h ic s n e k ic h c s s m a 111 Te ! e t s ü W ie d in g li il iw fre t n ie r O n e d in u ä g ll A Vom – und das alles „nur“ für ein Kamel?!?
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m 30. April ist es soweit! Dann startet zum bereits sechsten Mal die AllgäuOrient-Rallye. Laut Veranstalter ist die Rallye eines der letzten automobilen Abenteuer dieser Welt. Warum? Weil sie kein Wettbewerb für Profi-Teams ist, sondern ein Erlebnis für Abenteuerhungrige, die mit nicht mehr ganz so taufrischen Karren und viel Teamgeist die Welt erobern wollen. 111 Teams machen sich mit 333 Fahrzeugen auf den Weg in die über 6.000 Kilometer entfernte jordanische Hauptstadt Amman. Dem Gewinnern winkt als Preis ein lebendes Kamel. Wichtig für alle Teams: Bei der Rallye werden nur Fahrzeuge zugelassen, die mindestens 20 Jahre alt und straßentauglich sind. „Jüngere“ Autos dürfen nur mit, wenn sie weniger als 1.111,11 Euro wert sind. Die Allgäu-Orient-Rallye soll Spaß und Freude bringen. So ganz nebenher dient sie aber auch zur Völkerverständigung, zum Kontakt mit anderen Kulturen und am Schluss bleibt sogar noch was für einen guten Zweck üb-
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rig. Wegen dieser Ziele hat die AllgäuOrient-Rallye schon seit Jahren einen ganz besonderen Partner: die Vereinten Nationen mit ihrem World Food Programme (WFP). Die Rallye unterstützt deren Projekte in Jordanien. Das WFP ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Die Rallye-Fahrzeuge werden nach dem Rennen gesammelt und versteigert, sie bleiben also in Jordanien. Das Geld geht direkt an das WFP. Initiator der Rallye ist Wilfred Gehr. Er erinnert sich noch gerne an den Startschuss im Jahr 2006, denn es war eigentlich eine Schnapsidee: „Wir waren bei einer Oldtimermesse in Augsburg und ein wildfremder Mann sagte zu uns, er würde gerne die Rallye Paris-Dakar fahren, er hat aber das Startgeld von über einer Million Euro einfach nicht. Da kam uns die Idee, wir machen eine eigene LowBudget-Tour.“ Schon beim ersten Mal
gab es über 60 Teilnehmer und die Tour ist sogleich zum Selbstläufer geworden. 460 Teams stehen in diesem Jahr auf der Warteliste, bereits nach zwei Minuten waren am Anmeldetag alle 111 Teams zusammen. Etwa zehn Tage lang haben die teilnehmenden Teams Zeit, von Oberstaufen nach Amman zu kommen. Da brauchen die Teams eine gute Landkarte und das Kontakte knüpfen zu den Einheimischen unterwegs ist ausdrücklich erwünscht. Die Streckenwahl nach Jordanien ist dabei frei, nur Autobahnen, Fähren und Navigationsgeräte dürfen nicht benutzt werden. Dazwischen warten Aufgaben auf die Teams und die sind mal lustig, können es aber auch ganz schön in sich haben, so Wilfried Gehr: „Gleich bei der ersten Rallye sollten die Teams einen Sack voll Heu für das Kamel mit nach Amman nehmen. Es sollte sich
an das gute Futter vom Allgäu gewöhnen. Das wäre eigentlich kein Problem, wenn es keine Grenzen gäbe. An der ungarisch-rumänischen Grenze wurde ein Teilnehmer für mehrere Stunden im Knast festgehalten. Er sagte zum Zöllner, das Heu ist für mein Kamel in Jordanien und da fühlte sich der Beamte einfach verarscht! Im Nachhinein sehr lustig, dem Teilnehmer war es aber sehr mulmig!“ Lustig war auch diese Aufgabe: „Auf der Strecke von Istanbul bis Ankara mussten die Teams ein türkisches Lied lernen. Das wurde dann im türkischen Fernsehen ausgestrahlt und hat dort für eine hohe Einschaltquote gesorgt. Wir dachten, die machen das nie - aber jeder hat gesungen!“, erinnert sich Wilfried Gehr. Zum Start bekommen die Teams ein so genanntes „Roadbook“, darin stehen die unterwegs zu lösenden Aufgaben. Auch bei den Übernachtungen muss gut kalkuliert werden - je Nacht dürfen höchsten 11,11 Euro ausgegeben werden. Johannes Sima und sein Team „Panagalaktischer Allgäudonner“ aus Altusried fiebern dem Start der Rallye bereits entgegen. Ihren Teamnamen haben sie abgeleitet vom Getränk
04.2011
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