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Mit dem Digitalbonus winken kleinen Unternehmen bis zu 10.000 Euro

BIS ZU 10.000 EURO FÜR UNTERNEHMEN

DIGITALBONUS NOCH BIS 2023 MITNEHMEN

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Von Dominik Baum

18.000 Anträge und eine Fördersumme von 190 Millionen Euro in vier Jahren – das war die Zwischenbilanz des Digitalbonus, als das Bayerische Wirtschaftsministerium Ende 2020 verkündete: Das Förderprogramm wird um drei weitere Jahre verlängert. Warum es den Digitalbonus überhaupt gibt, welche Unternehmen diesen beantragen können und was genau gefördert wird? Das Wichtigste kurz zusammengefasst.

WARUM?

Mit dem Digitalbonus will der Freistaat Bayern kleine Unternehmen unterstützen, den Weg in die digitale Welt zu meistern. Die Förderung soll den Anstoß geben, Produkte, Prozesse und Dienstleistungen künftig digital abzubilden. Im Zuge dessen soll auch die IT-Sicherheit der Unternehmen optimiert werden.

WAS?

Gefördert werden Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, die mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt, eingeführt oder verbessert werden. Des Weiteren ist die Einführung oder Verbesserung der IT-Sicherheit im Unternehmen förderfähig. Hierzu können Ausgaben für extern erbrachte Leistungen sowie für die benötigte Hard- und Software eingereicht werden.

WIE VIEL?

Unterschieden wird zwischen dem „Digitalbonus Standard“ (bis zu 10.000 Euro) und dem „Digitalbonus Plus“ (bis zu 50.000 Euro). Unternehmen, die in den Genuss der Plus-Förderung kommen wollen, müssen in ihrem Antrag nachweisen, dass die Digitalisierungsmaßnahme mit einem besonderen Innovationsgehalt verbunden ist.

WER?

Kleine Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft mit einer Betriebsstätte in Bayern können einen Antrag einreichen. Ob ein „kleines Unternehmen“ vorliegt, wird anhand der Mitarbeiterzahl und dem Jahresumsatz oder der Bilanzsumme definiert (Mitarbeiter < 50, Jahresumsatz ≤ 10 Millionen Euro, Bilanzsumme ≤ 10 Millionen Euro).

WANN?

Am besten sofort, denn Anträge können nur noch bis 2023 eingereicht werden. Danach läuft das Förderprogramm – nach aktuellem Stand – aus. Eine Antragstellung ist unter www.digitalbonus.bayern/antragstellung möglich. Es gilt zu beachten: Der Digitalbonus darf während der gesamten Laufzeit des Förderprogramms nur einmal je Förderbereich (Prozessdigitalisierung und IT-Sicherheit) beantragt werden.

Auch Unternehmen aus Kempten und der Region haben den Digitalbonus des Freistaats dankend mitgenommen. Mit drei der geförderten Firmen waren wir im Austausch. Was ihnen der Digitalbonus gebracht hat, wie aufwendig die Antragstellung war und welche digitalen Projekte als nächstes geplant sind, lest ihr nachfolgend.

Wir haben die Förderung im Frühjahr 2022 erhalten. Durch die Beschaffung eines cloudbasierten ERPSystems und eines Zeichenprogramms mit CNCAnbindung konnten wir die innerbetrieblichen Projektabläufe optimieren und arbeiten so noch transparenter und strukturierter. Der Prozess von der Antragsstellung bis zur tatsächlichen Förderung verlief komplett reibungslos und unkompliziert. Als nächstes digitales Projekt würden wir gerne die VoIP-Telefonie und Windows 365 umsetzen.

Bernhard Briechle Geschäftsführer AquaVitalis GmbH

Aufgrund des immer größer werdenden bürokratischen Aufwands haben wir uns als Firma dazu entschlossen, ein Programm schreiben zu lassen, das dem entgegenwirkt. Die neue Software ermöglicht uns beispielsweise eine automatische Erstellung von Angebots- und Auftragsbestätigungen sowie Rechnungen, ein Lagerhaltungsmanagement und Archivierungsmöglichkeiten. Die Antragstellung ging schnell über die Bühne und das bei sehr geringem Aufwand. Als nächstes Projekt sehe ich die Verbesserung des Internetauftritts unseres Unternehmens.

Valentin Gschwend Geschäftsführer Ofen Gschwend GmbH

Wir haben uns 2021 nach einer neuen Plattenaufteilsäge umgesehen. Diese wird von einer Software gesteuert, die einen Prozess in unserem Hause digitalisiert, der bislang analog erledigt werden musste. Seit der Investition in die neue Maschine müssen wir keine Listen mehr ausdrucken und die Mitarbeitenden müssen die Plattenaufteilung nicht mehr aufwendig ausrechnen. Nun ist es möglich, dass direkt an der Maschine die benötigten Bauteile in einer optimierten Reihenfolge ausgegeben werden. Das spart nicht nur Arbeitszeit, sondern verringert auch den Verschnitt der Platten. Der Prozess der Digitalbonus-Förderung war sehr einfach. Die Einarbeitungszeit in die Fördermodalitäten war gering und auch den Schlussbescheid, verbunden mit dem Geldeingang, haben wir schnell erhalten. In Zukunft werden wir die Arbeitszeit- und Auftragserfassung digitalisieren, um noch effizienter arbeiten zu können.

Johannes Hummel Geschäftsführer Schreinerei Walter Hummel GmbH Michael Trunzer

Co-Gründer ECHO PRM

Michael Trunzer ist Teil der Allgäu Digital Community:

Netzwerk für Unternehmen und Startups, die digitale Entwicklung in unserer Region vorantreiben.

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