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In zwei Jahren „steht" der Lärmschutz am Viadukt Grünes Licht für die Lärmschutzwand entlang des Bahnviadukts: Nachdem sich in einer repräsentativen Umfrage im Sommer 62 Prozent für diesen Schallschutz ausgesprochen hatten, trafen einander Anfang September die Vertragspartner Bund (das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr), Land, Landeshauptstadt Innsbruck, ÖBB und SchieneninfrastrukturFinanzierungsgesellschaft zu einer entscheidenden Besprechung. Voraussichtlich am 23. Oktober wird der „Vertrag über die Durchführung und Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen in Innsbruck" unterzeichnet. Vorgesehen sind zwei Schallschutzmaßnahmen: einmal die Errichtung der Schallschutzmauern im Bereich des Viadukts und in Arzl sowie der Einbau von Schallschutzfenstern in den Häusern, in denen in den Nachtstunden ein Schallwert von 55 dB überschritten wird. Nach Erledigung des eisenbahnrechtlichen Verfahrens könnte im Viaduktbereich mit dem Bau im Sommer '98 begonnen werden, mit der Fertigstellung rechnet Umweltreferent Vizebgm. DI Eugen Sprenger im Frühjahr 1999. Für die Schallschutzverbauung in Arzl läuft derzeit die Planung. Damit sich die Arzler/innen über den aktuellen Stand informieren können, ist im Spätherbst eine weitere Informationsveranstaltung vorgesehen. Die Meinung von 300 Haushalten entlang des Viadukts wurde per Telefonumfrage durch das Institut für Statistik der Universität Innsbruck analysiert, jeder fünfte Betroffene konnte seine Für und Wider vorbringen. Der Schienenverkehr wurde von zwei Dritteln der Befragten als Hauptgrund für eine; Verminderung der Umwelt- und Wohnqualität bezeichnet. 62 Prozent sprachen sich für die Errichtung von Lärmschutzwänden in der Höhe von zwei bzw. drei Metern aus. Vizebgm. DI Eugen Sprenger und DI Harald Mair (ÖBB, Planung und Engineering) wollen eine Schallschutzwand, die akzeptiert wird: „Wir haben auf die Bedenken der Bevölkerung reagiert und unter anderem im Bereich der Ing.-Etzel-Straße die Höhe auf zwei Meter festgesetzt. Die

Kastanienallee wird zur Gänze erhalten bleiben. Architekt Ekkehard Hörmann sieht die Schallschutzwand als einen Kompromiß zwischen umwelttechnischem Schallschutz und Ästhetik. „Wir haben uns bei der Gestaltung für eine harmonische Lösung bemüht." Generell auf zwei Meter reduziert wurde die Höhe der Lärmschutzwand an den Kreuzungsbereichen des Bahnviadukts mit den Straßenunterführungen. Mit dem Schallschutz auf dem Bahnviadukt (dem ersten großen Umbau des 1 9.-Jahrhundert-Baues) wer-

den von den 146 Wnhnobjekten (rund 1800 Bewohnern) insgesamt 57 Wohnobjekte (rund 1300 Bewohner) zur Gänze geschützt. Geklärt ist auch die Finanzierung des insgesamt 136-Millionen-Projektes (inklusive Schallschutzfenster und anstehender SchalIschutzverbauung Arzl - auf die Verbauung des Viaduktbogens entfallen davon 70 Mio.). Vizebgm. Sprenger (Finanzverhandler des Gesamtpakets) erreichte eine 70-Prozent-Übernahme der Kosten durch den Bund. 25 Prozent wird das Land bezahlen, 5 Prozent übernimmt die Stadt. Im Westen der Stadt (Sieglanger) muß der Lärmschutz noch warten: Da diese Strecke nicht im Transitkorridor liegt, bietet der Bund nur eine 50prozentige Kostenübernahme, für Land und Stadt ein nicht akzeptabler Schlüssel.

Neues Gerinne für den Ramsbach in Igls Bereits begonnen wurde mit den Bauarbeiten des neuen RamsbachGerinnes im Igler Ortszentrum. Mitte nächsten Jahres wird der Ramsbach durch den wesentlich erweiterten Querschnitt der Stahlbetonröhre fließen. Unterirdisch wird der Ramsbach entlang der Bilgeristraße, Eichlerstraße geführt und quert das Ortszentrum im Bereich der Hilbestraße. Dringend notwendig wurden die Bauarbeiten wegen Einsturzgefahr des Gerinnes (eine große Gefährdung für die Sicherheit) und wegen der zu geringen Kapazität im Falle eines Hochwassers. Der Querschnitt des neuen 206 Meter langen Stahlbetongerinnes wird wesentlich vergrößert: Mit einer lichten Höhe von 1,30 Metern und einer hellten Breite zwischen 0,80 und 1,20 Metern kann die Durchflußmenge mehr als verdreifacht werden: 7,5 Kubikmeter/Sekunde wird der neue „eingeschlauchtc" (unterirdische) Ka-

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nal dann „schlucken" können (gegenüber den jetzigen 2,3 Kubikmetern) und ist selbst für ein „Jahrhundert-Hochwasser" gerüstet. In einer ersten Baustufe wird außerhalb der bisherigen Trasse eine Umleitung ebenfalls unterirdisch verlegt (ein PVC-Rohr), damit das alte Gerinne trockengelegt werden kann. Gearbeitet wird beim „Gerinne-Neu" auf engstem Raum. „Technisch ein schwieriges Projekt", so DI Gernot Randl (Straßen-Brücken-Wasserbau): „Die Häuser, die keine Keller haben, müssen zuerst unterfangen, das heißt abgestützt werden." Die städtische Bauleitung ist bemüht, so gut wie möglich den Interessen der Hotellerie und der Wirtschaft entgegenzukommen und appelliert, „unvermeidbare Behinderungen im Interesse der allgemeinen Sicherheit in Kauf zu nehmen". Voraussichtlich Mitte '98 wird das rund 1 3-Millionen-Projekt fertiggestellt sein.

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