Fazit 169

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Alles Kultur Architektur

Adolf Loos Privat Von Andreas Pankarter

A

Ekaterina Degot und Henriette Gallus vom Herbst

gungen zum Jahr 2021. Wir beobachten die Lage und definieren verschiedene Szenarien, wie auch bereits in 2020. Bei Projekten liegt der Fokus darauf, ebenfalls eine Dimension zu haben, die über den lokalen, physischen Kontext hinaus geht, um auch Interessierte, die nicht vor Ort sein können, zu erreichen. Der steirische herbst ist mit mehrjährigen Förderungen von Stadt und Land bis zu einem bestimmten Punkt planungssicher. Die jährlich angesuchte Bundesförderung ist für 2021 bereits gesichert. Natürlich ist die Lage im Sektor der Sponsoren verständlicherweise unsicher, viele Unternehmen kämpfen ums Überleben. Es wird viel Zeit und Energie in die internationale Projektförderung investiert. Sowohl zum Land Steiermark und der Stadt Graz als Eigentümer als auch zum Bund als Förderer besteht eine hervorragende Gesprächsbasis. Es gibt immer die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, die Leitungen sind in beide Richtungen offen und unbürokratisch geregelt. Es sollte überdacht werden und zwar global, die Kunst mit dem Unterhaltungssektor gleichzusetzen, nicht nur inhaltlich ist »

nlässlich seines 150. Geburtstags widmet das Museum für angewandte Kunst in Wien dem Architekten Adolf Loos (1870–1933) eine von Markus Kristan kuratierte Ausstellung. Der in Brünn geborene Loos gilt als einer der Wegbereiter moderner Architektur. Mit knapp 100 Entwurfszeichnungen, Plänen, Fotografien und Modellen aus dem Adolf-Loos-Archiv der Albertina beleuchtet »Adolf Loos. Privathäuser« sein projektiertes wie auch sein ausgeführtes Werk und legt den Schwerpunkt auf seine privaten Wohnbauten. Es sind Einfamilienhäuser, Villen und Landhäuser für eine bürgerliche, oft jüdische Klientel, aber auch für Künstler und Literaten. Im Kontrast dazu werden auch bedeutende Sozi-

alprojekte wie die Bauten für das Wiener Siedlungswerk, die Gemeinde Wien oder den Werkbund gezeigt. In seinen privaten Wohnbauten entwickelte Loos den »Raumplan«. Nach diesem Prinzip wurden Stockwerke nicht schichtartig übereinander gelegt, sondern jeder Raum erhielt die für seine Benutzung nötige Höhe und Dimension. Die zwischen 1903 und 1931 mit diesem System geplanten Projekte – wie die Häuser für den Dadaisten Tristan Tzara und die Sängerin und Tänzerin Josephine Baker in Paris, den Baumeister František Müller in Prag oder den Textilfabrikanten Hans Moller in Wien – zählen bis heute zu den weltweit bedeutendsten Einfamilienhäusern des 20. Jahrhunderts. So Corona will, läuft die Ausstellung bis zum 14. März nächsten n Jahres.

Haus Rufer in Wien 23, Schrägansicht der Gartenseite Adolf Loos Privathäuser 8.12.2020 bis 14.3.2021 Museum für angewandte Kunst (MAK) 1010 Wien Stubenring 5 mak.at

FAZIT JÄNNER 2021 /// 79


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