ODEC Bulletin - Juni 2013

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BULLET|N JUNI 2013

«Leben und Arbeiten in Dubai» PATRIK EIGENMANN, ODEC-MITGLIED INTERVIEW SEITE 8

PROF. DR. THEODORUS KOUTROUBAS

Interview zur Berufsqualifikation: Europäische Richtlinie SEITE 12

||| Berufsbildung: Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR) ||| EurEta – Richtlinie 2005/36/EG ||| Tertiär A und B: Woher stammen diese Begriffe?

PROF. DR. THEODORUS KOUTROUBAS

Entretien sur les qualifications professionnelles: directive européenne PAGE 28

||| Cadre national des certifications (CNC) ||| Nouveau sur www.odec.ch: «Carrière» ||| EurEta – Directive 2005/36/CE



EDITORIAL

ODEC-Bulletin 2|2013

IN H A LT 3 4 5 6 8 10 11

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16 18

Editorial Diplomfeiern Gönnermitglieder Neu auf www.odec.ch: «Karriere» ODEC-Jahresbericht 2012 der Geschäftsstelle Interview mit ODEC-Mitglied Patrik Eigenmann Berufsbildung: Nationaler Qualifikationsrahmen Interkantonale Vereinbarung über Beiträge an die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen EurEta – Richtlinie 2005/36/EG Impressum Saläre HF – wichtige Studie national und international ODEC-Info Delegiertenversammlung des ODEC Bildungsangebote HF Tertiär A und B: Woher stammen diese Begriffe? SO MMA IRE

4 Membres bienfaiteurs 18 Offres de formation ES 21 Editorial Impressum 22 Assemblée des délégués ODEC 23 Cadre national des certifications 24 Rapport annuel ODEC 2012 du Secrétariat 26 Nouveau sur www.odec.ch: «Carrière» 27 Salaires ES – enquête ODEC importante Cérémonie de diplômes ODEC-Info 28 EurEta – Directive 2005/36/CE

Das Verbandsjahr 2012, das mit der 28. Delegiertenversammlung in Bad Zurzach seinen Abschluss fand, war ein sehr intensives Arbeitsjahr. Im Jahresbericht der Geschäftsstelle (Seite 6) können die Highlights nachgelesen werden. Viele der erbrachten Leistungen, können von aussen nur durch diejenigen wahrgenommen werden, welche sich intensiv damit befasst haben. So ist die Arbeit in der Bildungspolitik eine intensive und aufwendige Arbeit mit vielen kleinen Schritten. Vergleichbar mit dem Aufstieg an einem steilen Berghang mit instabilem Untergrund – einige kleine Schritte nach vorn, aber auch immer wieder einige zurück. Auch wenn von einigen Seiten blockiert wird, was der Verbesserung dient, rückt eine Verbesserung der Positionierung der Bildungsstufe HF langsam näher. Sofort sichtbar sind hingegen die Veränderungen unserer Informationsplattformen Website und Newsletter. Weiterhin bleiben diese beiden Plattformen im Zeichen des Ausbaus. Ein letzter wichtiger Baustein wurde neu in unsere Website www.odec.ch integriert und ist unter der Rubrik «Karriere» zu finden. Denn es geht nicht nur darum, den Wert der Ausbildung HF aufzuzeigen, sondern auch darum, Perspektiven aufzuführen, die mit dem Studium HF möglich sind. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 5.

EU-Richtlinie 2005/36/EG «Unbekannt und doch mit grossem Einfluss» – so könnte man die Richtlinie 2005/36/EG bezeichnen. Diese Richtlinie regelt die Berufsausübung von Berufen in anderen Ländern und fördert oder beschränkt die Mobilität der Arbeitskräfte. Was viele nicht wissen ist, dass die Richtlinie über dem Nationalen Qualifikationsrahmen NQR (siehe weiter unten) steht. EurEta, der europäische Verband, der die Technikerinnen und Techniker HF international vertritt, setzt sich intensiv für diese Richtlinie ein, respektive gibt acht, dass die Richtlinie nicht gegen die Diplomierten HF und indirekt gegen alle der Bildungsstufe HF schiesst. In der Schweiz wird EurEta vom ODEC repräsentiert. Der Direktor von EurEta, der sich sehr intensiv mit der Thematik der Richtlinie befasst hat, nimmt in einem Interview Stellung und gibt Einblick in die Auswirkungen, Chancen, aber auch Gefahren der Richtlinie. Siehe Seite 12.

Nationaler Qualifikationsrahmen Der Nationale Qualifikationsrahmen NQR dient der internationalen Positionierung der Berufsbildung, ist einfach verständlich und anwendbar und somit für viele interessant, sich damit zu beschäftigen. Was anfangs 2012 begonnen hat, erhält ein Jahr später ein erstes Fazit und wird noch bis zur definitiven Verordnung Mitte 2014 weitere Zeit benötigen. Mehr dazu auf Seite 10. Viele einflussreiche Gremien reden mit, wenn es um die Höhere Berufsbildung geht. Nur Reden alleine nützt wenig. Es scheint fast, als ob Kalkül dahinter steckt: Solange geredet wird, muss nicht gehandelt werden. Und wer nicht handelt, muss keine Verantwortung übernehmen. Wünschenswert wäre, wenn in den angesprochenen Gremien Absolventinnen oder Absolventen der Höheren Berufsbildung und insbesondere der Höheren Fachschulen mitarbeiten würden. Denn dann würde mehr gehandelt und umgesetzt werden. Ihr Urs Gassmann, Geschäftsführer ODEC

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DIPLOMFEIERN

ODEC-Präsenz an Höheren Fachschulen Vom 28. Januar 2013 bis zum 27. April 2013 repräsentierte ODEC an folgenden Diplomfeiern den Verband und zeichnete diverse beste Diplomnoten aus:

Kantonale Gartenbauschule Oeschberg

Technikerschule HF, Zürich Diplomfeier vom: 28.02.2013 Beste Diplomnote: Mato Lovrinovic Fachrichtung HF: Maschinenbau

Baukaderschule St. Gallen

Diplomfeier vom: 22.03.2013 Beste Diplomnote: Jacqueline Meier Fachrichtung HF: Gartenbau Repräsentant ODEC: Urs Gassmann

Diplomfeier vom: 01.03.2013 Beste Diplomnoten: Thomas Kämpfer und Roger Kast Fachrichtungen HF: Hochbau, Tiefbau Repräsentantin ODEC: Peter Härtsch

Schweiz. Verband für mechanischtechnische Weiterbildung VMTW

Höhere Fachschule Uster

Diplomfeier vom: 01.03.2013 Beste Diplomnote: Simon Schöbi Fachrichtung HF: Maschinenbau/Produktionstechnik Repräsentantin ODEC: Urs Gassmann

Diplomfeier vom: 19.04.2013 Beste Diplomnote: Michael Rudolf Fachrichtungen HF: Telekommunikation, Elektronik Repräsentantin ODEC: Simon Götz

Campus Sursee Bildungszentrum Bau Diplomfeier vom: 08.03.2013 Beste Diplomnote: Daniel Schär Fachrichtung HF: Bauführung Verkehrswegbau Repräsentant ODEC: Urs Gassmann

Diplomfeiern der Höheren Fachschulen aus der Romandie siehe Seite 27

G Ö N N E RMITGLIEDER | MEMBRES BIENFAITEURS Firmen/Entreprises: Merkur Druck AG, Langenthal Meyerhans Druck AG, Wil SG Schulen/Ecoles: ABB Technikerschule, Baden Akademie St. Gallen AZ SBV Ausbildungszentrum des Schweiz. Baumeisterverb., Sursee Baugewerbliche Berufsschule, Zürich Bildungszentrum BVS St. Gallen, St.Gallen Bildungszentrum Gesundheit und Soziales, Solothurn Bildungszentrum kvBL, Reinach – Muttenz – Liestal CIFOM Ecole technique, Le Locle Ecole technique – Ecole des métiers de Lausanne Ecole technique CPLN, Neuchâtel Fernfachhochschule Schweiz FFHS, Zürich, Basel, Bern, Brig Flugzeug-Technikerschule FTS, Zürich-Flughafen GBS, St. Gallen gibb Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern Höhere Fachschule für Medizintechnik, Sarnen Höhere Fachschule für Wirtschaft, Buchs Höhere Fachschule für Wirtschaft, Schaffhausen Höhere Fachschule Hochbau Winterthur Höhere Fachschule Technik Mittelland, Grenchen, Biel Höhere Fachschule Uster HFU, Madetswil HSO Wirtschaftsschule Schweiz AG, Zürich ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur

IBZ Schule für Technik, Informatik und Wirtschaft, Aarau Inovatech, Zofingen KS Kaderschulen, Zürich KTSI Kant. Techniker/innen Schule für Informatik, Muttenz Marketing & Business School, Zürich Metallbautechnikerschule SMT, Basel Schaffhauser Technikerschule STS, Schaffhausen Schweizerische Bauschule, Unterentfelden Schweizerische Schule für Touristik und Hotellerie AG, Passugg Schweizerische Technische Fachschule Winterthur sfb Bildungszentrum, Dietikon Strickhof, Lindau Swissmem Kaderschule, Winterthur Technikerschule HF Zürich HF-TSZ, Zürich Technikerschule TS-Hochbau, Pfäffikon Technische Berufsschule Zürich, Zürich TEKO Schweizerische Fachschule, Luzern VMTW Verband für mechanisch-technische Weiterbildung, Weinfelden WISS Wirtschaftsinformatikschule, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich Zentrum für berufliche Weiterbildung St. Gallen


KARRIEREN

Karrieren Unsere Website www.odec.ch wurde durch die neue Rubrik «Karriere» ergänzt. Über die Definition «Karriere» könnten Bücher geschrieben werden. Es liegt immer im Blickpunkt des Betrachters, was Karriere bedeutet. Für die meisten ist Karriere gleich bedeutend mit Erfolg und oft wird die Verbindung mit dem Berufsleben hergestellt. Unsere Rubrik «Karriere» beschränkt sich auf die Gemeinsamkeit der ODEC-Mitglieder – dem Abschluss an einer Höheren Fachschule. Aktuell gibt es bei «Karriere» vier Unterrubriken: «Firmenverzeichnis», «Jobpool», «HF Karrieren» und «Karrieren Links».

Firmenverzeichnis Eine exklusive Dienstleistung des ODEC an seine Mitglieder: ODEC-Mitglieder, die Karriere in der Firma gemacht haben und in der Firma Kontaktperson gegen aussen oder in der Geschäftsleitung, respektive Inhaber sind, können sich im Firmenverzeichnis eintragen lassen und so das Geschäft publik machen und ihre Dienstleistung anbieten. Wer einen neuen Zulieferer oder Geschäftspartner sucht, wird im Internet von Daten und Informationen überschwemmt. Alle bieten alles an und es kann schwer sein herauszufinden, wer

ventinnen und Absolventen HF geben in einem Interview Auskunft über ihren Karriereweg. Die Interviews mit ODEC-Mitgliedern wurden den ODECBulletins (seit 2006) entnommen und übersichtlich zusammengefasst. So können Interessierte nachlesen, was für Zukunftswege nach den Studium HF möglich sind.

Jobpool was taugt und wo die wirklichen Kernkompetenzen liegen. Das «Firmenverzeichnis» bietet Übersicht und Sicherheit: Gesucht kann im Verzeichnis hauptsächlich nach ein bis drei Schüsselwörtern werden, die die Kernkompetenzen beschreiben. Schlüsselworte können Solar, Print, Treuhand, Podologie, Coaching, Hotel, Reisen, etc., sein. Wer sich als Mitglied des ODEC eingeloggt hat, erhält bei der gesuchten Firma oder Dienstleistung auch den Namen der Kontaktperson innerhalb der Firma, welche Mitglied des Verbands ODEC ist und somit einen HF-Abschluss bietet.

HF Karrieren Was ist Karriere? Erfolg, Zufriedenheit, Freiheit oder etwas ganz anderes? Absol-

Das Angebot «Jobpool» mit den Unterrubriken «Stellensuche» und «Stellenangebot» ist von der Rubrik «Dienstleistungen» in die neue Rubrik «Karriere» verschoben worden. Die Mitarbeitersuche ist eine sehr aufwendige Angelegenheit: Hunderte von Bewerbungsdossiers müssen studiert, beurteilt und beantwortet werden. Das führt dazu, dass die meisten offenen Stellen gar nicht mehr publiziert werden. Die Stellen werden meistens nur noch «unter der Hand» vergeben. Im «Jobpool» können ODEC-Mitglieder ihre Stellensuche gratis aufgeben oder Stellenangebote von Firmen einsehen.

Karrieren Links Unter «Karrieren Links» sind weitere interessante Links zu Karrieren hinterlegt. v

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ODEC-JAHRESBERICHT

ODEC-Jahresbericht 2012 der Geschäftsstelle Auszug aus dem Jahresbericht zuhanden der 28. Delegiertenversammlung vom 4. Mai 2013 in Bad Zurzach.

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Das Jahr 2013 wird bereits von vielen als das Schicksalsjahr der Höheren Berufsbildung angekündigt. Die ersten Vorzeichen, dass die wichtigen Weichen für die Höhere Berufsbildung gestellt werden, waren schon im Jahr 2012 ersichtlich. Der internationale Druck, aber auch der Druck der Hochschulen auf das schweizerische Bildungssystem hat sich massiv erhöht. Die Höhere Berufsbildung wird zusammen mit der Berufsbildung in einem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) definiert ohne Verbindung zu den Hochschulen, welche einen eigenen NQR bilden. Die Höheren Fachschulen und deren Absolventen HF sind neben der Hochschulpräsenz in den Medien, den Printwerbungen und den veröffentlichten Studien und Statistiken nur bescheiden sichtbar. Diese Dominanz zu durchbrechen ist schwierig, da die finanziellen und personellen Ressourcen, aber auch die quantitativen Zahlen für Studien und Statistiken noch nicht vorhanden sind. Gleichzeitig wurden auch zukünftige internationale Titel auf allen möglichen Stufen und von verschiedenen Interessenvertretern, in einer sehr verwirrenden und nicht zielführenden Art, diskutiert und gefordert. Die Stufe HF muss als Einheit ersichtlich sein und so die Stärken, das Profil und die Vorteile aufzuzeigen. Nur zusammen kann die Stufe HF erfolgreich sein und dies ist dringend notwendig. Dies hat der ODEC zum Anlass genommen eine neue, übersichtlichere Website und einen neuen Newsletter zu generieren, welche den zukünftigen Anforderungen entsprechen und auch laufend ausgebaut werden können. Die wichtigsten Informationen zur Stufe HF sind jetzt auf der Website www.odec.ch ersichtlich. Was uns als ODEC aber schlussendlich in diesem Jahr und in den vergangen Jahren beschäftigt hat und auch weiterhin beschäftigen wird, lässt sich wie folgt als stetige Ziele aufzeigen:

Der ODEC trägt dazu bei, dass } der Titel-Dschungel transparent wird } die Höheren Fachschulen gefördert werden

} die Höhere Berufsbildung an Einfluss gewinnt

} der Akademisierung entgegengehalten wird

} etc.

Wie kann der ODEC, die Absolventen HF } national und international besser be-

} Halten der Präsenz des ODEC an Diplomfeiern

Schwerpunkte An dieser Stelle möchten wir aus der Geschäftsstelle dem Zentralvorstand, den Vorständen, den Mitgliedervereinigungen und den sporadischen Helfern danken, ohne deren Unterstützung die gestellten Aufgaben nicht lös- oder durchführbar gewesen wären. Die wichtigsten Schwerpunkte in diesem Jahr waren:

Bildungspolitik

} in der schweizerischen Bildung besser

Die Bildungslandschaft Schweiz ist laufend in Bewegung und zum Teil auch im Umbruch. Drei Vorlagen betrafen die Bildungsstufe HF:

} bei den in- und ausländischen Personal-

1. Weiterbildungsgesetz

kannt machen

sichtbar machen

verantwortlichen besser verankern } zum gegenseitigen Zusammenhalten bewegen } den Politikern näher bringen } allgemein fördern Alle unsere Ziele können wir nur durch die Unterstützung der Mitglieder erreichen. Dieser Jahresbericht schliesst die Tätigkeiten vom 30. März 2012 bis 29. März 2013 ein.

Das Verbandsjahr 2012 brachte neue Impulse: } Start der Umfrage zur Saläre HF 2013/14 } Das Register HF hat die Marke von 2330 Registrierten überschritten

} Die Website www.odec.ch wurde neu aufgebaut

} Die Website www.odec-edu.ch wurde in die Seiten von www.odec.ch integriert

} Der monatlich verschickte Newsletter wurde neu konzipiert

} Zusammenarbeit mit Fachzeitschriften } Nationale Politiker erhalten regelmässig Informationen

} Engere Kontakte mit den Höheren Fach-

schulen } Bildungsämter und Bildungsberater erhalten unsere Dokumentationen

Kernthema des Weiterbildungsgesetzes war, was Ausbildung und was Weiterbildung ist. Dabei wird unterschieden, dassAusbildung vom Bund anerkannt ist und auch subventioniert wird. Demgegenüber die Weiterbildung nicht reglementiert ist und auch keine Subventionierung erhält. Für den ODEC war das Streben des Bundes, die Nachdiplomstudien HF (NDS-HF) im Weiterbildungsgesetz zu verankern und dadurch nicht mehr anzuerkennen und die Verantwortung darüber abzulegen nicht nachvollziehbar.

2. Nationaler Qualifikationsrahmen

Der schweizerische Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) zielt darauf ab, die schweizerische Bildung mit dem Ausland vergleichbar zu machen. Neben der Einstufung der einzelnen Bildungsabschlüsse galt es auch eine Stellungnahme über das Supplement abzugeben, welches auf Stufe HF als unpersonifiziertes Beiblatt vorgesehen war. Zudem ist vorgesehen für die Berufsbildung und die Hochschulen einen separaten NQR zu definieren.

3. Ausbildungsbeitragsgesetz

Das Ausbildungsbeitragsgesetz definiert die Stipendienberechtigung auf Tertiärstufe. Neu wurde explizit die Höhere Berufsbildung Tertiär B und deren Bildungs-


ODEC-JAHRESBERICHT

Anzahl besuchte Diplomfeiern im Verbandsjahr 2012

50

2011

45

2010

43

2009

28

2008

22

2007

17

0

10

20

30

40

50

Anzahl Mitglieder per Datum

abschlüsse namentlich aufgezeigt. Obwohl die Tertiär B ein integraler Bestandteil ist, wurden nur die Vertreter der Tertiär A (Hochschulen) zu Stellungnahme eingeladen. Dies zeigt auch auf, wie das Verständnis der Wichtigkeit der Tertiär B Stufe innerhalb des zuständigen Departements ist. Unsere Stellungnahmen zu den drei obigen Vorlagen können auf unserer Homepage unter Standpunkte > Stellungnahmen nachgelesen werden.

3500

Kommunikation

3000

Presse

2500 2000 1500

3582

3535

3532

3422

3404

3339

3253

März 2013

März 2012

März 2011

März 2010

März 2009

März 2008

Internet März 2007

0

März 2006

500

3446

1000

Die Pressemitteilungen zum dualen Bildungssystem waren die einzigen Mitteilungen, die auch an die Tagespresse ging. Für die Fachzeitschriften wurden spezifische Berichte verfasst. Acht Artikel in Fachzeitschriften, welche spezifisch angepasst wurden, wurden publiziert. Der Kontakt zu den Fachzeitschriften ist auf einem guten Niveau angelangt.

Mitgliederbestand DV 2013 und die Veränderung zur DV 2012 Svizzera Italiana

30 -1 539 6 345 3 613 -4 232 13 214 13 10 0 46 34 83 -2 413 24 239 14 337 15 160 -6 19 -2 302 -15

Nordwest Mittelland Nordost Zentral Romandie IBW ODEC Vest Ost IBZ ZH IBZ BE ATST ARTech Studenten 0

200

400

Die neue Website www.odec.ch wurde im Juli 2012 in Betrieb genommen und seither laufend ausgebaut. Die Pflege von zwei verschiedenen Websites mit zwei verschiedenen Programmiersystemen war mit den neu verfügbaren personellen Ressourcen nicht mehr aufrechtzuerhalten. Anfangs 2013 wurden Vorbereitungen getroffen, die zwei Websites zusammenzuführen. Die Website von ODEC EDUCATION (www.odecedu.ch) wurde in die Rubrik Bildung von www.odec.ch integriert. Das Kernstück von ODEC EDUCATION, die Übersicht der Bildungsangebote, wird neu nicht mehr online verwaltet, sondern in einer Datenbank, die sporadisch bei Veränderungen aufgeladen wird. Dadurch wurde die Komplexität der Betreuung reduziert. Die Website ODEC EDUCATION wurde teilweise bereits abgeschafft.

Newsletter

Im August 2012 wurde ebenfalls ein neuer Newsletter eingeführt, der mehr Optionen für Informationen und Werbung offenlässt. Durch die Werbung können Schulen und andere Firmen die Mitglieder des ODEC direkt ansprechen. Interessierte können neu den ODEC Newsletter auch online bestellen.

Netzwerkplattform Xing 600

Bereits haben sich 728 Mitglieder in die Xing Gruppe ODEC eingeschrieben, ein

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Zuwachs von 90 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr. Diese Gruppe ermöglicht die Kontaktaufnahme und den direkten Austausch von Informationen der Mitglieder untereinander.

Höhere Fachschulen

Diplomfeiern

Der ODEC konnte an 50 Diplomfeiern anwesend sein und jeweils die beste Diplomnote auszeichnen. Dies sind fünf Diplomfeiern mehr als im Jahr 2011. An Spitzentagen fanden bis zu drei Diplomfeiern statt. Eine wichtige Aufgabe des Back-Office ist, die Anwesenheit des ODEC an Diplomfeiern zu koordinieren, ODEC-Repräsentanten zu buchen und die Unterlagen, resp. das Präsentationsmaterial entsprechend zusammenzustellen. Das Potenzial an Diplomfeiern, an welchen ODEC-Auszeichnungen verleihen könnte, ist noch bei weitem nicht erreicht. Jedoch wurde im Jahr 2012 das zur Verfügung stehende Potenzial an Ressourcen (ODEC-Repräsentanten) ausgeschöpft.

Mitgliederbestand

Der ODEC zählt weiterhin 6 Vereinigungen, 6 Regionen und 1 Aktivmitgliederpool. Die Mitgliederentwicklung der Einzelmitglieder stagnierte. Wobei die Aktivmitglieder um 107 Mitglieder zunahmen und im Gegenzug die gleiche Anzahl an Studentenmitglieder abnahmen. Weiterhin ist die Region Nordostschweiz mit 613 Mitgliedern die grösste Gruppe und die einzige mit über 600 Aktivmitgliedern. Die Region Nordwestschweiz ist mit 539 Mitgliedern die zweitgrösste Gruppe und mit einem Zuwachs von 6 Aktivmitgliedern langsam am Aufholen zur Position des Spitzenreiters. Die IBZ-Bern konnte im Jahr 2012 einen Zuwachs von 13 Aktivmitgliedern verbuchen, bleibt mit 332 Mitgliedern die stärkste Vereinigung, bei welcher alle Mitglieder von der gleichen Höheren Fachschule stammen. Die Anzahl Mitglieder entspricht weiterhin mehrheitlich der geografischen Verteilung der schweizerischen Bevölkerung. Der prozentuale Anteil der Studenten an der Gesamtmitgliederzahl hat wiederum leicht abgenommen.

Der vollständige Jahresbericht der Geschäftsstelle ODEC ist auf unserer Website www.odec.ch im Memberbereich hinterlegt.

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INTERVIEW

Mit Patrik Eigenmann* sprach Kathrin Ottiger

«Speziell im Ausland ist die unmittelbare Familie das Wichtigste überhaupt» Seit knapp 10 Jahren lebt und arbeitet Patrik Eigenmann in Dubai: Während er das Schweizer Wetter überhaupt nicht vermisst, geniesst er auch in der Ferne gerne einen Cervelat vom Grill. Trotz der räumlichen Distanz ist er nach wie vor Mitglied des ODEC.

Fokus Islamic World und Asia Pasific vorweisen konnte und willig war, mich anfänglich als «one-man-show» durchzuschlagen.

zeiten hier wenig respektiert und es kommt regelmässig vor, dass mich Kunden nachts oder am Wochenende anrufen. Im Privatleben war die grösste Herausforderung, dass wir als Familie alleine dagestanden sind. Es brauchte viel Energie, Leute kennenzulernen und sich anzufreunden. Auch im Alltag gibt es Unterschiede: Man muss die Wohnungsmiete ein Jahr im Voraus bezahlen und um Alkohol zu kaufen, braucht man eine Lizenz, die jährlich erneuert werden muss. Beim Autofahren kommt man sich vor wie im Wilden Westen, während dem Ramadan darf man tagsüber nicht öffentlich essen oder trinken, der Wochenanfang ist am Sonntag, …

In den 90er-Jahren besuchten Sie die ABB-Technikerschule: Was hat Sie damals dazu bewogen? Nach meiner Elektromechaniker-Lehre hatte ich eine Anstellung als Elektrokonstrukteur im Bereich Industrie, wollte jedoch eher in den Engineeringbereich. Da ich es während meiner Lehrzeit verpasst hatte, die Berufsmittelschule zu besuchen, war mir der Weg zur HTL (FH) verwehrt. Die ABB hat es mir finanziell und zeitmässig ermöglicht, die interne ABB TS (HF) zu besuchen und mir damit die Tür ins Engineering geöffnet. Nach dem Abschluss habe ich schnell festgestellt, dass eine technische Ausbildung in der heutigen Zeit

Was ist Ihnen lieber: Schnee oder Sand? Alles zu seiner Zeit: Meine «Betriebstemperatur» hat sich über die Jahre erhöht und ich habe immer mehr Mühe mit der Kälte. Eine verschneite Landschaft unter stahlblauem Himmel empfinde ich aber nach wie vor als etwas vom Schönsten überhaupt. Auch die Dünen in der LiwaWüste haben aber ihren Reiz. Fondue oder arabische Spezialitäten? Afghanisch, Chinesisch, Koreanisch, Marokkanisch, Persisch, ... Warum sollte man sich bei dieser Auswahl festlegen? Natürlich geniessen wir hin und wieder ein Fondue oder Raclette mit Freunden unter freiem Himmel. Und auf meinem Grill finden sich Cervelats oder Olma-Bratwürste. Wie leben Sie in Dubai? Ich bewohne mit meiner Familie ein Haus in einem Wohngebiet mit vielen Einheimischen. Mit unseren arabischen Nachbarn haben wir guten Kontakt. Mein Sohn (15) und meine Tochter (17) besuchen eine internationale Schule – zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus 78 verschiedenen Ländern. Die Fluktuation in Dubai ist gross und unsere Beziehungen sind deshalb immer in Bewegung: Leute kommen und gehen. Es ist eine Herausforderung, ständig Freunde zu «verlieren» und neue Bekanntschaften zu schliessen.

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Was waren für Sie die grössten Umstellungen, als Sie in Dubai angekommen sind? Geschäftlich war es vermutlich die Zusammenarbeit mit Leuten unterschiedlichster Nationalitäten: Ich musste mich mit deren kulturellen Eigenschaften auseinandersetzen und lernen, meine Geschäftspartner zu «lesen». Zudem werden Arbeits-

Vermissen Sie die Schweiz? Also das Wetter im Flachland fehlt mir überhaupt nicht. Die tägliche Radiomeldung «unten grau, oben blau» trifft bei uns zum Glück nicht zu. Was ich vermisse, ist das Grün unserer Wälder, das Blau unserer Seen und das Weiss unserer Berge. Tönt ziemlich klischeehaft, aber nach zehn Jahren Sand schätzt man die atemberaubende Landschaft, welche die Schweiz zu bieten hat. Auch die fantastische Infrastruktur und das Kulturangebot fehlen mir. Sie haben als Schweizer einen Job bei Kaba in Dubai erhalten: Was waren Ihre Vorteile? Mein Arbeitgeber entschied 2003, den Markteintritt in den Mittleren Osten zu wagen. Mein damaliger Vorgesetzter hatte die Aufgabe, den Businessplan für dieses Vorhaben zu erstellen. Die Stelle als Area Manager wurde ausgeschrieben und ich habe mich beworben. Meine Vorteile waren, dass ich ein hohes Wissen im Produktebereich besass, die Organisation bestens kannte, eine Weiterbildung (EMBA) mit

* Steckbrief Name: Jahrgang: Nationalität: Wohnort:

Patrik Eigenmann 1966 CH Dubai, Vereinte Arabische Emirate ODEC-Mitglied: seit 1995 Aktuelle berufliche Tätigkeit: Deputy General Manager bei Kaba Curriculum vitae: } seit 2007 } 2004-2007 } 2000-2004 } 1998-2000 } 1995-1998 } 1990-1994 } 1986-1989

Deputy General Manager, Kaba FZE (Dubai) Area Manager Middle East, Kaba AG (Dubai) Produktmanager Mechatronik, Kaba AG (Wetzikon) Projektmanager, elreko AG Leiter Service- und Inbetriebsetzung, Ozonia AG Projekt-Ingenieur, Ozonia AG Elektrokonstrukteur, ABB


INTERVIEW

nicht mehr genügt, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen und eine höhere Verantwortung wahrnehmen zu können. So habe ich später ein NDS Wirtschaft und anschliessend einen Executive MBA (EMBA) absolviert. Wenn Sie zurückschauen: Was hat Ihnen die HF gebracht? Die HF ist meiner Meinung nach eine exzellente Ausbildung: Zusammen mit der Berufslehre formt die HF äusserst praxisorientierte Fachkräfte. Die HF hat es mir in jungen Jahren ermöglicht, im Engineering aufzusteigen und später Führungsverantwortung zu übernehmen. Unsere jungen Ingenieure in der Firma – allesamt UniAbsolventen – staunen schon hin und wieder, wie up-to-date ihr Chef ist und – manchmal mit den Hemdsärmeln nach hinten gerollt – auch praktisch noch ganz fit. Wie ist – Ihrer Ansicht nach – das Ansehen von Schweizer Weiterbildungen im Ausland? Viele Länder kennen nur den universitären Weg oder das «Training on the Job». Eine Berufslehre nach Schweizer Modell gibt es in den allerwenigsten Ländern und demnach auch keine darauf aufbauende HF und FH. Entsprechend schwierig ist es, die Schweizer Bildungslandschaft mit anderen zu vergleichen. Die Schweiz wird im

Allgemeinen als sauber, präzise, pünktlich und teilweise innovativ wahrgenommen. Der Bezug zur Aus- und Weiterbildungslandschaft jedoch fehlt. Die einzigen Ausbildungsstätten, von denen man immer wieder hört, sind die Hotelfachschule Lausanne und die ETH Zürich. Wie sieht die Weiterbildungslandschaft in Dubai aus? Staatlich akkreditierte Aus- und Weiterbildungsinstitutionen bestehen keine – ausser den regulären Universitäten. Unzählige private Institutionen bieten jedoch Kurse an. Der Bereich Technik ist aber sehr dünn gesät. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, hier eine Weiterbildung zu absolvieren. Am ehesten vielleicht in einem Spezialgebiet – aber auch da sind die Kurse meistens überteuert und es ist nicht klar, ob die Institutionen international akkreditiert sind. Seit 1995 sind Sie Mitglied beim ODEC: Wie profitieren Sie vom Verband? Im Moment habe ich leider keinen unmittelbaren Nutzen vom ODEC, da sich die Angebote natürlich eher auf die Schweiz beschränken. Auch kann ich nicht an den Networking-Events teilnehmen, was ich in der Schweiz auf jeden Fall tun würde. Da ich die Aufgabe, welche sich der Verein auf die Fahne geschrieben hat, enorm wichtig finde für unseren Berufsstand, werde ich aber auf jeden Fall ODECMitglied bleiben. Gehen wir ein paar Jahre zurück: Sie sind 15 und stehen am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn. Was würden Sie gleich machen, was anders? Obschon ich meine Ausbildung als qualitativ sehr hochwertig ansehe, würde ich heute eher den universitären Weg einschlagen, da ein Uni-Abschluss international nicht erklärt werden muss und sich die Wettbewerbsfähigkeit im direkten internationalen Vergleich klar erhöht. Zurück in die Gegenwart: Wie sieht heute ein typischer Arbeitstag von Patrik Eigenmann aus? Falls ich nicht gerade in den Nachbarstaaten rumreise: Um 5.45 Uhr geht’s aus den Federn und es gibt Frühstück mit der Familie, um 7.15 Uhr ist Abfahrt ins Büro. Ab 7.45 Uhr nehme ich lokale Kundentermine wahr, habe Projektbesprechungen, erstelle Angebote, mache Follow-ups und erledige administrative Arbeiten. Zwi-

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schen 18 und 18.30 Uhr gehe ich nach Hause, es gibt ein gemeinsames Abendessen, ich helfe den Kindern bei den Hausaufgaben (was ich verstehe), spaziere im Park oder mache TaiChi. Danach erledigen wir Einkäufe, gehen ins Kino oder treffen uns mit Freunden. Gegen 23.30 Uhr ist Zapfenstreich. Wie halten Sie es mit der Work-Life-Balance? An Zeit fehlt es uns vor allem dort, wo es uns am Wollen fehlt (Ernst Ferstl). Zeit für Familie und Ausgleich muss sein, denn – so glaube ich – nur wer ausgeglichen ist und ein erfülltes Familienleben hat, kann auch im Job dauerhaft bringen. Meine Familie baut mich auf, lacht und weint, streitet und versöhnt sich mit mir und holt mich auf den Boden zurück. Speziell im Ausland ist die unmittelbare Familie das Wichtigste überhaupt. Woraus schöpfen Sie Kraft? Meine Frau und ich haben uns angewöhnt, fast täglich einen strammen Vierkilometer-Spaziergang im Park zu absolvieren. Zusätzlich praktizieren wir TaiChi, besuchen klassische Konzerte, unternehmen Wüstentrips mit Freunden – oder ich gehe mit den Kindern Skifahren. Meine Frau führt eine Schule für unterprivilegierte Kinder in Liberia weiter, welche meine viel zu früh verstorbene Schwiegermutter aufgebaut hat. Das Projekt hat sich zum Familienprojekt entwickelt und so tragen alle dazu bei, 300 Kindern zumindest eine Basis-Ausbildung zu ermöglichen. Das Projekt nimmt viel Zeit in Anspruch, aber es ist schön zu sehen, wieviel Goodwill vorhanden ist und wie die Hilfe ankommt. Schauen wir in die Zukunft. Können Sie sich vorstellen, eines Tages in die Schweiz zurückzukehren? Sag niemals nie, aber zum jetzigen Zeitpunkt spielen wir nicht mit dem Gedanken. Das heisst jedoch nicht, dass ich der Schweiz den Rücken zugedreht habe – ganz im Gegenteil. Ich bin heute patriotischer denn je und stolz, Schweizer zu sein. Ich habe wieder schätzen gelernt, wie die Schweiz funktioniert. Unsere Kinder werden auf jeden Fall vor uns zurück sein, um ihre tertiäre Ausbildung zu machen. Angenommen, Sie würden zurückkehren: Was würden Sie an Dubai am meisten vermissen?

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BERUFSBILDUNG

Die Wärme. Und sicherlich die internationale Gemeinschaft: Mit mehr als 140 Nationen, die in den Arabischen Emiraten leben, hat sich ein sehr vielseitiger Bekanntenkreis entwickelt, welcher mir ermöglicht, mich kulturell, politisch und religiös auszutauschen. Das Gesicht von Dubai verändert sich fast täglich und es ist spannend, dabei zu sein, wie sich eine Nation in gut 40 Jahren so entwickelt, wie es die Arabischen Emirate getan haben. Ob dies nun nachhaltig ist oder nicht, sei dahin gestellt – aber es bewegt sich etwas und es ist faszinierend, ein Teil davon zu sein. Was war die verrückteste Geschichte, die Sie beruflich in Dubai erlebt haben? Wir waren an einem Projekt im Regierungsumfeld beteiligt, welches ein unverrückbares Lieferdatum hatte. Unser Technikteam war schon den ganzen Tag beschäftigt, als ich abends dazugebeten wurde, sie beim sogenannten Proof of Concept zu unterstützen. Zusammen mit meinen Mitarbeitern arbeitete ich die Nacht durch. Am nächsten Morgen war von unserer Seite alles erfolgreich beendet und wir wollten uns auf den Weg ins Wochenende machen. Da stellten wir fest, dass wir eingeschlossen waren und ein wachhabender Mitarbeiter teilte uns mit, dass wir hier zu bleiben hätten, bis alles erledigt wäre. Obwohl wir alle Arbeiten ausgeführt hatten, wollten sie uns nicht gehen lassen. Nach langem hin und her entschied ich mich, das Schweizer Konsulat einzuschalten. Eine Intervention des Konsuls löste die Geschichte auf und es stellte sich heraus, dass das Ganze «anscheinend» ein Missverständnis war. Türen und Fenster wurden entriegelt und wir konnten nach 30 Stunden Arbeit am Stück ins Wochenende. In Dubai zu arbeiten, ist nicht arbeiten im Paradies unter Palmen, sondern eher geprägt von langen Präsenzzeiten und extremer Konkurrenz. Wenn ich in die Schweiz fliege, esse ich zuerst einen Cervelat oder Fleischkäse, Tirggel und als Zürcher – Basler Läckerli. Meine Heimat ist Zürich, mein zu Hause ist da, wo meine Familie ist. Das Interview wurde schriftlich geführt

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Nationaler Qualifikationsrahmen

NQR geben soll

ell positioniert und eingestuft werden. Dieser Aufwand ist notwendig, da der Niveauunterschied zwischen den einzelnen Prüfungen, respektive innerhalb der Berufsprüfungen und auch innerhalb der Höheren Fachprüfungen, gross ist. Um diese individuelle Einstufung vornehmen zu können, soll für jeden einzelnen Prüfungsabschluss einen Antrag zur Einstufung in ein bestimmtes Niveau gestellt werden. Dass dies nicht ganz einfach wird und eine grosse Herausforderung für das zuständige Bundesamt darstellt, liegt auf der Hand. Prüfungsabschlüsse werden von Verbänden getragen und jeder will versuchen sich möglichst optimal zu positionieren, d.h. möglichst hoch. Zurzeit existieren rund 210 Berufsprüfungen und 160 Höhere Fachprüfungen. Das Bildungsniveau aller Höheren Fachschulen HF untereinander unterscheidet sich nicht gross. Alle Höheren Fachschulen werden im selben Niveau angesiedelt. Ein Muss ist das Niveau 6.

Punktesysteme geben soll

Nachdiplomstudiengänge

Der nationale Qualifikationsrahmen (NQR) hilft sowohl der internationalen Positionierung der Berufsbildung im Ausland als auch bei ausländischen HR-Leitern in der Schweiz. Die Vernehmlassung des ersten Entwurfs dieses NQR wurde im Mai 2012 abgeschlossen. Der ODEC, wie auch viele andere Verbände, haben sich zum Entwurf geäussert und eine Stellungnahme (siehe www.odec.ch > Standpunkte) abgegeben. Die wichtigsten Forderungen zur Verbesserung des Entwurfs aus Sicht des ODEC waren dazumal, dass } es für die Schweiz nur einen NQR gibt, ohne Trennung zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung } für die gesamte Tertiärbildung das ECTS Punktesystem eingeführt wird } individuelle und personalisierte Diploma Supplement erstellt werden

Wir lehnten ab, dass } es für die Berufsbildung einen separaten } es für dieTertiärbildung unterschiedliche } den Diplomen der Nachdiplomstudien-

gänge kein Diploma Supplement als einzige Ausnahme im ganzen Tertiär Bereich mitgegeben werden soll Zu diesem Zeitpunkt war die Positionierung auf einem definierten Niveau doch kein Thema.

Individuelle und personalisierte Diploma Supplement Von unseren drei Forderungen und drei Ablehnungen wurde bis jetzt eine Forderung erfüllt: Die Höhere Berufsbildung HBB, die die Berufsprüfungen, Höheren Fachprüfungen und die Höheren Fachschulen beinhalten, erhält individuelle und personalisierte «Diploma Supplement». Dies wird nicht von heute auf morgen geschehen, sondern nimmt einen längeren Zeithorizont in Anspruch. Geplant ist ein Inkrafttreten der Verordnung, die den NQR regelt, bis Mitte 2014. Anschliessend kann erst mit der Umsetzungsarbeit begonnen werden. Der erste Schritt der Umsetzung des NQR wird die Höhere Berufsbildung betreffen und in einem zweiten Schritt die Berufsbildung mit ihren Fähigkeitszeugnissen. Es wird nicht einfach sein, die Höhere Berufsbildung zu positionieren. Bei jedem einzelnen Prüfungsabschluss soll individu-

Leider ist das Thema Nachdiplomstudium zurzeit kein Thema mehr innerhalb des NQR. Die Einteilung der Nachdiplomstudien wäre ebenfalls eine recht aufwendige Angelegenheit, da auch innerhalb der Nachdiplomstudien grosse Kompetenzunterschiede und Zulassungsbedingungen bestehen. Viel wichtiger ist es jedoch für das Nachdiplomstudium, dass es weiterhin eine eidgenössische Anerkennung benötigt und das entsprechende Anerkennungsverfahren durchgeführt wird, um als solches angeboten werden zu können.

Berufsbildung und Hochschulbildung Unsere Forderung, dass es für die Schweiz nur einen NQR gibt und keine Trennung zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung gemacht wird, scheint zurzeit in die Ferne gerückt zu sein. Gemäss zuständigem Bundesamt (SBFI) ist dies von Gesetzes her nicht möglich. Es bestehe ein Gesetz, das dem SFBI nicht erlaubt, die Hochschulen in einem NQR einzustufen. Diese Einstufung ist zurzeit immer noch Hoheitsgebiet der Hochschulen. Obwohl das SBFI seit 1. Januar 2013 die ganze Bildung ab der Attestlehre bis zum Universitätsstudium repräsentiert und dafür zuständig ist, haben bei den Hochschulen in diesem Bereich andere das Sagen. v


HÖHERE FACHSCHULEN

ODEC-Bulletin 2|2013

Interkantonale Vereinbarung über Beiträge an die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen Der Beitritt der Kantone zur Vereinbarung über Beiträge an die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen ist eine Wertschätzung an die zukünftigen Studierenden der Höheren Fachschulen und an die Höhere Berufsbildung. Diese Wertschätzung sieht zurzeit wie folgt aus: Sieben Kantone (UR, OW, SO, TG, SZ, TI, NW) und das Fürstentum Lichtenstein sind der Vereinbarung beigetreten, also noch keine Schwergewichtskantone im Bereich Höheren Fachschulen. Der Kanton Luzern hat anfangs Mai 2013 einen wichtigen Schritt zum Beitritt unternommen, der Regierungsrat schlägt dem Kantonsrat den Beitritt vor. In den zentralschweizerischen Medien wurde die Meldung aufgenommen und mehrmals

veröffentlicht. Einziger Wehrmutstropfen war, dass die grösste Luzerner Zeitung nicht fähig war, einen korrekten Titel zum Medientext zu schreiben. Sie schrieb statt «Höhere Fachschule» Folgendes: «Luzerner mit Zugang zu allen Fachhochschulen» dies gefolgt mit einem Bild der FH Nordwestschweiz mit der Legende «Der neue Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz». Da besteht noch einiges an Aufklärungsarbeit! Schade ist auch, dass bei den Begründungen immer zu lesen ist, es gäbe keine Mehrkosten beim Beitritt zur Vereinbarung. Bei den Hochschulen kann nicht genug Geld aufgewendet, gar geklotzt werden und bei der Höheren Berufsbildung und in diesem Fall den Höheren Fachschu-

Ausgangslage, welche das Wesentliche auf den Punkt bringt. Auszug aus der Website www.edk.ch «Die EDK gibt die Interkantonale Vereinbarung über die Höheren Fachschulen in die kantonalen Beitrittsverfahren. Die ‹Interkantonale Vereinbarung über Beiträge an die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen› (HFSV) ist eine Finanzierungsvereinbarung zwischen den Kantonen. Sie wird nach ihrem Inkrafttreten den Lastenausgleich zwischen den Vereinbarungskantonen für die Studierenden an den Höheren Fachschulen regeln. Heute werden die Ausgleichszahlungen für die Höheren Fachschulen über die ‹Interkantonale Fachschulvereinbarung› (FSV) von 1998 geregelt. Die HFSV wird die FSV ablösen. Im Vergleich zur FSV bringt die HFSV eine verbesserte Freizügigkeit für die Studierenden. Die Plenarversammlung der EDK hat die Vereinbarung am 22. März 2012 zu Handen der kantonalen Beitrittsverfahren verabschiedet. Jeder Kanton entscheidet über seinen Beitritt zum Konkordat. In der Mehrheit der Kantone beschliesst das kantonale Parlament über einen Beitritt und der Beschluss unterliegt einem fakultativen Referendum. Der Vorstand der EDK wird die Vereinbarung in Kraft setzen, wenn ihr zehn Kantone beigetreten sein werden, frühestens auf Beginn des Studienjahres 2013/2014.» Die ersten Vernehmlassungen zur HFSV fanden in den Kantonen bereits im Jahr 2010 statt.

len ist es wichtig, dass kein höherer finanzieller Aufwand entsteht. Auch hier gibt es noch einiges an Nachholbedarf in der Einstellung zu Steuergeldern.

Wieso sind noch nicht alle Kantone beigetreten? Es gibt sicher viele Ausreden bei den zuständigen Stellen, aber wahrscheinlich keine Gründe der Vereinbarung nicht beizutreten. Ausreden, dass ein Beitritt wegen eines Gesetzes oder Verordnung zu kompliziert sei, sind nicht akzeptabel, denn es stand bereits genügend Zeit zur Verfügung, um die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Nur Mitreden oder Schönreden, wenn es um die Förderung der Höheren Berufsbildung geht, ist einfach, aber handeln und sich dafür einsetzen, ist was es braucht.

Studieren an einer Höheren Fachschule ausserhalb des Wohnkantons Auch heute im Jahr 2013 ist es noch nicht gelöst, dass dort studiert werden kann, wo das optimale Bildungsangebot ist. Je nach bilateralem kantonalem Vertrag bezahlt ein Student von einem Nachbarkanton mehrere tausend Franken mehr als Kantonsansässige. Unverständlich in der heutigen transparenten Gesellschaft. v

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EURETA – RICHTLINIE 2005/36/EG

EurEta – Richtlinie 2005/36/EG

Die Anerkennung von Berufsqualifikation – die EU sagt wie Prof. Dr. Theodorus Koutroubas wurde von Urs Gassmann, Geschäftsführer ODEC und Präsident EurEta 2008 – 2013, interviewt. Das Gespräch wurde in englischer Sprache geführt und ist unter www.eureta.org nachzulesen. Was sind Zweck und Ziele der Richtlinie? Der aktuelle Vorschlag der Richtlinie zielt auf die verbesserte Mobilität von Fachkräften in Europa, wie dies bei den zwölf Prioritäten der Binnenmarktakte «Single Market Act» (April 2011) zum Ausdruck gebracht wurde. Darüber hinaus wies die EU Kommission in seinen Jahreswachstumsberichten «Single Market Act» 2011 und 2012 darauf hin, dass die Anerkennung von Berufsqualifikationen ein

auf einen zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die Mobilität der EU-Bürger innerhalb des Binnenmarktes ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. Der Mangel an Arbeitskräften wird nicht nur in der Zukunft bestehen, sondern voraussichtlich steigen – insbesondere im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich, aber auch in wachstumsstarken Branchen wie Bau oder Dienstleistungen für Unternehmen. In diesem Zusammenhang, je

Prof. Dr. Theodorus Koutroubas Professor an der Université Catholique de Louvain, EurEta Politicy Advisor, CEPLIS Generaldirektor. Mitarbeiter bei der Europäischen Kommission zum Vorschlag zur Anpassung zur Direktive 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen.

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wichtiges Thema ist und die bestehende «professional qualifications Richtlinie», welche 2005 verabschiedet wurde und seit 2007 angewendet wird, nochmal modifiziert wird. Darüber hinaus bleibt das Potential eines stärker integrierten Services-Marktes in Europa auf dem Gebiet der FachkräfteDienstleistungen ungenutzt. Die Modernisierung der Richtlinie ist eine Reaktion der Bedürfnisse zahlreicher Mitgliederstaaten

besser der Services-Markt, desto stärker die europäische Wirtschaft. Die meisten Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben noch nie von der Richtlinie gehört, wird sich dies ändern? Wird die Richtlinie Einfluss auf eine einzelne Firma oder Personen haben? Ja, aber nicht sofort. Die Mitgliedsstaaten werden in der Tat die Bestimmungen der zukünftigen Richtlinie in den nationalen

Gesetzen umsetzen müssen. Während dieses Prozesses ist es möglich, dass viele EUBürger über die neue Gesetzgebung hören werden. Sobald das Gesetz umgesetzt wird, wird der Text tatsächlich Einfluss auf die meisten EU-Bürger, -Fachleute, -Arbeitgeber und -Arbeitnehmer haben. Es ist offensichtlich, dass die derzeitige internationale Mobilität der Fachkräfte in der Europäischen Union immer noch recht schwach ist. Es gibt eine klare Notwendigkeit für eine Verbesserungen des grossen, ungenutzten Potenzials an Mobilität: Laut der im Jahr 2010 durchgeführten Eurobarometer-Umfrage überlegen sich nur 28 % der EU-Bürger tatsächlich im Ausland zu arbeiten. Die Anerkennung von Fachqualifikationen ist notwendig, damit die grundsätzliche Freiheit des Binnenmarktes für den EU-Bürger funktioniert. Von der ersten Version der Richtlinie bis zur heutigen Richtlinie hat es einige Veränderungen gegeben. Was sind die wichtigsten Erneuerungen? Der aktuelle Vorschlag für die Richtlinien der Kommission zielt tatsächlich auf eine Verbesserung verschiedener Aspekte der aktuellen Richtlinie. Zum Beispiel wünschte die Europäische Kommission, die Komplexität der Verfahren über Themen, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen für teilweise qualifizierte Fachkräfte oder die Reform der allgemeinen Regeln für Einwanderung in einen anderen Mitgliedstaat oder für das Arbeiten in einem befristeten Zeitraum, zu reduzieren. Die neue Richtlinie führte auch Konzepte, wie gemeinsame Bildungsrichtlinien, Sicherheit Standards, Professional Card, usw. Die Richtlinie hat ja Gesetztes-Charakter. Besteht dadurch Gefahr, dass es zu Ausoder Abgrenzungen verschiedener Berufsabschlüsse kommt? Eine solche Entwicklung wird sicherlich nicht passieren. Das echte Ziel dieses Richtlinienvorschlags ist es, alle Mechanismen hinsichtlich fachlicher Anerkennung zu verstärken. Folglich werden keine beruflichen Qualifikationen für immer ausge-


EURETA – RICHTLINIE 2005/36/EG

ODEC-Bulletin 2|2013

schlossen werden. Im Gegenteil, einige vorgeschlagene Bestimmungen zur Modernisierung der Richtlinie 2005/36, wie die allgemeinen Bildungsrichtlinien, fördern die Anerkennung von noch nicht regulierten Qualifikationen von Fachkräften. Erhöht die Richtlinie die Regulierungsdichte der Berufsausübung? Das Ziel ist nicht das Hinzufügen von neuen Vorschriften, sondern die Erleichterung der Anerkennung und deshalb die Mobilität der Fachkräfte. Als solches sollen die neuen Richtlinien die Komplexität der Prozesse reduzieren (Beispiel Professional Card, automatische Anerkennung, etc.) und die Mobilität der Fachkräfte in Europa fördern. Hat die Richtlinie Auswirkungen auf die praxisorientierten Abschlüsse, den Abschlüssen ausserhalb des Bologna Prozesses? Bezüglich des Niveaus der Qualifikation, bringt die neue Richtlinie keine grundlegende Veränderung. Für Organisationen wie EurEta, welche sich selbst über ein Niveau gemäss Art. 11 der Richtlinie 2005/36 definiert, ist das Niveau D noch anwendbar. Die europäische Kommission und das Parlament haben das Niveau D und E für das ECTS-System aus dem Bologna Prozess integriert. Dies bedeutet für EurEta, dass die Ingenieure wahrscheinlich Folgendes benötigen: «Ein Diplom, das erteilt wird nach Abschluss einer postsekundären Ausbildung von mindestens drei und höchstens vier Jahren oder einer Teilzeitausbildung von entsprechender Dauer oder – falls im Herkunftsmitgliedstaat anwendbar – nach Erreichen einer entsprechenden Punktzahl nach dem Europäischen System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS) an einer Universität oder einer Hochschule oder einer anderen Ausbildungseinrichtung mit gleichwertigem Ausbildungsniveau sowie der Berufsausbildung, die gegebenenfalls neben dem Studium gefordert wird». (Auszug aus den Vergnaud-Änderungsanträgen). Wird die nichtakademische Bildung durch die Richtlinie an Bedeutung verlieren? Im Gegenteil, der Richtlinienvorschlag gibt mehr Wert auf nichtakademische Bildung, Ausbildung und Berufserfahrung als der bisherige Text. Das Lobbying der EurEta war recht erfolgreich: Der «Vergnaud Bericht», angenommen am 23. Januar

Richtlinie 2005/36/EG Der Gemischte Ausschuss zum Personenfreizügigkeitsabkommens Schweiz – EU hat im September 2011 beschlossen, dass die EU-Richtlinie 2005/36/EG mit Ausnahme des Titels II der Richtlinie am 1. November 2011 provisorisch zur Anwendung kommt. Die Richtlinie 2005/36/EG umfasst im Grundsatz das bestehende System der Diplomanerkennung, beinhaltet aber punktuelle Verbesserungen. Die wichtigsten Änderungen sind: } Konsolidierung: Diese Richtlinie konsolidiert die bereits bestehende Regelung über die gegenseitige Anerkennung von Diplomen. } Modernisierung des Systems: Das allgemeine System der Diplomanerkennung kommt subsidiär zur Anwendung, wenn ein sektorieller Berufsabschluss im Anhang III des Personenfreizügigkeitsabkommens nicht aufgelistet ist. } Vereinfachung der Dienstleistungserbringung: Als wichtige Neuerung sieht die Richtlinie 2005/36/EG unter Titel II ein Meldeverfahren für Dienstleitungserbringer vor. In Zukunft wird für die personenbezogene grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung (Kurzaufenthalter bis 90 Tage) grundsätzlich keine Diplomanerkennung mehr nötig sein, auch wenn der Beruf reglementiert ist. Ausnahmen bestehen bei Tätigkeiten, welche die Gesundheit oder Sicherheit von Personen beeinträchtigen. Die Aufnahmestaaten können jedoch anstelle des Anerkennungsverfahrens von den Dienstleistungserbringern eine vorgängige Meldung verlangen. Die Schweiz ist daran, die Rechtsgrundlage für das vorgesehene Meldeverfahren zu schaffen. Daher sind die Bestimmungen des Titels II der EU-Richtlinie 2005/36/EG für die Schweiz bis zur Inkraftsetzung der neuen Rechtsgrundlage noch nicht anwendbar. Sobald dieses Meldeverfahren umgesetzt ist, tritt die Richtlinie 2005/36/EG definitiv in Kraft. Quelle: www.sbfi.admin.ch

Richtlinie 2005/32/EG Erklärungen EurEta: European Higher Engineering and Technical Professionals Association. EurEta ist eine europäische Organisation zur gegenseitigen europaweiten Anerkennung nichtakademischer Ausbildung des Niveaus Dipl. Techniker/in HF, respektive TS-ähnlichen Ausbildung, etc. EurEta vergibt seinen Mitgliedern eine europaweite Titulierung als «Ing. EurEta». Eurobarometer-Umfrage: Das Eurobarometer ist eine in regelmässigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der EU. IMCO: EU Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. MEP Member of the European Parliament (englisch) und MdEP Mitglied des Europäischen Parlaments (deutsch) ist ein gewählter Vertreter im Europäischen Parlament. Shadow Rapporteur: Dem Berichterstatter werden immer so genannte Schattenberichterstatter (Shadow Rapporteur) zur Seite gestellt. Das soll verhindern, dass der einer bestimmten Fraktion im Europäischen Parlament zugehörige Berichterstatter den Entscheidungsvorschlag des Ausschusses zu einseitig verfasst. Jede im Ausschuss vertretene Fraktion hat das Recht, einen Schattenberichterstatter zu benennen. Diese sind meist genauso in das Gesetzesvorhaben eingearbeitet, wie der federführende Berichterstatter.

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EURETA – RICHTLINIE 2005/36/EG

IMPRES SU M Herausgeber: ODEC schweizerischer verband der dipl. absolventinnen und absolventen höherer fachschulen Geschäftsstelle: Bürozeiten: täglich von 8.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.30 Uhr Tel. 052 214 22 40, Fax 052 214 22 42 info@odec.ch, www.odec.ch Redaktion: Urs Gassmann, Jsabelle Tschanen Redaktionelle Beiträge an: ODEC Postfach 2307, Steiggasse 2 8401 Winterthur email: info@odec.ch Redaktionsschluss: 25. Januar, 25. April, 25. Juli, 25. Oktober Inserateverkauf: ODEC Tel. 052 214 22 40, Fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Adressänderung/Bestellungen: ODEC, Postfach 2307, 8401 Winterthur email: info@odec.ch Erscheinungsweise: Das Bulletin erscheint 4-mal jährlich: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember Gestaltung: Eugen Scheiwiller, Electronic Publishing 8600 Dübendorf Druck/Versand: Merkur Druck AG, 4900 Langenthal Nachdruck: Nur mit schriftlicher Zustimmung der Redaktion Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung des ODEC dar. Zuschriften sind an die Redaktion erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung.

Inserate 4-farbig, Preise: 1/4 Seite CHF 600.– 1/3 Seite CHF 800.– 1/2 Seite CHF 1’200.– 1/1 Seite CHF 2’000.– Mitglieder und Gönner des ODEC erhalten 20% Ermässigung. Details finden Sie auf unserer Homepage www.odec.ch unter Organisation/Verbandszeitschrift.

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2013, ist sehr positiv für unsere Ziele, insbesondere in Bezug auf die Artikel über die gemeinsame Ausbildung Frameworks. Die Änderungen des Parlaments beinhalten die Tatsache, dass die Initiativen im Zusammenhang mit der gemeinsamen Ausbildungsrichtlinie in enger Zusammenarbeit mit professionellen Organisationen und anderen Vertretern und wo anwendbar, in Zusammenarbeit mit den Beteiligten von Mitgliedstaaten, in denen der Beruf nicht geregelt ist, veröffentlicht und durchgeführt werden. Vorgeschlagene Richtlinien werden zu einer verstärkten Automatisierung der Anerkennung von Qualifikationen führen. Die Berufe, die nicht geregelt sind, haben nun die Möglichkeit, diesen Status zu erwerben. Organisationen erhalten mehr Einfluss und Möglichkeiten mit dem neuen Text. Somit können diese Organisationen im Sinne des von ihnen zu vertretenden Berufsstands Einfluss auf die Durchführung allgemeiner Bildungsrichtlinien nehmen. Dieser letzte Punkt ist sehr positiv für EurEta und entscheidend für seine zukünftigen Aktivitäten. In welchen Branchen wird die Richtlinie am meisten Einfluss haben? Die Richtlinie wird einen Einfluss auf viele Berufe in Europa haben. Der Text schlägt Vorschriften zur Gestaltung der Qualifizierung der Fachkräfte vor. Ziel ist, die Qualifikation und Ausbildungsanforderung für Fachkräfte in der EU zu harmonisieren. Der Richtlinienvorschlag betrifft zum Beispiel Architekten, Krankenschwestern, Hebammen, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Notare, Fremdenführer, Ingenieure, etc. Insgesamt wird sich die Richtlinie über den «freien Berufen»* und in vielen Berufen des Gesundheitswesen auswirken. Ein wichtiger Schritt ist, dass der Modernisierungsvorschlag der Richtlinie 2005/36/EG einen grösseren Automatismus bei der Anerkennung von Qualifika-

tionen für die Berufe anstrebt, was in der jetzigen Richtlinie nicht der Fall ist. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass es immer noch die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten ist, über die Qualifikation für die Ausübung eines Berufes in ihrem Hoheitsgebiet sowie den erforderlichen Inhalt und die Organisation ihrer Systeme für die allgemeine und berufliche Bildung, zu entscheiden. Wie sieht es im technischen Bereich aus? Diese Entwicklungen ermöglichen die Anerkennung von Qualifikationen für Berufe, die derzeit nicht profitieren. In der Tat ist es leicht vorstellbar, dass Berufe im technischen Bereich von dieser Regelung profitieren können. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die Berufsverbände und Organisationen auf nationaler oder kommunaler Ebene, Projekte von gemeinsamen Ausbildungsgrundlagen (Common Training Frameworks – CTF) vorschlagen können. Qualifikationen unter solchen CTF sollten automatisch von den Mitgliedstaaten anerkannt werden. Nach dieser neuen Bestimmung könnten Berufe im technischen Bereich wirklich aus der überarbeiteten Richtlinie profitieren. Haben Sie konkrete Beispiele? Wenn der Modernisierungsvorschlag der Richtlinie 2005/36 wie heute bleibt, könnte EurEta eine entscheidende Rolle für den technischen Bereich spielen. Da EurEta die Fachleute aus diesem Bereich vertritt, auf nationaler und kommunaler Ebene, könnte sie gemeinsame Ausbildungsrahmen CTF vorschlagen. EurEta könnte so einen wichtigen Einfluss auf die Qualifikation der technischen Fachkräfte haben. Wohin führt der zukünftige Weg der Richtlinie? Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag im Dezember 2011 veröffentlicht. Danach wurde darüber beim Eu-


SALÄRE HF | ODEC-INFO

ODEC-Bulletin 2|2013

Saläre HF – wichtige Studie national und international Alle zwei Jahre werden aktuelle Zahlen gesammelt, um eine der meist verwendeten Statistiken der Schweiz auf Stufe HF zu schaffen – die Salärbroschüre HF 2013/2014. Auch international wird die Salärbroschüre HF zur Positionierung der HFDiplomierten beigezogen, denn neben den Salären werden auch Funktionen und Branchen der Teilnehmer ausgewertet. Machen Sie jetzt mit bei der Schaffung der Salärstudie HF. Es lohnt sich! www.odec.ch/sal_d

ropäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und bei der Parlamentarischen Kommission «IMCO» diskutiert, die den Vorschlag zum Standpunkt des Parlaments vorbereiteten. IMCO hat seine endgültige Position am 24. Januar dieses Jahres angenommen und der folgende Schritt «Trialog» ist im Gange. Nach der Verabschiedung des «Vergnaud Report» hat der IMCO-Ausschuss während seiner Sitzung vom 21. Februar 2013 ein Mandat an Frau Bernadette Vergnaud, MEP und Hauptberichterstatterin zu diesem Thema erteilt, um einen «Trialog» zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat zu starten. Frau Vergnaud und Herr Maclom Harbour, MdEP Präsident des IMCO-Ausschusses haben zusammen mit allen «shadow rapporteurs» am 20. März 2013 eine Verhandlung mit den Vertretern der Kommission und des Rates über ihren Bericht begonnen. Der Trialog hat sich ein zweites Mal im April getroffen und plant zwei bis drei weitere Treffen bis Ende Juni 2013. Die endgültige Verabschiedung der Richtlinie durch das Europäische Parlament in der Plenarsitzung war ursprünglich für den 22. Mai 2013 geplant, aber dieses Datum war definitiv gefährdet und nach einem Vorschlag wurde er auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. * «freie Berufe» wird in vielen EU-Ländern definiert als freiberufliche Dienstleistungen

ODEC SETZT SICH EIN FÜR … } Förderung des Berufsstandes, des Ansehens der dipl. Absolventen HF } Vertretung der dipl. Absolventen HF in Politik und Wirtschaft } Öffnung der Weiterbildungsmöglichkeiten } Mitsprache in der Bildungslandschaft Schweiz } Mehr Lohntransparenz im Lohngefüge } Europäische Aner- kennung des Techniker HF/TS durch Registration Ing. EurEta Leistungen des ODEC } Sie sind berechtigt zum Führen des ODEC-Namens in Ihrer Berufsbezeichnung und damit als Mitglied des ODEC erkennbar } Monatliches E-Mail mit Informationen zur Weiterbildung, Wirtschaft und Stellenvermittlung } Vierteljährlich das Bulletin, Verbandszeitschrift } Einsparungen und Ermässigungen mit dem internationalen Studentenausweis für Studierende an einer Höheren Fachschule } Führen des Registers HF } Reduzierte Gebühr für den Eintrag im REG C } Beratung bei Problemen mit dem Arbeitgeber } Beratung in der Weiterbildung } Informationsplattform auf der ODEC Homepage } Erreichbarkeit während den normalen Bürozeiten } Netzwerk für dipl. Absolventen HF } Unterstützung bei Stellensuche } Jobpool auf Homepage } Internationaler Verbandstitel: Professional Bachelor ODEC Spezialangebote Aus den Bereichen: Bildung, Computer & Zubehör, Dienstleistungen, Gesundheit & Wellness, Mobilität, Lifestyle, Versicherungen, Zeitungen & Zeitschriften, Angebote ODEC

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DELEGIERTENVERSAMMLUNG

28. Delegiertenversammlung des ODEC in Bad Zurzach Am Samstag, 4. Mai 2013 fand in Bad Zurzach die 28. Delegiertenversammlung des ODEC, schweizerischer Verband der dipl. Absolventinnen und Absolventen Höherer Fachschulen, statt. Nebst den anwesenden Delegierten konnte Zentralpräsident Patrick Hähni auch Konrad Wirthensohn, Geschäftsführer der ABB Technikerschule und Renato Cadisch, Direktor der IBZ Schulen als Gäste begrüssen. Im Vorprogramm referierte der Beirat des ODEC, Nationalrat Peter Schilliger (FDP LU), zum Thema Bildungspolitik. Er führte anschaulich aus, welche Wege ein Vorstoss im Parlament nimmt, bis ein Beschluss gefasst werNationalrat Peter Schilliger den kann. An der Versammlung waren 35 Delegiertenstimmen vertreten. Die Geschäfte konnten zügig und mit wenigen Diskussionen abgehandelt werden. Die Rechnung 2012, Budget 2014 sowie die Jahresberichte von Geschäftsstelle und Präsident wurden genehmigt. In einem Grundsatzentscheid erteilten die Delegierten einstimmig dem Zentralvorstand die Kompetenz eine neue Organisationsform auszuarbeiten. Den zurücktretenden Revisor Markus Patzen ersetzt Beat Aeschbacher. Zum ersten Mal in der Geschichte des ODEC wurden Ehrenmitglieder ernannt, welche sich in ausserordentlicher Weise für den ODEC eingesetzt haben und nicht dem Zentralvorstand angehörten. Gianpaolo Mari setzte sich als Präsident des ATST (Associazione dei Tecnici ST della Svizzera italiana) von 1986 bis 2012 ein. Ebenfalls war er bei der Gründung von EurEtaCH im Jahr 1995 präsent und vertrat den ODEC innerhalb des Gremiums bis ins Jahr 2009. Beat Schärer war von 1988 bis 2003 Präsident der VTSU (Vereinigung Technikerschule Uster). Diese wandelte sich im Zuge der Reorganisationen zu einem Teil der Region Nordostschweiz. Diese Region präsidierte Beat Schärer von 2003 bis 2013. Zudem war und ist er als Rechnungsrevisor tätig. Den beiden ver16

(v.l.n.r): Urs Gassmann, Geschäftsführer; Beat Schärer und Gianpaolo Mari, Ehrenmitglieder; Patrick Hähni, Zentralpräsident

Neue Ehrenmitglieder des ODEC

Der Einsatz dieser neuen Ehrenmitglieder kann sich sehen lassen: 25 Jahre Beat Schärer Beat Schärer setzte sich als Präsident von Mitgliedervereinigungen ein. Von 1988 bis 2003 als Präsident der VTSU (Vereinigung Technikerschule Uster), die sich nach der Regionalisierung des damaligen SVTS, dem heutigen ODEC, als Teil der Region Nordostschweiz umwandelte. Als Präsident führte er die Region Nordostschweiz 2003 bis 2013. Zudem unterstützte er den ODEC als Rechnungsrevisor vom Jahr 2000 bis heute. 26 Jahre Gianpaolo Mari Gianpaolo Mari setzte sich als Präsident des ATST (Associazione dei Tecnici ST della Svizzera italiana) von 1986 bis 2012 ein. Ebenfalls war Gianpaolo Mari bei der Gründung von EurEtaCH im Jahr 1995 präsent und repräsentierte den ODEC innerhalb des Gremiums bis ins Jahr 2009. Weiterhin ist er noch als Kontaktperson zwischen dem ODEC und dem ATST tätig. Der Zentralvorstand dankt für den ausserordentlichen Einsatz!

dienten Mitgliedern wird herzlich für den ausserordentlichen Einsatz gedankt. Die nächste ordentliche Delegiertenversammlung findet am 10. Mai 2014 statt. Auf Einladung von Konrad Wirthensohn

wird mit der Technikerschule ABB Baden bereits wieder der Kanton Aargau Gastgeber sein. v


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ODEC-Bulletin 2|2013

AUS- UND WEIT ERBILDU N G SAN GEBOTE HF | TERTIÄR A UN D B

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De plus amples informations relatives à ces offres sont disponibles sur www.odec.ch/formations. Les offres y sont actualisées en permanence. Les formations démarrent dans les 2 à 14 mois après la publication du Bulletin ODEC.

Bildungsgänge HF | Filières de formation ES

Tertiär A und B: Woher stammen diese Begriffe? In der Schweiz wird in der (Aus-) Bildung oft die Terminologie Tertiär A oder B verwendet, wenn es um die Positionierung der Ausbildung geht. Doch woher diese Bezeichnungen kommen, ist den meisten unbekannt. Die Bezeichnungen Tertiär A oder B sind dem «Standard International Standard Classification of Education» (ISCED) entliehen und heissen vollständig Niveau 5A oder 5B, wobei der Begriff «Tertiär» hauptsächlich der Verständlichkeit dient. Der ISCED wurde von der UNESCO zur Klassifizierung und Charakterisierung von Schultypen und Schulsystemen entwickelt. Sie eignet sich auch für die Angabe des Bildungsniveaus (der höchsten abgeschlossenen Bildungsebene) im inter-

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nationalen Vergleich. Die erste Version der ISCED wurde um 1970 entwickelt und 1997 und 2011 überarbeitet. Nachfolgend wird nur auf die nachobligatorische Bildung in der Schweiz, Niveaus 3 – 6 eingegangen (siehe Abbildung). Die ISCED Klassifizierung ist matrixartig aufgebaut, zu einen nach dem Niveau und zum anderen nach der Ausprägung der Bildungsart (A oder B).

Ausprägung der Bildungsart Bei der Bildung wird hauptsächlich nach A oder B unterschieden, zwischen A, der «akademischen» Bildung, welche weitgehend theoretisches Wissen vermittelt und B, der Bildung mit berufsspezifischer Ausrichtung. Es besteht noch das C für Bildung ohne Zugang zum nächst höheren Niveau, eine Höherqualifizierung führt über B.

Klassifizierung nach Niveau } Niveau 3: Sekundarstufe II auch im Ausland «obere Sekun-

darstufe» genannt. In der Schweiz wird unterscheiden in 3A Gymnasiale Bildung, 3B berufliche Bildung EFZ (Eidg. Fähigkeitszeugnis) und 3C berufliche Bildung EBA (Eidg. Berufsattest). In den meisten Ländern besteht keine Unterscheidung zwischen A, B oder C, da nur die schulische Bildung angeboten wird. } Niveau 4: Nichttertiäre Bildung nach dem Sekundarbereich auch «postsekundäre Bildung» genannt. In der Schweiz meist eine «Zwischenstufe» wie Erwachsenenmaturität oder berufliche Zweitausbildung. Im Ausland weiter verbreitet und vielfach eine erweiterte Schule in der schulische und berufliche Bildung vermittelt wird, der Zugang erfolgt meist über schulische Bildung und teilweise direkt nach dem Niveau 2 der Sekundarstufe. } Niveau 5: Tertiärstufe (1. Stufe). Setzt einen Abschluss auf Niveau 3 oder 4 voraus. Dieser Bereich umfasst tertiäre Bildungsgänge mit akademischer Ausrichtung an «Hochschulen» (Typ A), in denen weitgehend theoretisches Wissen vermittelt wird, und tertiäre Bildungsgänge mit berufsspezifischer Ausrichtung «Höherer Berufsbildung» (Typ B). Letztere sind in der Regel kürzer als die Bildungsgänge des Typs A und zielen hauptsächlich auf die Vorbereitung von Studierenden auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt ab. } Niveau 6: Tertiärstufe (2. Stufe). Tertiäre Bildung mit Forschungsqualifikation, umfasst die höchsten hochschulischen Ausbildungsformen, also den Abschluss nach Dissertation als Doktor. Setzt den Anschluss von ISCED 5A voraus. Verschiedene erklärende Dokumente sind unter www.odec.ch/isced hinterlegt


OFFRES DE FORM AT ION ET DE FORM AT ION CON TINUE ES

ODEC-Bulletin 2|2013

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ODEC-Bulletin 2|2013

OFFRES DE FORM AT ION ET DE FORM AT ION CON TINUE ES

Weiteres (z.B. NDS) | Autres (p.ex. EPD)

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EDITORIAL

IMPRESSUM Éditeur: ODEC association suisse des diplômées et des diplômés des écoles supérieures Secrétariat: Heures de bureau: chaque jour de 8.00 à 12.00 et de 14.00 à 17.30 heures Tél. 052 214 22 40, fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Internet: www.odec.ch Rédaction: Urs Gassmann, Jsabelle Tschanen Contributions rédactionnelles: ODEC case postale 2307, Steiggasse 2 8401 Winterthur email: info@odec.ch Clôture de rédaction: 25 janvier, 25 avril, 25 juillet, 25 octobre Annonces: ODEC Tél. 052 214 22 40, fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Changement d’adresse /Commandes: ODEC, case postale 2307, 8401 Winterthur email: info@odec.ch Parution: Le bulletin paraît 4 fois par an: 1er mars, 1er juin, 1er septembre, 1er décembre Mise en page: Eugen Scheiwiller, Electronic Publishing, 8600 Dübendorf Impression/Expédition: Merkur Druck AG, 4900 Langenthal Reproduction: Seulement avec l’autorisation écrite de la rédaction Les contributions signées nominativement ne représentent pas forcément l’opinion de l’ODEC. Les lettres sont à envoyer à la rédaction. Nous n’assumons aucune responsabilité pour les manuscrits et photos non réclamés. Annonces 4-couleurs, prix: 1/4 page CHF 600.– 1/3 page CHF 800.– 1/2 page CHF 1’200.– 1/1 page CHF 2’000.– Les membres et les bienfaiteurs ODEC bénéficient d’un rabais de 20%. Veuillez consulter notre site internet www.odec.ch à la rubrique «Organisation» > «Bulletin» pour toute information complémentaire.

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L’année 2012 sous revue que la 28 e Assemblée des délégués à Bad Zurzach a clôturée, a été une année de travail très intense. Le rapport annuel du Secrétariat (page 24) évoque les principaux évènements. Une grande partie de ce qui a été effectué ne peut être perçu de l’extérieur que par ceux qui ont effectivement travaillé intensivement avec lui. La politique de la formation est un travail intense et complexe avec de nombreux petits pas. Des petits pas comme à la montagne en terrain instable: quelques pas en avant, et aussi toujours quelques pas en arrière. Une amélioration dans le positionnement du niveau de formation ES est en vue, même si certains blocages ou freins extérieurs subsistent. Toutefois, les modifications sur nos plates-formes d’information Internet et Newsletter sont immédiatement visibles, car elles sont en développement permanent. Un élément important final a été intégré dans notre site www.odec.ch et se trouve dans la rubrique «Carrière». Parce qu’il ne s’agit pas seulement de montrer la valeur de la formation ES, mais également de donner des perspectives qui sont possibles avec les études ES. Davantage d’informations en page 26.

Directive européenne 2005/36/CE «Inconnue mais avec une grande influence» – cela pourrait caractériser la directive 2005/36/CE. Cette directive réglemente les activités commerciales des professions dans d’autres pays et favorise ou limite la mobilité de la main-d’œuvre. Ce que beaucoup ignorent, c’est que la directive sur le Cadre national des certifications CNC (voir ci-dessous) est disponible. EurEta, l’association européenne représentant les ingénieurs et techniciens ES au plan international, s’est engagée à promouvoir cette directive, respectivement veille à ce que la directive ne prétérite ni les diplômés ES, ni indirectement tout le niveau de formation ES. En Suisse, l’EurEta est représentée par l’ODEC. Le directeur de l’EurEta, qui a traité de manière intensive l’objet de la directive, a donné dans un entretien quelques éclairages sur les impacts, les chances et les menaces de la directive. Voir page 28.

Cadre national des certifications Le Cadre national de certifications CNC permet le positionnement international de la formation professionnelle, est facile à comprendre et à appliquer, et vaut la peine de s’y intéresser. Ce qui a commencé d’abord en 2012, a obtenu un an plus tard une première conclusion et nécessitera plus de temps jusqu’à l’ordonnance définitive en 2014. Plus d’informations en page 23. De nombreux organismes influents interviennent quand il s’agit de formation professionnelle supérieure. Mais il ne suffit pas de parler! Il semble presque qu’il y ait un calcul derrière cela: aussi longtemps que l’on parle, on ne doit pas agir. Et qui n’agit pas, ne prend aucune responsabilité. Il serait souhaitable que des diplômées et diplômés de la formation professionnelle supérieure, et surtout des écoles supérieures, participent aux organismes susmentionnés. Et il y aurait davantage d’actions et de mise en œuvre. Urs Gassmann, Directeur ODEC

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ASSEMBLEE DES DELEGUES ODEC

28e Assemblée des délégués ODEC à Bad Zurzach/AG Le samedi 4 Mai 2013 a eu lieu la 28 e Assemblée des délégués de l’ODEC, l’Association suisse des diplômées et des diplômés des écoles supérieures. En plus des délégués présents, le Président central Patrick Hähni a également accueilli Konrad Wirthensohn, Directeur de l’école technique ABB, et Renato Cadisch, Directeur des écoles IBZ. Dans la première partie, le Conseiller national Peter Schilliger (PDC LU), membre du Conseil consultatif de l’ODEC, a parlé de la politique de la formation. Il a présenté de façon très claire le parcours d’une motion au Parlement jusqu’à ce qu’une décision puisse être prise. 35 voix de délégués étaient représentées à l’assemblée. Les thèmes à l’ordre du jour ont pu Conseiller national Peter Schilliger être traités rapidement et ont suscité peu de débats. Les comptes 2012, le budget 2014 ainsi que les rapports annuels du Secrétariat et du Président central ont été approuvés. Par leur vote de principe, les délégués ont accordé à l’unanimité au Comité central la compétence d’élaborer une nouvelle forme d’organisation. Beat Aeschbacher remplace le vérificateur sortant Markus Patzen. Pour la première fois dans l’histoire de l’ODEC, des membres d’honneur ont été nommés, qui ont certes collaboré à l’ODEC de façon extraordinaire mais sans être issus du Comité central. Gianpaolo Mari a été président de l’ATST (Associazione dei Tecnici ST della Svizzera italiana) de 1986 à 2012. Il a également participé à la création de EurEtaCH en 1995 et y a représenté l’ODEC jusqu’en 2009. Beat Schärer a été, de 1988 à 2003, président de la VTSU (Association de l’école technique Uster, qui est devenue partie de la région Nord-Est de la Suisse), puis a ensuite présidé cette région Nord-Est de 2003 à 2013. De plus, il soutient l’ODEC depuis 2000 en tant que vérificateur des comptes. Ces 22

de g. à dr. : Urs Gassmann, directeur; Beat Schärer et Gianpaolo Mari, membres d'honneur; Patrick Hähni, Président central

Nouveaux membres d’honneur de l’ODEC

Ils se sont particulièrement distingués dans leur engagement ODEC: Durant 25 années pour Beat Schärer Beat Schärer a été président d’associations-membres: de 1988 à 2003, comme président de la VTSU (Association de l’école technique Uster), qui est devenue partie de la région NordEst de la Suisse après la régionalisation de l’ASET (Association Suisse des Techniciens ET) devenue aujourd’hui l’ODEC. Il a ensuite présidé cette région Nord-Est de 2003 à 2013. Il soutient également l’ODEC depuis 2000 en tant que vérificateur des comptes. Durant 26 années pour Gianpaolo Mari Gianpaolo Mari a été président de l’ATST (Associazione dei Tecnici ST della Svizzera italiana) de 1986 à 2012. Il a également participé à la création de EurEta-CH en 1995 et y a représenté l’ODEC jusqu’en 2009. De plus, il est encore actif comme personne de contact entre l’ODEC et l’ATST. Le Comité les remercie pour leur engagement extraordinaire!

deux membres méritants ont été chaleureusement remerciés pour leur engagement extraordinaire. La prochaine assemblée annuelle des délégués aura lieu le 10 mai 2014, à nou-

veau dans le canton d’Argovie puisque Konrad Wirthensohn nous accueillera dans son école technique ABB Baden. v


CADRE NATIONAL DES CERTIFICATIONS

VISION «Nous sommes le représentant des intérêts de tous les diplômées et diplômés ES» POINTS FORTS DE L’ODEC «Nous devons être le changement que nous désirons voir dans notre monde» | Mahatma Gandhi (1869–1949) Nous représentons nos intérêts | Nous sommes une association de diplômé(e)s ES active au niveau national. Nous sommes indépendants et sans appartenance politique. Nous nous plaçons dans une dynamique de concurrence | Nous représentons les diplômés des écoles supérieures en Suisse, en Europe et dans le monde. Nous défendons notre statut professionnel | En tant qu’association nationale, nous portons une grande responsabilité. Dans le système éducatif suisse, nous représentons nos membres avec soin. Nous établissons des contacts | Nous élargissons notre réseau de manière continue sur le plan national et international. Afin de faire jouer nos relations plus efficacement. Nous accueillons les nouveautés avec confiance | Nous avons un esprit ouvert. Nous attendons de nos membres qu’ils nous disent «pourquoi pas» plutôt que «oui mais». Nous prenons soin de notre image | Il est de notre devoir de prendre soin de notre image et de nous positionner clairement auprès des milieux de l’économie et de la politique, et auprès du public. Nous sommes vos partenaires | Les relations avec nos membres se basent sur les valeurs humaines fondamentales; le respect et le fair-play en font partie. Nous agissons avec anticipation | Nous exerçons une influence sur les possibilités de formation et de perfectionnement de nos membres. Nous prenons en compte les événements actuels et futurs. Nous sommes pragmatiques | Nous investissons judicieusement les ressources qui nous sont imparties. Nous sommes à l’écoute des besoins de nos membres.

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Cadre national des certifications

Nous avons refusé que: } il y ait un CNC réservé à la formation

grande différence de niveau entre les différents examens, tant dans les examens professionnels que dans les examens professionnels supérieurs. Pour pouvoir procéder à cette classification individuelle, il faut pour chaque examen final déposer une demande de classification à un niveau défini. Que cela ne soit pas aisé et que cela représente un grand défi pour l’office fédéral responsable est évident. Les examens finaux sont assurés par les associations et chacun veut tenter de se positionner de façon optimale, i.e. le plus haut possible. Actuellement, il y a environ 210 examens professionnels (brevets) et 160 examens professionnels supérieurs (diplômes/maîtrises). Le niveau de formation des écoles supérieures ES ne diffère pas beaucoup de l’une à l’autre. Toutes les écoles supérieures sont classées au même niveau, qui doit être de niveau 6.

} il y ait des systèmes de crédits différents

Filières post-diplôme

Le cadre national des certifications (CNC) permet à la fois le positionnement international de la formation professionnelle à l’étranger ainsi qu’auprès des responsables des ressources humaines étrangers en Suisse. La consultation sur le premier projet de CNC s’est achevée en mai 2012. L’ODEC, comme beaucoup d’autres organisations, a pris position (en allemand) sur ce projet (www.odec.ch > Standpunkte). Les exigences de l’ODEC les plus importantes pour améliorer le projet étaient que: } il n’y ait qu’un seul CNC pour la Suisse, sans opposer les formations professionnelle et universitaire, } le système des crédits ECTS soit introduit pour tout le degré tertiaire, } les suppléments au diplôme soient individuels et personnalisés.

professionnelle,

dans la formation tertiaire, } il n’y ait pas de suppléments au diplôme pour les titres post-diplôme comme la seule exception de tout le degré tertiaire. A cette époque, le positionnement n’était pas encore un sujet à débattre à un niveau précis.

Supplément au diplôme individuel et personnalisé De nos trois exigences et trois refus, une exigence a été satisfaite: la formation professionnelle supérieure FPS, qui comprend les examens professionnels, les examens professionnels supérieurs et les écoles supérieures, recevra un «Supplement au diplôme» individuel et personnalisé. Cela ne se fera pas du jour au lendemain, mais prendra un certain temps. L’entrée en vigueur de l’ordonnance qui régit le CNC est prévue d’ici mi-2014. Alors seulement le travail de mise en œuvre pourra commencer. La première étape dans la mise en œuvre du CNC concernera la formation professionnelle supérieure, puis dans une deuxième étape, la formation professionnelle et ses certificats fédéraux de capacité. Il ne sera pas aisé de positionner la formation professionnelle supérieure. Il est prévu de positionner et de classer individuellement chaque examen final. Cet investissement est nécessaire en raison de la

Malheureusement, la question des filières post-diplôme n’est plus d’actualité pour le CNC. La classification de ces filières serait également une tâche très compliquée car il y a de grandes différences de compétence et de conditions d’admission dans ces études de troisième cycle. Cependant, il est beaucoup plus important pour les filières postdiplôme de continuer à avoir une reconnaissance fédérale et de traverser le processus de reconnaissance correspondant afin de pouvoir être offertes en tant que telles.

Formation professionnelle et formation universitaire Notre exigence de n’avoir qu’un seul CNC pour la Suisse et pas de séparation entre la formation professionnelle et universitaire semble avoir reculé dans les priorités. Selon l’office fédéral responsable (SEFRI), la loi ne le permettrait pas. Il y aurait une loi qui ne permettrait pas au SEFRI de classifier les hautes écoles dans un cadre national des certifications. Cette classification relève actuellement encore de la compétence des hautes écoles. Bien que le SEFRI représente depuis le 01.01.2013 toute la formation depuis les apprentissages avec attestations professionnelles jusqu’aux études universitaires et en est responsable, il semble que ce sont d’autres qui ont la parole dans ce domaine des hautes écoles. v

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RAPPORT ANNUEL

Rapport annuel ODEC 2012 du Secrétariat Extrait du rapport annuel à l’intention de la 28 e Assemblée des Délégués du 4 mai 2013 à Bad Zurzach.

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Nombreux sont ceux qui prédisent que l’année 2013 sera l’année fatidique pour la formation professionnelle supérieure. Les premiers signes d’un renforcement important de la formation professionnelle supérieure étaient déjà visibles en 2012. La pression internationale, mais aussi la pression des hautes écoles sur le système de formation suisse s’est accrue de façon spectaculaire. La formation professionnelle supérieure ainsi que la formation professionnelle sont définies dans un cadre national des certifications (CNC) sans aucun lien avec les hautes écoles qui ont créé leur propre CNC. Les écoles supérieures et leurs diplômés ES n’apparaissent que de façon confidentielle dans les médias, les imprimés publicitaires, et les études et statistiques publiées. Contrer cette domination est difficile, car les ressources financières et humaines, mais aussi les chiffres quantitatifs pour des études et des statistiques, n’existent pas encore. En parallèle, de nouveaux titres internationaux sont en discussion et soutenus à tous les niveaux possibles par des représentants d’intérêts divers, mais d’une façon très déroutante et décousue. Le niveau ES doit être considéré comme un niveau à part entière pour en montrer les forces, le profil et les avantages. Ce n’est qu’à cette condition que le niveau ES peut s’imposer et cela devient urgent. L’ODEC a saisi cette occasion de concevoir un nouveau site Web mieux structuré et une nouvelle Infolettre, qui répondent aux exigences futures et qui puissent également être régulièrement adaptés. Les informations les plus importantes pour le niveau ES sont visibles maintenant sur le site www.odec.ch. En fin de compte, ce qui nous a occupés à l’ODEC, cette année comme les précédentes, et qui nous occupera encore, se résume aux objectifs permanents suivants:

L’ODEC contribue à: } rendre la jungle des titres plus transparente,

} promouvoir les écoles supérieures, } ce que la formation professionnelle supérieure gagne en influence,

} contrer l’académisation, } etc.

L’ODEC contribue aussi à ce que les diplômés ES soient: } mieux connus à l’échelle nationale et in-

1. Loi sur la formation continue

Et ce n’est qu’avec le soutien des membres que nous pouvons atteindre nos objectifs. Ce rapport annuel couvre les activités du 30 mars 2012 au 29 mars 2013.

L’année sous revue a apporté de nouvelles impulsions: } lancement de l’enquête salariale ES 2013/2014,

} le Registre ES a dépassé la barre des

} } } }

La politique de la formation

tion suisse,

sonnel tant en Suisse qu’à l’étranger, } sensibilisés à un soutien mutuel, } plus proches des politiciens, } promus de façon générale.

}

Tous les collaborateurs du Secrétariat de l’ODEC tiennent ici à remercier le Comité central, les divers comités, les associationsmembres et les collaborateurs auxiliaires, sans la collaboration desquels les tâches fixées n’auraient pu être exécutées. Les principaux points forts de cette année ont été:

ternationale,

} mieux connus des responsables du per-

}

Points forts

Le paysage de la formation en Suisse est en constant changement, voire même en mutation. Trois consultations ont touché le niveau de formation ES:

} mieux visibles dans le système de forma-

} }

aux cérémonies de remise des diplômes.

2’330 enregistrements, le site Web www.odec.ch a été remanié, le site Web www.odec-edu.ch a été intégré dans le site www.odec.ch, les Infolettres mensuelles ont été redessinées, la collaboration avec des revues spécialisées a continué d’être bonne, les politiciens nationaux reçoivent régulièrement nos informations, les contacts avec les écoles supérieures ont été accrus, les offices de la formation et les conseillers en orientation reçoivent notre documentation, nous maintenons la présence de l’ODEC

Le thème central de la loi sur la formation continue a été la définition tant de la formation que de la formation continue. On y différencie la formation qui est reconnue par la Confédération et qui est également subventionnée, par opposition à la formation continue qui n’est pas réglementée et qui ne reçoit aucune subvention. L’ODEC n’arrive toujours pas à comprendre la volonté de la Confédération d’ancrer les études post-diplôme ES (EPD ES) dans cette loi, ce qui la dispenserait de les reconnaître à l’avenir et d’en prendre la responsabilité.

2. Cadre national des certifications CNC

Ce cadre suisse a pour objectif de permettre la comparaison des formations suisses avec

Cérémonies de diplômes couvertes par l’ODEC 2012

50

2011

45

2010

43

2009

28

2008

22

2007

17

0

10

20

30

40

50


RAPPORT ANNUEL

celles d’autres pays. En plus de la classification de chacune des certifications, il s’agissait également de donner un avis sur le «Supplement», document complémentaire non personnalisé pour le niveau ES. De plus, il est prévu d’avoir un cadre CNC

Nombre de membres 3500 3000 2500 2000 1500

3582

3535

3532

3422

3404

3339

3253

3. Loi sur les contributions financières à la formation

Cette loi définit l’octroi de bourses et de prêts d’études dans le domaine de la formation du degré tertiaire. Ce qui est nouveau, c’est la mention explicite de la formation professionnelle supérieure tertiaire B et de ses certifications. Bien que le tertiaire B soit une partie intégrante, seuls les représentants du tertiaire A (hautes écoles) ont été invités lors de la consultation. Cela montre aussi l’importance que le département concerné accorde au niveau tertiaire B. Nos prises de position sur ces trois objets sont disponibles (en allemand) sur notre site Web sous www.odec.ch > Standpunkte.

Mars 2013

Mars 2012

Mars 2011

Mars 2010

Mars 2009

Mars 2008

Répartition des membres (AD 2013 vs AD 2012) Svizzera Italiana Suisse Nord-ouest Mittelland

30 -1 539 6 345 3 613 -4 232 13 214 13 10 0 46 34 83 -2 413 24 239 14 337 15 160 -6 19 -2 302 -15

Suisse Nord-est Suisse centrale Romandie IBW ODEC Vest Suisse orientale IBZ ZH IBZ BE ATST ARTech Etudiants 0

200

400

Plate-forme de réseautage Xing

728 membres se sont déjà inscrits dans le groupe Xing ODEC, soit une augmentation de plus de 90 membres par rapport à l’année précédente. Ce groupe permet la prise de contact et l’échange direct d’informations des membres entre eux.

Ecoles supérieures

Cérémonie de remise des diplômes

Sur base des activités de l’ODEC et de ses enquêtes, nous avons pu rédiger et publier des communiqués de presse. Les communiqués de presse relatifs au système de formation dual ont été les seuls messages qui ont été repris dans des quotidiens. D’autres rapports et huit articles ont été spécifiquement écrits pour les revues spécialisées. Nous avons maintenu de bons contacts avec les revues spécialisées.

Internet

Nombre de membres

Communication

Le nouveau site www.odec.ch a été activé en juillet 2012 et développé depuis. Maintenir deux sites Web différents avec deux systèmes de programmation différents n’a plus été possible avec les nouvelles ressources disponibles réduites. Début 2013, nous avons préparé la fusion des deux sites: le site ODEC EDUCATION (www.odecedu.ch) a été intégré à la rubrique «Formation» de www.odec.ch. L’élément central d’ODEC EDUCATION, à savoir un aperçu des offres de formation, n’est désormais plus géré en ligne, mais dans une base de données mise régulièrement à jour, ce qui simplifie la complexité des travaux de maintenance. Le site Web ODEC EDUCATION est partiellement supprimé.

Newsletter 600

à la publicité, les écoles et autres entreprises peuvent toucher directement les membres ODEC. Ceux qui sont intéressés peuvent aussi s’abonner en ligne à cette Infolettre ODEC.

L’ODEC a pu participer à 50 cérémonies de diplômes et récompenser chaque fois la meilleure note de diplôme. Ce sont cinq cérémonies de plus qu’en 2011. Certains jours, il y avait jusqu’à trois cérémonies de diplômes. Coordonner la présence de l’ODEC à ces cérémonies constitue une tâche importante du Secrétariat, ainsi que celle de mandater les représentants de l’ODEC et de préparer les documents et matériel ODEC. Le nombre de cérémonies de diplômes auxquelles nous pourrions remettre les récompenses ODEC excède encore notre capacité actuelle en représentants ODEC. Cependant, les ressources disponibles en 2012 (mandataires ODEC) ont été totalement utilisées.

Presse Mars 2007

0

Mars 2006

500

3446

1000

séparé pour la formation professionnelle et un pour les hautes écoles.

En août 2012, nous avons lancé une nouvelle Infolettre qui offre davantage d’options pour les informations et la publicité. Grâce

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L’ODEC compte toujours 6 associations, 6 régions et 1 pool de membres actifs. Le nombre de membres individuels a stagné, alors même que le nombre de membres actifs a augmenté de 107, mais le nombre de membres-étudiants a diminué d’autant. La Région Suisse du Nord-Est reste avec ses 613 membres le groupe le plus important, et le seul à avoir plus de 600 membres actifs. La Région Suisse du Nord-Ouest est avec ses 539 membres le deuxième plus grand groupe; avec une augmentation de 6 membres actifs, elle rattrape lentement son retard sur la première position. L’association IBZ-Berne a enregistré en 2012 13 membres actifs de plus, ce qui en fait avec ses 332 membres la plus forte association de membres tous issus de la même école supérieure.

Le rapport annuel intégral du Secrétariat ODEC se trouve sur notre website www.odec.ch, dans la zone réservée au membres.

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CARRIERES

Carrières Notre site www.odec.ch a été complété par une nouvelle rubrique «Carrière». De nombreux livres pourraient être écrits pour définir la «carrière». La définition dépend toujours du point de vue de l’observateur. Pour la plupart des gens, carrière est synonyme de succès et est souvent liée à la vie professionnelle. Notre rubrique «carrière» se limite au dénominateur commun entre tous les membres ODEC: leur titre d’une école supérieure. Actuellement, il y a dans cette rubrique quatre sous-rubriques: Répertoire des entreprises, Jobpool, Carrières ES et Liens.

Répertoire des entreprises Un service ODEC exclusivement réservé à ses membres: Les membres ODEC qui ont fait carrière dans une entreprise et qui sont la personne de contact de l’entreprise à l’extérieur ou qui représentent la direction, voire la dirigent, peuvent s’enregistrer dans ce répertoire et ainsi faire connaître l’entreprise et offrir ses services. Quiconque cherche un nouveau fournisseur ou un partenaire d’affaires est inondé de données et d’informations sur Internet. Tout le monde offre tout et il peut être difficile de détecter qui nous convient et où sont les véritables compétences centrales. Le «Répertoiree des entreprises» fournit aperçu et sécurité: la recherche s’y effectue principalement sur la base de un à trois mots-clés qui décrivent les compétences centrales. Les mots-clés peuvent être: solaire, impression, fiduciaire, podo-

Un Professional Bachelor ODEC n’a plus besoin d’expliquer son niveau à Londres. www.odec.ch/pbac_f

logie, coaching, hôtel, voyage, etc. Celui qui se connecte comme membre ODEC obtient sur cette entreprise ou ce service recherché le nom de la personne de contact au sein de l’entreprise, personne qui est aussi membre de l’ODEC et qui est titulaire d’un diplôme ES.

Carrières ES Qu’est-ce que la carrière? Succès, satisfaction, liberté, ou tout autre chose? Les diplômés ES interrogés racontent leur cheminement de carrière. Les entretiens de membres ODEC ont été repris des Bulletins ODEC (depuis 2006) et résumés; ils illustrent de façon concrète les différentes voies possibles après des études ES.

JobPool Le service «Jobpool» avec ses sous-rubriques «Recherche d’emploi» et «Offre d’emploi» a été déplacé de la rubrique «Services» à la nouvelle rubrique «Carrière».

La recherche de collaborateurs est une tâche très chronophage: il faut étudier, évaluer et répondre à des centaines de dossiers de candidature. Il en résulte que la plupart des postes vacants ne sont plus publiés, et qu’ils se repourvoient «sous la table». Dans «Jobpool», les membres ODEC peuvent gratuitement faire paraître leur recherche d’emploi ou voir les offres d’emplois des entreprises.

Liens Cette sous-rubrique «Liens» fournit d’autres liens intéressants relatifs à la carrière. v


SALAIRES ES | CEREMONIE DE DIPLOMES | ODEC-INFO

ODEC-Bulletin 2|2013

Salaires ES – enquête importante tant au plan national qu’international Tous les deux ans, les chiffres les plus récents sont compilés afin de créer l’une des statistiques les plus couramment utilisées en Suisse au niveau ES. A l’international, la brochure salariale ES sert à positionner les diplômés ES, car en plus de leurs salaires, leurs fonctions et leurs secteurs sont aussi analysés. Participez maintenant à la réalisation de cette brochure salariale ES; cela en vaut la peine! www.odec.ch/sal_f

Cérémonie de diplômes Entre janvier et avril 2013, l’ODEC a représenté l’association à la cérémonie de diplômes suivante et y a récompensé la meilleure note de diplôme:

L’ODEC SE MOBILISE POUR … } L’expansion de la profession et l’image de marque des diplômés des écoles supérieures ES } La représentation des diplômés des écoles supérieures ES auprès des milieux de la politique et de l’économie } L’ouverture de possibilités de formation continue } Le droit de co-décision au sein du système éducatif suisse } La reconnaissance européenne des techniciens ES/ET par l’immatriculation Ing. EurEta } Plus de transparence salariale dans la structure des salaires Prestations de l’ODEC

Ecole Internationale de Tourisme EIT Date de la remise: 22.03.2013 Meilleure moyenne: Sarah Müller Domaine ES: tourisme Représentant ODEC: Régis Zutter Les cérémonies de diplômes ES de Suisse alémanique sont listées en page 4

} Vous êtes habilité à porter le titre de l’ODEC dans votre désignation professionnelle, ce qui vous permet d’être reconnu comme membre de l’ODEC } E-mails avec informations sur la formation continue, l’économie et le placement de personnel } Bulletin trimestriel, le magazine de l’association } Economies et réductions avec la carte d’étudiant internationale pour les étudiants des écoles supérieures ES } Immatriculation dans le registre ES } Taxes réduites pour l’immatriculation dans le registre REG C } Conseil en cas de problèmes avec l’employeur } Conseil en matière de formation continue } Plate-forme d’information sur le site Internet de l’ODEC } Réseau pour les diplômés des écoles supérieures ES } Service de recherche d’emploi } Titre international de l’association: Professional Bachelor ODEC

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EURETA – DIRECTIVE 2005/36/CE

EurEta – Directive 2005/36/CE

L’UE prescrit la reconnaissance des qualifications professionnelles Entretien avec Prof. Dr. Theodorus Koutroubas, conduit par Urs Gassmann, Directeur ODEC et Président EurEta 2008-2013. L’entretien s'est déroulé en anglais et est disponible sur www.eureta.org. Quels sont les buts et objectifs de cette nouvelle Directive? L’actuelle proposition de Directive émise par la Commission vise à améliorer la mobilité des professionnels en Europe, objectif déjà défini dans les 12 priorités de l’Acte pour le marché unique (avril 2011). Dans son Analyse annuelle

nombreux États membres confrontés à une pénurie croissante de main-d’œuvre qualifiée. La mobilité des citoyens européens au sein du marché unique est une question importante à cet égard. La pénurie de main-d’œuvre devrait non seulement persister à l’avenir, mais même augmenter, en particulier dans les

Prof. Dr. Theodorus Koutroubas Professeur à l’Université Catholique de Louvain, Conseiller politique EurEta, et Directeur CEPLIS (European Council of the Liberal Professions). Membre de la Commission européenne de modernisation de la directive 2005/36/CE par une reconnaissance des qualifications professionnelles.

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de la croissance pour 2011 et 2012, la Commission a confirmé que la reconnaissance des qualifications professionnelles est un enjeu majeur, soulignant la nécessité de moderniser la Directive, qui a été adoptée en 2005 et est entrée en application en 2007. En outre, le potentiel d’un marché des services plus intégré en Europe reste largement inexploité dans le domaine des services professionnels. Moderniser la Directive doit répondre aux besoins de

secteurs de la santé et de l’éducation, mais aussi dans des secteurs porteurs de croissance, tels que la construction ou le commerce. Dans ce contexte, au mieux sera le marché des services, au mieux l’économie européenne se portera. La plupart des employés et des employeurs européens n’ont jamais entendu parler de la Directive. Est-ce que cela va changer? Affectera-t-elle directement entreprises et individus?

Oui, mais pas immédiatement. Les États membres devront, en effet, transposer les dispositions de la future Directive dans leurs législations. Durant cette procédure, il est possible que de nombreux citoyens de l’UE entendent parler de la nouvelle proposition. Une fois transposé, le texte aura une incidence sur la plupart des citoyens de l’UE, les professionnels, les employeurs et les employés. Il est évident que la mobilité internationale actuelle des professionnels qualifiés est encore assez faible dans l’Union européenne. Il y a un important potentiel inexploité dans le domaine de la mobilité. Selon l’Eurobaromètre 2010, seuls 28% des citoyens européens envisagent réellement l’idée de travailler à l’étranger. La reconnaissance des qualifications professionnelles est essentielle afin que les libertés fondamentales du marché intérieur fonctionnent efficacement pour les citoyens européens. Quelles sont les innovations majeures de la Proposition de révision publiée par la Commission? La Proposition de la Commission vise à améliorer divers aspects de la Directive actuelle. Ainsi, la Commission européenne souhaite réduire la complexité des procédures sur des questions telles que le cadre juridique pour les professionnels partiellement qualifiés ou la réforme des règles générales pour les déménagements temporaires dans un autre État membre. La nouvelle Directive introduit également des notions comme le Cadre Commun de Formation, le mécanisme d’alerte, la carte professionnelle, etc. La Directive a en effet un caractère légal. Existe-t-il un risque d’exclusion ou de report de diverses qualifications professionnelles? Une telle évolution ne se produira très certainement pas. Le but véritable de cette proposition de Directive est de renforcer tous les mécanismes de qualification. Par conséquent, aucune qualification professionnelle ne sera exclue irrémédiablement. Au contraire, les dispositions de la Directive modernisant la


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directive 2005/36, comme celles sur les Cadres Communs de Formation, encouragent la reconnaissance des qualifications pour les professions qui ne sont pas encore réglementées. En outre, cette reconnaissance pourrait devenir plus automatique que dans la Directive actuelle. La Directive durcira-t-elle les règles de pratique professionnelle? L’objectif n’est pas d’ajouter de nouvelles contraintes, mais de faciliter la reconnaissance et, par conséquent, la mobilité des professionnels. En tant que telle, la nouvelle Directive vise à réduire la complexité des procédures (pour les Cartes professionnelles, la reconnaissance automatique, etc.) et à promouvoir la mobilité professionnelle en Europe. Est-ce que la Directive a une incidence sur les pratiques axées sur les qualifications, les états financiers en dehors du système de Bologne? En ce qui concerne les niveaux de qualification, la nouvelle Directive n’apporte pas de changements fondamentaux. Pour les organisations comme EurEta, qui se définissent selon les niveaux énoncés à l’article 11 de la directive 2005/36/CE, le niveau D est toujours applicable. La Commission européenne et les parlementaires ont toutefois intégré à la définition des niveaux D et E le principe de l’ECTS issu du «processus de Bologne». Pour EurEta, cela signifie que les ingénieurs de niveau D devront posséder «a diploma certifying successful completion of training at post-secondary level of at least three and not more than four years duration, or of an equivalent duration on a part-time basis, or if applicable in the home Member State, of an equivalent number of European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) credits, at a university or establishment of higher education or another establishment of equivalent level and, where appropriate, that he has successfully completed the professional training required in addition to the post-secondary course» (extrait du rapport Vergnaud). Les compétences non académiques vont-elles devenir moins importantes avec cette Directive? Au contraire, la proposition de Directive donne plus d’importance que le texte précédent à l’éducation non univer-

Directive 2005/36/CE En septembre 2011, le Comité mixte Suisse – Union européenne (UE) concernant l’Accord sur la libre circulation des personnes (ALCP) a décidé l’application provisoire, à partir du 1er novembre 2011, de la directive 2005/36/CE de l’UE, à l’exception du titre II. La directive 2005/36/CE englobe dans l’ensemble le système actuel de reconnaissance des diplômes, mais contient des améliorations ponctuelles. Les principales modifications sont les suivantes: } Consolidation: cette directive consolide la réglementation concernant la reconnaissance mutuelle des diplômes qui existe déjà. } Modernisation du système: le système général de reconnaissance des diplômes est applicable lorsqu’un diplôme professionnel sectoriel n’est pas listé dans l’annexe III de l’Accord sur la libre circulation des personnes. } Simplification des prestations de service: la principale nouveauté prévue au titre II de la directive 2005/36/CE est la procédure d’annonce pour les prestataires de services. Une reconnaissance de diplôme ne sera en principe plus nécessaire pour les prestations de services transfrontalières (séjours de courte durée jusqu’à 90 jours), même si la profession est réglementée. Des exceptions subsistent pour les activités qui ont une incidence sur la santé ou la sécurité des personnes. Les pays d’accueil peuvent toutefois exiger une annonce préalable de la part des prestataires au lieu de la procédure de reconnaissance. La Suisse élabore actuellement la base légale pour la procédure d’annonce qui est prévue. Par conséquent, les dispositions figurant au titre II de la directive 2005/36/CE ne peuvent pas s’appliquer à la Suisse tant que la nouvelle base légale n’est pas entrée en vigueur. Dès que la procédure d’annonce aura été mise en place, la directive 2005/36/CE entrera définitivement en vigueur. Source: www.sbfi.admin.ch

Directive 2005/32/CE: explications EurEta: European Higher Engineering and Technical Professionals Association. L’EurEta est une organisation européenne pour la reconnaissance mutuelle de la formation non académique du niveau d’études des techniciens dipl. ES, resp. d’une formation ET équivalente, etc. L’EurEta accorde à ses membres le titre européen de «Ing. EurEta». Sondage Eurobaromètre: la Commission européenne effectue un suivi régulier de l’opinion publique dans les Etats-membres. IMCO: Commission européenne «Marché intérieur et protection des consommateurs» MEP (Member of the European Parliament – en anglais) ou Député (en français): représentant élu au Parlement européen. Rapporteur fictif: le rapporteur est toujours encadré de rapporteurs fictifs (Shadow Rapporteur). Ceci pour empêcher les rapporteurs d’un certain groupe politique du Parlement européen de rédiger le projet de décision du Conseil de façon trop unilatérale. Chaque groupe politique représenté dans le Conseil a le droit de désigner un rapporteur fictif. Ceux-ci sont généralement autant intégrés dans le projet de loi que le rapporteur principal.

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sitaire, à la formation et à l’expérience de travail. Le lobbying d’EurEta a été assez fructueux: le rapport Vergnaud, adopté le 23 janvier, est très positif, notamment en ce qui concerne l’article sur les Cadres Communs de Formation. En effet, les amendements du Parlement introduisent le fait que les initiatives liées aux Cadres Communs de Formation «devront être publiées et mises en œuvre en étroite coopération avec les organisations professionnelles et la société civile, y compris, le cas échéant, en coopération avec les parties prenantes dans les États membres où la profession n’est pas réglementée». En fait, la proposition de Directive vise à promouvoir une plus grande automatisation de la reconnaissance des qualifications. Les professions qui ne sont pas encore réglementées ont désormais la possibilité d’acquérir ce statut. Les organisations professionnelles verront donc leur pouvoir s'ac-

croître avec le nouveau texte. Ainsi, ces organisations pourront influer sur la mise en place de Cadres Communs de Formation et défendre la profession qu’elles représentent. Ce dernier point est très positif pour EurEta et crucial pour ses activités futures. Sur quels secteurs la Directive aura-t-elle le plus d’impact? La Directive aura un impact sur de nombreuses professions en Europe. Le texte propose notamment des dispositions visant à encadrer les qualifications des professionnels. L’objectif est d’harmoniser les qualifications et les besoins de formation des professionnels à travers l’UE. Cette proposition de Directive concerne, par exemple, des architectes, infirmières, sages-femmes, dentistes, vétérinaires, pharmaciens, notaires, guides touristiques... Dans l’ensemble, la Directive aura un impact sur les professions libérales et de nombreuses professions du secteur de la santé. La proposition de modernisation de la Directive 2005/36/CE est une étape importante, dans la mesure où elle favoriserait une plus grande automatisation de la reconnaissance des qualifications


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pour les professions, ce qui n’est pas le cas avec la Directive actuelle. Cependant, il est essentiel de souligner que la détermination des qualifications requises pour l’exercice d’une profession sur un territoire, ainsi que le contenu et l’organisation de leurs systèmes d’éducation et de formation professionnelle, relève toujours de la compétence des États membres. Quelles seront les conséquences de la nouvelle Directive pour le secteur technique? Les progrès rendent possible la reconnaissance des qualifications pour les professions qui n’en bénéficient pas actuellement dans le secteur technique. En fait, on peut facilement imaginer comment les professions du secteur technique pourraient bénéficier de cette disposition. Ce qu’il faut souligner ici, c’est que les associations professionnelles au niveau national ou communautaire pourraient, par exemple, proposer des projets de Principes Communs de Formation (Common Training Frameworks – CTF). Les qualifi-

cations obtenues en vertu des CTF devraient être automatiquement reconnues par les États membres. Suite à ces nouvelles dispositions, les professions du secteur technique pourraient véritablement bénéficier de la Directive modernisée. Avez-vous des exemples concrets? Si la proposition de modernisation de la Directive 2005/36/EC reste en l’état, EurEta pourrait jouer un rôle crucial pour le secteur technique. Dès lors qu’EurEta représente les professionnels de ce secteur au niveau national et communautaire, nous pourrions, nousmêmes, proposer des Cadres Communs de Formation. EurEta pourrait ainsi avoir une influence importante sur les qualifications des professionnels techniques. Quelles sont les prochaines étapes? La Commission européenne a publié sa proposition en décembre 2011. Après cela, cette dernière a été discutée au sein du Comité économique et social européen et de la Commission parlementaire «IMCO» chargée de rédiger la position

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du Parlement sur la proposition. La Commission IMCO a adopté sa position définitive le 24 janvier et l’étape suivante, le «Trilogue», est en cours. Suite à l’adoption du «Rapport Vergnaud», la commission IMCO a, lors de sa réunion du 21 février, mandaté Mme Bernadette Vergnaud, députée européenne et rapporteuse principale sur la question, pour entamer le «Trilogue» entre la Commission européenne, le Parlement et le Conseil. En collaboration avec Mme Vergnaud, M. Maclom Harbour, président de la commission IMCO, et tous les «shadow» rapporteurs ont entamé le 20 mars dernier une négociation sur leur rapport avec les représentants de la Commission et du Conseil. Le Trilogue s’est réuni une seconde fois en avril et prévoit de se réunir deux ou trois fois de plus à la fin de juin. L’adoption finale de la Directive par le Parlement européen en session plénière était initialement prévue pour le 22 mai, mais cette date est définitivement compromise et le vote reporté à une date ultérieure. v

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