Tauchlampentest

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Die

Watt lüge

Als Taucherlampen noch »Halogen« waren, orientierte man sich beim Lampenkauf an der Wattzahl. Was damals schon falsch war, führt im LED-Zeitalter zu noch mehr Verwirrung. Leider werden auch bei anderen Angaben Fehler gemacht – zum Nachteil der Kunden. Text: Alexander Kaßler

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Lampentest

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Fotos: Linke Seite: Daniel Nimmervoll – Fotolia · Rechte Seite: Hersteller

ach welchen Kriterien suchen Sie sich Ihre Tauchlampe aus? Farbe, Form, Gewicht? Wenn Sie wissen, wofür Sie sie einsetzen wollen, sollte es das Preisleistungsverhältnis und die Antwort auf die Frage »Wie viel Licht bekomme ich für mein Geld?« sein. Aber wie findet man das heraus, welcher Wert gibt Auskunft darüber, was eine Lampe wirklich kann? Hier beginnt die Verwirrung. Jahrelang galt die Wattzahl als das Maß der Dinge – je höher, umso heller, umso besser. Dabei ist das vollkommener Quatsch. Laut Definition gibt die Wattzahl lediglich an, wie viel Leistung ein Leuchtmittel aufnehmen kann. Was am anderen Ende dann herauskommt, ist einzig und allein vom Wirkungsgrad des Leuchtmittels und der gesamten Leuchtmittelkonstruktion abhängig. Einfach nachzuprüfen, wenn man mal zwei 100 Watt-Birnen (sie ruhe in Frieden) unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleicht. Selbst hier fällt der empfundene Output unterschiedlich aus. Gleiches gilt für einen anderen Vergleich, der hinkt: Findet sich in einem Datenblatt einer LED-Lampe die Zeile »Lichtleistung: 3 Watt-LED vergleichbar 85 Watt Halogen« wieder, sagt das lediglich, dass die kleine LED angeblich die gleiche Lichtleistung wie eine 85 Watt-Halogen-Birne hat. Nicht mehr und nicht weniger. Rückschlüsse auf die Lichtausbeute und Helligkeit lassen sich aus diesem Wert nicht ziehen. Um zu erfahren, was die Taucherlampen wirklich können, müssen daher andere Werte zu Rate gezogen werden. An erster Stelle steht hier die Lumenausbeute des Endproduktes. Es folgt der Wert Lumen pro Watt, der angibt, wie viel Licht(Strom) aus der aufgenommenen Leistung erzeugt wird. Bei dem man aber wachsam sein sollte: Je mehr Strom eine Lampe frisst, umso kürzer ist ihre Brenndauer. Dann folgen die Einheiten Lux – die Beleuchtungsstärke einer Fläche – und Candela – die Lichtstärkeverteilung. Nachdem man nun theoretisch weiß, worauf es ankommt, ist ja alles gut. Oder etwa nicht? Tatsächlich ha-

ben wir an diesem Punkt den Dschungel der Orientierungslosigkeit noch lange nicht verlassen. Schauen Sie sich mal im weltweiten Netz um, und stöbern Sie in den Datenblättern der Lampenhersteller. Hier und da tauchen Lumen und Lumen-Watt-Angaben auf, sind Luxwerte ausgewiesen. Aber genau diese Werte sind mit größter Vorsicht zu genießen. So werden bei den Lumen pro Watt Werte verwendet, die theoretisch möglich, praktisch aber nie erreichbar sind. Dann werden Angaben der LED-Produzenten übernommen, die – ist die LED erstmal in das Lampenkonstrukt verbaut – in unerreichbarer Ferne liegen. Und nicht zuletzt findet man Lux-Angaben, die zwar den Abstand zur Messfläche beinhalten, aber in keiner Weise darüber Aufschluss geben, bei welchem Abstrahlwinkel gemessen wurde. Dabei ergibt sich erst aus der kombinierten Winkel-Lux-Angabe ein aussagekräftiges Bild. Das ist wie mit einem Duschkopf. Stellt man ihn einstrahlig, so tritt enorm viel Wasser durch die kleine Öffnung aus. Allerdings wird man nur an einer einzigen Stelle nass. Kommt die gleiche Menge Wasser aus allen Öffnungen, so verteilt es sich breitflächiger. Übersetzt in die Tauchlampensprache können Sie den Luxwert – sofern er mit dem Abstrahlwinkel ausgewiesen ist – als Referenz heranziehen, wenn Sie sich zwischen einer Spotlampe (meist hoher Luxwert bei kleinem Abstrahlwinkel) oder einer Flutlichtlampe (meist geringer Luxwert bei größem Abstrahlwinkel) entscheiden wollen. Und leider gilt es auch hier wieder, den Achtungsfinger zu erheben, da es leider noch keinen verbindlichen Wert gibt, bis zu welchem man den Abstrahlwinkel genau definiert. Es gibt also vieles zu beachten und leider auch einige Lampenhersteller, die dieses Chaos für so manche Märchen missbrauchen. Uns liegen Testergebnisse verschiedener Lampenmodelle vor, die Erstaunliches zeigen. Zugegeben, der Test selbst kann nicht als völlig neutral angesehen werden, da er von einem Mitbewerber einiger Testkandidaten durchgeführt wurde. Aber auch wenn die Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind, so zeigen sie, dass bei den Angaben der Lumenwerte erhebliche Differenzen zwischen den ausgewiesenen und ermittelten Werten liegen. Woher kommen diese Abweichungen? Die Nachfrage ergab, dass einige Lampenbauer die Lumenangaben der LEDHersteller 1:1 übernommen hatten. So findet man im Datenblatt Angaben, die, wie bereits erwähnt, nur theoretisch erreichbar sind. Diese Werte berücksichtigen also nicht den Einfluss der nachträglich verbauten Linsen, Reflektoren und Steuerelektroniken – der Ele-

mente also, die die Lichtausbeute nachträglich erheblich schmälern (siehe Kasten Einflussfaktoren). Um zu testen, was dann tatsächlich an Licht zur Verfügung steht, sind allerdings teure Messverfahren, wie mit der Ulbrichtkugel nötig, die sich nur die wenigsten Hersteller leisten können oder wollen. Absichtliche Täuschung der Kunden oder einfach nur Unwissen – in Zukunft sollten und müssen die Angaben von Lumen & Co. transparent und auch nachvollziehbar sein. Wer nicht die Möglichkeit hat, seine eigenen Produkte einem genormten Test zu unterziehen, sollte so ehrlich sein und deutlich kennzeichnen, auf welcher Basis die angegebenen Werte beruhen. Und wie findet man nun die richtige Lampe? Auf alle Fälle nicht über das bloße Studium des Datenblattes – wie unsere Testergebnisse zeigen. Auch der Vergleichstest im Laden, bei dem man kurz mal die Lampe aufleuchten lässt, ist mit Vorsicht zu genießen. Einige Lampen haben die Eigenschaft, nur in den ersten Minuten die volle Lichtpower abzugeben, um sich im Dauerbetrieb dann auf eine niedrigere Leistungsstufe herunterzufahren. Für einen aussagekräftigen Vergleich bleibt also nur der Unterwasser-Praxistest. Unser Wunsch wäre, dass sich die wenigen Tauchlampenhersteller, die es auf dem deutschsprachigen Markt gibt, auf genormte Standards bei den Angaben der Kennwerte wie Abstrahlwinkel und Lumenermittlung einigen würden. Oder wenigstens ihren Kunden gegenüber mehr Transparenz bezüglich der Datenermittlung zeigen würden. p

Zu diesem Test: Die uns vorliegenden Ergebnisse stammen aus einer Testreihe der Firma »DeepSea Power & Light« aus den USA. Für diesen Test wurden mehr als ein Dutzend verschiedener Lampen gekauft und offiziell einem Lumentest in einer »Ulbrichtkugel« unterzogen. Im zweiten Testlauf wurden sie im Unterwasser-Test auf den Ausleuchtwinkel hin überprüft. Der dritte Punkt bezog sich auf die Prüfung des ausgestrahlten Farbspektrums. Inititator des Test war die Firma »Light & Motion«, die sich im Zuge dessen nun selbst eine Testanlage zugelegt hat und auch in Zukunft prüfen will. Wir haben bei der Ergebnis-Darstellung nur auf einen Bruchteil der Datenmenge zurückgegriffen und die relevantesten Hersteller aufgeführt. Das komplette Ergebnispaket steht Ihnen im Download-Bereich unserer Website www.unterwasser.de zur Verfügung. 11/11 u · 119


p TECHNIK Lichtstrom Die gesamte Lichtleistung, eines Leuchtmittels wird als Lichtstrom bezeichnet und in Lumen (lm) gemessen. Dem Wert des Lichtstromes kann nicht entnommen werden, in welche Richtung dieser abgegeben wird. Weiterhin ist zu unterscheiden, ob vom Lichtstrom des Leuchtmittels oder der gesamten Lampe gesprochen wird. Letzterer ist fast immer niedriger, da meist nicht der gesamte Lichtstrom ausgekoppelt werden kann. Dafür gibt es folgende Gründe: Die lichttechnischen Parameter hängen von der Temperatur der LED ab: Je höher sie ist, desto niedriger ist der abgegebene Lichtstrom. Die Temperatur im Dauerbetrieb hängt wiederum davon ab, wie gut die Wärme von der LED an die Umgebung abgeführt wird. Demzufolge kann der LED-Hersteller keine Aussage darüber treffen, welchen Lichtstrom seine LED in einem konkreten Anwendungsfall haben wird. Hier liegt es in der Verantwortung des Lampenherstellers, den Lichtstrom im Dauerbetrieb unter praxisnahen Bedingungen zu ermitteln.

Lichtstärke Um die räumliche Abstrahlungscharakteristik beschreiben zu können, wird die Lichtstärkeverteilung benötigt. Die Lichtstärke wird in Candela (cd) angegeben und beschreibt den Lichtstromanteil, der in eine bestimmte Richtung abgegeben wird. Die Form der Lichtstärke wird neben der Lichtstärkeverteilung des Leuchtmittels durch die optischen Komponenten (Reflektor, evtl. Linsen bzw. Prismen) bestimmt. Wird die Lichtstärke durch die­ se Bauteile in eine Richtung erhöht (Spot), muss sie zwangsläufig in anderen Richtungen abnehmen, das heißt der Ausstrahlungswinkel wird kleiner. Umgekehrt bedeutet eine Vergrößerung des Ausstrah-

lungswinkels (Flood) eine Abnahme. Die vollständige Lichtstärkeverteilung ist die beste Möglichkeit, eine Lampe lichttechnisch zu beschreiben. Beleuchtungsstärke Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux (lx), gibt an, welcher Lichtstrom auf einer (kleinen) Fläche ankommt. Sie bestimmt, wie hell diese erscheint. Sie hängt von folgenden Faktoren ab: •d er Lichtstärke des Scheinwerfers in Richtung der beleuchteten Fläche (direkt linear) •d em Abstand der Fläche vom Scheinwerfer (reziprok quadratisch) •d er Richtung (Einfallswinkel), aus der das Licht auf die Fläche trifft (Maximum bei senkrechter Beleuchtung) •d em Trübungsgrad des Mediums zwischen Scheinwerfer und beleuchteter Fläche (Luft bzw. Wasser) Will man also über die Beleuchtungsstärke die Eigenschaften des Scheinwerfers beschreiben, müssen zwingend der Abstand und die Größe der ausgeleuchteten Fläche, der Ausstrahlungswinkel des Scheinwerfers, sowie die Annahmen für die Einfallsrichtung (z. B. senkrechte Beleuchtung) und die Trübung angegeben werden.

Lichtausbeute Die Lichtausbeute eines Leuchtmittels ist der Quotient aus dem abgebebenen Lichtstrom und der aufgenommenen elektrischen Leistung, wird ein Lumen pro Watt (lm/W) angegeben und beschreibt die Effektivität des Leuchtmittels. Gerade bei batteriebetriebenen Geräten, bei denen die verfügbare elektrische Energie begrenzt ist, sollte diese möglichst hohe Werte einnehmen. Die praxisrelevante Größe ist hier die Lichtausbeute der Lampe im Dauerbetrieb bei definierten Umgebungsbedingungen. Dr.-Ing. Stefan Wolf Lehrt an der Technischen Universität Ilmenau im Fachgebiet Lichttechnik die lichttechnischen Grundlagen, Lichtmesstechnik und –sensorik.

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Wichtige Einflussfaktoren auf Lichtausbeute & Leuchtdauer Verbaute Komponenten LEDs geben im Gegensatz zur Glühbirne den größten Teil der Wärme nach hinten ab. Da der Wirkungsgrad einer LED hitzeäbhängig ist – je wärmer, umso schlechter – muss die entstehende Wärme abgeführt werden. Je besser also der verbaute Wärmeableiter funktioniert, umso höher ist der Wirkungsgrad. Es gibt geregelte Wärmeleiter, die die Lampenleis­tung bei zu hoher Hitzeentwicklung herabsetzen. Im Punkt Regelelektronik scheiden sich die Geister. Vorteil dieser Komponente ist, dass die Lampe immer eine gleichbleibend hohe Lichtausbeute bis zum Batterie-Ende liefert, dann allerdings abprupt ausgeht.

Energie & Umsetzung Bei einer Lampe stellen sich zwei Fragen: Wie hell ist sie und wie lange leuchtet sie? Beide Faktoren hängen in erster Linie vom Energielieferanten ab. Ist es ein Akku oder eine Batterie? Akkus haben meist eine höhere Ampere­ zahl und liefern somit mehr Energie. Geht diese aber zu Ende, so fällt die Spannung abrupt ab. Bei Batterien erfolgt ein langsamer Spannungsabbau. Auf die Leuchtdauer hat zudem die Wattzahl der LED einen entscheidenden Einfluss: Je höher die Wattzahl, umso kürzer die Leuchtdauer und nicht immer ist eine LED mit hoher Wattzahl auch die hellere.

Kaufkriterien: • Woher stammt die Lumenangabe? • In welcher Relation steht die Wattzahl zur Lichtleistung? • Auf welche Lichtleistung bezieht sich die Maxiamlbrenndauer? • Kann die Lampe mit Akkus oder Batterien betrieben werden? • Wofür soll die Lampe eingesetzt werden – Video/Foto oder als reine Tauchlampe?


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Licht-Messmethoden und Geräte

LED-Aufbau im Detail LED-Typen gibt es mittlerweile viele. Die neueste Generation sind die OLEDs (O für organisch), die derzeit in der Fernsehtechnik auf dem Vormarsch sind. Im (Tauch-)Lampenbereich sind es größtenteils Halbleiterkristalle aus Gallium, durch die Elektronen wandern und dabei Licht aussenden. Die Bestandteile sehen (meist) so aus: Kontakt

Spektralanalyse Diese Art von Diagramm entstammt der Spektralanalyse und zeigt das von der Lampe abgestrahlte Farbspektrum und die Intensität an, mit der die Lampe die­se Farbe emittiert. Ulbrichtkugel Diese Hohlkugelkonstruktion ist im Inneren mit einer speziellen Beschichtung und Messsensoren versehen, die eine genaue Aussage über den tatsächlichen Lichtstrom (Lumen) zulassen.

Kunststofflinse Halbleiterkristall Golddraht Leuchtstoff Kühlkörper Kontakt

Luxmeter Ein Luxmeter misst den einfallenden Lichtstrom auf einen bestimmten Punkt. Der Luxwert bezieht sich in der Regel auf einen Abstand von einem Meter vom Leuchtmittel. Abstrahlwinkel unter Wasser In der Grafik lässt sich erkennen, in welchem Winkel die Lampe ihr Licht ausstrahlt. Dabei erfolgte die Messung unter Wasser. In der rechten Grafik sieht man, dass das Licht eher ungerichtet über eine große Fläche verteilt wird. Solche Modelle (Flutlichtlampen) strahlen einen zum Rand hin, gleichmäßig abfallenden Lichtkegel (unten links) aus und eignen sich für den Einsatz als Videolampe. In der zweiten Grafik erkennt man einen spitzeren Abstrahlwinkel. Diese Spot-Lampen haben eine größere Reichweite aber nur einen kleinen Lichtkorridor (unten rechts).

LED- & Reflektor-Beschaffenheit Hohlspiegel (li.), Parabolreflektor oder Linse (re.) – Je nach Element und LED-Vorsatz werden nicht nur unterschiedliche Strahlen erzeugt, auch die tatsächliche Lichtausbeute wird in erster Linie von diesen Bauteilen bestimmt.

Unterschied zwischen Flut- und Spotlicht-Lampe Ein Test um Lampen ohne Zusatzgeräte zu vergleichen, ist das Dunkelkammerprinzip. Im dunklen Raum hält man die Lampen im gleichen Abstand zur Wand. Im Bild: links das gleichmäßige (aber schwächere) Licht einer Flut- und rechts der mittenbetonte Strahl einer Spot-Lampe. 11/11 u · 121


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Kommentar des Herstellers: Matthias Koch

Greenforce Monostar P7H Preis in Euro: ab 240,– (nur Kopf)

»Auf unserer Website unter ›Kombinationen und Brenndauern‹ veröffentlichen wir die Lumen-Werte unserer Leuchtmittel in Kombination mit dem gewählten Akkutank. Zu den Testergebnissen gibt es folgende Tatsachen, die unserer Meinung nach zu den Abweichungen geführt haben: Alle Green Force LED-Lampenköpfe besitzen eine Dimmstufe (MonoStar P7D zwei Dimmstufen 33%+66%, MonoStar P7H eine Dimmstufe 50%). Die erste Baureihe des MonoStar P7H wurde in der Dimmstufe mit halbem Strom und daraus resultierender halber Lichtleistung gefahren. Da das menschliche Auge jedoch kaum in der Lage ist, eine Herabsetzung um die Hälfte der Lichtleistung als tatsächliche Dimmung zu erkennen, wurde die Dimmstufe auf etwa ein Drittel der Lichtleistung herabgesetzt. Anwender, welche das Einschalten der Dimmstufe noch nicht kennen (nach dem Einschalten innerhalb von fünf Sekunden ausschalten –beim nächsten Einschalten startet der Kopf in der Dimmstufe), schalten leicht aus Versehen in die Dimmstufe. Sollte also vor dem Test jemand versucht haben, ob die Lampe funktioniert (kurz ein- und ausschalten), startet die Lampe im folgenden Spehre-Test auf der Dimmstufe. Alle Green Force LED-Köpfe besitzen einen Thermoschutz und können daher unbegrenzt außerhalb des Wassers betrieben werden. Wird einer unserer LED-Köpfe über Wasser betrieben, fehlt die notwendige Wärmeableitung, welche die LED oder LEDs vor Überhitzung schützt. Wir messen im Betrieb die Temperatur unter der LED und fahren den Strom mittels Puls-Weiten-Modulator (PWM) in vielen Einzelstufen herunter, um die LED vor Schaden zu bewahren. Je größer die Leistung des Kopfes, desto stärker die Erwärmung und desto schneller und stärker die Dimmung. Sollte der Test außerhalb des Wassers durchgeführt worden sein, würde der MonoStar P7H seinen Lichtstrom sehr zügig herunterregeln. Aus den genannten Gründen wäre eine Besprechung mit dem Hersteller vor oder während eines Tests sinnvoll gewesen.« Anmerkung der Redaktion: Leider wurden uns die herstellereigenen Testdaten bis jetzt nicht zur Verüfung gestellt.

Hartenberger lednano 4 x 3,5 Watt Preis in Euro: 578,–

Hartenberger nano compact lednano 4 x 3,5 Watt Angabe laut Datenblatt: verzichtet auf Angaben Testergebnis: 762 Lumen 122 · u 11/11

Greenforce Monostar P7H Angabe laut Datenblatt: 900 Lumen Testergebnis: 391 Lumen Differenz: 57 Prozent

Kommentar des Herstellers: Reiner Hartenberger »Watt, Lux oder Lumen – worauf kommt es wirklich an? Watt ist die Einheit der Leistung, die von einem Leuchtmittel im Betrieb aufgenommen wird. Lumen oder Lumen pro Watt ist der Lichtstrom, der von diesem Leuchtmittel ausgesendet wird. Leider werden hier von den LED-Leuchtmittelherstellern (und leider auch Lampenbauern) oft theoretische Werte angegeben, die nur im Labor bei niedriger Temperatur und nur für den Bruchteil einer Sekunde erzielt werden. Lux ist die gemessene Helligkeit an einem bestimmten Punkt eines beleuchteten Gegenstandes. Dabei spielt die Ausrichtung der Strahlen einer Lichtquelle durch einen Reflektor oder Kollimator eine entscheidende Rolle. Einige Lampenbauer rühmen sich mit enormer Helligkeit, die nur durch eine in der Praxis unbrauchbare Bündelung des Lichts erzielt wird. Extremstes Beispiel ist ein Laserstrahl, der eine enorme Helligkeit erzielt, aber zum Ausleuchten ungeeignet ist. Wer möchte schon bei einem Nachttauchgang die Unterwasserwelt durch eine Röhre beobachten.Weiche Übergänge vom Zentrum des Lichtstrahls bis zum Randbereich sind für die Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung. Wir Lampenbauer kochen alle nur mit Wasser. Entscheidend ist: Wie groß ist das technische Know-how die vorhandenen Produkte so zu verbauen, dass der Kunde für die Praxis das beste Ergebnis erhält.«


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Kowalski LED Focus Preis in Euro: 199,–

Kommentar des Herstellers: Christian Schneider »Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, dass unsere Kunden ein größeres Interesse an Beleuchtungswerten haben, aus denen hervorgeht, was nach der Optik (Reflektor oder Linsen) als Lichtbild zu erkennen ist. Daher gibt Kowalski generell Lux-Werte und Lichtwinkel als Indikator an. In der Vergangenheit wurden pauschalierte LumenAbleitungen aus den Datenblättern der LED-Hersteller verwandt. Alle Kowalski-Händler wurden bereits gebeten, um Kunden durch verschiedene Beleuchtungswerte nicht unnötig zu verwirren, zukünftig nur noch die Lux-Werte und Lichtwinkel unserer Produkte zu verwenden. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Qualität der Stromquelle sehr entscheidend ist, und mit einem leistungsfähigen Akku höhere Lumen-Werte erzielt werden können.«

Kowalski LED Focus Angabe laut Datenblatt: 620 Lumen Testergebnis: 369 Lumen Differenz: 41 Prozent

Light & Motion Sola 1200 Spot

Preis in Euro: 649,–

Kommentar des Herstellers: Andi Voeltz, tauchlampe.com für Light & Motion »Light & Motion führt für jedes seiner Produkte Tests durch. Dabei machen wir bei eigenen Produkten nicht halt, sondern vergleichen uns regelmäßig mit dem Wettbewerb, um eine seriöse Spitzenposition zu halten und auszubauen. Was bei uns auf der Verpackung steht, wird auch über die gesamte Brenndauer geleistet, meist mehr. Bei den Modellen SOLA 500 und 600 leuchten 37 bzw. 79 lm mehr als angegeben. 19 lm Differenz sind für uns tolerierbar, um ein Produkt nicht SOLA 1181 nennen zu müssen. Kunden wollen das beste Preis-Leistungsergebnis. Recherchieren sie Lumen pro Gramm, Brenndauer pro Gramm oder pro Euro. Mit knapp 4.5 lm/g bieten wir 3.5x mehr Licht als unser nächster Wettbewerber. Wer derzeit mehr als 1,80 €/lm ausgibt, zahlt zu viel.«

Seatec Searay 1040

Preis in Euro: 499,–

Kommentar des Herstellers:

Tilly Tec Maxi Nova Preis in Euro: ab 199,– Tilly Tec Maxi Nova Angabe laut Datenblatt: 1500 Lumen Testergebnis: 511 Lumen Differenz: 66 Prozent

Tobias Müller »Laut Datenblatt des LED-Herstellers (unserem Lieferanten) und der von uns entwickelten LEDAnsteuerung sollte der Wert von 850 Lumen erreicht werden. Der vom Testlabor gemessene Wert von 437 Lumen ist für uns nicht nachvollziehbar.«

Light & Motion Sola 1200 Flut Angabe laut Datenblatt: 1200 Lumen Testergebnis: 1181 Lumen Differenz: 2 Prozent

Anmerkung d. Red.: Wert wurde mittlerweile vom Datenblatt entfernt

Seatec Searay 1040 Angabe laut Datenblatt: 850 Lumen Testergebnis: 437 Lumen Differenz: 51 Prozent

Kommentar des Herstellers: Jürgen Frank: »Bis wir die tatsächlichen Lumenwerte unserer Tauchlampen selber ermitteln können und diese somit auch nachvollziehbar sind, verzichten wir auf die Veröffentlichung der Angaben der LED-Hersteller.« 11/11 u · 123


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