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SEBASTIAN FITZEK & MICKY BEISENHERZ

Diabolischer

DealFITZEK-THRILL TRIFFT AUF BEISENHERZ-HUMOR

AN SEINEM VERHANDLUNGSGESCHICK hat der erfolgsverwöhnte Literaturagent David Dolla nie gezweifelt – bis er zum Spielball eines scheinbar Wahnsinnigen wird. Carl Vorlau, Patient in einer psychiatrischen Privatklinik, schlägt einen diabolischen Deal vor: Dolla soll ihm einen Buchvertrag mit einer Million Euro Vorschuss verschaffen – für Vorlaus Geständnis in Form seines True-Crime-Romans über das Schicksal der siebenjährigen Pia, die er entführt hat. Wenn Dolla ablehnt, droht ihm Vernichtung seiner Existenz und Pia der Tod. Ein unwiderstehlicher Cocktail aus eiskalt inszenierter Spannung und virtuosem Sprachwitz!

Sebastian Fitzek, Micky Beisenherz Schreib oder stirb Droemer, 19,99 € 200 Lesepunkte Auch als eBook | Hörbuch

EXKLUSIV | INTERVIEW

ZWEI STARS, erstmals als kongeniales Autorenduo – mit dem Charme von Pech und Schwefel, Nitro und Glycerin: Deutschlands erfolgreichster Thrillerautor Sebastian Fitzek (SF) macht gemeinsame Sache mit dem profilierten Satiriker und TV-Moderator Micky Beisenherz (MB). Einig waren sich die zwei sofort: „Wir wollten etwas schreiben, das es so noch nie gab: eine Geschichte, über die man herzhaft lachen kann – und beim Umblättern bleibt einem genau dieses Lachen im Hals stecken.“ So haben die beiden den Psychothriller neu erfunden – mit „Schreib oder stirb“.

T Was war für Sie das

Hauptargument für Ihre Schreib-Kooperation?

SF: Ich liebe Mickys Humor und schätze ihn als Mensch. Daher war es für mich eine große Freude, mit ihm etwas Neues ausprobieren zu dürfen. Allerdings hatte ich Angst, dass der Sportfanatiker unsere Brainstorming-Meetings während des Berlin-Marathons abhalten will – was aber zum Glück nicht der Fall war. MB: Haha. Wer mich kennt, der weiß, dass ich zu zweit wohl lieber einen Bier-Marathon abhalten würde. Sport mach ich gerne alleine. Und bloß keinen Marathon. Hey, ich schreibe ein Buch mit Sebastian Fitzek! Ich brauche kein Zieleinlauffoto mehr fürs Ego!

T Und wie haben sich Ihre Er-

wartungen bei dem SchreibExperiment erfüllt? Was war Ihr großartigstes Erlebnis bei Ihrer Kooperation?

SF: Für mich war der großartigste Moment, als ich zum ersten Mal schon auf der ersten Seite, die Micky von mir überarbeitet hat, laut loslachen musste und wusste: „Ja, das funktioniert!“ MB: Und für mich war es der Moment, als er mir sagte, dass er sehr lachen musste. Das hat mich echt glücklich gemacht. Überdies: Er ist auch ohne mich schon sehr witzig. T Was hat Sie bei Ihrer Zusam-

menarbeit am meisten aneinander überrascht?

SF: Verblüfft hat mich, dass Micky bei den Besprechungen immer einen Hafermilch-Latte bestellte, selbst aber in unserem Buch über die „Mitte-Hafermilch-Diaspora“ lästert. MB: Ich korrigiere nur ungern! Es war Espresso macchiato. Der aber mit Hafermilch, ja. Würde ich alle Peinlichkeiten und Klischees aussparen, nur weil ich sie selbst erfülle – ich könnt ja nix mehr schreiben!

T Was hat beim Schreiben

die heftigste Zerreißprobe ausgelöst?

SF: Wer von uns beiden im Rollkragenpulli eine bessere Figur macht. Ansonsten ist es langweilig, aber wahr: Bei uns gab es keine Konflikte, außer die, die unsere armen Protagonisten aushalten müssen. Und die haben es ja nun wirklich in sich. MB: Es war geradezu entsetzlich harmonisch. Kein Wunder! Wenn man Sebastians Bücher kennt, hat er ja privat vieles gutzumachen.

T Offenbar haben Sie auch

mit dem griechischen Drama geflirtet. Was wollten Sie in puncto Tragödie und Fallhöhe ausprobieren?

SF: Echt, haben wir? Schau mal an, Micky, wir können auch Feuilleton! Antworte du mal bitte was Kluges.

„Ist unser Buch nicht irgendwo auch einegöttliche Komödie?“

Sebastian Fitzek MB: Also, wenn wir schon bei großen Meistern sind: Ich sehe unsere Protagonisten zwischenzeitlich eher in den siebten Kreis der Hölle eintauchen. Ist unser Buch nicht irgendwo auch eine göttliche Komödie?

T Ihr Protagonist David Dolla ist

Literaturagent. Was macht diesen Beruf so ideal für Ihr fieses literarisches Vorhaben mit ihm?

SF: Paradoxerweise ist der Literaturagent eine in der literarischen Welt viel zu stiefmütterlich behandelte Person. Ich finde es faszinierend, dass wir durch Dolla quasi den Entstehungsprozess des Buches, das wir gerade in den Händen halten, beim Lesen miterleben.

T David steht den von ihm betreuten

Autoren in allen möglichen Lebenslagen zur Seite und versucht auch, sie vor Dummheiten zu bewahren. Wofür sind Sie selbst Ihren Agenten am dankbarsten?

SF: Ich bin bei Eigen-Verhandlungen eine absolute Nullnummer und unterschreibe meist alles, was man mir vorlegt. Insofern hat Roman Hocke mich garantiert schon vorm Knast bewahrt. MB: Geht mir ähnlich. Ich wäre längst auf Boris-Becker-Niveau. Nur ohne die Grand Slam-Titel!

T Was disponiert David Dolla, in die

Falle zu tappen?

SF: Das, was auch mich anfällig für riskante Fehlentscheidungen macht: seine Naivität und Neugier.

Marcus Höhn ©

Micky Beisenherz