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Mit dem Segen der Katzengöttin in Rhyandi

Weltbote 83– Jahr der Katzen 442 n.P. 20 Sommer/Herbst 2022

Mit dem Segen der Katzengöttin Beziehungen in Rhyandi

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Gefährten und Geliebte

Die persönlichen Beziehungen innerhalb eines Târauns werden auf keine Weise geregelt. Jede/r kann beliebige und beliebig viele Liebesbeziehungen beliebiger Art mit beliebigen Personen innerhalb und außerhalb des Târauns eingehen. Bei einer Mehrheit bilden sich Paarbeziehungen, die zumindest ein paar Jahre halten. Der weitaus größte Teil aller Beziehungen dieser Art wird niemals auf irgendeine Art formalisiert, außer vielleicht durch ein privates Ritual oder etwas ähnliches. Diejenigen, die mit ihren Liebesbeziehungen spirituelle Elemente verbinden oder ihnen eine größere Bedeutung verleihen wollen, können ihre Gefährtenschaft durch ein Nimhor-Ritual bei der Ildru-Priesterschaft affirmieren. Sie heißen dann auch äNimhorad“ (=Gefährten, zu unterscheiden von den Nimhorad, der Seefahrergilde in Jathannan). Die Nimhorala gilt idealerweise für das ganze Leben, ist aber, wie bereits gesagt, eher eine Ausnahmeerscheinung.

Kinder, Eltern und Wanderer Die Versorgung und Bildung von allen Kindern in einem Taraun obliegt allen seinen Mitgliedern. Frauen und Männer, die besondere Neigung und Befähigung für den Umgang mit Kindern haben, werden sogenannte äNenn-Eltern“ (Eilyni=Nenn-Mutter, Eiryan=NennVater) , die sich ausschließlich um die Bedürfnisse und die Ausbildung von Kindern kümmern. Die einzige unveränderbare Beziehung in einem Târaun ist die zwischen einem Kind und seiner leiblichen Mutter (mhianna). Eine hochschwangere Frau braucht nicht zu arbeiten. Ist das Kind aber erst einmal geboren, leiten sich aus dieser Mutterschaft keine weiteren Rechte ab. Sie kann, soweit sie es nicht bereits ist, eine Eilyni werden, und in diesem Fall hat sie selbstverständlich zu ihrem leiblichen Kind eine besondere Beziehung. Will sie aber die Verantwortung einer Eilyni nicht übernehmen, geht das Kind in die Obhut der Nenn-Eltern über. Unter diesen gelten dann je eine Eilyni und ein Eiryan als die NennEltern des Kindes. Sie werden mit Bezug auf das Kind häufig einfach Eltern genannt. Die Eilyni und der Eiryan eines Kindes müssen nicht unbedingt Geliebte oder Gefährten sein, wenn das auch häufig so ist. Beide können wechseln, während das Kind aufwächst, und können auch zwischendurch Wanderer werden (siehe unten). Dann erhält das Kind neue Nenn-Eltern für die Zeit der Wanderschaft. Auf diese Weise sind die meisten Kinder Kinder des ganzen Târauns. Eine besondere Beziehung bildet sich häufig zwischen den Kindern der gleichen Nenn-Eltern. Kinder bleiben in der Obhut der Eltern bis zur Daina-an-Mhor. Das Wort kann äZeit der Fruchtbarkeit“, äZeit der Wanderschaft“ oder äZeit des Todes“ bedeuten, wobei letzteres bedeutet, daß die Kindheit zu Ende ist. Daina-an-Mhor ist ein großes Fest, und findet für Mädchen nach der ersten Menstruation, bei Jungen nach Erreichen der Zeugungsfähigkeit statt, und zwar jeweils am ersten Vollmond nach dem Ereignis. Über all diese Dinge wird offen gesprochen, da Daina-an-Mhor ein Grund zur Freude ist. Daina-an-Mhor besteht aus einem offenen Fest und einer für Mädchen und Jungen getrennten Zeremonie, in der ihnen ihre neue Verantwortung erklärt und ihre Verbindung zur Erde und zu den Göttern rituell affirmiert wird. Nach der Daina-an-Mhor können die Jugendlichen in den Angelegenheiten des Târauns mitreden (aber noch nicht mitstimmen) und aus eigenem Willen den Târaun wechseln, etwa wenn in ihrem Târaun keine Möglichkeit besteht, in einem Handwerk ihrer Neigung weiterzukommen... (Weiterlesen: MBM29,22-28)

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