Fazit 181

Page 81

Alles Kultur idee ist es, diese Filme im Kino zu zeigen. In den letzten Jahren kamen beispielsweise immer wieder auch Serien hinzu, die bei der Diagonale (auszugsweise) ebenfalls im Kino gezeigt wurden. Zugleich ist es uns ein Anliegen, das filmhistorische Erbe lebendig und sichtbar zu halten. Ein Bereich, der unserer Meinung nach immer wichtiger wird. Wenn sich die gesellschaftliche und mediale Umwelt radikal verändert, müssen auch die Programmformate immer wieder hinterfragt werden. So wurde etwa entschieden, auch Regisseurinnen und Regisseure zum Wettbewerb zuzulassen, die – unabhängig von ihrem Pass – ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Österreich haben. Auch gab es Programmschwerpunkte, in denen überprüft wurde, ob das Thema Virtual und Augmented Reality für den österreichischen Film interessant ist. Die grundlegende Aussage der Diagonale ist jedoch immer, dass der österreichische Film Teil der kulturellen Identität dieses Landes ist und einen entsprechenden gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Stellenwert haben sollte. Wie sieht die Zukunftsprognose aus? Wir freuen uns auf die Ausgabe 2022 – die 25. Diagonale in Graz! 2023 wird dann das letzte Festival sein, für das wir uns als Leistungsduo verantwortlich zeichnen. Danach werden wir die Diagonale acht Jahre leitend und fünfzehn Jahre im Team begleitet haben und hoffen für das Festival n auf eine glorreiche Zukunft!

Weizer Schülerinnen »bespielen« Baustelle

Kunstvoll gerüstet Von Andreas Pankarter

D

er Grazer Cafetier Simon Lackner hat aus der kleinen Not, sein Kaffeehaus Kaiserfeld quasi vollständig durch ein Baugerüst umgeben zu wissen, eine Tugend gemacht. Gemeinsam mit Lara und Lena Annerer, beide Schülerinnen an der HLW Weiz in ihrem Abschlussjahr, hat er das Gerüst kurzerhand in ein kleines wie feines Kunstwerk im öffentlichen Raum umwandeln lassen. Unter dem Motto »Gut gerüstet durch die Bauzeiten« wurden die Metallstreben (auf Höhe des Erdgeschosses und der ersten Etage) mit bunten Bändern umwickelt und zahlreichen weiteren Farbakzenten versehen. So entstand ein echtes »Hinschauobjekt«, das den ansonsten eher fad daherkommenden Stahlstangen eines Baugerüstes einen ästhetischen Reiz ver-

leiht, und das Durchschreiten zu einem kurzen künstlerischen Erlebnis werden lässt. Die eben Verwendung findenden starken Farben sorgen dabei für eine kräftige optische Auffrischung – und zudem auch für etwas mehr an Sicherheit. Das von den beiden Nachwuchskünstlerinnen erdachte Projekt stellt den Praxisteil ihrer Diplomarbeit dar, an der sie in Weiz gerade intensiv arbeiten. Bauträger und Hausherr der Immobilie – die Merkur-Versicherung – hat übrigens gemeinsam mit den beauftragten Bauunternehmen das Projekt finanziell unterstützt. Und sich damit als sympathischer Kunstsponsor auch im Kleinen bewiesen. Da ja gerade die Gastgartensaison wieder begonnen hat, kann Ihre nächste Melange im Kaiserfeld also durchaus kulturell werden. Schauen Sie sich das an. n

Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger, das Intendantenduo der Diagonale Eine Langversion dieses Interviews können Sie auf unserer Webseite unter fazitmagazin.at nachlesen.

Lara und Lena Annerer mit Simon Lackner

FAZIT APRIL 2022 /// 81


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Fazit 181 by Fazitmagazin - Issuu