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TANJA SZEWCZENKO

KINDERWUNSCHOdyssee

HOFFEN UND BANGEN, Rückschläge und wertvolle Erkenntnisse über das Leben und sich selbst: Tanja Szewczenko schildert persönlich wie in einem Tagebuch all die Erlebnisse, die sie und ihr Ehemann Norman in den fünf Jahren ihrer „Kinderwunschreise“ gemacht haben. Sehr offen erzählt sie von den Aufs und Abs, von künstlicher Befruchtung, mehreren Fehlgeburten und den Grenzen, an die Körper und Seele gerieten – bis zum Happy End. Das große Anliegen der dreifachen Mutter: Erfahrungen teilen, LeserInnen Halt geben und Mut machen für den individuellen Weg!

Tanja Szewczenko Durch die Hölle zum Glück (ab 5.11.) Eden Books | 240 S. | 18,95 € O P 190 Lesepunkte Auch als eBook

EXKLUSIV | INTERVIEW

WORTE FINDEN FÜR DAS, was sprachlos macht: Das gehört zu den besonderen Talenten von Tanja Szewczenko, mehrfache deutsche Meisterin im Eiskunstlauf, beliebte TVSchauspielerin und nun auch Autorin, weil sie „eine Stütze sein möchte für Leidensgenossinnen mit unerfülltem Kinderwunsch“. Ihre eigene Kinderwunsch-Odyssee – fünf Jahre und mehrere Fehlgeburten – erzählt die inzwischen dreifache Mutter schonungslos und ermutigend zugleich in ihrem Buch „Durch die Hölle zum Glück“.

T Inzwischen haben Sie eine

„kleine Großfamilie“. Wie geht es Ihnen?

Auch wenn ich seit fünfzehn Monaten nicht durchgeschlafen habe, manchmal nicht weiß, wo mir der Kopf steht und unser Zuhause zu einer Chaos-Bude mutiert ist (weil die Zwillinge mittlerweile laufen, klettern und Schränke öffnen können) könnte ich glücklicher nicht sein.

T Haben Sie nach dem jahre-

langen Auf und Ab noch damit gerechnet, dass sich Ihr Kinderwunsch erfüllt?

Ich habe es gehofft und mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass es möglich ist. Allerdings hat der Verstand irgendwann begonnen, daran zu zweifeln.

T Sie zeigen in Ihrem Buch viel

Gefühl und in Ihren YouTubeVideos mitunter auch Tränen. Warum liegt Ihnen an dieser Offenheit?

Gefühle zuzulassen ist wichtig. Wichtig, um Geschehenes verarbeiten zu können. Ich habe mich irgendwann entschlossen, meine Maske abzulegen und zu zeigen, was dahinter verborgen ist. Mein Schmerz, meine dunklen Erinnerungen, meine Verletzlichkeit und meine Hilflosigkeit. Das half mir, aber auch anderen, mich zu verstehen. Sich zu öffnen kostet Kraft und man braucht Mut, aber es ist machbar und unfassbar heilsam. T Wie kamen Sie auf den Be-

griff „Kinderwunschreise“?

Ich habe die fünf Jahre wie eine lange Reise ins Ungewisse empfunden. Wir sind an viele Stationen gelangt. Wir haben gehofft, sind gescheitert, gestürzt, aufgestanden und weitergelaufen.

T Familiengründung war für

Sie lange kein Thema. Was war entscheidend, dass sich das im Dezember 2009 änderte?

Mein Mann. Da war dieses Bauchgefühl und die gemeinsame Arbeit mit Kindern. Plötzlich wusste ich, dass Norman der Vater meiner Kinder werden soll.

T Schon bald nach Ihrer Ent-

scheidung waren Sie mit Ihrer ersten Fehlgeburt konfrontiert. Viele Frauen in dieser Situation machen sich zuallererst leider selbst Vorwürfe. Was hat Ihnen geholfen?

Ich habe damals Halt in anonymen Foren gesucht. Ich habe nach Leidensgenossinnen gesucht und viele gefunden. Versteckt hinter einem freigewählten Benutzernamen, konnte ich mich offen austauschen. Mehr habe ich mich damals nicht getraut.

T Was haben Sie als die größten

Herausforderungen auf dem langen Weg empfunden? Was fällt in die Kategorie „Hölle“?

Es gab Erlebnisse, die für mich die Hölle waren und mich an meine körperlichen und

„Sich zu öffnen kostet Kraft– und man braucht Mut …“

seelischen Grenzen brachten. Der Traum Kinderwunsch wurde für mich zweimal zum absoluten Alptraum. Einmal hätte ich das fast mit meinem Leben bezahlt.

T Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für

Paare zur Zerreißprobe werden. Wie haben Sie und Ihr Ehemann Norman es geschafft, das gemeinsam durchzustehen?

Wir waren eine Einheit. Wir hatten einen gemeinsamen Wunsch, ein gemeinsames Problem. Norman hätte mir gerne den physischen Schmerz abgenommen. Er war immer für mich da und stützte mich. Es gab bei diesem Thema kein Ich, immer nur ein Wir.

T Wie haben die heftigen Erfahrungen

Sie verändert?

Ich bin noch emotionaler als früher. Was ich aber positiv finde.

T Welchen Tabus möchten Sie entgegen-

wirken und wozu einen Perspektivenwechsel anstoßen?

Ich möchte die Gesellschaft für das Thema Fehlgeburt, aber vor allem auch für das Thema Kinderwunschbehandlung sensibilisieren. Außerdem möchte ich aufklären, was eine Frau, ein Paar, in dieser Zeit durchmacht.

T Was möchten Sie Ihren LeserInnen

am meisten ans Herz legen?

Nimm das aus meinem Buch mit, was dich in deinem Tun bestärkt und dir hilft. Ich bin eine von vielen. Und auch, wenn wir alle etwas gemeinsam haben, ist unser Weg immer individuell. Dafür wünsche ich dir, liebe(r) Leser(in), viel Glück!

Tanja Szewczenko

© Kevin Kölker

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