EDITORIAL
VON CHRISTIAN KLEPEJ
O
b der Frühling 2020 als gelungener Kampf gegen eine gesundheitliche Katastrophe oder als die Zerstörung unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlage in die Geschichtsbücher Einzug halten wird, werden wir erst in einigen Jahren mit Sicherheit sagen können. Aus heutiger Sicht ist das Vorgehen der österreichischen Bundesregierung, das Verhängen eines »Ruhemodus« über die Republik, eine sinnvolle und erfolgreiche Strategie. Die Zahlen der Erkrankungen, die aktuelle Übertragungsrate des Krankheitserregers und alle weiteren Statistiken zur Coronapandemie lassen diesen Schluss zu. Die Bilder aus Italiens Spitälern und dem oft am Rande der Verzweiflung arbeitendem Pflegepersonal, die Bilder der Militärtransporter dort, die die vielen Toten abtransportieren mussten, sind zwar erst
WILLKOMMEN IM FA ZIT
Erste postcoronale Erkenntnisse wenige Wochen alt, trotzdem schon wieder aus der Erinnerung zahlreicher Kommentatoren in Funk und Facebook getilgt. Denn viele monieren nun, dass der Covid-19-Keim ja »nicht so schlimm« gewesen sei. Recht haltlos außer Acht lassend, dass es ja gerade der Lockdown war, der eine Situation wie in Italien verhindert hat. Am 28. April nun hat die Regierung die stufenweise Lockerung aller Einschränkungen ab sofort bekanntgegeben und auch hier wird erst die Zukunft zeigen, ob es zu einer zweiten Ansteckungswelle kommt, oder ob wir fürs Erste – sprich für dieses Jahr – über den Berg sind. Die Lockerungen sind unumgänglich, der Schaden, den unse///
MAI 2020
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