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67 Millionen Euro für AK-Mitglieder

Die Drähte zu den Expertinnen und Experten der steirischen Arbeiterkammer liefen auch im vergangenen Jahr wieder heiß: Knapp 260.000 Rechtsauskünfte wurden erteilt. Die für die AK-Mitglieder erstrittenen Beträge erreichten die stolze Summe von 66,7 Mio. Euro.

„Die Bilanz des vergangenen Jahres bewegt sich auf einem konstant hohen Niveau, wie wir es nun schon seit vielen Jahren beobachten“, erläutert AK-Direktor Wolfgang Bartosch. Für AK-Präsident Josef Pesserl unterstreicht diese Leistungsbilanz „die Unverzichtbarkeit der Arbeiterkammer für ihre Mitglieder“. Ebenso wichtig sind dem Präsidenten aber auch die „zehntausenden Beratungen, die sich nicht direkt in Geldleistungen niederschlagen, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeitnehmerschutz, Gesundheit und Pflege oder Gleichstellungsfragen“. Die AK-Jahresbilanz 2022 im Einzelnen:

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Arbeits- und Sozialrecht

In arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen erstritt die AK im Vorjahr 10,5 Mio. Euro. Die „Hitliste“ der Streitgründe führten unverändert laufende Löhne und Gehälter an. An der Spitze der Problembranchen lag das Gastgewerbe. Nicht weniger als 33,7 Mio. Euro betrug der Vertretungserfolg im Sozialrecht. Der Großteil entfiel auf vor Gericht erstrittene Pensionsleistungen.

Insolvenzen

Weitere knapp 16 Mio. Euro erhielten 2.626 Beschäftigte, die durch den von AK und ÖGB getragenen „Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer“ (ISA) vertreten wurden, aus dem Insolvenz-Entgelt-Fonds. Prägend waren einige Großpleiten, allen voran die Insolvenz der Christof Industries Austria GmbH.

Konsumentenschutz und Steuern

Etwa 1,3 Mio. Euro wurden im Konsumentenschutz großteils auf außergerichtlichem Weg hereingeholt. Der Schwerpunkt lag aber auf der umfangreichen Beratung. Am stärksten nachgefragt war der Bereich „Wohnen“. Mit Hilfe der AK-Steuerexpertinnen und -experten haben sich Lohnsteuerpflichtige im Vorjahr zudem rund 5,2 Mio. Euro vom Finanzamt zurückgeholt. n

Kurz im Gespräch mit

Zum ersten Mal liegt eine arbeitsmarktpolitische Strategie des Landes Steiermark vor. Was sind ihre Schwerpunkte und was soll damit erreicht werden?

Um für den Arbeitsmarkt der Zukunft gerüstet zu sein, braucht es neben kurz- und mittelfristigen Maßnahmen eine langfristige Strategie, damit die Steiermark als Arbeitsund Wirtschaftsstandort ihren europäischen Spitzenplatz halten kann. Wir müssen mehr in die Qualifizierung investieren, den Wiedereinstieg oder auch den Umstieg in andere Berufsfelder erleichtern und alle Potenziale, die in der steirischen Bevölkerung, insbesondere bei den Frauen, vorhanden sind, heben. Wir können es uns einfach nicht leisten, auf die persönlichen Stärken eines jeden Einzelnen zu verzichten. Mir ist besonders wichtig, dass wir die Frauenerwerbsquote in der Steiermark anheben und auch mehr Frauen dafür gewinnen können, statt Teilzeit- in Vollzeitarbeit umzusteigen.

Welche finanziellen Mittel sind vorgesehen, um in Zeiten der Teuerung den wichtigen Sozialbereich abzusichern?

Wir nehmen im Sozial- und Pflegebereich gemeinsam mit den Städten und Gemeinden rund 120 Millionen Euro zusätzlich in die Hand, um die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuheben und gleichzeitig auch die Einrichtungen auf diese Weise zu unterstützen. Wir haben damit auch für 2023 eine sichere Basis für die Sozialwirtschaft geschaffen. Es geht um Zehntausende Steirerinnen und Steirer, die auf Hilfe im Sozial- und Pflegebereich angewiesen sind. Gleichzeitig sind auch Zehntausende Menschen in diesen Bereichen beschäftigt.

Fazitgespräch

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