750 Jahre Bottendorf - 700 Jahre Wolkersdorf

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750 Jahre

Bottendorf Impressionen

09 2010

Foto: R. Raatz

von der Festwoche 700 Jahre Wolkersdorf / 750 Jahre Bottendorf

Lebendige Dorfgeschichte Historische Begebenheiten wie Helmersdorf im Mittelpunkt

Lebendige BĂźhnenshow Im Burgwald-Palast sehen die Zuschauer unterhaltsames VarietĂŠ.

Lebendiger Motive Neben einem stehenden lockte auch der ziehende Festzug an.

Lebendige Vergangenheit Ausstellung gab Einblick in Bottendorfs Ortsgeschichte.


700 Jahre Wolkersdorf

DIE FESTWOCHE ALS FARBIGES MAGAZIN

Bürger berichten

Deutschlands größtes Bürgerreporter-Netzwerk für Lokales www.myheimat.de

Überblick 750 Jahre Bottendorf 700 Jahre Wolkersdorf Jubiläumsjahr

2010

Dirk Schäfer 06451 / 72 13 - 51 Redaktion

750 Jahre Bottendorf 700 Jahre Wolkersdorf Jubiläumsjahr

myheimat@wlz-fz.de www.myheimat.de/profil/29144

Britta Ricken 06451 / 72 13- 20

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Festzug von oben: Zahlreich waren Teilnehmer und auch Zuschauer am Straßenrand.

Martina Steiner 06451 / 72 13 - 21

2010

Liebe Leserinnen und Leser,

martina.steiner@wlz-fz.de Anzeigen

750 Jahre Bottendorf/700 Jahre Wolkersdorf – ein myheimat-Magazin zum Ortsjubiläum von BurgwaldBottendorf 2010 myheimat ist das Mitmachportal der Frankenberger Zeitung – www.wlz-fz.de/myheimat.de/ Verteilung: Abonnenten der Frankenberger Zeitung in der Gemeinde Burgwald sowie Auslagestellen im Gemeindegebiet (kostenlos) Herausgeber: Wilhelm Bing Druckerei und Verlag GmbH, Lengefelder Straße 6, 34497 Korbach Geschäftsführer: Steffen Schindler, Thomas Düffert Objektleitung: Rouven Raatz, Marina Kieweg Vertrieb: Steffen Reucker Redaktion: Dirk Schäfer Druck: Bing&Schwarz Druck+Medien Verlags GmbH, Korbach

Das vorletzte August-Wochenende stand im Frankenberger Land vor allem im Zeichen des großen Ortsjubiläums in Bottendorf. 750 Jahre Bottendorf/700 Jahre Wolkersdorf wurden im Burgwald-Dorf schon zur Jahreswende eingeläutet und kürzlich mit sechs Festtagen und abwechslungsreichem Programm gebührend gefeiert. Aus nah und fern kamen nicht nur zum stehenden und ziehenden Festzug die Gäste. Bei vielen Menschen, nicht nur bei den Bottendorfer ist die Festwoche in bester Erinnerung geblieben. Doch: Auch eine Festwoche geht vorbei - meist viel zu

Bei myheimat sind Sie genau richtig... ...wenn Sie anderen gerne die Kostbarkeiten Ihrer Umgebung zeigen, ...wenn Sie Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema ausführlich mitteilen möchten ...wenn Sie gerne die Freude über ein schönes Foto mit vielen anderen teilen, ...wenn Sie sich in einem Verein

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oder in der Politik engagieren und andere schnell und umfassend darüber informieren möchten, was aktuell los ist, ...wenn Sie sich freuen, Ihre Beiträge in Zeitung oder Magazin abgedruckt zu sehen. Einfach anmelden unter www. myheimat.de und das lokale FZPortal mit gestalten!

schnell, sagt man hinterher. Doch dank dieses farbigen Magazins, entstanden durch myheimat, das Mitmachportal der Frankenberger Zeitung, gibt es ein Andenken für die Bottendorfer und ihre Gäste. So werden die mit viel Mühe vorbereiteten Feierlichkeiten in bester Erinnerung bleiben. Und das schöne: Die Bürger selbst haben das Magazin mit gestaltet! Bottendorfer, Besucher, verschiedene Menschen, die an der Festwoche beteiligt waren oder teilgenommen haben, haben ihre Eindrücke festgehalten.

...herzlichst Ihr myheimat-Team

myheimat: Mitmachen ganz einfach Sie haben schon von myheimat gehört, aber noch nichts gesehen? Schauen Sie einfach mal bei uns vorbei. Bei www.myheimat.de mitzumachen, ist denkbar einfach. Klicken Sie auf der Startseite auf Registrieren. Nur wenige Angaben sind nötig: ein frei gewählter Benutzername, Vor- und Nachname, Postleitzahl, E-Mail-Adresse und Passwort. Schon kann es losgehen. Der Vorgang dauert keine 5 Minuten, schon können Sie das erste Foto einstellen. Klicken Sie erst auf „Beitrag erstellen“, dann auf Schnappschuss und wählen ein Foto aus, das Sie veröffentlichen wollen – etwa vom jüngsten Vereinsfest. Schreiben Sie noch einige Worte, was auf dem Foto zu sehen ist, klicken Sie auf „Schnappschuss veröffentlichen“ – und fertig!


750 Jahre Bottendorf

Von Schnurrbarthalter bis Butterfass: historische Ausstellung läutet Jubiläums-Festwoche ein Von Sandra Leonbacher: Während der Festwoche konnten Einwohner und Gäste Bottendorfs die historische Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus besuchen, die nach der Totenehrung am Mittwoch, 18. August, eröffnet wurde. Detailgetreu wurden verschiedene Bereiche des dörflichen Lebens nachgebildet: von Hobelbank und Amboss bis Butterfass und Krauthobel waren viele hi-

storische Gegenstände zu sehen. Zur Erheiterung trugen Gegenstände wie eine Kaffeetasse mit Schnurrbarthalter bei. Für die liebevoll nachgebildete Wohnstube mit Küche wurden kurzerhand Teile des eigenen Zuhauses ins DGH transportiert. Manch ein Besucher fühlte sich schnell heimisch und hätte am liebsten an der festlich gedeckten Tafel Platz genommen. Einen Blickfang der Ausstellung

bildete zweifelsohne der Leiterwagen, der den Mittelpunkt der Ausstellung bildete. Und es schien fast, als würden jeden Moment die Bauern ihre Feldarbeit unterbrechen, um auf der Decke neben dem Wagen Platz zu nehmen, um sich zu stärken. Eine Spinnstube mit Nähmaschinen und Spinnrädern gab einen Einblick in die Freizeitgestaltung von damals. Alte Trachten zeigten, wie sehr sich die Mode

der letzten Jahre doch gewandelt hat. Besondere Freude hatten die Besucher an den Fotowänden der Ausstellung. In kleineren und größeren Gruppen wurde beratschlagt, in Erinnerungen geschwelgt oder über Verwandtschaftsverhältnisse und alte Dorfansichten diskutiert. Nicht selten waren Sätze wie: „Huch, das ist ja mein Opa!“ oder „War ich nicht hübsch damals?“ zu hören.

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700 Jahre Wolkersdorf

Musik und Anekdoten: Seniorennachmittag zum Jubiläumsfest Von Bürgerreporterin Anna Kroneberg: Der Altennachmittag fand am Freitag, 20. August, im Festzelt statt. Er wurde von Erika Klem gemeinsam mit den Landfrauen aus Bottendorf ausgerichtet. Für das leibliche Wohl wurden Kaffee, Kuchen und Brote gereicht. Das Programm war vielseitig gestaltet. So trat die Kindertanzgruppe des Heimat- und Kulturvereins Bottendorf in „alten“ Bottendorfer Trachten auf und die Kindertanzgruppe aus Perbal in ungarischen Trachten. Auch die Kinder- Trommlergruppe aus Ernsthausen trug zur Unterhaltung bei und die Gäste aus Griechenland zeigten ihre griechischen Volkstänze in griechischen Trachten. Bei einem echten Bottendorfer Altennachmittag durfte natürlich auch das Bottendorfer Platt nicht fehlen! Heinz Bomm erzählte Anekdoten aus Bottendorf

und Heinz Möller und Texter Hermann Cronau sagen das inzwischen bekannte Lied: „Dü dü dü, mei Heimatdärfche“, welches viele der Gäste gerne und laut mitsangen. Die Gitarrengruppe der Landfrauen und der Jugendposaunenchor rundeten mit ihren Auftritten das Programm ab und zum Schluss waren alle Anwesenden dazu aufgerufen mit ihren Deutschland Fähnchen zum Abschied zu winken. Zur Autorin: www.myheimat.de/profil/38284/

Mit viel Mühe organisierten die Landfrauen den Nachmittag von der Deko bis zur Bewirtung.

Unter anderem trug auch die Kindertrommelgruppe aus Ernsthausen zum Programm bei.

BOTTENDORFER HEIMATLIED Der Refrain (nach der Melodie von „Rot sin de Rosen“): „Dü, Dü, Dü mei Heimatdärfche, Därfche im scheene Namphetal, Dü best da allerschinnste Ort, Ich ginn öh niemols vun deer fort, Ich bleib immer bei deer“

Sehr gut besucht war der Seniorennachmittag während der Festwoche, bei dem die älteren Mitbürger gut unterhalten wurden.

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750 Jahre Bottendorf

Platt im Gottesdienst: „Gottes Wort ess wie de Sunne zum Laewen“ Mit einem Mundart-Gottesdienst begann der vorletzte Festtag. „Gottes Wort ist wie die Sonne zum Leben“ - oder auf platt: „Gottes Wort ess wie de Sunne zum Laewen“, hieß das Motto des Festgottesdienstes. Alle Stühle und Bänke im großen Pfarrgarten waren besetzt. Rund 200 Besucher erlebten unter den alten, schattigen Buchen eine würdige Feier mit Musik und Gesang sowie eingängigen Predigten, Dialogen und einem Rollenspiel. Immer wieder gab es Beifall. Die Posaunenbläser, verstärkt durch den Jugendposaunenchor unter Jens Jesberg, der gemischte Chor aus Perbál (Leitung: Laszlo Lisztes) und der Kirchenchor Bottendorf mit Leiterin Carola Waßmuth sorgten für den musikalischen Part. Auch die Begrüßung von Ortsvorsteher Heinz Klem kam auf platt daher: „Liewe Leire, es ess scheene, dass er alle gekummen

seid. Der Herrgott hat ins de Sunne geschenkt, do winn mer ins ganz scheene bedanken...“ Den liturgischen Teil übernahmen - auch in Dialektform - Otfried Mandel, Hermann Cronau, Christel Möller und Martin Ernst. „Om Sunndag sall un well ich rühn“ (Am Sonntag soll und will ich ruhen) war Thema der Predigt und des Rollenspiels unter Mitwirkung von Erich Geitz, Käthe Koch, Heinz Bomm, Erika Klem, Erna Simon, Marianne Reitz, Christel Möller, Waltraud Seibel, Gisela Ernst und Otfried Mandel. Über die „emotionale Wirkung von Kirchenglocken“ referierte Hermann Cronau. Zum Thema gehörte auch ein Dialog zwischen Küster Otto Mrazek und den Jugendclubmitgliedern Magnus Ernst, Kenneth Klinge und Severin Mandel. Pfarrer Reinhold Schott war in die Rolle des Moderators geschlüpft.

Hermann Cronau und Otfried Mandel bei der Liturgie zum „Platt-Gottesdienst“.

Otto Mrazek mit Kenneth Klinge, Severin Mandel u. Magnus Ernst beim Kirchenglocken-Dialog.

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Dicht an dicht saßen die Gottesdienstbesucher im Schatten der alten Buchen und erlebten eine würdige Feier in Bottendorfer Platt.

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700 Jahre Wolkersdorf

Landgraf Philipp und seine Prinzessinnen: die Wolkersdorfer mit Jagdgruppe beim Festzug Von Monika Thiele: Die Wolkersdorfer präsentierten zum ziehenden Festzug ihren Festwagen mit Bildern des Wolkersdorfer Schlosses und ihren Prinzessinnen Katharina und Cynthia. Weiteres Thema war die Jagdgruppe, die die Jagd im 18. Jahrhundert demonstrierte. Wie alles begann Nachdem nach einigen Ge-

Landgraf, Jäger und Co.: Die Wolkersdorfer stellten das Schlossleben aus dem 18. Jahrhundert dar.

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sprächen feststand, welche Motive die Wolkersdorfer präsentieren, wurde ein Festwagen entworfen und gebaut. Passende Kleidung wurde anprobiert, und schon waren die Wolkersdorfer gerüstet für den Festzug. Welche Tücken es gab Nun ja, so ganz einfach war es doch nicht. So manche Überredungskunst war angesagt, wer denn beim Festzug mitgeht und in ein Kostüm schlüpft. Dann hatte leider unser Wächter Dieter eine Verletzung am Fuß. Und nun? Wer spingt als Ersatz ein?Auch dieses Problem wurde schnell gelöst. André übernahm gern die Postion als Wächter. Wie es ausging Es war ein spaßiger und gelungener Festzug-Sonntag. Am Abend trafen die Wolkersdorfer sich am Brunnen, um den erfolgreichen Tag Revue passieren zu lassen. Zur Autorin: www.myheimat.de/profil/38309/

Der schmucke Festwagen der Wolkersdorfer mit „echten“ Prinzessinnen und einem Bild Ihres Landgrafen Philipp.


750 Jahre Bottendorf

Kanonenböller und Schwertkämpfe: Darsteller lassen es bei „Schlacht um Helmersdorf“ krachen Der Dreißigjährige Krieg war vorbei - Bottendorf hatte schwer unter Verwüstungen, zwei Pestepidemien und marodierenden Söldnertruppen gelitten. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund spielte sich einer der Höhepunkte des Festsonntags im Jubiläumsort ab: die Schlacht um Helmersdorf. Der Dorf wurde regelmäßig von Landsknechten heimgesucht, die Bauern ausgeraubt. Doch nun entschlossen sich die Bewohner, die Landsknechte zu vertreiben. Diese Geschichte erzählte das Schauspiel auf dem Teichgelände nahe der Wüstung Helmersdorfs nach. Die zahlreichen Zuschauer spendeten reichlich Applaus für die Mitglieder des Schützenvereins, die die Helmersdorfer spielten, und die Schützengilde aus Landau, die - mit echten Kanonen als Landsknechte auftraten. Auch im Festzug wirkten sie mit.

Mit Schüssen dezimierten die marodierenden Landsknechte die Helmersdorfer Bauern.

Einzige Überlebende: Nur die „Kluckel-Else“ alias Waltraud Seibel entkam der Schlacht.

Zu den Laiendarstellern zählten auch Mitglieder des Schützenvereins Bottendorf.

Die vor dem Dorf hausenden Landsknechte wurden von der Schützengilde Landau verkörpert.

Vor und nach der Aufführung gab es Gelegenheit für den einen oder anderen Schnappschuss.

Mit Schimpfwörter, Lanzen und mehr „bewaffnet“ zogen die Helmersdorfer Bauern in den Kampf.

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Bottendorf und seine Gäste: Schnappschüsse der Festwoche Viele Gesichter, viele Motive, viele bunten Wagen; viele gute Ideen, viel bewahrte Tradition und Geschichte - all das prägte die Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum 750 Jahre Bottendorf und 700 Jahre Wolkersdorf. Was ein schönes Feuerwerk zum Jahreswechsel einläutete, ging am 23. August mit dem Frühschoppen zu Ende: eine Zeit voller Geselligkeit und dörflichem Zusammenhalt. Ob musikalischer Abend, Zapfenstreich, Gelöbnis, Band-Wett-

bewerb, Seniorennachmittag, das Treffen der ehemaligen und heutigen „Worschtemäuler“, der Varieté-Abend oder der glanzvolle Sonntag mit seinem stehenden und ziehenden Festzug: Alles wird nicht nur den Einheimischen in guter Erinnerung bleiben. Auf dieser Panorama-Seite gibt es - eingefangen von myheimatund Zeitungsreportern - nochmal die schönsten Stimmungen, Menschen, Gesichter der Festwoche - denn nicht nur die Sonne (am Sonntag) strahlte.


Die Rot-Weißen Funken aus Frickhofen in Aktion. Die Tänzerinnen begeisterten mit ihrer Feuer-und-Eis-Show.

Die Show von AgniTara bot beim großen Burgwald-Palast-Varieté tolle Lichteffekte und artistische Feuernummern.

Burgwald Palast in Bottendorf: Varieté verzaubert das Publikum mit Kunststücken, Show und Comedy Von Bürgerreporterin Anna Kroneberg: Bereits am Eingang wurden die Gäste von Viktor Wahnsinn begrüßt. Der zeigte großes Geschick, stahl vielen der Besucher die Armbanduhr. Um 20 Uhr begann dann der einzigartige Varieté-Abend mit einem Auftritt der Tanzband Eldorados. Diese spielten flotte Musik bis um 21 Uhr Viktor Wahnsinn das Varieté eröffnete. Er verzauberte das Publikum mit

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seiner Redegewandtheit und Zauberkunststücken. Auch die klassische Unterhaltung kam durch die Lieder von Tanja Becker und Mario Ahlborn nicht zu kurz. Herr und Frau Petersen (Frau Petersen hatte auch bereits vor Beginn der Vorstellung das Festzelt zusammen mit ihrem Hund unsicher gemacht) begeisterten das Publikum mit einer Mischung aus Artistik und Comedy. Die Rot-Weißen-Funken aus Frickhofen zeigten ihre Feuerund-Eis-Show in wunderschönen

Kostümen unter anderem zu den Hits „Frozen“(Madonna), „Eiszeit“ (Nena) und „Moskau“. Ihre Tanzeinlagen begeisterten das Publikum, und man fragte sich, wie die Mädchen es schaffen, während einer so anstrengenden Tanznummer trotzdem über das ganze Gesicht zu strahlen. Olga Orange strapazierte mit ihrem Auftritt die Lachmuskeln. Begrüßt von zwei Fans, die ein Schild mit der Aufschrift „Ich will ein Kind von dir“ trugen, legte Olga los und erzählte aus „ihrem“

interessanten Privatleben. Zum Schluss traten die Performance-Künstler der Gruppe AgniTara auf. Sie verwandelten die Bühne in ein Flammenmeer und begeisterten mit ihren artistischen Feuernummern. Im großen Finale kamen noch einmal alle Künstler auf die Bühne. Tanja Becker und Mario Ahlborn sangen gemeinsam, und unter großem Beifall endete der große Varieté Abend. Zur Autorin: www.myheimat.de/profil/38284/


Zum Lachen: „Frau Petersen“ mischte sich immer wieder unters Publikum, hier flirtet sie mit Jürgen Hansmeyer.

Bottendorfer auf der Bühne: Viktor Wahnsinn lässt Männer und Frauen gegeneinander antreten.

Ganz schön den Kopf verdreht: Bottendorfs Ortsvorsteher Heinz Klem wird von Viktor Wahnsinn „entspannt“.

Zum großen Finale kamen alle noch einmal auf die Bühne - auch die Sänger Tanja Becker und Mario Ahlborn.

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700 Jahre Wolkersdorf

Rein damit und gucken, wo‘s raus kommt: Wasser gießen war nur eines der vielen Spiele beim Kinderfest im Bottendorfer Kindergarten.

Lust auf Lesen: Ein Bücherflohmarkt bot eine große Auswahl an Büchern für jedes Alter.

Fantasievolle Bilder „zauberten“ die Eltern mit ihren Kinder mit der Zentrifugalplatte.

Auch ein Vergnügen: Papierhüte basteln, ob Prinzessinen-, Piratenhut oder anderes.

Hut ab: Im Festzug zeigten die Kiga-Kinder, was sie drauf haben - auf bunten Plakaten.

Hut ab - wir haben‘s drauf: Kinder verbringen tollen Tag beim Kinderfest und im Festzug Versteckt hinter dem Festplatz, ruhig gelegen und umgeben von Büschen und Bäumen fand im ev. Kindergarten das Kinderfest für alle Kinder mit ihren Familien, die das Fest besuchten, statt. Zahlreiche Besucher nutzten die vielen Angebote. Im Schwarzlichttheater gab es jede Stunde die Geschichte von „Swimmy“ im völlig verdunkelten Turnraum gespielt. Ruhig und entspannt verfolgten die Kinder mit ihren Eltern das Geschehen. Auch ein Vergnügen: Papierhüte basteln - vom Prinzessinenhut bis zum Piratenhut war alles möglich, individuell ausgestaltet mit Farben, Bändern, Glitzer und Federn. Zentrifugalbilder entstanden auf

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einer drehenden Scheibe mit ein bisschen Farbe: Zauberbilder, die Jung und Alt begeisterten. Draußen gab es Spiele aller Art vom Ringe werfen über Wasser einfüllen bis zum Geschicklichkeitsspiel. Im Sandkasten konnte man mit Schüppen graben und buddeln. Im Kindergartenbistro gab es alles für 50 Cent. Alle kulinarischen Angebote waren für besonders für Kinder gedacht. Neben Waffeln, Muffins, Würstchen im Schlafrock gab es noch vielerlei, was Kinder lieben und die Eltern des Kindergartens bereitgestellt hatten. Ein Bücherflohmarkt bot vom Kinderbuch über den Liebesroman bis hin zum Krimi oder

Sachbuch alles an. Alle Bücher wurden von den Eltern des Kindergartens gesponsert. Zu jeder vollen Stunde fand eine Verlosung statt. Unter den Gewinnern eines Bildersuchspiels wurden 20 Gewinne gezogen. Um 17 Uhr wurde neben den 20 Gewinnen auch der Hauptpreis verlost: Ein Flug mit dem Motorsegel-Trike. Gewinner ist Marcques Beaupain aus Willersdorf. Da er selbst nicht fliegen kann (ist erst ab 16 Jahren möglich ) wird er es wohl an seine Eltern weitergeben. Auch im Festzug war der Kindergarten Bottendorf dabei. Unter dem Motto:“Gut behütet - aber Hut ab, wir haben`s drauf“ zogen

die Vorschulkinder des Kindergartens, bekleidet mit den unterschiedlichsten Hüten durch das Dorf. Jedes Kind hatte passend zum Motto ein Schild umhängen mit dem Slogan : Ich hab´s drauf, ich kann ... Jeder konnte etwas anderes gut: Crossfahren, Natur beobachten, Malen, Rennen, Tauchen, Singen und Springen. So vielseitig die Kinder sind, so vielseitig sind ihre Begabungen und Fähigkeiten. Diese gilt es zu entdecken und zu fördern. Dazu ist der Kindergarten ein wichtiger Ort des Lernen und der Bildung. Unterwegs wurde das Motto gemeinsam gerufen und dabei zogen alle ihre Hüte vom Kopf - Hut ab - wir haben´s drauf!


750 Jahre Bottendorf

Militärische Tradition in Bottendorf: Zapfenstreich und Gelöbnis lockten zahlreiche Zuschauer an Das feierliche Gelöbnis der Rekruten aus den Standorten Frankenberg, Rotenburg/Fulda und Neustadt/Hessen war der Höhepunkt des zweiten Bottendorfer Festtages. Hunderte Familienangehörige der jungen Soldaten und viele Bottendorfer sowie mit dem Frankenberger Bataillon Elektronische Kampfführung 932 verbundene Menschen - insgesamt mehr als 1000 Menschen - ver-

folgten bei herrlichem Wetter die Veranstaltung. 385 Rekruten aus drei Bundeswehrstandorten haben gestern auf dem Sportplatz gelobt, „der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Die aus Bottendorf stammende Soldatin Birte Jannermann erläuterte den Zuschauern per Lautsprecherdurchsage den Ablauf des Gelöbnisses.

Ein besonderes, aus dem Militärischen stammendes Zeremoniell bot sich auch zum Abschluss des ersten Festtages: Der Bottendorfer Musikzug und das Tambourkorps aus Dotzlar traten zum Großen Zapfenstreich an. Begleitet wurden die Musiker von der Feuerwehr und dem Schützenverein - und von hunderten interessierter Zuschauer, die nach dem Musikabend vors Zelt traten oder in nicht geringer Zahl schon

vorher sich einen Platz am Straßenrand gesucht hatten. Mit festlicher Abendmusik, flackerndem Licht der Fackeln und traditionellen Marsch- und Antrittskommandos bewiesen die Akteure eindrucksvoll die herausragende Stellung dieses Zeremoniells. Nicht minder neugierig verfolgten alle den „krachenden“ Abschluss: das Klang-Höhenfeuerwerk über dem Festplatzgelände.

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700 Jahre Wolkersdorf

Gassenhauer: Das Heimatlied durfte natürlich bei einem Abend, der „Musik aus Bottendorf“ heißt, nicht fehlen.

„Musik aus Bottendorf“ hieß es am ersten Abend der Festwoche. Unter anderem traten einige Chöre auf, hier der heimische MGV.

Jürgen Röse begleitete den Chor und die Gitarrengruppe der Landfrauen mit dem Akkordeon. (Fotos: S. Thalheim)

So musikalisch ist Bottendorf: stimmungsvoller Abend im Festzelt zu Beginn der Festwoche Von Sebastian Thalheim: Ein Aufgebot wie bei „Musik aus Bottendorf“ hatte es schon lange nicht mehr gegeben: Rund 300 Bottendorfer präsentierten am ersten Abend der JubiläumsFestwoche in neun Musikgruppen ein abwechslungsreiches Programm auf hohem Niveau. „Wir feiern ein Fest der Freude“ von Lorenz Maierhofer hatten sich die 22 Sänger des Kirchenchores für ihren Auftritt ausgesucht und präsentierten ihren Leitspruch für die Festwoche. Der Chor und die Gitarrengrupe der Landfrauen trugen unter anderem das „Schäferlied“ vor, bei dem Jürgen Röse am Akkordeon begleitete. Mit dem Lied „Noyana“ und der afrikanischen Bechertrommel Djembe brachte die Gitarrengruppe afrikanisches Flair ins Festzelt. Zwei schwungvolle Lieder sang der Frauenchor „Pro Musica“ unter der Leitung von Marion Born. Die 24 Sän-

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gerinnen begeisterten mit ausdrucksstarkem Gesang bei der Ballade „Can’t help falling in love“ und dem Schlager „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens. Spontan schunkelte und sang das Publikum mit. Dass die Musik verbindet, bewies ein Chor aus der ungarischen Partnergemeinde Perbál: Stimmgewaltig und mit sichtbarer Freude am Musizieren trugen die Sänger des gemischten Chores den zackigen „Zottelmarsch“ vor. Mit viel Dynamik und mit ungarischem Temperament gelang es den Sängern, das Publikum mitzureißen. Begeistert klatschten die Zuhörer im Takt mit und belohnten den Auftritt mit besonders viel Applaus. Einen umjubelten Gastauftritt gab es durch das Tambourkorps aus Dotzlar. Die Musiker präsentierten mit der „Fuchsgraben-Polka“ einen echten

Publikumsliebling und beim „Seemannslieder-Potpourri“ mit Stimmungsliedern wie „Ahoi, Kameraden“ bewiesen auch die Bottendorfer Textsicherheit. Lautstark forderte sich das Publikum im Anschluss eine Zugabe des Tambourkorps ein. Einen glanzvollen Höhepunkt im abwechslungsreichen Programm stellte der gemeinsame Auftritt von Männergesangverein, Musikzug, Posaunenchor und Jugendposaunenchor dar: Die Akteure präsentierten den feierlichen Marsch „Dem Land Tirol die Treue“. Im Gleichschritt marschierten dabei die Sänger auf die Bühne, während das große sinfonische Blasorchester bereits die mitreißende Einleitung spielte. Um die Stimmung im Festzelt weiter zu verbessern, präsentierten sie anschließend den beliebten „DeutschmeisterRegimentsmarsch“ - und im Festzelt gab es kein Halten mehr

Die drei Instrumental-gruppen zeigten im Anschluss auch einzeln ihr Können. So beeindruckte der Musikzug unter der Leitung von Jörg Bomhardt unter anderem mit der Polka „Im kleinen Dörfchen“. Tanja Becker und Günther Ahlborn brachten das Publikum als Gesangsduo zum Träumen. Der Posaunenchor trug das Stück „La Montanara“ von Toni Ortelli vor und zeigte schöne Melodiebögen. Fetzig und mit viel Dynamik präsentierte der Jugendposaunenchor mit Chorleiter Jens Jesberg das Medley „Abba goes Brass“. Im Potpourri wurden Hits wie „Mamma Mia oder „Fernando“ verarbeitet und die jungen Musiker meisterten souverän die schwierigen Rhythmen und die unterschiedlichen Tempi. Durch das dreistündige Programm führten Jörg Bomhardt und Horst-Werner Bremmer.


750 Jahre Bottendorf

Idyllischer Ort mit Kräutern aus der Bibel: der Bibelgarten rund um die Martinskirche Im März 2010 begann die Anlage eines Bibelgartens rund um die Martinskirche in Bottendorf. Dank vielen ehrenamtlichen Helfern entstanden in wenigen Wochen fünf verschiedene Beete mit einigen der ca. 120 Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden. Aus alten Sandsteinen vom Kirchengelände entstand eine Kräuterschnecke, auf der zahlreiche Kräuter, zum Teil bekannt, manche bei uns auch weniger bekannt, wachsen. Thymian, Rosmarin und Salbei stehen hier neben Koriander, Ysop und Mariendistel. Auch Bitterkräuter und Senf, Knoblauch und Minze wachsen dort. Etwas weiter hinter der Kirche befindet sich das Nutzpflanzenbeet. Flaschenkürbis, Bohnen, Linsen, verschiedene Hirsesorten, Gewürzrohr und Kamut (eine alte ägyptische Weizenart), Gerste und Färberkamille gibt es dort zu sehen. Auch Malven, frü-

her in Israel als Gemüsepflanze genutzt, findet man hier. Im Rosenbeet an der Vorderseite der Martinskirche finden sich verschiedene alte Rosensorten neben Kräutern wie Salbei und Lavendel. Das große Rundbeet zeigt Bibelpflanzen, die bei uns meist nicht heimisch sind. Olivenbaum, Rizinus, Judasbaum und Dattelpalme wachsen hier neben Granatapfel, Wein und Ginster. Auch Pflanzen, deren Namen einen christlichen Hintergrund hat, wie z.B. Pfingstrose, Osterglocke und Passionsblume, sind hier zu finden, außerdem Kübelpflanzen wie Myrte, Ebenholz, Pistazie und Eiche. Entlang des Pfarrgartens wachsen „Blumen des Feldes“, wie Mohn, Kamille, Lein, Kronenwucherblume und Schwarzkümmel. Im Bibelgarten findet man auch Pflanzen, deren Namen einen christlichen Hintergrund haben.

Markante Düften: Aus altem Sandstein vom Kirchengelände entstand die Kräuterschnecke.

Zwei Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Burgwald bauten Insektenhotels im Bibelgarten.

Das große Rundbeet zeigt unter anderem Bibelpflanzen, die bei uns meist nicht heimisch sind: Olivenbaum, Rizinus und andere.

Schnappschuss

Ausgelassen feierte das Publikum beim Band-Contest im Festzelt, den die Bottendorfer Band „Distortion Shadows“ gewann.

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