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AB 8. DEZEMBER AN EINEM SCHÖNEN MORGEN

UN BEAU MATIN | DRAMA | FRANKREICH | 2022

Die Sorgen und Probleme einer alleinerziehenden Mutter stehen im Mittelpunkt von Mia Hansen-Løve achtem Spielfilm, mit dem sie zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Anrührend und schön erzählte Geschichte.

Sandra (Léa Seydoux) ist alleinerziehende Mutter eines achtjährigen Mädchens. Sie besucht regelmäßig ihre Uroma und sie kümmert sich um ihren Vater, der mental immer mehr abbaut und kaum noch im Leben zurechtkommt. Am besten wäre für ihn ein Pflegeplatz, aber einen solchen zu finden, wenn die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind, ist schwierig. Sandras Leben ist schwierig, und dann trifft sie einen alten Freund wieder. Der steckt zwar in einer Beziehung, aber das hält keinen von beiden davon ab, sich aufeinander einzulassen. Mia Hansen-Løve ist derzeit so etwas wie der Liebling in Cannes. Im letzten Jahr lief dort ihr Film „Bergman Island“, dieses Jahr war es „An einem schönen Morgen“. Während sie mit ihren vorherigen Werken begann, ihren erzählerischen Horizont zu erweitern und auch nicht mehr auf Französisch, sondern Englisch gedreht hat, stellt ihr neuestes Werk eine Rückkehr zu den Wurzeln dar. Ihr neuestes Werk ist eines über die kleinen Geschichten, über Beziehungen, über das Leben, über die Liebe und die Schwierigkeiten, die mit ihr einhergehen. Das alles ist wundervoll erzählt, zumal Léa Seydoux auch eine filigran agierende Schauspielerin ist. Es stört nicht, dass die Regisseurin in ihre Geschichte immer auch autobiographische Elemente einwebt. Im Gegenteil, das macht Mia Hansen-Løve mehr als viele andere zu einem echten Auteur und ihre Filme zu einer sehr persönlichen Angelegenheit – etwas, das man als Zuschauer durchaus schätzen kann. Die Szenen mit Sandras altem Vater sind darum auch die anrührendsten, weil sie mehr als alle anderen ein Gefühl transportieren, dem man sich nicht entziehen kann. Es sind auch diese Szenen, die dem Film eine tragische Note

verleihen. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED

REGIE Mia Hansen-Løve DARSTELLER Léa Seydoux, Pascal Greggory, Melvil Poupaud LAUFZEIT 113 Minuten FSK ab 12