Kartefakt Virtual 01

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KOSTENLOS

OKTOBER

10/2008

NR

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ISSN

0946-3534


www.kartefakt.de www.epaperstar.de/aktuell/kartefakt http://www.vpaper.de/Magazine/fantasy/kartefakt www.kartefakt.de/probeheft


Ausgabe 1 Oktober 2008 1. Jahrgang www.kartefakt.de/virtual

ISSN 0946-3534

Mit Videos, Audio-Dateien und Internet Links

Das virtuelle Magazin für sammelbare Abenteuerspiele

www.kartefakt.de/virtual

Impressum

Willkommen im Kartefakt Virtual

KARTEFAKT VIRTUAL ist das virtuelle Schwestermagazin der KARTEFAKT - MAGAZIN FÜR SAMMELBARE ABENTEUERSPIELE und der Zeitschrift NAUTILUS - Abenteuer & Phantastik ◆ ISSN 0946-3534 ◆ EAN 41952975 ◆ Pressepost C 64020 ◆ Verlag: Abenteuer Medien Verlag, Rostocker Straße 1, D-20099 Hamburg, T: 040-2802886, FAX: 040-28054115 ◆ eMail: nautil@abenteuermedien.de ◆ Internet: www.kartefakt.de ◆ Herausgeber: Jürgen Pirner (verantw.) ◆ Chefredakteur: Lars Schiele ◆ Ständige Mitarbeiter: Peter Bihn, Oliver Gehrmann, Sebastian Geiger, Marcos MarinGaliano ◆ Mitarbeiter dieser Ausgabe: Julia Setz, Manuel Siebert ◆ Offizielle Kolumnen & Newsletter dieser Ausgabe: Andrea Milke (Amigo-Team) ◆ Nautil-Icon: Michael Salow ◆ Cover: Magic: The Gathering © Wizards of the Coast ◆ Anzeigenleitung: Jürgen Pirner, T: 040-2802886, FAX: 040-28054115; es gilt die Anzeigenpreisliste 11, Stand 08/2008 ◆ Satz, Layout & Reprographie: Abenteuer Medien Verlag & Catlin Design ◆ Erscheinungsweise: KARTEFAKT VIRTUAL erscheint online als FlashMagazin auf www.vpaper.de und als PDF ePaper auf www.epaperstar.de ◆ Bezug: gratis eine kostenlose Online-Verbreitung von KARTEFAKT VIRTUAL ist ausdrücklich erlaubt.

Mit dieser Ausgabe begrüßen wir Sie bei der virtuellen Version der seit 1995 erscheinenden KARTEFAKT - dem Magazin für alle Sammelkarten-Spiele und sammelbaren Miniaturen-Spiele. Diese erste Ausgabe zeigt, was künftig noch zahlreicher werden wird: Interaktive Links zu Inhalten im Internet, die Einbindung von Video und Audio und vieles mehr. KARTEFAKT VIRTUAL erscheint kostenlos und kann von jedem online weiterverbreitet werden ... www.kartefakt.de/virtual (mehr lesen)

News & Rezensionen

Warcraft Miniaturen: Battle auf Azeroth FFG: Call of Cthulhu und Game of Thrones Magic: Die Drachen sind los Magic: Preview auf Fragmente von Alara

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Interview

Eine Vorschau auf das sammelbare World of WarcraftMiniaturenspiel und auf Fragmente von Alara - die neue Magic-Edition

Yu-Gi-Oh: Interview mit Claudio Kirchmair

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Spielertraining Naruto: Überflüssige Karten erkennen Dragonball: »Upa - Große Hoffnung« Magic: Die Macht der Feendecks Magic: Top-Decks der nationalen Meisterschaften

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Spielertraining für Dragonball und Naruto

Turnierspiel

Der erfolgreichste deutschsprachige Spieler der Yu-Gi-Oh Weltmeisterschaft

Copyright © 2008 für den gesamten Inhalt by Abenteuer Medien Verlag Jürgen Pirner, Hamburg. Nachdruck - auch auszugsweise nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die Verwendung eines geschützten Warenzeichens stellt keine Copyright-Verletzung seitens des Verlages oder der Redaktion dar. Das Copyright für alle genannten Produkte und Titel und die damit verbundenen Rechte liegen beim jeweiligen Hersteller bzw. Inhaber der Rechte. Die Redaktion weist darauf hin, dass sie grundsätzlich Interesse an Beiträgen zum Bereich Trading Card Games und sammelbarer Abenteuerspiele hat, bittet aber darum, diese vorher schriftlich oder telefonisch anzukündigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Bitte einen Freiumschlag beifügen, wenn eine Rücksendung von per Post versandten Dokumenten gewünscht wird.

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Pokémon: Die Weltmeisterschaft 2008 in Florida Yu-Gi-Oh: Die Weltmeisterschaft 2008 in Berlin Magic: Die Deutsche Meisterschaft in Hannover Magic: Die neuen Banned & Restricted-Listen

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Kolumnen Amigo-Kolumne: Turniere im Herbst

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Die Weltmeisterschaften von YuGi-Oh und Pokémon und die Deutsche MagicMeisterschaft


Helden und Monster in der Arena

Battle auf Azeroth Das World of Warcraft-Miniaturenspiel kommt im November

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as lang angekündigte Miniaturenspiel zur Welt von World of Warcraft ist ein hoffentlich letztes Mal im Kalender nach hinten gerutscht: Das WoW Miniatures Games soll nun endlich am 18. November erscheinen. Worauf dürfen wir uns freuen?

http://entertainment.upperdeck.com/wowminis/en/ http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-wow-minis.mp3

Figuren Insgesamt gibt es 70 unterschiedliche Spielfiguren in Startern, Deluxe-Startern und natürlich auch in Boostern verkauft. Die Booster enthalten zehnseitige Würfe, Charakterkarten, Fähigkeitskarten (Action Bar), Ubases und drei vorbemalte Figuren, sowie auch UDE Punkte-Karten und Preview-Karten des WoW Sammelkarten-Spiels. Das Starter-Set für zwei Spieler enthält vier Minis, außerdem noch einen zweiseitigen Spielplan, sowie ein ausführliches Regelheft. Das Deluxe Starter-Set enthält sechs Miniaturen und noch mehr Karten sowie eines von insgesamt drei verschiedenen Deluxe-Spielbrettern.

Bog Elemental

Gorebelly

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Die Ubase ist eine aus anderen Spielen wie Mage Knight bekannte Basis, die die veränderlichen Werte des Charakters festhält. Dabei kann man verschiedene Figuren auf eine dieser Basen aufstecken: Die Figuren werden vor Spielbeginn auf die Basis gesetzt und anschließend wieder von ihr entfernt. Man braucht also nur wenige Ubasen.

Zeit Die Grundregeln des WoW-Miniaturenspiels werden Base 10 Engine genannt: Jede Spielrunde zerfällt in zehn Ticks. Ein Charakter ist zu einem bestimmten, jeweils festgelegten Zeitpunkt an der Reihe und kann etwas unternehmen. Je nach Aktivität kostet ihn dies eine bestimmte Zahl von Ticks - danach kann er gegebenenfalls erneut etwas machen. Diese variable Zeiteinteilung kennt man aus Rollenspielen (sowohl am Tisch als auch am Computer). In sammelbaren Miniaturenspielen ist sie tatsächlich neu und unterbricht sehr erfreulich das typische abwechselnde Ziehen von Miniaturen. Ein Charakter kann sich ein einziges Mal pro Runde bis zu zwei Felder weit bewegen. Außerdem kann er (vorher oder nachher) eine Aktion durchführen (ein Angriff oder eine Fähigkeit von seiner Fähigkeitskarte). Oder man kann aussetzen, was einen Tick kostet. Obendrein kann ein Charakter einmal pro Runde einen sogenannten Instant (eine Sorte von Fähigkeitskarten) spielen, was null Ticks kostet. Außerdem gibt es besondere Felder, das sogenannte Terrain, die im Kampf Boni gewähren und die Bewegung sowie die Sicht (und damit auch den Angriff) behindern.


Auch feindliche Charaktere behindern die Bewegung und die Sicht.

Charaktere Die Werte Armor, Resist, Health, einen Hauptangriff mit Schaden, Zeitaufwand (in Ticks), Typ, kritischem Treffer und Reichweite sowie gegebenenfalls Zweitangriffe oder Spezialfähigkeiten findet man auf den Charakterkarten. WoW hat also nicht alle Infos auf der Ubase, sondern obendrein noch einige Infos auf einer Extrakarte. Außerdem weist man jeder Figur zwei Fähigkeitenkarten zu, die bei Spielbeginn verdeckt liegen, bis der Charakter sie benutzt. Allerdings kann man eine solche Karte nur einmal pro Runde benutzen. Diese Karten kann man bei Spielbeginn seinen Charakteren frei zuweisen, neben dem Auswählen der Charaktere kommt hier also ein zweites Element des Deck- bzw. Armeebaus ins Spiel.

Kampf Das Aufeinanderprallen der Charaktere ist natürlich das Herz des Spiels: Der Angreifer zahlt die Ticks, die der Angriff benötigt, und würfelt eine bestimmte Zahl zehnseitiger Würfel: Jeder Wurf von vier oder mehr ist ein Erfolg. Und eine gewürfelte Zehn ist gar ein kritischer Erfolg mit besonders erfreulichen Auswirkungen (wobei man höchstens einen kritischen Erfolg pro Runde erzielen kann). Der Verteidiger würfelt anschließend auf Armor und Resist, um eventuellen Schaden zu vermindern.

Formate Das WoW Miniatures Game kennt die beiden Formate Battleground und Arena: Im Battleground geht es um Siegpunkte: Man muss sich auf eine gleiche Zahl von Miniaturen einigen

und anschließend durch Ausschalten gegnerischer Charaktere und Besetzen bestimmter Felder eine bestimmte Zahl an Siegpunkten erringen. Im Arenaformat muss man sämtliche Charaktere des Gegners ausschalten. Die Ehre jeder Figur (ihre spieltechnische Stärke) findet man rechts oben auf ihrer Karte. Dies bedeutet, je mehr Ehre man in einem Battleground-Duell aufs Schlachtfeld bringt, desto mehr Siegpunkte benötigt man zum Sieg. Lars Schiele b

Voidwalker

Monster auf Azeroth

Fraktionen Die Charakterkarten gibt es in drei Farben: Blau für die Allianz, Rot für die Horde und Grün für die Monster von Azeroth.

● Die Horde besteht aus den Orcs, den Darkspear Trolls, den Tauren, den Forsaken und den Blood Elves.

● Die Allianz besteht aus Humans of Stormwind, Bronzebeard Dwarves of Ironforge, Night Elves of Darnassus, die Gnome aus Gnomeregan und die Draenei.

● Die Monster von Azeroth sind all die anderen Fraktionen, die im Online-Spiel als NPCs Azeroth bevölkern. Einige wollen die Welt erobern, andere verteidigen sich nur gegen Eindringlinge.

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Ehemaliger Champion holt erneut den Titel

Dreifach-Sieg der USA Pokémon: die Weltmeisterschaft

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ie Weltmeisterschaft 2008 für das Pokémon Sammelkarten-Spiel ist vorbei, und es war wieder ein Turnier der Extraklasse. Insgesamt über 350 Spieler aus mehr als 25 Ländern kämpften und spielten in den drei verschiedenen Altersklassen um den Sieg.

http://www.go-pokemon.com/worlds/ http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-poke-wm.html

Amerika Nach einem aus US-amerikanischer Sicht ent-

täuschendem Jahr 2007 mit nur einem Spieler unter den insgesamt zwölf Top 4-Spielern der drei Altersklassen wurde dieses Jahr voll zurückgeschlagen: Alle drei Titel gingen in die USA. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich mit Jason Klaczynski zum ersten Mal ein ehemaliger Titelträger (Jason wurde 2006 bereits Weltmeister) erneut durchsetzen konnte. Das Nachsehen hatten in diesem Jahr eindeutig die Japaner: Nur ein Spieler unter den jeweiligen Top 4 ist ein bisschen wenig für die immer hoch eingeschätzten Ostasiaten, die im letzten Jahr noch die Hälfte der Top 4-Plätze für sich beanspruchen konnten. Mit Norwegen und Italien haben nun zwei weitere Länder erstmals einen Platz unter den Top 4 für sich verbuchen können, allerdings gab es nach den Erfolgen in den letzten zwei Jahren dieses Mal keinen europäischen Weltmeister.

Meisterdecks

Die Sieger: Dylan Lafavour, Jason Klaczynski und Tristan Robinson. Die ersten Videospiel-Meister sind Knight Silvayne und Izuru Yoshimura (von links nach rechts).

Das Metagame wurde vor dem Turnier von zwei Decktypen dominiert: Decks um »Guardevoir« (SW) und »Galagladi« (SW) auf der einen Seite und Decks um »Impoleon« (MD) und »Bronzong« (MD) auf der anderen Seite (für Beispieldecklisten siehe den Kasten). Beide Decks halfen, je einen Meistertitel zu erringen: »Guardevoir«/»Galagladi« brachte Jason im Masters den Sieg, und »Impoleon« trug Dylan im Seniors zum

Fotos: Amigo-Spiele

Die Top 8 aller Altersgruppen Juniors (Geburtsjahr 1997 und jünger) 1. Tristan Robinson (USA) 2. Takuto Itagaki (Japan) 3. Simone Zucchelli (Italien) 4. Noah Lawson (USA) 5. Sean Goh (Malaysia) 6. Jun Hasebe (Japan) 7. Jacob Tamm (USA) 8. Kazuho Mizuta (Japan)

Seniors (Geburtsjahr 1993-1996) 1. Dylan Lafavour (USA) 2. Paul Atanassov (Kanada) 3. Nicholas Kolibas (USA) 4. Curran Hill (USA) 5. Aziz Al-Yami (USA) 6. Andy Meier (USA) 7. Dylan Bryan (USA) 8. Garrett Farrington (USA)

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Masters (Geburtsjahr 1992 und älter) 1. Jason Klaczynski (USA) 2. Khanh Le (Norwegen) 3. Gino Lombardi (USA) 4. Jimmy O´Brien (USA) 5. Yacine Sekkoum (Großbritannien) 6. Takae Suzuki (Japan) 7. Frank Diaz (USA) 8. Esa Juntunen (Finnland)


Guardevoir/Galagladi

Empozong

Pokémon (20) 4x Ralts 2x Kirlia (SW) 3x Guardevoir (SW) 2x Galagladi (SW) 1x Galagladi Lv. X (SW) 2x Puppance (GE) 2x Lepumentas (GE) 1x Zwirrlicht (DP) 1x Zwirrfinst (DP) 1x Jirachi Ex (CG) 1x Plaudagei (MD)

Pokémon (20) 4x Plinfa (DP) 2x Pliprin (DP) 3x Impoleon (MD) 1x Impoleon Lv. X (DP) 2x Bronzor (MD) 2x Bronzong (MD) 2x Puppance (GE) 2x Lepumentas (GE) 1x Suicune (SW) 1x Absol ex (PK)

Energie (18) 2x Kampfenergie 4x Psychoenergie 4x Ruf-Energie (MD) 4x Misch-Energie (P4) 4x.Doppelte Regenbogen-Energie (P4)

Von diesem Deck gibt es im Prinzip zwei Versionen: Eine defensive, die darauf beruht, mit »Guardevoirs« "Psycho-Schloss" die Kontrolle übers Spiele zu erlangen und daher mehr »Guardevoir« als »Galagladi« spielt. Und eine eher aggressive, die mehr »Galagladi« spielt, um einen Beatdown zu starten. Das gefährliche an beiden Versionen ist die Flexibilität, zwischen diesen beiden Gewinnplänen je nach Situation entscheiden zu können. Der Aufbau gestaltet sich durch »Ruf-Energie« und »Roxanas Nachforschungen« relativ einfach, »Lepumentas« und »Guardevoir« sorgen im weiteren Spiel immer

für Kartennachschub, und wenn alle Stricke reißen, kann man mit der Tech »Plaudagei« die Hand neu auffüllen. Techs für dieses Deck gibt es übrigens wie Sand am Meer. In dieser Version wird »Zwirrfinst« benutzt, damit der Gegner maximal drei Bankpokémon haben kann, was gerade Kombodecks nicht gefallen wird. Andere Decks (z.B. das zweitplatzierte Deck in Juniors und das drittplatzierte Deck im Masters) benutzen »Sleimok« (SW), da es die gegnerischen Pokémon bei Benutzung von Spezialenergiekarten automatisch vergiftet.

Weltmeistertitel). Wenn es nur zwei große Decks gibt, die auch noch beide auf dem Einsatz vieler Spezialenergiekarten basieren, welche zwei oder mehr Energien liefern können, ruft dies natürlich entsprechende Gegendecks auf den Plan. So nutzten relativ viele Spitzenspieler

Trainer (22) 2x Celios Netzwerk (CG)

3x Lanas Suche (MT) 4x Sonder-Bonbon (GE) 4x Roxanas Nachforschungen (SW) 3x Team Galaktiks Wette (MT) 3x Troys Rat (HP) 3x Wurmloch (CG) Energie (18) 9x Wasser-Energie 4x Ruf-Energie (MD) 2x Doppelte Regenbogen-Energie (P4) 3x Misch-Energie (P4)

Empozong ist kein Deck für ungeduldige Spieler. Die Strategie besteht darin, nach Möglichkeit im ersten Zug durch eine »Ruf-Energie« aufzubauen und möglichst im zweiten Zug »Impoleon« auf dem Feld liegen zu haben. Mit diesem verteilt man dann munter Schaden auf der Bank des Gegners, knockt aber noch nichts aus. So zwingt man den Gegner, den ersten Schritt zu machen, und kann dann die »Misch-Energie« optimal ausnutzen. Wenn man genügend gegnerische Pokémon so weit zurechtgestutzt hat, dass sie kurz vor dem KO stehen, kommt man mit »Bronzong« und erledigt so viele

Decks mit »Heitera« (MT), welche mit Hilfe von Karten wie »Kristallstrand« (CG) eben diese Spezialenergiekarten ausschalten können und mit »Kristall des Stillstands« (CG) die vielen Powers eines »Guardevoir«/»Gallade«-Decks blockieren. Vizeweltmeister Khanh Le spielte z.B. ein sol-

Pokémon auf einmal, dass man entweder direkt gewinnt oder das Feld des Gegners so weit leer räumt, dass dieser keine Chance mehr hat, zu gewinnen. Die Kunst besteht also darin, geduldig auf diesen Moment hinzuarbeiten, dabei in Preisnachteil zu geraten und ab und wann auch mal ein gefährliches Pokémon k.o. zu schlagen, um dann im richtigen Moment den Sieg einzufahren.

ches Deck. Andere »Heitera«-Varianten versuchten zusätzlich, mit »Banette« schnell Druck aufzubauen. Das erstaunlichste und überraschendste Deck führte aber der Juniors-Weltmeister Tristan Robinson ins Feld. Er spielte ein Deck aus »Sche-

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Trainer (22) 2x Celios Netzwerk (CG)

3x Lanas Suche (MT) 1x Nächtliche Müllabfuhr (MT) 4x Roxanas Nachforschungen (SW) 2x Seeufer (MT) 4x Sonder-Bonbon (GE) 1x Sturmwind (CG) 3x Team Galaktiks Wette (MT) 2x Wurmloch (CG)

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rox« (MD) und »Toxiquak« (MD). »Scherox« fügt einem gegnerischen Pokémon, welches eine Spezialenergie trägt, für nur eine Energie 80 Schaden zu, »Toxiquak« fügt für eine Energie 20 Schaden und Vergiftung zu und hat eine Münzwurfchance auf zusätzliche Lähmung. Als zusätzlichen Bonus nutzt »Toxiquak« die Schwäche von »Guardevoir« und »Gallade« aus. Da man selbst nicht allzu viele Energien zum Angreifen braucht, kann man auch noch wunderbar einen »Kristallstrand« dazugeben - und schon hat man ein richtig starkes Gegendeck zu einem dominierenden Deck der Turnierszene.

Deutsch Natürlich gab es auch zahlreiche Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Durch das neue Qualifikationssystem und die großzügige Preisstruktur auf der Deutschen Meisterschaft waren mehr als 20 Spielern aus diesen drei Ländern am Start. Mit fünf Siegen war man sicher für die Tops qualifiziert, mit nur vier Siegen brauchte man schon einen extrem guten Tie-Breaker, um das noch zu schaffen. Leider konnten sich nur zwei Spieler für den zweiten Tag qualifizieren: Finn Looft und Karl Peters erreichten durch fünf bzw. sechs Siege die Runde der letzten 32 bei den Masters, und Karl besiegte auf seinem Weg sogar den späteren Weltmeister. Trotzdem war für beide in der ersten K.O.-Runde Schluss. Zwar erreichten viele der deutschsprachigen Teilnehmer mit vier Siegen ein respektables Ergebnis, doch wenn sich nur ein Viertel der Teilnehmer für die K.O.-Run-

den qualifizieren, muss man doch sagen, dass es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht läuft es ja im nächsten Jahr besser.

Rahmenprogramm Wie üblich gab es auch für alle Nicht-Teilnehmer an den Weltmeisterschaften eine Menge zu sehen und zu erleben. Am Freitag gab es den obligatorischen Last Chance Qualifier, auf dem über 700 Spieler noch versuchten, einen Platz im Hauptturnier zu ergattern. Dieses Qualifikationsturnier startete am Samstag mit sieben Runden im Schweizer System. Parallel dazu fand zum ersten Mal der Video Game Showdown statt, in dem 64 Spieler aus den USA und Japan zeigen durften, ob sie die Pokémon-Videospiele beherrschen. Die ersten Videospiel-Meister sind Knight Silvayne (USA) bei den jüngeren Spielern und Izuru Yoshimura (Japan) bei den ältern Spielern. Am Sonntag fanden

parallel zu den Tops der Kartenspielmeisterschaft Prereleases zu der neuen Serie Legends Awakened statt. Ansonsten gab es über das ganze Wochenende hinweg eine ganze Reihe von Side Events, in der Open Gaming Area konnte man eigentlich zu jeder Zeit einen Spiel- oder Tauschpartner finden, und in der Movie Area konnte man sich den ganzen Tag die verschiedenen Pokémon-Kinofilme anschauen.

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http://www.kartefakt.de/virtual/video/kv01-poketv.html

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Weiter! Im Großen und Ganzen war die Weltmeisterschaft wieder ein tolles Event mit starken Spielern und spannenden Spielen, auch wenn die Deckvielfalt im Vergleich zu vergangenen Jahren etwas zu wünschen übrig ließ. Und nach der WM ist vor der WM: Bereits ab September kann man wieder Punkte für die WM-Qualifikation 2009 sammeln. Dann kehrt die Weltmeisterschaft nämlich nach Kalifornien zurück: San Diego ist das Ziel. Marcos Marin-Galiano b


Jede Menge Demos und Turniere im Herbst!

http://www.amigo-spiele.de/Sammelkarten.Amigo http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-amigokolumne.html

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er Herbst ist da und damit genau die richtige Zeit, um sich einmal wieder in aller Ruhe seinem Lieblings-Sammelkartenspiel zu widmen, neue Decks zu bauen und Strategien auszutüfteln, um seine Gegner bei kommenden Duellen zu besiegen. Hierfür wird es natürlich vor allen Dingen Ende Oktober auf der weltweit größten Messe für Spiele und Spielzeug in Essen ausreichend Gelegenheit geben. Denn natürlich dürfen auch in diesem Jahr auf der Spiel 08 weder Pokémon noch Dragonball oder Naruto am AMIGO-Stand fehlen. Für alle Fans von Pikachu, Son Goku, Naruto und Co. bietet sich hier vom 23. bis zum 26. Oktober einmal mehr die Möglichkeit, das eigene Lieblings-Sammelkartenspiel bei zahlreichen Demos zu testen und auf Herz und Nieren zu prüfen. Aber nicht nur das: Wer auf der Messe in Essen vorbeischaut, bekommt die Möglichkeit, als einer der ersten in Deutschland das neue Trading Card Game Bleach zu testen. Ganz exklusiv können hier die ersten BleachDemos gespielt werden, und das, obwohl das Spiel erst im nächsten Jahr in Deutschland erscheinen wird. Aber neben all den Highlights auf der Spiel 08 haben sich natürlich auch ein paar andere Dinge in Sachen Sammelkarten-Spiele ereignet: Seit diesem Monat sind die neuen Serien von Naruto und Dragonball endlich im Handel erhältlich, sodass ihr mit den neuen Karten eure Decks erweitern, verbessern und gestärkt in das nächste Duell gehen könnt. Wer sich einen Überblick darüber verschaffen will, welche Karten die Serien im Ganzen enthalten, wird im Sammelspielebereich auf unserer Webseite www.amigo-spiele.de fündig - dort haben wir allen Naruto- und Dragonball-Fans die kompletten Kartenlisten zur Verfügung gestellt. Dies ist sicherlich vor allem für diejenigen wichtig, die sich im Organized Play einen Platz in der Rangliste sichern wollen, denn nach einem halben Jahr Naruto Organized Play befinden sich mittlerweile stolze

400 aktive Naruto-Spieler in der offiziellen Rangliste. Und wer sich dort einen Platz in den oberen Rängen sichern will, muss natürlich bestens informiert sein. Die letzten Wochen waren auch in Sachen Pokémon ereignisreich, denn kaum liegt die diesjährige Weltmeisterschaft hinter uns, da ist die neue Turniersaison bereits gestartet. Den Höhepunkt dieser Saison bildet natürlich die nächste Weltmeisterschaft am 14. und 15. August 2009 in San Diego, Kalifornien. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, auf dem jede Menge Turniere auf die Spieler warten: Den Anfang machen von September bis Oktober die Battle Road-Turniere Herbst 2008, die eine sehr gute Testmöglichkeit für neue Decks darstellen, denn schließlich hat sich im aktuellen Turnierformat eine Menge getan: alle EX-Serien sind nicht mehr zugelassen, sodass nur noch mit Karten aus den Diamant & Perl-Serien gespielt werden darf. Alle Battle Roads haben in dieser Saison einen K-Wert von 4 (letzte Saison: 8), damit wurde ihre Bedeutung für die WM-Qualifikation auf die Hälfte reduziert (Damit ist ein Fehlgriff mit einem neuen Deck aber auch nur noch halb so tragisch ...) Nach den Battle Roads werden dann die City Championships stattfinden, für die der

Zeitraum zwischen dem 28. November und dem 31. Januar zur Verfügung steht. Sobald sie feststehen, werden natürlich wieder alle Termine und Turnierorte auf www.pokemonsammelkartenspiel.de zu finden sein. Der KWert bei den City Championships wurde nicht verändert, er liegt immer noch bei 16. Damit zählt ein Sieg bei einer City Championship in etwa so viel wie vier Siege bei einer Battle Road. Im März schließen sich dann die State Championships an, die wichtigsten Turniere nach den nationalen Meisterschaften. Mit einem K-Wert von 32 hat man dort sehr gute Möglichkeiten, mit einem soliden Deck eine Menge Punkte für die WM-Qualifikation einzufahren. Im April bieten wir mit den Battle Roads Frühjahr 2009 eine Verschnaufpause, bevor dann im Mai die nationalen Meisterschaften anstehen. Momentan arbeiten wir mit Hochdruck an den Planungen für die Deutsche und die Österreichische Meisterschaft 2009, damit wir euch möglichst früh Termine und Veranstaltungsorte bekannt geben können. Es gibt also eine Menge zu tun beim Pokémon Sammelkarten-Spiel. Wir wünschen euch wie immer viel Spaß beim Spielen und Sammeln! Euer AMIGO-Team

www.amigo-spiele.de/Dragonball_Blog.Amigo?ActiveID=3392

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Warum spielst du diese Karte?

Ohne Ballast Tipps für Naruto-Decks

http://www.amigo-spiele.de/Naruto.Amigo http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-naruto.html

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ie Szene wird schon jedem passiert sein: Zwischen den Spielen kommt ein anderer Spieler an den Tisch und beginnt, das eigene Deck nach Ideen und interessanten Karten zu durchforsten. Sein Blick fällt auf eine oder mehrere Karten, und er stellt die unvermeidliche Frage: “Warum spielst du eigentlich diese Karte?” Die übliche Reaktion ist meist: “Kein Deck dieses Typs würde ohne sie auskommen”, oder ein einfaches: “Sie ist mächtig”. Ein besserer Grund fällt einem meist auch nach längerem Überlegen nicht ein. Egal, ob sie Glücksbringer sind, der Charakter einem aus der Serie gut gefällt, jeder sagt, dass sie die mächtigsten Karten überhaupt sind, oder man sich einfach nicht von ihnen trennen kann - in jedem Naruto-Deck haben einige Karten früher oder später keinen Platz mehr. Im besten Fall behindern sie die Spielstrategie nicht, sind aber auch keine große Hilfe. Im schlimmsten Fall sorgen sie für eine Niederlage nach der anderen. In einem Themen- oder Spaßdeck ist das vielleicht nicht so schlimm. Soll das Deck aber regelmäßig gewinnen, muss jede Karte, die in ihm steckt, auch einen guten Grund für ihre Anwesenheit haben. Die Glücksbringerkarte, ohne die man nie gewinnen würde, kann man ja offen neben das Deck legen. Dort erfüllt sie ihren Zweck vermutlich besser. Unabhängig von neuen Serien und Trends bei Decks und Kombos haben sich folgende Tipps bewährt, um zu überprüfen, ob auch alle Karten ihren Platz im Deck verdient haben:

Eine Strategie Jedes Deck wird stärker, wenn man nur einen Weg zum Erfolg hat, den man dann auch konsequent einhält. Will man das Spiel mit intellektuellem Kampf für sich entscheiden, mag zwar »Orochimaru« (Ni-84) eine Überlegung wert sein, sein treuer Begleiter, die »Riesenschlange« (Ni-74), aber nicht. Genau so wenig Sinn macht es, »Effektive Technik« (Er218) in einem Deck zu spielen, in dem man weniger als sechs Jutsukarten hat.

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Kosten und Nutzen Mächtige Karten kosten viel - man kann sie erst relativ spät einsetzen, und meistens ist man auch noch eine Handkarte los, nachdem man sie ausgespielt hat. Das weiß auch der Gegner und wird mit besonderer Freude die Karten aus dem Spiel werfen, die man mit besonders viel Mühe ins Ninjadorf gerufen hat. Spielt man also beispielsweise »Hokage der Erste« (Ni-167), sollte man nicht nur sicherstellen, das man genügend Erdjutsukarten im Deck hat, um seinen Effekt auszunutzen. Man sollte auch davon ausgehen, dass der Gegner versuchen wird, »Hokage« so schnell wie möglich auf den Ablagestapel zu schicken. Schaltet er damit unser ganzes Deckkonzept aus, sollte man überlegen, ob man es nicht verändern sollte.

hat der Gegner in den meisten Fällen schon längst seinen finalen Angriff gestartet. Ähnlich verhält es sich mit allen Karten, die erst drei andere Karten benötigen, um gut zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, sie während des Spiels sicher auf der Hand zu halten, ist einfach zu niedrig.

Nichts ist perfekt Auch wenn »Sasuke Uchiha« (Ni-155) mit »Technik der 1000 Vögel« (Ju-211) noch so verlockend erscheint, in einem reinen WasserKontroll-Deck oder einem Deck, das auf intellektuellem Kampf basiert, hat er nichts zu suchen. Auch die besten Karten werden erst effektiv, wenn sie in einem Deck stecken, das ihre Vorteile nutzen kann.

Meisterlich?

Technik schlägt Karten Ein erfahrener Spieler kann mit der richtigen Zusammenstellung seiner Ninjateams und einer Jutsukarte oft mehr ausrichten, als ein unerfahrener Spieler mit der perfekten Hand. Allerdings lernt man nie, welche Möglichkeiten im Deck versteckt sind, wenn man es mit Karten für den Notfall verwässert, die ein erfahrener Spieler leicht umschiffen kann. Spielt man ein Blitzdeck, das in den ersten Runden das Spiel für sich entscheiden soll, sollte man zum Beispiel auf eine Karte wie »Hokage der Fünfte« (Ni-247) verzichten. Sie kommt ohnehin erst ins Spiel, wenn man das Spiel schon gewonnen hat.

Nicht alles, was auf einer großen Meisterschaft funktioniert, funktioniert auch daheim: Wie effektiv ein Deck ist, bestimmt auch seine Umgebung. Ein Blitz-Deck kann noch so gut sein - haben alle Spieler in der Spielgruppe ihre Decks ausgestattet, um es zu schlagen, gewinnt man auch mit dem Deck des deutschen Meisters keinen Blumentopf. Bevor man also blind Decklisten aus dem KARTEFAKT oder dem Internet kopiert und sich für viel

Vier sind zuviel Geld vielleicht gar noch seltene Karten kauft, sollte man sich einen Überblick verschaffen, mit welchen Decks die Mitspieler spielen, und sich eine Antwort darauf zu überlegen. Denn gegen sie spielt man wesentlich häufiger als auf großen Turnieren. Sebastian Geiger b

Kombinationen aus vier Karten funktionieren zumindest zu selten, um effektiv zu sein. »Zerstörung des Siegels der fünf Elemente« (Ju126) kann zwar eine sichere Niederlage wieder in einen offenen Kampf verwandeln. Um die Karte zu spielen, braucht man aber zuerst von jedem Element eine Karte in der Chakraschmiede. Bis man die zur Hand hat,

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Dragonball-Indianer

Indianer Upa Hoffnung oder handfeste Unterstützung?

http://www.amigo-spiele.de/dragonball.Amigo http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-dragonball.html

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ei den meisten Sammelkarten-Spielen gibt es Karten, die sich einfach durch Kampfstärke auszeichnen, aber sonst nicht viel können. Auf der anderen Seite gibt es auch Karten, die in einem Kampf eher schwach sind, aber durch trickreiche Spezialfähigkeiten glänzen können. »Upa - Große Hoffnung« (D141) aus dem Starterdeck Gohans Erwachen gehört eindeutig in die zweite Kategorie. »Upa« ist eine Verstärkung aus der Schildkröten-Gruppe und damit in erster Linie als Res-

source gedacht. Auf dem Verstärkungsfeld ist er auch wesentlich besser aufgehoben als auf dem Kampffeld, denn mit schlappen 500 Angriffspunkten zählt er zu den schwächsten Charakteren. Zwar könnte er auch mal dazwischenspringen, um einen starken Kämpfer eine Runde aufzuhalten, aber seine Chancen, einen Kampf zu überleben, sind minimal. Im Angriff ist er dank seines Basisschadens von null noch schlechter. Selbst wenn er angreift, kann der Gegner ihn durchlassen, da er das gegnerische Deck nicht reduziert.

Doppelt Als Kämpfer ist »Upa« also schwach, dafür als Verstärkung gleich doppelt so stark wie seine Kollegen. Er verfügt nämlich über eine sehr nützliche besondere Fähigkeit: Am Ende der Hauptphase wird er in die ErholtStellung gedreht. Diese Fähigkeit verschafft eine Fülle neuer Möglichkeiten. Zum einen kann man ihn ganz banal zweimal pro Zug in die Aktion vollendetStellung drehen, um mit ihm Kosten zu bezahlen. Das erste Mal in der Hauptphase, um z.B. eine andere besondere Fähigkeit zu bezahlen. Da er am Ende der Hauptphase wieder

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erholt wird, steht er in der Charakterphase erneut zur Verfügung, um die Kosten für das Ausspielen eines Charakters zu bezahlen. Damit umgeht man einen Geschwindigkeitsverlust, den das Nutzen einer besonderen Fähigkeit - vor allem in den ersten Runden - sonst mit sich bringt. Besonders effektiv arbeitet »Upa« aber bei der Suche nach Dragonballs. Normalerweise verliert man beim Ausspielen eines Dragonballs an Geschwindigkeit, da der Charakter, der dafür in die »Aktion vollendet«-Stellung gedreht wird, nicht mehr als Ressource zur Verfügung steht. »Upa« dagegen hebt nicht nur diesen Temponachteil auf, er sorgt sogar für einen Geschwindigkeitsvorteil, da er noch in der gleichen Runde die Fähigkeit des Dragonballs nutzen kann, die eine zusätzliche Ressource spendiert. Damit verzichtet man zwar in der Hauptphase auf eine Ressource, hat aber in der Charakterphase zwei Ressourcen zur Verfügung - ergibt einen Vorteil von einer Ressource. Potenzieren kann man diesen Vorteil noch durch die Dragonballs, die in Serie 4 erscheinen und das Ausspielen von zwei Dragonballs gleichzeitig ermöglichen. Damit hat man dank »Upa« in der Charakterphase sogar drei Ressourcen - und das im Idealfall in der zweiten Runde.

Nachteile Für gewöhnlich haben starke Karten hohe Kosten oder einen Nachteil, um die Spielbalance zu gewähren. Der einzige Nachteil, den »Upa« hat, ist seine Zugehörigkeit zur SchildkrötenFraktion, sodass er nicht in jedes Deck passt. Wer aber Schildkröte spielt, kommt an dem kleinen Indianer nicht vorbei; und wer ein Deck spielt, dass auf Dragonballs basiert, sollte zumindest mal einen Blick riskieren, auch wenn »Upa« vielleicht nicht perfekt zu den anderen Fraktionen passt. Peter Bihn b


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as US-amerikanische Unternehmen Fantasy Flight Games wandelt sein Sammelkarten-Spiel A Game of Throne (AgoT, nach der gleichnamigen Romanreihe von George R.R. Martin) in ein sogenanntes Living Card Game (LCG) um und erhofft sich damit einen Neustart für das Spiel, der nicht nur die alten Spieler begeistern, sondern auch ein breiteres Publikum anziehen soll. Die auffälligste Änderung ist das Format, in dem neue Karten erscheinen. Früher gab es einmal pro Jahr eine neue Grundedition und dann zwei Erweiterungen in den folgen-

http://www.agameofthrones.com/ http://www.cthulhulcg.com/

Zwei literarische Sammelkarten-Spiele

Lovecraft und Martin Wiedergeburt von A Game of Thrones

Allerdings werden die Spiele etwas unübersichtlich: Schon wenige Monate nach Einführung der Chapter Packs bei AGoT ist es schwer, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Story Packs interessant sind. Verfolgt man das Spiel nicht sehr aufmerksam, sorgt die Flut unterschiedlicher Chapter Packs eher für Verwirrung. Der Vorteil aber liegt auf der Hand: Wer nicht viel Geld investieren möchte, bekommt mit dem Core-Set ein komplettes und gutes Spiel. Und dank der Chapter-Packs kann man mit minimalem Aufwand das Spiel dauerhaft auf hohem Niveau spielen. Wenn das Konzept aufgeht, könnte es viele Nachahmer finden. Julia Setz b

und Call of Cthulhu den Monaten. Genauer gesagt sind bei A Game of Thrones und Call of Cthulhu die Zeiten der Booster-Packs vorbei - FFG schlachtet die heilige Kuh der sammelbaren Spiele. In Zukunft gibt es für beide Spiele keine zufällig bestückten Booster mehr. Man erweitert den Kartenpool mit Chapter-Packs, die monatlich mit immer jeweils zehn fixen Commons (in dreifacher Ausführung) und zehn fixen Rares (in einfacher Ausführung) erscheinen. Spieler können genau planen, welche Karten sie wie oft haben möchten. Die ersten ChapterPacks sind bereits erschienen, neue kommen regelmäßig dazu. A Game of Thrones bietet zum Einsteigen eine große Spielbox, das Core-Set. Es enthält 220 Karten, ein Spielbrett, Stärkemarker und Golddrachen-Token. Vier vorgefertigte Hausdecks können direkt aus der Box gespielt oder mit alten Karten kombiniert werden. Das Core Set enthält nur Nachdrucke bereits erschienener Karten. Alle neuen Karten sind mit allen älteren Editionen kompatibel, und nach dem Erscheinen des Core Sets wird das LCG-System auch die Rotation der turnierlegalen Sets und Karten beeinflussen. Cthulhu Auch mit seinem SammelkartenSpiel Call of Cthulhu (CoC) wagt Fantasy Flight Game einen Neuanfang als Living Card Game (LCG). Auch hier soll ein Core Set den Einstieg in das Spiel erleichtern, diese Starterbox enthält alles, was man zum Spielen braucht. Die 165 mitgelieferten Spielkarten ermöglichen 21 verschiedene Deckzusammenstellungen. Alle alt-

bekannten sieben Fraktionen des Call of Cthulhu Sammelkarten-Spiels sind vertreten. Mittelpunkt des Spiels bleiben die Karten, die jedoch in einer neuen Aufmachung erscheinen. Dennoch kann man auch weiterhin die alten Karten verwenden, allerdings mit einer gewichtigen Einschränkung: FFG hat das Design der Kartenrückseiten bei CoC deutlich verändert. Als Grund dafür gaben die Designer an, dass sie das Spiel mit der LCG-Version in eine ganz neue Ära führen wollen und dass das Cthulhu SammelkartenSpiel nur ein Vorspiel für das LCG war. Das Core Set von Cthulhu wird im Oktober in englischer Sprache erscheinen. In den sechs darauf folgenden Monaten soll jeweils ein neues Kartenpäckchen (genannt Asylum Pack) folgen. Die Kartenpäckchen sollen jeweils 20 vollkommen neue Karten enthalten, die eine Hälfte in einfacher Kopie, die andere in jeweils dreifacher Kopie, sodass ein Päckchen insgesamt 40 Karten umfasst. Zwei solcher Asylum-Packs erscheinen bereits in diesem Sommer. Zukunftsmodell Sowohl A Game of Thrones als auch Call of Cthulhu waren in ihrer alten Form für FFG zunehmend Verlustgeschäfte. Beide Spiele hatten loyale Fans, aber kaum nennenswerten Zuwachs. Es waren Nischenprodukte, die vom Verlag einen immensen Entwicklungs- und Produktionsaufwand verlangten. FFG hat jetzt beide Produkte radikal neu aufgestellt. Das LCG-Format macht die Spiele leichter sammelbar, besser spielbar und beseitigt etliche Einstiegshürden.

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Das Yu-Gi-Oh Highlight des Jahres

Gelungene Premiere Die Yu-Gi-Oh-Weltmeisterschaft erstmals in Europa

http://www.kartefakt.de/virtual/video/kv01-yugi2.html http://entertainment.upperdeck.com/yugioh/uk/events/WC2008/event.aspx?eid=34 http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-yugi-wm.html

E

Eine nur in bestimmten Situationen mächtige Karte kann man in vielen anderen Situationen nicht nutzen: Zieht man sie zum falschen Zeitpunkt, nennt man das einen "Death Draw" (eine tote Karte)

rstmals fand die Weltmeisterschaft des Yu-Gi-Oh Sammelkarten-Spiels in Europa statt, in der deutschen Hauptstadt Berlin. Für das Main Event, die eigentliche WM, konnten sich nur die Besten der Besten qualifizieren, sodass die Teilnehmerzahl auf 23 Spieler beschränkt war. Aber es gab noch ein umfangreiches Side Event-Programm. Die Optimisten behielten am Ende Recht, denn mit über 1.000 anwesenden Besuchern und Spielern konnte ein unglaublicher Rekord aufgestellt werden. Die sechste Auflage der Weltmeisterschaft ist die

Der Weltmeister Kazuki Mutsuoka

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erfolgreichste WM in der Geschichte des Sammelkarten-Spiels. Das Yu-Gi-Oh SammelkartenSpiel ist sogar schon zehn Jahre alt.

VIP Wenn man sich die für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat, wird man bestens behandelt. Schon am Freitag wurden alle Teilnehmer eingeflogen - selbstverständlich auf Kosten der Veranstalter Upper Deck und Konami - um dann am Abend in ihrem 4 Sterne-Hotel ein internationales Dinner zu genießen. Nachdem am Samstag die Spieler einzeln auf die Bühne gebeten und dem Publikum vorgestellt wurden, begann das Turnier. In den fünf Runden am Samstag galt das besondere Augenmerk des Publikums selbstverständlich den beiden deutschsprachigen Vertreter Claudio Kirchmair aus Österreich und David Dursun aus Deutschland, die unglücklicherweise schon in Runde 1 gegeneinander spielen mussten. Am Ende war das auch der Grund für David, trotz dreier späterer Siege den Tag 2 zu verpassen sein Tie Breaker war nicht gut genug. Claudio gelang es aber, als Sechstplatzierter des ersten Tages in die Top 8 einzuziehen. Dominant waren dort die Japaner, die mit Kazuki Mutsuoka, Takahiro Kawaguchi und Takeru Norihama gleich drei Spieler unter den besten Acht hatten. Und mit Jung-Ho Ahn aus Korea (der als einziger Spieler nach der Vorrunde noch ungeschlagen war) sowie Wei-Hao She aus Taiwan kamen zwei weitere Spieler aus Ostasien. Außerdem hatten noch der Amerikaner Robert Akkerman sowie der Neuseeländer Chris Gehring die Top 8 erreicht. Die beiden am ersten Tag Bestplatzierten, Jung-Ho Ahn und Chris Gehring, zeichneten sich durch Kreativität aus. Jung-Ho setzte auf »Fusi-


Kazuki Mutsuoka Weltmeister 17 Monster 2x Cyber Drache 3x Gladiatorungeheuer Bestiari 2x Gladiatorungeheuer Laquari 1x Gladiatorungeheuer Darius 1x Gladiatorungeheuer Murmillo 1x Gladiatorungeheuer Andal 1x Gladiatorungeheuer Hoplomus 2x Elementarheld Prisma 3x D.D. Krähe 1x Geister-Sensenmann 12 Zauberkarten 3x Übungsgelände der Gladiatoren 1x Schwerer Sturm 1x Verstärkung für die Armee 1x Mystischer Raum-Taifun

1x Blitzeinschlag 1x Aufschlagen 1x Voreiliges Begräbnis 1x Wiedergeburt 2x Buch des Mondes 12 Fallenkarten 3x Feierliches Urteil 3x Bodenlose Fallgrube 1x Reißender Tribut 1x Spiegelkraft 1x Dimensionsgefängnis 2x Göttlicher Zorn 1x Bodenklappenfalle Side Deck 1x D.D. Kriegerin

3x Kycoo, Geistzerstörer 1x Adliger der Auslöschung 3x Gedankenkontrolle 1x Gehirnkontrolle 2x Kalte Walle 2x Staubtornado 1x Schicksalsschlag 1x Die Auswanderungsprophezeiung Extra Deck 3x Gladiatorungeheuer Gyzarus 2x Gladiatorungeheuer Heraklinos 1x Cyber Zwillings-Drache 1x Cyber End-Drache

Das Deck des Weltmeisters war natürlich nur mit der einmaligen Banned List überstark, auf diese hatte Kazuki sich aber am besten von allen Teilnehmern eingestellt und daher verdient gewonnen.

tigen« lässt gegnerische Monster ATK in Höhe ihrer Stufe mal 100 verlieren, sodass die Gladiatorungeheuer plötzlich relativ schwach sind. »Makrokosmos« verhindert viele FriedhofsEffekte, da die Karten direkt aus dem Spiel entfernt werden. Chris Gehring spielte ein BurnerGrabwächter-Deck und vertraute ebenfalls auf

»Kräfte rauben« als Antikarte. Den Sieg brachte ihm meist »Wellenbewegungskanone«, die unweigerlich Runden zählt und dann 1.000 Schaden mal die Anzahl der vergangenen Runden von den gegnerischen Life Points abzieht. Doch für beide war schon im Viertelfinale Schluss, was womöglich auch der Vorbereitung

http://www.kartefakt.de/virtual/video/kv-banner.html

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lier-Drache, die Doppelmodus-Bestie«, der trotz seiner acht Sterne durch seinen Effekt tributfrei aufs Spielfeld beschworen werden kann und gemeinsam mit »Kräfte rauben« 2.800 ATK hat. Neben »Kräfte rauben« integrierte Jung-Ho noch weitere Karten, die den sonst häufiger gespielten Decks Probleme bereiten: »Bürde des Mäch-

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ihrer Gegner zuzuschreiben war. Claudio Kirchmair unterlag im Halbfinale Robert Ackerman in einem Mirror Match mit den Gladiatorungeheuern, da Robert in den Schlüsselsituationen die besseren Antworten zog. Im rein japanischen Halbfinale zwischen Takeru Norihama und Kazuki Mutsuoka gewann Kazuki mit seinem Gladiatorungeheuer-Deck, sodass einmal mehr ein Finale gespielt wurde, in dem ausschließlich die Monster aus Gladiator's Assault vertreten waren.

Machtlose Banned-Liste Die spezielle Banned List für die Weltmeisterschaft änderte somit nichts an der Dominanz dieses Themendecks, das schon auf den zuletzt ausgetragenen Turnieren praktisch alle Siege für sich verbuchen konnte. In einem extrem spannenden Match, das erst im dritten Spiel endete, sicherte Kazuki Mutsuoka Japan den größten Erfolg für Japan seit 2003. Der neue Weltmeister musste noch lange danach Karten von Fans unterschreiben und strahlte für den Rest des Abends. Doch auch der Zweitplatzierte Robert Ackermann konnte sich trösten: Immerhin ist er der erfolgreichste amerikanische Spieler aller Zeiten.

Side Events

http://www.kartefakt.de/virtual/video/kv01-yugi1.html

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Für angereiste Gäste gab es noch weitere Anreize: Vor allem die Sneak Previews der neuen Erweiterung The Duelist Genesis verzückten die Spieler, denn wie alle anderen Side Events waren auch diese vollkommen kostenlos. Die Chance, umsonst fünf Booster zu bekommen und am Ende des Turniers noch weitere Preise einstecken zu können sorgte für einen über bei-

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de Tage ungebremsten Andrang an der Anmeldung der Sneak Preview, sodass die anderen Side Events etwas in den Hintergrund gerieten. Das Highlander-Turnier, das Team-Turnier und das Magnificent Monsters waren dennoch drei interessante und selten gespielte Formate, die allesamt Spaß garantierten. Darüber hinaus gab es noch 8-Mann-K.O.-Events teilnehmen, bei denen der Sieger ebenfalls einen Preis bekam, obwohl die Teilnahme kostenlos war. Ein weiteres nettes Feature waren die Goodie Bags, die es an beiden Tagen bei Betreten der Halle gab: eine exklusive Weltmeisterschafts-Promokarte, die nur auf diesem Event ausgegeben wurde, ein Programmheft sowie Notizblöcke, ein Türanhänger und einen Umhänger für jeden Besucher.

Nintendo DS Ebenfalls am Samstag wurde die Deutsche Nintendo DS-Meisterschaft ausgespielt. Der frischgebackene Meister Besnik Kajtazi durfte dann am Folgetag auf der DS-Weltmeisterschaft antreten. Hier schnitt Besnik mit dem dritten Platz hervorragend ab, auch wenn er den VorjahresErfolg von Michel Grüner nicht ganz wiederholen konnte. Trotzdem waren die Zuschauer sich einig, dass das Mitglied der United Gosus sein Land würdig vertreten hat.

Hurra! Mit weiteren Angeboten wie beispielsweise "Entwirf deine eigene Karte" wurde auch den jüngsten Duellanten etwas geboten. Das umfangreiche kostenlose Programm lockte so verdient über 1.000 Besucher an, und mit Kazuki Mutsuoka hat das Yu-Gi-Oh SammelkartenSpiel einen würdigen Weltmeister. Die Erwartungen an die kommende nächste Pharaoh Tour, die zwischen Herbst und Winter ausgetragen wird, sind dementsprechend hoch. 2008 war ein fantastisches Jahr für Yu-Gi-Oh, und wenn es so weiter geht, blickt Yu-Gi-Oh auch einer äußerst aussichtsreichen Zukunft entgegen. Oliver Gehrmann b


Frisch aus dem Halbfinale

Interview mit Claudio Kirchmair D

■ Und was sagst Du zu der neuen Erweiterung?

http://entertainment.upperdeck.com/yugioh/uk/events/WC2008/event.aspx?eid=34 http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-yugi-interview.html

■ Wie kamst Du zu Yu-Gi-Oh? Ich bin 21 Jahre alt und Softwareentwickler. Ich komme aus Piberegg in der Steiermark, das ist ein Dorf, sozusagen. Ich spiele Yu-Gi-Oh, seit es draußen ist. Ein Freund von mir hat damals einen Starter gekauft und mir einen mitgebracht - ja, und irgendwann habe ich ihn dann spielerisch überflügelt. Yu-Gi-Oh macht Spaß. Ich bin nicht über die Fernsehserie dazugekommen, sondern über das Spiel. Ich habe früher aber Schach gespielt. Hier sind fast nur Denksportler, Leute, die viel denken. ■ Wie war die Weltmeisterschaft in Berlin insgesamt für Dich? Insgesamt recht gut, ich habe in einem super Hotel übernachtet, das Essen war auch super, ich habe puren Luxus genossen. Im Vergleich dazu hätte eine Weltmeisterschaft in Japan Vor- und Nachteile gehabt: Du siehst ein neues Land, aber du kennst niemanden. Die meisten Spiele, die ich verloren habe, gingen aufgrund von schlechten Händen verloren. Das ist halt das Glück in dem Spiel. Gestern habe ich zum Glück nur zwei Spiele verloren. ■ Wie schwierig ist es, gegen die ostasiatischen Spieler mit ihrem besonderen Metagame zu spielen? Wir können abschätzen, was spielerisch in Japan passiert, mit Google-Übersetzungen kannst du das fast verstehen. In der zweiten Runde habe ich gegen den Koreaner Jung-Ho Ahn gespielt und ich habe zu spät erkannt, dass er keinen »Schwerer Sturm« spielt, und habe von daher dämlich gespielt, nämlich immer Karten auf der Hand behalten. ■ Wie hast Du Dich auf die Yu-Gi-Oh-WM vorbereitet?

5D's verändert komplett das Spiel. Es kommen neue Spielmechaniken, in Japan haben sie die Erweiterung ja schon länger - und die wird auch bei uns voll einschlagen und stark vertreten sein. Man kann also wieder kreativ sein. Mein Gladiatorenungeheuer-Deck von heute werde ich dann nicht mehr spielen, sondern neue Karten einbauen. Ich baue fast alle meine Decks selbst, mit dem Michel Grüner (dem Deutschen Yu-Gi-Oh-DS-Meister, Anm. der Red.) zusammen. ■ Weißt Du, wieviele Karten Du hast?

Vorbereitet habe ich mich mit Mitternachtstesten: Vor Mitternacht sind die Leute nicht online, Mitternacht gestern und vorgestern habe ich gespielt und getestet; ich hatte jeweils nur drei Stunden Schlaf. Ich schaue mir jetzt erst mal die neue Erweiterung 5D's an. Ich bin sehr glücklich, wenn ich neue Decks bauen darf, dann habe ich was zum Spielen. ■ Diese Weltmeisterschaft wurde ja von den Japanern dominiert. Sind sie so stark? Die Japaner sind im Deckbau schon besser, aber nicht allgemein. Ich spiele derzeit nur am Wochenende, in Graz. Wenn ich in Yu-Gi-Oh verliere, verliere ich nämlich viele Ratingpunkte (lacht). ■ Fragen Dich oft Leute um Rat? In Yu-Gi-Oh stärker zu spielen, das muss im Kopf stattfinden. Wenn die Leute dich fragen, sind sie selbst schuld: Du musst, um besser zu werden, auf die stärkeren Leute zugehen, gegen sie spielen und sie fragen, wie man besser wird. Du musst lernen, warum die stärkeren Leute besser sind, und dann musst du im Kopf umdenken und versuchen, ihre Spielzüge zu verstehen. Dann wird man sie irgendwann auch schlagen. Aber Glück spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Immerhin habe ich hier in Berlin mindestens sieben Autogramme gegeben.

Ich habe keine anderen Hobbys mehr, aber ich hatte mal welche. Ich bin mal Skateboard gefahren, aber nach 15 Minuten schwitzt man so, dass man duschen muss - das ist kein Sport mit Zukunft.

Ja: Eine ganz Tasche voll (lacht). Ich schätze mal, mindestens 2.000. Nächstes Wochenende gehe ich aber zur Konkurrenz und spiele Magic, denn da finden die Österreichischen Landesmeisterschaften in Magic statt.

■ Welches Deck hast Du hier gespielt?

■ Was spielst Du denn noch?

Ich bin mit Gladiatorungeheuern angetreten, mit vielen Spezialbeschwörungen: Die Idee besteht darin, so schnell wie möglich zwei Gladiatiorungeheuer rauszuklatschen und die beiden zu einem Fusionsmonster zu fusionieren. Fusionsmonster sind witzigerweise ja erst nach dem Wegfall von »Polymerisation« spielbar geworden.

Nur Magic und Yu-Gi-Oh. Zurzeit spiele ich Yu-Gi-Oh sehr aktiv, dafür sind meine Erfolge in Magic zurückgegangen. Ich spiele auch etwas World of Warcraft (WoW). Der Unterschied zwischen Magic und WoW ist nicht sehr groß. Yu-Gi-Oh hingegen ist etwas komplett anderes. WoW und Magic ist: Länder oder Questen Legen und Spielen nach Kosten. Yu-Gi-Oh ist verdeckt Legen - das ist komplett unterschiedlich.

■ Wie lief denn die Verständigung mit den anderen Spielern bei einem so gemischten Teilnehmerfeld? Dem Ami Chris Bowling haben wir Deutsch beigebracht, weil er unbedingt auf eine Party gehen wollte. Alle, die Englisch sprechen, sind gut miteinander klargekommen, mit allen anderen haben wir uns nicht verständigen können. ■ Du hast jetzt das Halbfinale einer Weltmeisterschaft erreicht. Bist Du insgesamt mit Deiner Yu-Gi-Oh-Karriere zufrieden? Mir fehlt noch, eine Pharaoh-Tour zu gewinnen. Ich werde solange spielen, wie es mir Spaß macht. Und wenn es mir keinen Spaß mehr macht, höre ich auf.

■ Hast Du noch andere Hobbys?

■ Spielst Du auch auf dem Nintendo DS? Nein, ich spiele nur das SammelkartenSpiel, und das eigentlich nur online: Da ich in einem Dorf wohne, habe ich wenig Zugriff auf gute Spieler, da muss ich am Wochenende oder abends online spielen. ■ Aber nächstes Jahr wirst Du dann Weltmeister? Nächstes Jahr qualifiziere ich mich erst mal - und dann werde ich vielleicht Weltmeister. ■ Herzlichen Dank. Die Fragen stellte Lars Schiele b

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Foto: Abenteuer Medien Verlag

er Österreicher Claudio Kirchmair ist einer der erfolgreichsten Yu-Gi-OhSpieler der Welt und erreichte bei der am 9. und 10. August in Berlin ausgetragenen Weltmeisterschaft das Halbfinale. Unserem Mitarbeiter Lars Schiele gab Claudio freundlicherweise unmittelbar nach Turnierende ein paar Antworten:


W http://www.wizards.com/magic/ http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-magic-feen.html

as bleibt, wenn man dem dominanten Feendeck aus dem StandardFormat seine besten Gegenzauber und mit der »Ancestral Vision« das entscheidende Mittel nimmt, um das mittlere Spiel zu dominieren? Die Antwort haben Hunderte von Spielern in den letzten Wochen auf diversen BlockTurnieren gegeben: ein weiterhin dominierendes und das Format bestimmendes Deck.

Zauber Das Feendeck ist ein Deck, dass zwei große Stärken hat: Alle Kreaturen fliegen. Und man kann teilweise die wichtigsten Aktionen in der Endphase des Gegners ausführen, weil die eigenen Kreaturen über Aufblitzen verfügen bzw. auf Spontanzaubern basieren. Besonders die letzte Fähigkeit macht es enorm schwer, gegen Feen zu spielen. In vielen Runden schaut man auf komplett ungetapptes Mana beim Feenspieler. Er kann seine Gegenzauber spielen oder aber am Ende der Runde einen »Pestermite« oder einen »Scion of Oona« legen und dann im nächsten Zug sofort mit ihnen angreifen. Das erstaunliche am Feendeck ist dabei, dass es im Block-Format nach dem Erscheinen von Morgenluft so gut wie nicht mehr weiterentwickelt werden musste. Schattenmoor kam, und das Feendeck änderte sich nicht, ebenso scheint Abendkühle kaum einen Einfluss auf dieses Deck zu nehmen. Der Kern des Decks besteht aus der Dominanz, die man mit den Spielsteinen von »Bitterblossom« erzeugt, und den zahlreichen Kontrollelementen, mit denen das Deck sich gegen alle Gefahren schützt: »Cryptic Command«, »Spellstutter Sprite«, »Mistbind Clique« oder »Sower of Temptation«. Ist der erste Gegenangriff abgewehrt, macht der »Scion of Oona« die eigenen Kreaturen stärker und bringt oft den Sieg.

Lückenbüßer Natürlich fehlt im Block-Format die »Ancestral Vision«, und jeder Feenspieler, der sich schon einmal von einem gut platzierten »Firespout« erholen musste, weiß, wie sehr die drei zusätzlichen Karten vermisst werden. Gelingt es dem Gegner, irgendwie auf dem Spielfeld die Kontrolle zu übernehmen oder mehr Gefahren auf den Tisch zu bringen, als das Feendeck kontrollieren kann, dann sieht es düster aus. Darum kommt im Block-Format der Zweitfarbe Schwarz eine viel stärkere Bedeutung zu. »Nameless Inversion«, »Shriekmaw«, »Peppersmoke« und »Thoughtseize« heißen die Antworten, die das Feendeck durch eine stärkere Hinwendung zur Zweifarbigkeit findet. Natürlich kann man »Thoughtseize« durch die »Vendilion Clique« ersetzen, wenn man den KreaturenAspekt des Decks erhöhen und sich nicht zu stark auf die Zweitfarbe verlassen will, aber

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letztlich sind das kosmetische Änderungen, die den Charakter des Decks nicht wirklich ändern. Das Feendeck ist somit im Block-Format immer noch ein wichtiger Aspekt des Metagames. Yuuta Takahashi gelang es dank ein paar originellen Änderungen seines Feendecks, den Grand Prix in Kobe zu gewinnen: Er setzte stark auf Schwarz als Zweitfarbe und wagte es sogar, mit dem »Shriekmaw« eine Nicht-Feen-Kreatur ins Deck zu nehmen. Die wichtigste Neuerung bei seinem Deck allerdings war das Erscheinen von »Oona, Queen of the Fae«. »Oona« kostet einiges, aber wenn sie aktiviert wird, kann sie ganz alleine das Spiel entscheiden. Besonders durch die vielen Hybrid-Sprüche kann man mit »Oona« eine Menge Spielsteine erzeugen und gegebenenfalls den Gegner in zwei oder drei Runden alleine mit diesen kleinen Fliegern bezwingen. »Oona« ist das perfekte Gegenmittel, wenn die eigene »Bitterblossom« früh ausgeschaltet wurde und das Spiel sich in die Länge zu ziehen droht. Auch im Sideboard hat Takahashi deutlich seine eigenen Akzente gesetzt und dem lokalen Metagame Tribut gezollt: Alleine acht Sprüche wenden sich primär gegen Kithkin-Decks. »Consign to Dream« kann gegen hyperaggressive Decks die nötige Zeit bringen, um den entscheidenden Schaden zuzufügen, und »Jace Beleren« übernimmt gegen bestimmte Decks dieselbe Funktion, die in der StandardVariante des Feendecks die »Ancestral Visions« haben.

liebter werden - und dann bereits im dritten Format innerhalb weniger Monate. Das haben noch nicht viele Decktypen geschafft. Manuel Siebert b

Yuuta Takahashi 4x Nameless Inversion 3x Thoughtseize 3x Cryptic Command 4x Bitterblossom 3x Spellstutter Sprite 3x Sower of Temptation 2x Shriekmaw 4x Scion of Oona 3x Pestermite 2x Oona, Queen of the Fae 4x Mistbind Clique 1x Vivid Creek

5x Swamp 4x Sunken Ruins 4x Secluded Glen 4x Mutavault 7x Island Sideboard: 4x Consign to Dream 3x Jace Beleren 4x Peppersmoke 4x Stillmoon Cavalier

Seit Monaten ein starkes Deck: die Feen. Mit dieser Version gewann Yuuta den Grand Prix in Kobe (Japan).

Weltmeister? Mit den Feendecks wird also in beiden Formaten weiterhin zu rechnen sein. Und wie die Pro Tour Qualifier für Hollywood im letzten Winter bereits gezeigt haben, ist das Deck auch eine mächtige Waffe im Extended-Format. Wenn also die ersten Decks für die Pro Tour Berlin getestet werden, dann dürften die Feen noch be-

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http://wizards.com/magic/tcg/ http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-magic-decks.html

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en gesamten Frühsommer über dominierte ein einziger Decktyp gleich zwei Formate: Sowohl im Standard als auch im Block-Constructed gab es keinen Weg vorbei an den omnipräsenten Faeries-Decks mit ihrer schier übermächtigen Kombination aus Aggression und Kontrolle. Mit den anlaufenden nationalen Meister-

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schaften und den im August gelaufenen Pro Tour-Qualifiern für Berlin hat sich das Metagame allerdings erheblich verändert: Allen Änderungen zum Trotz ist das Faeries-Deck weiterhin ein ernstzunehmender Kandidat für Turniersiege geblieben, wie Swen Simon bei seinem PTQSieg in Aachen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Hier findet ihr die derzeitigen Top-Decks in Block und Standard. Manuel Siebert b


Swen Simon (Lorwyn-Block) Sieger PTQ Berlin, Aachen 2x Sunken Ruins 4x Mutavault 4x Secluded Glen 9x Island 6x Swamp 4x Spellstutter Sprite 2x Sower of Temptation 4x Mistbind Clique 2x Vendilion Clique 4x Bitterblossom 4x Scion of Oona 3x Ponder 4x Cryptic Command 3x Broken Ambitions

3x Nameless Inversion 2x Peppersmoke Sideboard 1x Oona, Queen of the Fae 1x Jace Beleren 1x Sower of Temptation 3x Shriekmaw 3x Thoughtseize 2x Negate 2x Snakeform 1x Peppersmoke 1x Nameless Inversion

Swen führte ein Deck ins Feld, das bereits seit Monaten gleich geblieben ist und die letzten beiden Editionen einfach ignoriert. Die Stärke des Decks liegt weiterhin in der soliden Basis aus »Bitterblossom«, »Cryptic Command, »Mistbind« »Clique«, »Spellstutter Sprite« und »Mutavault«. Die beiden »Peppersmoke« im Hauptdeck zeigen, dass das Kithkindeck der wichtigste Gegner ist, und »Peppersmoke« ist in der Lage, die früh ins Spiel gebrachten kleinen Kithkin aus dem Weg zu räumen, oder die Aktivierung eines »Windbrisk Heights« durch Spirit-Token zu verhindern. Im Vergleich zu Yuuta Takahashis Siegerdeck auf Seite 19 hat Swen auf »Oona« im Hauptdeck verzichtet.

William Cavaglieri (Standard) Italienischer Meister 3x Auntie’s Hovel 4x Graven Cairns 1x Kher Keep 4x Mountain 1x Pendelhaven 4x Sulfurous Springs 7x Swamp 4x Magus of the Moon 3x Marsh Flitter 3x Mogg Fanatic 4x Mogg War Marshal 4x Nantuko Husk

4x Shadow Guildmage 2x Shriekmaw 4x Bitterblossom 4x Thoughtseize 4x Torrent of Souls Sideboard 4x Avalanche Riders 4x Fulminator Mage 3x Grave Pact 2x Sudden Death 2x Terror

Im Standard-Format hat sich bei den momentan laufenden nationalen Meisterschaften ein deutlicher Trend abgezeichnet. Die Herrschaft der Feen wurde gebrochen, und Rot war die Farbe der Saison. William Cavaglieri konnte mit einem enorm starken

schwarz-roten Deck italienischer Meister werden. Das Deck setzt die Gegner mit »Thoughtseize« und »Bitterblossom« früh unter Druck und greift dann mit »Magus of the Moon« und den im Sideboard platzierten »Avalanche Riders« und »Fulminator Mage« gezielt die Manabasis des Gegners an. Cavaglieri hat richtig erkannt, dass viele Standard-Decks der letzten Monate Gewicht auf eine Manabasis aus Nicht-Standard-Ländern legen, und das nutzt sein Deck konsequent aus. Gegen die Masse an kleinen und kleinsten Kreaturen, die immer wieder für verschiedene Effekte geopfert werden können, kann dann kaum noch ein Deck etwas ausrichten. Bei den Nationals in Frankreich und Italien erreichte dieses Deck insgesamt fünf Mal die Top 8.

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Artie Heinrich (Lorwyn-Block) Sieger PTQ Leipzig 14x Plains 4x Rustic Clachan 4x Windbrisk Heights 2x Mutavault 4x Goldmeadow Stalwart 4x Figure of Destiny 3x Burrenton Forge-Tender 4x Knight of Meadowgrain 4x Wizened Cenn 2x Thistledown Liege 3x Cloudgoat Ranger 4x Spectral Procession

4x Unmake 2x Ajani Goldmane 1x Mirrorweave 1x Crib Swap Sideboard: 4x Stillmoon Cavalier 1x Burrenton Forge-Tender 1x Ajani Goldmane 2x Order of Whiteclay 2x Pollen Lullaby 2x Hallowed Burial 2x Oblivion Ring 1x Reveillark

gen bediente sich stark bei der neuen Edition Abendkühle und stockte sein Deck um »Unmake« und »Figure of Destiny« auf, während der »Stillmoon Cavalier« Einzug ins Sideboard hielt. Heinrich ging offenbar von einem stark von Kithkin und Mono-Rot geprägten Metagame aus, denn die Entscheidung, auf »Mirrorweave« (Carboni hatte drei im Deck, dafür kein »Ajani Goldmane«) nahezu völlig zu verzichten und stattdessen »Ajani Goldmane« im Hauptdeck zu spielen, zeigen deutlich, wo hier der Hauptgegner erwartet wurde. Im Unterschied zu Heinrich spielte Carboni auch drei »Mutavaults« und 25 Länder.

Wie stark auch die Kithkin im Block-Format sind, zeigte sich in den letzten Wochen immer wieder. So gewann Artie Heinrich den PTQ in Leipzig mit einem weißen Deck, und Simone Carboni siegte in Rimini. Carboni führte dabei das etablierte Kithkin-Deck ins Feld. Dessen drei »Mirrorweave«, »Spectral Posession«, »Windbrisk Heights«, »Cloudgoat Ranger« sind die ultimativen Kampftricks in diesem Format. Artie Heinrich hinge-

Christophe Peyronnel (Standard) Französischer Meister 4x Shock 4x Incinerate 4x Flame Javelin 4x Mogg Fanatic 4x Magus of the Moon 4x Figure of Destiny 4x Demigod of Revenge 4x Blood Knight 4x Ashenmoor Gouger 19x Mountain 3x Keldon Megaliths 2x Ghitu Encampment

Sideboard Peyronnel: 3x Faerie Macabre 3x Lash Out 3x Manabarbs 3x Puncture Blast 3x Sulfur Elemental Sideboard Jacob: 4x Murderous Redcap 2x Pithing Needle 3x Spitebellows 4x Sulfurous Blast 2x Unwilling Recruit

Noch gradliniger gingen die Sieger der französischen und US-amerikanischen Meisterschaften vor. Christophe Peyronnel und Michael Jacob gewannen jeweils mit mono-roten Aggro-Decks. Gegen den Direktschaden aus diversen Quellen und den ultimativen Finishern in Form vom »Demigod of Revenge« konnten sich nur wenige Decks behaupten.

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Michael Jacob erwartete offenbar ein Metagame mit mehr dominanten großen Kreaturen, und so ersetzte er die »Shocks« durch »Skred« und seine Manabasis durch SnowCovered Lands (und zwei Mal »Keldon Megalith«). Die einzige andere Änderung war der fehlende »Mogg Fanatic«, den Jacob durch »Magus of the Scroll« ersetzte. Am Sideboard sieht man besonders deutlich, dass beide Gewinner das Metagame völlig anders einschätzten: Peyronnel gibt sich eine Reihe von Optionen gegen diverse Decks, von der Entfernung von Karten aus dem Friedhof bis zum originellen Einsatz von »Manabarbs« gegen Decks, die keine Antworten auf Verzauberungen haben. Jacobs hingegen hat große Kreaturen erwartet: »Spitebellows«, »Murderous Redcap«, »Unwilling Recruit« und »Sulfurous Blast« zeigen deutlich, dass er sein Deck darauf ausgerichtet hat, wichtige Kreaturen des Gegners zu neutralisieren.


http://www.wizards.com/Magic/TCG/ProductArticle.aspx?x=mtg/tcg/dragons/productinfo http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-magic-drachen.html

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eit dem 29. August ist eine große Magic-Box mit riesengroßen Kreaturen auf dem Markt: From the Vault: Dragons zählt als Limited Edition Boxed Set. Es enthält 15 schwarzrandige Drachenkarten in einer speziellen Glitzerversion (Foil) darunter bereits heute eine Preview-Karte aus der im Oktober erscheinenden Edition Fragmente von Alara (Shards of Alara). Sechs der darin enthaltenen Drachen haben eine neue Artwork. Die neuen Drachen beziehungsweise Drachenkarten sind ewige Publikumsfavoriten wie »Shivan Dragon«, »Hellkite Overlord«, »Two-Headed Ragon«, »Tunder Dragon«, »Nicol Bolas«, »Niv-Mizzet, the Firemind«, »Rith, The Awakener«, »Kokusho, the Evening Star«, »Bladewing, the Risen«, »Bogardan Hellkite«, »Draco«, »Dragon Whelp«, »Ebon Dragon«, aber auch die Verzauberung »Form of the Dragon« und die berühmte Hexerei »Dragonstorm«. Sämtliche Karten sind aber nur in den Turnierformaten turnierlegal, in denen auch die Erweiterungen legal sind, aus denen sie ursprünglich stammen. Eine Ausnahme von dieser Regel ist der »Hellkite Overlord« - er stammt aus Scherben von Alara, ist aber bereits ab dem 29. August in Legacy und Vintage zugelassen. Sammler können sich auch an einer beigelegten Liste erfreuen, die jede der über 75 Drachenkarten aufzählt, die in der fünfzehnjährigen Geschichte von Magic jemals erschienen ist. Hobby-Spieler hingegen bekommen Regeln für das Spaßformat Elder Dragon Highlander. Eine runde Box für Nostalgiker, Sammler und Drachenliebhaber, gerade für ältere Semester, die Magic noch liebevoll verfolgen, aber nur noch selten zum Spielen kommen, ist From the Vault: Dragons herzerwärmend schön. Lars Schiele b

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Magic-News Höhepunkt in Hannover Die Magic-Meisterschaft 2008

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n der vom 29. bis zum 31. August in Hannover ausgetragenen Deutschen Magic-Meisterschaft setzte sich der Achtunddreißigjährige Olaf Krzikalla aus Dresden durch. Krzikalla ist damit auch Teil der deutschen Magic-Nationalmannschaft: Im Dezember darf er die deutschen Magic-Spieler bei der Weltmeisterschaft in Memphis (USA) vertreten. Noch am Freitag konnten sich sechs Spieler in den harten Meatgrinder-Turnieren für die

http://wizards.com/Magic/Magazine/Article.aspx?x=mtg/daily/eventcoverage/gernat08/welcome http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-magic-dm.html

Olaf Krzikalla Deutscher Meister 2008

Foto: WotC

4x Cursecatcher 1x Sygg, River Guide 4x Silvergill Adept 4x Lord of Atlantis 4x Stonybrook Banneret 4x Merrow Reejerey 2x Venser, Shaper Savant 3x Vendilion Clique 3x Sage’s Dousing 3x Unsummon 4x Cryptic Command 11x Island

4x Mutavault 4x Adarkar Wastes 4x Wanderwine Hub 1x Faerie Conclave Sideboard 2x Reveillark 3x Snakeform 2x Wispmare 4x Sunlance 4x Sower of Temptation

Olafs Meervolk-Deck siegte im Finale souverän.

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Das deutsche Team Harald Stein, Jan Lorenz, Olaf Krzikalla und Fabio Reinhardt (von links).

Meisterschaft qualifizieren. Am Samstag trafen sich dann 165 Teilnehmer, von denen am Sonntag nur acht übrig geblieben waren. Im Finale setzte sich Krzikallas Meervolk-Deck mit 3:0 deutlich gegen den Zweitplatzierten Fabio Reinhardt aus Braunschweig durch. Krzikalla, Reinhardt und Harald Stein bilden somit das deutsche Team auf der WM in Memphis. Im Rahmenprogramm fand das Two-Headed Giant-Turnier großen Anklang. In diesem Multiplayer-Format treten je zwei Spieler im Team an und teilen sich die wertvollen Lebenspunkte. Auf zwei ebenfalls im Rahmenprogramm ausgetragenen Qualifikationsturnieren mit je

Fabio Reinhardt

Die Top 8 der Deutschen Magic-Meisterschaft 1. Olaf Krzikalla 2. Fabio Reinhardt 3. Harald Stein 4. Jan Lorenz

5. Thoralf Severin 6. Roland Bode 7. Martin Bisterfeld 8. Babak Mojtahedy

über 100 Teilnehmern errangen Mathias Lewandowski, Matthias Spode, Christopher Passow und Sascha Winter ihre Tickets zur Pro Tour Berlin, die vom 31. Oktober bis 2. November in der Hauptstadt ausgetragen wird. Lars Schiele b

Magic zerteilt Die neue Erweiterung Fragmente von Alara

http://wizards.com/magic/tcg/Products.aspx?x=mtg/tcg/products/shardsofalara http://www.kartefakt.de/virtual/mp3/kv01-magic-alara.html

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ie Welt von Alara ist der Schauplatz der nächsten Magic-Expansion, der 249 Karten großen alleinstehenden Erweiterung Fragmente von Alara. Vor Jahrtausenden wurde diese Welt durch die Gier eines Planeswalkers in fünf Fragmente zerrissen, auf denen es jeweils nur Mana dreier Farben gibt: das weiß-grün-rote, üppige Dschungelparadies Naya, das blauweiß-grüne, von ritterlichen Engeln beherrschte Bant, das weiß-blau-schwarze, von alles kontrollierenden Magiern dominierte Esper, das rotschwarz-blaue, von Nekromanten und Höllenkreaturen terrorisierte Grixis und das grün-rotschwarze, von gigantischen Drachen bewohnte Jund. Zu jeder dieser Farben und Fragmente

wird es ein Introdeck geben, außerdem wird Alara natürlich auch in Boostern verkauft. Die neue Seltenheitsstufe der Premiumkarten (ungefähr eine in acht Boostern) erscheint in Fragmente von Alara zum ersten Mal (Premiums sind beispielsweise die Planeswalker »Tezzeret der Sucher«, »Ajani der Rächer« und »Sarkhan Vol« oder der monströse »Oberherr der Höllendrachen«). Unter den bereits jetzt bekannten Karten stechen zunächst die mehrfarbigen Karten hervor: Das »Wollige Thoktar« kostet je ein rotes, weißes und grünes Mana, ist mit 5/4 aber auch ein rechtes Schnäppchen, wenn man es in Runde drei ausspielen kann. Weniger stark, aber mit eingebauter Kombo ist der »Stoische Engel«, ein 3/4-Flieger für ein grünes, ein blaues, ein wei-

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ßes und ein beliebiges Mana. Er tappt selbst beim Angriff nicht, erlaubt aber nur das Enttappen einer einzigen Kreatur pro Enttappsegment.

Solange man die besseren Kreaturen hat, ist dies eine starke Kombination. Obendrein gibt es auch Artefakte, für deren Ausspielen man farbiges Mana benötigt, wie etwa die »Kapsel des Henkers«, eine Art »Terror« zum Einlagern. Bei den einfarbigen Karten ist die blaue Hexerei »Gedankliches Abkommen« eine neue Karte, die Kartenvorteil verspricht, dem Gegner aber Mitspracherecht einräumt. In der Vergangenheit haben sich derartige Karten (wie »Fact or Fiction« und »Gifts Ungiven«) trotz dieses Nachteils oft als stark erwiesen. Die rote Verzauberung »Goblin-Ansturm« bringt jede Runde einen neuen Goblin-Spielstein mit Eile ins Spiel. Für Fun-Spieler sicher sehr hübsch, in Constructed-Formaten hingegen zeichnen sich Goblins häufig durch überfallartige Attacken aus - dazu ist der »Ansturm« womöglich zu langsam. Fragmente von Alara steht am 8. Oktober im Spielefachhandel, die Prerelease-Turniere finden am Wochenende vom 27. bis 28. September statt. Lars Schiele b

Magic - verboten und beschränkt

Aktuelle Änderungen im Überblick Legacy Time Vault ist verboten Vintage Time Vault ist restricted Chrome Mox ist nicht mehr restricted Dream Halls ist nicht mehr restricted Mox Diamond ist nicht mehr restricted Personal Tutor ist nicht mehr restricted Time Spiral ist nicht mehr restricted Magic Online Formate Vanguard Avatar Rotation Jeder Vanguard Avatar ist nur noch in Formaten verfügbar, in denen auch die entsprechende Karte zugelassen ist (ohne dabei Banned und Restricted-Listen zu berücksichtigen).Die Basic Avatars, die man mit dem Magic Online Client erhält, bleiben in allem Formaten zulässig. In Duellen ohne Vanguard-Regeln dürfen Spieler weiterhin alle Avatare nutzen. Online Classic und Vanguard Classic Imperial Seal ist restricted Mana Crypt ist restricted 100 Card Singleton Grindstone ist verboten Lion’s Eye Diamond ist verboten Protean Hulk ist banned Rune-Tail, Kitsune Ascendant ist nicht mehr verboten Test of Endurance ist nicht mehr verboten Freeform, Prismatic Singleton, Tribal Wars Classic, Tribal Wars Standard Keine Veränderungen

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Zulässig oder zu lässig? http://wizards.com/Magic/Magazine/Article.aspx?x=mtg/daily/news/09012008

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ünktlich zum 1. September hat die DCI, zuständig für die Organisation der Magic-Turniere, neue Listen mit verbotenen (banned) und nur einmal pro Deck zugelassenen (restricted) Karten herausgegeben, die seit dem 20. September für Turniere gelten: Erst einmal die gute Nachricht: In den beliebtesten und wichtigsten Formaten Standard und dem Lorwyn-Schattenmorr-Blockformat gab es keine Änderungen. Im Extended hingegen hat sich die Deckmanipulation durch »Weissagekreisel des Senseis« (Sensei’s Divining Top/CK) als zu mächtig erwiesen: Der »Weissagekreisel« ist seit dem 20. September verboten. Die übrigen Änderungen betreffen Spaß- und Online-Formate: Im an Karten nicht gerade armen Format Legacy wird die »Time Vault« verboten, wobei am 26. September zugleich ihr Oracle-Text verändert wird. Im an mächtigen Karten überreichen Vintage hingegen gibt es mehr Freigaben als Sperren: Zwar wird hier die »Time Vault« restricted, aber »Chrome Mox« ,»Dream Halls«, »Mox Diamond«, »Personal Tutor« und »Time Spiral« sind zukünftig bis zu vier Mal im Deck erlaubt.

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Bei den Online-Formaten findet man eine veränderte Rotation der Vanguard-Avatar-Karten und kleine Veränderungen bei Online Classic, Vanguard Classic und 100 Card Singleton. Lars Schiele b


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