Erfolg braucht Führung
Managementserie
Innovativ spenden Über Schenken mit Genuss Ein Gespräch von Carola Payer mit Thomas Schenk, dem Obmann des gemeinnützigen Vereins »Wine-Aid«
Fotos: Marija Kanizaj, Archiv
Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at
W
ine-Aid wurde 2009 von Thomas Schenk gegründet. Seitdem setzt er sich mit engagierten Ehrenamtlichen dafür ein, die Unternehmensvision umzusetzen. Thomas Schenk sagt dazu: »Es war eine spontane Idee im Rahmen meines Studiums als ich noch in einem Großkonzern tätig war. Soziales Engagement war mir schon immer wichtig. Außerdem bin ich ein Genussmensch und habe mich viel mit Wein beschäftigt. Mit den Kompetenzen und Erfahrungen aus meiner jahrelangen Tätigkeit in Marketing und Vertrieb sowie meinem Wissen aus dem Studium habe ich die Prinzipien von Wirtschaft, sozialer Hilfe und Genuss in einen Businessplan gepackt. Ich beweise indirekt, dass (Nächsten-)Liebe durch den Magen geht. Während einer Motorradtour mit einem Freund habe ich ihn gefragt, ob er mir 3000 kg Weintrauben schenken kann, habe ihm die Idee vorgestellt und ihn davon begeistert. Ein halbes Jahr später gründeten wir schlussendlich den Verein. Zuerst habe ich dabei parallel in meinem damaligen Beruf gearbeitet. Dann habe ich mich ganz dem Verein gewidmet. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich das, was ich gerne mache, auch tun sollte.«
Wine-Aid – Das Konzept Chancengleichheit ist das übergeordnete Ziel von Wine-Aid. Benachteiligte Kinder und Jugendliche sollten sich gesund, gebildet und familiär aufgehoben fühlen. Daher werden Therapien und begleitende Maßnahmen für junge Menschen ausgewählter Hilfsorganisationen unterstützt. Die Spenden sollen eine bessere Zukunft ermöglichen. Thomas Schenk erklärt: »Um die Spenden zu lukrieren, vermarkten wir österreichischen Wein aktiv für einen guten Zweck. Hierfür haben wir eine Spendenangebotspalette kreiert, die Unternehmen die Möglichkeit bietet, – durch beispielsweise den Kauf von Weinen als Kundenpräsent, Weingeschenke mit Grußkarten, Weinbegleitung für ein Sommerfest, Bereitstellung des Tischweins bei einer Veranstaltung, oder in Rahmen von Charity Veranstaltungen –, nachhaltig ihre CSR-Strategie umzusetzen und gleichzeitig Zielgruppen unserer Gesellschaft, die Hilfe brauchen, damit zu unterstützen. Es können auch Patenschaften für Schützlinge übernommen werden. Menschen können aber auch direkt unterstützt werden, wie zum Beispiel Sportler mit Handicap. Auch Zeitspenden sind im Angebot. Der Arbeitgeber gewährt den Mitarbeitenden etwa einen Tag für einen sozialen Zweck, wie zum Beispiel für das Einpacken von Weihnachtspaketen mit Kindern im Kinderdorf oder die soziale Weinlese.«
»Um die Spenden zu lukrieren, vermarkten wir österreichischen Wein aktiv für einen guten Zweck.« THOMAS SCHENK
46 /// FAZIT JUNI 2022