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Mehr als nur ein Brett vor dem Kopf

Über 30 % der Landesfläche der Schweiz ist bewaldet. Hätten Sie eine so grosse Fläche erwartet? Der hohe Flächenanteil widerspiegelt die Bedeutung des Waldes für unser Land.

Über 30 % der Landesfläche der Schweiz ist bewaldet. Hätten Sie eine so grosse Fläche erwartet? Der hohe Flächenanteil widerspiegelt die Bedeutung des Waldes für unser Land. Kaum ein anderes Ökosystem übernimmt so vielfältige Funktionen wie der Wald. Er schützt uns Menschen vor Naturgefahren wie Unwetter und Lawinen; er dient uns aber auch als Erholungsraum und als Trinkwasserspeicher. Er ist Lebensraum von über 70 % der in der Schweiz gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, und fast 40 % aller Pflanzen und Tiere in der Schweiz sind auf den Wald angewiesen – ohne Wald wäre die Artenvielfalt von Flora und Fauna erheblich kleiner.

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Der Wald ist dank seines wertvollen Rohstoffs Holz aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Nutzung von Holz als vielseitig anwendbarer Bau- oder Werkstoff ist eine ökologisch sinnvolle Alternative zu energieintensiven Materialien. Nicht zuletzt ist die Verwendung von Holz als Energieträger auch aus umweltpolitischer Sicht zu begrüssen.

Holz ist ein ökologisch sinnvoller, gleichzeitig auch moderner und vielseitig verwendbarer Bau- und Werkstoff. Wer mit Holz baut, braucht weniger energieintensive Materialien wie Stahl und Beton.

Vom Ein- und Mehrfamilienhaus, gebaut nach Minergie-Standard, bis zur Designerküche oder dem kindergerechtem Spielzeug: Basis dazu bildet immer der nachwachsende Rohstoff Holz aus fachmännisch bewirtschafteten Wäldern. 80’000 Fachleute aus der Schweizer Waldund Holzwirtschaft entwickeln und produzieren innovative Lösungen und Produkte.

Bei der Holzverarbeitung entsteht kein Abfall. Was nicht für den Holzbau oder die Möbelherstellung verwendet wird, kann für die Produktion von Holzwerkstoffen, Papier oder Zellulose sowie als Brennstoff für Heizungen genutzt werden.

DAS SIND BROTBÄUME –

AM SCHWEIZER WALD HÄNGEN 80‘000 ARBEITSPLÄTZE

Direkt im Schweizer Wald arbeiten zwar «nur» rund 6’000 Personen, trotzdem hängen viel mehr Arbeitsplätze daran. In der nachgelagerten Holzwirtschaft sind sogar rund 80’000 Personen beschäftigt. Das gefällte Holz muss nämlich gesägt und verarbeitet werden, damit am Schluss ein schöner Tisch, ein stabiler Dachstuhl oder Hackschnitzel und Pellets für die Heizung entstehen. Der Wald liefert damit einen nachwachsenden Rohstoff für eine ganze Industrie. Übrigens: «Brotbaum» ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht botanisch gemeint, obwohl es diesen tatsächlich gibt. Brotbäume wachsen in Südostasien und liefern nahrhafte Früchte, die ähnlich wie Kartoffeln zubereitet werden können.

ODER HABEN SIE LIEBER PLASTIKMÖBEL?

«Holz isch heimelig», sagt der Volksmund. Dem möchte niemand widersprechen. Wie elegant ist eine Tischplatte aus Kirschbaum, wie schön die Stube mit Arvenholz-Täfer, wie eindrücklich die Brücke über den Dorfbach aus einheimischer Fichte. Wer Holz nutzen will, muss aber akzeptieren, dass dafür Bäume gefällt werden. Die Schweizer Waldwirtschaft macht das dank Überzeugung und der weltweit strengsten Gesetzgebung in vorbildlicher und umweltschonender Weise. Die Alternative zum Schweizer Holz? Import aus Ländern mit zweifelhafter Waldbewirtschaftung und die Verwendung von Materialien wie Öl (für Kunststoffe), Beton oder Stahl, die deutlich umweltschädlicher hergestellt werden.

SCHON MAL EINE NACHWACHSENDE ÖLQUELLE GESEHEN?

Im Schweizer Wald wachsen jährlich rund 10 Millionen Kubikmeter Holz. Würde man das auf Lastwagen laden, ergäbe es eine Kolonne vom Nordkap bis Barcelona. Dank der Kraft der Sonne und mit Hilfe der Photosynthese wächst diese Menge jedes Jahr wieder nach. Ganz anders das Erdöl. Es ist während Jahrmillionen entstanden durch die Ablagerung von abgestorbenen Meeresorganismen. Schätzungen gehen davon aus, dass bis in rund 50 Jahren alle Ölvorräte gefördert und aufgebraucht sind. Wenn wir den Wald richtig pflegen und nutzen, wird er den Menschen noch viele tausend Jahre Holz und damit Energie liefern. Übrigens: Wenn ein Öltanker versinkt, kommt es zur Umweltkatastrophe. Und wenn eine Ladung Hackschnitzel auskippt?

VIELES GEHT EINMAL ZUR NEIGE, ABER ER WÄCHST NACH.

Die Förderung von Öl wird eines Tages zu Ende gehen. Die Vorräte an Uran, nötig für den Betrieb von Atomkraftwerken, sind begrenzt. Überhaupt alle mineralischen Rohstoffe gehen eines Tages zur Neige – ganz anders dagegen die erneuerbaren Energieträger wie Wind, Sonne, aber auch die Nutzung von Holz. Wird der Wald bewirtschaftet nach Prinzipien der Nachhaltigkeit, wie in der Schweiz seit über 100 Jahren vorgelebt, liefert er ständig Holz. In Zahlen: Im Schweizer Wald wachsen jährlich rund 10 Millionen Kubikmeter Holz. Damit liessen sich rund 130‘000 Einfamilienhäuser bauen.

•• text & fotos: Mit grossem Dank an WaldSchweiz in Solothurn, Weitere Infors zum Thema Wald und Holz: www.waldschweiz.ch

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