3SAM-Zeitschrift 2014-1

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| Dietenhausen | Weiler en ng di en m Ell de ein m ge en ch Evangelische Kir

EINBLICKE IN UNSERE

KINDERGร RTEN

Alle unter einem Dach S. 6 - 9

Ganz persรถnlich - Petra Frey S. 10 -13

ng | Nr. 85 CVJM Ellmendingen | 27. Jahrga

Kindergarten Weiler S. 14 - 17


EDITORIAL

Wieviel Kirche brauchen wir? Ich weiß nicht, ob Sie sich diese Frage schon einmal gestellt haben? Vielleicht ist Ihnen ja der Kirchturm in unseren Dörfern so vertraut und gewohnt wie - ja - das „Amen“ in der Kirche. Das ist eben so. Das war immer schon so.

IMPRESSUM 3SAM ist die Gemeindezeitschrift der Evang. Kirchengemeinde Ellmendingen-Dietenhausen-Weiler

CVJM-Zeitung ist die Vereinszeitschrift des CVJM Ellmendingen e. V.

Erscheinungsweise 3-4 x im Jahr

Druck Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen

Layout Rainer Schemenauer

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe 30. Mai 2014

Redaktionsadressen für Ellmendingen & Dietenhausen: Evang. Pfarramt Pforzheimer Str. 2 Tel.: 0 72 36 - 86 13 Fax: 0 72 36 - 97 00 20 E-Mail: Pfarramt@kirche-ellmendingen.de für Weiler: Rainer Schemenauer Hauptstr. 3 Tel.: 0 72 36 - 28 97 39 E-Mail: Rainer.Schemenauer@gmx.de für die CVJM-Zeitschrift: Harald Wüst Fliederstr. 6/1 Tel.: 0 72 36 - 98 25 90 E-Mail: Zeitung@CVJM-Ellmendingen.de

Bankverbindungen für die Kirchengemeinde Volksbank Wilferdingen-Keltern BLZ - 666 923 00 KONTO - 18 511 IBAN: DE76 6669 2300 0000 0185 11 BIC: GENODE61WIR für den CVJM Ellmendingen: Volksbank Wilferdingen-Keltern BLZ - 666 923 00 KONTO - 159 603 IBAN: DE73666923000000159603 BIC: GENODE61WIR

Vielleicht ist Ihnen aber solche Präsenz von Kirche und christlichem Glauben auch eher suspekt. Unsere Gesellschaft hat sich längst zu einer nachchristlichen entwickelt – auch im ländlichen Raum. Wie gesagt, das ist wirklich eine Frage: Wieviel Kirche brauche ich? Überhaupt: Was habe ich davon? Trägt das etwas aus für mein Leben? Und erst recht für unsere Gesellschaft? Die Dominanz von Kirche und christlicher Religion - ist das noch zeitgemäß? Oder ist sie womöglich eher bedenklich, gefährlich sogar? Oder trifft eher dies Ihre Meinung: Glaube – warum nicht, so als persönliche Meinung, wenn einer so ganz persönlich sein Leben gestaltet. Jeder nach seiner Fasson. Da gibt es ja nichts, was es nicht gibt. Warum soll einer nicht an Gott glauben? Meine Güte. Religionsfreiheit ist ein vom Grundgesetz garantiertes Recht in unserem Land. Oder ist mit „Christsein“ doch noch mehr gemeint? Dass wir uns als Christen einbringen in den gesellschaftlichen Diskurs. Dass wir Stellung nehmen, Mut machen, mitwirken als Kirche. Z. B. in der Kindergartenarbeit. Davon können Sie weiter hinten einiges lesen und erfahren. Kleine Kinder zu begleiten in einem Geist der gegenseitigen Achtung. Einander wahrzunehmen, zu achten - nicht nur als Zufallsprodukte, sondern als Geschöpfe Gottes; nicht nur wertvoll, wenn wir gesund und stark und leistungsfähig sind, sondern weil jeder einzigartig und geliebt ist. Jeder Mensch ein Gedanke Gottes, jeder Mensch - auch die Kleinen, die Schwachen, die Kranken, die mit Handicap, die Hilfsbedürftigen, die Schutzbefohlenen. Ich weiß, die Kirchengeschichte war oft genug auch eine Geschichte von Schuld und Versagen von Christen. Gott sei’s geklagt. Aber ich bin überzeugt, dass eine Kultur der Achtung, der Toleranz und Liebe nur dort wachsen kann, wo wir einander als Ebenbild Gottes erkennen, als Geschöpf und Geschenk von Gott verstehen - und nicht zuletzt auch als Aufgabe Gottes, Acht zu haben aufeinander. Diese Überzeugung dürfen und können wir keinem aufnötigen. Aber dazu wollen wir einladen, dafür - auch öffentlich - Mut machen. Und das nicht als die Perfekten und Besserwisser. Aber aus der tiefen Überzeugung heraus, dass „Gott nahe zu sein unser Glück ist.“ (Psalm 73, 28) Und auch davon bin ich überzeugt, dass wir letztlich nur leben können, wenn wir einander immer wieder den neuen Anfang gönnen, einander vergeben, weil wir von der Liebe und Vergebung Gottes leben. Das alles kann man nicht „beweisen“. Die Wirklichkeit Gottes ist mehr als das, was Wissenschaft begreifen kann. Aber wenn ich mich drauf einlasse, spüre ich die Kraft dieser höheren Realität. Das zu entdecken wünsche ich Ihnen allen. Gott segne Sie! Ihr Pfarrer


INFORMIERT

2067 Angelika

Bundeskanzlerin, die Zweite

KONTAKT Pfarramt Günther Wacker - Pfarrer - 86 13 Katja Kern - Sekretärin - 86 13 Rainer Schemenauer - Gemeindediakon - 28 97 39

Kirchengemeinderat

HILFE statt Abtreibung

AUCH DAS IST KIRCHE ...

Bitte spenden Sie für Schwangere in Not:

Pro Femina e.V. | Konto 88 514 00 | BLZ 700 205 00 | Sozialbank München

„Hallo, ich heiße Petra und bin 27 Jahre alt. Ehrlich gesagt, bin ich gerade ziemlich verzweifelt und brauche jemanden zum Reden. Ich bin ungeplant in der achten Woche schwanger. Seit ich den Herzschlag meines Babys auf dem Ultraschall gesehen habe, spüre ich eine immer stärker werdende Bindung zu meinem Kind.“ Mit diesen Worten beginnt Petra ihr Gespräch bei der kostenlosen Telefonhotline von Pro Femina. „Aber ich fühle mich auch sehr allein. Gestern hatte ich wieder einen schlimmen Streit mit meinem Freund. Er will, dass ich abtreibe, er fühlt sich noch nicht bereit für ein Kind. Mich machen die ständigen Diskussionen und Streitereien kaputt.“ Nach und nach erzählt die Schwangere von ihren Ängsten und Problemen, die sie nachts nicht schlafen lassen. Petra schämt sich für die eigenen Zweifel, die in ihrem Inneren zu wachsen beginnen. Sie war immer gegen Abtreibung: „Du kannst doch nicht verlangen, dass ich unser Kind töte“, hat Petra ihren Freund angeschrien. Aber

jetzt weiß sie manchmal einfach nicht, ob sie stark genug ist, ihr Baby auch ohne ihren Freund zu bekommen, wenn er es weiterhin ablehnt. Die Aufgabe der Beraterin von 1000plus ist es dann, Vertrauen zu der Schwangeren aufzubauen. Sie begegnet Petra einfühlsam und mit viel Verständnis für ihre Situation. Es geht nicht darum Schuldige zu suchen, Verantwortung zuzuweisen oder Urteile zu fällen. Vielmehr geht es darum, einen Weg zu finden und Lösungen zu erarbeiten, die ein Leben mit dem Baby möglich machen. Gemeinsam mit Petra beginnt die Beraterin darüber nachzudenken, was notwendig ist, damit die Schwangere ein klares Ja zu ihrem Kind finden kann. So schlägt die Beraterin der Schwangeren als ersten Schritt vor, Kontakt zu einer Patenoma in ihrer Nähe aufzunehmen, um sie zu entlasten. So kann Petra ihrer Angst entgegenwirken, nach der Geburt des Kindes ganz alleine zu sein. Auch mit der Beraterin will Petra weiterhin regelmäßig telefonieren.

Martin Becker - 85 05 Claudia Bittighofer - 28 53 Esther Decker - 93 23 04 Wolfgang Mayer - Vorsitzender - 15 25 Dandy Pömpner - 70 09 482 Lena Schlittenhardt - 13 09 86 Thomas Schmitt - 93 28 15 Mirjam Vogel - 93 21 70 Harald Wüst - 98 25 90

CVJM Ellmendingen e. V. Daniel Böttinger - 1. Vorsitzender - 0175 - 98 42 345 Jana Schiffer - 2. Vorsitzende - 0176 - 20 70 92 87 Ralf Bittighofer - Kassierer - 28 53 Matthias Armingeon - Schriftführer - 0151 - 50 18 94 18 Frank Bittighofer - 28 53 Marcel Kern - 21 95 Manuel Rebholz - 0 70 82 - 41 68 380

INFO Alle Personen dieser Seite können per E-Mail mit Vorname.Nachname@kirche-ellmendingen.de bzw. Vorname.Nachname@kirche-keltern-weiler.de bzw. Vorname.Nachname@cvjm-ellmendingen.de angeschrieben werden.

AKTUELLES Die aktuellen Termine unserer Gruppenangebote und Veranstaltungen entnehmen Sie bitte den „Gemeindenachrichten Keltern“ unter „3SAM“ bzw. „CVJM“. Oder klicken Sie doch mal auf unsere Homepages: www.cvjm-ellmendingen.de www.kirche-ellmendingen.de Selbstverständlich stehen wir Ihnen gerne auch persönlich mit Rat und Tat zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an!

www.1000plus.de Pro Femina e.V. | KONTO 88 514 00 | BLZ 700 205 00 | Sozialbank München 3SAM 1/2014 | CVJM-Zeitung 27. Jahrgang Nr. 85

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

WAS UNS BESCHÄFTIGT aus dem Kirchengemeinderat

Zum Start in unsere neue 6-jährige Ältestenperiode erlebten wir am 8. und 9. Februar ein schönes und arbeitsreiches Wochenende im CVJM-Schloss in Unteröwisheim. Nach der gelungenen Fusion unserer Gemeinden gilt es nun, die 3SAM-Gemeinde weiterzuentwickeln, so dass neben der äußeren auch eine innere, geistliche Gemeinschaft wachsen kann. Nach einem Impuls aus Römer 12 sammelten und sortierten wir folgende Gedanken: » Wie sieht es aus mit dem „christlichen Leben“ in unserer Gemeinde? » Wo und wie ist unser „christliches Leben“ im Alltag präsent? » Wie gehen wir als Gemeindeglieder miteinander um? » Ist Christus die Mitte in unseren vielfältigen Kreisen und Angeboten? In einer sehr offenen Aussprache kristallisierten sich folgende Leitgedanken heraus: Uns Ältesten ist in dieser Legislaturperiode die geistliche Gemeindeleitung ein wichtiges Anliegen. Die Mitte der Gemeinde ist Jesus Christus. Dies soll in unserem Leben und in den Gottesdiensten für jeden konkret erfahrbar werden und Gestalt annehmen. Die Vielfalt an Gaben in unserer Gemeinde ermöglicht es unterschiedliche Formen von Gottesdiensten durchzuführen, in denen sich ein jeder finden und einbringen

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kann. In unseren Gottesdiensten soll Gemeinschaft erleb- und erfahrbar sein. Sie sind keine Soloveranstaltung des Pfarrers oder anderer Prediger, sondern Orte, in denen jeder mit der Gabe dienen kann (und darf!), die ihm gegeben ist. Konkretisieren wollen wir diese Gedanken in einer Themenreihe, welche unsere nächsten gemeinsamen Gottesdienste überspannt. Dazu liegen Flyer mit den jeweiligen Themen in unseren Kirchen aus (siehe rechts). Wir wollen mit allen Gemeindegliedern ins Gespräch kommen und über unsere Anliegen offen und transparent reden, auch in unseren Kreisen. Seien Sie daher nicht erstaunt, wenn in den nächsten Wochen Älteste bei Ihnen auftauchen und Sie über dieses Thema informieren. Zwischen unseren üblichen Sitzungsterminen haben wir zusätzliche Treffen vereinbart, in denen wir Älteste mit dem Pfarrer die Themengottesdienste auch im Gebet gemeinsam vorbereiten. Bitte sprechen Sie uns Älteste an, seien Sie bitte offen und beten Sie für unser Anliegen. Herzlichst Ihr Wolfgang Mayer Wolfgang Mayer 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats


AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT

DANKE! An dieser Stelle möchten wir (neu) gewählten Kirchengemeinderäte uns für das Vertrauen, das Sie uns durch Ihre Stimme und durch so manchen persönlichen Zuspruch entgegengebracht haben, bedanken. Uns ist die Leitungsverantwortung für unsere Gemeinde bewusst und auch so wichtig, dass wir beschlossen haben, die Anzahl unserer Sitzungen zu erhöhen, damit neben den organisatorischen Aufgaben auch die inhaltliche Arbeit nicht auf der Strecke bleibt.

Die Gottesdienstreihe des Kirchengemeinderats

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EINBLICK „Alle unter einem Dach“ - unter diesem Motto öffnet der evangelische Otto-Maurer-Kindergarten in Ellmendingen am 13.04.14 seine Türen. Durch Umbauten und verschiedene Renovierungsarbeiten hat sich dort so einiges verändert. Das möchten wir an diesem Tag feiern!

ALLE

UNTER EINEM

DACH

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3SAM 3/2013 | CVJM-Zeitung 26. Jahrgang Nr. 84


KINDERGARTEN ELLMENDINGEN Hier bekommen Sie schon mal einen kleinen Vorgeschmack. Die Kinder und Erzieherinnen laden Sie zu einem kleinen Rundgang durch den Kindergarten ein. Wir starten im frisch gestrichenen Flur, wo sich die Garderoben der Kinder befinden. Über den Flur gelangen wir in alle 3 Gruppenräume, die Küche und den Waschraum. Gleich neben der Eingangstür sind neue Garderobenplätze für die Kinder der Kleinkindgruppe entstanden. Die „Sonnenkäfer“ konnten im September letzten Jahres bei uns einziehen. Öffnen wir doch mal die Tür der Kleinkindgruppe und werfen einen Blick in den neu gestalteten Raum. Frisches, helles Grün an den Wänden lässt eine angenehme, freundliche Atmosphäre entstehen. Die liebevolle Einrichtung und ausgewähltes Spielzeug lädt die 1-3-jährigen Kinder zum Spielen, Erkunden und Bewegen ein. Groß und Klein fühlen sich hier sehr wohl. Der angrenzende Schlafraum mit gemütlichen Körbchen bietet eine Rückzugsmöglichkeit zum Ruhen und Schlafen.

frische, helle Farben

ins Spiel vertieft

Körbchen für ein kleines Schläfchen

Nur eine Tür weiter befindet sich der Gruppenraum der „Sternenkinder“. Durch einen neuen Anstrich bekam das Zimmer eine helle, warme Ausstrahlung. Ein mit den Kindern gemeinsam entwickeltes Raumkonzept bietet den 2-6-Jährigen viele Möglichkeiten zum freien Spiel. In einer ruhigen Ecke können sich die Kinder auf dem neuen Sofa ausruhen, kuscheln und Bücher anschauen. Im Nebenraum kann an dem großen Maltisch die Kreativität ausgelebt werden.

kleine Künstler

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EINBLICK Öffnen wir die nächste Tür, genau gegenüber, und schauen mal in das Zimmer der „Mondkinder“. Ein zartes Gelb an den Wänden heißt uns dort willkommen. Durch schöne und anregend eingerichtete Spiel­ ecken werden die 2-6-jährigen Kinder zum Spielen, Bauen und Basteln eingeladen.

gemeinsames Rollenspiel

Kreativität

Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt. - Jesus -

Weiter geht’s im 1. Stock, wo sich unser großer Turnraum befindet. In dem bisherigen Bürozimmer ist ein Intensiv-Raum entstanden. Hier finden der „Maxi -Tag“, verschiedene Angebote und Projekte statt. Nun fragen Sie sich sicher: „Wo ist denn jetzt das Büro?“ Durch einen Durchbruch gelangen wir in unsere neuen Personalräume, die da wären: Küche, Bad Aufenthaltsraum und das Bürozimmer. :-) Hier beenden wir unseren kleinen Rundgang, doch es gibt noch viel mehr zu entdecken. Wenn Sie neugierig geworden sind und ALLES mal live und in Farbe sehen wollen, laden wir Sie herzlich zu unsrer großen Einweihung der Kleinkindgruppe und einem Tag der offenen Tür zu uns in den Kindergarten ein.

Kunst beim Maxi-Tag

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KINDERGARTEN ELLMENDINGEN

13.04.2014 11.00 UHR

Herzliche Einladung zu unserem großen Fest! Solange die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Sind sie älter geworden, verleih ihnen Flügel. - Indisches Sprichwort -

Dreirad-Fahren im Kindergartenhof - es scheint Spaß zu machen

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GANZ PERSÖNLICH

PETRA FREY

GANZ PERSÖNLICH Freundlich, klar und eigentlich immer vergnügt – so kann man Petra Frey in Weiler erleben. Im Oktober 2013 übernahm sie die Nachfolge von Elisabeth Winterboer als Leiterin des Weilermer Kindergartens, aber präsent ist sie im Ort „schon immer“. Auch ihre Verknüpfung zur Kirchengemeinde ist vielfältig. Was hat diese Frau geprägt, was hat sie zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist? Petra, aus welcher schwierigen »Lebenssituation hast du am meis-

ten gelernt? Mein Vater ist mit 63 gestorben. Er ist einfach so umgefallen und war tot, von jetzt auf nachher aus dem Leben gerissen. Ich habe damals viele seiner Aufgaben mit übernommen und sogar eine Weile versucht meiner Mutter den Mann mit zu ersetzen. Das war für mich so ein Punkt, wo mir bewusst wurde, dass wir es nicht in der Hand haben, wie unser Leben verläuft. Alles war bis dahin ganz toll, wir waren eine wirklich glückliche Familie, und von jetzt auf nachher ist alles anders. Ich bin dann wieder nach Weiler gezogen - vorher hatte ich in Ellmendingen gewohnt - und das Zusammenleben in der Familie, wie ich es seitdem habe, war im Nachhinein das Beste, was mir hätte passieren können. Meiner Mutter und mir war immer wichtig, dass wir nicht fragen: Wieso gerade er? Viele haben damals gesagt, dein Vater, das war so ein guter Mensch… Aber ich habe nie mit Gott gehadert darüber, weil ich überhaupt so denke: Ich kann da nichts dran ändern, sondern muss es nehmen, wie’s kommt. Und dann hatte meine Mutter vor 2 Jahren eine Gehirnblutung. Zum zweiten Mal war es plötzlich, als ob die Zeit stehen bleibt; so kommt mir das immer vor. Es hat sich dann

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ja alles positiv entwickelt. Aber das macht einem bewusst, wie machtlos man eigentlich ist. Letztendlich lernt man aus solchen Erfahrungen, so negativ sie im Moment auch sind. Und alles hat im Nachhinein seinen Sinn. das Beste, »dasWasdir istin umgekehrt den letzten Monaten passiert ist? Dass ich 2013 die Kindergartenleitung übernehmen durfte, ohne darauf zu drängen. Dass das so im Guten geschehen durfte, in einer respektvollen Absprache miteinander, und dass Elisabeth (ehemalige Leiterin) Sigrid, Annette, Tanja und ich weiterhin so gut zusammenarbeiten. Was ist denn anders, so als »Leiterin? Ein Unterschied zu vorher ist natürlich die Verantwortung. Und in manchen Dingen kann ich mich mit meinen Ideen und Zielen und mit meinem Herzen besser einbringen.

Der Weilermer Kindergarten ist mir so wichtig - grundsätzlich, dass es weiterhin kleine kirchliche Kindergärten gibt. Da ist’s überschaubar, und man hat einen persönlichen Bezug zu den Kindern und Eltern. Besonders für die für die 2-Jährigen ist es überschaubarer. Nicht diese riesen Einrichtungen, in denen sich die Kinder gar nicht zurechtfinden. Und der Kindergarten ist am Ort, wie es in dem Lied heißt: “ Wir sind die Kleinen in den Gemeinden.“ Wir bekommen so viel positive Rückmeldung, auch von den Eltern: Das Kleine, Überschaubare, der freundliche Umgang miteinander. Das spürt man auch von außen..


PETRA FREY bist ja ein Weilermer Urge»steinDuund hast selbst als Kind den

Weilermer Kindergarten besucht. Was ist dir aus dieser Zeit noch in Erinnerung? Ja, ich bin in Weiler geboren (und nicht in Pforzheim!), in dem Haus, in dem ich heute wohne. Und ich bin schon mit unter 3 Jahren in den Kindergarten gekommen, damals noch oben im jetzigen Gemeindehaus - hab aber ganz schlechte Erinnerungen daran. Damals wurde der Kindergarten ja von einer Diakonissenschwester geführt. Da wurde alles bestraft. Ich selber habe mich mit der Schwester eigentlich gut verstanden - aber ich kam gar nicht damit klar, wenn die anderen bestraft wurden. Einmal hat z. B. ein Junge in die Hose gemacht, und ich habe ihm ins Ohr geflüstert, dass er ganz still sein soll und ja nichts sagen und sich verstecken soll, damit die Schwester es nicht sieht und nichts riecht. Da war so viel Druck… Und alle 40 Weilermer Kinder in einer Gruppe. Im Nachhinein kann ich schon verstehen, dass die Erzieherin so fertig und nervlich am Ende war. Schöne Spielsachen, z.B. den Puppenwagen oder die Holzeisenbahn hat man nur am Geburtstag bekommen. Alles war so reglementiert. Oben drin im Gemeindehaus hat noch Schwester Kathrin, die Gemeindeschwester, gewohnt. Die hat ab und zu mitgeholfen, auch mal Kuchen für uns gebacken. An sie habe ich eigentlich gute Erinnerungen.

BIOGRAFISCHE ECKDATEN Petra Frey geb. 26.01.1964 in Weiler ein Sohn, Luca, geb. 23.07.1994 seit 25 Jahren als Erzieherin tätig seit Okt. 2013 Leitung des Kindergartens in Weiler 15 Jahre Posaunenchor

ler gemacht. Und da ist mir klar geworden, das ist genau, was ich will. Ich habe mich dann nach dem FSJ an genau einer Schule beworben, an der Ev. Fachschule für Sozialpädagogik „Haus Bethlehem“ in Karlsruhe. Aber ich war zu spät dran und hab deshalb ein Jahr bei Walser-Bauer gearbeitet, in allen Abteilungen. War interessant, hat Spaß gemacht - aber mir war dann klar, ich will wirklich mit Menschen arbeiten. Danach war ich also in Karlsruhe in „Bethlehem“. Ich hab da im Internat gewohnt, weil’s mehr als 30 km dorthin waren, das war so ne Vorschrift. Zusammen mit 11 Frauen - das hat mich interessiert, so als Einzelkind, und das war auch wirklich ne tolle Erfahrung. Da hat immer eine Schwester, bei uns war’s Schwester Lore, eine Gruppe betreut. Schwester Lore war ganz prägend für mich, mit der hab ich oft nachts stundenlang über Gott und die Welt geschwätzt. Also, das war schon eine sehr positive Erfahrung: mit 11 Frauen zusammen leben, die Duschzelle und das Waschbecken teilen, und gleichzeitig doch eine gewisse Konkurrenz in der SchuUnd trotzdem bist le. Da konnte man wirklich Sozialverdu selbst Erzieherin halten lernen, bei allem Stress mit Prüfungen und so. geworden… Ja. Ich habe 1983 Abi Das war bestimmt auch nicht gemacht, und danach wollte ich erst Sozial- schädlich für die Situation später pädagogik oder Reli- im Kindergarten. Man sagt ja gerne, gionspädagogik stu- wenn so eine reine Frauengruppe dieren, aber das war zusammenarbeiten muss… so überlaufen. Also Ja, die Zeit im Internat war auch für habe ich ein FSJ im die Arbeit im Kindergartenteam echt Kindergarten Wei- förderlich.

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Anschließend hab ich mein Anerkennungsjahr in Karlsruhe gemacht, in einem tollen Kindergarten in der Hagenstraße im Musikerviertel. Danach habe ich wieder genau eine Bewerbung geschrieben, für den Kindergarten Langenalb, und unter 40 Bewerbungen habe ich die Stelle auch wirklich bekommen und nach 2 Jahren auch die Leitung dort übernommen. Du bist aber nicht mehr in Lan»genalb - wie kommt’s? Ja, 1992 ist ja mein Vater gestorben. 1994 ist mein Sohn Luca geboren, da habe ich in Langenalb aufgehört und bin zurück nach Weiler gezogen. Ich habe einen Job gebraucht und habe im Klipp-Klapp angefangen, stundenweise nachmittags. Meine Mutter hat dann Luca betreut. Da arbeite ich übrigens noch immer, stundenweise, weil´s einfach Spaß macht! Später habe ich Vertretungen in Kindergärten ringsum angenommen, z. B. im Kindergarten Uhlandstraße in Dietlingen, und dann auch irgendwann in Weiler. Und als im Kindergarten Weiler die Stelle frei wurde, habe ich mich beworben. Luca war vor mir in meiner eigenen Gruppe - das war etwas schwierig, ehrlich gesagt, und das würde ich auch so nicht mehr machen. Aber die freie Stelle war halt in seiner Gruppe, und ihn die Gruppe wechseln zu lassen, das hätte so auch nicht funktioniert. klingt, wie wenn du Grund »zumDasDank hättest, dass dein Leben auch in diesen „rauheren“ Zeiten vorwärts ging… Ja, meine Mutter war und ist in allen Situationen für mich da. Auch meinem Lebensgefährten Arno möchte ich danken, Lucas Vater, mit dem ich seit 20 Jahren in einer glücklichen Beziehung lebe und der mich mit Achtung und Toleranz unterstützt - ebenso wie natürlich meinem Sohn Luca, der es mit einer „Erzieherinnenmutter“ wirklich nicht immer leicht hatte.

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GANZ PERSÖNLICH

Ich sehe jeden Tag Fingerabdrücke Gottes, wenn ich im Kindergarten die Kinder sehe. Kinder sind für mich kleine Wunder, in denen ich Gott spüre.

v. l. n. r. hinten: Albrecht Hauser, Stefan Weisser, Stephan Herb, Matthias Becker v. l. n. r. vorne: Petra Frey, Ulrike Müller, Stefan Roller

Oktober 2013 hast du nun »die»Seit Leitung des Weilermer Kinder-

gartens übernommen. Wie geht es dir in dieser neuen Aufgabe? Die Leitung ist schon eine Herausforderung. Mein Start als Leiterin fiel auch zusammen mit den ganzen Umbaumaßnahmen. Aber ich finde Herausforderungen wichtig im Leben. Ich hole da auch nichts aus der Schublade, sondern will selbst vorwärts kommen und mich auf Neues einlassen. Neue Situationen erfordern halt neue Reaktionen, und das bringt einen voran.

du die Zusammen»arbeit »Wiemiterlebst der Kirchengemeinde? Der Erhalt des Kindergartens ist mir wahnsinnig wichtig, und zwar als Teil der Gemeinde. Ehrlich gesagt, ich würde mir manchmal mehr Zusammenarbeit wünschen. Aber insgesamt beurteile ich die Zusammenarbeit sehr positiv. Ich habe den Eindruck, dass der Kirchengemeinderat und Herr Wacker wirklich hinter mir stehen und mich mittragen. Mit „mehr Zusammenarbeit“ meine

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ich speziell „mehr Austausch“. Auch, wenn mal kein Gottesdienst vorbereitet wird. Vielleicht müsste man sich da was Neues überlegen, wie man einfach mehr gemeinsam machen könnte. du dich am »meisten, »Worüberwennärgerst du an unsere Ge-

meinde denkst? Mich ärgert die Kluft zwischen der „alten Gemeinde“ und den „Jungen“ - wobei ich nicht weiß, wozu ich mich selbst zähle… Mich ärgert es z. B., wenn ich von den „Alten“ höre: „Was, du warst im C-Punkt!“ Ich finde, beide Formen von Gottesdienst haben was. Ich selbst finde den C-Punkt super, aber wenn ich mal ne Auszeit brauche, gehe ich auch gern in den „normalen“ Gottesdienst. Deshalb hat doch beides seine Berechtigung. Das finde ich echt schade, dieses Gerede, denn unsere Gemeinde hat wirklich Kapazitäten und Potential. Schade finde ich auch, dass es in meinem „Mittelalter“ wenige gibt, die man im Gottesdienst trifft. Generell wünsche ich mir mehr Toleranz in der Gemeinde.

schätzt du, obwohl du an»derer »WenMeinung bist? Ich schätze prinzipiell jeden Menschen, auch die mit anderen Meinungen. Über diese Frage hab ich mir echt lange Gedanken gemacht. Aber es ist halt wirklich so: Ich achte jeden Menschen und versuche ihn so stehen zu lassen, wie er ist, mit seiner Meinung. Das ist gerade im Kindergarten wichtig bei der Arbeit mit Erzieherinnen, Kindern und Eltern. hast du in letzter Zeit »richtig »Worüber gelacht? Bei mir gibt’s eigentlich jeden Tag Situationen zum Totlachen. Weihnach-


PETRA FREY ten war bei uns im Kindergarten z. B. ein ganz großes Thema. Da hat Sude, ein türkisches Mädchen, gesagt, sie wäre auch so gern ein deutsches Kind. Ich habe sie gefragt warum, und sie sagte, dann könnte sie auch Weihnachten feiern. Das hat uns über unseren unterschiedlichen Glauben ins Gespräch gebracht. Dann hat Sude eines Tages ihren Gebetsteppich mitgebracht und hat darauf ein arabisches Gebet gesprochen. Die anderen Kinder haben sich auch darauf gesetzt und ihn „ausprobiert“. Als Stella darauf saß, fragte sie Sude : „Cool - und wie fliegt der jetzt?“ Das war dann lange Zeit der Running Gag: der „fliegende Teppich“. letzter Fingerabdruck in »deinem »GottesLeben? Also, ich wiederhole mich hier vielleicht, aber ich sehe jeden Tag Fingerabdrücke Gottes, wenn ich im Kindergarten die Kinder sehe. Kinder sind für mich kleine Wunder, in denen ich Gott spüre. Auch in der Auseinandersetzung mit den Kindern anderen Glaubens. Denn das ist immer wieder Thema. Kinder sind einfach auf eine ganz natürliche Art „religiös“ und haben eine besondere Nähe zu Gott. Schwäche, die du durch »deinen »Eine Glauben besser in den Griff

bekommen hast: Ich bin jemand, der schlecht Nein sagen kann, und überfordere mich damit immer wieder selbst. Wenn ich dann aber abends so über den Tag nachdenke und ihn in Gottes Hand legen kann, dann kriege ich den Kopf frei. Ich habe halt immer so wahnsinnig viel vor und viele Ideen, und manchmal ist’s aber einfach zu viel. Indem ich alles in Gottes Hand legen kann, bremse ich mich da wieder ein.

noch (fast) niemand über »dich»Waswusste: Dass ich noch Sabine heiße. Da lachen sich die Kinder auch immer schlapp drüber!

auch eine »»4 kurze Fragen zum Abschluss. »schauerliche »Gibt es vielleicht Geschmacksverir- Frage 1: Was ist das beste Gerung deiner Kindheit/Jugendzeit, die du uns verraten würdest? Ja, ganz klar: meine Dauerwelle (siehe Foto). Das war mit ca. 15, das Jahr nach meiner Konfirmation. Uns hat noch Herr Grötzinger konfirmiert, und dann ist Herr Spelsberg gekommen und hat mit der Jugendarbeit angefangen. Die Jungschar gab’s vorher schon, da war ich auch selbst hingegangen, aber bewusst bin ich erst nach der Konfirmation mit in die Jungschararbeit eingestiegen. Geli und Siggi Markovis haben Jugendkreis gemacht, da war ich dabei. Eine tolle Zeit! Dann haben wir vom Jugendkreis aus den Jugendraum umgebaut, oben im Gemeindehaus. Und aus dem Jugendkreis heraus ist dann eine Band entstanden. Matthias Becker hat sich ans Schlagzeug gesetzt, der hatte vorher noch gar nie gespielt! Überhaupt hatten wir eigentlich alle nicht wirklich Ahnung, aber wir sind dann so reingewachsen. Und mit der Zeit haben wir mehr und mehr Auftritte gehabt, auch auswärts, und haben dann z. B. mal als Vorgruppe von Arno und Andreas gespielt! Das war mit die schönste Zeit meines Lebens. Helmut Becker hat uns damals sehr unterstützt. Wir durften immer LBS-Blättchen austragen und haben Geld dafür gekriegt; davon haben wir unsere Anlage finanziert. Natürlich war das alles ein bisschen revolutionär damals. E-Gitarren in der Kirche. Und auch mal laut! Wir haben dann auch mal miteinander gezeltet und so, das hat dann schon etwas Gerede gegeben: „Was tun die da, und das auch noch unter dem Deckmantel der Kirche…“

»men? »Hatte die Band auch einen NaJa klar, erst haben wir „Salvation“ geheißen und später dann „Exodus“. Aber als alle mit der Ausbildung anfingen, da hat sich die Sache irgendwie auseinandergelebt.

schenk, das du jemals bekommen hast? Mein Sohn Luca.

du einen bestimmten Film »100 »Wenn x ansehen müsstest, welchen

würdest du wählen? Immer wieder „Forrest Gump“. Da heule ich dann jedes Mal an der selben Stelle…

kann für dich eine Oase mit»ten»Wie im Alltag aussehen? Ganz klar: Meine Oase ist mein Gemüsegarten. Trotz Arbeit kann ich mich da erholen. Euro zur Verfügung »- welches »Eine Million Projekt oder welche Idee

würdest du damit unterstützen? Also die berühmte Million (oder jedenfalls einen guten Teil davon) würde ich in „meinen Kindergarten“ stecken! Um die diversen Baustellen, die es hier halt so gibt, zu sanieren. Da läuft mein Lebensmotto mit rein: Mein Beruf ist ein Teil meines Lebens. Ich wollte nie jeden Tag aufstehen und sagen: Oh nein, jetzt muss ich zur Arbeit! Ich möchte jeden Tag genießen, mit meiner Arbeit. Der Kindergarten liegt mir einfach unheimlich am Herzen.

spürt man dir in jeder Zeile »ab.»Das Ich finde, ein Kindergartenträger, der solche Mitarbeiter hat, die sich so mit ihrer Arbeit identifizieren, der kann sich nur glücklich schätzen. Deshalb an dich und das ganze Team: Vielen, vielen Dank für eure engagierte Arbeit! Danke auch dir, Petra, für diesen Einblick in dein Leben, Fühlen und Tun.

Sonja Schemenauer Mitarbeiterin bei der 3SAM-Zeitschrift und im C-Punkt

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EINBLICK

KINDERGARTEN WEILER NEUE KINDERGARTENLEITUNG IN WEILER - MIT BEKANNTEM GESICHT! Zum 1. Oktober 2013 legte die bisherige Leiterin Elisabeth Winterboer ihr Amt auf eigenen Wunsch hin nieder. Wir danken Elisabeth Winterboer für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren, in denen sich vieles im Kindergarten Weiler verändert hat, besonders die Einführung einer Kleinkindgruppe für Kinder ab 2 Jahren erforderte eine Weiterentwicklung der Konzeption. Nun möchte Elisabeth Winterboer sich in den letzten Jahren ihres Berufslebens ganz auf die Arbeit mit den Kindern konzentrieren und bleibt uns - Gott sei Dank - als Gruppenleiterin erhalten. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte in Weiler: Generationen von Kindern, Jugendlichen, jungen und junggebliebenen Erwachsenen kennen sie als engagierte Erzieherin – Petra Frey ist die neue Leiterin unseres Evangelischen Kindergartens. Am Erntedankfest 2013 wurde Elisabeth Winterboer in einem feierlichen Gottesdienst durch die Fachberaterin des Diakonisches Werkes, Frau Hoppe-Heimhalt, aus der Leitung verabschiedet und Petra Frey offiziell in ihr Amt eingeführt. Wir sind beiden dankbar! Elisabeth Winterboer für ihren enormen Einsatz in den vergangenen Jahren und Petra Frey für ihre Bereitschaft, hier im kirchlichen Kindergarten die Leitungsrolle zu übernehmen. Überhaupt freuen wir uns, dass das gesamte Erzieherinnen-Team an einem Strang zieht und so viel Leidenschaft

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für die Belange der Kinder zeigt. Die 3sam-Gemeinde arbeitet eng und vertrauensvoll mit dem Kindergarten in Weiler zusammen. Wir schätzen die familiäre, liebevolle und ruhige Atmosphäre, in der jedes Kind als Geschöpf Gottes in seiner Persönlichkeit wahr- und ernstgenommen wird. Uns als Trägergemeinde ist die kirchliche Kindergartenarbeit ein großes Anliegen. Wir wissen, dass die Arbeit viel Kraft fordert. Gerade in den letzten Jahren wurden die gesellschaftlichen und pädagogischen Herausforderungen immer komplexer - die Umbaumaßnahmen am Gebäude während des laufenden Betriebs wollen wir auch nicht vergessen. Deshalb freut es uns, dass wir reich beschenkt sind mit unserer neuen, „alten“ Leiterin und wünschen Petra Frey für ihre neue Aufgabe weiterhin viel Freude mit den Kindern, eine vertrauensvolle

Petra Frey

Zusammenarbeit mit dem Team und mit der Kirchengemeinde sowie gute Begegnungen mit den Eltern der anvertrauten Kinder. Gottes Schutz und Segen möge sie und das ganze Kindergartenteam bei ihrer Arbeit begleiten!

Mirjam Vogel Kirchengemeinderat & Leiterin des Kindergottesdienstes in Weiler


KINDERGARTEN WEILER

KLEIN REINKOMMEN

Der evangelische Kindergarten Weiler stellt sich vor!

GROSS RAUSKOMMEN

WIR BEGLEITEN KINDER AUF IHREM WEG INS LEBEN Zur Einrichtung: Derzeit werden im Evangelischen Kindergarten Weiler 28 Kinder von zwei Jahren bis Schuleintritt in zwei kleinen, überschaubaren, altersgemischten Gruppen betreut. Nach einer größeren Umbaumaßnahme steht uns neben zwei Gruppenräumen mit Intensivraum wieder ein Bewegungsraum zur Verfügung. Außerdem soll in Zukunft ein Teil des Flurbereichs als Holzwerkstatt genutzt werden. Auf unserem großzügigen, naturnahen Außengelände haben die Kinder viel Platz zum Spielen, Bewegen und Entdecken. Eine Landschaft mit Hügeln, Pflanzen, Steinen, Bäumen, Holz, Sand und unserem wunderschönen Baumhaus bietet ihnen ein erlebnisreiches Umfeld und regt immer wieder zur Bewegung und zu neuen Spielen an. Unser Leitgedanke: Sag es mir und ich werde es vergessen. Zeig es mir und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich und ich werde verstehen. (Laotse)

Wir begleiten Kinder in einer bedeutenden Zeit ihres Lebens. Dabei ist uns eine ganzheitliche Entwicklungsförderung, d.h. im sozialen, emotionalen, geistigen und körperlichen Bereich wichtig. Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit angenommen und je nach Entwicklungsstand individuell gefördert. Gemeinsam mit den Kindern schaffen wir eine fröhliche und ausgeglichene Atmosphäre, in der man sich sicher und angstfrei wohlfühlt – denn nur wer sich wohl fühlt, kann sich gesund entwickeln. Auf der Grundlage christlicher Werte und in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde bietet unser Kindergarten einen verlässlichen Ort, der in partnerschaftlicher Verantwortung gemeinsam mit den Eltern die Eigenständigkeit der Kinder fördert und in religiöser Offenheit ein gemeinsames friedvolles Miteinander nach außen trägt. Unsere pädagogische Arbeit: Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit steht die individuelle Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen

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EINBLICK Kindes, die Wertschätzung und Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber, die Förderung des Selbstvertrauens und des Selbstbewusstseins, der Selbständigkeit, der Eigen- und Sozialverantwortung und der Fantasie und Kreativität. Inhalte unserer pädagogischen Konzeption sind die unmittelbaren Interessen, Bedürfnisse und Lebensfragen des Kindes bzw. der Gruppe. Durch den Aufbau einer verlässlichen Bindung zu den Kindern schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit.

Und viel Zeit zum Spielen! „Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Innern, an die man sich halten kann.“

Wir bieten: » Kleine, überschaubare Gruppen » Stammgruppen mit festen Bezugserzieherinnen » Strukturierter Tagesablauf » Individuelle Eingewöhnung (Berliner Modell) » Gruppenübergreifende Angebote » Projektwochen » Gemeinsame Mahlzeiten » Kochtage » Viel Musik und Kunst » Wald- und Wiesentage » Beobachtung und Dokumentation (Portfolio) » Partizipation (Miteinbeziehen der Kinder in Entscheidungen) » Individuelle Sprachförderung (SPATZ) » Wackelzahntag (Schulanfängertag) » Kooperation mit der Johannes- Keppler- Grundschule und anderen pädagogischen Einrichtungen » Zusammenarbeit mit dem Haus der kleinen Forscher » Feste und Feiern im Jahreslauf » Familiengottesdienste » Intensive Elternarbeit

- Astrid Lindgren -

Das Team (v. l. n. r.): PETRA FREY | Kindergartenleitung, Facherzieherin für Frühpädagogik SIGRID MERKLE | Erzieherin im Gruppendienst, Facherzieherin für Inklusion + Integration TANJA BALKE | Erzieherin im Gruppendienst ELISABETH WINTERBOER | Erzieherin im Gruppendienst ANNETTE WEBER | Erzieherin im Gruppendienst Nicht auf dem Bild: EVI MÜLLER | Raumpflegerin ALFRED WEISS | Hausmeister

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KINDERGARTEN WEILER

Familie Keller

STIMMEN

Warum haben Sie sich für den Kindergarten in Weiler entschieden? Uns war wichtig, dass Maximus in einer altersgemischten Gruppe ist. Dadurch lernt er nicht nur von den anderen Kindern, sondern sein Sozialverhalten wird von Anfang an sehr vielschichtig gefordert und gefördert. Die kleinen Gruppen, der wunderschöne Außenbereich, die kompetenten Erzieherinnen und die gute Busanbindung haben es uns daher leicht gemacht uns für den Kindergarten Weiler zu entscheiden. Wie haben Sie die Eingewöhnungszeit empfunden? Wie man an unserem Sohn sieht, war dieses langsame "Hineintröppeln" genau der richtige Weg für uns. Maximus steigt jeden Morgen gern beim Edgar in den Kindergartenbus, weil er sich wirklich auf den Kindergarten freut. Seither räumt er zum Beispiel seine Schuhe viel selbstverständlicher auf, da er dieses Verhalten nun auch aus dem Kindergarten kennt. Und für uns als Eltern ist es schön durch die intensive Begleitung zu Beginn zu wissen, von welchen Kindern und Spiel­ materialien er vormittags umgeben ist.

Sie selbst waren als Kind hier im Kindergarten Weiler. Wie erleben Sie jetzt als Vater die Kindergartenzeit Ihrer Kinder? Es macht mir Freude zu sehen, wie gerne meine Söhne in den Kindergarten gehen (bzw. gingen) und wie sie sich über die dort gebastelten Dinge freuen und Freunde finden. Beim Bringen oder Abholen der Kinder empfinde ich, dass unser Kindergarten geprägt ist von einer liebevollen und familiären Atmosphäre. Meine zweijährige Tochter, die noch nicht im Kindergarten ist, bewegt sich dort gerade so, als ob sie dazugehören würde, und man spürt ihr jetzt schon ab, wie sie sich auf ihre Kindergartenzeit freut.

Herr Riegsinger

Sie sind schon mehrere Jahre Elternbeiratsvorsitzende. Was hat Sie dazu bewogen, sich so lange Zeit für den Kindergarten Weiler zu engagieren? Ich habe mich vom ersten Augenblick an wohlgefühlt im Kindergarten. Das alte Gebäude, der schöne Garten und das freundliche Erzieherinnen-Team - das alles ist sehr schön. Als Mitglied im Elternbeirat kann ich die Arbeit der Erzieherinnen unterstützen, Anliegen der Eltern und eigene Ideen einbringen. Aufgrund seiner Größe ist der Kindergarten sehr persönlich, jeder kennt jeden. Das alles gefällt mir sehr gut, deshalb bin ich schon mehrere Jahre Mitglied im Elternbeirat.

Frau Ziemer 3SAM 1/2014 | CVJM-Zeitung 27. Jahrgang Nr. 85

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KURZ & BÜNDIG

Da staunten wir nicht schlecht… … als wir am 1. Advent in unserer Weilermer Kirche eine so schöne Krippe entdeckten! Handgeschnitzt aus Zedern- und Korkeichenholz von Horst Müller - ein wunderschönes Geschenk, wofür wir von Herzen dankbar sind und das uns noch viele Jahre erfreuen wird! Dass er musikalisch ist, das ist in Keltern ja längst bekannt, aber dass er auch so viel gestalterisches Talent besitzt - das hat uns wirklich überrascht! Dankbar sind wir Horst Müller auch für sein langes Engagement im Weilermer Singkreis und sei-

ner Frau Heidi, die über viele Jahre beim Gemeindefest in Weiler treu mitgearbeitet hat. Nun genießen die beiden ihren Lebensabend in Südfrankreich und die schöne Krippe ist sozusagen ein Abschiedsgeschenk geworden. Wir wünschen euch von Herzen Gottes Segen für eure Zeit in Frankreich und sagen: Au revoir und à bientôt - vielleicht am 1. Advent 2014? Versprochen - diese tolle Krippe hat auch dann wieder ihren Platz in der Weilermer Kirche!

„Alles zur Ehre unseres Herrn“ Dieses Motto war das große Anliegen von Herbert und Anna-Maria. Am 19.1.14 wurde unser treues Ehepaar Anna-Maria und Herbert Klingel beim gemeinsamen Gottesdienst in Dietenhausen aus dem Kirchendienst „verabschiedet“, doch auch an dieser Stelle wollen wir Herbert und Anna-Maria nochmals unseren HERZLICHEN DANK aussprechen für ihren 18-jährigen Dienst in unserer Kirche in Dietenhausen. Zum Glück bedeutete dieser Gottesdienst keinen richtigen Abschied und man kann die beiden immer noch in den Gottesdiensten antreffen. „Danke auch an die, die uns unterstützt haben!“, gaben uns Klingels mit auf den Weg. Dem schließen wir uns gern an, zumal seit Januar diesen Jahres nun viele verschiedene Schultern die Aufgaben des Kirchendienstes tragen. VIELEN DANK auch an euch, die ihr euch bereit erklärt habt, euch dort einzubringen. Durch euch ist die Kirche lebendig.

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KURZ & BÜNDIG

GOTTESDIENSTHELFER IN WEILER GESUCHT In Weiler werden erfreulicherweise viele Aufgaben rund um Kirche und Gottesdienst von ehrenamtlichen Helfern wahrgenommen. Im Blumenschmuck-Deko-Team sorgen Karin Beck, Brigitte Braun, Erika Müller und Beate Seufer dafür, dass schöne Blüten den Altar zieren. Reiner Daubenmeier ist für das regelmäßige Läuten der Kirchenglocken verantwortlich. Um die Rasenpflege im Kirchgarten kümmert sich das „Green-Team“ Rudi Braun, Werner Schnitzer und Willi Seufer. Die Programmierung der Heizung übernimmt Martin Becker. CD-Mitschnitte der Gottesdienste fertigt Tobias Becker an, der diese auf Wunsch gerne verteilt. Ganz herzlichen Dank allen, die tatkräftig mithelfen, damit wir uns im Gottesdienst wohl fühlen können! Daneben suchen wir noch Helfer, die uns Kirchenälteste - jeweils in Zweiterteams - bei folgenden Aufgaben rund um den Gottesdienst unterstützen wollen: Vor dem Gottesdienst: Kirche aufschließen, Beleuchtung einschalten, Kerzen anzünden und Lieder anschlagen. Gottesdienstbesucher persönlich begrüßen, Gesangbücher, Gottesdienstblätter und bei Bedarf Kopfhörer verteilen. Während des Gottesdienstes: Vaterunser-Glocke läuten und bei Bedarf Kollekte in den Körben einsammeln. Lektorendienst: Eine/r dieses Zweierteams steht auch als Lektor für die Textlesung zur Verfügung. Er/sie begrüßt die Gemeinde (und evtl. den Gastprediger), gibt Informationen weiter und weist auf wichtige Veranstaltungen besonders hin.

Eigentlich schade! Beim letzten C-Punkt in Ellmendingen gab‘s nach dem Gottesdienst zum ersten Mal kein Bistro, weil wir bisher noch niemanden gefunden haben, der bereit ist, sich für den Aufund Abbau der Tische und des Geschirrs verantwortlich zu zeigen. Deshalb hier nochmals die Stellenausschreibung für diese wichtige Arbeit.

GESUCHT MitarbeiterInnen für‘s Bistro-Setup des C-Punkts in Ellmendingen ZEITAUFWAND

Alle 2 Monate sonntags ca. 3 Stunden

QUALIFIKATION

Leidenschaft für‘s Tische transportieren und Geschirr abwaschen

INFOS

Sonja Schemenauer 07236 - 289739 Sonja.Schemenauer@gmx.de Monika Beck 07236 - 980695 mbeck@bluebber.de

Nach dem Gottesdienst: Kollekten und Opfer zählen. Kerzen löschen, Lichter ausschalten, Kirche schließen. Interessierte erhalten weitere Informationen bei Harald Wüst, Tel. 0 72 36 - 98 25 90, E-Mail: haraldwuest@t-online.de oder bei anderen Kirchenältesten.

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KURZ & BÜNDIG

3 x CVJM-ZUWACHS Wir freuen uns mit den Eltern und wünschen ihnen Kraft, Geduld, ausreichend Schlaf, viel Liebe und Gottes reichen Segen für die Begleitung und Erziehung ihrer Wunderwerke Gottes!

LOUISA BECK

KARL FRIEDER SCHROTH Eltern: Maria & Bastian Schroth Die Geburtsdaten: 23.12.2013 54 cm 3250 g

Eltern: Annemarie & Carsten Beck Die Geburtsdaten: 14.12.2013 54 cm 3960 g

DAVID JOEL BECK Eltern: Anke & Johannes Beck Die Geburtsdaten: 10.09.2013 50 cm 2870 g

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Mit Kindern vergehen die Jahre wie im Flug. Doch Augenblicke werden zu Ewigkeiten. - Jochen Mariss -


AUS DEM CVJM-LANDESVERBAND Aus meiner Sicht war der Leiterschaftskurs ein voller Erfolg. In unserer kleinen Gruppe an Sybilles Esstisch konnte man sich sofort heimisch fühlen, wodurch auch mit Sicherheit die Offenheit der Gruppe positiv geprägt wurde. Auch für uns als Leiter war es gut, den Kurs in dieser kleinen, unkomplizierten Gruppe „auszuprobieren“ um wichtige Erfahrungen für den nächsten Kurs zu bekommen. Ich bin gespannt, was es beim Nachtreffen zu berichten gibt, wie die Inhalte des Kurses umgesetzt wurden.

Der Leiterschaftskurs „Kinetic“ fand vom 10. Oktober bis zum 5. Dezember 2013 im Regionalverband EnzPfinz des CVJM-Landesverbandes Baden statt. Geleitet wurde er von Sybille Wüst, Reisesekretärin beim CVJM Baden, und Daniel Böttinger, dem ersten Vorsitzenden des CVJM Ellmendingen. Da sich nur fünf Teilnehmer angemeldet hatten, fand der Kurs bei Sybille zu Hause in Ellmendingen statt. Dort trafen wir uns sechsmal Donnerstagsabends und zweimal samstags, um uns mit den zwölf Einheiten des Kurses auseinanderzusetzen. Wir begannen immer mit einem gemeinsamen Essen und haben danach ein Thema des Kurses besprochen. Die Persönlichkeit eines Leiters Dieser Leiterschaftskurs stammt aus England und wurde von Julia Meier, die ihn dort während ihres Praktikums kennen gelernt hatte, mit nach Deutschland gebracht. Der Kurs beschäftigt sich inhaltlich nicht so sehr damit, wie man eine Gruppenstunde vorbereitet oder welche Gesetze man als Leiter zu beachten hat, sondern es geht um Themen wie den Charakter eines Leiters oder verschiedene Leitungsstile. Dabei geht es auch immer wieder um die eigene Persönlichkeit, es geht darum zu

Manuel Rebholz Kurs-Teilnehmer CVJM Ellmendingen

Daniel Böttinger Kursleiter CVJM Ellmendingen

reflektieren, eine Bestandsaufnahme zu machen. Und um die Fragen „Wo stehe ich?“, „Wo will ich hin?“, „Welche konkreten Schritte kann ich tun, um dort hin zu gelangen?“ Diese Fragen musste jeder für sich selbst beantworten, denn das weiß nur jeder für sich. Deshalb hatten wir „Hausaufgaben“, denn das konnte auch nicht alles an einem Abend erledigt werden. Damit wir uns dann aber doch mit jemandem über diese Fragen austauschen konnten, hatte jeder von uns einen Mentor, mit dem er sich während des Kurses einmal pro Woche treffen sollte. Danke An dieser Stelle ein ganz herzliches Danke an alle, die diesen Kurs möglich gemacht haben, egal ob durch die Vorbereitungen im Vorfeld, das Kochen an den Terminen, als Mentor oder durch das Übersetzen des Kursmaterials. Natürlich auch an Sybille und Bötty, die den Kurs mit uns Teilnehmern zusammen gemacht haben.

Annkathrin Engel CVJM Nöttingen

Für mich war der Kinetic-Leiterschaftskurs eine positive Erfahrung. Die Themen waren gut gewählt, inhaltlich super und gut verständlich. Die Kleingruppe fand ich super. Man konnte neue Leute näher kennenlernen und dadurch war das Ganze persönlicher. Meiner Meinung nach war ich mit 31 Jahren zu alt für den Kurs, da ich mitten im Leben stehe und ich der Meinung bin, dass der Kurs während der Schulzeit/Ausbildung bestens geeignet ist, um Stärken und Schwächen etc. herauszufinden. Was ich ganz toll fand, war das gemeinsame Essen im Voraus, um einfach ankommen zu können und ganz entspannt mit dem Thema anfangen zu können. Vielen Dank für die tolle Möglichkeit bei diesem Kurs mitmachen zu dürfen und ich hoffe, dass es noch viele Kurse geben wird mit vielen unterschiedlichen Teilnehmern.

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INFORMIERT

HILFE - EINE NEUE KIRCHENSTEUER!? Banken informieren großflächig über neues Verfahren zur Erhebung der Kirchensteuer was steckt dahinter? Banken informieren zurzeit in Kontoauszügen oder in Kundeninformationsschreiben über das Verfahren zur automatisierten Erhebung von Kirchensteuern auf Kapitaleinkünfte ab dem 1. Januar 2015. Einige Menschen sind verunsichert, was diese Information für sie bedeutet. Martin Maissenbacher, Leiter der Landeskirchenkasse, erklärt im Interview, was sich denn nun eigentlich ändert. ich nun auf meine paar »EuroMussZinsen im Jahr auch noch Kirchensteuer zahlen? Wen betrifft die Änderung, über welche die Banken informiert haben, denn eigentlich konkret? Die Information betrifft eigentlich nur Bankkunden, deren Einkünfte aus Kapitalvermögen den erteilten Freistellungsauftrag überschreiten. Kapitaleinkünfte sind für Einzelpersonen bis zu 801 Euro steuerfrei. Bei zusammen veranlagten Paaren beträgt der Freistellungsbetrag 1602 Euro. In dieser Höhe kann man seiner Bank einen so genannten Freistellungsauftrag erteilen. Damit behandelt die Bank die Zinsen auch tatsächlich steuerfrei und behält keine Steuer ein. Es betrifft also jene, die - aus welchen Gründen auch immer - der Bank bisher keinen oder nur einen der Höhe nach nicht ausreichenden Freistellungsauftrag erteilt haben.

Was würden Sie insgesamt emp»fehlen? Ich würde generell empfehlen, die Höhe der Freistellungsaufträge zu überprüfen. Das heißt auch - falls Sie Kunde bei mehreren Banken sind den jeweiligen Freistellungsauftrag von insgesamt 801 bzw. 1602 Euro so zu verteilen, wie auf den Konten jeweils auch Zinsen anfallen. Falls Sie das nicht rechtzeitig vor dem 01.01.2015 schaffen und Ihre Bank zieht Ihnen Steuer ab, obwohl Ihre Zinseinnahmen insgesamt geringer

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als 801 bzw. 1602 Euro sind, können Sie über Ihre Steuererklärung die abgezogene Steuer wieder zurück bekommen. Ähnliches gilt auch, wenn Ihr persönlicher Steuersatz geringer ist als die gesetzlich vorgesehenen 25% auf Kapitaleinkünfte: auch dann können Sie über Ihre Steuererklärung im Rahmen der so genannten Günstigerprüfung eine geringere Besteuerung Ihrer Kapitaleinkünfte erreichen. kam es denn zur Änderung »derWie Steuererhebung? Schon seit 2009 wird bei Kapitaleinkünften über der Freistellungsgrenze automatisch eine 25-%ige Abgeltungssteuer an das Finanzamt abgeführt. Allerdings wird damit bisher nur die staatliche Steuer erhoben. Die Kirchensteuer wurde nicht berücksichtigt. Das heißt, nach wie vor mussten die Steuerzahler die Kapitaleinkünfte in ihrer Steuererklärung angeben, damit die Kirchensteuern dort errechnet werden konnten. Oder sie konnten die Banken explizit beauftragen, neben der staatlichen Abgeltungssteuer auch ihre Kirchensteuer mit einzubehalten. Dann lief die Steuererhebung automatisch und die Kapitaleinkünfte mussten nicht mehr in der Steuererklärung angegeben werden. Also musste auf Kapitaleinkünf»te auch bisher schon Kirchensteuer gezahlt werden? Richtig. Alle Einkünfte sind grund-

sätzlich steuerpflichtig, auch die aus Kapitalvermögen. An der grundsätzlichen Steuerpflicht und auch an der Höhe der Kirchensteuer ändert sich nichts. Im Gegensatz zu anderen Einkunftsarten unterliegen die Kapitaleinkünfte aber seit 2009 nur einem Einkommensteuersatz von 25%, die Kirchensteuer beträgt auch hier - wie üblich - 8% der Einkommensteuer. was ändert sich nun? »AbUnd 2015 werden die Banken automatisch die Kirchensteuer auf Kapitaleinkünften abziehen. Für alle Beteiligten bedeutet das eine erhebliche Vereinfachung des Verfahrens. Und die genaue Zuordnung der Kirchensteuer ist nun auch möglich. Was bisher in einem Clearingtopf der EKD landete und anschließend mit umständlichen Rechenverfahren wieder an die Landeskirchen verteilt werden musste, kann ab 2015 gleich richtig zugeordnet werden. Das heißt, jeder Cent Kirchensteuer landet nun bei der Kirche, deren Mitglied der Steuerzahler ist, ohne dass gesonderte Anträge bei der Bank gestellt werden müssen und ohne dass Sie das komplizierte Formular für Ihre Einkommensteuererklärung ausfüllen müssen. Wie kann ich verhindern, dass »meine Bank erfährt, welcher Reli-

gionsgemeinschaft ich angehöre? Die Bank selbst erhält keine Kenntnis darüber, welcher Religionsgemeinschaft jemand angehört. Die Kapitalmeldung läuft anonymisiert ab. Ob und wenn ja, gegenüber welcher Religionsgemeinschaft Sie kirchensteuerpflichtig sind, ergibt sich aus Ihren persönlichen Einwohnermeldedaten und Ihrem Wohnsitz. Diese Daten werden in einer zentralen


INFORMIERT staatlichen Datenbank zusammengeführt. Von dort kann die Bank - in sicherer Umgebung und verschlüsselt - die Daten mittels persönlicher ID-Nummer der Bankkunden abrufen. Der ID-Nummer wird dabei ein Code angehängt, durch den automatisiert und ohne persönliches Zutun von Bankmitarbeitenden die Steuer abgeführt wird. Das heißt, Ihre Bank sieht nur, dass Kirchensteuern abgeführt wurden, sie kann aber nicht erkennen, welcher Konfession und welcher Religionsgemeinschaft Sie angehören. Der Datenabgleich erfolgt regelmäßig einmal im Jahr, bei Änderung der Religionszugehörig-

keit kann die Bank aber auch auf Antrag eine gesonderte Datenabfrage machen. automatischen »Besteuerung »Kann ich dieser auch widersprechen? Ja, Sie können beim Bundeszen­ tralamt für Steuern „BZSt“ einen Sperrvermerk einlegen. Das kann online oder auf amtlichem Vordruck geschehen, den Sie bei den Finanzämtern erhalten oder im Formularportal der Finanzverwaltung downloaden können. Die vollständige, gerechte und gleichmäßige Besteuerung aller inländischen Kapitaleinkünfte ist trotzdem sicher gestellt. Denn das

Bundeszentralamt für Steuern informiert Ihr zuständiges Finanzamt über den Sperrvermerk - dann müssen Sie Ihre Kapitaleinkünfte wieder in der Steuererklärung angeben. Die Fragen stellte Alexandra Weber

INFOS http://www.ekiba.de/html/content/abgeltungssteuer.html martin.maissenbacher@ekiba.de Telefon 0721 9175-710

BESTATTUNGEN in Ellmendingen 20.11.2013

Marta Deeg, geb. Enghofer, Frankenstr. 16

87 Jahre

03.12.2013

Richard Frank, Feldbergstr. 34

86 Jahre

13.12.2013

Elisabeth Duß, geb. Findling, Pfinztalstr. 18

69 Jahre

16.12.2013

Hermine Drollinger, geb. Augenstein, Brühlstr. 9

83 Jahre

18.12.2013

Karl Augenstein, Winzerstr. 5

91 Jahre

in Dietenhausen 06.12.2013

Elinor Hauß, geb. Paulack, Turmbergstr. 20

85 Jahre

TAUFEN in Ellmendingen 17.11.2013

Lotta Fleck

Eltern: Thomas und Tina Fleck, geb. Schroth

10.11.2013

Mathea Sophie Seyfried

Eltern: Dirk und Verena Seyfried, geb. Thiemann

17.11.2013

Lennja Marie Gegenheimer

Eltern: Michael und Jennifer Gegenheimer, geb. Reger

in Weiler

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