und Gemüse zu uns kommen. Die Niederlande könnten die Subventionen marktorientierter einsetzen – nicht durch Ausweitung der Produktion, sondern beispielsweise durch neue Sorten. Es gibt viele Möglichkeiten. Wenn ich die Niederlande und Belgien vergleiche, muss ich feststellen, dass die belgische Obstbranche besser organisiert ist. Daher haben die Niederlande weniger Zugang zu den Subventionen. Seit 20 Jahren schon ruft die EU zu mehr Organisation auf. Wenn Anbauer gemeinsam auf den Markt gehen, wird dies von der EU gefördert.” Der Boykott Russlands traf die Branche hart. Viele Unternehmen hoffen noch immer, dass der russische Markt zurückkehrt, aber Russland bedient sich des Boykotts, um in die Landwirtschaft zu investieren. Hinzu kommt, dass Russland den Boykott als Reaktion auf europäische Sanktionen versteht. Bekommen wir Russland zurück?

„Die Landwirtschaftsbranche darf nicht die Rechnung für ein geopolitisches Spiel bezahlen. Man hat sich dazu entschieden, einen Handelskrieg als Druckmittel zu benutzen. Krieg geht immer mit Leid und Kosten einher, aber die Politik hat sich bewusst darauf eingelassen – allerdings darf dann nicht eine Branche alleine die Kosten bezahlen. Maßnahmen zur Schadenserstattung sind bis zu jenem Zeitpunkt vonnöten, an dem beide Seiten ihren gesunden Verstand wiedererlangt haben. Es ist egal, ob dies strukturell oder zeitlich geschieht. Die außergewöhnlichen Maßnahmen sind zum fünften Mal in Folge verlängert worden und laufen jetzt bis zum 31. Juli 2017.“ „Wenn wir die Sanktionen gegen Russland kassieren, ist das wahrscheinlich wechselseitig. Russland wird wohl nicht in die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse investieren. Logistisch sind Moskau und St. Petersburg vielleicht besser an die Niederlande und Belgien angebunden als an die Regionen Kuban und Krasnodar in Südrussland. Wir sehen auch, dass sich das Angebot in den Supermärkten verknappt, und auch das wiegt in Russland intern mit. Ich höre, dass auch dies bei russischen Politikern eine Rolle spielt. Wenn man dort beispielsweise im Birnenanbau selbstversorgend werden will, möchte ich das gerne mal sehen.“ Es ist schon wieder einige Jahre her, dass die EHEC-Krise die Branche erschütterte. Sind wir jetzt besser vorbereitet? „Damals hörte man vor allem aus den Niederlanden Stimmen, die sich dafür stark machten, Absprachen mit einer Reihe von großen Parteien vorzunehmen, um Ware vom Markt zu nehmen und mit einer solchen zeitweiligen Sanierung das Preisniveau wieder herzustellen. Wettbewerbsrechtlich war das nicht möglich. Die Europäische Kommission hat aus der

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EHEC-Krise gelernt und bietet jetzt durchaus Möglichkeiten des Krisenmanagements, aber das geht noch nicht weit genug. Auf der Wettbewerbsebene können noch Schritte unternommen werden. Nach dem russischen Boykott erkannten wir auch, wie wichtig schnelles Handeln ist. Hierfür ist ein weitergehender Organisationsgrad in der Branche erforderlich. Wenn etwas geschieht oder es zu einer Krise kommt, dann muss man sich mit großen Parteien absprechen. Auch die Behörden haben schließlich lieber eine begrenzte Anzahl von Akteuren, um eine derartige Krisenbewältigung aufzubauen.“ Was wollen Sie in diesen zwei Jahren erreichen? „Die Debatte über die Zukunft der gemeinsamen Agrarpolitik und damit auch die GMO für Obst und Gemüse steht auf dem Programm. Ich erwarte, dass die Kommission weiterhin auf die Verbreiterung des Organisationsgrades setzt, denn das nutzt sowohl der Kette als auch dem Verbraucher. Das ist bereits seit 20 Jahren die Politik der EU. Die Niederlande und Belgien sind gut organisiert. Dort ist das Bedürfnis nach Unterstützung über die GMO ein anderes. Es braucht mehr Hilfsprogramme, etwa um international etwas zu organisieren. In einem Land wie Rumänien gibt es noch viele kleine Anbauer, die nicht organisiert sind. Das erfordert dann ein anderes Herangehen. Zwei-

tens gehe ich davon aus, dass das Agrarbudget durch aktuelle Themen wie Migration und Verteidigung unter Druck kommen wird. Obst und Gemüse machen innerhalb der EU 19 Prozent der Produktion aus und nur 4 Prozent des Budgets. Das ist also eine billige und effiziente Politik. Ich hoffe allerdings, dass Obst und Gemüse in der neuen Politik zu einem Budget kommt, das zur Position der Branche passt.“ „Drittens müssen wir auf eine gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationen setzen. Es gibt viele Probleme und genug Arbeit. Wir müssen daher gut mit Organisationen wie Freshfall zusammenarbeiten und uns abstimmen, auf welche Dinge wir setzen. Wir müssen verhindern, dass wir Dinge doppelt tun und Themen liegen lassen.“

„Zu guter letzt muss der Verbraucher das Verständnis wiedererlangen, dass Obst und Gemüse einen ehrlichen Preis brauchen. Ich fürchte jedoch, dass ich darauf wenig Einfluss haben werde. Bei Snacks interessiert sich keiner für den Preis, aber ausgerechnet Obst und Gemüse sind immer zu teuer. An dieser Wahrnehmung müssen wir etwas verändern. Japanische Verbraucher beispielsweise haben dieses Verständnis durchaus. Die sind bereit, das Portemonnaie zu zücken.“ (RM) 

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Möhren könnten durchaus einen Kick gebrauchen “Die wilden Wurzelwochen.” Unter dieser ins Auge springenden Schlagzeile wurden im Dagblad Trouw vor kurzem die vielseitigen Verzehrsmöglichkeiten von Möhren besprochen.

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nicht die Frischmöhren, die in Mischungen und Paketen sowie in Konserven, Tiefkühlkost und Trockenprodukt verarbeitet werden, ebensowenig wie Möhrenprodukte, die auf die eine oder andere Weise in unserer Nahrung verarbeitet werden.

Übrigens sind die Haushaltsankäufe bei Möhren in den Niederlanden in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Aus den Angaben von Gfk/GroentenFruitHuis geht hervor, dass diese auf unter 5 Kilo Frischmöhren pro Haushalt und Jahr zurückgegangen sind. Diese Angaben beinhalten

Das Wachstum der Weltmöhrenproduktion auf eine Menge von fast 40 Millionen Tonnen lässt sich absolut betrachtet vor allem dem Wachstum der Produktion in China

ie vielen zur Verfügung stehenden Arten an Möhren – sowohl frisch, als auch verarbeitet – werden genannt. Auf diese Weise wird ein wahrhaft traditionelles Produkt auf wunderbare Weise wieder einmal in den Blickpunkt gerückt. In einem Land wie England erledigt das die Möhrenbranche selbst. Dem Umfang nach ist die englische Möhrenbranche etwas größer als die niederländische. Pro Jahr werden in Großbritannien 700.000 bis 800.000 Tonnen Möhren angebaut, gegenüber 450.000 bis 500.000 Tonnen in den Niederlanden. Die britischen Möhren bleiben allerdings überwiegend im eigenen Land, während von der niederländischen Möhrenproduktion mehr als die Hälfte im Ausland abgesetzt wird.

PRODUKTION WÄCHST AUSSERHALB DER EU UND NORDAMERIKAS Weltweit gesehen ist China der bei weitem wichtigste Möhrenproduzent mit derzeit gut 17 Millionen Tonnen. Usbekistan, Russland und die Vereinigten Staaten folgen alle drei mit etwa 1,5 Millionen Tonnen. Die Ukraine ist mit einer Million Tonnen ebenfalls groß. Im Anschluss folgen Polen und Großbritannien. Weitere große Möhrenproduzenten sind Japan, Deutschland und die Türkei. Dann folgen die Niederlande mit anschließend Frankreich, Italien, Indien und Pakistan.

Niederlande: Möhrenfläche nach Provinz (in ha) Quelle: CBS

Waschmöhren 2006

Niederlande

2006

2016

2.480

2.792

5.936

6.632

124

74

2.772

3.385

Zeeland

57

135

543

761

Noord-Holland

68

93

666

673

Groningen

49

127

722

605

1.136

1.374

614

524

Limburg

538

604

163

263

Übrige

508

384

457

423

Flevoland

Noord-Brabant

52

Wintermöhren

2016

AGF Primeur 4 • 2017

zuschreiben. In der EU und in Nordamerika hat die Produktion in den vergangenen zehn Jahren nicht zugenommen. Es ist jedoch ein Wachstum in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu verzeichnen, ebenso wie im Rest Asiens und in Afrika, jedoch sind die dort produzierten Mengen nicht so groß wie in China und in der EU. WACHSTUM DES INTERNATIONALEN HANDELS HAT SICH 2016 NICHT FORTGESETZT Von allen Möhren wird nur ein kleiner Teil international gehandelt. Der Gesamtexport aller Länder erreicht eine Menge von 2,5 bis 3 Millionen Tonnen Frischprodukt. Bis 2015 nahm der Export allmählich auf fast 2,7 Millionen Tonnen zu, gegenüber weniger als 2 Millionen Tonnen im Zeitraum 2005 bis 2009. Im vergangenen Jahr war der Export diverser Länder rückläufig, so dass weltweit schätzungsweise 2,5 Millionen Tonnen international gehandelt wurden. China ist auch das wichtigste Exportland von Möhren weltweit. Derzeit exportiert China jährlich etwa 650.000 Tonnen Möhren. Vor zehn Jahren waren das noch ca. 420.000 Tonnen. Die wichtigsten Abnehmer sind die Nachbarländer Korea, Vietnam, Thailand, Japan und Malaysia. Im Anschluss folgen Saudi-Arabien und Russland. Obwohl chinesische Ware in Russland nicht boykottiert wird, ging der Export chinesischer Möhren in dieses Land 2015 und 2016 stark zurück. WENIG HANDEL ENDE 2016 Die Niederlande sind weltweit das zweitgrößte Möhren-Exportland. Leider gibt es bezüglich des Exports der jeweiligen Möhrensorten keine Angaben mehr. KCB/ GFH zufolge belief sich der Möhrenexport 2015 und 2016 auf 66.000 resp. 53.000 Tonnen. Eurostat kommt für diese Jahre auf


Möhren: Entwicklung der Produktion nach Land (in 1000 Tonnen) Quelle: FAO/Eurostat

2010

2011

2012

2013

2014

Welt

33.707

36.007

36.880

37.673

38.761

China Usbekistan Russland USA Ukraine Polen Großbritannien Japan Deutschland Türkei Niederlande Frankreich Italien Indien Pakistan Kasachstan Übrige

15.554 1.107 1.303 1.342 715 815 748 596 554 533 481 542 489 486 219 331 7.893

16.115 1.424 1.735 1.299 864 887 688 617 534 602 482 604 543 499 242 404 8.468

16.456 1.559 1.565 1.374 916 835 664 613 593 714 535 541 482 520 236 446 8.831

16.829 1.642 1.605 1.419 930 735 696 604 584 570 555 534 492 520 523 489 8.946

17.312 1.792 1.662 1.443 891 823 786 633 609 558 555 543 539 532 524 523 9.035

Möhren: Entwicklung der Produktion in der EU (in 1000 Tonnen) Quelle: Eurostat

2010

2011

2012

2013

2014

2015

EU 28

5.156

5.375

5.186

5.141

5.565

5.082

UK Polen Niederlande Frankreich Italien Deutschland Spanien Belgien Rumänien Schweden Übr. EU-Länder

748 815 481 542 489 554 424 314 121 83 1.333

688 887 482 604 543 534 401 317 138 105 1.364

664 835 535 541 482 593 370 317 111 129 1.273

696 735 555 534 492 584 373 317 131 113 1.307

786 823 555 543 539 609 376 328 139 119 1.533

731 678 563 560 533 527 411 245 122 116 1.327

durchschn. Veränderung 04-14 4%

durchschn. Veränderung 09-14 3%

8% 14% 1% -1% 4% -1% 2% -2% 1% 4% 2% -2% -1% 3% 13% 9%

3% 13% 3% 2% 6% -2% 1% 0% 1% 0% 0% 0% -2% 2% 24% 10%

3% 9% 4% 2% -4% 12% 13% 5% 4% -2% 0% 2% 10% 2% 0% 7%

21%

40%

1%

Veränderung 13-14 3%

durchschn. Veränderung 05-15 -1%

durchschn. Veränderung 10-15 0%

0% -2% 2% -1% -1% 0% -1% 1% 0% 4%

0% -3% 3% 1% 2% -1% 0% -4% 1% 8%

-7% -18% 2% 3% -1% -14% 9% -25% -12% -3%

1%

0%

-13%

Veränderung 14-15 -9%

Niederlande: Fläche, Anzahl Unternehmen, Produktion und internationaler Möhrenhandel Durchschn. 06-10

2011

2012

262

8.230

310 2.530 6.100 8.940

260 2.200 6.180 8.640

Moorrüben Waschmöhren Wintermöhren

110 372 920

100 370 900

110 330 890

Moorrüben-/Waschmöhren Wintermöhren GESAMT

137 387

125 357

121 414

524

482

535

Quelle: CBS

2013

2014

2015

2016 R

+/- in %

200 2.470 6.130 8.800

150 2.560 5.960 8.670

250 2.790 6.630 9.670

67% 9% 11% 12%

90 370 880

60 410 840

60 440 910

0% 7% 8%

142 413

148 415

145 400

-2% -4%

555

563

545

-3%

53,1

54,8 69,6

48 60

-13% -13%

Fläche Moorrüben Waschmöhren Wintermöhren GESAMT

2.364

5.604

160 2.620 6.140 8.920

Unternehmen

Moorrüben-/Waschmöhren Wintermöhren

52,2

44,0

49,1

69,1

58,5

67,0

2,4

3,1

2,4

6,4

6,8

6,7

6,1

6,8

285

266 397

90 370 880 Produktion 125 430

555 Tonnen/ha 45,0

70,0

67,4

ha/Unternehmen Moorrüben Waschmöhren Wintermöhren Moorrüben/Waschmöhren Wintermöhren

422

1,8 7,1 7,0

2,2 6,7 7,0

2,5 6,2 7,1

4,2 6,3 7,3

67% 2% 3%

272 489

308 470

316 494

290 440

-8% -11%

66 423 504

53 310 400

-19% -27% -21%

44 73

43 85

-1% 16%

6,9 Produktion in Tonnen pro Unternehmen

275 465

Export in 1000 Tonnen KCB Eurostat CBS

-

372 -

368 491

404 480

Eurostat CBS

41 -

54 60

73 74

72 368 500

66 337 501

Import in 1000 Tonnen

57 67

52 69

eine Menge von 423.000 resp. 310.000 Tonnen. Den CBS-Angaben zufolge liegt der Export noch höher. 2015 gingen sogar gut 500.000 Tonnen und 2016 ca. 420.000 Tonnen weg. Bei der Differenz handelt es sich größtenteils um Möhren, die für die ausländische (belgische und deutsche) Industrie bestimmt waren. Der Möhrenexport, der in der zweiten Hälfte der Saison 2015/'16 schon nicht florierte, lief auch in der ersten Hälfte der laufenden Saison 2016/'17 nicht so gut.

2016 VIEL GESÄT, ERNTE ENTTÄUSCHT Im vergangenen Jahr wurden viele Möhren gesät. Die gesamte Möhrenfläche erreichte 2016 9.670 Hektar, hiervon 6.630 Hektar Wintermöhren, 2.790 Hektar Waschmöhren und 250 Hektar Mohrrüben. Für alle drei war dies ein Rekord. Die Produktion wird aufgrund schlechter Wetterbedingungen allerdings keinen Rekordumfang erreichen. Auffallend ist, dass anders als bei vielen anderen Gemüseprodukten die Anzahl der Unternehmen mit Möhren nicht zurückgeht. Im Gegenteil: im vergangenen Jahr gab es mehr Unternehmen, die Möhren anbauten, als in den Jahren zuvor. Dennoch war das Größenwachstum derart, dass die durchschnittliche Größe eines Anbaubetriebes 2016 größer war als vorher. Im Schnitt sind die Unternehmen, die Wintermöhren anbauen, 7,3 Hektar groß und jene mit Waschmöhren 6,3 Hektar. Unternehmen mit Mohrrüben bauen im Schnitt 4,2 Hektar mit diesem Produkt an. Wintermöhren werden vor allem in den Poldern angebaut und Waschmöhren vor allem in Nordbrabant und Limburg. Niederländischer Export vor allem Industrieprodukte nach Deutschland und Belgien. Deutschland ist laut Eurostat der wichtigste Abnehmer niederländischer Möhren, gefolgt von Belgien. Hierbei geht es in erster Linie um Industriemöhren, und in Belgien sogar fast ausschließlich. Laut belgischen Importangaben gehen noch mehr niederländische Möhren an die belgische (Tiefkühl-) AGF Primeur 4 • 2017

53


M ö# h# r#e n Weltweiter Möhrenexport (in 1000 Tonnen) Quelle: Diverse

durchschn. durchschn. VerändeVeränderung rung 06-16 11-16 2.532 3% 0%

durchschn. 05-09

2011

2012

2013

2014

2015

1.968

2.550

2.387

2.444

2.369

2.681

859

864

889

878

815

980

895

2%

1%

-9%

436 249 113

593 296 236

611 287 163

609 286 196

633 293 149

670 302 193

650 305 195

4% 2% 11%

2% 1% -1%

-3% 1% 1%

39

82

69

139

133

214

135

22%

21%

-37%

83 190

99 379

85 283

112 226

95 251

77 245

47 305

5%

-11%

-39%

12%

-2%

25%

417 355 131 93 67 50 65 121 107 103 5 78 45 19 45 5 18 8 25 3 11

571 368 128 95 164 78 68 119 108 81 15 98 65 8 39 17 52 9 29 209 9

595 404 131 80 108 78 70 117 92 83 20 92 52 33 41 11 43 2 26 71 23

591 368 152 104 139 85 70 122 104 71 32 79 53 36 39 11 56 32 36 14 24

615 337 135 97 103 88 76 116 83 71 77 89 41 37 30 18 45 4 42 15 15

653 423 137 106 140 101 92 111 111 74 105 90 52 42 35 32 72 22 30 18 24

650 310 138 135 120 120 110 108 104 97 90 77 75 42 33 32 25 20 18 17 17

4% 1% 3% 5% 16% 10% 5% -1% 1% 0% 118% 0% 8% 31% 6% 38% 13% 186% 15% 846% 22%

3% -2% 2% 9% -2% 9% 10% -2% 1% 5% 51% -4% 6% 73% -2% 22% -2% 333% -5% -24% 29%

0% -27% 0% 27% -15% 18% 19% -3% -6% 31,00% -14% -14% 45% 1% -7% -1% -65% -11% -41% -3% -30%

17

29

19

22

33

26

16

3%

-6%

-39%

23 7 149

21 13 157

19 15 159

17 19 170

16 13 174

16 14 153

12 6 160

3% 21% 1%

-10% -8% 1%

-25% -60% 5%

durchschn. Veränderung 06-16 4%

durchschn. Veränderung 11-16 1%

Gesamt EU-Binnenhandel Südostasien Nordamerika Westl. Asien Ehem. Sowjetrepubl. EU extra Rest China Niederlande Belgien Spanien Israel Mexiko Australien USA Frankreich Italien Weißrussland Kanada Türkei Guatemala Deutschland Dänemark Kirgisistan Usbekistan Polen Südafrika Portugal Großbritannien Österreich Litauen Übrige

2016R

Veränderung 15-16 -6%

Weltweiter Möhrenimport (in 1000 Tonnen) Quelle: Diverse Welt EU- Binnenhandel EU extra Nordamerika Südostasien Golfstaaten Ehem. Sowjetrepubl. Rest Belgien USA Deutschland Russland Frankreich Kanada Korea Vietnam VAE Thailand Niederlande Malaysia Japan Großbritannien Übrige

54

AGF Primeur 4 • 2017

durchschn. 05-09 1.998 964 61 234 314 75 171 179 280 108 227 151 119 115 77 10 33 48 47 59 67 55 602

2011

2012

2013

2014

2015

2016 R

Änderung 15-16

2.453

2.392

2.549

2.429

2.626

2.570

989 77 303 405 132 337 209

998 93 293 434 134 257 184

1.021 91 293 416 143 372 212

918 52 304 434 177 316 228

1.026 70 315 509 179 288 239

955 79 350 520 185 228 253

0% 11% 4% 5% 18% 8%

0% 5% 3% 5% 7% -5%

-7% 13% 11% 2% 3% -21%

4%

4%

6%

288 179 235 266 119 116 92 17 55 67 60 65 80 40 773

279 170 253 198 138 115 91 15 61 77 74 71 83 50 716

275 163 263 258 141 121 103 14 69 78 67 78 83 56 780

250 182 227 245 143 112 95 15 81 83 69 79 74 24 750

257 196 265 176 145 112 92 83 88 88 73 79 71 40 860

266 220 217 150 145 123 95 93 91 90 85 80 73 61 782

1% 8% 0% 3% 3% 1% 2% 56% +++ 7% 12% 3% 0% 10%

-1% 4% -1% -9% 4% 1% 1% 89% 11% 6% 8% 4% -2% 20%

4% 12% -18% -15% 0% 10% 3% 11% 3% 2% 16% 1% 2% 51%

3%

1%

-9%

-2%


Niederlande; Möhrenexport per Saison (in Tonnen) Quelle: Eurostat

2011/12

2012/13

2013/14

2014/15

2015/16

2015/16 Sep

2016/17 Sep

+/- in %

Gesamt EU-Länder EU extra

400.025 375.032

385.136 351.000

362.002 324.241

358.174 331.731

363.783 345.104

114.661 109.509

67.588 63.490

-41% -42%

24.993

34.136

37.761

26.444

18.679

5.152

4.098

-20%

Deutschland Belgien Tschechien Frankreich Großbritannien Polen Mauretanien Rumänien Slowakei Israel Senegal Ungarn Finnland Dänemark Elfenbeinküste Schweden Norwegen Österreich Kroatien Irland Spanien Ghana Italien Weißrussland Bulgarien Slowenien Schweiz Island Litauen Russland Übrige

136.098 139.473 25.064 12.172 19.383 13.507 3.925 4.600 2.112 25 1.432 4.388 1.568 2.327 1.356 3.694 1.347 1.466 4.076 804 68 29 575 150 30 335 439 256 448

124.214 121.156 19.479 14.560 23.621 7.927 4.250 7.832 2.567 382 1.842 4.082 2.990 2.407 1.811 3.396 2.158 1.019 5.731 2.981 130 333 2.094 549 15 855 1.115 354 1.250

132.562 118.105 13.790 13.788 13.297 4.770 3.600 7.358 2.293 1.266 2.897 1.698 2.345 2.414 4.039 1.497 1.409 854 648 180 924 900 756 241 422 827 410 1.040

157.952 96.032 16.240 8.323 4.149 8.026 6.022 7.187 4.352 6.195 2.878 5.748 2.275 2.479 2.167 5.364 1.628 2.050 3.791 829 582 942 1.779 2.018 914 516 1.077 348 957

153.643 121.533 17.234 10.368 7.504 6.286 4.936 4.372 3.808 3.324 3.112 3.102 2.809 2.736 2.477 2.422 1.828 1.808 1.763 1.434 1.100 880 815 679 634 547 438 311 265

28.554 63.255 2.115 5.988 2.920 332 855 601 513 1.430 1.486 75 1.309 1.326 580 788 336 367 72 535 62 170 206 91 13 91 18 64 115

17.711 35.693 597 1.428 1.907 373 1.109 16 385 1.640 27 847 548 576 726 210 391 0 2.192 143 117 90 1 5 9 167 148 9

-38% -44% -72% -76% -35% 12% 30% -97% -25% -100% 10% -64% -35% -59% -1% -8% -38% 6% -100% 309% 133% -31% -56% -99% -63% -90% 814% 129% -93%

15.510 3.367

20.588 3.450

25.511 2.165

993 4.362

0 1.617

393

525

34%

Russland: Möhrenimport per Jahr (in Tonnen) Quelle: Russ. Zoll

2013

2014

2015

2015 Jan-Okt

2016 Jan-Okt

+/- in %

257.755

245.024

180.756

166.615

137.483

-17%

106.492 47.206 20.667 54 36 95 1.606 65 6 170

121.265 48.929 30.598 104 74 39 24 48 276 443 15 11

98.908 39.590 20.816 277 1.225 140 1.877 25 605 848 17 3 16

85.515 28.783 18.063 1.374 957 868 653 434 429 344 60 3 0

-14% -27% -13%

16

98.983 44.540 29.902 277 1.225 140 1.877 25 625 848 17 4 24

Japan

3 2

0 899

899

0

Marokko Mongolei Mazedonien Niederlande Polen Belgien Litauen Ukraine Italien Frankreich Übrige

3 282

Gesamt Israel China Weißrussland Aserbaidschan

Ägypten Kirgisistan Usbekistan Iran

Serbien Kasachstan Syrien

Südafrika Korea

19.402 13.220 24.475 8.402

739

739

402

402

14.489 8.399 8.350 4.506

7.490

2.800

2.216 2.255

2.779 667

6.132

1.591

228

228

-

+++ -22% 522% -65%

+++ -29% -59%

+++ 0%

---

Industrie als laut niederländischem CBS. Abgesehen vom Export nach Deutschland und Belgien gehen noch Möhren in deutlich geringeren Mengen an eine Palette von Ländern. Tschechien, Frankreich, Großbritannien und Polen sind nahe gelegene Absatzmärkte, in die ansehnliche Mengen gelangen. Außerdem gehen niederländische Möhren zu weiter entfernten Märkten wie Mauretanien und Senegal. Russland lag vor dem Boykott bei mehr als 20.000 Tonnen.

Der Möhrenimport in die Niederlande auf der Basis der Eurostat-Angaben war in den vergangenen Jahren geringer als noch vor Jahren. Laut Angaben des CBS wurde im Jahr 2016 jedoch mehr eingeführt. Auch hier geht es um Handel mit Belgien. Das CBS registriert mehr Möhrenimport aus Belgien als Eurostat. Die Niederlande importieren ziemlich viele Möhren aus Israel. Im vergangenen Jahr ist der Import von israelischem Produkt jedoch etwas geringer gewesen als 2015. Andere Lieferanten sind Spanien, Deutschland, Marokko und Frankreich.

BELGIEN: ANBAU UND IMPORT VOR ALLEM FÜR INDUSTRIE Belgien ist der wichtigste Importeur von Möhren weltweit. Es geht hierbei wie gesagt vor allem um den Import von Industriemöhren aus den Niederlanden. Frankreich ist ein weiterer Lieferant von Bedeutung. Belgien selbst produziert ebenfalls viele Möhren. Gemäß den Agrarangaben wurden 2015 gut 4.300 Hektar angebaut, hiervon 3.800 Hektar Industriemöhren. Andere Quellen sprechen übrigens von größeren Flächen, nämlich 5.400 Hektar, die gut 300.000 Tonnen abwerfen. Belgien exportiert jährlich 130.000 bis 150.000 Tonnen Möhren. Frankreich ist der wichtigste Abnehmer, mit Abstand gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Der Import in Belgien liegt mit 250.000 bis 280.000 Tonnen auf einem höheren Niveau. Die Niederlande sind der wichtigste Lieferant. Wie gesagt geht es AGF Primeur 4 • 2017

55


Möhren

hierbei vor allem um Möhren, die für die belgische (Tiefkühl-) Industrie bestimmt sind. Auch aus Frankreich werden bedeutende Mengen eingeführt.

Deutschland ist neben einem großen Möhrenproduzenten (600.000 Tonnen) auch ein wichtiges Importland. Im vergangenen Jahr sind es mit zirka 230.000 Tonnen zwar weniger gewesen als die 2015 importierten 265.000 Tonnen. Insbesondere vom wichtigsten Lieferanten, den Niederlanden, wurden weniger Möhren eingeführt. Mit dem Import aus Italien und Spanien ging es im vorigen Jahr ziemlich voran. Aus Israel wurden dagegen viel weniger eingeführt. Im April, Mai und Juni werden die meisten Möhren importiert.Großbritannien ergänzt seine große Eigenproduktion vor allem mit Möhrenimport aus Israel, in geringerem Maße aus Frankreich. Die Importnachfrage ist vor allem in den Monaten Mai und Juni groß. Aus den Niederlanden hat Großbritannien in den vergangenen beiden Jahren mit 7.000 bis 8.000 Tonnen etwas mehr importiert als 2014, diese Menge war jedoch zuvor ähnlich hoch.

EU-LÄNDER HANDELN UNTEREINANDER, IMPORT VON AUSSERHALB VOR ALLEM AUS ISRAEL Von den gut 1 Millionen Tonnen, die zusammengerechnet in allen EU-Ländern eingeführt werden, kommt nur ein sehr kleiner Teil von Ländern außerhalb der EU. In den vergangenen Jahren ging es immer um 70.000 bis 80.000 Tonnen. Israel ist für die EU-Länder der wichtigste Lieferant von außerhalb. 2014 und 2015 handelte es sich um 33.000 respektive 45.000 Tonnen und 2016 ebenfalls um zirka 45.000 Tonnen. Die Niederlande und Großbritannien sind innerhalb der EU wichtige Absatzländer für Möhren aus Israel.

56

Gemäß den Angaben des israelischen Statistikbüros hat Israel 2015 und 2016 insgesamt um die 140.000 Tonnen Möhren ausgeführt. Russland ist der wichtigste Abnehmer. Im verAGF Primeur 4 • 2017

Niederlande; Möhrenexport per Saison; exkl. Industriemöhren (in Tonnen) Quelle KCB/ GroentenFruitHuis

2013/14

20141/15

2015/16

2015/16 Jul- Okt

2016/17 Jul- Okt

Gesamt

66.190

58.610

59.595

17.043

13.037

Deutschland Polen Tschechien Israel Senegal Österreich Mauretanien Großbritannien Belgien Frankreich Weißrussland Finnland Italien Norwegen Ghana Rumänien Dänemark Elfenbeinükste Schweiz Estland Island Übrige

21.479 853 6.831 44 627 1.080 825 1.065 3.094 1.115 1.089 456 691 479 972 3.495 862 131 156 430 325

23.547 2.621 8.582 2.708 2.283 1.283 2.552 825 679 631 1.905 625 1.456 739 941 1.604 579 84 501 90 278

25.549 8.424 7.902 2.897 2.063 1.585 1.395 1.364 848 832 735 730 702 678 615 544 452 250 218 212 177

7.419 788 886 2.095 1.360 552 550 729 280 404 163 237 353 174 158 63 270 2 38 5 57

6.832 64 107 1.061 486 675 432 357 306 1 210 234 96 238 67 196 52 25 4 106

20.093

4.093

1.423

463

1.490

Belgien: Möhrenexport per Jahr (in Tonnen) Quelle: Eurostat Gesamt EU- Länder EU extra Frankreich Niederlande Deutschland Polen Gßrobritannien Elfenbeinükste Luxemburg Tschechien Ungarn Senegal Italien Spanien Russland Übrige

durchschn. 05-09

2011

2012

2013

2014

2015

2016 R

+/- in %

130.979 109.841

128.399 102.106

130.719 112.914

151.746 130.387

135.079 125.425

137.360 128.557

137.500 130.000

0% 1%

21.138

26.293

17.804

21.359

9.654

8.803

7.500

-15%

57.348 16.891 12.346 3.105 3.155 2.001 2.603 3.496 3.989 475 1.741 1.875 16.212

59.169 14.234 11.658 1.299 2.005 1.830 3.014 5.575 1.737 2.083 804 274 21.993

70.444 16.781 9.100 1.243 2.761 2.079 3.075 4.906 88 3.399 2.072 499

84.353 20.487 10.180 1.189 3.425 2.151 3.091 4.074 1.844 1.889 446

83.208 19.502 9.801 264 1.303 2.652 3.212 2.864 227 3.160 1.706 1.476

73.921 23.085 11.038 1.131 2.071 3.092 3.311 4.549 774 2.102 3.012 2.118

80.000 20.000 11.000 5.200 4.800 3.500 2.900 2.800 2.600 1.800 1.300 900

8% -13% 0% 360% 132% 13% -12% -38% 236% -14% -57% -58%

5.740

2.723

11.383 2.890

15.109 3.509

2.681 3.023

7.156

700

-90%

Deutschland: Möhrenimport per Jahr (in Tonnen) 2011

2012

2013

2014

2015

2015 Jan-Okt

2016 Jan-Okt

+/- in %

Gesamt

235.367

253.156

262.576

226.541

264.819

230.147

197.164

-14%

Niederlande Italien Spanien Israel Dänemark Belgien Portugal Frankreich Großbritannien Österreich Polen Übrige

138.258 29.913 12.374 17.965 7.159 8.609 5.119 6.837 4.686 2.630 861 957

148.045 35.648 8.601 25.017 9.793 7.874 4.574 5.429 3.320 1.823 1.505 1.527

150.344 35.263 14.857 20.310 8.221 14.672 4.939 7.750 1.364 1.804 1.062 1.990

135.455 29.093 12.728 12.057 11.967 11.107 5.393 3.536 1.341 872 1.118 1.876

141.945 31.571 21.786 21.448 18.587 11.172 6.514 5.805 2.617 1.707 1.087 578

121.050 28.389 19.893 21.447 13.554 9.320 6.514 4.963 2.389 1.566 630 433

91.136 37.280 23.019 9.887 12.915 9.999 4.113 4.889 1.177 1.425 882 443

-25% 31% 16% -54% -5% 7% -37% -1% -51% -9% 40% 2%

Quelle: SBA


Israel: Möhrenexport per Jahr (in Tonnen) Quelle: diverse Gesamt Russland Großbritannien USA Deutschland Niederlande Slowenien Italien Irland Kanada Norwegen Frankreich Übrige

Durchschn. 05-09

2011

2012

2013

2014

2015

2016 R

66.877 46.122 4.629 557 3.029 3.364

163.846

108.237

139.304

103.018

140.464

140.000

0%

113.913 6.663 6.305 11.359 13.112

54.467 10.918 4.393 6.559 16.909

78.845 16.524 4.357 10.800 14.394

65.226 4.604 7.822 7.551 9.855

81.152 11.527 11.869 12.247 9.410

70.000 23.000 18.000 9.000 8.500

-14% 100% 52% -27% -10%

352 1.862 1.186 15 983

1.024 462 2.257 1.373 2.481 882

2.110 905 2.631 534 1.500 1.386

3.665

4.015

5.925

932 2.765 3.447 127 1.153 555 5.405

292 135 1.642 369 1.846 667 3.009

2.829 2.275 1.955 1.910 1.127 1.098 3.065

1.114

+/- in %

Türkei: Möhrenexport per Jahr (in Tonnen) durchschn. 05-09

2012

2013

2014

2015

2015 Jan-Okt

2016 Jan-Okt

+/- in %

Welt

44.820

52.173

52.578

41.110

51.666

39.536

59.476

50%

Irak Bulgarien Saudi-Arabien Georgien Jordanien Syrien Rumänien Libanon Frankreich Aserbaidschan Russland Deutschland Österreich Übrige

1.036 7.105 6.866 113 2.795 16.632 564 1.102 60 1.601 1.154 5.792

13.807 12.189 5.709 696 2.893 798 8.437 1.426 4.659 345 55 3 1.156

17.469 12.062 5.369 2.405 4.069 2.253 2.374 1.500 1.163 2.432 9 5 1.468

11.803 7.060 7.342 5.237 2.693 3.073 1.510 1.060 486 6 8 832

9.862 8.434 8.199 6.647 5.960 5.433 3.678 1.339 84 70 55 8 9 1.888

7.750 6.607 6.231 5.031 4.424 3.465 2.869 1.294 84 69 55 4 5 1.649

14.075 8.247 15.752 4.725 5.340 4.572 3.807 990 932 2 3 1.030

82% 25% 153% -6% 21% 32% 33% -23% -100% 1248% -100% -46% -30% -38%

Quelle: Turkse CBS

Belgien: Möhrenimport per Jahr (in Tonnen) durchschn. 05-09

2011

2012

2013

2014

2015

2016 R

+/- in %

Gesamt EU->Länder EU extra

280.078 277.618

288.186 283.586

279.017 276.695

275.416 273.300

250.352 250.144

256.728 256.685

265.100 265.000

3% 3%

2.460

4.600

2.322

2.115

208

43

100

133%

Niederlande Frankreich Spanien Deutschland Italien Großbritannien Israel Übrige

224.694 41.336 5.343 2.325 383 2.272 2.419

226.571 47.205 5.142 2.825 440 257 3.779

218.255 46.996 5.731 4.236 177 638 1.635

204.882 58.878 4.976 3.654 50 244 1.239

184.981 51.541 4.311 2.436 66 6.256

178.565 67.417 5.470 1.586 370 2.328

175.000 76.000 5.200 3.600 3.200 1.300

-2% 13% -5% 127% 766% -44%

1.306

1.967

1.348

1.491

0 761

2 989

800

-19%

Quelle: Eurostat

gangenen Jahr ist der Export nach Russland jedoch um mehr als 10% zurückgegangen. Demgegenüber konnte nach Großbritannien und in die Vereinigten Staaten allerdings viel mehr abgesetzt werden.

100.000 TONNEN WENIGER IMPORT IN RUSSLAND Der russische Möhrenimport schrumpft weiter. Nicht nur Israel konnte 2016 weniger liefern. Auch aus China kam weniger, und der Transit über Weißrussland ging ebenfalls zurück. Spärlich wurden Möhren aus den übrigen Ländern nach Russland eingeführt. Vor dem Boykott importierte Russland 250.000 Tonnen, 2016 waren es nur noch 150.000 Tonnen. Allerdings ist fraglich, ob der Handel aus den ehemaligen Sowjetrepubliken richtig festgestellt wurde. Die Türkei exportiert ebenfalls ziemlich viel Möhren, aber abgesehen von Bulgarien (letztlich bestimmt für Russland?) gehen türkische Möhren vor allem in Länder des Nahen Ostens. Australien und Südafrika sind ebenfalls Möhrenexporteure, jedoch liefern beide Länder nicht an die EU. Australische Möhren finden ihren Weg unter anderem in die Golfstaaten und Länder in Südostasien. Südafrikanisches Produkt bleibt auf dem eigenen Kontinent. Die Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko handeln ebenfalls fast ausschließlich untereinander, mit etwas Import vor allem aus Israel und einer Reihe von lateinamerikanischen Ländern. 

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AGF Primeur 4 • 2017

57


Beerenobst

Spanische Erdbeeren verlieren Boden an Blaubeeren und Himbeeren Obwohl die Erdbeersaison in Huelva, die 90 Prozent der gesamten spanischen Erdbeerproduktion ausmacht, dank ungewöhnlich hoher Temperaturen im vergangenen Jahr früh begann, hat die Saison 2016-2017 zum üblichen Zeitpunkt angefangen. Angesichts günstiger Wetterbedingungen mit niedrigen Temperaturen und wenig Niederschlag ist die Qualität des Obstes besser als in der vorigen Saison. Die ersten Erdbeeren der Sorte San Andrea sind bereits im Dezember auf den Markt gekommen, die Saison wird erwartungsgemäß noch bis Juni andauern.

D

58

ie Erdbeerfläche in Huelva ist erneut geschrumpft, in diesem Jahr um 8 Prozent. Das Obst verliert Boden an andere Obstsorten, wie etwa Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren. Das starke Wachstum der Blaubeer- und Himbeerproduktion begann 2014 und lässt sich unter anderem aus zwei aufeinanderfolgenden Erdbeersaisons (von 2011-2012 und von 2012-2013) mit historisch niedrigen Preisen als Folge von Überangebot ableiten. Die meisten großen Betriebe und Kooperativen sind der Ansicht, daß diese Diversifizierung zu einem besseren Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage führt. Die immer bessere Produktionsplanung und -organisation tragen hierzu ebenfalls bei. AGF Primeur 4 • 2017

Der europäische Markt hat frühzeitig in der Saison Zugang zu Erdbeeren aus Ländern wie Ägypten und Marokko, die preislich scharf mit spanischen Erdbeeren konkurrieren. Exporteure meinen jedoch, daß dies kein Hindernis sei angesichts der zu diesem Zeitpunkt aufgrund des kälteren Klimas noch bescheidenen Volumina. Die Erdbeeren werden zu diesem Zeitpunkt trotz der niedrigeren Preise des Obstes aus Marokko und Ägypten gut vom Markt aufgenommen. Die große Konkurrenz kommt später, wenn die Niederlande, Belgien, Frankreich und Deutschland Ihre Erdbeeren auf den Markt bringen. Die Vertriebsketten entscheiden sich dann für

Lokalprodukt, woraufhin der Export stark sinkt.

WENIGER UND BESSERE SORTEN Seit der letzten Saison hat eine wichtige Trendwende innerhalb der Branche stattgefunden, bei der die ganz frühen Sorten durch etwas spätere und schmackhaftere Sorten ersetzt werden. In den vergangenen Jahren wurde viel für die Verbesserung des Geschmacks getan. Trotz der Tatsache, daß noch immer Erdbeersorten aus Kalifornien und Florida in Spanien geführt werden, beschäftigen sich Gärtnereien und Erzeuger zunehmend mit der Entwicklung von Sorten im Rahmen des Fresas Nuevos Materiales-Programms. Dieses Programm hat Sorten wie Primoris, Rábida und vor kurzem noch Rociera hervorgebracht, die sich gut für das Klima in Huelva eignen und dadurch weniger behandelt werden müssen. Außerdem verfügen diese neuen Sorten über guten Geschmack und eine gute Haltbarkeit.

Die neueste Sorte, Rociera, ist eine frühe Sorte mit guten Zukunftsaussichten. Noch ist es zu früh, um Schlüsse zu ziehen, aber eine Reihe von führenden Exporteuren hat sich bereits dahingehend geäußert,


daß die Sorte möglicherweise viele bestehende Sorten ersetzen und die Branche so ihren Marktanteil in Europa vergrößern könne.

Abgesehen von der geschmacklichen Verbesserung spanischer Erdbeeren will die Branche auch die Anzahl der Sorten beschränken, damit auf diese Weise wie in den Niederlanden ein besseres Angebot entsteht. Hier konzentriert sich die Branche mit Elsanta auf eine einzige Sorte, die über perfekte Eigenschaften verfügt. Könnte Rociera dieselbe Bedeutung in Huelva bekommen? DIE BRANCHE ERMAHNT DIE SPANISCHEN BEHÖRDEN, NEUE MÄRKTE ZU ERÖFFNEN Obwohl Großbritannien, Frankreich und Deutschland die wichtigsten europäischen Absatzmärkte für Erdbeeren aus Huelva sind (wenn man den spanischen Markt einmal außer acht lässt) ist auch Skandinavien ein nicht zu unterschätzender Markt. Die Branche muss auch außerhalb Europas exportieren, um einen Überschuss auf dem europäischen Markt zu verhindern. Der Export von Produkten wie Blaubeeren ist jedoch einfacher, da diese nicht so schnell verderblich sind. Märkte im Nahen Osten und in Asien inklusiv China sind jedoch auf dem Vormarsch und werden sich möglicherweise zu interessanten Exportzielen für Erdbeeren aus Huelva entwickeln. (JP) 

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59


B a nB ai on e n

Andrew Biles:

„Wir müssen die Cavendish gemeinsam verteidigen” 2014 kaufte die brasilianische Cutrale Safra den amerikanischen Bananenriesen Chiquita. Damit wurde der Multinational von der Börse genommen und gelangte in private Hände. Andrew Biles wurde vom neuen Eigentümer zum CEO des Unternehmens berufen. Mit ihm blicken wir auf die Jahre seit der Übernahme zurück und erörtern die Herausforderungen für die Branche, etwa durch TR4.

60

Was hat sich seit der Übernahme durch Cutrale Safra verändert? „Chiquita wurde aus der öffentlichen Domäne genommen und ist in Privathand gekommen. Somit haben wir jetzt Anteilseigner, die das Unternehmen gut verstehen, weil sie selber Erfahrung mit dem Anbau und der Logistik von Zitrusfrüchten haben. Außerdem können wir eine langfristige Strategie abstecken und diese auch ausführen, weil die Anteilseigner langfristiger orientiert sind. Das ist nicht nur für das Unternehmen gut, sondern auch für die gesamte Branche.“ AGF Primeur 4 • 2017

Seit der Übernahme sind die europäischen Niederlassungen alle bei Chiquita Europe untergekommen. Warum wurden die Teile zusammengelegt? „Dafür gibt es mehrere Faktoren, unter anderem eine veränderte Gesetzgebung in Europa, etwa bei den Steuergesetzen. Es ist auch eine effizientere Arbeitsweise. Die Kunden erwarten von uns, dass wir so effizient wie möglich arbeiten. Es bietet auch Vorteile, etwa in Hinblick auf die IT. Das ist übrigens nichts Ungewöhnliches. Viele große paneuropäische Unternehmen legen die

Büros zusammen. Das ist eine natürliche Entwicklung.“

Welche Position hat Chiquita in der Branche? „Ich sehe uns gerne als eines der maßgeblichen Unternehmen. Wir sind noch immer eines der größten Exporteure, aber insgesamt ist nur ein kleiner Teil der weltweiten Produktion für den Export bestimmt. Indien und Brasilien sind die größten Bananenproduzenten, aber sie exportieren kaum. Die Bananen gelangen auf den Bin-


nenmarkt. Außerdem sind Bananen in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel.“

Aber die Branche sieht sich ja auch vielen Problemen gegenüber, wenn man sich beispielsweise die Panama Disease anschaut? „Die Branche hat Probleme, so wie alle landwirtschaftlichen Produkte Probleme haben. Im übrigen mag ich die Bezeichnung Panama Disease nicht, denn warum sollen wir die Krankheit mit einem Land in Verbindung bringen? Außerdem hat die Krankheit Panama noch nicht erreicht. Ich spre-

che lieber über TR4. Das ist eine ernsthafte Bedrohung für die Branche. Das Problem müssen wir anpacken. Es ist Teil der Neuausrichtung von Chiquita, dass wir hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen wollen. Wir arbeiten beispielsweise mit der FAO und dem World Banana Forum zusammen, um die geeigneten Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, bevor die Krankheit zuschlägt. Wir wollen als Chiquita der Katalysator in diesem Prozess sein.“ Was wird getan, um gegen TR4 vorzugehen?

„Es wurde eine Task force aufgebaut, innerhalb derer wir die Branche anzuleiten versuchen, um innerhalb eines Spektrums breiter Herausforderungen die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. TR4 ist eine davon. Ein Teil der langfristigen Unternehmensstrategie ist, dass Chiquita diese Rolle auf sich nehmen will. Was immer wir hinsichtlich TR4 erreichen werden, bei der Prävention wie auch bei neuen Sorten, wir wollen es der gesamten Branche zur Verfügung stellen. Das gehört unserer Ansicht nach zu einem guten Zivilcharakter. Die Vorkehrungen müssen der gesamten

AGF Primeur 4 • 2017

61


Bananen

Branche zur Verfügung stehen. Wir können nicht einfach zuschauen, wie TR4 bei einem anderen Unternehmen zuschlägt, wir müssen die Cavendish gemeinsam verteidigen. Wir glauben, dass wir als Branche gemeinsam Druck machen müssen, um zu einer Lösung zu kommen.“ Können wir in zehn Jahren im Supermarkt noch Bananen kaufen? „Ich glaube nicht, dass die Banane in zehn Jahren ausgerottet sein wird. Ich bin optimistisch. Es gibt diverse Initiativen, die nach einer Lösung suchen, aber es sind viele koordinierende Anstrengungen nötig, um zu einer Lösung zu kommen. Chiquita ist bereit, hierzu seinen Beitrag zu leisten und die Branche zusammenzuführen, um kurz- und mittelfristig Lösungen zu finden. Auf der Fruit Logistica habe ich mit mehreren CEOs anderer Bananenunternehmen über dieses Problem gesprochen.“

Auch in den Niederlanden werden Bananen im Supermarkt zu niedrigen Preisen angeboten. Wie nehmen Sie das wahr? „Die niedrigen Preise sind in erster Linie eine Strategie der Einzelhändler. Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach Bananen ziemlich unelastisch ist. Das heißt, dass bei sehr niedrigem Preis keine zusätzlichen Bananen verkauft werden und dass bei eventuell höher liegendem Preis nicht viel weniger verkauft werden. Außerdem strebt die EU in ihren Konkurrenzbestimmungen eine konkurrierende Preispolitik an. Die Regierungen wollen die Konkurrenz fördern, um für die Verbraucher attraktive Preise zu realisieren. Hierbei spielen wir unsere Rolle und versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten, wie dies für

jedes Produkt gilt. Effizienz in der Supply chain ist wichtig.“

Einzelhändler setzen auch mehr auf direkten, eigenen Import. Bleibt da noch eine Rolle für Multinationals wie Chiquita? „Gesunde Konkurrenz ist eine gute Sache. Die Option zum Direktbezug hat es immer gegeben. Es ist die Aufgabe der großen Parteien in der Branche, die Produkte auf eine richtige Weise zu kommerzialisieren. Dies ist unter einem Privatlabel oder unter einem Eigenlabel möglich. Wir sehen, dass das Chiquita-Label viel mehr ist als ein Label. Es geht auch um die Geschichte, die hinter der Marke steht. Was spielt sich in den Produktionsländern ab? Wie sieht die Supply chain aus? Wie nachhaltig ist das? Wie ist der Umgang mit den Mitarbeitern? Als größere Partei bekommt man Dinge geregelt, die anderen nicht gelingen. Außerdem können wir aus verschiedenen Ländern sourcen. Sie nennen unter anderem die Arbeitsbedingungen. In den vergangenen Jahren ist auch Chiquita mit diesen Dingen in die Schlagzeilen geraten. Wie äußern Sie sich hierzu? „Wir wollen uns proaktiv für unsere Anbauer und Arbeitnehmer einsetzen. Es geht immer um unterschiedliche Dinge, die wir aber lösen wollen, bevor es zu einer Eskalation wie etwa Streiks kommt. Unser HR-Direktor beispielsweise ist auch für Nachhaltigkeit zuständig. Daran lässt sich erkennen, dass das tatsächlich ein Teil unserer Strategie ist. Ein Unternehmen ist so gut wie die Menschen, die in ihm arbeiten. Das wollen wir schützen. So setzen wir uns ein für Frauenrechte und gesellschaft-

liche Themen. Hierbei arbeiten wir eng mit der IUF zusammen. Unter anderem zahlen wir mehr als den Mindestlohn, und der größte Teil unserer Mitarbeiter ist Mitglied einer Gewerkschaft.“

Chiquita ist in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, die Bananen über Vlissingen zu importieren und nicht mehr über Antwerpen und Bremerhaven. Was war der Grund hierfür? „Vlissingen ist ein effizienter und effektiver Hafen. Man bietet dort einen guten Service zu einem attraktiven Preis. Als Chiquita bedienen wir uns vieler Häfen, und von Zeit zu Zeit wechseln wir.“ Spielte hierbei die Transitzeit eine Rolle? Nach Antwerpen beispielsweise fährt man von der Nordsee aus sieben Stunden länger als nach Vlissingen. „Das spielt eine Rolle, aber bei einer Transportzeit von zwei Wochen von Lateinamerika nach Europa machen sieben Stunden mehr oder weniger nicht so viel aus.“

Abschließend: Fyffes wurde von der japanischen Sumitomo übernommen. Wird das eine Auswirkung auf den Markt haben? „Dieser Effekt wird begrenzt sein. Fyffes wird Teil einer Gruppe, und das ist nach meiner Ansicht positiv. Bei der langfristigen Strategie wird sich das positiv auswirken. Für uns macht es nicht viel aus. Wir waren mit der vorherigen Situation zufrieden, und wir sind zufrieden mit der neuen Situation. Das ist weder besser noch schlechter.“ (RM)  www.chiquita.com

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Vision

Ben de Groot:

“Sagen, was man tut, und tun, was man sagt“ Von Interviews hält Ben de Groot eigentlich nicht so viel. Für die Bananen-Sonderausgabe von Primeur macht der Geschäftsführer der De Groot Fresh Group dennoch eine Ausnahme – scheinbar nicht zu früh. Mit einem Spezialsortiment an Obst und Gemüse profiliert sich De Groot International seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts als Partner für Handel und Einzelhandel. Das Unternehmen importiert Obst und Gemüse aus etwa 50 Ländern, exportiert in etwa 30 Länder und verfügt über vier klimatisierte Standorte in den Niederlanden und Großbritannien mit insgesamt 40.000 Quadratmeter Fläche. 2014 wurde De Groot Bananas gegründet und die Gebäude mit dem Hauptquartier in Hedel um eine ultramoderne Bananenreiferei erweitert. „Ich habe immer mehr vom langfristigen Business gehalten.“

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Wie kamen Sie zum Handel? Ich hatte die Rückennummer 13 und fing ganz einfach mit dem Besen im Schuppen an. Mein Vater war ein reiner Händler, aber ich hatte in meiner kurzen Arbeitserfahrung dann schon bei Unternehmen gearbeitet, die herausragten. So arbeitete ich bei einem Bauunternehmen, das mit Akku-Bohrmaschinen und Hebebühnen seiner Zeit weit voraus war, auf dem Bau. In meiner Zeit bei Harmsen & De Groot sah ich bei Aartsenfruit Leute, die mit einem einzigartigen Computersystem arbeiteten. Das faszinierte mich. Auch ich wollte etwas Besonderes machen. Bei unserem Unternehmen hatten wir zwar schon MAI-Computer, aber das reichte nicht aus. Also war das eines der ersten Dinge, die wir taten: zu AGF Primeur 4 • 2017

Aartsen zu gehen, um das Computersystem zu kaufen. Das kostete viel Geld, aber wir haben es nie bereut.

Gab es da keine Probleme mit Ihrem Vater? Zunächst einmal: mein Daddy war mein Arbeitgeber, mein Kumpan, mein Freund und mein alles. Er hing sich den Rucksack um und ist in der Welt umhergezogen, wobei er von jener Art war, die mit einem Hundewagen unterwegs waren, um in Brabant Straßenhandel zu betreiben. Die Großen in der Branche nannten ihn damals „Bäuerlein“, aber er hat das Geschäft groß gemacht. Mein Vater war ein echter Verkäufer. Auch mein Bruder William ist mehr ein Mann für draußen. Er ist ein Ass beim Sour-

cing, beherrscht seine Fremdsprachen und kann mühelos 24 Stunden durchmachen. Ich habe immer mehr vom langfristigen Business gehalten. Haus, Bäume, Tiere, die Familie und das Unternehmen sind langfristig. Im allgemeinen denken kommerziell handelnde Menschen doch anders darüber. Die Obst- und Gemüsebranche ist manchmal so etwas wie eine Künstlerwelt. Und wie viele Künstler kann die Welt ertragen, um langfristig normal zu bleiben? Jedenfalls kann ich zu mir sagen, dass ich immer meiner eigenen Linie treu geblieben bin. Das Imitieren sollte man André van Duijn überlassen, denn kopieren funktioniert nicht. Und sie bekamen auch die Gelegenkeit, so vorzugehen? Mein Daddy war immer weg, und als mein Bruder acht Monate zuhause blieb, nachdem er beim Skifahren gegen einen Baum prallte, stand ich alleine davor. Damals habe ich mich voll auf die Supermärkte gestürzt und gemerkt, dass das mein Ding war. Mittlerweile ist das Geschäft geteilt in den Großhandel mit Cash & Carry, den Handel mit den Import- und Exportaktivitäten, die Einzelhandelssparte und unser Bananenbusiness. Insbesondere bei den letztgenannten zwei Sparten hat sich der Schwerpunkt viel mehr auf das Langfristige verlagert. Trotzdem will ich mich von unserem Großhandel, der gut läuft, niemals trennen. Damit ist das Geschäft groß geworden.


Und es war buchstäblich ‘mit den Bananen zu gehen….’ Mein Vater machte schon viel mit Ecuador-Bananen, aber die eigneten sich für den Handel und nicht für Supermärkte. Man muss das Gefühl für den Kunden haben, vor allem, wenn man den Einzelhandel beliefert. Mit der Übernahme von Van Dommele standen uns 1998 auch die Lizenzen zur Verfügung. Das war genau zu jener Zeit, als wir unsere Anteile bei Hortim Tschechien an Fyffes verkauften und uns so mehr auf

den niederländischen Markt konzentrierten. Später erfolgten die Übernahmen von Borgers und Kooij. Wir setzen weiterhin große Volumina voraus. Diesbezüglich ist es so wie beim Transport: wenn die Fahrzeuge nicht voll sind, verdient man nichts. Wir müssen dafür sorgen, dass der Ertrag dem Kunden dient. Wir führen viele Bananenmarken, liefern aber auch viele Bananen unter unserer Eigenmarke Don Mario nach Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Großbritannien und zu anderen

Zielen. Außerdem verkaufen wir viel ausländische Ware direkt nach Asien und in den Nahen Osten. Wir haben niemals den Ehrgeiz gehabt, uns in die Produktion zu stürzen, sondern wollen einen Mehrwert abgeben. Mein Sohn Maik kümmert sich jetzt um die Bananen und wird dabei von René van Dommele beraten. Wir haben massiv in unsere Reifungskapazität in Hedel und Breda investiert. Mir geht es darum, dass unsere Kunden mehr verkaufen und dass wir Wert hinzufügen. So reifen wir

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Vision

nicht fünf Tage lang, was normal ist, sondern sieben Tage, was einfach dem Produkt zugute kommt. So steigt der Umsatz bei unseren Kunden deutlich. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden den Unterschied klarzumachen. Dabei wird die Qualität letztlich oftmals von den Ländern bestimmt. Bananen aus Ecuador findet man in den Niederlanden oftmals zu groß, aber in Deutschland prima. England entscheidet sich eher für die mittelgroße Banane.

Es gibt mehrere Bananen, aber alle sind Cavendish-Bananen. Wird es nicht Zeit für eine neue Sorte? Wir haben auch Kochbananen, Mini-Bananen und rote Bananen, aber ich würde schon heute gerne eine neue Sorte einführen wollen. Ob das dann eine blaue ist oder eine mit Vanille- oder Schokoladengeschmack oder auch eine anderer Art, das wäre mir egal. Die Erweiterung des Bananensortiments wäre gut für die gesamte Branche. Eine solche Banane wird bestimmt kein Volumenartikel werden, aber man weiß doch, dass bei einer erfolgreichen Einführung ein gewaltiger Mangel entsteht. Wir wollen nicht das breiteste AGF-Sortiment führen, aber die Besten sein bei jenen Produkten, bei denen wir gut sind.

Lässt es sich gut mit Supermärkten zusammenarbeiten? Für uns ist jeder Kunde gleich wichtig, egal ob er klein oder groß ist. Wir haben Kunden und Lieferanten, mit denen wir bereits seit 25 Jahren zusammenarbeiten. Alles steht oder fällt mit dem gegenseitigen Vertrauen. Es können schon mal die Funken fliegen, solange man nur blindes Vertrauen zueinander hat. Inwieweit passt man zueinander und schafft Mehrwert? Ich denke in Begriffen von Partnerschaft und glaube an ‘Hingabe’ bei der Arbeit, ohne dabei zu gerührt zu werden. Ich will nämlich jederzeit mein eigenes Geschäft führen und dennoch gemeinsam mit den Kunden Ziele abstecken, die wir gemeinsam erreichen wollen. Wie wird sich der Lebensmitteleinzelhandel Ihrer Meinung nach weiter entwickeln? Ich persönlich bedaure, dass die Supermärkte im allgemeinen so preisorientiert arbeiten. Hierdurch wird jeder Mehrwert entzogen, ohne dass sich jemand fragt, wie das möglich ist. Derzeit kauft jeder Sonderangebote und läuft mit einer Discountertüte auf den Tennisplatz. Vor fünfzehn Jahren war das noch nicht vorstellbar. Andererseits sieht man, wie das Erlebnis eine immer größere Rolle spielt. Nicht die Konzepte, sondern die Produkte stehen

immer mehr Mittelpunkt. Alle Einzelhändler konzentrieren sich auf Food. Das ist gesund und angesagt, und ich sehe die Preise des Basisprodukts eher steigen als fallen. Die große Frage ist, wie sich die Internetverkäufe entwickeln werden. Deren Anteil ist jetzt noch niedrig, wird jedoch langsam anwachsen. Dabei ist der Anteil an Obst und Gemüse beim Online-Verkauf der höchste. Wenn das wirklich gut organisiert wird, hat man eine neue Art des Einzelhandelabsatzes. Da wird in den kommenden Jahren noch eine ganze Menge passieren. Kunden, die es heute noch nicht gibt, können in Zukunft der größte Konkurrent werden. Darauf lässt sich heute noch nicht immer reagieren, aber man muss die Entwicklungen verfolgen. Wir haben auch Catering-Kunden, die vor einigen Jahren als ‘Yuppies’ mit zehn Kisten pro Woche begannen, aber jetzt tausend Kisten bei uns kaufen. Die Welt wird sich sehr verändern. Nehmen Sie die Bauwirtschaft: Ich erwarte, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre 20 Prozent der Häuser vorgefertigt in der Fabrik gebaut werden. Auf solche Trends muss man als Unternehmer oder Fabrikant schon vorbereitet sein, auch in der AGF-Branche.“

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Sie kauften 2011 alle Anteile von der Investmentgesellschaft GIMV zurück. Bleiben Sie ein Familienunternehmern? Zunächst muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit GIMV gut war, sowohl unter familiärem als auch geschäftlichem Aspekt. Da blicken wir mit viel Anerkennung zurück. Die Leidenschaft für die selbstständige Unternehmerschaft hat bei mir und meinem Bruder letztlich den Ausschlag gegeben, selber der Zukunft eine Richtung zu geben – und das gefällt uns ausgezeich-

net. Ich beschäftige mich Tag und Nacht mit dem Geschäft und bin stolz auf unser Team. Mit seinen Leuten schafft man alles. Wenn man sie gegen sich hat, verspricht das nur Elend, aber wenn man sie auf seiner Seite hat, gehen Sie für einen durchs Feuer.

Können wir in der nächsten Zeit noch Exzesse erwarten? Da bildet die Teilnahme an der Dakar-Rally mit unserem Team die einzige Ausnahme. Es ist herrlich, wenn man zwei Wochen lang

unter den extremsten Umständen von der Außenwelt abgeschlossen ist. Geschäftlich halten wir uns lieber im Hintergrund. Ich sage manchmal, dass ich nicht auf Platz 1, 2 oder 3 stehen will. Die stehen da nämlich oft nur ein paar Jahre. Wir sollten besser lebenslang auf Platz 4 stehen. Es gibt schon genug Sprüchemacher, die nicht das halten, was sie sagen. Mein Motto lautet: Sagen, was man tut, und tun, was man sagt.“ 

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Bio

Biologisch: gesund, aber in Maßen Biologisch angebautem Obst und Gemüse wird oftmals eine positive gesundheitliche Wirkung zugeschrieben. Stützt sich diese Annahme tatsächlich auf solide wissenschaftliche Forschung oder ist sie eher das Ergebnis eines cleveren Marketings? Primeur vertiefte sich in die Literatur und überprüfte zwei häufig genannte gesundheitliche Behauptungen.

These Nummer 1: Biologisch enthält weniger Rückstände

B

ezüglich der unabsichtlich oder ungewollt in die Nahrung gelangende Stoffe zielt die Diskussion vor allem auf das Vorhandensein von Pflanzenschutzmitteln, Schimmeltoxinen und anderen Umweltschadstoffen wie etwa Schwermetallen und Nitrat.

Sowohl europäische als auch amerikanische Studien betonen, dass Menschen, die biologisches Obst und Gemüse konsumieren, geringere Anteile von Pflanzenschutzmitteln bzw. deren Spuren in ihrem Körper haben. In einer Studie aus den USA wurde 4466 Amerikanern eine Liste mit Fragen vorgelegt, wobei deren Essverhalten mit dem Verzehr biologischer Nahrung in Verbindung gebracht wurde. Zur Kontrolle wurde bei allen Probanden eine Urinprobe abgenommen. Bei Probanden, deren Diät aus biologischer Nahrung bestand, wurden im Schnitt immerhin 65 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel in ihrem Urin gefunden. Diese Ergebnisse wurden im Wissenschaftsjournal Environmental Health Perspectives veröffentlicht. Dieselben Forscher betonten übrigens, dass Verbraucher mit ausschließlichem Verzehr von konventionellem Obst und Gemüse nicht im Nachteil sind. Die ermittelten Rückstände blieben in der Studie innerhalb des Rahmens der gesetzlich festgelegten Werte.

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Über die Menge an Nitrat in Biogemüse gehen die Meinungen auseinander. Im Schnitt enthält biologisches Gemüse eine geringere Menge an Nitrat als jenes aus AGF Primeur 4 • 2017

konventionellem Anbau. Es gibt allerdings Abweichungen. Eine niederländische Monitoringstudie aus dem Jahre 2008 im Wissenschaftsjournal Food Additives & Contaminants wies beispielsweise nach, dass biologischer Porree einen höheren Nitratgehalt hatte als konventioneller.

Von biologisch angebauten Pflanzen nahm man lange Zeit an, dass diese mehr Antischimmelstoffe produzieren müssten, um Eindringlinge auf Abstand zu halten, da schimmelverhütende chemische Mittel inakzeptabel sind und sie daher auf ihren eigenen ‘Überlebensinstinkt’ zurückgreifen müssen. Das Louis Bolk Institut kommt dagegen in der Studie 'Lebensmittelqualität, Sicherheit und Gesundheit biologischer Produkte’ zur der Ansicht, es gäbe „deutliche Hinweise dafür, dass biologische Produkte eher weniger denn mehr Schimmeltoxine als konventionelle Produkte enthalten“. Hinzu kommt, dass beim biologischen Anbau oftmals Pflanzen mit einer von Natur aus geringen Empfindlichkeit für Schimmel selektiert werden. Die Forscher behaupten, dass klimatische Bedingungen und Anbauregion einen größeren Einfluss auf die Entstehung von Mykotoxinen haben als die Anbauweise an sich. Derselbe Rapport bleibt eindeutig bei den Thesen zum Vorhandensein von Umweltschadstoffen in Biokartoffeln und -gemüse. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass Kartoffeln und Gemüse mehr Schwermetalle beinhalten. Der Bleigehalt scheint manch-

mal etwas erhöht zu sein, aber die Mengen bleiben unterhalb der Norm“, lautet der Befund.

Im August 2016 wurde in den Niederlanden jedoch die Meldung von exzessiver und nicht statthafter Verwendung von Kupfer im biologischen Kartoffelanbau verbreitet. Die Frage ist, inwieweit diese Behauptung bei näherem Hinsehen noch Bestand hat. Die Kartoffelkrankheit Phytophthora infestans wütete im Sommer des vergangenen Jahres, wodurch sich mehrere Anbauer zur Verwendung von Kupferoxychlorid gezwungen sahen, da sie andernfalls die Halbierung ihrer Ernte befürchteten. Kupferoxychlorid darf jedoch seit der Jahrtausendwende nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verwendet werden, höchstens als Blattdünger, wenn auch in sehr begrenztem Ausmaß (6 kg pro Hektar). Die Aufsichtsorganisation Skal konstatierte jedoch, dass eine Reihe von Anbauern diesen Stoff unter falschem Vorwand einsetzten und sprach sogar von Missbrauch. ETWAS NUANCIERUNG IST GEWÜNSCHT Die gesundheitlichen Behauptungen bezüglich biologischem Obst, Gemüse und Kartoffeln sind weiterhin stark abhängig von der Produktgruppe, der Sortenwahl, der Düngestrategie, dem Erntezeitpunkt und den Bedingungen nach der Ernte. Auch Umgebungsfaktoren wie Ort des Anbaus, Bodentyp und Wetterbedingungen haben Einfluss auf das Vorkommen wichtiger. 


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These Nummer 2: Biologisch beinhaltet mehr wichtige Nährstoffe

M

it bloßem Auge ist der Unterschied zwischen biologischem und konventionellem Gemüse vernachlässigbar klein. Ausgehend von Geruch und Geschmack lässt sich nicht feststellen, ob man es mit einem biologischen oder einem konventionellen Produkt zu tun hat. Es ist aussichtsreicher, den Nährwert als Ausgangspunkt zu nehmen. In der Fernsehsendung Broodje Gezond, die im Mai 2016 ausgestrahlt wurde, beschäftigte sich Wijnand Sukkel, ein Experte für Biologisch-dynamische Landwirtschaft an der WUR (Universität und Forschungszentrum Wageningen) genauer mit der Frage, ob biologisches Gemüse reicher an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen ist. Dem Wissenschaftler zufolge gibt es tatsächlich Unterschiede in der Menge aktiver pflanzlicher Stoffe. So erklärte er den niederländischen Zuschauern, dass biologisches Gemüse mehr Antioxidantien enthält. Diese Antioxidantien schützen den menschlichen Körper vor freien Radikalen, also schädlichen Stoffen, von denen man weiß, dass sie die Zellstruktur schädigen und Gewebeschäden verursachen. Die antioxidativen Eigenschaften von Polyphenolen werden in der wissenschaftlichen Literatur häufig mit einem verminderten Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten in Verbindung

gebracht und sollen außerdem eine krebshemmende Wirkung haben.

Frühere Studien deuten auf ein höheres Vorkommen an wichtigen Nährstoffen in biologischem Gemüse. Im März 2008 veröffentlichte das amerikanische Organic Center einen Rapport mit einer Übersicht zu einer Vergleichsprüfung hinsichtlich der Nährwertzusammensetzung von biologisch und konventionell angebautem Gemüse. Die hierfür verwendeten Daten gingen zurück bis Anfang der 80er Jahre. In der Studie wurden 135 Produkte miteinander verglichen. Hierbei schnitten 62 Prozent der Bioprodukte hinsichtlich Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien besser ab als das konventionelle Angebot. Die Ergebnisse scheinen jedoch stark abhängig von Produkt und Region. Zur Veranschaulichung erschien im selben Jahr auch eine dänische Veröffentlichung, in welcher der Unterschied bezogen auf Mineralien zwischen Kohl, Wurzeln, Erbsen und Kartoffeln konventioneller und biologischer Herkunft kaum erkennbar war. Bis zu einem gewissen Grad sprachen die Ergebnisse sogar für den konventionellen Anbau. Jedoch sind sich die Lebensmittelexperten fast alle darin einig, dass biologisches

Gemüse bis zu 20 Prozent mehr Trockenmasse enthält. Aufgrund der geringeren Flüssigkeitsbilanz sind die Nährstoffe im Verhältnis viel kompakter gruppiert. Unterm Strich macht dies das biologische Gemüse gehaltvoller als das konventionelle. Tatsache bleibt, dass gemäß dieser Argumentation von einer 20 Prozent höheren Aufnahme konventionellen Gemüses dieselbe Wirkung zu erwarten ist.

Amerikanische Wissenschaftler an der Universität New Jersey warnen allerdings, dass ein Übermaß schädlich sei. Zudem behaupten sie, dass eine zu hohe Dosierung einem möglichen Leberversagen in die Hände spielt. Die Wissenschaft ist daher eher geneigt, die Frage des Vorhandenseins gesundheitsfördernder Nährstoffe gegenüber der Ergründung des optimalen Gleichgewichts selbiger in den Hintergrund zu stellen. Die Trennlinie dabei ist hauchdünn: ein positiver Effekt auf die menschliche Gesundheit kann bei übermäßiger Verwendung sehr schnell ins Gegenteil umschlagen. Welches das optimale Gleichgewicht ist – und ob biologisch und konventionell einander unterstützen können – ist in der wissenschaftlichen Literatur fürs erste vernachlässigt worden. (VV)  AGF Primeur 4 • 2017

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SPECIAL • Einzelhandel

Data-Mining im Supermarkt I

m Supermarkt sind Verbraucher ‘auf der Jagd’ nach den täglichen Besorgungen. In der Obst- und Gemüseabteilung verweilen sie oft etwas länger, bevor sie mit Volldampf durch die Gänge eilen. Sie folgen einer Einkaufsliste oder lassen sich vor Ort inspirieren und prüfen dort die Qualität. Aber … wenn sie jemanden sehen, der die Details studiert, mit voller Hingabe die Herkunftsschilder betrachtet und Verpackungen von allen Seiten inspiziert und vielleicht sogar Fotos macht? Dann sind Sie wahrscheinlich einem AGF-Kollegen begegnet. Jeder Obstund Gemüse-Kollege leidet zweifellos an dieser Art der Berufskrankheit. Was liegt dort in den Regalen, wo kommt es her, wie steht es um die Qualität, und was verlangt der Einzelhändler dafür? Gut zu wissen, aber auch eine wertvolle Information für den Handel. Also erhebt sich die Frage, wer genau dort systematisch auf die Suche geht.

OFF THE RECORD Telefonische Anfragen bei den Handelsunternehmen, großen Anbauern oder handelsorientierten Erzeugergemeinschaften und Versteigerungshäusern ergeben ein widersprüchliches Bild. Nicht jeder ist bereit, die Frage in aller Offenheit zu beantworten, oder er will nur kurzen Einblick in die Arbeitsweise geben oder nur ‘off the record’ reden. Einige Unternehmen würden nach eigenen Aussagen gerne forschen, hätten jedoch keine Zeit dafür. Häu70

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fig geschieht es auf einer Ad-hoc-Grundlage während der Einkäufe. Eine Reihe von Unternehmen gibt dennoch etwas preis. Ein Telefongespräch mit Leonard de Vries von Fruity Pack zeigt, dass man dort sehr ausführliche Marktforschung betreibt. „Um das Maximum aus unserer Kategorie zu holen, beobachten wir die sich schnell verändernden Foodtrends sehr gut, verwendeten Marktdaten für Analysen und machen ausführliche Verbraucherbefragungen, um auf diese Weise den Shopper zu erfassen. Diese Informationen verwenden wir für unsere Kategoriepläne und Sortimentsstrategie. Die Einzelhändler verlangen immer häufiger Entlastung und wollen gemeinsam an einer guten Geschäftsbeziehung arbeiten.“ DATENSTRÖME ZON Fruit & Vegetables arbeitet intensiv mit seinen Kunden zusammen. Mit der richtigen Mischung von Warengruppenmanagement, Positionierung und Instore marketing optimiert man dort sowohl den Ertrag für den Kunden als auch für die zugehörigen Erzeuger. Daten seien dabei sehr wichtig, sagt Ilona van Osch, „zur Unterstützung unserer Kundenbetreuer, die beim Kunden am Tisch sitzen.“ Um gut vorbereitet zu sein, stützen sie sich auf drei Datenströme. Sehr wichtig sind die Zahlen, die bei Unternehmen wie IRI und Gfk eingekauft werden. Dann geht es um den Verbraucher. Was kaufen die

Kunden, wo und wann? Via Gfk erhält ZON guten Einblick in das Verbraucherverhalten. Eine weitere wichtige Informationsquelle sind Marktzahlen des GroentenFruit Huis, die mehr Einsicht auf der Makroebene geben. Forschung auf dem Verkaufsparkett ist ein wichtiger Datenstrom, um Einsicht in die eigene Konkurrenzposition zu erhalten. „Hierzu betreiben wir regelmäßige Forschungen“, sagt Ilona. „Aber von Noord-Limburg aus wollen wir auch Informationen beispielsweise über Läden in Friesland. Hierfür schalten wir manchmal eine Partei wie Roamler ein.“ SYSTEMATISCH Christiaan Rijnhout ist der für das Geschäft Verantwortliche bei Roamler, einem Unternehmen, das systematisch bei Einzelhändlern in der ganzen Welt Regalforschung betreibt. Die Beschäftigten, die Roamlers, kategorisieren vor Ort, was genau in den Regalen liegt, ob es genügend Vorrat gibt und führen bei Bedarf Tests aus, die durch Fotonachweise und Informationen über den Standort ergänzt werden. Viele A-Marken wollen sich auf Daten und Fakten verlassen. Sie engagieren Roamler, um Ihre Performance am Arbeitsplatz zu untersuchen. Christiaan: „Im AGF-Handel herrscht das sogenannte Unterbauchgefühl noch immer vor. Wenn ich das mit anderen Branchen vergleiche, so ist man dort doch ein Stück weiter. Warengruppenmanagement steckt


in der Obst- und Gemüsebranche noch ziemlich in den Kinderschuhen, obwohl die Chancen so groß sind.“ Auf AGF-Verpackungen sind so viele Daten zu finden und somit zu sammeln, dass sich interessante Analysen damit anstellen lassen. „Es ist viel mehr möglich als nur ein Preisvergleich. Roamlers können auch die Vielfalt des Angebots, das Ursprungsland, den Lieferanten oder eventuell den Standort hinzuziehen und vergleichen. Das kann sehr weit gehen. Veredler wollen beispielsweise wissen, ob die von Ihnen entwickelten Sorten in den Regalen liegen.“ UMSTELLEN Christiaan fällt auf, dass der Bedarf an Daten immer größer wird. Immer mehr Exporteure, Händler und auch Erzeuger verlangen nach Informationen über das Verbraucherverhalten und was sich in den Läden abspielt. „Es geht um ein Naturprodukt. Dann will man wissen, was letztlich in den Läden damit passiert. Man kann sich das selber anschauen, aber mit Roamler hat man natürlich einen viel größeren Radius“, sagt Christiaan. Woran besteht der meiste Bedarf? „An Informationen, welcher Konkurrent an wen liefert und wann der Umschlag von niederländischem etwa zu spanischem Produkt stattfindet. Wenn Lidl Deutschland auf holländische Ware

umstellt, hat das gleich einen großen Einfluss auf den Markt. Zusammenfassend befassen sich immer mehr in der Obst- und Gemüsebranche mit (Einzelhandels-) Forschung, aber die Verwendung von Daten in der gesamten Kette kann noch wesentlich optimiert werden“, sagt Christiaan abschließend.

EIGENE BEDÜRFNISSE Agro & Retail Desk ist in der Gartenbaukette aktiv, um im Auftrag von Parteien zu besseren Margen und mehr Klarheit im Handel zu kommen. „Grob gesagt geht es auf dem AGF-Markt zu 95 Prozent noch immer um Handel und Preis. Wer in dem Bereich arbeitet, kann auf allerlei Arten an Informationen gelangen. Man kann sehr viel in Erfahrung bringen, indem man den Parteien umsichtig auf den Zahn fühlt und indem man sich mitten hinein begibt“, sagt Huub Welles vom Agro & Retail Desk. „Dieses Wissen wird nicht geteilt. Jeder verwendet es für seine eigenen Bedürfnisse. Das ist logisch, denn es handelt sich um sensible Informationen über die Konkurrenz.“

KNÄUEL Dennoch fällt Huub auf, dass immer mehr Bedarf an einer transparenten Zusammenarbeit mit dem Endkunden besteht. Huub: „Die von uns gemeinsam organisierte

Absatzstruktur ist so undurchsichtig wie nur was. Da laufen wir mit der gesamten Branche fest. Die Erzeuger, die Kooperativen, der Handel und auch die Einzelhändler haben damit nur Probleme. Im weitesten Sinne beliefern alle Handelsparteien alle Einzelhandelsorganisationen. Das zeigt schon, dass es ein Knäuel von Lieferantenbeziehungen in Richtung Einzelhändler gibt. Manchmal werden dieselben Partien bis zu fünfmal angeboten, wodurch ein hohes Produktangebot vorgetäuscht wird. Einzelhändler erhalten so Gelegenheit, das Preisspiel zu spielen und billig einzukaufen. Selbstverständlich ist der Einkaufspreis wichtig, aber Einzelhändler haben auch andere Bedürfnisse. Derzeit gibt es oftmals die Möglichkeiten nicht, da die Branche diesen nicht gerecht wird. Wenn jedem Produkt ein Mehrwert zugefügt wird, erhält man einen Mehrpreis im Regal, der auch bezahlbar ist. Ich gehe mit unseren Kunden nach dieser Art von Möglichkeiten auf die Suche. Letztlich wird der Kuchen größer, und jeder kann etwas mehr daran verdienen.“ TRIAL AND ERROR Huub versteht das Bedürfnis nach mehr Einsicht in den Markt. Er warnt jedoch, dass sich Einsicht aus den Daten nicht von selbst ergibt. „Es lässt sich allerhand

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SPECIAL • Einzelhandel

beobachten oder öffentlich machen. Viele Daten über das Verbraucherverhalten sind käuflich. Vor der Konkurrenzsituation gelegene Daten, von denen jeder etwas hat, lassen sich veröffentlichen, wie GroentFruit Huis das tut. Bei BtB-Informationen ist das schon sensibler. Wenn man weiß, wie sich die Konkurrenz bewegt, lässt sich daraus ein Vorteil ziehen. Aber der Schwerpunkt muss nicht alleine darauf liegen. Als Unternehmen ist es besser, einen Plan und eine Zukunftsvision zu haben und zu schauen, wie man Marktinformationen hinzugewinnt und wie sich diese anschließend in den Plan einfügen lassen. Dann hat man Vorschläge, mit denen man an seine Kunden herantreten kann. Das ist dann so eine Art Trial and error, bei dem sich der Vor-

schlag unter Beweis stellen muss. Es ist besser, die Informationen an der Quelle, beim Einzelhändler abzuholen. Wenn dort irgendetwas gebraucht wird, werden sie es sicher teilen. Es kommt dann darauf an, bei Ihnen am Tisch zu sitzen.“ VERÄNDERUNGEN Wenn man im Supermarkt auf Datenjagd geht, ergeben sich viele Informationen, aber nackte Daten sind ziemlich wertlos, wenn es an Hintergrundwissen mangelt. Huub: „Es geht nicht nur um die Zahlen, das kann ich nicht genug betonen. Wenn man die dahinterliegenden Bedürfnisse nicht kennt, sind verkehrte Schlüsse schnell gezogen und man landet ganz leicht auf dem verkehrten Gleis. Abgesehen von

Daten ist es daher sehr wichtig, persönliche Kontakte zu haben. Die Kunst besteht darin, herausfinden, welche einzigartigen Eigenschaften der Einzelhändler hat, dass man danach sucht und überlegt, wie man Interesse bei Ihnen weckt. Dann ist man dabei, Verbindungen anzubahnen anstatt Handel zu betreiben. Man bescähftigt sich dann auch mit Veränderungen, und ich merke, dass dafür Zeit nötig ist. Manchmal führt das zu Erfolg, aber die Praxis erweist sich oftmals auch als widerspenstig.“ (ML)  info@fruitypack.com Ilona.van.osch@royalzon.com Christiaan.Rijnhout@roamler.com huub@agroretaildesk.nl

Wichtige Trends beim und für den Einzelhandel

D

istrifood zufolge gibt es 26 Supermarktkonzepte, die stark miteinander konkurrieren. Sie haben ihr eigenes Image und versuchen zudem, sich als billigste oder beste bei Obst und Gemüse zu profilieren. Umfangsgröße, Effizienz und Marketingskraft sind Triebfedern für den Erfolg und die Kontinuität. Demgegenüber werden für die lokale Supermarktabteilung und Fran-

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chisenehmer Standort und Kundengruppe immer entscheidender. Kundentreue und die Konkurrenz physischer Geschäfte mit (eigenen) Online-Ablegern sind wichtige Themen. Für physische Läden ist es wichtig, sich um Dienstleistungen, um ein Sortiment, das auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt ist, um Stadtteilnähe, aber auch um herausragende lokale Produkte und Trends

zu kümmern. Im folgenden eine Reihe von Trends, die beachtet werden sollten.

Was riecht, fühlt und sieht der Kunde, wenn er bei seinen täglichen Einkäufen in den Laden geht. Kommt ein Kunde eben mal schnell für einen Einkauf – oder lässt er sich durch Entertainment zu einem längeren Verbleib im Laden verleiten. Eine


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Kinder- und Kaffee-Ecke, ein Lesetisch, frisch aufgebackene Brötchen oder eine In-store-Bäckerei… Es ist vieles denkbar, um das Ladenerlebnis zu optimieren. Der Jumbo-Foodmarkt in Breda bietet In-store-Köche, Küchen-Workshops, Probierecken, Workshops für Kinder oder Blumengestecke. Für Männer gibt es Whiskyverkostungen. NACHHALTIGKEIT Für die Verbraucher ist Nachhaltigkeit und das Vermeiden von Verschwendung ein immer wichtigeres Thema. Kochbücher zum Thema ‘Kochen mit Resten’ werden immer beliebter. Dabei geht es auch um die Umwelt. In einigen Supermärkten wie Bag & Buy und Original Unverpakt sind Plastikverpackungen verpönt. Plus zeichnet sich als der verantwortungsbewussteste Supermarkt aus, Albert Heijn begann mit der Vermarktung von ‘hässlichem’ Gemüse (Außenseiter) und viele Supermärkte bringen Ihre Überschüsse zur Tafel. Eine ganz andere Art und Weise, um Verschwendung zu vermeiden, ist die Kombination von Catering und Einzelhandel. Produkte mit einer Stelle oder solche, die abzulaufen drohen, können zu Smoothies oder in Fertigmahlzeiten verarbeitet werden.

HANDWERK In unserer Zeit der Fertigmahlzeiten und des Digitalen kommt es zu einer Neubewertung traditioneller und lokaler Handwerke, wie etwa dem Selbstanbau von Obst und Gemüse. In Rotterdam steht die Fenix Food factory für den Verkauf lokaler oder von manchmal an Ort und Stelle produzierten Produkten. In Venlo gründete der Supermarktunternehmer Geert Benders unter dem Namen Beej Benders einen handwerklichen Markt für Frischerzeugnisse. Der Verkauf lokaler Produkte kann die Kundenbindung fördern.

GESUNDHEIT Die Verbraucher beschäftigen sich immer bewusster mit ihrer Gesundheit und wollen wissen, welchen Effekt bestimmte Nährstoffe auf ihren Körper haben. Nahrung muss dem Körper und dem Geist nützen. Hierzu gehören Trends wie Personalized food und Essen nach Maß. Bei Plus Astrid und Edwin Holtrop ist mit einiger Regelmäßigkeit ein Lebensmittelcoach anwesend, um den Kunden bei der Herstellung einer gesunden Auswahl zu helfen. E-Nummern haben ein negatives Image. Der Schwerpunkt liegt auf Frische und weniger Pflanzenschutzmitteln. Das Biosegment wächst von Jahr zu Jahr. Dies bedeutet, daß Lebensmitteleinzelhändler ihr Wissen über Lebensmittel klarer und auf transparente Weise zeigen müssen. ZEITGEWINN Wir leben in einer 24/7-Gesellschaft mit der dazu passenden Mentalität. Beim Warten auf Produkte, Dienste oder in der Kassenschlange ist der Verbraucher schnell überfordert. Die Supermärkte bieten immer mehr Bestell-, Lieferungs- und Abholmöglichkeiten. Es gibt technologische Möglichkeiten zur Vereinfachung des Bezahlvorgangs und um Supermärkte kassenlos zu machen, aber es gibt auch Apps, die bei der Orientierung im Supermarkt helfen, und sogar Kühlschrankmagneten, die Einkaufslisten pflegen.

SORGEN ABNEHMEN Die Beliebtheit der Lunchbox zeigt, daß sich der Verbraucher seine Sorgen gerne abnehmen lässt. Er will nicht über eine verantwortungsbewusste und gesunde Mahlzeit nachdenken müssen. Es muss Klarheit herrschen über den Hersteller und die genaue Herkunft des Produkts. Das Essverhalten ändert sich. Immer öfter fällt der Moment des Ankaufs zusammen mit dem Konsum

des Produkts. Deshalb bieten immer mehr Supermärkte einen Restaurationsbereich oder flexible Arbeitsplatznischen an, wo die Verbraucher sich der gekauften Waren bedienen können, etwa bei Hoogvliet Den Haag. An High-traffic-Standorten, etwa in der Stadt, auf dem Campus oder im Bahnhof ist der kleine Markt für Frischerzeugnisse und To go-Foodservice im Aufkommen. SOCIAL MEDIA Essen ist eine soziale Tätigkeit, Rezepte und Kreationen auf sozialen Medien laufen gut. Restaurants und Supermärkte nehmen dies immer mehr in ihre Überlegungen auf. Was gegessen wird, muss fotografisch präsentabel sein und wird innerhalb der sozialen Netzwerke geteilt. Für einen lokalen Supermarkt wird es auch immer wichtiger, auf sozialen Medien aktiv zu sein und kund zu tun, was in dem jeweiligen Laden zu kaufen und zu erleben ist.

ERZIEHUNG Verschiedene Einzelhändler engagieren sich bei Erziehungsprogrammen für Kinder. Der Einzelhändler Albert Heijn ist Partner des landesweiten Jongeren op Gezond Gewicht Programma (JoGG) und entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Ernährungszentrum das ‘Ich-esse-besser-Erziehungsprogramm für Grundschüler’. Jumbo entwickelte das Gemüsebingo, damit Kinder mehr Gemüse essen. Der deutsche Harddiscounter Aldi fördert langfristig die Verbreitung der 'GemüseAckerdemie „AckerSchule“' – ein Bildungsprogramm, bei dem Schüler durch den Eigenanbau von Gemüse lernen sollen, Lebensmittel mehr zu schätzen. 

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Trauben

Cotton Candy, Sugar Crisp, Sweet celebration, Sweet sapphire

Südeuropäische Anbauer entscheiden sich für kernlose Trauben D

er Vormarsch der kernlosen Traubensorten geht unvermindert weiter. Obwohl es noch immer einen Markt für die kerntragenden Trauben unter anderem aus Italien gibt, gewinnt auch in Südeuropa die kernlose Traube immer mehr an Terrain. Es verwundert nicht, dass auch Veredlungsunternehmen auf diesen Markt aufgesprungen sind. „Wir haben nur eine einzige Sorte mit Kernen in unserem Sortiment,“ sagt Tersia Marcos von International Fruit Genetics (IFG). „Die kernlosen Sorten werden von den Anbauern und Händlern klar bevorzugt.“ In den Statistiken ist oftmals nicht klar zu erkennen, wie groß der Anteil der kernlosen Trauben auf dem Markt mittlerweile ist. Die Zahlen differenzieren nicht zwischen den jeweiligen Traubensorten. Die Europä-

ische Union gilt als einer der Marktführer auf dem internationalen Traubenmarkt. Innerhalb der EU sind Italien, Griechenland und Spanien bei weitem die größten Traubenländer mit einem Gesamtanteil von 93 Prozent der gesamten europäischen Produktion. Schätzungen gehen von einer erwarteten Ernte von 1,7 Millionen Tonnen in der Saison 2016/2017 aus. Mit ungefähr 1 Million Tonnen belegt Italien einen einsamen Spitzenplatz. Spanien und Griechenland folgen laut Schätzungen mit 290.000 und 281.030 Tonnen Trauben. KERNLOS IN SÜDEUROPA Nach einem dramatischen freien Fall in den vergangenen zehn Jahren bleibt der europäische Traubenanbau weiterhin unter Druck. Hohe Produktionskosten, eine niedrigere Rentabilität und zunehmende Kon-

Investitionen in europäische kernlose Traubenfläche

Die im Jahr 2001 gegründete IFG gehört zu den jungen Spielern auf dem Markt. Dennoch ist das Unternehmen schnell gewachsen und mittlerweile in 14 Ländern aktiv, unter anderem in Südeuropa. „Wir haben eine gute Position in Spanien, Italien und Griechenland, und wir streben eine weitere Ausweitung in der Region an,“ sagt Marcos. „Spanien ist am nachdrücklichsten auf dem Markt anwesend, aber auch aus Italien und Griechenland bekommen wir viel Nachfra-

zent der Gesamtfläche. Die Fläche mit roten Trauben macht 890 Hektar aus. Von denen sind 420 Hektar mit der Sorte Arra 29 bepflanzt. Schlussendlich gibt es 200 ha mit blauen Trauben.

„Zweifellos liegt die Zukunft bei den kernlosen Traubens-

orten,“ sagt Carlo Lingua von den italienischen Unternehmen AVI und RK Growers zu Beginn des Gesprächs. AVI vermarktet die kernlosen Arra-Trauben des Traubenveredlers ARD. „Sowohl der Markt als auch die Produktion bewegen sich in diese Richtung.“ Dieses Wachstum ist weltweit sichtbar – doch auch, wenn man Europa von nahem betrachtet, bleibt dieser Trend sichtbar. „In Südeuropa sind die kernlosen Sorten bereits seit einigen Jahren sehr bekannt. Die Arra-Trauben entwickeln sich weltweit gut, auch in Europa,“ ergänzt Carlo. „Die kernlosen Trauben werden immer häufiger nachgefragt und weltweit geschätzt.

kurrenz bilden einen gefährlichen Cocktail für die Branche. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach kernlosen Arten investieren die Anbauer in diese Sorten. In Italien ist ein langsamer Übergang erkennbar. In Spanien haben die kernlosen Trauben mittlerweile einen Marktanteil von etwa 30 Prozent.

Carlo Lingua Die Fläche mit Arra-Trauben beläuft sich derzeit auf 3.500 ha. Den weitaus größten Teil stellen dabei weiße Trauben, deren Fläche 2.400 Hektar ausmacht. Dies lässt sich noch weiter spezifizieren: 2100 Hektar sind mit der Sorte Arra 15 bepflanzt. Diese höchst beliebte Traubensorte belegt einen Anteil von 60 Pro-

„Die Situation der Arra-Trauben verbessert sich auch in Europa,“ fährt Carlo fort. „Derzeit konzentriert sich der Anbau auf Italien mit 100 Hektar. Spanien kommt auf 65 Hektar.“ AVI hat Pläne für eine Ausweitung der Fläche um noch einmal 100 Hektar, die auf Italien, Spanien, Griechenland und die östlichen Länder verteilt sind. „Wir erwarten, dass wir auf unseren Plantagen in Nord- und Süditalien, Griechenland und den östlichen Ländern insgesamt mehr als 4000 Tonnen ernten können.“ Die Entscheidung fiel auf

die Sorten Arra 15, Arra 19, Arra 28, Arra 29, Arra 30 und Arra 32. „Diese Traubenarten haben einen guten Geschmack und besitzen mit einer ausgezeichneten Haltbarkeit, einfachem Anbau und Regelmaß in der Produktion jene Eigenschaften, die vom Markt nachgefragt werden.“ In Europa liegt die Verteilung der Arra-Trauben in den Händen von AVI. Seit 2009 ist dieses Unternehmen der Exklusivanbieter der Arten in Europa

Ara 15 en Ara 29

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ge nach kernlosen Trauben.“ Sie hält daher den Eindruck auch nicht für gerechtfertigt, dass Anbauer in diesen Ländern den Anschluss verpasst hätten. „Jeder hat Interesse an diesen Sorten. Derzeit haben wir mehr Nachfrage als Angebot nach Pflanzenmaterial dieser kernlosen Traubensorten,“ stellt Marcos fest.

KLEINE ANBAUER Etwas erschwerend beim Umstieg auf kernlose Trauben ist die große Anzahl kleiner Traubenanbauer in dieser Region. Alleine in Spanien gibt es zwei große Anbaubetriebe mit einer Fläche von mehr als 1000 Hektar. „In Ländern wie Italien und Griechenland besteht sicherlich ein komplexerer Markt für die Lizenzvergabe als beispielsweise in Peru, Kalifornien, Mexiko oder Chile,“ sagt Marcos. Das hat alles mit den kleinen Flächen und den vielen Anbauern zu tun. „Wir haben im vergangenen Jahr eigene Regionalmanager für alle großen Regionen eingestellt, unter anderem für Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, um unseren Service für unsere Lizenznehmer zu verbessern.“ Für diese kleinen Anbauer ist es relativ teuer, in neue Sorten zu investieren und so auf

den Zug der kernlosen Trauben aufzuspringen. „Wenn sie andererseits nicht langfristig investieren, werden sie verschwinden,“ warnt Marcos. Die kernlose Traube wird von einer immer größeren Gruppe Verbrauchern geschätzt. „Ganz sicher,“ bekräftigt Marcos und illustriert dies so: „Als Kind mochte ich keine Trauben, weil sie Kerne hatten.“

ENDE VON THOMPSON SEEDLESS? Dennoch sind auch die oftmals innerhalb einer Kooperative verbundenen oder an andere Vermarktungsorganisationen angegliederten kleinen Anbauer am neuen Sorten interessiert. „Neue Sorten müssen einen hohen Ertrag haben und weniger arbeitsintensiv sein,“ sagt Marcos. „Wir sehen, dass die Thompson seedless in einigen Ländern an Marktwert einbüßt, weil die Produktionskosten für die Sorte zu hoch sind. Wir versuchen, Sorten mit einem hohen Ertrag für den Anbauer zu entwickeln.“ MEHR CANDY-SORTEN Dabei wird auch auf die weltweit unterschiedlichen Klimazonen geachtet. „Wir erforschen sogar, wo bestimmte Arten angebaut werden können und wo nicht, raten Anbauern jedoch immer, ein Testfeld

anzulegen und zu schauen, wie sich die Sorte unter bestimmten Bedingungen macht.“ Klimatische Bedingungen, Bodenstruktur und Wasserqualität sind wichtige Faktoren für den Erfolg einer Sorte, aber auch Faktoren, die je nach Standort sehr unterschiedlich sein können. „Der Vorteil ist, dass Trauben weniger empfindlich für Mikroklimate sind als beispielsweise Kirschen, einem anderen Gewächs, das wir veredeln,“ erklärt Marcos.

Neben der Anbaueignung einer Sorte ist es auch wichtig, was der Verbraucher von den Trauben hält. „Wir haben eine Spanne von frühen bis späten Sorten in den drei Segmenten (weiß, rot und blau). In den letzten Jahren ist der Markt für rote Trauben explosionsartig gewachsen, aber die weißen Trauben haben noch immer einen großen Marktanteil. Uns fällt auf, dass es mehr Platz für die schmackhafteren Sorten gibt. Unser erster großer Erfolg in diesem Segment ist die Cotton Candy.“ Im vergangenen Jahr wurden die ersten kommerziellen Volumina in Italien getestet. Marcos zufolge befinden sich bei IFG noch weitere derartige Traubensorten in der Pipeline. (RM) 

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Bio

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RS


Zwiebel

Rosafarbene Zwiebel mit einer Geschichte Agro Centre Holland hat vor kurzem eine schmackhafte süße, rosafarbene Zwiebel ins Sortiment aufgenommen. Auf der Fruit Logistica in Berlin wurde ’Lady O Pink’ der breiteren Öffentlichkeit präsentiert.

“L

ady O Pink ist eine besonders leckere Zwiebel, die eine schöne Ergänzung unseres bereits bestehenden Zwiebelsortiments darstellt“, erklärt Carl van de Wiel von Agro Centre Holland, dem roten Zwiebelspezialisten. „Die süße, rosafarbene Zwiebel befindet sich hinsichtlich des Geschmacks auch wirklich auf der süßen Seite und ist nicht vergleichbar mit denen anderer rosafarbener Zwiebelanbieter in den Niederlanden. Sie ist die süßeste Zwiebel, die in den Niederlanden produziert werden kann. Forschungsergebnisse zeigen, daß sie sogar deutlich süßer ist als die bekannten amerikanischen Importsorten.“ Lady O Pink hat ihm zufolge einen volleren Geschmack als die gelbe Zwiebel und ist kräftiger als die rote Sorte. „Außerdem ist sie eine farbechte Zwiebel mit guter Haltbarkeit.“ Carl sagt, daß die rote Zwiebel in den vergangenen Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen hat. Dennoch ist nicht jeder im Bann der scharfen roten Zwiebel, die einen langen Nachgeschmack hat. „Die rosafarbene Zwiebel ist von hellerer Farbe, geschmacklich süßer und hat weniger Nachgeschmack als eine rote Zwiebel.“ Die rosafarbenen Zwiebeln von Lady O Pink werden in den Niederlanden und Nordamerika angebaut und sind von September bis einschließlich Mai erhältlich. Agro Centre Holland hat die rosa Zwiebel in diesem Jahr erstmals kommerziell auf einer Fläche von 20 Hektar angebaut. Carl geht davon

aus, daß sich der Anbau in den kommenden Jahren schnell ausdehnen wird. „Man muss noch etwas abwarten, wie Lady O Pink aufgenommen wird, aber die ersten Reaktionen sind positiv. Wir hoffen, daß wir diese rosafarbene Zwiebel künftig weiter in Europa verbreiten können.“ Agro Centre Holland bietet eine breite Skala an Zwiebeln und ist spezialisiert auf rote Zwiebeln, Schalotten und biologische Zwiebeln. Abgesehen vom Zwiebelhandel bietet das Unternehmen auch Möglichkeiten zur Lagerung, Trocknung, Sortierung, Verpackung und Qualitätsbeurteilung.

AUGENMERK AUF KREBS Lady O Pink ist eine Schöpfung von J.V. Steel, Inc. aus Florida, mit der das Zwiebel-Unternehmen aus dem Nord-Brabantischen Langeweg eine Zusammenarbeit hat. Das amerikanische Familienunternehmen ist spezialisiert auf Tomaten und Zwiebeln und seit 2010 eine 'Memorial company' zum Andenken an dessen Familie. Die Besitzerin Joanne Steele verlor innerhalb von sechs Jahren ihren Vater, ihre Mutter und ihren Bruder. Das Marketing rund um Lady O Pink ist in Händen ihrer Tochter Rachelle Steele-Cerone. Lady O Pink will

mit dieser Kampagne nicht nur der rosafarbenen Zwiebel beim amerikanischen Einzelhandel zu mehr Bekanntheit verhelfen, sondern die Aufmerksamkeit auch auf Krebs und andere schwere Erkrankungen lenken. „Pink onions with a passion“, so Rachelle. „Abgesehen von dem besonderen Geschmack und der guten Haltbarkeit hat die Rosafarbene auch Vorteile für die Gesundheit. So enthält die rosafarbene Zwiebel viele Antioxidantien und kann den Blutdruck senken.“

Von jeder verkauften Einzelpackung ist ein Teil für einen guten Zweck bestimmt. Auf den Packungen in den lokalen Läden

Die rosafarbe Zwiebel ist sehr vielseitig. Das Produkt kann sehr gut roh in Salaten oder im Dressing gegessen werden. Auch gebraten oder gekocht behält die rosafarbene Zwiebel Struktur, Farbe und Geschmack. So wird das Produkt oftmals in Suppen und Quiches verwendet und sogar.

wird auch auf die Geschichte einer lokalen Person verwiesen, die krank war oder eine schwere Zeit durchgemacht hat. Die Geschichte hinter der Zwiebel wird möglicherweise auch in Europa verbreitet werden. (CH)  info@red-onion.com

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Apfel

RedLove ist der einzige kommerzielle rotfleischige Apfel

„Kein einziger rotfleischiger Apfel ist perfekt“

Jacco Merkens

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on den erzeugten rotfleischigen Äpfeln wird nur ein einziger kommerziell auf dem Markt gebracht, nämlich der RedLove. „Diesen Apfel bieten wir seit einigen Jahren an. Wir sind deshalb die einzigen kommerziellen Anbieter mit rotem Fruchtfleisch, weil wir nicht gewartet haben, bis die Sorte hundertprozentig perfekt ist. Wir begannen auf einem 'Einfach gut'-Niveau", erklärt Jacco Merken. „Wir sind gleich ins kalte Wasser gesprungen. Noch gelingt es nicht, den RedLove ein ganzes Jahr zu lagern, aber wir arbeiten daran. Die Qualität des RedLove ist gut, aber mit jedem Jahr schmeckt er besser.“

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ERST EINE LÖSUNG FÜR DAS BEARBEITETE SEGMENT „RedLove ist auch deshalb ein Erfolg, weil wir als erste darüber nachgedacht haben, was wir mit der B-Wahl oder dem 'Ausfall' machen. Wir wollen natürlich einerseits gerne den Markt frischer Produkte bedienen, andererseits bleibt – vor allem zu Beginn – ein großer Teil für das verarbeitete Segment übrig. Dafür mussten wir also zunächst einmal eine Lösung haben. AGF Primeur 4 • 2017

Eigentlich ist es verkehrte Welt. Die meisten Apfelerzeuger denken fast nur an den Markt für frische Produkte.“ Ein Teil der RedLove-Äpfel wird durch Schulp zu Saft verarbeitet. „Der RedLove-Saft wird auf dem Markt gut aufgenommen. Auf diese Weise werden alle unsere Äpfel verkauft,

und wir bieten mit dem roten Saft ein Produkt mit einem tollen Mehrwert an!“

WACHSENDE PRODUKTION Jacco ist der Lizenznehmer des RedLove-Anbaus in den Niederlanden. Er wird auch in anderen europäischen Ländern erzeugt, unter anderem in Frankreich, der Schweiz und Belgien. „Meine letzte Produktion in der Saison 2016 lag bei 150 Tonnen. Wir erwarten ein jährliches Wachstum. Im kommenden Jahr sind laut Schätzung 350 Tonnen drin. Einerseits ist der Anbau des RedLove eine enorme Herausforderung, aber andererseits bin ich froh, diese schöne Sorte zu produzieren.“ Jacco denkt laut darüber nach, wann eine Sorte 'gelungen' ist. „Als Erzeuger glaube ich, wenn Absatz und Verbraucher – also alle Parteien – zufrieden sind. Meiner Meinung nach kommen wir dem mit RedLove sehr nahe! (GS)  jcmerkens@hetnet.nl


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Bananen

Mike Port:

“Neuer Standard der Supermärkte bietet Platz für Fairtrade-Bananen“ Der Markt für biologische und Fairtrade-Bananen entwickelt sich rasant. Seit Port International mit dem Import dieser Kategorie begann, hat das Volumen der biologischen Fairtrade-Bananen jenes der konventionellen Bananen innerhalb des Unternehmens überholt. Mike Port bemerkt in ganz Europa eine Zunahme der Nachfrage nach Fairtrade-Bananen. Das schafft Chancen, auch für die konventionelle Fairtrade-Banane.

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it kurzen Unterbrechungen durch die zwei Weltkriege importiert die deutsche Familie Port bereits seit 1912 Bananen. Damit ist die Familie einer der Vorläufer bei der Einfuhr dieser exotischen Frucht. In den sechziger Jahren importierte das Unternehmen über die neu gegründete Eurobana Dole-Bananen exklusiv. Zum Ende des Jahrzehnts folgte ein eigenes Label: Golden B. 2001 wurde der Bananenimport in einem neuen Unternehmen der Familie untergebracht: Port International Bananas für konventionelle Bananen und Port International Organics für biologische und Fairtrade-Bananen. AGF Primeur 4 • 2017

ERSTE BIOLOGISCHE FAIRTRADEBANANEN Port International importiert die Bananen unter anderem aus Kolumbien, Ecuador, Costa Rica, der Dominikanischen Republik und Nicaragua. Die Beziehungen zum letztgenannten Land entstanden, als der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan in den achtziger Jahren ein Importembargo gegen das mittelamerikanische Land ankündigte. „Wir importierten damals volle Schiffe mit Bananen aus Nicaragua über den Hafen von Gent,“ sagt Mike. „Das waren interessante Jahre.“ 1997 begann das Unternehmen mit dem Import

konventioneller Fairtrade-Bananen, ab 2000 wurden die ersten Bio-und Bio-Fairtrade-Bananen importiert. „Wir begannen mit ein paar Paletten und wurden von allen ausgelacht,“ erinnert Mike sich. Der Markt für biologische Produkte war damals noch viel kleiner als heute. Außerdem wurde behauptet, dass biologischer Bananenanbau aufgrund des feuchten Klimas in den Produktionsländern unmöglich sei. Pflanzenschutzmittel seien immer notwendig, so dachte man. Insbesondere Peru, die Provinz El Oro in Ecuador und die Dominikanische Republik erfreuen sich jedoch eines trockenen Klimas, wodurch der biologische Anbau in diesen Gebieten möglich ist. KLEINE ERZEUGER, VIELE KENNTNISSE „Viele Unternehmen haben sich auf den Handel mit konventionellen Bananen spezialisiert und tun das in großen Mengen. Wir haben uns für die Stärke bei biologischen und Fairtrade-Bananen entschieden.“ Das stellte sich als gute Entscheidung heraus. In den folgenden Jahren wurde das Volumen


biologischer Fairtrade-Bananen immer bedeutender. „Wir sehen, dass unsere Kunden in Europa häufig nach der Kombination von Bio und Fairtrade verlangen,“ sagt der Importeur. „In Osteuropa gibt es vor allem Nachfrage nach biologischen Bananen.“ Das hat unter anderem damit zu tun, dass das zur Verfügung stehende Einkommen in diesen Ländern geringer ist. Der Handel in Bio-Fairtrade-Bananen ist

eine Herausforderung. „Viel Wissen ist nötig. Das ist ein ganz anderer Markt als der mit konventionellen Bananen.“ In Peru, in einem Tal beim Chira River, wo die meisten Bananen erzeugt werden, finden sich rund 4.000 Anbauer. Die haben fast alle eine Fläche von noch nicht einmal einen Hektar. „Wir helfen den Erzeugern bei der Finanzierung, technisch, bei Qualitätskontrollen, Verpackungen, eigentlich bei allen

Schritten vor der Verladung.“ Der deutsche Importeur beschäftigt neun Mitarbeiter, die die Erzeuger permanent unterstützen. EFFIZIENZ UND SOZIALE PROJEKTE Die Erzeuger gehören meist einer jener zwölf Kooperativen und Assoziationen in der Region an, mit denen Port International eine Beziehung unterhält. Jede Kooperative oder Assoziation hat zwischen 200 und 400

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Bananen

Mitgliedern. „Wir finanzieren außerdem Projekte zur Verbesserung der Effizienz. Da es sich um so viele kleine Erzeuger handelt, helfen wir Ihnen auch bei der Erlangung von Zertifikaten wie GlobalGAP und Fairtrade. Wir arbeiten an einer langfristigen Beziehung zu den Produzenten.“

Ausgehend hiervon unterstützt Port International Jahr für Jahr verschiedene Projekte, um die lokalen Gemeinschaften zu unterstützen. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise in den Aufbau neuer Gebäude investiert, nachdem Familien in Ecuador durch ein Erdbeben obdachlos wurden. In diesem Jahr wird ein Fußballprojekt in Peru unterstützt. Das Projekt soll Kindern eine gute Freizeitbeschäftigung bieten und verhindern, dass die Kinder auf der Straße herumhängen.

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PROJEKT HAITI Vor zwei Jahren begann Mike Port mit dem Import von Bananen aus Haiti. Das Projekt hat seitdem aufgrund politischer Unruhe in dem Land einige Zeit stillgelegen, er hofft jedoch, das Projekt in diesem Jahr wieder aufzugreifen. „Der im Februar vereidigte neue Präsident unterstützt den Bananenanbau und die Landwirtschaft insgesamt. Er will sich für die Entwicklung des Exports von Agrarprodukten einsetzen,“ erklärt Mike. Wir glauben, dass es einen Markt für die Bananen gibt, und wir verbessern damit den Lebensstandard der Bevölkerung. Es ist kein einfaches Projekt, aber es ist die Mühe wert.“ Ein Vorteil ist, dass viele Haitianer auf Bananenplantagen in der AGF Primeur 4 • 2017

benachbarten Dominikanischen Republik arbeiten. „Die Kenntnisse sind vorhanden, sie wissen, wie sie mit Bananen umgehen müssen,“ fährt Mike fort. „Wir sind soweit, dem Projekt eine zweite Chance zu geben. Es ist eine große Herausforderung, aber es gibt auch viel Potenzial.“

NEUER STANDARD DER SUPERMÄRKTE Vor allem für konventionelle Bananen gibt es viel Konkurrenz auf dem Markt. Des weiteren sieht Mike, dass immer mehr

Wert auf Qualität gelegt wird. Dies kommt in der Anzahl der geforderten Zertifikate zum Ausdruck. Nach GlobalGAP besteht der neueste Trend darin, dass die Supermärkte auch ein Rainforest Alliance Zertifikat verlangen. „Das scheint bei den Supermärkten der neue Standard zu werden.“ Aufgrund der verschärften Auflagen macht der Markt Platz für die konventionellen Fairtrade-Bananen, argumentiert der deutsche Importeur. „In den Niederlanden, in Großbritannien und in der Schweiz gibt es ein Angebot an Fairtrade-Bananen, in vie-

len Ländern jedoch noch nicht.“ In Deutschland werden fast gar keine konventionellen Fairtrade-Bananen verkauft. „Es wäre Platz für einen Supermarkt, der sich auf die Fairtrade-Bananen spezialisiert, um in einigen Ländern der erste zu sein. Mit den Fairtrade-Bananen kann man sich ein eigenes Profil erarbeiten.“ Der Preisunterschied zu konventionellen Bananen, die ein GlobalGAP- und Rainforest Alliance-Zertifikat haben, ist vernachlässigbar. Einzelhändler, die selber Bananenimport betreiben, sieht Mike nicht direkt als eine Bedrohung an. „Wichtig ist, dass man einen Mehrwert bieten kann,“ argumentiert er. Als Beispiel nennt er den Import biologischer Fairtrade-Bananen. Port International führt wöchentlich etwa 70 Container ein. Wenn es in einem Produktionsgebiet ein Problem gibt, kann ein Engpass durch andere Produktionsgebiete ausgeglichen werden. „Wenn ein Einzelhändler ein geringeres Volumen importiert und es kommt etwas dazwischen, hat der Supermarkt unmittelbar ein Problem.“ Die Flexibilität verdankt das Unternehmen unter anderem der Struktur. Port International importiert die Bananen, hat jedoch keine eigenen Reifeeinrichtungen. So kann jeder Bitte von Kundenseite entsprochen werden. „Wir arbeiten mit einer Reihe von guten Reifern zusammen. Wenn jedoch ein Einzelhändler selber in Reifekammern investiert, liefern wir die Bananen grün. Dabei sind wir unabhängig.“ (RM) 


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Verpackung

Welche Information gehört auf das Etikett? Ist das Ursprungsland auf einer Schale mit Erdbeeren vermerkt oder nicht? Und wie steht es um eine Paprika-Mixverpackung? Die von Europa an Verpackungsetiketten gestellten Anforderungen erinnern an einen undurchsichtigen Wald. GS1 und Frug I Com (GroentenFruit Huis) vertieften sich gemeinsam in diese Materie und stellten eine Übersicht der geltenden Vorschriften zusammen. Primeur geht die Hauptpunkte für Verbraucherverpackungen, Handelsverpackungen und Verpackungen bearbeiteter und verarbeiteter AGF-Produkte der Reihe nach durch. Verbraucherverpackungen: Herkunftsland, Gewicht, Verpacker? Verbraucherverpackungen werden in drei Hauptkategorien eingeteilt: Verpackungen mit einem Produkt, Mixverpackungen und lose Produkte. Für jede dieser Gruppen gelten eigene Regeln. Allerdings gibt es auf einigen Gebieten Überschneidungen. So müssen etwa alle Etiketten in einer anerkannten europäischen Sprache verfasst sein. Eine Reihe von Ländern, darunter Belgien, Frankreich, die Niederlande und Deutschland haben die ergänzende Vorschrift, dass die Etiketten in einer offiziellen Sprache des Landes gedruckt sein müssen. Auch für die Schriftgröße auf den Etiketten gelten diese Vorschriften. Offene oder geschlossene Verpackung für Verbrauchereinheiten Innerhalb der Verpackungsgruppe mit einer Art Produkt wird unterschieden zwischen offenen und geschlossenen Verpackungen für Verbrauchereinheiten. Das zu erfüllende Kriterium, um zu den offenen Verpackungen gezählt zu werden, ist leicht: der Inhalt der Verpackung kann ohne Beschädigung der Verpackung verändert werden. Für diese Verpackungen gelten die

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geringsten Auflagen. Auf der offenen Verpackung für Verbrauchereinheiten braucht überhaupt keine Etiketteninformation zu stehen. Allerdings muss die Handelsverpackung die nötigen Auflagen erfüllen. Außerdem ist erforderlich, dass Informationen über Gewicht und Herkunftsland in der Nähe des Produkts auf dem Regal angezeigt werden. Auf geschlossene Verpackungen sind mehr Vorschriften anwendbar. Diese gelten für alle Verpackungen, in denen eine Produktgruppe zu finden ist. Es gibt jedoch eine Überschneidung zu den Verpackungen, in die verschiedene Produkte zusammen verpackt werden. Salatmischungen, mehrere Apfelsorten in einer Verpackung und die ‘Ampelpaprika’ fallen in die erste Gruppe: geschlossene Verpackung mit einer (Mono-)Produktsorte. Die Suppenpäckchen mit allen Zutaten für eine Suppe fallen beispielsweise unter die zweite Kategorie: geschlossene Verpackung mit mehreren Produkten. Geschlossene Mixverpackung Für beide Verpackungen ist vorgeschrieben, den Produktnamen auf dem Etikett zu

erwähnen. Vorschrift ist auch eine Identifizierung des Verpackers, entweder indem das Verpackungsunternehmen erwähnt wird, oder ein europäischer Einzelhändler, an den die Produkte geliefert werden. Im letzteren Fall wird angegeben: ‘Verpackt für’. Das Gewicht muss in Gramm oder Kilogramm angegeben werden. Wenn ein Produkt normalerweise in einer festen Anzahl verkauft wird, muss entweder deutlich erkennbar sein, wie viel Stück sich in der Verpackung befinden, oder die Anzahl muss auf dem Etikett angegeben werden. Wenn die Verpackung Zitrusfrüchte enthält, die mit einem Antischimmelmittel behandelt wurden, so muss auch das auf dem Etikett angegeben werden. Dies gilt auch, wenn Sellerie enthalten ist, dem einzigen Allergen in der AGF-Branche. Es gibt jedoch auch Unterschiede bei den Vorschriften für die Labels auf diesen geschlossenen Verpackungen. Beispielsweise gilt dies für das Herkunftsland. Auf einer Verpackung mit einem einzelnen Produkt ist das Herkunftsland vorgeschrieben. Abkürzungen von Ländernamen sind nicht gestattet. Für einen Paprikamix mit Produkt aus verschiedenen Ländern etwa gilt, dass alle Herkunftsländer angegeben werden müssen. Für die Verpackung mit unterschiedlichen Produkten gilt der Zusatz, dass dies als ‘Mix von Obst und Gemüse aus EU-Ländern’, ‘Mix von Obst und Gemüse aus Nicht-EU-Ländern’, ‘Mix von Obst und Gemüse aus EUund Nicht-EU-Ländern’ zusammengefasst werden darf. Lose Produkte Abschließend gibt es unverpackte oder lose Produkte, die in diese Kategorie fallen. Hier-


unter fallen auch die mit einer schützenden Verpackung umgebenen Produkte, etwa die stückweisen gesealten Gurken und Auberginen. Auch Salat in offenen Tüten fällt in diese Kategorie. Für diese Kategorie gelten dieselben Vorschriften wie für die offenen Verpackungen. Ein Labelling auf der Verpackung ist keine Pflicht, wird jedoch auf der Handelsverpackung vorgenommen. Außerdem muss auf dem Regal in der Nähe des Produkts das Herkunftsland angegeben sein.

Handelsverpackungen: Alles oder nichts? Bei den Handelsverpackungen wurden vier Kategorien definiert: Offener Karton mit Verbraucherverpackung, geschlossener Karton mit Verbraucherverpackung, Karton mit losen Produkten und Handelsverpackung, die gleichzeitig Verbraucherverpackung ist. Die offene Verpackung sieht keine gedruckte Information auf dem Karton vor, solange die Verbraucherverpackungen im Karton ein sichtbares Label haben. In anderen Fällen muss der Karton mit den vollständigen Informationen versehen sein, unter anderem zu Produktnamen, Herkunftsland und Gewicht.

Geschlossene und offene Verpackung Ein Händler, der sich für eine geschlossene Verpackung entscheidet, weiß von vornherein, woran er ist. Alle Informationen, die auf den Etiketten der Verbraucherverpackung zu finden sind, müssen auch auf der Handelsverpackung zu finden sein. Dies gilt auch für die Handelsverpackung mit losen Produkten und die Handelsverpackung, die zugleich eine Verbraucherverpackung ist. Für diese Verpackung gelten in vielen Fällen dieselben Normen wie für die Verbraucherverpackung. Das Herkunftsland muss angegeben werden, jedoch nicht als Abkürzung. Die Etiketten müssen in einer europäischen Sprache gedruckt werden. Für die Niederlande, Frankreich, Belgien und Deutschland gilt zusätzlich die Pflicht, dass die Etiketten in einer nationalen Sprache gedruckt sein müssen.

cker oder Exporteur angegeben sein. Für die Handels-/ Verbraucherverpackung kann die Information auch durch ein ‘Verpackt für’ ersetzt werden, wenn sie um den Namen eines anerkannten europäischen Einzelhändlers ergänzt wird. Die Handels-/ Verbraucherverpackung muss auch das Nettogewicht oder die Stückzahl des Produkts ausweisen, die die (Um-)Verpackung enthält. In letzterem Fall muss die Anzahl der Produkte in der Verpackung deutlich erkennbar sein. Für die geschlossene Verpackung und die En-gros-Verpackung gilt, dass die Sortierung des Produkts auf dem Label angegeben sein muss. Informationen über Allergene sind auf Handelsverpackungen nicht anwendbar – ebenso wenig wie die Angabe des Nährwerts oder die Verwendung von Wachs und anderen Zusätzen. Anders ist dies bei der Verwendung von Post-harvest-Mitteln. Bei Zitrusfrüchten muss beispielsweise auch auf der Handelsverpackung angegeben werden, welche Anti-Schimmel-Mittel nach der Ernte in einer Lage mit Wachs auf der Schale aufgebracht sind. Verarbeitete Produkte: ein Etikett voller Informationen Immer häufiger greifen die Verbraucher zu einem Convenience-Produkt im Regal. Für alle Verpackungen frisch geschnittener oder verarbeiteter Produkte gelten wieder eigene Etikettierungsvorschriften. Diese Kategorie lässt sich in drei Gruppen aufteilen. Zwei davon sind Verbraucherverpackungen, die dritte hat Bezug auf Handelsverpackungen für diese Produkte. Für letztere Kategorie sind die Vorschriften sehr einfach: die Verpackung muss alle Informationen enthalten, die auch auf der Verbraucherverpackung steht.

Tiefgekühlt, geschnitten, gekocht Bei den Verbraucherverpackungen wird zwischen drei verschiedenen Teilbereichen unterschieden: verarbeitete Produkte, verarbeitete Produkte (geschnitten) und verarbeitete Produkte (blanchiert, gekocht, fermentiert). In den meisten Fällen sind die Label-Vorschriften für diese Verbraucherverpackungen dieselben. Die eher technischen Vorschriften zur Schriftgröße sind hierfür ein Beispiel. Außerdem muss das Herkunftsland auf der Verpackung angegeben sein, da sonst von Irreführung die Rede sein könnte. Eine freiwillige Angabe des Ursprungslandes muss so erfolgen, dass sie nicht zu Verwirrung führt. Ein Beispiel: italienische Tomatensauce mit spanischen Tomaten. Auch die vollständige Adresse des Produzenten oder des Eigentümers der Handelsmarke muss angegeben werden. Wenn beide Parteien außerhalb der EU ansässig sind, reichen die Adressangaben des Importeurs aus.

Der Nettoinhalt der Packung muss bei flüssigen Produkten als Volumen und bei nicht flüssigen Produkten als Gewicht angegeben werden. Auch ein Haltbarkeitsdatum ist verbindlich, ebenso wie eine Zutatenliste, in der alle Zusätze enthalten sind. Dies bedeutet, dass alle Zusätze angegeben werden, mit spezifischem Namen oder der E-Nummer. Auch eventuelle Allergene finden auf dem Label Erwähnung, ebenso wie der Nährwert. Sollte das Produkt unter einer Schutzatmosphäre verpackt sein, so steht auch dies auf dem Etikett angegeben. (RM)  Quaedvlieg@groentenfruithuis.nl denengelse@frugicom.nl

Dennoch gibt es auch Unterschiede. So muss auf der geschlossenen Verpackung und der En-gros-Verpackung der Verpa-

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SPECIAL • Spargel

Zeitiges Frühjahr verdirbt den Frühmarkt für Spargel Über die Spargelsaison, die in den ersten Wochen des Jahres mit Spargel aus dem Gewächshaus startete, wurde schon viel gesagt und geschrieben. In mancher Hinsicht war der erste Teil der Saison einzigartig. Die Produktion des Frühanbaus war umfangreich und das Frühjahrswetter schob die Produktion an. Will Teeuwen von Teboza wirft einen Blick auf die ersten Wochen der Saison und zieht Lektionen für die Zukunft.

„R

ückblickend ist einiges passiert,“ beginnt der Limburger Spargelanbauer und -händler. „In den vergangenen Jahren hat sich der Frühanbau ausgeweitet: Gewächshausanbau, Treibhausanbau, aufblasbare Tunnel und Minitunnel. Für sich gesehen ist das noch nicht so spannend, aber wir haben frühzeitig in der Saison

Lohnkosten schränken Exportchancen ein Der Spargelanbau ist im wesentlichen von manueller Arbeit abhängig. Die steigenden Lohnkosten und die Verfügbarkeit von Erntemitarbeitern kann in der Zukunft zu einem Problem für die Anbauer werden. „Jedes Jahr steigen die Lohnkosten, und dann fragt man sich natürlich, wie lange das noch gut gehen kann,“ sagt Will Teeuwen von Teboza. Auch die Arbeitszeit-Regelungen bereiten den Anbauern viel Arbeit. „Wir haben eine eigene Abteilung für die Organisation von Mitarbeitern, aber die arbeiten unter schwerem Druck, um alles gut zu regeln,“ sagt Will. „Die strengen Regelungen sind gut, denn beim Personal muss alles gut klappen. Dank der

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strengen Regelungen wird die Spreu vom Weizen geschieden. Wenn es zu einfach ist, ist es auch nicht gut.“ Die Kehrseite ist jedoch, dass die Niederlande mittlerweile das am teuersten produzierende Land in Europa ist, was der Konkurrenzposition nicht dienlich ist. Auf dem niederländischen Markt spielt das keine Rolle, aber für den Export ist das schon ein Faktor. Trotz der Lohnsteigerungen beispielsweise in Deutschland ist der niederländische Spargel auf diesem Markt noch immer teuer. Die Niederlande bauen mittlerweile auf fast 4.000 Hektar Spargel an, und der Er-

trag pro Hektar nimmt zu. Dies verlangt nach einem steigenden Verbrauch oder Export. „In Deutschland hat es auch starke Erweiterungen der Fläche gegeben, und das Land ist einigermaßen selbstversorgend,“ sagt Will. „Ich glaube nicht, dass wir die Illusion haben sollten, dass dies ein großer Markt für uns ist – es sei denn, wir könnten billiger produzieren.“ Interessantere Märkte sind beispielsweise Skandinavien, die Schweiz, Frankreich, Italien und Osteuropa, obwohl der Verbrauch dort noch nicht sehr hoch ist. Auch in Asien nimmt die Nachfrage nach Spargel zu, aber dort besteht die Konkurrenz aus lateinamerikanischer Ware.


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Neues Label soll Limburg und Spargel bekannt machen Anfang April führten Teboza und die Veiling Zon ein neues Label für Spargel aus Limburg ein. Die beste Qualität des weißen Goldes der Provinz wird unter dem Label ‘Limburgse Asperges’ auf den Markt gebracht. „Limburg ist das größte Anbaugebiet in den Niederlanden, und wir wollen mit dem Label die Region und das Produkt fördern,“ sagt Will Teeuwen von Teboza. „Zusammen mit der Veiling Zon wollen wir den Spargel auf diese Weise breiter aufstellen.“ Die Promotion besteht unter anderem aus einem Logo, bedruckten Lieferwagen, speziellen Abdeckfolien und Inlays, die die Marke bekannt machen sollen. In erster Linie ist das Label für den niederländischen Markt bestimmt, aber Will schließt nicht aus, dass das Label eine europäische Fortsetzung erfährt. Anbauer aus der ganzen Provinz können sich bei ‘Limburgse Asperge’ anschließen. auch Frühlingswetter gehabt.“ Vor allem aufgrund des Frühlingswetters steckte der Spargel schon frühzeitig in der Saison den Kopf aus dem Boden, der Markt hatte daher in diesem Zeitraum zu viel Volumen zu verarbeiten. NIEDRIGER PREIS GUT FÜR DEN VERBRAUCH „Wir haben im Januar mit dem Gewächshausspargel begonnen, zu der Zeit hatten

wir die Preise gut oberhalb von zehn Euro,“ sagt Will. „Im Vergleich mit den vorangegangenen Jahren sind das normale Preise.“ Durch das Zusammenspiel einer größeren Produktion und eines zeitigen Frühjahrs nahm das Spargelangebot jedoch rasch zu. In den ersten Wochen wurde der Spargel über die speziellen Kanäle abgesetzt, also abseits des Einzelhandels. Dieser Kanal hat jedoch eine begrenzte Aufnahmefähigkeit, und die niederländischen Supermärkte

beginnen die Saison in der 12. Kalenderwoche. „Das Volumen war etwas zu hoch, um über den Spezialkanal vernünftig auf den Markt gebracht zu werden. Für jene Anbauer, die nur frühen Spargel haben, war das ein schlechtes Jahr. Sechs bis sieben Euro pro Kilo sind einfach zu wenig.“ In der 1. Aprilwoche blieb die Einfuhr hoch, mit einem Volumen, das dem in den Spitzenwochen 17 und 18 zur Ehre gereichen

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SPECIAL • Spargel

halb investierten die Anbauer in Frühspargel. In diesen Wochen konnte eine schöne Rendite erzielt werden. In den vergangenen zwei Jahren lagen die Preise in der 14. und 15. Kalenderwoche noch weit oberhalb von zehn Euro, unterstreicht Will. 2015 wurde in der 15. Woche noch zu Preisen von 16 Euro für die AA verkauft. „Wenn man das mit den darauffolgenden Wochen vergleicht, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Dann kann man als Anbauer eigentlich nur einen Schluss ziehen, nämlich den, früh zu sein. In der zweiten Hälfte der Saison laufen die Preise schnell zurück.“

würde. „Volumenbezogen hatten wir etwa drei Wochen Vorsprung, was größtenteils durch das warme Wetter zu erklären ist,“ verdeutlicht Will. „Offiziell hatte die Saison noch nicht begonnen.“ Die niedrigen Preise haben vielleicht auch einen positiven Effekt auf den Absatz. Bedenkt man, dass die Preise in der Frühsaison nicht so hoch lagen, haben die Verbraucher eine niedrigere Schwelle beim Kauf von Spargel. „Wenn die Verbraucher nicht durch einen hohen Preis

abgeschreckt werden, kann das zu einem vermehrten Spargelkonsum führen. Mit diesen Volumina haben die Verbraucher einen attraktiven Preis.“

EINZELHANDELSSAISON FRÜHER BEGINNEN In den vorangegangenen Jahren war das allerdings anders. In den letzten grob sieben Jahren begann die Spargelsaison mit haushohen Preisen. Unter anderem des-

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Viele Anbauer kamen zu diesem Schluss und investierten in den Frühanbau. Es war laut Will vorherzusehen, dass einmal ein schlechtes Jahr kommen würde. „Es gibt gute Zeiten und es gibt schlechte Zeiten. In vergangenen Jahren haben wir mit dem Wetter auch einfach viel Glück gehabt.“ Für die großen Volumina an Spargel braucht es den Einzelhandel als Absatzkanal. Nur auf diese Weise können schnell große Volumina auf dem Markt untergebracht werden. Bei einem Preis oberhalb von zehn Euro wie in den vergangenen Jahren kommt der Einzelhandel allerdings nicht mehr mit. Mittlerweile wird mit den Supermärkten

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verhandelt, um den Beginn der Einzelhandelssaison um eine Woche vorzuziehen, auf die elfte statt die zwölfte Woche.

STABILE PREISE Bei den Spargelanbauern wird über die Investitionen in den Frühanbau nachgedacht. „Mancher Anbauer fragt sich, ob die Investition noch lohnt,“ bemerkt Will. Spargel ist jedoch eine mehrjährige Pflanze. Man muss demnach längerfristig vor-

gehen, sonst läuft man hinter den Fakten her.“ Teboza rät Anbauern jedoch, gut nachzudenken und die Produktion gut über die Saison zu verteilen. „Als Spargelanbauer wollen wir ab der 3. oder 4. bis einschließlich der 25. Woche Angebot bereithalten. Das erwarten auch die Kunden von uns, weshalb wir versuchen, Spargel so lange wie möglich anzubieten. Der Preis ist für die Kunden dann zweitrangig und hat wenig Einfluss.“

„Ich gehe nicht davon aus, dass die Preise zum Ende der Saison hin nachgeben werden,“ prophezeit Will. Eine Saison mit einem stabilen Preis ist schließlich für jeden das beste. „Im vergangenen Jahr begannen wir sehr hoch und endeten extrem niedrig. Ein stabiler Preis ist sowohl für den Anbauer, den Einzelhändler als auch den Verbraucher besser. Davon hat jeder was.“ (RM)  w.teeuwen@teboza.nl

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Angesagter Spargel spricht junge Belgier an Wenngleich die Fläche mit jedem Jahr nur ein wenig zunimmt, so ist das Wachstum längerfristig doch beachtlich. Das ist das Wesentliche bei der belgischen Spargelfläche. Mit einer Jahr für Jahr zunehmenden Fläche wächst die Produktion. Zum einen erklärt sich das durch einen frühen Start der Saison, andererseits wird Spargel wieder zu einer angesagten Gemüsesorte und das Interesse für das weiße Gold nimmt unter Jugendlichen zu.

D

ie nationale Fläche lässt jährlich eine Zunahme erkennen. In einem Zeitraum von fünf Jahren sind etwa 100 Hektar hinzugekommen. In der jetzigen Saison zeigt sich das Wachstum vor allem bei der BelOrta-Versteigerung, deren Fläche um einige Prozente zugenommen hat. „BelOrta ist die größte Versteigerung für Spargel,“ sagt Katrien De Backer von Lava. „Jahr für Jahr kommt es dort zu einer leichten Flächenzunahme.“ Insgesamt werden die belgischen Versteigerungen in diesem Jahr Spargel von etwa 500 Hektar vermarkten. ZUNAHME DER FLÄCHE „Spargel ist noch ein echtes Frühgemüse,“ fährt Katrien fort. „Die Verbraucher ersehnen den Beginn der Saison.“ Die Anbauer investieren, um schon frühzeitig in der Sai-

son Produkt zur Verfügung zu haben. „Die letzten Jahre war das Frühjahr kalt und Ostern lag früh. Dann wollen die Anbauer den Spargel früh anbieten können. Deshalb investieren sie in Treibhausanbau und Tunnel.“ Den ersten Schritt macht der Gewächshausspargel im Februar. Im März und April folgt der geschützte Anbau. „In dieser Saison war aufgrund einer lichtreichen Saison alles früher auf dem Markt. Normalerweise kommt der erste Freilandspargel Mitte April auf den Markt, während er in diesem Jahr bereits Ende März die Köpfe heraussteckte.“ „In diesem Jahr hat die Fläche mit geschütztem Anbau und unter Tunneln im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen,“ sagt Katrien. Dies erklärt sich durch die guten Prei-

sen, die in den letzten Jahren frühzeitig in der Saison erzielt wurden. Deshalb wollen immer mehr Anbauer früh am Markt sein. Das Ende der Saison wird nicht angetastet, das ist festgelegt auf Ende Juni, genauer auf den 24. Juni, zu Johanni. „Die Pflanzen brauchen eine gewisse Ruheperiode, sonst haben die Anbauer im darauffolgenden Jahr Einbußen bei Qualität und Sortierung,“ erklärt Katrien die definitive Deadline der Saison.

GUTER PRODUKTIONSSTART Katrien illustriert dies mit Zahlen aus der 11. Kalenderwoche. Zu der Zeit gelangten bei den belgischen Versteigerungen 25 Tonnen mehr vor die Versteigerungsuhr als in derselben Woche des Vorjahrs. Das schöne Wetter begünstigte die Produktion der Spargelanbauer, aber der Verbrauch musste noch in Gang kommen. „Dadurch lagen die Preise etwas niedriger als in den Jahren zuvor,“ erklärt Katrien. „Ostern ist in Belgien ein Meilenstein, von da an muss Spargel auf der Speisekarte stehen. Da es nun in diesem Jahr spät in die Saison fällt, kamen die teureren Preise im März nicht zustande.“ AGF Primeur 3 • Asperges • 2017

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SPECIAL • Spargel

Trotz Betonung der Frühsaison liegt die Produktionsspitze noch immer im Mai. Traditionell beläuft sich das Angebot in der 14. und 15. Woche auf 100 Tonnen pro Woche. In den darauffolgenden zwei Wochen steigt das Angebot auf 150 bis 200 Tonnen. Die Spitzenwochen liegen im Mai, wenn sich das Angebot zwischen 250 und 250 Tonnen pro Woche bewegt. „Ein Spitzenangebot spornt auch einen Spitzenverbrauch an. Dank diverser Feiertage und während der Kommunionsperiode darf Spargel bei angenehmem Frühlingswetter auf dem Menü nicht fehlen.“ Ab der 22. Woche setzt bei der Produktion dann ein Abwärtstrend ein, sie beläuft sich dann auf 50 bis 100 Tonnen pro Woche vor dem Ende der Saison in den Wochen 24 und 25.

ANGESAGTES GEMÜSE Insbesondere der weiße Spargel gibt auf dem Markt den Ton an. Etwa 95 Prozent der Flandria-Produktion besteht aus weißem Spargel. Die restlichen fünf Prozent entfallen auf grünen Spargel. „Dessen 'Präsenz' ist sehr anmutig, und der grüne Spargel schmeckt etwas süßer als der weiße.“ „Wir nehmen eine Zunahme des Interesses an Spargel wahr,“ sagt Katrien. „Nicht nur bei Älteren, sondern auch unter Jugend-

lichen nimmt der Verbrauch zu. Es ist ein angesagtes Gemüse.“ Dieses zunehmende Interesse lässt sich unter anderem auf die diversen Zubereitungsarten des Spargels in Gerichten zurückführen. Traditionell wird Spargel auf flämische Art mit Schinken und einem Ei serviert. Das 'weiße Gold' wird jedoch auch immer häufiger bei der Zubereitung im Wok und beim Rühren in der Pfanne verwendet. „Das spricht die jüngere Generation an,“ so Katrien. Sie gibt hierzu einen Rezepttipp: „Gesundes Fast food: man brate dünne, schräge Scheiben Spargel kurz in Olivenöl an, füge Pfeffer und Salz hinzu, koche Pasta, brate eine Scampi, vermenge alles und gebe einen Schuss Sahne hinzu. So kommt der reine Spargelgeschmack durch.“ Der Trend ist unter anderem dem Angebot an geschälten Spargel zu verdanken. Obwohl dieser nicht vor die Versteigerungsuhr kommt, gibt es ein zunehmendes Angebot der geschälten Variante. Der Markt für jenen Spargel, der dennoch verhandelt wird, umfasst zwei praktisch gleich große Teile. Die Hälfte ist verpackt, in der Regel in Schalen à 500 Gramm (in kleinerer Anzahl, die traditionellen Bündel) mit 8 St. per Kiste. Der Rest wird lose in Boxen à 5 Kilo verkauft. „Der verpackte Spargel bleibt

vor allem auf dem heimischen Markt. Es geht dabei um etwa 90 Prozent. Der lose Spargel wird insbesondere vom Gaststättengewerbe gekauft oder exportiert.“ Die Restaurants haben eine Vorliebe für die Größe +22. Supermärkte haben lieber die Größe +16 im Regal liegen.

Der Export ist für belgische Händler in jedem Saisonabschnitt attraktiv, sofern die Uhrpreise konkurrenzfähig sind. Vor allem Deutschland und Frankreich sind Märkte, die Spargel abnehmen. „Der französische Markt kennt vor allem den grünen Spargel, aber es gibt auch einen Markt für den weißen und den blauen Spargel.“ Hiermit meint Katrin den weißen Spargel, der gerade eben 'das Licht gesehen' hat, wodurch sich der Kopf bläulich rosa verfärbt. „Zusammenfassend ist es ein „echtes“ Saisongemüse, man sollte es also dann genießen, wenn es verfügbar ist. Es ist kalorienarm, reich an Vitaminen, äußerst gesund und lecker.“ (RM)  katrien.debacker@lava.be

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SPECIAL • Spargel

Pop-up store im Zeichen des Spargels

Spargeleis, Spargelkroketten und Spargelkuchen und Spargelkuchen

Trotz aller Bemühungen, Spargel beim Verbraucher attraktiver zu machen, wird das Frühjahrsgemüse noch immer von Wenigen konsumiert. Hinzu kommt, dass die großen Flüsse in den Niederlanden traditionell eine natürliche Grenze beim Anteil des Verbrauchs bilden. Forschungsergebnisse deuten an, dass fast dreißig Prozent der Niederländer mindestens einmal pro Jahr Spargel kauft. Der Marktführer ZON fruit & vegetables versucht bereits seit Jahren, Spargel beim Verbraucher bekannter zu machen und zielt dabei vor allem auf die Bewohner der großen Städte. Nach dem Foodtruck des vergangenen Jahres eröffnete das Limburger Unternehmen in diesem Jahr einen Pop-up-Laden im Zentrum von Den Bosch.

D

er unterschiedliche Spargelverbrauch, bei dem die Provinzen südlich der großen Flüsse größere Mengen des Frühjahrs-

gemüses konsumieren als jene nördlich der Flüsse, hat Tradition. Wahrscheinliche Gründe für diese Unterschiede sind der in der Vergangenheit geringere Spargelanbau nördlich der Flüsse sowie die fehlende Kühlung während des Transports und bei den Ve r k a u f s s t e l l e n . Obwohl hinsichtlich dieser Punkte Ve r b e s s e r u n g e n erkennbar sind, bleiben die Flüsse eine hartnäckige Trennlinie. Diese Kluft muss durch WWW.L I M G ROUP.EU Kampagnen überbrückt werden.

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POP-UP STORE „Wir denken kommerziell, demnach wollen wir sehr gerne viel Spargel verkaufen,“ sagt Jos. „Dazu muss der Verbraucher allerdings wissen, was Spargel ist, und er muss eine Neigung haben, ihn zu kaufen.“ Forschungsergebnisse zeigen, dass zwischen 27 und 28 Prozent der Niederländer mindestens einmal pro Jahr Spargel kaufen. Obwohl dies eine Minderheit ist, ist auch die Anzahl der Wiederholungskäufe gering. Im Schnitt kauft diese Gruppe 2,8 Mal pro Jahr das weiße Gemüse. Den Angaben des Spargelzentrums zufolge bewegt sich der Verbrauch durchschnittlich bei 800 Gramm pro Kopf der Bevölkerung. In Deutschland ist der Verbrauch doppelt so hoch. Es gibt also Arbeit. „Im letzten Jahr hatten wir eine Aktion, bei der wir mit einem Foodtruck von Limburg nach Amsterdam gefahren sind. Ziel war hierbei die Schaffung von mehr Bekanntheit, was ausgezeichnet gelang.“ In diesem Jahr eröffnete ZON in Den Bosch, der Hauptstadt von Brabant, einen Popup store, der nur im Zeichen des ‘weißen Goldes’ steht. „Wenn man bedenkt, wie viel Aufmerksamkeit wir schon von RTL4, De Volkskrant und Het Parool bekommen haben, dann sollte es auch in diesem Jahr wieder gelingen, viel Werbung zu erzeugen. Darüber sind wir sehr froh.“ ZON will den Spargel bewusst ganz allgemein als solchen bewerben. „Das wird dazu führen, dass wir mehr Spargel verkaufen. Wäre man engs-


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tirnig, könnte man sagen, dass auch unser Konkurrent davon profitiert, aber es ist im Interesse des Spargels in den Niederlanden, dass der Verbrauch steigt. Wir sind Marktführer bei Spargel und meinen daher auch, dass das unsere Aufgabe ist.“ AUSFLÜGLER AUS DER RANDSTAD Das zeitweilige Geschäft befindet sich in der Innenstadt von Den Bosch, in der Visstraat. Doch warum in der Hauptstadt von Brabant? Der Spargelverbrauch könnte doch gerade bei den Bewohnern der Randstad noch deutlich zunehmen.

„Mit diesem Laden wenden wir uns auch an den Verbraucher aus der Randstad. Bei der Entscheidung für Den Bosch spielten mehrere Dinge eine Rolle,“ sagt Jos und zählt folgende auf: „Wir konnten dort im Herzen der Innenstadt und mitten im Geschäftszentrum einen geeigneten Laden zu einem attraktiven Preis mieten. Auch logistisch liegt der Laden günstig. Die echte Randstad ist bezüglich der Anfuhr von frischem Spargel aus Limburg schwieriger erreichbar. „Außerdem ist Den Bosch der Ort schlecht-

hin, den Menschen aus der Randstad aufsuchen, um für einen Tag zu shoppen.“

Die Besucher in den ersten Wochen nach Ladeneröffnung machen deutlich, dass die Randstad-Bewohner wissen, wo die Stadt in Brabant liegt. „Die Reaktionen der Kunden zeigen deutlich, dass viele Menschen aus der Randstad darunter sind,“ sagt Jos. „Das ist natürlich typischerweise ein Laden, in dem man mit den Menschen spricht.“ Dieser Kontakt mit dem Verbraucher war ein wichtiges Argument, um den Laden zu eröffnen.

„Die Menschen schauen sich wirklich um, sie wollen inspiriert werden und selber ausprobieren. Wir möchten natürlich, dass der Verbraucher über die Möglichkeiten Bescheid weiß.“ Das bei einem Großteil der Verbraucher vorherrschende Bild vom Spargel als problematisches Gemüse muss sich verändern. Mittlerweile können Sie ganz einfach geschälten Spargel kaufen, der sich für die schnelle Küche sehr gut eignet. Wenn man geschälten Spargel fünf Minuten im Wok erhitzt, bekommt man ein

herrliches Mahl auf den Tisch. Diese Art der Inspiration wollen wir den Besuchern mitgeben.“ Das Sortiment des Ladens besteht daher auch aus einem breiten, fast bizarren Spargel-Angebot, etwa Spargeleis, Spargelsmoothies, Spargelkroketten, Spargelkuchen und Spargelklößchen. „Man könnte immer so weitermachen. Das ist auch kein vorherrschendes Produkt, sondern unterstützend gedacht, deshalb eignet es sich für eine Reihe von Anwendungen.“ Am 24. Juni schließt der Pop-up-Laden seine Türen – am gleichen Tag wie dem Ende der Spargelsaison und dem Tag des Schutzheiligen der Spargelstecher: Sankt Johannes. „Die meisten Anbauer beenden dann die Saison. Der Spargel ist eine mehrjährige Pflanze und braucht ausreichend Zeit, um für die kommende Saison neue Kräfte zu sammeln.“ (RM)  jos.caubo@royalzon.com

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SPECIAL • Spargel

Platz für niederländischen Spargel auf dem deutschen Markt In diesem Jahr begann die Spargelsaison früh. Dank des milden Wetters war nicht nur der Gewächshaus-Spargel zeitig auf dem Markt, auch das Angebot aus Minitunneln nahm zu. Das demnach von einigen Händlern gezeichnete Bild der Marktstörung wird von Sjraar Hulsman von The Greenery differenzierter gesehen. Der Markt nimmt den Spargel in der Regel gut auf, und es gibt ein zunehmendes Interesse an dem Frühjahrsgemüse. Sjraar zufolge befanden sich die Preise für Spargel aus Mini-Tunneln auf einem normalen Niveau, passend zu den angebotenen Volumina. Durch das ungewöhnlich warme Wetter Mitte März war der Beginn um drei Wochen vorgezogen. Im vergangenen Jahr waren die Preise deutlich höher. Er

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weist auf zwei Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen. Zum einen fiel Ostern im vergangenen Jahr früh, zum anderen gab es seinerzeit auf dem Markt wenig oder gar keine Ware aus den Tunneln. „Dies führte seinerzeit zu einem Mangel auf dem Markt, wodurch die Preise stark anstiegen. Die

Kehrseite ist, dass Gewächshaus-Spargelanbauer jetzt ein schlechtes Jahr erleben.“

WENIGER IMPORTSPARGEL In den Niederlanden hat die Fläche in den vergangenen Jahren von rund 2.500 Hektar auf 3.800 Hektar zugenommen. „Auf dem Markt gibt es ausreichend Platz für ein größeres Spargelvolumen,“ sagt Sjraar. „Uns fällt auf, dass der Anteil an Importspargel geringer wird, dass der Verbrauch in den Niederlanden zunimmt und die niederländische Qualität auch in Deutschland und Frankreich geschätzt wird.“ Daher gibt es an drei Fronten Platz für mehr Spargel. „Wir müssen allerdings dafür sorgen, dass beim Angebot keine Spitzen entstehen.“ Der Spargelanbau steht unter anderem in Peru und in Griechenland unter Druck, die Fläche geht zurück. Das müsste für die niederländische Produktion zu Beginn der Saison mehr Platz bieten. Die meisten Investitionen werden daher auch beim Frühspargel getätigt.

PLATZ IN DEUTSCHLAND Die bessere Verteilung ist günstig für die Händler, aber auch für die Anbauer, die die Arbeit gleichmäßiger über die Saison verteilen können. „Uns gehören vor allem große Anbauer an. Es fällt auf, dass in frühe Sorten mit Minitunneln sowie in späte Sorten unter Spargelfolie schwarz/weiß investiert wird,“ fährt er fort. Für viele Verbraucher fällt die Spargelsaison zwischen Ostern und Pfingsten. Das späte Osterfest in diesem Jahr ist von Vorteil, meint Sjraar.


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Nachdem die Folie über die Steige gezogen wurde, wird diese angehoben und in die Folie gedrückt, so dass sich die ausgestanzten Ecken über die Steigenecken schieben und verkeilen. Anschließend wird die Steige wieder abgelassen und aus der Anlage transportiert.

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„Nach Pfingsten fällt ein Einbruch auf dem Markt auf, auch Promotion läuft dann nicht mehr so gut. Daher ist es gut, wenn wir das Volumen jetzt haben.“

Um das Angebot noch besser einschätzen zu können, haben die Anbauer von The Greenery die Betten mit Temperaturmessgeräten ausgestattet. Aufgrund dieser Daten kann eine bessere Einschätzung der Ernte vorgenommen werden. „Das Ausmaß der Ernte war bislang schwer einzuschätzen, jetzt können wir Spitzen besser vorhersehen. Das kommende Wetter ist der Unsicherheitsfaktor. Wettervorhersagen liegen noch immer regelmäßig daneben.“

Das Spargelangebot wird immer breiter. Zusätzlich zum traditionellen losen Spargel wurde schon vor Jahren der verpackte und geschälte Spargel eingeführt. Neueren Datums sind die Spargelpakete, die alle Zutaten für eine Mahlzeit enthalten, wie etwa Päckchen mit Sauce. „Da Spargel auf verschiedene Arten angeboten wird, steigt der Verbrauch. In den Niederlanden gehen die Pakete gut. In Deutschland sind die Pakete noch weniger bekannt, doch wir sehen auch dort, dass das Interesse an ihnen zunimmt. Wir merken aber auch, dass wir insbesondere junge Verbraucher weiterhin inspirieren müssen, mittels Tipps, erneuerten Rezepten und Promoti-

on.“ Trotz des breiten deutschen Anbaus ist auf dem Markt Platz für niederländischen Spargel. „Die Qualität des Exports ist gut und kann sich im Vergleich mit der lokalen Produktion sehen lassen,“ erklärt Sjraar. „Außerdem ist die Spargelbranche in den Niederlanden gut organisiert, man kann auch große Mengen an einem Ort kaufen.“ Die gute Organisation der Branche macht sich auch auf dem einheimischen Markt bemerkbar. Aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen bei der Spargel-Promotion wächst der Markt. (RM) 

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Kaufmännischer Direktor Jan-Willem Kaslander (Total Produce B.V.):

“Die Botschaft gehört auf die Bühne” Beim Obstimporteur Total Produce B.V. bestimmt die Rotterdamer Mentalität 'nicht quatschen, sondern anpacken' das Handeln. Aber der Übersee-Obstimporteur tritt jetzt auch an die Öffentlichkeit und verkündet den großen Mehrwert von Total Produce als Partner, nach den Aussagen des in diesem Jahr angetretenen kaufmännischen Direktors Jan-Willem Kaslander, der aus der Tiefkühlbranche stammt. Welchen Hintergrund haben Sie? Ich habe in den vergangenen achteinhalb Jahren als kaufmännischer Direktor bei Ardo gearbeitet, einem großen Private-label- und Markenproduzenten für tiefgefrorenes Gemüse, Obst und Gewürze, der als wichtiger Lieferant im Tiefkühlhandel für alle großen Einzelhändler, FoodserviceLieferanten und industrielle Kunden fungiert. Mein Verantwortungsgebiet waren anfangs die Niederlande, seit 2014 war ich für die Beneluxländer zuständig. Zuvor war ich Sales- und Marketingdirektor der damals zu Nestlé gehörenden Maître Paul. Hat sie die Tiefkühlbranche nicht mehr gereizt? Ich habe immer Spaß an meiner Arbeit gehabt, aber ein neuer Impuls in meiner Karriere war fällig. Das musste nicht in der Tiefkühlbranche sein. Andererseits könnte ich nicht einfach in jeder Branche arbeiten, sondern es muss eine Branche sein, zu der ich Berührungspunkte habe. So hatten wir

bei Ardo neben Gemüse und Gewürzen ein zunehmendes Volumen an Tiefkühlobst – wenn auch nicht die Volumina, die hier hereinkommen. Aber Obst hat mein Interesse schon geweckt. Obst ist ein fantastisches Produktionssegment, und dabei spielt Rotterdam natürlich eine sehr wichtige Rolle beim Re-Export aus allen weltweiten Produktionsgebieten. Als man wegen dieser Funktion an mich herantrat, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Total Produce B.V. gehört zu den größten Obstimporteuren Europas und handhabt bei seinen Produkten das höchste Qualitätsniveau, einhergehend mit der richtigen Produkt- und Marktkenntnis. Für mich war das die Herausforderung, nach der ich suchte. Gibt es viele Unterschiede im Vergleich zur Tiefkühlbranche? Sicher, in der Tiefkühlbranche wird zunächst einmal auf der Basis langfristiger Terminabsprachen gearbeitet. Der Opportunismus des AGF-Handels erstaunt

mich immer wieder. Der Tageshandel spielt noch eine wichtige Rolle, und es gibt viele Glieder in der Kette. Nach unserer Einschätzung wird sich das früher oder später ändern. Außerdem erstaunt mich, dass es in aller Regel an Struktur mangelt. Meiner Einschätzung nach laufen viele Prozesse noch ähnlich ab wie vor Jahren, wohingegen sich die Kunden permanent entwickeln. Der Handel selber hat sich weniger verändert als die Welt um die AGF herum. In der Sparte für Frischgefrorenes ist man proaktiv innovativ und entwickelt Innovationen auf Kundenebene, welche den Verbrauchertrends entgegenkommen. Die Innovationen ziehen das bestehende Geschäft beim Umsatz mit sich und binden wiederum neue Käufer. Welchen Auftrag haben Sie erhalten? Total Produce hat bereits 2016 einen strategischen Plan ausgearbeitet, der bis 2020 und sogar weiter bis 2025 weist. Wir werden in den kommenden Jahren einen wahren Professionalisierungsschub durchführen, sowohl intern, als mit Sicherheit auch extern, bei dem Warengruppenmanagement, Transparenz, Innovationen und Wertschöpfung wichtige Pfeiler sein werden. Die Zeit der reinen Kartonschieberei ist für uns jedenfalls definitiv vorbei. Wir sind als Autorität im Übersee-Importhandel ein Wissenspool und müssen das auch AGF Primeur 4 • 2017

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Vision

mehr auf die Bühne bekommen. Beispielsweise wissen wir alles über Melonen. Dann kann ein Kunde auch erwarten, dass man ihn bei den eigenen Zukunftsvisionen und Trends mitnimmt.

An welche Innovationen denken Sie dann? Die sind möglich im Bereich von Konzepten und Verpackungen, aber auch auf Produktniveau aus dem Dreieck Anbauer – Total Produce – Saatzuchtbetrieb heraus. Innovationen sind vielleicht nicht einfach, aber möglich sind Sie auf jeden Fall. Das beweisen wir unter anderem mit unserer Mini-Wassermelone, die sich sehr gut ver-

kauft. Junge Verbraucher verlieren schnell ihr Interesse und wollen ständig überrascht werden. Um sie weiterhin zu erreichen, müssen wir ständig und immer schneller innovativ tätig sein. Glauben Sie an eigene Marken in der AGF-Branche? Ich halte mehr von der Entwicklung von Produkten und Konzepten mit Mehrwert. Damit will sich ein Einzelhändler dann auch profilieren. Ich glaube nicht, dass wir in dieser Branche die Einführung von Marken in sehr großem Maßstab sehen werden. Im Supermarkt ist Frische ein margenträchtiges Segment, das hält man dort lieber unter

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seinem Private label. Aber Marken wie Tommies und Tasty Tom beweisen doch, dass das möglich ist.

Richtet sich Ihre Strategie nur auf den Einzelhandel? Supermärkte sind in der Tat unser größter Verkaufskanal, und in unserer Strategie sind sie in der Tat ein wichtiger Schwerpunkt, wenn auch sicherlich nicht der einzige. Insbesondere in den nordischen Ländern, in Deutschland, Frankreich, den Beneluxländern sowie auf den Märkten Mittel- und Osteuropas sind wir auch bei den Großhandelsunternehmen stark vertreten. Unsere Kraft besteht auch darin,


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dass wir unser Produkt auf verschiedenen Kanälen absetzen können. Bei kontinuierlichem und stabilem Produktstrom braucht man mehrere Verkaufskanäle, um seine festen Programme gut erfüllen zu können. Mir fällt allerdings auf, dass im Gegensatz zu anderen Kategorien mehrere Schnittstellen aktiv sind. Ich glaube nicht, dass so viele Verbindungen bleiben werden. Der Preiskampf wird sicherlich anhalten, aber langfristig erwarte ich auch, dass mehr Programme abgesprochen werden. In Bezug auf die Transparenz zum Verbraucher hin wird dies eine wichtige Entwicklung sein.

Werden Sie sich für eine vorwärtsgerichtete oder eine rückwärtsgerichtete Integration entscheiden? Eine weitere rückwärtsgerichtete Integration ist fast nicht mehr möglich. Mit den meisten Anbauern arbeiten wir bereits jahrelang sehr eng zusammen. Wir sind ja in der Tat selber die Quelle. Wir bauen zwar meist nicht selber an, arbeiten jedoch bereits seit Jahrzehnten mit großen Produzenten zusammen. Der Umfang ist dabei für uns eine Vorbedingung. Ich sage immer: Elefanten tanzen mit Elefanten. Meist haben diese Parteien auch mehr Wissen und Kraft. Um Innovationen in großem Maßstab einzubringen, kann man eigentlich nicht mit kleinen Parteien arbeiten. Daher befassen wir uns mit einer vorwärtsgerichteten Kettenentwicklung hin zu den Endverkäufern.

Meinen Sie nicht, dass das Entstehen neuer Märkte (Asien) die Verfügbarkeit von Produkten einschränkt? Wie stellen Sie sich darauf ein? Das sind Entwicklungen, die jeden betreffen. Da wir jedoch weltweit sourcen, sehe ich keine unmittelbare Einschränkung bei der Verfügbarkeit von Produkten. Aus China importieren wir schon jahrelang ein großes Sortiment an Knoblauch und Ingwer. Beim Export nach Asien erkenne ich derzeit nicht, dass uns eine wichtige Rolle beschieden ist. In der Nähe gibt es für uns noch sehr viele interessante Möglichkeiten. Wo liegen die größten Probleme? Währungskurse, Wetterbedingungen, pflanzenschutzrechtliche Bestimmungen? Pflanzenschutzrechtliche Themen wie kürzlich bei der afrikanischen Fruchtmotte in Bezug auf Zitrusfrüchte können schwere Folgen haben, ich sehe sie jedoch eher als eine Herausforderung für die gesamte Branche. Das gilt auch für die Wetterbedingungen und die Währungskurse. Solange jeder auf dem Spielfeld gleichgestellt ist, gibt es für jedes Problem eine Lösung. Unsere Herausforderung sehe ich darin, unsere Botschaft klar zu vermitteln. Total Produce hat bezüglich seines Könnens sein Licht immer grundlos unter den Scheffel gestellt. Wir haben so viel Wertschöpfung, und das werden wir von jetzt an auch sagen. Wir blicken in der Kette nach vorne und werden

das Warengruppenmanagement der Kunden ‘maßgeschneidert’ erledigen. Das muss unser Team von erfahrenen und jungen Mitarbeitern tun, und meine Aufgabe ist es, das organisiert verlaufen zu lassen.

Wie stellen Sie sich auf Entwicklungen wie e-commerce ein? Die Einschätzungen über das Potenzial der Online-Verkäufe gehen auseinander. Es ist jedoch klar, dass dort noch ein enormes Wachstumspotenzial besteht. AGF-Produkte haben hierbei ein zunehmendes Gewicht. Das ist positiv, weil es zeigt, dass Verbraucher ein derart großes Vertrauen in die Qualität von AGF-Produkten haben, dass sie sie auch unbesehen kaufen. Ich bin mir sicher, dass unsere Produkte in Zukunft mehr über Online-Kanäle verkauft werden, aber auch, dass das Produkterlebnis im Mittelpunkt bleiben wird. Was Online-Verkäufe betrifft, beteiligen wir uns schon jetzt an den Programmen von Einzelhändlern und beliefern auch bereits alleinige Online-Einzelhändler. Aber auch mit dem Aufkommen von beispielsweise Lunchboxes ergeben sich neue Chancen, um die Supply chain zu bestücken. >>

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Vision

2014 verpflichtete sich Total Produce dem IDH-Abkommen für einen 100% nachhaltigen Obstimport aus Afrika, Asien und Südamerika bis 2020. Halten Sie den Kurs? Sicher halten wir den Kurs. Hiermit betonen wir unser Interesse am Import von ehrlichen und nachhaltigen Produkten. Hierzu wurden verschiedene Projekte gestartet, um einen ausgewogenen Anbau mit minimaler Verwendung von chemischen Mitteln zu erreichen. Nachhaltigkeit ist einer unserer Schwerpunkte, was für die gesamte Branche gelten sollte. Warum nicht den zusätzlichen kleinen Schritt hin zu Fairtrade oder biologisch? Ehrlicher Handel muss nicht thematisiert werden. Die Kunden müssen davon ausgehen können, dass ehrlicher Handel bei ihren Lieferanten gewährleistet ist. Die Biobranche wird immer größer. Wir haben bereits ein begrenztes Volumen an Bioprodukten und werden dieses sicherlich ausweiten. Die Nachfrage unserer Kunden hiernach besteht. Planen Sie große Veränderungen in ihrem Sortiment? Weniger in der Breite, dafür allerdings in

der Tiefe. So erleben Exoten auch bei uns einen enormen Aufschwung und werden weiter wachsen. Ich bin allerdings erstaunt über die Menge der neu auf uns zukommenden Sorten, etwa bei Trauben. Ich frage mich, ob der Verbraucher das überhaupt versteht. Der will meiner Meinung nach ein leckeres und gesundes Produkt, was wir offensichtlich manchmal vergessen. Es geht um Geschmack und Qualität. Wenn sich bestimmte Sorten tatsächlich profilieren, müssen wir sie konzeptartig auf den Markt bringen. Am besten natürlich auf exklusiver Basis, wenn man die Volumina auch aufbringen kann. Die Total Produce Group ist an verschiedenen niederländischen Handelsunternehmen beteiligt. Hat das für Sie Synergie-Effekte? Ich beschäftige mich einzig und allein mit Total Produce BV, die auf die Vermarktung von Obst aus Übersee spezialisiert ist. Wenn sich Gelegenheiten ergeben, um mit anderen Töchtern der Total Produce Group gemeinsame Sache zu machen, werden wir uns das sicherlich anschauen.

in unseren Produktionsländern. In diesem Jahr bleibt beispielsweise die erste Anlieferung von Grapefruits zurück, wir haben jedoch ein reichliches Angebot an Trauben. Im allgemeinen sind die Aussichten derzeit gut, nachdem wir zuvor auch schon ein prima Jahr hatten. Im April ziehen wir zum Cool Port Rotterdam um, was uns auch wieder neue Möglichkeiten bietet. So werden wir unsere Logistik vollständig an Kloosterboer vergeben, werden unsere Verpackungsaktivitäten aber gerade beim Cool Port durchführen, damit wir in Hinblick auf unsere Kunden noch flexibler werden. Mit den Möglichkeiten zu Lande, zu Wasser und mit dem Zug bieten wir außerdem die kürzeste Strecke, etwa zu unseren skandinavischen und englischen Kunden. Frischer geht es für den Kunden nicht.“ (IH) 

Was erwarten Sie vom neuen Jahr? Wir sind wie immer abhängig vom Wetter

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Berrybrothers fokussiert auf rückstandsfreien Anbau von Roten Johannisbeeren

BerryBrothers: nachhaltiges BeerenoBst mit spitzenqualität Der Familienund Beerenobstbetrieb Berrybrothers hält den gesamten Prozess vom Anbau bis zur Lieferung an die Kunden in eigener Hand. Dabei arbeitet der Familienbetrieb kontinuierlich an der Verbesserung seiner Abläufe. Der Kundenwunsch steht dabei stets im Mittelpunkt. So wird in diesem Jahr ein neuer Produktionsstandort in Betrieb genommen, um die Qualität und Kontinuität zu verbessern, und der Betrieb verlegt sich weiter auf den rückstandsfreien Anbau von Roten Johannisbeeren. Die Familie van Zuilen steht schon seit 1980 am Ruder des Beerenobstbetriebs Berrybrothers. Mit großer Leidenschaft und viel Engagement baut die Familie verschiedene Arten von Beerenobst an. Derzeit umfasst die Berrybrothers-Anbaufläche 70 ha Rote Johannisbeeren, 40 ha Heidelbeeren, 10 ha Himbeeren und 3 ha Brombeeren. „Wir sind kontinuierlich mit neuen Entwicklungen beschäftigt, zum Beispiel in den Bereichen Nachhaltigkeit und Qualitätsverbesserung“, sagt Mitinhaber Nijs van Zuilen. „Dabei stehen die Wünsche der Kunden stets im Mittelpunkt: Sonderwünsche in den Bereichen Anbau, Lieferung oder Verpackung. Bei uns ist alles möglich, von 125-Gramm-Standardschalen bis zu Top Seal-Verpackungen.“ Qualität in eigener Hand Zur Verbesserung von Kontinuität und Qualität erwarb Berrybrothers im Vorjahr einen neuen, ca. 19 ha großen Produktionsstandort für die Erzeugung von Himbeeren und Heidelbeeren. In den vergangenen Monaten wurde der Standort für den Anbau vorbereitet. Qualität wird dabei großgeschrieben. „Im Himbeeranbau

nutzen wir an diesem Standort im Herbst Foliengewächshäuser. So sind wir weniger von den niederländischen Witterungsbedingungen abhängig und können die Qualität und Kontinuität besser gewährleisten“, berichtet van Zuilen. „Aus demselben Grund wollen wir 2020 auch im Heidelbeeranbau Überdachungen anwenden.“ Die Himbeeren, die an diesem neuen Standort angebaut werden, sind alle von der Sorte Kwanza und werden von Berrybrothers selbst gezogen. Die sechs Hektar Heidelbeeren, die angepflanzt werden, sind von der frühen Sorte Top-Shelf und der späten Sorte Cargo. Am neuen Standort werden ab 2018 auch Himbeeren in einem beheizten Gewächshaus angebaut. „Dadurch können wir ab Mitte Mai bis Anfang November frische Himbeeren liefern“, erklärt Nijs van Zuilen. Auch im Heidelbeeranbau kann Berrybrothers einen langen Lieferzeitraum garantieren. „Dank eines Produktionsstandortes in Portugal können wir von Juni bis Anfang November frische, qualitativ hochwertige Heidelbeeren liefern. Qualität steht bei uns übrigens immer an erster Stelle, alle Heidelbeeren werden zum Beispiel von Hand gepflückt.“ Nachhaltiger und rückstandsfreier Anbau Vor einigen Jahren hat Berrybrothers mit dem kundenspezifischen Anbau von Roten Johannisbeeren begonnen. „Wir reservieren dann eine Anlage für einen Kunden und können so ganz nach Kundenwunsch anbauen, zum Beispiel was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln betrifft. Die Erfahrungen, die wir damit gesammelt haben, möchten wir gerne weiter ausbauen. In den kommenden Jahren werden wir uns daher auch auf den Anbau von völlig rückstandsfreien Roten

Johannisbeeren konzentrieren“, sagt Nijs van Zuilen. Zudem bemüht sich Berrybrothers auch im Anbau von Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren kontinuierlich um eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. „Aber auch an anderen Fronten wird Nachhaltigkeit bei uns großgeschrieben“, sagt van Zuilen. „So haben wir an unserem neuen Standort die Möglichkeit zur Sammlung von Drainagewasser geschaffen, um das Drainagewasser nach der Desinfektion wiederverwerten zu können.“ Ausweitung der Kapazität Um auch in der Verarbeitung und Lagerung mit den Entwicklungen im Anbau mithalten zu können, wird Berrybrothers im August dieses Jahres mit der Errichtung einer neuen, 2500 m2 großen Halle am Hauptstandort in Roggel beginnen. „In dieser Halle werden unter anderem ein Sortierraum, eine Kantine und ein Kistenlager eingerichtet. Zudem werden Vorbereitungen für eine eventuelle Ausweitung der ULO-Lagerräume für die Lagerung von Roten Johannisbeeren und Heidelbeeren getroffen“, so Nijs van Zuilen. Möchten Sie erfahren, was Berrybrothers für Sie tun kann? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Berrybrothers BV Nijken 18, 6088 NR Roggel, Niederlande T: +31(0)475 49 6214 E: info@berrybrothers.nl W: www.berrybrothers.nl


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