Fazit 90

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Mit dem neuen Gebäude in der Grazer Körblergasse konnte sich der Campus02 auch vom WIFI emanzipieren.

Die Fachhochschule der Wirtschaft Der Campus02 ist die kleinere Fachhochschule in Graz. Seit 1996 werden Studierende, erst als Anhängsel des WIFI, danach in einem eigenständigen Gebäude, ausgebildet. Vom Image des WIFI-Kurses hat man sich inzwischen emanzipiert. Die Nähe zur Wirtschaft ist, auch wegen der Eigentumsverhältnisse, geblieben.

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n der Körblergasse, praktisch in Rufweite der Wirtschaftskammer und des Wirtschaftsbunds befindet sich das Gebäude des Campus02. Die kleine Fachhochschule mit nur 1.200 Studierenden ist aber nicht nur geografisch der Wirtschaft und seinen Institutionen besonders nahe. Die Eigentümer sind nämlich vor allem die Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung, aber auch ein paar Privatunternehmen. Entwickelt hat sich das Angebot der Fachhochschule aus dem WIFI heraus, dem Fortbildungsprogramm der Wirtschafts-

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kammer. Erich Brugger, Geschäftsführer des Campus02, erzählt: „Wir haben im sechsten Stock des WIFI-Gebäudes gehaust. Da war dann schon die Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem WIFIKurs und einem Studiengang einer Fachhochschule? Es war am Anfang schwierig und eine Herausforderung, in der Öffentlichkeit darzustellen, dass wir eine vollwertige Fachhochschule sind.“ Mit dem Umbau habe jedoch eine gewisse Emanzipation stattgefunden, ergänzt Rektor Franz Schrank: „Wir sind auf einem vernünftigen Weg, aber dieser Weg ist noch nicht zu Ende. Wenn man so klein be-

ginnt, dauert das eine gewisse Zeit. Die Universitäten sind auch nicht von einem Tag auf den anderen entstanden. Das gilt auch im Bereich der Forschung.“

80 Prozent berufsbegleitend

Vom Erbe des WIFI ist der hohe Anteil an berufstätigen Studierenden geblieben. 80 Prozent der Studierenden bestreiten ihr Studium berufsbegleitend. „Das wäre an einer Uni nur sehr schwer möglich“, erklärt Schrank: „Ich komme selbst von der Uni und dort muss sich der Student selbst alles zusammensuchen. Das mag für die Persönlichkeitsentwicklung gut sein, es ist aber auch ein bisschen chaotisch. Daher werden die Leute auch nicht in der vorgesehenen Studiendauer fertig. An der Uni habe ich Leute, die ich seit zehn Jahren auf meiner Prüfungsliste habe. Das wäre an einer FH undenkbar.“ MÄRZ 2013


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