Winter 2010/2011
Deutsche Skicrosser sind heiSS auf Heimweltcup in Grasgehren Simon Stickl im Interview
Am 18. Dezember ist in Innichen/San Candido (Italien), die Skicross-Weltcup-Saison eröffnet worden. Der amtierende Deutsche Meister Simon Stickl hat mit einem 9. Platz am ersten Wettkampftag und einem 18. Platz am zweiten Tag, nur um zwei Plätze die vorzeitige WM-Qualifikation verpasst, aber noch genügend Möglichkeiten, diese in „trockene Tücher“ zu bringen. Wie bereits in unserer Dezember-Ausgabe angekündigt, macht der Weltcup im Januar zum ersten Mal in der Geschichte in Deutschland Halt. Am 28. und 29. kämpfen die deutschen Skicrosser in Grasgehren um die Plätze und sind beim Weltcup auf heimischen Boden doppelt motiviert. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver konnte man schon sehen, was für ein großes Potenzial Skicross besitzt und welche Anziehungskraft diese Sportart ausübt. Die Einschaltquoten bei diesen Rennen waren überragend. Obwohl es inzwischen etwas ruhiger geworden ist, kann man davon ausgehen, dass das mediale Interesse schon bald wieder steigen wird. In Grasgehren berichtet das ZDF erstmals live von den Rennen und sorgt dafür, dass auch von zuhause aus an den Bildschirmen mitgefiebert werden kann. Wir hatten vor dem Saisonauftakt die Möglichkeit uns mit dem Top-Läufer der Deutschen Mannschaft, Simon Stickl, zu unterhalten und haben mit ihm über seine Sportart und seine Ziele in dieser Saison gesprochen. Hallo Simon, am 28./29. Januar macht der Skicross-Weltcup Halt in Grasgehren. Freust du dich, erstmals vor deutschem Publikum zu fahren?
Natürlich! Das ist eine Riesenchance, um uns in Deutschland richtig gut zu präsentieren.
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Das ZDF wird dort zum ersten Mal live von einem Skicross-Weltcup berichten. Glaubst du, dass eure Sportart auch danach endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient hat?
Wir hoffen es zumindest. Wir sind aber ganz guter Dinge, denn in Vancouver war es schon ein großartiger Erfolg und Skicross reißt die Zuschauer einfach mit. Wie bist du eigentlich zum Skicross gekommen? Du warst ja davor alpiner Rennläufer.
Das war alles mehr zufällig! Ich habe mir nach meinem deutschen Meistertitel in der Jugend ganz unglücklich das Schienbein beim Fußball gebrochen und bin dann aus der Förderung geflogen. Ein Freund von mir meinte dann, ich soll es doch mal im Skicross probieren und es hat mich dann auch gleich fasziniert. Was ist für dich der besondere Reiz bei dieser Sportart?
Der besondere Reiz liegt einfach darin nicht gegen eine Zeit zu fahren, sondern Mann gegen Mann. Da ist immer Action geboten und man weiß nie richtig, was als Nächstes passiert. Im Januar dieses Jahres konntest du völlig überraschend deinen ersten Weltcup-Sieg feiern. Dein zweitbestes Resultat bis dahin war ein 10. Platz. Wie war es neben Daron Rahlves, ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen?
Das war natürlich etwas Einzigartiges! Das hätte ich mir nie erträumt, dass es schon in dieser Sai-
son zu einem Sieg reicht, aber an diesem Tag hat einfach alles zusammengepasst. Neben Daron Rahlves zu stehen war natürlich auch sehr schön. Früher, als er noch alpin gefahren ist, habe ich ihn noch bewundert, wie er sich jedes Jahr in Kitzbühel „runterhaut“ und jetzt schlag ich ihn auch noch in den Kitzbüheler Alpen (lacht). Mit diesem Sieg hattest du dich auch für Olympia in Vancouver qualifiziert. Leider hattest du dort nicht so viel Glück und wurdest nur 19. Behältst du die „Spiele“ trotzdem in guter Erinnerung?
Ja, auf jeden Fall. Das war immer mein großes Ziel, einmal dort zu starten. Es ist zwar echt saublöd gelaufen, aber mein Gott, das ist eben Skicross. Ich bin ja noch jung und werde schon noch mal die Chance bekommen, hoffe ich, und dann wird das Glück vielleicht auf meiner Seite stehen. Was hast du dir für diese WeltcupSaison vorgenommen und was sind deine Ziele bei der WM Anfang Februar in Deer Valley?
Ich will heuer einfach eine konstant gute Saison fahren. Viele Top 8 Resultate sind das Ziel und in St. Johann will ich natürlich schon gerne meinen Erfolg verteidigen. Das ist ein Kurs, der mir einfach liegt. Beim Heimweltcup und bei der WM will man natürlich auf das Podium. Vielen Dank, für das Gespräch! Ich wünsche dir alles Gute für die kommende Saison und würde mich freuen, wenn du uns in Grasgehren ein Siegerinterview geben könntest!
01.2011
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