Nummer 10
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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23. bis 2<!. findet die T a l u n i der Gesellschaft ;>ir Pflege de>? Märchengules der europäischen Agiler !<"!!. 2!l. bis 2 l . wird das 1. I n t e r n a l ionale Reit- nnd Spliug« turuicr in der Reicheuau veraustallel, dei dem auch der „Österreichische Fallucrbuud" Schau slugvorsnhrnnge» zeigt. 24. stattet der sowjetische Botschafter Er,z. AU'ilou.' dein Laudcshaufttmann D r . H. Tschiqssfrey einen Besuch ab.
sliro! Kamun'nnulsdiretlor Dr. Albin Oberhofer, 58 Jahre a l l . finde! vormitlaaF die Firslfeier am Bnnde^ealgvm nasini!! in der Reicheuauer Straße statt und iiachmillags jene im Olympischen Dorf. bis :w. begeht der Kirchcnchor I g l s - V i l l seinen hundert» jährigen Beslaud.
„Alt-Innsbruckcr Ttadthäuscr »ud ihre Besitzer." Von Rudolf Granichstaedten-Ezerva. Band l, 5,3 Seiten, SensenVerlags Wien. Seit der bekannte Kunsthistoriker Univ.Prof. D r . Hciurich Hammer in mehr als ciucm Dutzend 'Arbeiten die Hänsergeschichte Innsbrucks uutersuchtc, fand dieses Kapitel der Heimatforschuug immer nenc Bearbeiter. Bald befassen sie sich mehr mit der baugcschichtlicheu Eutwickluug und baulichen Vcräuderuugcu, bald mehr mit den Besitzern nnd Bewohnern, wie z . B . Conrad Fischualcr im 4. uud 5. Band seiner Innsbruckrr (5hronik. Wenn die Baugcschichte hauptsächlich bei außergcUwhulichcu Wohubcmteu, wie Ndelssitzcn, Palästen usw. interessant ist, so ist die Kenntnis der Besitzer nnd Bewohner aller Häuser für die Darstellung der Stadtgcschichtc wichtiger. Granichftacdten hat sich in seiner vorliegenden Arbeit vorzüglich dieser Pcrsonalgeschichte gewidmet und eine beachtliche Sammlnng neuer Daten und Nugabcu vorgelegt. E r konnte hiefür die Akten des Wiener Adelsarchives heranziehen, was für einen in Innsbruck lcbcuden Forscher natürlich schwer ist. Die wünschenswerte Beifügung genauer Qucllcuzitatc hätte den Umfang des Buches vervielfacht und den Druck wesentlich verteuert; der Verfasser mußte daher darauf verzichten. Er erklärt sich aber freundlicherweise bereit, auf Anfragen gerne die Owelleustellen mitteilen zu wollen.
daß dieser D r . Nochus als Sohn eines Graliauus „ i u der Stadt Pretio bei Sftolcto" geboren sei. Wie der Verfasser die Freundlichkeit mitzuteilen hatte, lantet die Stelle im Adelsdiplom vom 2. Dezember !65>1 wortlich: „...Nochus M a t t i o l i , filine Gratiaui, nriuncluz ex «^picin ?letin, clinece86N<; 3pl>Iotc>nc,!' in I^mdlig..." Zweifellos entstammte dieser D r . Nochns demnach einer der berühmten Ehirnrgenfamilien aus dem Bergslädtcheu Prcci oberhalb Spoleto. I m Mittelalter kamcu ferne der Hochschnlen in I t a l i e n Volkschirnrgen zn Ansehen, die besonders den Steinschnitt, Starstich nnd die Bruchoperation erfolgreich ausübten. Der Grazer Professor V . Fossel schrieb schon 1901 in einem Anfsatz „Brnchschncider, Lithotomcn nnd Ocnlisten i n f r ü herer Zeit" ( I n t e r n . Archiv für Gesch. d. Medizin „ I a n u s " ) : „Es waren, dies Mitglieder bestimmter Familien aus Norcia uud Preci in der umbrischen Provinz Perngia, die I a h r huudertc hindurch nnter dem Namen der Norciner und Precianer Wundärzte von Generation zn Generation die als Familiengeheimnis bewahrte Knnst des Stein- und Bruchschuittcs'sowie der Staroperation vererbten und auf ihrcu Waudcrnngeu in I t a l i e n nnd darüber hinaus ausübten." Aus diesen 27 Familien stammte z. B . der Norcianer Sigismoudo Earocci, der 164s in Wien der Kaiserin Eleonora glücklich den S t a r operierte, nnd der um 1740 i n Innsbruck tätige Anatom Hieron. Leopold Bachettoni (geb. Prcci, 1690, gest. 26. März 1749); in Graz war dnrch mehr als 15>0 Jahre die Wundarztfamilic Mensnrati aus Norcia ausässig. Bezüglich des Innsbrucker D r . Rochus M a t t i o l i bleibt nnn die Frage offen, ob er überhaupt mit dem berühmten Botaniker Peter Andreas aus Siena einer Familie angehört? Da er überdies im Verfachbnch als landesfürstlicher Kammerdiener und Leibbarbier bezeichnet w i r d , wäre anch sein Dr.-Titel noch zn erhärten.
I m einzelnen seien von den 30 Hänscrn lediglich zwei Angaben nachgeprüft, die sich beide als richtig erweisen. Das Pfadt-Haus (Maria-Thcrcficu-Straße 44) wird im Jahre 1628 als „Behausuug, Hofstatt und Garten vor S t . Georgen Tor in der Vorstadt gelegen" beschrieben. Ulrich Pfat kaufte es ani 6. A p r i l 1604 um 5,06 Gnlden „von Barbara Toldin hinterlassncr Kinder Gcrhabcn, anch weil. Georg Tolls!)". Diese Stelle benutzte Wohl auch bereits Fischualer. Das jetzt abgerissene Noschmaunhans (Maria-Thcresien-Straße 47), das 1628 ebenfalls als „Behansnng, Hofstatt und Garten vor S t . Georgen Tor in der Vorstadt" beschrieben wnrdc, hat Christof Noschmann am 20. I n n i 1614 von Elisabeth Stcinvciß nm 14W Gnlden angekanft. Granichstacdtcns Angabe „nm 1400" ist damit gcnan festgelegt. Schließlich seien noch zwei Stellen hcransgegriffeu, die zwei bekannte Nrztc betreffen nnd anch medizingeschichtlich interessant sind. Das Hans Herzog-Friedrich-Straße N!, das vorne an den Platz nnd hinten an die Ofenlochgasse grenzte, hatte Benigna, die Frau des Handelsmannes Hans Khöbcrlc, von ihrem Vater weil. Gregor Stainhanser im Werte vou 1600 Gulden ererbt. I m Jahre 16',<! kam es au D r . Rochus vou M a t t i o l i . I n de,n angefiiglen Erlurö über die Familie Mattioli macht Grauichstaedten die bemerkenÄoerte Angabe,
Das Czichna-Haus (Stiftgasse 23) besaß im Jahre 1498 — wie der Verfasser aus K. Fischnalcr übernommen hat — der Leibarzt Erzherzog Sigmunds D r . Adolf Otto. Da in den Handschriften das „ t t " und „cc" oft wirklich kaum zu unterscheiden ist, handelt es fich hier sicher nm D r . Adolf Occo (I.) aus einem alten friesischen Adclsgeschlecht (geb. 1447 zn Ostcrhanscn i n Friesland). Es war dies der bedeutendste Hnmanisten-Arzt am Iuusbrucker Hofe. 1474 weilte er iu Augsburg, war 1488 Leibarzt des Pfalzgrafen Philipp in Heidelberg nnd kam-1490 nach Innsbruck. Nach de»! Tode Erzherzog Sigmunds (4. März 1496) übersiedelle er endgültig nach Augsburg. Dort starb er 15>03 angeblich an Gift, das er mit einer Arznei verwechselte. Sein Grabstein hat sich im Tom erhalten. D r . K a r l Schadelbauer
Verzeichnis über die im Monat Septenlber l9N2 beim Stadtmagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bzw. Konzessionsurlunden Iosefinc Fucholuuncr neb. Heiß, Amrascr Straße 46, Ein« ^elhaudel mil säintlichen Textilwaren anßer Meterware. Max Rcsch, Amras 44, Einzelhandel mit Gemischlware». Friedrich Tusch, Riescngassc '!, Einzelhandel mit Obsl, Gemüse und Südfrüchten.- Heinrich Kolli, Eichhof !9,Vcrlegen
von Estrichbodcn. Maltliäus (Yarstcnauer, Hilberstraßc 22, Einzelhandel mil Reiseandenken, Postkarten und Schallplatte». Johann Tpazicrer, Gnmppstraße 5»5>, Detailhaudel mit Nahruugs- uud Geuußmillelu. F r a n ; Resch, Iugcuuin-Fischler-Straße 5>, Fleischergcwcrbe. Erich