SLIDE Nr. 6 - Hawa Magazin in deutsch

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slide Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

Zeitinseln Sein auf Zeit

Eine Minute hat 90 Sekunden Schieberezepte für die Haute Cuisine HAWA-Junior – eine Familiengeschichte


Inhalt

Zeitinseln sich Zeit nehmen

eine Minute hat 90 sekunden Von Sachzwängen, Ereignisarmut und der Empfindung von Zeit

Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen, diese Zeilen zu lesen. Das ist nicht selbstverständlich, Zeit ist ein kostbares Gut. Ob im privaten oder geschäftlichen Bereich, wir könnten immer mehr davon brauchen. Mit eigenen oder von anderen kreierten «Inseln» nutzen wir die Zeit individuell – aktiv, zurückgezogen, hektisch, geniesserisch. Diese SLIDE Ausgabe beleuchtet das Thema «Zeitinseln».

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Wenn wir unsere Partner besuchen, freuen wir uns über die geschäftliche Zusammenarbeit. Und über die Begegnungen mit spannenden Menschen. Oft jagt dann die Zeit nur so vorüber. Mehrere Tage und Wochen im Jahr sind wir unterwegs, da wird das Hotel schon mal zum Zuhause in der Fremde – zur «Insel» in der Alltagshektik. Immer mehr Hotels gelingt es, mit innovativen Raumkonzepten dem Gast das «Sein auf Zeit» so angenehm wie möglich zu gestalten. Immer mehr Architekten und Planer setzen dafür auf Hawa Schiebebeschlagsysteme. Und es erfüllt uns auch ein wenig mit Stolz, dass unsere Lösungen zum Wohlbefinden der Gäste beitragen.

Thema Eine Minute hat 90 Sekunden 160 Minuten Inselzeit: NEAT-Basistunnel 130 Minuten Inselzeit: Furka-Bergstrecke Sein auf Zeit – Ruhe im Hotel

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Projekte Urlaubsinsel Ferienwohnung Funktionsinsel Business Lounge Wohninsel Studentenwohnheim

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Know-how

Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG Schiebebeschlagsysteme

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Die Geschichte der HAWA-Junior Familie HAWA-Junior 80-120/B: ein Haus, das lebt HAWA-Adapto 80-120: deckenbündig und stilvoll HAWA-Concepta 25/30/50 in der Küche «Die Kunden sind extrem gut informiert.» Produkte-News Agenda, Persönlich

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VitraHaus, Weil am Rhein Die Funktionsinsel ist geschlossen

individualität als Hotelkonzept Feriendestination, Business Apartment, Kabinenzimmer

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softMove 80 Der neue Dämpfeinzug für den HAWA-Junior 80

Küchen von heute und morgen Designer Antonio Citterio setzt Küchentrends, Hawa ist dabei

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Zeitinseln

eine Minute hat 90 sekunden Das Leben besteht aus Zeitabschnitten, die unterschiedlich gef端hlt und erlebt werden.

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die Gegenwart dauert drei sekunden. das sagt der direktor des medizinischen instituts für Psychologie ernst Pöppel, wenn er von jenem Zeitraum spricht, den der Mensch als «Jetzt» erlebt. er nennt diese Taktfrequenz den «Atem des Gehirns». Nach drei Sekunden ist die Gegenwart Vergangenheit – kein Wunder, hat man ab und zu das Gefühl, die Zeit laufe einem davon. Will man ihr mit unerledigten Arbeiten hinterherrennen, kommt man meist zu spät und die Zeit hat sich bereits in die Vergangenheit abgesetzt. Dort bleibt sie. Vergegenwärtigen lässt sie sich noch, zurückspulen nicht mehr. Wenigstens sorgt die Zeit stets für Nachschub. Der Nachschub heisst Zukunft und steht vor der Tür, entweder noch frei oder schon verplant. Erfahrungsgemäss bleibt die Zeit in Form von Gegenwart länger, wenn sie nicht verplant ist. Sechzig Sekunden, die man nicht mit irgendetwas füllt, halten erstaunlich lange an. Und erst sechzig Minuten. Solche Gegenwartsverlängerungen bilden eine Art «Zeitinsel».

das Geheimnis der Zeitinsel

entschleunigen und entzwecken

Objektiv dauert eine Minute auch auf einer Zeitinsel sechzig Sekunden. Aber subjektiv fühlt sie sich länger an. Weil die Zeitinsel sich abhebt durch ihre Ereignisarmut. Ereignisarme Phasen erscheinen länger, ereignisintensive Phasen kürzer. So ist es im Kino und im wahren Leben. Die Gleichung lautet: weniger Bewegung = weniger Ereignisse = mehr Zeit.

«Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne», sagte der chinesische Lehrer Konfuzius vor 2500 Jahren. Erst Ruhe ermöglicht den Blick auf die grossen Dinge.

ereignisse minimieren Ereignisarme Phasen sind rar, Wartezeiten und Reisezeiten kürzer geworden. Hat man doch mal etwas Zeit, verzweckt man sie mithilfe von Smartphones, Netbooks, Laptops, Games, Lektüre. Die Nickerchen sind verschwunden. Sonntage, Feiertage und Arbeitspausen sind gefüllt, und immer mehr Arbeiten lassen sich unabhängig von Tages- und Nachtzeiten erledigen. Sogar die Brachzeiten in der Landwirtschaft werden kürzer: Kunstlicht und Kunstklima simulieren Jahreszeiten. Tomaten, Peperoni, Gurken und andere Gemüse fallen darauf herein, wachsen ganzjährig und ohne Erde, hors-sol.

Als Zeitinseln nutzen lassen sich Orte. Ferienwohnungen, Parkbänke, Möbel, Hotels oder ganz einfach flexibel gestaltbare Räume. Als Zeitinseln gestalten lassen sich Rituale. Autofahrten ohne Radio, Arbeitswege, entdeckte Sonntage, ausgeschaltete Computer, stille Zeiten. Als Zeitinseln frei halten lassen sich Zeiträume. Stille Viertelstunden am Morgen oder am Nachmittag. Hirnforscher Ernst Pöppel denkt über ein tägliches Telefonverbot von elf bis zwölf Uhr mittags nach – laut Pöppel ein «unglaublicher Innovationssprung». Erfahrungsgemäss springt man befreiter, kreativer und effizienter zurück in den Strom der Sachzwänge. Und oft mit neuen Ideen, dank denen man vielleicht sogar ... Zeit spart.

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Zeitinseln

160 Minuten Inselzeit NEAT-Basistunnel

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Man schreibt das Jahr 1878. Die Fahrt mit der Eilpostkutsche von Basel nach Mailand dauert um die 50 Stunden. 50 unverplante Stunden des Sitzens. Tief im Innern des Berges kämpfen Tunnelbauer unterdessen gegen Granitstaub und Dyna­mitdämpfe, Wassereinbrüche und Steinschläge. Acht Jahre lang ­teilen die Schichtbrüder sich ihre Pritschen in schäbigen Baracken beim Eingangsstollen. Dann, am 29. Februar 1880, telegrafieren die Reporter «Gottharddurchbruch!» in die Welt hinaus.

Der mit 15 km längste Tunnel der Erde verbindet nun Süd- und Mitteleuropa mit ­Bahnen aus Eisen. Die Schichtbrüder ziehen weiter zum nächsten Berg, zu den nächsten Pritschen, zu den nächsten Baracken. Am 15. Oktober 2010 gehen wiederum Bilder vom Gotthard um die Erde: Jubelnde Mineure feiern zweieinhalb Kilometer unter der Erdoberfläche erneut den Durchbruch des längsten Tunnels der Erde. Mit den 24 Millionen


Tonnen Gestein, die sie in den letzten neun Jahren aus dem 57 km langen Loch gesprengt haben, liessen sich fünf CheopsPyramiden bauen. Jetzt nehmen die Tunnelbauer ihre vier Bohrmaschinen von je 2700 Tonnen Gewicht und 440 Metern Länge auseinander. Sie ziehen mit ihnen zum nächsten Berg, beziehen die nächsten Pritschen im nächsten Wohncontainer. Die Tunnelbauer und Sprengmeister sind nur temporär sesshaft.

Im Gotthard sind nun die Gleisarbeiter am Zug. Sie verlegen Bahnen aus Eisen, damit ab 2017 jeden Tag bis zu 300 Züge auf Schienen durch den Berg gleiten können. Der Tunnel ist auf Tempi bis 250 km/h ausgerichtet. Man reist beschleunigt, von Zürich nach Mailand braucht man dann noch 160 Minuten. Sie lassen sich füllen mit Arbeit, Lektüre, Games. Oder sie lassen sich ereignisarm frei halten – als Gegenwartsverlängerung – zum Sinnieren, Nachdenken, Nichtstun.

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Zeitinseln

Furka-Bergstrecke

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130 Minuten Inselzeit Kurvig und steil war sie, die Furka-Bergstrecke von Realp bei Andermatt nach Oberwald im Wallis. Ihr Höhepunkt lag 2163 Meter über Meer, und die Dampflokomotiven schnaubten laut in jenen Jahren nach der Eröffnung der Linie 1925. Nur wenige Monate pro Jahr konnte die Bahn überhaupt verkehren, denn das Wetter ist wild in den Alpen und die Winter sind lang, Lawinen, Erdrutsche und Hochwasser bedrohten Gleise, Brücken und Tunnels. 1942 wurde die Linie elektrifiziert. Die überflüssig gewordenen Dampfloks fanden in Vietnam eine neue Heimat. Weitere 40 Jahre später weihte die Schweiz den Furkatunnel ein und die Gleise über den Pass wurden still­gelegt. Auch Verkehrswege sind nur temporär von Bedeutung.

Doch die alpine Bahnlinie hatte Fans. Sie gründeten 1983 den «Verein Furka-Bergstrecke», um die Originalstrecke am Leben zu ­erhalten. Ausser ihnen glaubte kaum jemand an die Realisierbarkeit der Idee. Die Fans ­jedoch renovierten, mauerten, reparierten, ­sicherten, bauten. Ihre Beharrlichkeit ergriff Schweizer, Deutsche, Holländer, Belgier. Freunde der Furka reisten in die Alpen und packten ehrenamtlich mit an, Tage oder ­Wochen, manche regelmässig über Jahre hinweg. Zeitinseln der Abwechslung in ihrem ­Alltag. Sponsoren hielten das Projekt Etappe für Etappe finanziell knapp über Wasser. 1990 machten Vertreter des Vereins in Vietnam die alten Dampfloks ausfindig. Seit den 1970er-Jahren rosteten sie auf Abstellgleisen

vor sich hin. Nach 48 Jahren im Exil fanden sie auf abenteuerliche Weise zurück in die Schweiz. Allein für die Sanierung der Dampf­ lokomotive HG4/4FO4 setzten freiwillige Helfer rund 18 000 Stunden ein. Am 12. August 2010 schnaubte die mittlerwei­ le 97 Jahre alte Dampflokomotive so laut wie eh und je, als sie auf dem Pass ankam. Die erste Dampfbahn auf der Furka seit 68 Jahren. In den historischen Wagen sassen überglück­ liche Vereinsmitglieder der ersten Stunde. Die Fahrt über die Furka-Bergstrecke dauert 130 Minuten und enthält die Dichte von 27 Jahren Engagement. Für eine entschleunigte Bahnfahrt, eine Fahrt um der Fahrt willen. Ein Ereignis.

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Zeitinseln

Reisende, Business-Nomaden und Feriengäste stellen unterschiedliche erwartungen an Hotels und Appartementhäuser. Trotzdem entwickeln die Gastgeber ihre Häuser in eine ähnliche Richtung, nämlich zu funktionalen inseln in der Hektik des Alltags.

Sein auf Zeit

Treehotel

Blue Cone, Bird’s Nest, Cabine, Mirrorcube, Ufo: jeder Raum ein Unikat.

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An wenigen Orten ist der Puls der mobilen Welt so stark zu spüren wie auf Flughäfen. In London Heathrow werden täglich 180 000 Passagiere abgefertigt, unterwegs zwischen Moskau, Delhi und New York, es herrscht ein Kommen und Gehen. Doch seit 2008 gibt es Rückzugsmöglichkeiten: Müde Transitpassagiere können im YOTEL einziehen. Die Zimmer des YOTEL sind den First Class-Kabinen von Flugzeugen nachempfunden. Auf nicht einmal zehn Quadratmetern finden die Gäste Doppelbett, Bad, Flatscreen-TV, Stauraum und vor allem: Ruhe. Die Flughäfen Gatwick in London und Schiphol in Amsterdam verfügen ebenfalls über ein YOTEL. Noch dieses Jahr


soll auch im New Yorker Stadtzentrum Manhattan eines eröffnet werden. Der kompromisslos funktionale Raum für den temporären Rückzug emanzipiert sich von den Flughäfen.

sollten so dynamisch und flexibel sein wie sie selber. Dieser Markt wächst: Immobilienexperten schätzen, dass in einer internationalen Stadt wie Genf jede zehnte Wohnung ein Business Apartment ist.

Wohn- und Arbeitsinsel in einem Höhere Ansprüche stellen jene global vernetzten Business-Nomaden, welche Wochen oder Monate in einem Appartement oder Hotel bleiben. Sie wollen sich einrichten können, ohne sich einrichten zu müssen. Ihr Heim auf Zeit lässt sich im Idealfall mit wenigen Handgriffen von der ruhigen Wohninsel zur effizienten Arbeitszone verwandeln – und umgekehrt. Raumstrukturen und -einrichtungen

Solche multifunktionale Appartements lassen sich durchaus auch in einem altehrwürdigen Rathaus konzipieren. 2010 wurde die hundert Jahre alte Town Hall im Londoner East End als Town Hall Hotel & Apartments wiedereröffnet. Die Appartements sind eine Melange aus Tradition und Moderne, Design und Funktionalität, Arbeitsplatz und Erholungszone. Interessant für Langzeitaufenthalter ist

«Ein Hotel kann zur Destination werden.» Harry Gatterer, Zukunftsforscher, Zukunftsinstitut Österreich

nicht zuletzt die Küche, die nach Gebrauch elegant hinter einer Faltschiebewand verschwindet.

das Hotel als destination Eine einzigartige Melange in Bezug auf die Architektur bildet das Treehotel im schwedischen Harads. Statt Zimmer bietet das Hotel «Baumhäuser» an, fixiert an Stämmen oder schwebend an Stahlseilen. Auch hier haben die Architekten sehr wenig Platz äusserst funktional gestaltet, nicht zuletzt mit Schiebelösungen. Und jedes der «Nester» dieses Concept Hotels ist ein Unikat. Gäste, die hierher kommen, haben nicht das Hotel aufgrund des Reiseziels gewählt, sondern das Reiseziel aufgrund des Hotels. «Ein unverwechselbares Hotel kann zur Destination werden», sagt Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts in Wien. «Hotels können Inseln des Zeitgeistes sein.»

YOTEL

die Glastrennwände zwischen schlaf- und Badbereich gleiten mit dem Beschlag HAWA-Junior 80/GP.

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Zeitinseln

Authentizität und individualität Auch im deutschsprachigen Raum wird das Hotel als Destination zunehmend ein Selbstverständnis. Ein Beispiel ist der Ketschauer Hof in Deidesheim an der deutschen Weinstrasse bei Mannheim. Der Berliner Designer und Innenarchitekt Tassilo Bost hat das Herrschaftshaus aus dem 18. Jahrhundert vor zwei Jahren entkernt, im Innern neu aufgebaut und dabei die Tradition des Ortes mit moderner Eleganz kombiniert. Schon beim

Eintreten spürt man das. «Der erste Eindruck entscheidet, ob sich ein Gast in einem Hotel zu Hause fühlt», sagt Tassilo Bost.

Zu Hause In den Zimmern und Suiten dominieren weisse und hellgraue Farbtöne sowie Böden aus Eichenholz. Mit der dezenten Zurückhaltung schaffte Designer Bost bewusst Ruhe: «Der Gast soll keiner Reizüberflutung ausgesetzt werden, sondern sich einfach wohl fühlen.»

«Der Gast soll keiner Reizüberflutung ausgesetzt werden.» Tassilo Bost, designer, bost group berlin

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Auffallend sind die frei stehenden Badewannen sowie die Glaswände und Glasschiebetüren zwischen Zimmer und Bad. Sie lassen den ganzen Raum grösser erscheinen, denn sie fügen sich dank schwellenlosen Übergängen und der nahtlosen Integration in Wände, Boden und Decke dezent ein. Sie veredeln das Bad zur Insel, ohne es zu isolieren. «Unser Ziel ist es, dem Gast etwas zu bieten, das er zu Hause nicht hat, das ihm aber gefällt.» Ein Hotel mit einer Geschichte als historischer Familiensitz ermöglicht seinen Gästen ein ganz anderes Empfinden von Raum und Zeit. Im Ketschauer Hof schuf Tassilo Bost eine Insel des Zeitgeistes – aus vergangenen Zeiten.


Ketschauer Hof

Glasschiebet端ren mit HAWAJunior 80/GP beschlagen veredeln das Bad zu einer insel der Ruhe, ohne es dabei zu isolieren.

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Projekte

Ferienwohnung Las Fluras, Flims Waldhaus Die Ferienwohnung ist eine Reminiszenz an ihre Umgebung: ein Naturereignis.

Wenige Schritte vom Waldhaus Flims Mountain Resort & Spa entfernt wurde 2008 die Residenz Las Fluras eröffnet. Die Lage auf einem leicht erhöhten Geländerücken eröffnet den Blick in Fichtenwald und Bündner Berge. Natürliche Materialien prägen auch das Appartement im dritten Obergeschoss. Knapp 120 Quadratmeter gross ist das zwei­ te Zuhause in den Bergen. Und so zeitlos wie die Natur, die sie umgibt. Böden und Bäder sind aus Valser Quarzit, die Fensterrahmen aus Naturfichte, die meisten Möbel aus mas­ siver Eiche. Die Terrasse ist eingezogen, dank der gläser­ nen Brüstung und der grossen Fensterfron­ ten wird der Wohnbereich trotzdem mit Licht

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geflutet. Wesentlich zurückhaltender haben die Architekten um Hans Peter Fon­tana die Fenster in den übrigen Zimmern ­gestaltet. Sie schaffen die ­Geborgenheit für Ruhe und Er­ holung. Die ­kluge Raumeinteilung wurde nicht zuletzt dank intelligenter Schiebelösungen möglich. Eine Holzschiebetüre versteckt den Abstell­ raum im Flur, eine zweite trennt das grösste der Schlafzimmer von dessen Bad. Damit ver­ mieden die Architekten, dass ein offener Tür­ flügel eines der Waschbecken verdeckt oder im Schlafzimmer unnötig Raum beansprucht. Beide Schiebetüren ­gleiten sanft mit HAWAJunior 40/B. Der morgendliche Gang ins Bad bleibt leise, niemand wird geweckt. So fängt die ­Entspannung schon morgens an.


Projekt: Ferienwohnung Las Fluras Ort: Flims Waldhaus Land: Schweiz Architekt: Hans Peter Fontana und Partner AG, Flims Dorf Realisator: Schreinerei Fontana AG, Flims Dorf Bauherr: Privat Fertigstellung: 2008 Hawa Systeme: HAWA-Junior 40/B Vorhaben: Schiebetüren Stückzahl: 2 Material: Holz

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Projekte

Business Lounge im VitraHaus, Weil am Rhein

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Vitrinenartige Häuser aufeinandergestapelt – das ist das VitraHaus in Weil am Rhein. Dank der Architekten von Herzog & de Meuron wird auch im Innern gestapelt. Schiebewände aus Holz. Ihnen gemeinsam ist ihr internationales Re­ nommee: Vitra steht für Designmöbel, Herzog & de Meuron für wegweisende Architektur. Über 300 Journalisten aus aller Welt waren an der Eröffnung des VitraHauses im Februar 2010 beeindruckt von den zwölf Häusern, die sich auf fünf Ebenen stapeln und bis zu 15 Meter weit in die Umgebung hinausragen. In diesem ­Labyrinth präsentiert Vitra Möbel und Objekte zeitgenössischer Designer. Ein Ge­ samtkunstwerk mit Showroom, Café, Shop, Ausstellung, Farblabor, Kinderbereich und Business Lounge. Auffällig unauffällig ist eine flächenbündige Holzwand in der Business Lounge: Elf Holz­ elemente lassen sich mit HAWA-Aperto 60/H und wenigen Handgriffen in drei Parkräume schieben. So eröffnen sich auf über 15 Me­ tern Länge die Korpusse von Garderobe und Bar. Diese lang gezogene Funktionsinsel ist nur sichtbar, wenn sie benutzt wird, irritiert ­ansonsten aber das Auge des Betrachters nicht. Architekturtouristen und Kunden kön­ nen somit ihre ­Aufmerksamkeit ganz auf das Wesentliche richten: auf das Gesamtkunst­ werk VitraHaus.

Projekt: VitraHaus, Business Lounge Ort: Weil am Rhein Land: Deutschland Architekt: Herzog & de Meuron Architekten AG, Basel Realisator: Bäuchle Schreinerei – Innenausbau, Weil am Rhein Bauherr: Vitra AG Fertigstellung: 2010 Hawa Systeme: HAWA-Aperto 60/H Vorhaben: Stapelbare Holzschiebewand Stückzahl: 3 Anlagen mit je 3 oder 4 Schiebetüren und 4 Drehtüren Material: Holz

11 Schiebetüren, 3 Park­räume mit ­Drehtüren, flächen­ bündig ein­genutete ­Bodenführung: Schön sein kann nur, was auch funktional ist.

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Projekte

Studentenwohnheim ­Panzerwiese, München Sonnen- und Sichtschutz, Lichtreflektor, Platzsparer, Raumteiler und Gestaltungselement: Ein Studentenheim illustriert den ­vielfältigen Nutzen von Schiebesystemen. 250 Meter Heimat für 545 Studierende: Auf der Panzerwiese wurden die Platzverhältnisse exzellent genutzt. Die als Laubengänge ge­ stalteten Fluchtbalkone der drei Flachbauten sind eingefasst von frei stehenden Lochblech­ blenden vorne an der Brüstung einerseits und Metallschiebeläden direkt vor den Fenstern andererseits. Deren unterschiedliche Rottöne machen den Bau optisch erst richtig lebendig. An der Fassade der fünf aufgesetzten Wohn­ türme mit je vier Geschossen sind Faltschie­ beläden als Sonnnenschutz im Einsatz. Ihnen haben die Architekten eine weitere clevere Funktion zugewiesen: Wenn die elfenbeinfar­ benen Faltschiebeläden in geöffnetem Zu­ stand zum Paket gefaltet im rechten Winkel zur Fassade stehen, reflektieren sie Tageslicht in die Zimmer hinein. Und auch im Innern sor­ gen Schiebelösungen für Veränderung: In den Appartements der Flachbauten schliessen zwei Schiebetüren mit HAWA-Junior 80/B entweder Bad, Flur oder Schranknische ab. Mit diesen Schiebesystemen dosieren 545 Studierende Nähe und Distanz, Offenheit und Rückzug. Eine ideale Ausgangslage für ein konzentriertes, zielorientiertes Studium.

Die Eingangsportale in den Atrien sind leicht vorgesetzt. So nehmen sie das Motiv der Blenden der Frontfassade auf.

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Projekt: Studentenwohnheim Panzerwiese Ort: München Land: Deutschland Architekt: bogevischs buero, hofmann ritzer architekten, München Realisator: Glasl Stahl-Metallbau GmbH, Geretsried Bauherr: Studentenwerk München Fertigstellung: 2005 Hawa System: HAWA-Frontslide 60/A, HAWA-Frontfold 20, HAWA-Junior 80/B Vorhaben: Schiebeläden und Faltschiebeläden, Schiebetüren Stückzahl: 400 Schiebeläden, 240 Faltschiebeläden Material: Aluminiumblech, Holz slide Nr. 6  19


Know-how

Von aussen bleibt der dämpfeinzug softMove 80 unsichtbar, denn er wird vollständig in die laufschiene integriert.

HAWA-Junior Schiebebeschlagsysteme

Die Familie

das Kernstück: ein massiver, dichter MetallÖldruckdämpfer.

Generationen von Holzfachleuten und seit mehr als einem Jahrzehnt auch Glasfachleute arbeiten mit dem HAWA-Junior schiebebeschlagsystem. im Mai 2011 kommt ein weiteres ausgereiftes und systemkompatibles ergänzungsteil zur HAWA-Junior Familie auf den Markt – der dämpfeinzug softMove 80.

Raffinierte Ergänzungsteile zum HAWA-Junior:

deckenbündig schieben es geht auch ohne Bohrhammer: das einbetoniersystem HAWA-Adapto für deckenbündige schiebelösungen kommt bereits im Rohbau zum einsatz. 20 slide Nr. 6

Clevere Wandbefestigung Unterkonstruktion? Unnötig. Winkelprofil einfach an die Wand schrauben. Verblendung? Unnötig. Winkelprofil und HAWA-Junior laufschienen verlaufen durchgehend und sind eloxiert. Zusätzliche Bohrungen? Unnötig. laufschienen mittels Nutensteinen festklemmen und fertig. so effizient kann eine Montage sein.


der dämpfeinzug bremst mit HAWAJunior 80 gleitende Türen sanft ab und zieht sie in ihre endposition.

SoftMove 80 heisst der neue qualitativ hochwertige Dämpfeinzug für Schiebetüren mit dem HAWA-Junior 80. Er bremst die Türen sanft ab und zieht sie in ihre Endposition. Der Dämpfeinzug arbeitet progressiv, sprich: Er passt seine Wirkung dem Druck von Türgewicht und Schiebegeschwindigkeit perfekt an. Von aussen bleibt der Dämpfeinzug unsichtbar, denn er wird vollständig in die Laufschiene integriert, und zwar schliess-, öffnungsoder beidseitig. Im Gegensatz zu pneumatischen Kunststoffdämpfern besteht der SoftMove 80 Dämpfeinzug aus einem hochwertigen Öldruckdämpfer mit einem massiven Metallgehäuse. Höchste Dichtigkeit und Dauerfunk tionalität sind so gewährleistet. Die Zugfeder schliesst auch nach 100 000 Testzyklen tadellos und der neue

stirnseitige Befestigung Auch bei deckenintegrierten systemen lässt sich die schiebetüre ein- und aushängen, ohne Türfutter oder Verkleidung demontieren zu müssen – dank dem HAWA-Montagekeil.

Dämpfeinzug ist nicht nur wartungsfrei, sondern auch langlebig. Er ist ab Mai 2011 lieferbar und passt zu allen Lagergarnituren des HAWA-Junior 80. Und er passt zu den Fachleuten, die mit den neuen Generationen von HAWA-Junior Produkten ihrer Kundschaft neue Lösungen präsentieren können. Noch 28 Jahre nachdem der erste HAWAJunior 80 mit seinen hervorragenden Laufeigenschaften die ersten Anwender überzeugte, hält die Hawa AG allein in der HAWA-Junior

Der neue Dämpfeinzug SoftMove 80 ist kompatibel mit dem HAWA-Junior 80 Beschlag.

Körperschall verhindern der schallschutzbügel verhindert, dass sich der Körperschall eines schiebesystems auf den Baukörper überträgt. das sorgt für Ruhe auch in den angrenzenden Räumen. HAWA-soundex ist schnell montiert und kommt ohne zusätzliche Bohrungen aus.

Produktefamilie zehn nationale und internationale Patente. Wenn Verarbeiter und Architekten nach einer interessanten Lösung oder einer kreativen Idee suchen, stellen sie sich aus der breiten Palette an Gewichtsklassen, Aufhängungen, Oberflächen, Profilen, Führungen, Puffern, Schallabsorbern, Schlössern und weiteren Ergänzungsteilen die beste Kombination zusammen. HAWA-Junior Beschlagsysteme lassen längst schon in Mailand, Dubai, Schanghai, Sydney und New York Schiebetüren gleiten. Und wo immer auf der Welt sich Mitglieder dieser Produktefamilie treffen: Sie sind in der einfachen Handhabung der Montage, in der Funktionsweise und im Zusammenspiel optimal aufeinander abgestimmt. Und sie sind 100 % «Swiss made». Das verbindet – und verpflichtet.

stilvolle Abschlüsse einclipsen und fertig: die Abdeckkappen schliessen laufschienen sowie Winkel-, Tragund Glashalteprofile stirnseitig elegant ab. slide Nr. 6 21


Know-how

Karl Haab, Erfinder des HAWA-Junior

Das Ergebnis einer schlaflosen Nacht die Brüder Karl und Otto Haab starteten 1965 ohne Geld, aber mit vielen ideen. Karl, der Tüftler, hatte mehrere seiner besten einfälle dann, wenn er ungestört nachdenken konnte: nachts. so entstand auch das HAWA-Junior Programm, das zum Welterfolg wurde.

Ästhetisch verriegeln das solide schiebetürschloss HAWA-Toplock mit eckigen oder runden Abdeckklappen ist für ein- oder zweitürige Ganzglasanlagen. Aber auch für die Verriegelung an Festverglasungen oder Mauern. so oder so sicher und elegant. 22

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laufschiene mit Festverglasungsaufnahme das Glaselement wird in die Festverglasungsaufnahme der laufschiene hineingestellt und mit dem Hawa Gummiprofil oder mit einer silikonfuge in Position gehalten. im durchgangsbereich das Abdeckprofil in die Festverglasungskammer einclipsen – optisch rundum eine ansprechende lösung.

Vertikales dichtungsprofil das schlanke Aluminiumprofil mit eingezogener Gummidichtung wird mit silikon einfach stirnseitig an Glaselemente geklebt. die effekte: kaum Zugluft, kaum Geräusche, kaum Widerstand und tadelloses Aussehen auch nach vielen Jahren.


Karl Haab, wie kommt man auf geniale ideen? Indem man Tag und Nacht über das nachdenkt, das man verändern will.

Was wollten ihr Bruder und sie bei ihrem start Mitte der 1960er-Jahre verändern? Zuerst einmal wollten wir etwas erreichen. Wir haben Tag und Nacht gearbeitet, wir suchten den Erfolg und wollten besser sein.

«He, was ihr da entwickelt habt, funktioniert viel besser als die alten Beschläge!»

und sagte: «Was du entwickelt hast, funktioniert viel besser als die alten Beschläge.» Von da an waren unsere Laufrollen kunststoffbeschichtet und die Laufschienen bestanden aus eloxiertem Aluminium.

Und der HAWA-Junior? Anfang der 1980er-Jahre hatte ich eine enorm kreative Zeit. Wir wollten neue Techniken entwickeln, neue Möglichkeiten ausloten und zeigen, was mit Schiebebeschlägen alles möglich sein könnte. Ich spürte das Feuer einer schöpferischen Unruhe. Nicht selten bin ich erst morgens um vier Uhr eingeschlafen. In den Stunden davor hatte ich Ruhe zum Überlegen.

Über den HAWA-Junior? Welches war der erste Volltreffer? Als wir anfingen, hatten die gängigen Schiebebeschläge Stahlrollen und die Schienen bestanden aus Messing. Die waren natürlich laut. Wir versuchten, die Stahlrollen mit Kunststoff zu beschichten und das teure Messing durch Aluminium zu ersetzen. So wurden unsere Beschläge leiser und preisgünstiger.

«Wir wollten neue Techniken entwickeln und aufzeigen, was mit Schiebebeschlägen alles möglich sein könnte.»

Ja, auch er war das Produkt einer schlaflosen Nacht, in der es nach langer Gedankenarbeitklick machte. Am nächsten Tag ging ich mit Bleistift und Papier zu meinem Versuchsmechaniker, der die Idee verstand und sie in wenigen Tagen umgesetzt hatte.

Und was war der Clou?

Wann war das?

Wir ersetzten die teuren Kugellager durch eine rostfreie, gut gleitende Achse. Auf ihr bauten

Gut drei Jahre nach unserem Start waren wir so weit. Ein Hersteller von Schulmöbeln verwendete den neuen Schiebetürbeschlag 1968 erstmals beim Innenausbau eines Schulhauses. Wir mussten ihm versprechen, alles zu ersetzen, wenn der Beschlag nicht funktionieren würde. Nach kurzer Zeit kam er zu uns

«Wir probierten den Versuchsbeschlag unten im Keller aus. Er lief fantastisch und leise.»

Wandseitige Bodenführung Auch bei schwierigen Unterlagsböden oder bei Bodenheizungen ist eine ruhige Bodenführung möglich: dank dem HAWA-Confort 120-160, der an die Wand montiert wird. die spielfreien Führungs- sowie Halteteile lassen sich seitlich verstellen.

wir den Beschlag eigentlich auf. Wir haben den Versuchsbeschlag im Keller ausprobiert, er lief fantastisch. Der HAWA-Junior hatte bei Architekten und Verbrauchern riesigen Erfolg. Er veränderte ihre Wahrnehmung der Schiebetechnik und ist bis heute Stand der Technik.

Welche Voraussetzungen muss jemand mitbringen für solche Würfe? Sicher viel Fachwissen. Als gelernter Möbelschreiner konnte ich ein Problem vom Verbraucher her andenken. Weiter braucht man den unbedingten Willen. Und vielleicht muss man ein geborener Denker und Gestalter sein.

Was meinen sie damit? Ich meine die Fähigkeit, aus dem ungeordneten Material einer gedanklichen Schwerstarbeit den konkreten Einfall zu formen, ein Patent, eine einfache Lösung. Wir haben ja später noch viele Applikationen entwickelt und patentrechtlich gesichert. Ich als Tüftler, mein Bruder Otto als Rechner, Geschäftsmann und messerscharfer Denker. Alle Teile müssen perfekt zusammenarbeiten, dann funktioniert das Ganze und wird zu einem Erfolg.

Mehr Ergänzungsteile zum HAWA-Junior finden Sie auf www.hawa.ch im HAWA-Productfinder. slide Nr. 6

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Know-how

Mit der deckenbündigen schiebetüre lassen sich schlafzimmer und Bad voneinander trennen oder geöffnet in einen fliessenden Raum verwandeln.

HAWA-Junior 80-120/B

Ein Haus, das lebt in der Zentralschweiz, am Ufer des Zugersees steht eine Villa, die sich so sinnlich in ihre parkähnliche Umgebung einfügt, dass sie als natürlicher Teil der landschaft wahrgenommen wird. Perfekt integriert sind auch die eingesetzten schiebetüren – integriert in die Architektur und in die Bedürfnisse der Hausbewohner. Draussen changieren die erdigen Farbtöne der rauen Klinkerfassade im Sonnenlicht. Drinnen verändern raumhohe Schiebewandelemente Funktion und Wirkung der hellen Räume. «Die Bewohner können so ihre Räume flexibel gestalten», sagt Architekt Niklaus Graber vom Büro Graber und Steiger in Luzern. «In offenem Zustand wirken die Räume zusammenhängend, kontinuierlich und fliessend. In geschlossenem Zustand entstehen einzelne Räume.» Der Grad der Trennung ist subtil und individuell regelbar, was beispielsweise eine optimale Anpassung an den Tagesablauf erlaubt. Die Schiebeelemente gleiten auf den Beschlägen HAWA-Junior 80/B und HAWAJunior 120/B. Dem puristischen Charakter des Hauses entsprechend wurden die Laufschienen mit dem Einbetoniersystem HAWAAdapto 80-120 in der Betondecke versteckt. Ein Interview mit Niklaus Graber zur Villa am Zugersee finden Sie auf der Hawa Themenwebsite myslidestyle.ch.

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HAWA-Adapto 80-120

Deckenbündig und stilvoll Mit dem einbetonierprofil HAWA-Adapto 80-120 lassen sich HAWA-Junior laufschienen für Holzund Glasschiebetüren sowie Festverglasungen elegant in gegossenen Betondecken unterbringen. Und zwar ohne Bohrhammer. Ganz einfach. Der Fachmann markiert auf der Schalung die Achse für die Laufschiene. Auf diese Markierung nagelt er die Montageclips und nimmt dann das Profil mit der richtigen Länge, füllt dieses mit einem Polystyrolstreifen und verschliesst die Enden mit Abdeckkappen. So dringt anschliessend keine Betonmasse ein. Nun clipst er das Profil auf die Schalung. Somit ist das Profil bereits in dieser frühen Bauphase passgenau vorbereitet, genauso wie diverse andere Installationseinrichtungen in Decken und Wänden.

Nachdem die Betondecke gegossen und gefestigt ist, entfernt der Fachmann Polystyrol und Abdeckkappen und setzt die HAWAJunior Laufschiene in das einbetonierte Profil. Er nivelliert die Laufschiene mit Hilfe von Distanzplättchen und befestigt sie mit speziellen Zylinderschrauben. Dann dreht er die restlichen Schrauben ein und hängt die Schiebetüre ein. Fertig. Die Montage ist beim HAWA-Adapto 80-120 Einbetonierprofil so elegant wie das Ergebnis.

Der HAWA-Adapto 80-120 lässt die Lauftechnik diskret und stilvoll in der gegossenen Betondecke verschwinden. Keine an die decke geschraubten laufschienen oder Verblendungen stören den grosszügigen Raumeindruck oder werfen schatten, die Übergänge bleiben fliessend, Offenheit prägt das Wohnambiente – seit der HAWA-Adapto 2005 den interzum award gewann, sind viele Architekten auf den Geschmack gekommen.

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Know-how

Schieberezepte f端r die Haute Cuisine

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Für die Küchen «lignum et lapis» (links) und «spatia» (rechts) aus der Arclinea Collection verstaut Antonio Citterio die Funktionseinheiten im schrank mit dem HAWA-Concepta 25/30/50.

Zusammen leben, zusammen kochen der renommierte Architekt Antonio Citterio hat für den italienischen Küchenbauer Arclinea ein wegweisendes Küchenmodell entworfen, in dem Küche und Wohnraum stärker verschmelzen als je zuvor. Bei seinem Konzept setzt Antonio Citterio nicht zuletzt auf HAWA-Concepta 25/30/50, der für das zu allen Küchenmodellen aus der Arclinea Collection passende «Pocket-system» zum einsatz kommt.

Die Feuerstelle war über Jahrtausende der Lebensmittelpunkt des Menschen. Ab den 1920erJahren wurde die Küche zum Arbeitsverlies degradiert. Doch der Wind hat gedreht. Der Mailänder Architekt und Designer Antonio Citterio treibt die Verschmelzung von Wohnzimmer und Küche mit neuen Ideen weiter voran. Der Kochinsel mit Arbeitsfläche räumt Citterio noch mehr Platz ein als bisher. Den nötigen Raum gewinnt Citterio, indem er den Platz an der Wand maximal ausschöpft. Dort werden Arbeitszonen, Stau- und Vorratsräume, Spülbecken sowie andere Küchengeräte und -maschinen hinter raumhohen, flächenbündigen Dreh-Einschiebewänden verborgen. Dieses «Pocket-System» gleitet mit dem HAWA-Concepta

25/30/50. Von diesem Dreh-Einschiebebeschlagsystem ist Citterio überzeugt, nicht nur weil sich die Türen Platz sparend und diskret verstauen lassen: «Das System vereinfacht die Planung eines integrierten Wohnraumes. Und gerade aus kleineren Wohnungen oder Appartements holt man mit Dreh-Einschiebeelementen einfach mehr Platz heraus.» Negative Begleiterscheinungen bringt die neue Offenheit kaum mehr mit sich: Pflegeleichte Materialien wie Stein, Chrom-

stahl, Corian oder Glaskeramik machen die Hygiene wohnzimmertauglich. Induktionsherde vermeiden Abwärme, leistungsfähige Dampf- oder Tischhaubenabzüge tun das Übrige. Im Kommen sind Umlufthauben, welche die Wärme der Abluft als Heizquelle nutzen. Das «Pocket-System» ist ein erweiterbares Basiskonzept, mit dem Küchenbauer Arclinea und Stardesigner Antonio Citterio ein Zeichen und einen Trend setzen. Und die Hawa AG ist mit dabei.

«Mit dem Dreh-Einschiebesystem lassen sich Arbeitszonen auf wenig Raum perfekt integrieren.» Antonio Citterio, Architekt slide Nr. 6

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Know-how

Drehen und einschieben Offene Türflügel in der Küche stören und können Unfälle verursachen. Mit dem Beschlag HAWA-Concepta 25/30/50 lassen sich flächenbündige Türen aus Holz (19 bis 50 mm) oder Glas (ESG, 8 mm) bis 50 kg mit einer Drehbewegung um 90° öffnen und seitlich in eine schlanke Nische schieben. Auf diese Weise eröffnet und verschliesst man ganze Multifunktionswände, und dies stilvoll und flächenbündig. Besondere Kennzeichen: verblüffend einfache Montage, wartungsfreie und sehr zuverlässige Scherentechnik.

Schieben und stapeln Einfach mehr Platz: Mit den vielfältig einsetzbaren Beschlägen aus dem HAWA-Aperto Programm lassen sich Elemente aus Holz oder Glas beiseite schieben und auf kleinstem Raum stapeln. Die Systeme eignen sich für das Trennen von Küche und Essbereich sowie für das diskrete Wegzaubern von Arbeitsflächen, Küchenmöbeln und -geräten oder Stauräumen, speziell bei häufig geöffneten Fronten. Besondere Kennzeichen: Maximal funktional, sowohl kleine wie sehr grosse Fronten sind im Wandumdrehen weggestapelt.

Ganze Öffnung, halbe Nische Enge Platzverhältnisse wollen optimal genutzt werden, denn «Hinter der Tür» ist ein schlechter Platz für einen Küchenschrank. Bei Schiebetüren steht kein Türflügel mehr im Weg. Teleskopisch geschoben und in eine Nische geparkt, gewinnt man mit HAWATelescopic 80/G zusätzlich Raum und Transparenz. Das TeleskopSchiebebeschlagsystem für Glastüren (ESG, 8 bis 16 mm) basiert auf dem weltweit millionenfach bewährten HAWA-Junior 80. Besondere Kennzeichen: hohe Laufruhe, Leichtgängigkeit und Langlebigkeit.

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«Die Kunden sind extrem gut informiert.» die 65 Mitarbeiter der stuber Team AG bauen unter der leitung von Gerd und Roger stuber Qualitätsmöbel und -küchen, vorwiegend für anspruchsvolle Privatkunden in der Zentralschweiz.

sind Wohnküchen tatsächlich so gefragt, wie man liest? Auf jeden Fall, denn Küche und Wohnraum fliessen immer mehr ineinander. Sideboards und andere Möbel werden mit der Küche kombiniert. Was macht den guten Küchenbauer aus? Er ist bestens informiert über den Markt und die Trends. Nur so kann er kompetent beraten. Er soll die detaillierten Bedürfnisse seines Kunden erfahren oder erspüren können. Wie er kocht, wie er arbeitet, ob er Links- oder Rechtshänder ist, welche Geräte er wie intensiv nutzt und so weiter. So kann er mit dem Kunden zusammen die für ihn beste Küche erarbeiten. Wir präsentieren kaum je fixfertige Lösungen. Die besten Küchen entstehen, wenn beide Seiten Inputs einbringen. Wissen die Kunden dank dem internet heute mehr als früher?

Oh ja. Viele Kunden sind extrem gut informiert und bringen konkrete Ideen mit. Und sie wissen, was machbar ist und was nicht. Richtig. Eine Küche, die ein Kunde auf einem Foto sieht, lässt sich in den wenigsten Fällen eins zu eins realisieren. Und wenn doch, dann ist es deswegen noch lange nicht die für den Kunden ideale Lösung. Unsere Aufgabe ist es, jene Aspekte, die einem Kunden gefallen, in seine künftige Küche zu implementieren. Dank unserer Fachkompetenz und langjährigen Erfahrung im Küchenbau können wir oft verblüffende Ansätze vorschlagen und so auch aussergewöhnliche Produkte integrieren. Welche Rolle spielen schiebelösungen? Schiebelösungen eignen sich für interessante Anwendungen aus Glas, Holz oder auch Metall.

Zum einen sieht man Schiebelösungen an Sideboards, die in die Küche integriert sind, oder man setzt sie an der Front von Kochinseln ein. Und zum anderen? Wir nutzen Schiebetürfronten auch im High-End-Segment, wo man die ganze Infrastruktur mit allen Geräten hinter eleganten Schiebewänden verschwinden lassen kann. Die Küche nimmt man dann gar nicht mehr als solche wahr, sondern sieht nur noch einen kubischen Schrank mit relativ breiten Schiebefronten. Diese Form von Küche lässt sich fast nur mit Schieben realisieren. ist das schöne oder das Praktische wichtiger? Die schönste Küche bringt nichts, wenn sie nicht funktioniert. Und diese Funktionalität soll gepaart sein mit einem klaren Design.

«Dank unserer Fachkompetenz im Küchenbau können wir oft verblüffende Ansätze vorschlagen.» Gerd stuber, stuber Team AG slide Nr. 6 29


Know-how

Produkte-News

HAWA-Concepta 25/30/50

Neue Qualitäts-Zertifikate

HAWA-Frontslide 60 ist günstiger

In guter Gesellschaft

Neue Endlagendämpfung

Gütesiegel der höchsten Klasse

Preissenkungen dank Erfolg

Hawa Referenzen

Seit Februar 2011 enthalten alle Garnituren zu HAWA-Concepta 25/30/50 eine Endlagendämpfung für das hintere Scherenlager.

Einmal mehr hat die Landesgewerbeanstalt LGA Bayern in Nürnberg die neusten Entwicklungen der Hawa AG einem anspruchsvollen Test unterzogen, nämlich die Systeme

Das HAWA-Frontslide Programm verkauft sich erfreulich gut. Dank besserer Möglichkeiten im Einkauf und bei der Herstellung konnte die Hawa AG deshalb Anfang Februar 2011 die Preise senken. Günstiger sind alle Laufschienen und Antriebe folgender Schiebeladensysteme:

Schiebebeschlagsysteme von Hawa werden in der ganzen Welt eingesetzt. Das belegt die beeindruckende Referenzübersicht. Von A wie Abu Dhabi bis Z wie Zürich reicht die Liste der Projekte, die jüngst mit Beschlagtechnik aus Mettmenstetten ausgestattet wurden.

HAWA-Frontslide 60/A HAWA-Frontslide 60/A-Telescopic HAWA-Frontslide 60/A-Symmetric HAWA-Frontslide 60/matic HAWA-Frontslide 60/matic-­ Telescopic HAWA-Frontslide 60/matic-­ Symmetric HAWA-Frontslide 60/B

Kurz und komprimiert aufgelistet sind die internationalen Referenzen auf www.hawa.ch unter der Rubrik Referenzen.

Damit werden die Dreh-Einschiebetüren von Holz- wie auch Glasanlagen beim Einschieben nicht nur unten, sondern nun auch oben

HAWA-Purolino 80: DIN EN 1527:1998, 100 000 Zyklen

mit einem zusätzlichen Dämpfer sanft abgebremst, bevor sie in der Endposition zum Stillstand kommen. Zudem wird die Türe in dieser Position leicht festgehalten. Der HAWA-Concepta 25/30/50 wird damit in der Handhabung noch komfortabler.

HAWA-Antea 50-80/VF und HAWA-Concepta 25/30/50: DIN EN 15706, 40 000 Zyklen Alle drei Produkte erfüllen somit die höchsten Anforderungen. Die LGA prüfte den Dreh-Einschiebebeschlag HAWA-Concepta 25/30/50 zusätzlich und zum ersten Mal auf seine Drehbewegung nach DIN EN 15570. Die spezifisch entwickelten Topfscharniere erhielten mit ihrer exakten Drehbe­ wegung und starken Federkraft nur Lob. Alle Zertifikate finden Sie online auf www.hawa.ch im HAWAProductfinder unter Zertifikate.

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Damit wird die moderne Form von Sonnenschutz und Beschattung jetzt noch attraktiver. Details zu den Preisen finden Hawa Vertriebspartner auf www.hawa.ch im VIP-Room unter der Rubrik Support.

Die bereits in früheren Ausgaben dieses Magazins vorgestellten SLIDE Projekte sind unter Archiv in der Rubrik Referenzen etwas ausführlicher beschrieben. Ausgehend von der Gestaltungsidee zeigt die Hawa Themenwebsite myslidestyle.ch, wie sich im Kontext Architektur und Design inspirierende Schiebelösungen mit Hawa Beschlägen realisieren lassen.


Agenda

Persönlich

BWs 2011 Internationale Fachmesse für Holzbeund -verarbeitung, Eisenwaren, Werkzeug, Schloss und Beschlag. www.bwsmesse.at

23. – 26.3.11 Hawa

Messezentrum Salzburg, Österreich Halle 1, Stand 108

Project Qatar 2011 Internationale Messe für Bautechnik, Baumaterialien und Umwelttechnik. www.projectqatar.com

2. – 5.5.11 Hawa

Qatar International Exhibition Centre, Doha, Qatar Halle 2, Stand Y23

5. – 6.5.11 Hawa

Kortrijk Xpo, Belgien Halle 4, Stand 110

25. – 28.5.11 Hawa

Messe Köln, Deutschland Halle 7.1, Stand C-049

9. – 10.6.11 16. – 17.6.11 23. – 24.6.11 30.6. – 1.7.11 Hawa

Olma St. Gallen Saalsporthalle Zürich Beaulieu Lausanne Bea Bern Stand R22

Architect@Work Fachmesse für Architekten, Ingenieurbüros, Innenarchitekten und Designer. www.architectatwork.be

interzum 2011 Internationale Leitmesse für Zulieferer der Möbelindustrie und des Innenausbaus. www.interzum.de

K.Days.11 Die Fachmesse für Holzverarbeiter findet zum zweiten Mal an vier Standorten in der Schweiz statt. Neuheiten aus der Welt der Beschläge, Sicherheitstechnik, Werkzeuge und Kleinmaschinen werden gezeigt.

Linda Barry ... ... freute sich auf ihren Start bei Hawa Americas Inc. im Juli 2010. Mit 20 Jahren Berufserfahrung, dem Bachelor of Science in Innenarchitektur und LEED zertifiziert wird Barry Architekten und Designer auf Hawa aufmerksam machen. «Ich freue mich meinen Kontakten Hawa und unseren Showroom zu zeigen!», sagt sie.

impressum Jan stefaniak ...

Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

sLiDE, Nr. 6, März 2011, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG Schiebebeschlagsysteme, CH-8932 Mettmenstetten, slide@hawa.ch, technische Änderungen vor behalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Doris Hug Konzept/Redaktion/Gestaltung Basel West Unternehmenskommunikation AG, CH-4012 Basel; Redaktion: Willi Näf, Reto Westermann; Gestaltung: Thomas Aerni; Lithografie: Yvette Bolliger Druck Engelberger Druck AG, CH-6370 Stans sprachen/Auflagen deutsch 6500, französisch 3000, englisch 4500 Bildnachweis Seite 1: Rana Faure/Corbis; Seite 2: Frédéric Giger; Seiten 2, 4: Keystone/Everett Collection; Seiten 3, 17, 20 – 23, 25, 30: Marc Eggimann; Seiten 3, 26 – 28: Gionata Xerra; Seiten 6, 7: Keystone/Berthold Steinhilber; Seiten 8, 9: swiss-image.ch/Robert Boesch; Seite 10: Treehotel; Seiten 12, 13: Lucas Müller, Berlin; Seiten 16, 17: Iwan Baan, © Vitra; Seiten 18, 19: Florian Holzherr; Seite 22: Marcel Studer; Seite 24: Dominique Marc Wehrli; Seite 28: Leicht Küchen AG, System-SLIDE, reg. community design Artikel-Nr. 22042

PREISTRÄGER

... startete ebenfalls Mitte Juli 2010 in Dallas. Der MBA mit Bachelor of Science in Mechanical Engineering wird Hawa Kunden unterstützen und sich mit technischen Spezifikationen sowie Produkte-Adaption für den US-Markt befassen. Sein Wunsch: «Ich will jede Frage zu jedem Hawa Produkt beantworten können.»

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Hawa Schiebebeschläge: offen für erfrischende Eleganz.

Das Bedürfnis nach flexibler Raumnutzung, steigende Komfort- und Design-Ansprüche sowie neue Priorisierungen im Wohnbereich wie beispielsweise die Aufwertung der Nassbereiche: Solchen Herausforderungen stellt sich die Hawa AG mit einer laufend erweiterten Palette an hochwertigen Beschlaglösungen für Platz sparendes Schieben, Falten und Stapeln. Für Architekten, Planer und Verarbeiter lohnt es sich deshalb immer, einen Besuch bei www.hawa.ch einzuplanen. Hawa AG, CH-8932 Mettmenstetten, Schweiz, Tel. +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch


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