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Nutzung von Dächern als Regenauffangflächen

tung ist eine ideale Gelegenheit, kleine Mängel zu entdecken, ehe sie sich zu größeren Wasserschäden ausweiten. Hier empfiehlt es sich, sowohl für Immobilieneigentümer als auch für Fachbetriebe, einen entsprechenden Wartungsvertrag abzuschließen.

Was kennzeichnet eine Freispiegelentwässerung?

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– Rohrleistungssystem teilgefüllt – Rohrleitungssystem im Gefälle verlegt – hohe Ablaufleistung der Gullys durch trichterförmigen Ablaufkörper – Anordnung eines Notentwässerungssystems – ausgedehntes Grundleitungsnetz – ausgebildete Tiefpunktentwässerung

Der Klimawandel ist ein globales Problem und bringt vor allem für die Städte zwei wesentliche Effekte mit sich: Die Durchschnittstemperatur steigt und die Intensität der fallenden Niederschläge nimmt deutlich zu. Mit zunehmenden Niederschlagsstärken steigt auch die Belastung der Entwässerungssysteme und somit deren Überlaufhäufigkeit, denn die bestehenden Systeme sind für geringere Regenwasserintensitäten dimensioniert und müssten, um anfallendes Regenwasser ohne Rückstau ableiten und so Schäden vermeiden zu können, deutlich größere Kapazitäten aufweisen. Doch das können sie nicht und der Ausbau der Infrastruktur für ein rückstaufreies Ableiten dieser Wassermengen ist oft aus Kostengründen und mangels Platzbedarfs nicht umsetzbar.

Um ein sicheres Ableiten bzw. Speichern des Regenwassers gewährleisten zu können, müssen Regenwasserrückhalteräume geschaffen werden. Betrachtet man die baulichen Ebenen in urbanen Räumen, stellt man jedoch schnell fest, Eine Freispiegelanlage hat viele Vorteile und treue Anhänger. Bei Sita ist sie seit über 40 Jahren das meist verbaute System, auf das noch heute ein Großteil der Anwender vertraut. Das Planungsprinzip ist überschaubar und einfach, da die Anlage nicht unter Druck arbeitet, was Auslegung, Betrieb und Wartung erleichtert. Alles fließt – reibungslos – im Gefälle.

Weitere Informationen:

Sita Bauelemente GmbH Ferdinand-Braun-Straße 1, 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel. (02522) 83 40-0, Fax (02522) 83 40-100

info@sita-bauelemente.de, www.sita-bauelemente.de dass kaum Fläche für die Ausbildung solcher Regenwasserrückhalteanlagen vorhanden ist. Besonders im Tiefbau wären entsprechende Maßnahmen nur mit erheblichem Aufwand möglich, denn die unterirdischen Räume in Stadtgebieten sind belegt mit Leitungen und Kanälen oder durch Tiefgaragen unter den Gebäuden. Oberirdisch befinden sich in städtischen Arealen fast ausschließlich Gebäude und öffentliche Flächen, wie z. B. Straßen. Da besonders Letztere nur bedingt als Regenwasserrückhalteraum dienen können, bleiben schließlich nur die Gebäudeflächen als möglicher Nutzungsraum.

Gründächer als Wasserspeicher

Einfach verfügbar sind hierbei vor allem die Dachflächen: Sie stellen einen nennenswerten Flächenanteil im Stadtbereich dar und sind zudem oft durch ihre bauliche Be-

Bild 1. Dachflächen sind einfach verfügbar und stellen einen nennenswerten Flächenanteil im Stadtbereich dar – durch ihre bauliche Beschaffenheit sind sie zur Nutzung als Wasserspeicher prädestiniert

Bild 2. Bei RetentionsdachSystemen wird auf dem Dach ein Wasserspeicher (Stauraum) geschaffen, über dem zusätzlich entweder eine Dachbegrünung oder eine Verkehrsfläche eingebaut wird

Bild 3. Die Wasserretentionsbox WRB von Optigrün kann bis zu 140 l Niederschlagswasser/m2 anstauen. Die WRB enthält ein integriertes Kapillarsystem, welches das gespeicherte Wasser in den Begrünungsaufbau zieht und für eine permanente, erhöhte Bodenfeuchte sorgt. Je höher die Bodenfeuchte, umso höher ist auch die Verdunstungsleistung der Pflanzen. (Fotos/Grafik: Optigrün international AG) schaff enheit zur Nutzung als Retentionsfl äche prädestiniert. Durch den dezentralen Rückhalt von Regenwasser über Retentionsdächer, also Gründächer mit einer speziellen Systematik zur Regenwasserbewirtschaftung, wird die Belastung der städtischen Infrastruktur und damit die Häufi gkeit von Überfl utungsereignissen deutlich reduziert. So kann beispielsweise auf 0°-Dächern im Tiefgaragenbereich ohne größere Aufwendungen ein 100-jähriges Regenereignis (d. h. ein Regenereignis, das von der Intensität her statistisch nur alle 100 Jahre vorkommt) inklusive möglicher umliegender Dachfl ächen zurückgehalten werden.

In die Praxis übertragen bedeutet das, Wasser-Retentionsboxen (WRB) wie z. B. die von Optigrün auf den Dachfl ächen einzusetzen. Die WRB speichern das Regenwasser und befördern es über Kapillarsäulen nach oben. Ein kapillarwirksames Vlies, das darüber liegt, verteilt das Wasser auf der gesamten WRB-Oberfl äche. So hält es auch die darauf ausgebrachte Substratschicht feucht, die den Pfl anzen als Wurzelbereich dient. Auf diesem Weg steht den Pfl anzen das ursprünglich in den WRB gesammelte Regenwasser wieder zur Verfügung. Bemerkenswert ist, je mehr Regenwasser den Pfl anzen zur Verfügung steht, desto höher ist ihr Stoff wechsel, der wiederum mehr CO2 bindet und das Pfl anzenwachstum üppiger ausfallen lässt.

Positiver Nebeneffekt

Die Art und Weise, wie das Transpirieren von Pfl anzen mit deren Stoff wechsel verknüpft ist, bringt einen weiteren posi tiven Eff ekt mit sich: die Kühlung der Städte durch die Verdunstung des gespeicherten Regenwassers. Für den Verdunstungsvorgang wird eine hohe Energiemenge benötigt: ca. 2.650 Joule pro Gramm Wasser bei 20 °C. (Das entspricht in etwa der Bewegungsenergie einer Gewehrkugel). Diese Energie wird der Umgebung während des Verdunstungsprozesses entzogen, wodurch sie sich abkühlt. Dieser Vorgang ist einzigartig, denn es gibt nach aktuellem Forschungsstand tatsächlich keine andere Möglichkeit der aktiven Energieabfuhr und damit der Temperaturverminderung in unserem Lebensraum. Maßnahmen dieser Art, angewendet auf ganze Baugebiete, würden die Resilienz des gesamten urbanen Bereiches gegenüber Starkregenereig-

nissen deutlich erhöhen.

Weitere Informationen:

Optigrün international AG Am Birkenstock 15–19, 72505 Krauchenwies-Göggingen Tel. (07576) 772-0, Fax (07576) 772-299 info@optigruen.de, www.optigruen.de

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Schallschutz und Raumakustik sind Qualitätskriterien für Gebäude. Das Buch enthält Erläuterungen zum Schallschutz nach DIN 4109 und VDI 4100 sowie Praxishinweise für Holzbau, Wohnungsbau, Leichtbau, u. a. Außerdem werden DIN 18041 und die raumakustische Gestaltung diskutiert.

2019 2020

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