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Mit dem Rennrad ans Nordkap

In einem Monat mit dem Rennrad zum Nordkap und zurück. Um den Zeitplan für die über 6400 km lange Strecke einzuhalten, waren die Tagestouren 200 Kilometer lang. Ein Mitarbeiter der KZVLB hat den Ritt gewagt. Warum die Strapazen? „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.“

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Auf den ersten Blick sieht man dem Bilanzbuchhalter Maik Hild, der seit sieben Jahren in der KZVLB beschäftigt ist, seinen eisernen Willen nicht an. In seiner Freizeit fährt er Rad, durchaus auch längere Strecken. Aber eine Tour von 6440 km in 32 Tagen?

Drei Jahre hatte er sich darauf vorbereitet. Trainiert, Rad und Gepäck optimiert und die norwegische Karte studiert. Als er am 8. Juli 2022 in Potsdam aufbrach, hatte er sich vorgenommen, das Nordkap so schnell wie möglich zu erreichen, um sich für den Rückweg etwas mehr Zeit nehmen zu können. Für die geplanten 200 km am Tag hieß es also fahren, fahren, fahren. Ohne Pausen an schönen Aussichtsplätzen, ohne lauschige Waldwege, dafür auf rennradgerechtem Asphalt, den Wind und öfter auch den Regen um die Nase. Abends wurde eingekauft – gleich für den nächsten Morgen mit – und das Zelt in der Natur aufgeschlagen. Wenn er Glück hatte, in der Nähe eines Bachs oder Sees für ein morgendliches Bad. Bei Temperaturen, die häufig die fünf Grad nicht überschritten und Dauerregen kostete es Überwindung, am Morgen aus dem Schlafsack in die nassen Sachen zu schlüpfen. Auf 1400 Höhenmetern musste er sogar im Schnee campen. Seiner Motivation tat das keinen Abbruch. Die Frage nach dem „Warum“ beantwortete Hild mit: „Abenteuerlust, raus aus dem Alltag“. Gesundheitlich bewies der 41-Jährige großes Durchhaltevermögen. Auch wenn sich der Körper manchmal morgens zerschlagen anfühlte – nach einer Stunde war alles vergessen. Die Schmerztabletten, die er vorsorglich eingesteckt hatte, brauchte er nie.

Während in Schweden Wälder die Strecke dominierten, begeisterten ihn in Norwegen die Berge mit ihren schnellen Abfahrten. Besonderen Spaß bereiteten ihm die 7 km im Nordkaptunnel 200 m unter Null. Am Ziel seiner Reise angekommen, belohnte sich Maik Hild mit einer ausgiebigen Dusche auf dem Campingplatz.

Sein Rückweg führte ihn über die Lofoten, komplett durch Norwegen und mit der Fähre nach Dänemark. Im nahe gelegenen Flensburg begann die letzte Etappe seiner unglaublichen Reise: 320 km bis zu seinen Eltern in Sachsen-Anhalt, wo er 12 Stunden später begeistert empfangen wurde.

Plant der sportliche Buchhalter eine nächste Tour? Maik Hild: „Auf jeden Fall. Vielleicht nach Island.“

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