Kirche im Dorf 2013-1

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1| 2013 Evangelische Kirchengemeinden Ellmendingen/Dietenhausen & Weiler

Ellmendingen

g n u t i e Z M J V C

26. Jahrgang, Nr. 82

2013 S. 10KONFI-CASTLE -12

GANZ S. 14-16 PERSÖNLICH CLAUDIA BITTIGHOFER

JUGENDGOTTESDIENST

KELTERN.UNITED

S. 19


Kirche im Dorf ist die Gemeindezeitschrift der Evang. Kirchengemeinden Ellmendingen/Dietenhausen und Weiler CVJM-Zeitung ist die Vereinszeitschrift des CVJM Ellmendingen e. V. Erscheinungsweise 3-4 x im Jahr Druck Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe 01. Juni 2013 Redaktionsadressen für Ellmendingen & Dietenhausen: Evang. Pfarramt Pforzheimer Str. 2 Tel.: 0 72 36 - 86 13 Fax: 0 72 36 - 97 00 20 E-Mail: Pfarramt@kirche-ellmendingen.de

K O N TA K T

IMPRESSUM

INFOS THEMA: Junge Gemeinde Pfarramt Ellmendingen-Weiler Günther Wacker - Pfarrer - 86 13 Katja Kern - Sekretärin - 86 13 Rainer Schemenauer - Gemeindediakon - 28 97 39 Kirchengemeinderat Ellmendingen Matthias Armingeon - 29 02 51 Ralph Augenstein - 98 16 77 Claudia Bittighofer - 28 53 Wolfgang Deeg - 61 35 Henrike Klingel - 0176 - 23 99 35 02 Wolfgang Mayer - Vorsitzender - 15 25 Thomas Schmitt - 93 28 15 Bärbel Zachmann - 15 73 Kirchengemeinderat Weiler Martin Becker - 85 05 Christina Mall - 93 28 22 Mirjam Vogel - 93 21 70 Harald Wüst - Vorsitzender - 98 25 90 CVJM Ellmendingen e. V.

für Weiler: Rainer Schemenauer Hauptstr. 3 Tel.: 0 72 36 - 28 97 39 E-Mail: Rainer.Schemenauer@gmx.de

Daniel Böttinger - 1. Vorsitzender - 0175 - 98 42 345 Andreas Becker - 2. Vorsitzender - 85 05 Ralf Bittighofer - Kassierer - 28 53 Matthias Armingeon - Schrift führer - 29 02 51 Frank Bittighofer - 28 53 Jana Schiffer - 0176 - 20 70 92 87 Carina Bachmann - 74 01 Marcel Kern - 21 95

für die CVJM-Zeitschrift: Harald Wüst Fliederstr. 6/1 Tel.: 0 72 36 - 98 25 90 E-Mail: Zeitung@CVJM-Ellmendingen.de

Alle Personen dieser Seite können per E-Mail mit Vorname.Nachname@kirche-ellmendingen.de bzw. Vorname.Nachname@kirche-keltern-weiler.de bzw. Vorname.Nachname@cvjm-ellmendingen.de angeschrieben werden.

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AKTUELLES Die aktuellen Termine unserer Gruppenangebote und Veranstaltungen entnehmen Sie bitte den „Gemeindenachrichten Keltern“ unter „Kirchengemeindeverband EllmendingenDietenhausen-Weiler“ bzw. „CVJM“. Oder klicken Sie doch mal auf unsere Homepages: www.cvjm-ellmendingen.de www.kirche-ellmendingen.de www.kirche-keltern-weiler.de www.c-punkt.de Selbstverständlich stehen wir Ihnen gerne auch persönlich mit Rat und Tat zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an!

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EDITORIAL

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as Symbol für den christlichen Glauben ist das Kreuz. - Ist klar! Das weiß jedes Kind. Auf jeder Kirchturmspitze kann man das beobachten. Das ist so selbstverständlich geworden, dass wir kaum noch einen Gedanken darauf verschwenden. Wir kennen das Kreuz ja auch nicht mehr anders. So sehr haben wir uns daran gewöhnt, dass uns das Ungeheuerliche dieses Zeichens gar nicht mehr bewusst ist. Aber man muss sich das mal vorstellen, wie das war, als die ersten Christen das behaupteten: Gottes Sohn hängt am Galgen; ein Marterpfahl der Römer als zentrales Symbol der Kirche? Kann man darüber nicht wirklich nur den Kopf schütteln; solch ein Unsinn! Was für eine lachhafte Vorstellung! Damals, da kannte man ganz andere Symbole ordentlicher Religiosität: die Pyramiden in Ägypten z.B.; oder die prachtvolle Akropolis von Athen mit dem gewaltigen, unnachahmlichen Parthenon-Tempel; oder all die großartigen Heiligtümer in Rom. Und wer sich heute für Spiritualität interessiert – da gibt es doch auch Ansprechenderes. Das Kreuz, das ist ein Symbol für Versager, Zeichen der Verlierer, der Besiegten und jeder zeigt voll Abscheu mit dem Finger darauf. Christen müssen sich wirklich fragen lassen: Was ist das für eine groteske Vorstellung von Gott? Ein Gott, der nicht ohne das Kreuz auskommt? Welchen kranken Hirnen ist solch ein Gottesbild entsprungen? Ob wir heute, ob wir uns auch wieder so entscheiden würden wie die ersten Christen? Denen war das lächerliche Schandmal des Kreuzes offensichtlich so wichtig, so zentral, dass sie es - gegen allen Spott, gegen alle Widerstände und Häme - zum wichtigsten Zeichen ihres Glaubens machten. Nicht verschämt verschwiegen haben sie das Kreuz, sondern es klar heraus gesagt: „Nein, gerade das Kreuz rettet! Das, was da geschehen ist, darauf kommt es an!“ Natürlich, das Stück Holz ist es nicht. Aber was für ein Zeichen der Liebe und Hingabe Gottes. Der Schöpfer aller Dinge macht sich klein, lässt sich bespucken, quälen und zu Tode martern. Er macht sich klein und gemein – uns gleich. Kein ferner, unnahbarer Gott. Sondern Gott hautnah. Gott, der unser Leid, die Ungerechtigkeit, alles Böse auf sich nimmt – und uns genau so heraus holt aus dem Dunkeln. Gott der uns ganz nah ist, sogar in unserem Sterben und Tod. Und uns dann aber genau so nah bei sich hält im Leben - jetzt und über dieses irdische Leben hinaus in Gottes ewiger Welt. Genau daran erinnert uns Karfreitag und Ostern.

Bild: antikes Spottgraffiti „Alexander betet seinen Gott an:“ (einen Esel am Kreuz)

Gott segne Sie! Ihr

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BERICHT: Ihr glaubt echt an die Bibel?

"Ihr glaubt echt an die Bibel?" Zwei Berliner Schriftsteller gehen nach Südafrika. Sie wissen nicht genau, wonach sie suchen. Und dann finden sie Gott. Elke Naters und Sven Lager erzählen, wie sie zu Christen wurden. Eine moderne Erweckungsgeschichte.

N

eulich beteten wir für einen sterbenskranken Bauarbeiter, der kurz darauf aus dem Krankenhausbett aufstand, seinen Tropf in die Hand nahm, auf den Flur hinauslief und rief: »Ich bin geheilt! Ich bin geheilt!« Zur gleichen Zeit erhielten wir einen erbosten Brief von einer deutschen Familie, die eine Townshiptour gemacht hatte. Ob wir jemals ein Township betreten hätten, wie sonst könnten wir als Schriftsteller das Elend dort bunt und lebensfroh beschreiben. Ihre Empörung machte uns bewusst, was uns so selbstverständlich geworden war, dass wir es nicht mehr bemerkten: eine geradezu aggressive positive Lebenseinstellung. Wir leben mit unseren Kindern seit sieben Jahren in Südafrika. Es war unsere Entscheidung, das Licht im Dunkel der Welt zu sehen, die uns zum Glauben gebracht hat. Dieser Glaube hat mit der transformierenden Kraft der Liebe zu tun. Vor acht Jahren wohnten wir noch in Berlin-Mitte. Wir standen an einem Punkt unseres Lebens, an dem sich ein Überdruss breitmachte, der schwer zu fassen war. Deutsche Winterdepression? Berliner Künstlermelancholie? Midlife-Crisis? Wir fragten uns, ob das alles war, was das Leben zu bieten hatte: Bü-

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cher schreiben, Kinder kriegen, trinken gehen. Ein paar rauschhafte Nächte, gute Filme und anregende Gespräche. So zog das Leben vorbei - die meiste Zeit recht angenehm, ohne besonderen Schmerz, aber auch ohne besondere Tiefe.

auf dem Bergrücken, als wollte er hinunterrollen und im Meer versinken. Ein Frieden kam über uns. Und wir wussten, hier wollten wir leben. Wir gingen Langusten angeln, im wilden Atlantik surfen, bestiegen den Tafelberg und lernten Menschen kennen, die die natürliche

Es musste mehr als all das geben. Wir lebten zwar in unvergleichlichem kulturellen Reichtum, doch Kunst, Musik, Literatur boten keine Antworten mehr. Wir waren durstig und hungrig, aber egal, was wir in uns hineinfüllten, wir wurden nicht satt. Da es nicht weiter in die Tiefe ging, suchten wir die Lösung in der Breite. Wir wollten mehr Sonne, herzlichere Menschen, noch mehr kulturelle Vielfalt und ein noch anregenderes Leben. Wir dachten ans Mittelmeer, an Vancouver, an Kalifornien. Aber zu unserer Überraschung landeten wir in Südafrika. Unsere Vorurteile fanden wir sofort bestätigt, als wir auf der Autobahn an den Bretterbuden der Townships vorbeifuhren, die sich endlos hinzogen. Aber es war auch verdammt schön, dieses Land. Die Weite, die Berge gleich neben dem Meer. Der eisblaue, eiskalte Atlantik. So viel unbewohnte, unbebaute Natur griff uns Stadtmenschen ans Herz. In einer warmen Januarnacht saßen wir auf einer Bank im Garten unter der Bougainvillea, der Mond ging auf, stand für einen Moment

Großzügigkeit ihres Landes widerspiegelten. Auch ihre Lebensgeschichten waren ein paar Nummern größer als unsere.

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Der Süßigkeitenverkäufer in der Grundschule unserer Kinder zum Beispiel war erst Lehrer, dann Söldner im Kongo gewesen, danach Maisfarmer, und hatte später seine Korbfabrik in einem tropischen Wirbelsturm verloren. Jetzt verkauft er Naturheilkräuter und afrikanischen Schmuck und züchtet Papageien. Wilson Salukazana war Hotelboy und Bankangestellter während der Apartheid, ist Kindergartengründer, Walschreier, Mentor vieler Vaterloser im Township, König des Hlubi-Clans, Fundraiser und mit seinen 0 Jahren auch noch Tourguide. Vor allem aber Christ. Es dauerte auch nicht lange, und wir begriffen, wie sehr die Men-

die junge Demokratie vor dem Bürgerkrieg bewahrt. Ohne Desmond Tutu und die Wahrheitskommission hätte es nie den Frieden gegeben, den die Opfer brauchten, um das Trauma der Apartheid zu überwinden und weiterzuleben. Vergebung war und ist im südafrikanischen Alltag wichtig. Anders als in unserer Heimat. Schwer vorstellbar, dass in Deutschland ein Altnazi einem ehemaligen KZ-Häftling die Füße wäscht wie der ehemalige Sicherheitsminister Südafrikas, Adrian Vlok, dem Kirchenmann Chikane, dessen Vergiftung er während der Apartheid angeordnet hatte. Oder die Mutter der jungen Amerikanerin Amy Biel, die

Der Glaube der Südafrikaner ist radikaler als Punk oder Revolution

Wo Gott wohnt: Das Schriftsteller-Ehepaar Elke Naters, 48, und Sven Lager, 46, mit den Kindern Anton und Luzie vor ihrem Haus in Hermanus

schen hier vom christlichen Glauben geprägt waren. Nelson Mandelas Absage an die Gewalt und seine Predigten für Vergebung hatten

Solche Geschichten übermenschlicher Liebe sind in Südafrika an der Tagesordnung. Immer geht es um Vergebung, Nächstenliebe, Ermutigung, Gemeinschaft. Hier hat der christliche Glaube noch eine soziale Kraft. Keine sprengende, sondern eine vereinende. Als unsere Kinder sich an die neue Sprache gewöhnt und eingelebt hatten, erkrankte in ihrer Schule der siebenjährige Zach an einem Gehirntumor. Die ganze Nachbarschaft half, kochte, fuhr seine Brüder in die Schule und sammelte Geld für die Mutter, damit sie möglichst viel Zeit bei ihm im Krankenhaus verbringen konnte. Zach ist jetzt zwölf. Und Dutzende Freunde stehen der Familie immer noch bei mit allem, was sie haben. Das ist Jesus in Action.

Unter Südafrikanern lernten wir einen Gott kennen, der in den Menschen lebt und nicht in einem Kirchengebäude. Einen persönlichen Gott, der Humor hat, der liebt und den Menschen Zuversicht gibt. Einen Glauben, der radikaler ist als Punk, Kommunismus, Feminismus und jede Revolution. Der Krankheit, Rassen und Klassen überwindet. Einen gerechten Gott, der es ablehnt, dass ein Prozent der Bevölkerung 0 Prozent des Profits einstreicht, und der jedem jederzeit ein neues Leben anbietet.

in einer Township gesteinigt wurde: Sie vergab den Mördern nicht nur, sondern verhalf ihnen zu einem besseren Leben.

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Jesus gab sich gern mit Außenseitern ab und schien ständig mit seinen Jüngern Wein zu trinken. Vor 200 Jahren taten die deutschen Missionare in Südafrika etwas Ähnliches. Sie brachten ehemaligen Sklaven Lesen, Schreiben, Musizieren und ein Handwerk bei. Sie führen heute noch basisdemokratische Kommunendörfer in allen Teilen des Landes. Auf uns wirken sie wie wahr gewordene Utopien – und das hat uns zu Christen werden lassen. Seither sehen wir die Kraft des Glaubens nicht nur in Südafri-

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BERICHT: Ihr glaubt echt an die Bibel? ka. Der Amerikaner Shane Claiborne zum Beispiel hat schon viele Jahre vor der Occupy-Bewegung 10.000 Dollar in Münzen und kleinen Scheinen auf die Wall Street gekippt und einen Tumult verursacht, dass die Straße abgesperrt werden musste. Radikale Großzügigkeit verschließt die Türen der Gier - so lautete seine christliche Botschaft. In unserem deutschen Freundeskreis wären wir auf mehr Verständnis gestoßen, wenn wir Buddhisten, Veganer oder akoholabhängig geworden wären. »Ihr glaubt echt an die Bibel?« – »Ja, wir leben danach.« - »Also seid ihr Fundamentalisten? Wie Bush und die Leute, die vor Abtreibungskliniken stehen?« - »Nein, aber wir glauben, dass Jesus wiederauferstanden ist und in uns lebt.« »Ewiges Leben, Himmel und Hölle?« - »Genau. Und wir glauben an ein Leben vor dem Tod.« - »Oh...« Spätestens jetzt wird die zweite Flasche Pinotage entkorkt.

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auflegten, in Zungen beteten oder unter Tränen erzählten, was Gott in ihrem Leben bewirkt hatte.

Nicht jeder unserer Freunde glaubt nach ein paar Flaschen Wein, was wir glauben, aber wir haben den Stein ins Rollen gebracht, die Kultur des Glaubensaustausches angeregt. Die meisten wissen ja nicht, was es heißt, ein Christ zu sein. Wir sind immer wieder überrascht, wie wenig wir selber lange Zeit wussten. Wir sind zwar konfirmiert, einer von uns ist sogar in einem katholischen Internat zur Schule gegangen, doch das hatte unser Leben bis dahin nicht weiter beeinflusst. Erst Südafrika, wo wir eine andere Sprache sprechen und ein fremdes Land verstehen mussten, half uns, eine Offenheit zu entwickeln, für die wir sonst nicht bereit gewesen wären. Offenheit auch für einen Glauben, den wir längst als verstaubt abgelegt hatten.

So verrückt das alles zunächst wirkte, die Menschen waren aufrichtig, und die Zeugnisse ihrer transformierten Leben waren die besten Geschichten, die wir je gehört hatten. Wie die von Enrico. Enrico war ein hochrangiger Gangster. Seine Zähne sind aus Gold, er ist von Kopf bis Fuß tätowiert, sein Rang ist ihm in die Haut gestochen, seine Vergangenheit offensichtlich, jeder Gangster muss ihn respektieren. Vor drei Jahren erschoss er beim Säubern seiner Waffe seinen besten Freund. Als er begriff, dass Gott ihm vergab, was er sich selbst nicht vergeben konnte, änderte sich alles für ihn. Er ließ sein Verbrecherleben hinter sich, verdient jetzt sein Geld mit Gelegenheitsjobs, sammelt und repariert Spielzeug für Kinder, schreibt Theaterstücke für Jugendliche.

Anfangs war Südafrika nur Abenteuer, ein Vordringen in unbekannte Welten, das wir wie Anthropologen betrieben. Und es war unheimlich und faszinierend zugleich, wenn wir in einem fremden Wohnzimmer saßen bei Menschen, die mit geschlossenen Augen Hände

Oder James, den Gott schwer krank im Krankenhausbett aufsuchte, obwohl James nichts von ihm wissen wollte, und ihn auf einen Schlag heilte. Seine Familie dachte, er sei verrückt geworden, als er plötzlich zu beten begann und nur noch von Gott sprach. Bis dahin hatte

nur seine Frau gebetet und an den Straßenecken gepredigt, und auch das nur, wenn sie betrunken war. James hörte auf zu trinken, betrog seine Frau nicht mehr und brachte seine ganze Familie zum Glauben. Einschließlich seines unehelichen Sohns, der von Crystal Meth loskam. Das war, was uns als Schriftsteller faszinierte: die Menschen und ihre Dramen, die so wahr und wild waren. So lasen wir auch die Bibel, als tiefbewegende Geschichte echter Menschen. Das beste Buch aller Zeiten, wie schon Bertolt Brecht gesagt hat. Anfangs war unser Glaube noch ein wenig verschwommen, enthielt viel Zweifel und Skepsis. Aber nach und nach entfaltete sich die Wahrheit in ihrer ganzen Schönheit. Das hört nie auf. Die radikale Liebe Gottes, die Freiheit, die wir in ihm finden, und wie Jesus sich in jedem Menschen spiegelt - um das zu verstehen werden wir mehr als nur ein Menschenleben brauchen. Dazu braucht man ein ewiges Leben, denn der Glaube sprengt unser weltliches Denken. In Südafrika erleben wir, wie der Glaube die Herzen der unterschied-

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lichsten Menschen verknüpft. Das ist mehr als eine Religion, das ist real und lebensverändernd. Zum ersten Mal fanden wir Freunde, die in keiner Weise waren wie wir. Die nicht die gleichen Bücher gelesen, die gleichen Filme gesehen, die gleiche Musik gehört hatten. Wir sind ihnen trotzdem nahe. Wie Patrick, unserem jungen Freund vom Stamm der Xhosa. Patrick hatte in der zehnten Klasse die Schule verlassen, mit dem Wildern von Abalonemuscheln für die Gangstersyndikate etwas Geld verdient und blieb nach einem Fahrradunfall querschnittsgelähmt. Wir lernten uns im Krankenhaus kennen und beteten jede Woche zusammen, aber es ging bergab mit ihm. Die Bettwunden schlossen sich nicht, er hatte Aids und war depressiv. Er wurde immer dünner und immer schwächer und schlief den ganzen Tag mit einem Laken überm Kopf. Die Ärzte und sogar seine Familie hatten ihn schon aufgegeben. Aber dann kam Sipokasi, eine alte Schulfreundin von Patrick, und schlug vor, ihn zu taufen. Über Nacht ging es Patrick besser. Die Ärzte waren baff. Denn die Veränderung war offensichtlich. Es war, als hätte man ein Licht in ihm angeknipst. Seine Depression verschwand, er nahm zu, und wenige Wochen später wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Seine Mutter war außer sich vor Freude. Sie glaubte, dass jemand zuvor mithilfe eines Zauberdoktors einen Fluch auf ihre Familie gelegt hatte. Das Verwünschen aus Neid und Eifersucht ist häufig unter den Xhosa, und viel Geld wird verschwendet, Flüche mit Gegenzaubern aufzuheben. Sogenannte Sangomas bieten ihre zauberkräftige Hilfe in allen Bereichen an: Krankheit, Schulden, Ehestreit, Erektionsprobleme, unerwiderte Liebe - für alles gibt es ein Muti, einen Zauberspruch und ein Mittelchen. Prostituierte zahlen jeden Monat eine beträchtliche Summe, um vor Aids und Schwanger-

schaft geschützt zu werden, was ihnen trotzdem nicht hilft. Rose, eine moderne junge XhosaFrau, wurde schon als Kind in ihrem Clan als Sangoma vorgesehen. Die Welt der Zauberei, wie sie uns Deutschen in den Märchen der Brüder Grimm überliefert wird, ist für sie real. Wassergeister, Hexen und Dämonen. Etwa ein Jahr nachdem sie Christin geworden war, begann der wirkliche Kampf um sie. Wann immer sie anfing laut zu beten, kamen unangenehme Dinge aus ihrem Mund, Schimpfworte, Flüche, unheimliches Zeug. Es überkam sie jedesmal ganz plötzlich, und mehrmals musste sie deswegen aus der Kirche rennen. Die Kirchenfamilie aber betete unverdrossen. Und Gott half Rose mit seiner Liebe, die Angst wich, die Attacken hörten auf, und sie kamen nie wieder zurück. Durch Freunde wie Patrick und Rose lernten wir, dass der christliche Glaube in Afrika nicht nur eine Lebenshaltung oder eine Philosophie ist. Für Patrick wurde mit dem Heiligen Geist die Macht der bösen Geister über seine Familie gebrochen. Er glaubt an einen realen Gott, der ihn beschützt: einen persönlichen Gott der Wunder, der allen anderen spirituellen Wesen, die den Menschen schaden könnten, überlegen ist.

Die Europäer kennen das Wort Kirche, aber keine Gemeinschaft Die Jesusgeschichte, dass Gott am Kreuz für unsere Sünden gestorben und seine Wiederauferstehung Triumph über den Tod ist, das leuchtet jedem Afrikaner ein - während die Westeuropäer das Übernatürliche nur noch symbolisch verstehen. Also gar nicht.

tu, wie die Xhosa den bedingungslosen Zusammenhalt der Gemeinschaft nennen. Die Europäer kennen dafür zwar das Wort Kirche. Nur dass ihnen seine radikale frühchristliche Bedeutung verloren gegangen ist. Uns hat der Glaube auch als Familie stärker gemacht und unsere Liebe füreinander vertieft. Es ist fast so, als würden wir unser Leben plötzlich dreidimensional sehen statt nur skizziert. Und wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie andere Menschen ohne Jesus eine Ehe führen, wie sie die Pubertät ihrer Kinder meistern, wie sie Geldkrisen, Sorgen, Sehnsüchte, Ängste, Todesfälle ertragen, wie sie auch nur das eigene Älterwerden bewältigen. Wir haben in Afrika auch begriffen, dass wir nicht alles verstehen müssen. Was wir wissen, ist, dass Gott uns den Auftrag gibt, diese Welt zu einer besseren zu machen. Ganz einfach. Mit Humor, mit Freude und mit unserer Kunst. Mit aufrichtiger Liebe füreinander. Von Mensch zu Mensch - aber mithilfe einer Kraft, die göttlich ist.

DIE AUTOREN Elke Naters, geboren 1963, wurde bekannt durch ihre Popromane »Königinnen« und »Mau Mau«. Ihr Ehemann Sven Lager, geboren 1965, schrieb unter anderem eine »Gebrauchsanweisung für Südafrika« und den Roman »Phosphor«. Als Autorenduo veröffentlichten Naters und Lager zuletzt »Was wir von der Liebe verstehen«

Wir aber haben in Afrika gelernt, dass das Evangelium die unterschiedlichsten Menschen in einer Familie zusammenbringt, denn die Stärke des Glaubens liegt im Ubun-

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INFORMIERT: Aus dem Kirchengemeinderat

Geplante Vereinigung

der Kirchengemeinden Ellmendingen/Dietenhausen und Weiler

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Im Februar fanden in allen drei Orten Gemeindeversammlungen statt. Worum ging es da genau? Zunächst ging es darum, über die am 1. Advent anstehenden Kirchenwahlen zu informieren. Am 1. Dezember 2013 finden in allen Evang. Kirchengemeinden in Baden-Württemberg Kirchengemeinderatswahlen statt. Dies war auch Thema bei der Klausurtagung beider Kirchengemeinderäte im Januar. Erfreulich ist, dass ein Teil der bisherigen Kirchengemeinderäte sich dazu bereit erklärt hat, wieder zu kandidieren. Einige haben aber auch erklärt, aufhören zu wollen. Dies ist als Herausforderung zu sehen, in allen Orten gezielt nach Kandidatinnen und Kandidaten zu suchen. Wer möchte sich in dieses Amt einbringen? Wen sollte man anfragen? Dieser Aufgabe stellen sich die Kirchengemeinderäte intensiv. Aber auch die ganze Gemeinde ist hier herausgefordert.

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Was hat dies alles mit der anstehenden Vereinigung der beiden Kirchengemeinden zu tun? Die anstehenden Wahlen waren seit etwa September 2012 Anlass, konkreter nachzudenken über die Frage, ob wir noch einmal zwei Kirchengemeinderatsgremien wählen wollen, für zwei getrennte Kirchengemeinden (Ellmendingen/Dietenhausen bzw. Weiler), mit dann wieder zwei getrennten Verwaltungsstrukturen, getrennten Haushalten usw. Daraufhin haben wir uns über Voraussetzungen und Konsequenzen beraten lassen. Wie gestalten sich die rechtlichen Strukturen? Wie verändert sich ggf. die finanzielle Situation (etwa bei den Kirchensteuerzuweisungen)? Wie kann sicher-

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gestellt werden, dass die örtlichen Besonderheiten bewahrt bleiben? Gibt es die Möglichkeit einer unechten Teilortswahl, die den Teilorten eine angemessene Berücksichtigung bei der Zusammensetzung eines gemeinsamen Kirchengemeinderates garantiert? Bei der gemeinsamen Klausurtagung im Januar wurde das Für und Wider nochmals ausführlich erörtert. Beide Kirchengemeinderatsgremien haben sich danach einmütig dafür ausgesprochen, jetzt auf eine Vereinigung zuzugehen. Dieser Stand wurde in den Gemeindeversammlungen aller drei Orte kommuniziert. Die Gemeindeglieder sollten Gelegenheit bekommen, sich zu informieren und Stellung zu beziehen. Sie sollten auf diesem Weg mitgenommen werden. Hätte sich breiter Widerstand ergeben, wäre zu überlegen gewesen, auf die Vereinigung zum jetzigen Zeitpunkt zu verzichten. Insgesamt haben die Anwesenden bei den Gemeindeversammlungen aber breite Zustimmung zu den Gedanken und Überlegungen der Kirchengemeinderäte signalisiert, was uns sehr freut und ermutigt, diesen Weg nun wirklich einzuschlagen.

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Welche Gründe sprechen denn nun für eine Vereinigung? • Die Vereinigung der beiden Kirchengemeinden liegt in der Konsequenz der bisherigen Entwicklungen im Kirchengemeindeverbund. Immer mehr Gemeindearbeit geschieht ortsübergreifend vor allem im Bereich der Jugendarbeit, aber auch z.B. im Bereich der Kirchenmusik und in vielen Gemeindekreisen. • Konzeption und Schwerpunkte des Gemeindeaufbaus werden gemeinsam fortentwickelt und einmütig vertreten und umgesetzt. Beide Gemeindeleitungs-

gremien, Gemeindediakon und Pfarrer arbeiten sehr gut zusammen. • Die derzeitige Zuordnung der Pfarrstelle und Diakonenstelle wird bestätigt - und ist in dieser Hinsicht auch zukunftsfähig. Die neue Kirchengemeinde wird ausreichend groß sein, um auch bei mittelfristig zu erwartenden weiteren Stellenreduzierungen die gemeinsame Pfarrstelle zu halten. • Finanzielle Nachteile bei der Kirchensteuerzuwendung sind ausgeschlossen. Rücklagen und Vermögen der alten Kirchengemeinden bleiben zweckgebunden den einzelnen Teilorten zugeordnet. • Eine vorgesehene unechte Teil­ ortswahl ist möglich.

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Wer entscheidet eigentlich über eine derart weitreichende Angelegenheit? Entscheidungskompetenz haben zunächst allein die beiden Kirchengemeinderatsgremien. Eine Vereinigung wird also nicht "von oben“ vorgeschrieben. Sie muss allerdings vom Evang. Oberkirchenrat bestätigt werden.

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Wäre das nicht Anlass für eine Art „kirchlicher Volksabstimmung“? Richtig ist, dass die Gemeindeglieder informiert und befragt werden sollen. Das dafür vorgesehene Medium ist üblicherweise eine Gemeindeversammlung. Die mehrheitliche Meinungsäußerung soll ernst genommen werden. Das Rechtsmittel eines „Mitgliederentscheids“ sieht die Grundordnung der Landeskirche aber nicht vor. In unserem konkreten Fall wurden bei unseren Gemeindeversammlungen in allen drei Teilorten im Februar die Anwesenden ausführlich informiert. Es gab Gelegenheit,

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Fragen zu stellen und Befürchtungen zu äußern. Zum Abschluss jeder Versammlung erbaten wir ein Meinungsbild per Handzeichen. Die Zustimmung für ein Zusammengehen war überwältigend. Insgesamt gab es bei allen Versammlungen nur eine Gegenstimme und ganz wenige Enthaltungen.

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Wie sieht konkret der Zeitplan für den Vereinigungsprozess aus? Das rechtliche Verfahren muss spätestens Anfang April in Gang gesetzt werden. Damit eine gemeinsame Kirchengemeinderatswahl möglich ist, wird die offizielle Vereinigung zum 1. Juli stattfinden. Ab September geht die Kirchenwahl in die entscheidende Phase (Kandidatenfindung).

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Was ändert sich bei einer Gemeindevereinigung in der Praxis der Gemeindearbeit? Es ändert sich nichts - und es ändert sich vieles. Die Gemeindearbeit (Gruppen und Kreise, Gottesdienste, ...) wird weiter stattfinden wie bisher - das heißt

aber auch in der schon jetzt sichtbaren Dynamik (Was „lebt“, verändert sich. Was sich nicht verändert, ist „tot“.). Die bereits in Gang befindlichen Veränderungen werden sich also konsequent fortsetzen. Ähnliche Konzentrationsprozesse wie bei der Jugendarbeit werden sich auch in anderen Bereichen ergeben. Noch mehr als heute schon werden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ortsübergreifend engagieren - wovon vor allem die kleineren Teilorte profitieren. Nicht so sichtbar, aber trotzdem von großer Bedeutung sind natürlich die Synergieeffekte bei der Verwaltung und Geschäftsführung.

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Ist nach einer Vereinigung mittelfristig nicht doch mit einer Reduzierung der Gottesdienste in Dietenhausen oder in Weiler zu rechnen? Die Gottesdienste, Gruppenangebote und Aktivitäten vor Ort hängen ganz entscheidend ab von der Akzeptanz und dem jeweiligen Engagement der Gemeindeglieder. Niemand wird (gut) besuchte

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Gottesdienste zur Disposition stellen. Wohl aber muss sich z.B. in Dietenhausen jemand finden, der die Nachfolge von Ehepaar Klingel im Kirchendienerdienst antritt. Die Vereinigung bietet den Vorteil, gerade auch bei den Gottesdiensten Unterstützung aus den anderen Teilorten zu erhalten. Es gibt jetzt schon gute Erfahrungen mit den gemeinsamen Gottesdiensten bspw. an Gründonnerstag und am Buß- und Bettag in Dietenhausen.

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Wie soll die neue Kirchengemeinde heißen? Das ist eine spannende Frage, die noch nicht entschieden ist. Wer eine Idee hat, ist herzlich eingeladen diese im Pfarramt zu nennen. Günther Wacker Pfarrer

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BERICHT: Konfi-Castle 2013

Kurz-Zusammenfassung eines Tages aus der Sicht eines Mitarbeiters:

Konficastle 201

80 Teenies, 25 Leiter - und ein We

07:00 Uhr

Der Wecker klingelt. Schnell ausschalten und ab in die Dusche, solange alle anderen noch schlafen. Huch, wer ist denn der Typ da im Spiegel?! War wohl etwas kürzer, die Nacht. Egal, ab unter’s warme, fließende Nass. Raus aus der Dusche und angezogen. „Morgen, Carsten!“, Ablösung in der Duschschicht.

07:30 Uhr

Start der Mitarbeiterbesprechung (Teil 1). Kaffee :)

08:00 Uhr

„Wer, wie, was, der, die das, wieso, weshalb, warum? ...“ schrillt es aus dem Megafon. Konfis wecken ist angesagt. Ein sehr beliebter Tagesordnungspunkt, gerade bei den Konfirmanden, die uns stets „fit und fröhlich“ an der Türe begrüßen ;-)

08:30 Uhr

Reich gedecktes Frühstück. Alles, was das Herz begehrt, um gut in den Tag zu starten. Teller leer essen, abräumen, und weiter geht's ...

09:45 Uhr

Start der „Power Hour“: Eine Power-Stunde auf Papphockern, voll mit Lobpreis, Wake-UpAction und einer Ansprache von Kai, die es in sich hat.

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13 - ein Erlebnis

etterchen, das jede Erwartung übertraf!

10:45 Uhr

Los geht‘s mit der Kleingruppe. Das Gehörte aus der Ansprache vertiefen, Fragen beantworten und kreativ die Geschichte nachspielen. Ganz individuell.

11:30 Uhr

Fotoshooting auf‘m Hof mit ein paar Konfis. Verkleidungskiste raus und los geht’s.

12:00 Uhr

Mittagessen. Hunger? Eigentlich noch nicht, aber es duftet einfach zu lecker, also ran an den Speck.

12:45 Uhr

Mitarbeiterbesprechung (Teil 2) Feedback, Planung für den Nachmittag und Abend. Kaffee :)

14:00 Uhr

Ab auf die Wiese zum JuggerWorkshop. 90 Minuten Action für die, die lieber rennen als basteln.

15:30 Uhr

Kaffeepause - zur kurz um runterzukommen und zu entspannen, aber wer will das auch schon?

16:00 Uhr

Der "heiße Stuhl". Drei Mitarbeiter stellen sich allen möglichen und unmöglichen Fragen der Teilnehmer. Von Glaubensthemen bis zu heißen Fragen bezüglich Sexuualität ist alles dabei.

18:00 Uhr

Abendessen. Noch mal Kraft tanken für‘s Abendprogramm.

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BERICHT: Konfi-Castle 2013

19:00 Uhr

Vorbereitung für‘s Abendprogramm. Tische stellen, Stühle herumschieben, Leute einweisen.

19:45 Uhr

Es geht los. Ob Willkommensabend, Burgspielabend oder der besondere letzte Abend: für alle ist was geboten.

21:45 Uhr

„Open Space“: Freiwilliges Programm mit Disco, Rennsimulator, Poker, Tischtennis und allem, was uns sonst noch so eingefallen ist.

23:00 Uhr

Abendandacht mit anschließender „GuteNacht-Runde“ auf den Zimmern.

24:00 Uhr

Alle Konfis schlafen tief und fest. Ok, fast alle :) Noch kurz mit den anderen Mitarbeitern ein Schwätzchen halten, und dann ist der Tag auch für uns Mitarbeiter vorbei, bis der nächste Morgen wieder anbrechen wird. Gute Nacht!

Daniel "Bötty" Böttinger 1. Vorsitzender des CVJM und Mitarbeiter in der Kinder- & Jugendarbeit

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INFORMIERT: Freud & Leid

B E S TAT T U N G E N in Ellmendingen 14.12.2012 22.12.2012 31.12.2012 12.01.2013 24.01.2013 28.01.2013 06.03.2013 26.03.2013

Emma Augenstein, geb. Schempp, Pforzheimer Str. 1 Charlotte Stahl, geb. Westermann, Frankenstr. 9 Hannah Seemann, Mittelbusch 2, Birkenfeld Heinrich Schmid, Frankenstr. 17 Walter Kieß, Durlacher Str. 28 Waltraud Huber, geb. Augenstein, Am Remberg 5, Dietlingen Gerhard Kieß, Pfinztalstr. 16 Lotte Hörsch, geb. Augenstein, Pforzheimer Str. 36

90 Jahre 93 Jahre 0 Jahre 83 Jahre 83 Jahre 58 Jahre 76 Jahre 99 Jahre

Emma Becker, geb. Müller, Talwiesenweg 2 Helga Bodemer, geb. Fuchs, Hauptstr. 18

87 Jahre 73 Jahre

in Weiler 10.01.2013 18.01.2013

in Dietenhausen 07.02.2013

Hartmut Keller, Königstr. 1

72 Jahre

auswärts wurden bestattet 02.02.2013 25.03.2013

Ursula Kann, geb. Kickuth, Pforzheimer Str. 36; Ellmendingen (in Langensteinbach) Hermine Holl, geb. Heinkel, Breitewiesen 12, Weiler (in Ottenhausen)

83 Jahre 93 Jahre

Der Projektchor geht in die 2. Runde Herzliche Einladung! Wie bereits beim letzten Mal wollen wir in einer zweiten Runde des Chorprojektes wieder gemeinsam Lieder einstudieren, die wir voraussichtlich im Juli zum Besten geben werden. Eingeladen sind alle, die Spaß am Singen haben! Über neue Sängerinnen und Sänger freuen wir uns besonders! Zu einer ersten Probe treffen wir uns am Montag, . April 2013, um 20 Uhr im Gemeindehaus in Weiler. Auf Ihr Kommen freuen sich Der Projektchor und Stefanie Lorsch

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GANZ PERSÖNLICH: Claudia Bittighofer Zu behaupten, dass unsere Kirchengemeinde ohne Familie Bittighofer anders aussähe, ist gewiss keine Übertreibung. An allen Ecken und Enden sind sie im Einsatz - höchste Zeit also für ein Gespräch mit ...

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Claudia, wie bist du eigentlich in Kontakt mit der Gemeinde gekommen (generell bzw. speziell mit unserer Gemeinde)? In Kontakt mit der Gemeinde bin ich damals über meine Konfirmandenzeit in Karlsruhe-Waldstadt gekommen. Ich hatte einen tollen Pfarrer und eine sehr schöne Konfirmandenzeit. Nach der Konfizeit habe ich auch gleich im Kindergottesdienst mitgearbeitet. Als ich dann ein paar Jahre später unter der Leitung von Hermann Traub auf eine Wohnmobil-Freizeit nach Südfrankreich ging, hab ich meinen Ralf kennengelernt. Vier Wochen später hat er mich gleich gefragt, ob ich hier mitgehe auf‘s Pfingstzeltlager. Das war so der Anfang, und nach vier Jahren haben wir dann geheiratet. Seitdem bin ich Mitglied dieser Gemeinde. Wobei, heute bezeichne ich sie nicht mehr nur als meine Gemeinde, sondern auch als meine Heimat, wenn mich jemand fragt. Zuerst wollte ich nicht aus Karlsruhe weg, weil mir Ellmendingen viel zu klein erschien. Heute könnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen, woanders zu leben.

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Ich glaube, es ist nicht zu viel behauptet, wenn ich sage, die ganze Familie Bittighofer ist auf besondere Weise mit dem CVJM verbunden. Wie kommt das? Ich glaube, es hat schon ein bisschen damit zu tun, dass Ralf und ich uns durch den CVJM kennengelernt haben. Wir schätzen die Arbeit, die der CVJM hier im Ort und im Land und auch weltweit macht.

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Es ist wichtig, Jugendlichen von Gott zu erzählen und sie zum Glauben einzuladen. Und es ist für uns als Eltern besonders toll zu sehen, dass unsere eigenen Kinder nicht abgeschreckt, sondern ermutigt wurden, ihr Leben auch mit Gott zu leben. Das ist auch etwas, worüber wir sehr glücklich und dankbar sind.

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Wie hat sich die Arbeit im CVJM Ellmendingen über die lange Zeitspanne, in der ihr dabei seid, verändert? Die Jugendlichen bleiben länger dabei und „rennen nicht so weg“. Früher haben sie mit 23, 2 Jahren die Verbindungen abgebrochen. Längere Zeit waren Ralf und ich die einzige „Konstante“, die einzigen, die auch mit Kindern dabei geblieben sind und nicht erst, als die Kinder größer wurden, ggf. wieder kamen. Die Generation Bötty, Basti, (sprich, die Altersgruppe zwischen 2 und 30 Jahren), sowas hat lange Zeit extrem gefehlt. Uns selbst

waren unsere landesweiten Kontakte im CVJM Vorbild, dass das auch anders gehen kann.

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Was denkst du über die Entwicklung der letzten 10 Jahre (oder so), was das Zusammenwachsen unserer Gemeinden betrifft? Ich finde es einfach genial mitzuerleben, wie sich die Gemeinden miteinander verbinden, weil man so viel mehr Möglichkeiten

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hat. Wenn z.B. das AKH mal belegt ist, kann man einfach ausweichen nach Weiler ins Gemeindehaus oder den Pfarrsaal. Man ist viel flexibler, und das Zusammenleben bereichert einfach. Und bei aller „Größe“ bleibt alles dennoch überschaubar und persönlich. Einen nicht unwesentlichen Teil an dieser Entwicklung haben in meinen Augen Rainer (Schemenauer) und Andreas Scholl. Sie haben die Jugend der verschiedenen Orte zusammengeführt, und die Jugend macht uns vor, was wir Älteren vielleicht noch mehr lernen müssen, nämlich, dass es egal ist, ob wir in Ellmendingen, in Dietenhausen oder in Weiler oder sonst wo in die Kirche gehen. Dass wir zusammengehören und einander achten, das ist wichtig.

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„Dass wir zusammengehören und einander achten, das ist wichtig“ hast du eben gesagt – das scheint mir auch für eure Ehe zu gelten. Mit deinem Ralf lebst du in einer Art positiver „Symbiose“ (so kommt mir das jedenfalls immer vor ;-)). Habt ihr ein besonderes Ehe-Geheimnis? Nein, außer dass wir es für wichtig halten, unsere Hobbies gegenseitig zu akzeptieren und zu respektieren. Ich find’s aber einfach klasse, dass wir so viele gemeinsame Interessen haben und dass jeder die Eigenarten des anderen akzeptiert, dass Freiraum für jeden ist (wobei ich den mehr nutze als Ralf). Zwischendurch finde ich wichtig, auch immer wieder mal Zeit füreinander zu haben (was wir gerne mit einem guten Essen außer Haus verbinden). Um meinen Ralf würde ich heute wieder genauso kämpfen! Seine ruhige Art hat mich einfach angezogen.

BIOGRAFISCHE ECKDATEN Claudia Bittighofer • • • •

Geb. . Dezember  in Karlsruhe Seit . April  in Ellmendingen  Kinder: Frank () und Iris () Einsatzbereiche in der Gemeinde: seit  Jahren im Kirchengemeinderat, Konfiarbeit, C-Punkt-Kreativteam, kochen auf Freizeiten - und „wo ich gebraucht werde“

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Du hast in deinem Leben immer wieder auch mit Krisen umgehen / Niederlagen durchleben müssen. Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? Dass vieles am Anfang unlösbar erscheint, riesengroß und unüberschaubar. Ich durfte jedoch immer wieder erleben, wie Gott Dinge zum Guten gewendet und mir neue Wege gezeigt hat, auch wenn ich das am Anfang nicht gleich für möglich hielt.

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Was würdest du anders machen, wenn dein Leben noch einmal beginnen könnte? Ich würde mein Leben von Anfang an mit Gott leben! Denn ich sehe, wie er mein Leben reich macht. Abgesehen davon würde ich mich glaube ich nicht mehr umstimmen lassen, meinen ursprünglichen Berufswunsch „Erzieherin“ wegen der schlechten Aussichten auf eine Stelle aufzugeben. Das war ein Fehler, den ich nicht mehr machen würde - obwohl ich nicht wirklich bereue, ins Büro gegangen zu sein. Aber so habe ich meine Leidenschaft halt anstatt zum Beruf zu meinem Ehrenamt gemacht. Im Nachhinein war das vielleicht sogar gut, denn ich weiß nicht, ob ich heute so viel machen würde, wenn ich für die Arbeit mit Kindern im Hauptberuf bezahlt würde.

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Worüber ärgerst du dich am meisten, wenn du an Gemeinde, Kirche und Christen denkst? Ich ärgere mich darüber, dass man sich manchmal über Kleinigkeiten so in die Wolle bekommen kann. Warum denken wir nicht daran, dass es in der Kirche Veränderun-

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gen geben muss, damit nicht alles einschläft? Ohne Veränderungen hätten wir unsere Kirche, wie wir sie heute haben, nicht. Auch Martin Luther brachte Veränderungen ins Rollen. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern und in unseren Ansichten nicht so festgefahren sein.

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Mit welchen Gedanken und Gefühlen siehst du den Kirchengemeinderatswahlen am 1. Advent entgegen? Ich freue mich darauf, dass wir einen gemeinsamen Kirchengemeinderat wählen werden, dass die Entscheidung so nun gefallen ist, denn ich denke, so können wir noch effektiver unsere Gemeinde gestalten. Es ist ein Glück, so voneinander zu profitieren! Und ich hoffe und wünsche mir, dass unsere 3 Teilorte das auch so sehen können.

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Was macht dir Mut? Mut macht mir, dass in unserer Gemeinde so viele junge Menschen mitarbeiten und die Kirche mitgestalten möchten. Sie möchten eine lebendige Gemeinde haben und tun sehr viel dafür. Dabei möchte ich sie unterstützen, soweit es in meiner Macht steht.

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Wie sieht diese Unterstützung aus? Dadurch, dass ich sie „verteidige“, wenn immer wieder mal Angriffe kommen wie „Die Jugend…“. Man muss „die Jugend“ differenziert betrachten und vor allem auch sehen, was sie alles Gutes tut! Unterstützen kann ich immer wieder auch ganz praktisch. Lisa (Müller) hat mir gestern z.B. so eine

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GANZ PERSÖNLICH: Claudia Bittighofer süße Mail geschrieben, sinngemäß: „Claudi, bist du dabei beim Osterfrühstück? Und wenn ‚Nein‘, bist du trotzdem dabei? :-)“ Also, bei solchen Veranstaltungen helfe ich gern ganz handfest mit.

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Eine Million Euro zur Verfügung - welches Projekt oder welche Idee würdest du damit unterstützen? Ich glaube, ich würde versuchen ein Haus mit Garten für den CVJM zu kaufen, damit er noch bessere Arbeit machen kann. Weil - so gut unser Gemeindehaus ist, so sehe ich doch manchmal, dass es einfach räumlich begrenzt ist. Vielleicht würde das Geld sogar auch noch für Matze für einen CVJM-Hubschrauber reichen. ;-)

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Deine aktuelle Herausforderung als Christ? Die „allzeit aktuelle“ Herausforderung besteht jeden Tag aufs Neue darin, mein Leben in Gottes Hand zu geben.

Die 4 Biddis - Iris, Frank, Ralf & Claudia echt zu viel behauptet. Aber ja, ich arbeite daran.

zur Seite steht. Meine Hilde, das ist so ein herzensguter Mensch!!

Inwiefern hilft dir dabei ganz konkret dein Glaube? Nun, ich habe durch meinen Glauben gelernt, meinen Nächsten zu lieben und ihn zu respektieren. Insofern ist mir schon klar, dass ich meine Klappe auch mal halten muss, um meinen Nächsten nicht zu verletzen.

Was ist das beste Geschenk, das du jemals bekommen hast? Mein Mann und meine Kinder!

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Verlobungsfoto

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Eine Schwäche, die du durch deinen Glauben besser in den Griff bekommen hast: Leider keine, weil - meine große Klappe kann ich immer noch nicht immer halten, und damit ecke ich als gerne an. Ich versuche zwar immer nach dem Motto zu leben „Vor Gebrauch des Mundwerks das Gehirn einschalten“, aber leider gelingt das mir nicht immer. Also, „in den Griff bekommen“ wäre jetzt

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Hast du ein Lebensmotto? Ein Glas ist immer halbvoll und niemals halbleer. Man sollte mehr das Positive an Dingen sehen und nicht immer wieder die negative Seite. Ein anderer Gedanke, der mir eine Art Lebensmotto ist: Es ist mir persönlich extrem wichtig, mit allen Menschen im Reinen zu sein. Praktisch ist das aber schwierig. Denn es gibt Menschen, die das anders sehen, die dem Gespräch und der Versöhnung ausweichen. Trotzdem bleibt mir, von meiner Seite aus ein versöhnungsbereites Herz zu bewahren.

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Wem möchtest du an dieser Stelle einmal ganz besonders Danke sagen? Meiner Schwiegermutter, die einfach ein besonders herzlicher Mensch ist und mir in allen Situationen immer mit Rat und Tat und offenen Ohren und offenem Herzen

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Ein großer Traum für die Zukunft: Vielleicht einmal noch mit meinem Mann und einem Wohnmobil  Wochen durch die USA oder durch Südfrankreich reisen. USA, weil ich das noch nicht kenne, Südfrankreich, weil wir Frankreich lieben.

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Wie kann für dich eine Oase mitten im Alltag aussehen? Ein alkoholfreier Cocktail, ein schönes Buch oder eine schöne CD, und nichts tun mit meinem Hund auf dem Schoß.

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Klingt gemütlich! Liebe Claudia, vielen Dank einfach auch mal an dieser Stelle für all euren Einsatz, und vielen Dank für das Gespräch. Sonja Schemenauer Mitarbeiterin im C-Punkt & und bei Kirche im Dorf

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BERICHT: Lebenshauswochenende

Lebenshauswochenende des CVJM Ellmendingen 2013

A

nkommen - und Abendessen. Wie könnte - angesichts des reichhaltigen Büffets - der Start ins Wochenende besser gelingen? Abladen - sowohl das Gepäck in den Zimmern als auch die vergangene Woche mit einem symbolischen Gegenstand in Sybilles Koffer. So ist der Kopf frei für neue Begegnungen, gute Gespräche und Gedanken über das Thema, das Sybille für Samstagmorgen vorbereitet hat: Unsere Gemeinde. Wo stehen wir? Und wohin soll es in (naher und ferner) Zukunft gehen? Wir sind „heraus-gefordert“. Wohin es nach dem Mittagessen geht, ist längst beschlossene Sache: „Wer jetzt dann Lust auf ‚Jugger‘ hat: Wir treffen uns gleich im Hof und gehen runter zum Fußballplatz!“ Eine bunt gemischte Gruppe jeden Alters beobachtet fröhlich quatschend eine Gruppe junger Leute, die überdimensional große Prügel, Schilde und sogar eine Kette anschleppen - auf geht’s zum ‚Jugger‘! Was auf den ersten Blick durchaus außergewöhnlich anmutet, entpuppt sich als großer Spaßfaktor für Jung und Alt, und die sportliche Betätigung hat sogar einen strategischen Hintergrund! Aber auch jeder, der sich (nach dem reichhalten Mittagessen durchaus verständlich) nicht unbedingt sportlich betätigen möchte (oder

kann), findet mühelos Gleichgesinnte, und so verfliegt der Samstagnachmittag in guter Gesellschaft im Gespräch, bei verschiedenen Kreativangeboten, für die Kleinen in der super Kinderbetreuung des Jahresteams oder einfach so beim Seele-baumeln-Lassen. Zum Lachen gehen wir nach dem Abendessen in den Keller. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass der riesige Gewölbekeller ein tolles Flair bietet, sich der Kiosk dort unten befindet, Platz für Gesellschaftsspiele ist oder einfach nur zum Reden. Samstagabend finden wir dort genau das richtige Ambiente für ‚Hänsel‘, ‚Gretel‘ und ‚Ann from America‘ (alias Lisa, Bötty und Sybille), deren Fitnessprogramm körperlich den Nachwirkungen des reichhaltigen Büffets den Kampf ansagt, uns aber in mehreren altersmäßig bunt gemischten Gruppen auch viel Wissen und Kreativität abverlangt. Im gemeinsamen Gottesdienst am Sonntagmorgen verabschieden wir uns gegenseitig mit dem Zuspruch: „Gott segne deine Gedanken, er segne dein Tun und dein Lassen“. In diesem Sinne: bis zum nächsten Jahr!

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Tamara Hartmann

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RÜCKBLICK: Ski- & Snowboard-Freizeit

Silvester in der Schweiz

Z

ur Skifreizeit dieses Jahr ging es erneut nach Adelboden in die Schweiz. Das Besondere war dieses Mal der Termin: Wir verreisten über Silvester. So hatten wir einige Raclettegeräte im Gepäck, und auch Raketen und andere Feuerwerkskörper durften natürlich nicht fehlen, als wir am 2. Dezember 2012 Deutschland für  Tage verließen. Nachdem uns unser Reisebus sicher in der Schweiz absetzte, bestaunten wir erst mal unser sehr geräumiges Haus, das uns mit zweistöckigen Massenlagern, einer Tischtennisplatte und einem riesigen Raum für Ski, Schuhe, Boards und alles, was man sonst noch so braucht, überzeugte. Das Wetter machte uns gleich am ersten Tag, an dem wir auf der Piste standen, richtig Lust auf die nächsten Tage, denn es war einfach traumhaft: Schneeregen, Nebel, alles andere als klare Sicht, matschiger Schnee und stellenweise heftiger Wind. Den Einstieg hatten wir uns doch leichter vorgestellt… Aber so freuten wir uns umso mehr über den heißen Punsch, den die Küche für uns gekocht hatte, als wir von der Piste zurückkamen. Das Wetter passte sich in den nächsten Tagen dann aber der guten Stimmung in der Gruppe an, und so düsten wir (mehr oder weniger) eine Piste nach der anderen runter. Silvester feierten wir zunächst vor unserem Haus. Die verletzten Pistenunfähigen unter uns hatten an diesem Tage volle Arbeit geleistet und eine Schneebar gebaut, an der

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es nachts dann Sekt gab zum Anstoßen. Selbstverständlich zündeten wir unsere Raketen - auch wenn die Schweizer um uns rum nicht so die Raketenfans zu sein schienen, denn wir waren so ziemlich die einzigen, die Feuerwerk in den Himmel schossen. Danach gab es noch eine Tanzsession mit unserem hauseigenen Tanzlehrer Benji, der uns sehr leidenschaft lich viele neue Moves zeigte. Am 2. Januar 2013 reisten wir wieder zurück nach Deutschland, ohne Raketen, dafür aber (wieder mal) mit einem Paar Krücken, einem Gips und jeder Menge blauer Flecken im Gepäck. Und natürlich mit haufenweise guten Erinnerungen an jede Menge Spaß sowie mit neuen Gedanken durch die Andachten morgens und abends und Dankbarkeit für die erlebnisreiche Zeit, die hinter uns lag. Lisa Müller FSJ-lerin beim CVJM

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KURZ BERICHTET : keltern.united

Jugendgottesdienst keltern.united Stell dir vor, du machst dich auf den Weg zu einem Gottesdienst. An der Kirche angekommen, öffnest du die Kirchentür und trittst ein. Das erste, was du nun tun musst, ist eine Wahl zu treffen: Will ich links oder rechts sitzen? Unterschiedliche Leute versuchen dich auf ihre Seite zu ziehen - doch du allein musst dich entscheiden!

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assend zum Thema „ Follow me! – zwei Seiten. Du entscheidest.“ fanden die Besucher genau diese Eingangssituation beim Jugendgottesdienst keltern.united am Samstag, dem 1.03., in Ellmendingen vor.

 Ganz oder gar nicht

Kai Günther vom CVJM Baden sprach zu uns über Entscheidungen, die wir treffen müssen. Und zwar jeden Tag. Manche treffen wir bewusst, andere unbewusst. Dabei wurde eins deutlich: Die Entscheidung für Jesus ist mit Sicherheit keine unbewusste. Für ihn müssen wir uns bewusst entscheiden und dann auch bereit sein, ihm unser komplettes Leben zu geben. Entweder ganz oder gar nicht! Dabei steht fest: Jesus ist wie die kostbarste Perle, die wir uns vorstellen können – viel zu wertvoll, um sich gegen ihn zu entscheiden.

 HotDog - ja oder nein

Die Entscheidung, ob man nach dem Gottesdienst einen HotDog essen wollte, schien anscheinend allen recht leicht zu fallen, denn die Schlange war lang und die Würstchen auch schon bald alle gegessen.

Und die Entscheidung, nach dem Gottesdienst noch da zu bleiben und mit den Leuten zu reden und zusammenzusitzen, war für die meisten genauso klar - bis es dann schließlich irgendwann doch noch ans Aufräumen ging. Denn die Sessel und Lampen, die auf der Empore der Kirche eine wirklich gemütliche Atmosphäre geschaffen hatten, mussten wieder an ihre normalen

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Plätze im Gemeindehaus zurückbefördert werden. An diesem Abend in die Kirche zu gehen und beim Jugendgottesdienst dabei zu sein, war definitiv eine gute Entscheidung! Lisa Müller FSJ-lerin beim CVJM

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NACHRUF: Hartmut Keller

Hartmut Keller (* 11.04.1940 | † 03.02.2013) - ein Nachruf Der CVJM Ellmendingen nimmt Abschied von seinem Mitglied Hartmut Keller, der am 03.02.2013 im Alter von 72 Jahren heimgegangen ist. Dankbar erinnern wir uns an ihn:

B

ei der Gründung des CVJM als eingetragener Verein (e.V.) im Jahre 12 war Hartmut als Gründungsmitglied dabei. Seitdem sah man ihn regelmäßig bei Festen, Veranstaltungen oder den Jahreshauptversammlungen. Aber auch schon lange davor, in den 0-iger Jahren, als der CVJM noch kein e.V. war, lag ihm dieser am Herzen. Eine Zeit lang war Hartmut als Vorsitzender des CVJM derjenige, der zusammen mit Manfred Schaller und Dieter Herb die Jungschar leitete und auch sonst die christliche Jugendarbeit zusammenhielt und voranbrachte. Hartmut war ein Pfadfindertyp, heute würde man sagen ein „Scout“, der mit Fahrtenhemd, kurzer Lederhose, Fahrtenmesser an der Seite und der „Mundorgel“ (Jungscharliederbuch) in der Hand auch äußerlich seine Zugehörigkeit zum CVJM zeigte. Auch Wimpel gehörten natürlich dazu. Im Zeltlagerfundus befinden sich noch heute Wimpel, die von CVJM-Jungscharen in Dietenhausen und Ellmendingen erzählen. Mit seinen Jungscharlern und Jugendlichen war Hartmut oft in Gottes schöner Natur unterwegs, machte mit ihnen gerne Wanderungen und andere Outdoor-Unternehmungen und schaffte hierfür auch schwarze Kohtenzelte an. Konsequenterweise bemühte er sich

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auch um ein passendes Zeltgelände: unser heutiges „CVJM-Plätzle“. Er war maßgeblich daran beteiligt, die zentralen Grundstücke zu erwerben, um sie später der Evangelischen Kirchengemeinde zu überlassen und die Nutzung für die CVJMJugendarbeit zu sichern. Man kann durchaus sagen, dass es ohne seinen Einsatz unser traditionelles Pfingstzeltlager, das heute aus unserem Jahresprogramm gar nicht mehr wegzudenken ist, nicht gäbe! Hartmut ging mit gutem Beispiel voran, wenn es galt, durch Arbeitseinsätze beim Bau von Projekten mitzuhelfen, so z.B. auch, als im Kraichgaudorf Adelshofen junge Leute in einer Baracke die Bibelschule gründeten, wie Werner Schlittenhardt zu berichten weiß, der dort später selbst Bibelschüler war. Meinen ersten persönlichen Kontakt mit Hartmut hatte ich 1 als Jungenschaft ler (CVJM-Jungengruppe von 1-1 Jahren), als wir bei ihm gegen Bezahlung zahlreiche Fichtenstämme schälten. Unter anderem mit seiner Spende, die wir für diese und andere Tätigkeiten erhielten, haben wir dann ein Jurtenzelt gekauft. Später überließ er uns öfters eine Hütte im Ranntal, damit wir dort z.B. unsere Mitarbeiteradventsfeier veranstalten konnten. Hartmut war ein naturverbundener, bodenständiger und unge-

wöhnlicher Mensch, ein Individualist, der es nicht „den anderen“ Recht machen wollte, sondern seine eigenen Ideen und Visionen hatte. Dabei dachte er keineswegs zuerst an sich selbst, sondern hatte immer das Wohl anderer, der Jüngeren oder der Benachteiligten, vor Augen. Hartmut Keller war ein Mensch, der viel durchmachen musste und es im Leben nicht immer leicht hatte. Bei allem war ihm sein Glaube an Jesus und Gottes Wort ein wichtiger Anker in den Herausforderungen seines Alltags. Das Evangelium gab ihm die nötige Kraft, Hoffnung und Zuversicht für seinen Lebensweg. Seine Kinder erzählen, dass ihm die regelmäßigen Abendgebete wichtig waren, in denen er mit ihnen Liedverse betete. Eines der von ihm besonders geliebten Gebete war Dietrich Bonhoeffers Lied "Von guten Mächten". Wie in diesen Versen zum Ausdruck kommt, rechnete Hartmut für sich und seine Kinder jederzeit und ganz gewiss mit Gottes Trost, seiner Nähe, seinen „guten Mächten“, seiner wunderbaren Geborgenheit, seinem Heil und Licht, und dies alles erbat und erfuhr er jeden Tag neu.

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KURZ BERICHTET : Aus dem CVJM-Vorstand

Keltern hat gewählt ... ... und zwar den CVJM-Vorstand. Auch dieses Jahr am 12. März wurde in einer spannenden Jahreshauptversammlung wieder eine neue Vorstandskonstellation gewählt. Daniel Böttinger als erster Vorsitzender, Matthias Armingeon als Schriftführer und Jana Schiffer als Beisitzerin wurden für weitere 2 Jahre in ihrem Amt bestätigt. Neu in den Vorstand hineingewählt wurden Carina Bachmann als Beisitzerin und Marcel Kern als Beisitzer, ebenfalls für 2 Jahre. Wir vom Vorstandsteam freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren zwei neuen Vorstandsmitgliedern.

Stehend v.l.n.r.: Ralf Bittighofer, Jana Schiffer, Carina Bachmann, Matthias Armingeon Sitzend v.l.n.r.: Marcel Kern, Daniel Böttinger, Frank Bittighoder; Liegend: Andreas Becker

Zimmer frei?! Das Jahr mit unserer zweiten FSJ-lerin Lisa Müller geht nun langsam zu Ende. Aufgrund der positiven Erfahrungen haben wir vom CVJM uns entschieden, ein weiteres Jahr eine FSJ-Stelle anzubieten. Da wir aber dieses Mal mit einem/r FSJ-ler/ in rechnen, der/die nicht aus der Umgebung kommt, benötigen wir eine Unterkunft. Und dabei dachten wir an Sie! Haben Sie Wohnraum, in dem Sie (gegen Entgelt) für ein Jahr einen jungen Mann oder eine junge Frau unterbringen könnten, oder kennen Sie jemanden, der solch eine Unterkunft bereitstellen kann? Dann wenden Sie sich einfach an uns. Vielen Dank im Voraus. Ihr CVJM Ellmendingen

KONTAKT: Daniel Böttinger Otto-Maurer-Str. 14 75210 Keltern daniel.boettinger@cvjm-ellmendingen.de Tel: 0175-98 42 345

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INFORMIERT: Aus dem CVJM-Landesverband

SYBILLES

LANDESVERBANDSECKE

MAXX-Camp Love2live - und der CVJM Ellmendingen mitten drin!

Love to live

Unsere Mitarbeiter und Jugendlichen mit dabei beim MAXX-Camp! Das ist wie die Sahnehaube auf dem Lieblings-Eisbecher! Das wird ein toller Sommer! Jungs & Mädels – wir rocken die Dobelmühle! Rainer, Lisa, Jana & Bötty sind mit im Team – ich bin gespannt, wer noch dazu kommt! Einige Jugendliche haben sich schon angemeldet – Du auch?!

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Wir lieben es zu leben

rf Dobelmühle bei Aulendo 3 201 st gu Au 03. 25. Juli bis

Design: www.ymm

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Über den Wolken...

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Gleitschirmfliegen – theoretisch wollte ich das schon mal ausprobieren... Wie toll das aussieht, so frei und schwerelos! Und die Aussicht da oben muss gigantisch sein! Aber praktisch bin ich ein Hasenfuß, was solche sportlichen Wagnisse angeht. Deshalb schau ich lieber bewundernd-sehnsüchtig zu. :-) Vielleicht bist Du/sind Sie ja mutiger als ich? Beim CVJM Baden kann man sogar fliegen lernen!

www.cvjmbaden.de Alte Adresse - neue Einrichtung! Ich bin richtig glücklich über unsere neue Homepage! Nicht nur, dass es mir mittlerweile Spaß macht, die Jungschar-Seite zu aktualisieren; was mich besonders freut, ist: Auf der ersten Seite sieht man sofort, was es Neues gibt, und auch die Navigation ist logischer. Schaut einfach selbst! Viel Spaß beim Entdecken.

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IM BILD BERICHTET: C-Punkt spezial

in concert

Tracey Campbell

eine Power-Stimme

ein unvergleichliches Konzert zum Jahresbeginn 23 Kirche im Dorf 1/2013 | CVJM-Zeitung, 26. Jahrgang, Nr. 82


BITTE VORMERKEN

Ersthelfer-Auffrisch

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Jugendmitarbeite

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h c i l t n e d ro r li 2013 05.-07. Ju

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AUFFRISCHUNGSKURS

für unsere Ersthelfer vom Kurs im Juni 2011, ebenso "kleiner Erste-Hilfe-Kurs" Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort

. Mai , : - : Uhr

Albert-Knapp-Gemeindehaus Ellmendingen inkl. kleinem Mittagessen und Pausen

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