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deMndes nuptsladt nnsbruek Erscheint einmal imMonat.VHUgssir. 3.^S.jahrlich.Gngelnummer so Gr. Nr. 3
Schriftleitung Nathans. 2 Ktock links
15. Februar 1935
Die Stadtgemeinde Innsbruck war im Jahre 1934 nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft die Bautätigkeit wie in den vorhergegangenen Jahren zu beleben, um die Zahl der Arbeitslosen zu vermindern und die Anzahl der Kleinwohnungen zu vermehren. Die damals in Oesterreich schon vielfach in die Wirklichkeit umgesetzte Absicht der Bundesregierung, mit Hilfe des Bundes-Wohn- und Siedlungsfonds Eigenheime für Erwerbslose zu Nebenerwerbszwecken am Rande der Städte zu errichten, nahm Herr Regierungskommissär Franz Fischer der Stadt Innsbruck zum Anlaß, unter Mithilfe des Bundes auch durch die Stadtgemeinde Innsbruck Siedlungen erbauen zu lassen. Die erste derartige Siedlung war auf städtischem, bzw. auf zur Abrundung durch Tausch erworbenem Grund am sogenannten „Sieglanger", außerhalb des Gasthauses „Peterbrünnl" in Wittenberg, zwischen der Arlbergbahn und dem Innjluß geplant. Die Siedlungsgenossenschaft „Heim" baute inzwischen, ebenfalls mit Vundeshilfe, etwa 350 Vteter westlich vom Gelände der zukünftigen städtischen Siedlung an einer Randsiedlung mit 33 Eigenheimen. Nach einem notwendigen Grunderwerb durch Tausch am Westende der städtischen Siedlung und den erfolgten Abstehungserklärungen der Interessentschaft eines aufzulassenden Feldweges wurde die vorgesehene Fläche in 20 möglichst gleich große Parzellen geteilt; das Flächenausmah der Parzellen ist im Mittel 907 Quadratmeter. Die Bauparzellen befinden sich zu beiden Seiten einer 6 Meter breiten Straße (255 Meter), mit deren Bau gleichzeitig die Herstellung des Rohrgrabens für den Hauptstrang der Wasserleitung begonnen wurde. Die Siedlerstraße, welche einst nach der Innregulierung einem durchgehenden Straßenzug, ausgehend von der Völser Straße nächst der Vahnübersetzung, angehören wird, zweigt bei der Bahnübersetzung des bestehenden Feldweges unterhalb „Peterbrünnl" ab und mündet mit einer 4 Meter breiten Querstraße am Westende der Siedlung wieder in den alten Feldweg ein.
1. Jahrgang
Die Erdarbeiten für den Rohrgraben (369 Meter) im Bereiche der 20 Siedlerhäuser sowie die Dämmungsarbeiten für die Straße wurden von einem privaten Unternehmer mit voll bezahlten Arbeitern, die Bestellung und Verlegung der gußeisernen Muffenrohre und Formstücke der Wasserleitung vom städt. Kanalbauamt durchgeführt. Der Rohrgraben außerhalb des städtischen Grundes durch die privaten Gründe bis zur Siedlung der Genossenschaft „Heim" (jetzt „Dollfuß-Siedlung) wurde mit dem Freiw. Arbeitsdienst des Lagers Mentlberg, die Verlegung der gußeisernen Rohre und Formstücke wieder durch dasstädtischeKanalbauamt ausgeführt. Das notwendige Dämmungsmaterial für die Straße wurde teils der Innschotterbank (248 m^) unterhalb „Peterbrünnl", teils dem Schotterbruch bei Schloß Mentlberg (171 in») entnommen. Ein Teil wurde aus der Stadt (320 in'), von Abbrucharbeiten stammend, zugeführt. Die Stadtgemeinde Innsbruck stellte eine Motorwalze samt Betriebsstoff und Walzenführer zur Verfügung: ebenso Lastkraftwagen zur Beförderung von Schotter vom Schotterbruch bei Schloß Mentlberg (171 ms) und aus der Schotterbank (6 in?) zur Straße. Die Rohrgraben- und Straßenherstellung wurde am 15. März 1934 begonnen und am 25. April 1934 beendet. Die Ausschließung des Geländes war damit beendet und die Stadtaemeinde konnte an den eigentlichen Bau der 20 Siedlerhäuser schreiten. Die gesamte Planung, Absteckung, Ausarbeitung der Leistungsausweise, Vauaufsicht. Abrechnung, Aufnahme, Entlohnung und Abbau der Arbeitsdienstwilligen, die gesamte Vuchfüh. rung und Auszahlung der Vaugelder über die Sparkasse der Stadt Innsbruck wurden durch Herrn Regierungskommissär Franz Fischer dem Etaotbauamte übertragen.