Migros Magazin 47 2009 d OS

Page 85

BESSER LEBEN GARTEN & TIER

Migros-Magazin 47, 16. November 2009

Einpacken, bitte!

Die Wurzeln sind besonders empfindlich: Richtig geschützt, überstehen sie den Frost.

Frostempfindliche Exoten brauchen einen Wintermantel. So überstehen sie die Kälte.

K

alte Füsse mögen Exoten nicht, deshalb müssen besonders deren Wurzeln vor dem Einwintern warm eingepackt werden. Gut dafür eignet sich Laub. Mit einer 20 Zentimeter dicken isolierenden Schicht sorgt man dafür, dass der Frost nur langsam den Boden durchfriert. Doch Vorsicht, nicht jedes Laub eignet sich: Eichen- und Walnussblätter geben Gerbstoffe frei, die den Exoten nicht bekommen. Auch Laub kranker Bäume und Sträucher sollte man nicht verwenden, denn damit können Pilzerkrankungen übertragen werden. Ausser Blättern bietet auch eine Schicht aus Rindenmulch oder Holzwolle eine schützende Decke. Damit die Bise den Fusswärmer nicht wegweht, deckt man das Laub zusätzlich mit Sackleinwand oder Tannenreisig ab. Bei besonders empfindlichen Pflanzen brau-

| 85

chen auch die oberirdischen Teile einen Wintermantel gegen Frost, Wind und Schneedruck. Gut geeignet dafür ist Vlies, es ist atmungsaktiv, licht- und wasserdurchlässig und hält zudem die verzweigten Äste zusammen.

Wärmende Wickel, aber bitte keine Sonne

Ausserdem schützt das Vlies vor Sonne. Denn die ist im Winter noch schlimmer als die Kälte. Der rasche Wechsel zwischen Minustemperatur und Sonnenwärme erzeugt Spannungen im Pflanzengewebe, sodass die Zellwände reissen. Einpacken mit Vlies, Kokosoder Strohmatten darf man aber nur bei trockener Witterung, da feuchtes Laub an den Pflanzen anfrieren könnte. Wichtig: An frostfreien Tagen, auch im Winter, ab und zu giessen, sonst trocknen die Pflanzen aus. Haia Müller

ZWEI FREUNDE

«Ein Hund lenkt ab und spendet so Trost»

Bilder Kurt Reichenbach/SI/RDB, plainpicture

Heliane Canepa wurde zwei Mal zur Schweizer Unternehmerin des Jahres gewählt. Mit ihrem Rückzug aus dem Geschäftsleben erfüllte sie sich und ihrem Ehemann, dem FCZ–Präsidenten Ancillo Canepa, einen lang gehegten Wunsch: Die Schweizer Schäferhündin Kookie trat in ihr Leben. Wie sind Sie auf den Hund gekommen? Ich wollte schon immer einen Begleiter zum Joggen. Denn ich renne nicht gern alleine im Wald. Doch mein Beruf liess das nicht zu. Jetzt, mit über 60 habe ich endlich ein «Hündchen». Träume soll man sich erfüllen, wenn man kann. Gibt es einen Unterschied, ob man Menschen oder Hunde managt? Es gibt viele Parallelen. Erst war

ich sehr nervös, denn ich hatte noch nie einen Hund. Ich habe zahlreiche Bücher gelesen, doch das ist nur Theorie. Ich musste meinen Tagesablauf ändern, denn der Hund hat jetzt Priorität. Man muss konsequent sein und fair. Und man muss schauen, dass es ihm gut geht. Ähnlich wie bei den Menschen. Zieht Ihr Mann am selben Strick? Er ist viel weniger konsequent.

Wenn Kookie sich freut, darf sie bei ihm raufspringen, bei mir aber nicht. Doch Hunde sind gescheit, dessen war ich mir früher nicht bewusst. Sie weiss mit ihren neun Monaten schon jetzt genau, bei wem sie was darf. Kann Kookie Sie trösten, wenn der FCZ verliert? Wir vermissen sie in solchen Momenten, da sie nicht mit ins Stadion darf. Ein Hund lenkt ab und kann so auch Trost spenden.

Hat Kookie auch schon mal etwas angestellt? Für einen Fussballabend mit Freunden vor dem TV hatte ich ein Fondue Bourguignonne vorbereitet. Kookie war kaum eine Minute alleine mit dem Fleisch. Doch das reichte ihr, um ein Kilo Rindfleisch zu verschlingen. Uns blieben zwei Paar Wienerli, die Saucen tunkten wir mit Brot auf. Es war natürlich nicht Kookies Schuld — wir hätten besser aufpassen müssen.

Interview Dagmar Steinemann


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.