Surprise 370/16

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Leserbriefe «Danke, Frau Dietiker!» Den Artikel von Claudia Spinnler habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen; mit den ähnlich gemischten Gefühlen, mit denen ich einen Einzahlungsschein ausfülle oder wegschmeisse, jemandem auf der Strasse etwas gebe oder eben nicht. Eine Irritation ergibt sich daraus, dass ich misstrauisch bin: Werde ich angelogen? Geht die Spende an die «Bedürftigen»? Und: Wer bin ich, zu entscheiden, wo die Grenze zur «Bedürftigkeit» liegt? Da habe ich die Entscheidungsgewalt, und die ist willkürlich. Oft stelle ich mir die Frage: Werde ich mit dieser Spende ärmer? Werden die Empfangenden mit dieser Spende reicher? Kann ich zweimal mit Nein antworten, ist es für mich in Ordnung. Barbara Roth, Reinach Nr. 368, «Alles für die Kuh», Porträt über Armin Capaul, der die Hornkuh-Initiative gestartet hat Der Ausdruck im Bericht über Herr Capaul sagt schon alles: «Postkarten-Schweiz». Klar, da gehören richtige Hörner dazu. Und eben auch Kuhglocken, schliesslich muss die Kuhglocke für das Postkarten-Sujet der Touristen herhalten. Wenn es aber um die Gesundheit der Kühe gehen würde, dann müsste man konsequenterweise nicht nur das Wegbrennen der Hörner verbieten, sondern auch die Kuhglocken. Jüngst hat eine ETH-Studie festgehalten, dass die Glocken einen Einfluss auf die Kühe haben. Insofern ist die Initiative durchschaubar, es geht nicht um die Gesundheit, sondern um die Postkarten-Idylle. Andreas Steiner, Winterthur Nr. 368, «Die Schafmacher», Schwerpunkt zu den Auswirkungen der Durchsetzungsinitiative auf das Sozialwesen Wie immer, tolle Themen und profunde journalistische Arbeit für wirklich erhellende Momente! Das Editorial von Amir Ali, das Porträt über Armin Capaul, das Interview mit Mano Khalil und last but not least auch die Frontpage: wieder eine gelungene Surprise-Ausgabe!

Nominieren Sie Ihren Starverkäufer! Schreiben Sie uns mit einer kurzen Begründung, welche/n Verkäufer/in Sie an dieser Stelle sehen möchten: Verein Surprise, Redaktion Spalentorweg 20, 4051 Basel F +41 (0)61 564 90 99 redaktion@vereinsurprise.ch

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Wir bedanken uns ganz herzlich beim Redaktionsteam, aber natürlich auch bei unseren Verkäufern im Coop Riehen: immer herzlich und mit einer grossen Geduld ausgestattet! Familie Hilbe, Riehen Beim Durchlesen der Ausgabe Nr. 368 verspürte ich alles andere als eine erhellende Lektüre. Einerseits ist im Editorial folgender Satz zu lesen: Wer unrechtmässig Geld aus der Sozialhilfe oder aus Sozialversicherungen bezieht, macht sich strafbar und kann ausgeschafft werden. Andererseits werden im Heft drei Fallbeispiele über mögliche Ausweisungen geschildert, die derart konstruiert sind, dass sie sich jeglicher Praxis entziehen. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich diese fiktiven Geschichten an realen Fällen orientieren sollen. Es kann nicht sein, dass Sie versuchen, auf Kosten von motiviertem Verkaufspersonal die politische Meinung zu beeinflussen. Sandra Tschanz, Pfäffikon SZ Ein deutliches, interessantes und aufschlussreiches Interview zwischen Amir Ali und Anwalt Pierre Heusser, wofür man nur danken kann. Idamaria Tudora, Zürich Surprise allgemein Mit stoischer Ruhe steht sie da, die Surprise-Verkäuferin im Untergeschoss des Bahnhofs Olten, hält die Zeitschrift in die Höhe und wartet auf eine Käuferin, einen Käufer. Sie lässt sich von der Kälte, dem hektischen Pendlerstrom und den Menschen, die in Gedanken durch die Unterführung hetzen, nicht abschrecken. Ich mache kehrt, wende mich der Verkäuferin zu und bitte um ein Exemplar. Marlis Dietiker, wie ich dem Namensschild entnehme, schaut mich mit aufmerksamen, offenen Augen an, lächelt mich sehr freundlich an, streckt mir eine Zeitschrift entgegen und nimmt das Geld. Es ist, als ob eine neue Welt aufgehen würde. Das Morgenlächeln steckt mich an und macht mich froh. Danke, Frau Dietiker, für unsere kurze Begegnung! Johanna Bucheli Stocker, Mühlethal

BILD: ZVG

Nr. 365, «Eigentlich dient es ja einem guten Zweck», Erfahrungsbericht mit einer Kinderpatenschaft

Starverkäufer Mihreteab Asmelash Stéphanie Cecillon aus Wabern schreibt: «Mihreteab Asmelash ist ein Sonnenschein. Er hat immer ein Lächeln auf dem Gesicht! Wir reden über die Familie, das Wetter, mein Ursprungsland Frankreich und seine Heimat Eritrea. Ich freue mich immer, ihn zu sehen!»

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