I BM Fischer zum 100. Geburtstag I Fiseher 1929 nach dem Rücktritt seines Vorgängeis zum Bürgermeister der Landeshauptstadt. Bereits in seiner Eigenschaft als Bürgermeister-Stellvertreter erwarb er sich Verdienste in den ihm zugeteilten wirtschaftlichen Ressorts. Erinnert sei in diesem ZuJahre von wirtschaftlichen und sammenhang an die Installierung besonders politischen Spannun- der Innsbrucker Messe AG, deren gen und Schwierigkeiten geprägt erster Präsident Franz Fischer waren, gelang es dank der Per- war, und in der Folge an die Absönlichkeit Bürgermeister Fi- haltung der Innsbrucker Herbstschers, daß die Entwicklung un- messe (ab 1923). 1925 wurde unserer Stadt nicht völlig stagnierte. ter seiner Mitverantwortung der In diesem Sinne sei mit einigen Flughafen in der Reichenau angeZeilen dieses Stadtoberhauptes legt, 1927 die Pembaur- und Erzherzog-Eugen-Brücke über Von Josefine Justic die Sill errichtet und 1928 die Seilschwebebahnen auf die Seegrube gedacht, das einige Innsbruckeund das Hafelekar eröffnet. rinnen und Innsbrucker sicherlu li noch in lebhafter Erinnerung Kurz nach der Übernahme der Amtsgeschäfte als BürgermeiIi.iben werden. < ii-hören als Sohn einer bekann- ster, 1929, wurden Franz Fischer Am 1. Novcmhci dieses Jahres jali i tesigli /urn l()(). Male der Gehiiiisia.!1 ilcs Iimshrucker Biirgermeisieis 1 i an/ Fischer, der dieses Ami 111 einer der wohl schwierigsten Zeitspannen unserer Stadtgeschichte— den Jahren 1929 bis 1938 innehatte. Obgleich diese
Das Ende der Ära Bürgermeister Franz Fischers wurde durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht bzw. durch die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 12. März 1938 herbeigeführt.
auf wirtschaftspolitischem Gebiet entstanden unter der Ägide Franz Fischers heute noch bestehende bedeutende Bauwerke: 1930/31 die Universitätsbrücke, die Hauptschule in Pradl Franz Fischer, der, wie es in einer (Rennerschule, 1932—1937), die Ansprache zu seinem 50. Gebis 1964 in Bestand gewesene burtstag gesagt wurde, „ein Bergisel-Sprungschanze (1932/ Mann von Herzensgute, beispiel33), um nur einige zu nennen. loser Hilfsbereitschaft und von Mit dem politischen Umbruch im Sorge um das Wohlbefinden aller Feber 1934, dem die Aufhebung seiner Mitbürger erfüllt war", erder demokratischen Verfassung lebte das Ende des Zweiten Weltfolgte, änderte sich vorerst der krieges nicht mehr. Er verstarb in Status Bürgermeister Fischers: Er seiner Heimatstadt am 14. April war ab 14. Februar 1934 ein von 1943. Erst im Jahre 1963 wurde — der Tiroler Landesregierung ein- auf ausdrücklichen Wunsch zahlgesetzter „Regierungskommis- reicher Innsbrucker — in der Gesär". Am 3. Oktober 1935 wurde meinderatssitzung am 21. März er vom Innsbrucker „Gemeinde- die heute noch bestehende Straße tag" neuerlich zum Bürgermei- in Wüten nach ihm benannt. ster gewählt. In diesen Jahren Außerdem verwahrt das Innsmachte sich Fischer vor allem da- brucker Stadtarchiv ein Kleindurch verdient, daß er zur Linde- Denkmal, das an diesen Bürgerrung der ärgsten Not der arbeits- meister erinnert: Es ist dies seine losen und Wohnungssuchenden Bronze-Büste, angefertigt von Mitbürger die staatliche Unter- Gustinus Ambrosi, die ihm bei stützung für den Bau der Stadt- der offiziellen Feier seines 50. Gerandsiedlung am Sieglanger und burtstages 1937 von Freunden am Lohbach erwirkte. Diese und Mitbürgern überreicht worSiedlungen am westlichen Stadt- den ist.
1887
VOR HUNDERT JAHRKN
15. November: „Die Restaurierung des Landhauses in Innsbruck. Einhundert und sechzig Jahre sind verflossen, seit Georg Anton Gumpp den Bau des Landhauses in seiner Vaterstadt Innsbruck vollendete. Leider war auch an diesem Bauwerk die ,Zeit der Tünche', wie wir sie nennen möchten, keineswegs spurlos vorübergegangen, denn ihre übereifrigen Vertreter hatten auch hier Facade und Innendecoten Wiltener Kaufmannsfamilie, aufgrund des Beginns der Welt- rationen mit ihrem weißen Unitrat Franz Fischer im Jahre 1904 wirtschaftskrise tiefgreifende versalmittel verkleistert. So bein das elterliche Geschäft ein, um Entscheidungen in Bezug auf die darf es in unserer Zeit geschickter dort bis zu seiner Einberufung finanzielle Entwicklung seiner I lande, um so vergrabene Kunstzum Kriegsdienst während des Stadt abverlangt. So blieb es ihm werke wieder an's Tageslicht zu Ersten Weltkrieges zu verbleiben. z. B. nicht erspart, im Jahre 1931 fördern." Nach dem Ende des Krieges trat die durch das Budgetsanierungs22. November: „Morgen abends er ab dem Jahre 1919 als der Man- gesetz vorgeschriebenen Gehalts8 Uhr findet im Saale beim datar der (christlichsozialcn) kürzungen bei den städtischen Adamhiau die consiiiuicrende Tiroler Volkspartei in Erschei- Bediensteten durchzuführen, Versaniinhiii!' der neuen Wiltener nuii!'. Vorerst als Mitglied des einige Jahre später nochmals bei freiwilligen Gemeinde I-euei Innsbruckcr Gemeinderates und den Gehältern einzusparen und wehr statt, zu der auch alle unterab 1921 auch als Abgeordneter sogar Entlassungen bei städtistützenden Mitglieder höflichst zum Tiroler Landtag (bis 1933). schen Dienststellen vorzuneh eingeladen sind." 1923 zum 2. Bürgermeister-Stell- men. vertreter uewählt, avancierte Tnit/ diesel" mißlichen l Imstande ^. De/.ein ber: „Die neue Porträt von Bürgermeister Franz. Fischer (1887—1943), Bürgermeister in den Jahren 1929 bis 1938. Original-Photographie im Innsbrucker Stadtarchiv; Repro: Murauer.
rand wurden in ihrem Kern /wischen 1933 und 1935 erbaut.
I
Hochdruck-Wasserleitung in Wüten. Die neue Wasserleitung, deren Zustandekommen hauptsächlich durch energisches Eingreifen des Herrn Vorstehers August Neuhauser in einer so raschen Weise bewerkstelligt wurde, bietet in ihrer Anlage eine Reihe von interessanten Details. Die Bauleitung besorgte der Landes Cult ur-Ingcnieur-Adj mici Wilhelm Wodiezka. Die Kosten der Gesammtanlage dürften nach Vollendung incl. Oiicllcnankauf auf circa 66.000 ( iulden /u stehen kommen." 14. D r / r i n b r r : „ M o r g e n
findet
im g r o ß e n S a a l e b e i m A d a n i b i a u zum
Zwecke
von
1 inrichl u n i ' s i ' c i ' c n s t a n d e n
für d a s \ o m
dei
Beschallung
,( )cstci reicliisclien
Ioni isten ( luh'
auf
dem
l'ai
schei ki) lei ci b a u l e si al I liehe I hi l e r k u n l I s h a u s ein a u ß e r o r d e n l l i c h e s C o n c e r t s i a l i , w e l c h e m die h e r v o r r a g e n d s t e n Milt'liedei des hiesigen S t a d i t h e a l e r s ihre Mit wiikuiiL' l e i h e n . "
W.