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Stockcar

Stockcar Begeisterte Premiere

Beim Stockcarrennen des SV Sulmetingen am 30./31. Juli 2022 ging es zur Sache. Mit zahlreichen Überholmanövern, Blechschäden und Überschlägen sorgten die über 50 Teilnehmer für spannende und atemberaubende Action auf der Strecke. Bei perfekten Bedingungen kamen rund 2.000 begeisterte Gäste durch die Performance der Teams und das hautnahe Rennerlebnis für die Zuschauer ins Staunen.

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Die Motorsportler des SV Sulmetingen legten gleich mehrere Premieren an den Tag. Denn dort fand das erste Stockcarrennen des SV Sulmetingen statt. Dies war aber nicht nur das erste Rennen des jungen Ortsclubs, sondern auch in der Region und sogar im DMV. Entsprechend spannend und aufwendig war die Vorbereitung und Organisation des Events. „Wir mussten alles von der grünen Wiese weg planen und erstellen. Es gab keine Basis, die wir wiederverwenden konnten. Keine Erfahrungswerte, wie viele Teilnehmer und Zuschauer kommen würden, welche Prozesse funktionieren würden und wie wir das Event sinnvoll organisieren sollen. Alles mussten wir von Grund auf neu machen und abschätzen“ erzählt Martin Werz, Leiter des Ortsclubs im DMV. Durch die Zusammenstellung des Organisationsteams mit Experten aus den Bereichen Stockcarsport, Eventveranstaltung und Organisation/Projektmanagement waren aber alle erforderlichen Kompetenzen für eine Erstveranstaltung vorhanden. Durch eine gute Vorbereitung und viel Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Behörden konnten nach einer langen Genehmigungsphase die Motoren starten.

Gestartet wurde in zwei Klassen, einer verstärkten und einer unverstärkten Klasse. Jede Klasse fuhr abwechselnd getrennt mehrere Läufe, bei denen es um die Anzahl Runden in einer festgelegten Zeit ging. Ein Lauf dauerte 6 Minuten, gestartet wurde im Viertelstundentakt. Ziel ist es, so viele Runden wie möglich in einem Lauf zu fahren. Es wurden die Runden der vier besten Läufe pro Tag eines jeden Teilnehmers aufaddiert. Der Fahrer mit den meisten Runden aus beiden Tagen wurde zum Sieger gekürt. Dieser Modus ermöglicht eine ständige Action auf der Strecke, welche die Zuschauer mit staunen bewundern konnten. Schnell war die jungfräuliche Strecke am Samstagnachmittag zu einer unebenen Piste gewandelt, auf der die Fahrer ihre Ideallinie gut aussuchen mussten um schnell zu sein. Hinzu kommt, dass zu jedem Lauf 12 Fahrzeuge nebeneinander am Start um die ersten Plätze kämpfen. Das führte zu viel Lackaustausch zwischen den Fahrzeugen, woraus Unmengen an Dellen aber auch viele Dreher und sogar Überschläge resultierten und zwischenzeitige Reparaturen erforderlich waren. Genau das wollten die Zuschauer sehen, und sie wurden bedient. Auf Grund des gut ausgearbeiteten Reglements sind Mensch und Umwelt unversehrt geblieben. Durch die offene Boxengasse konnten die Gäste Motorsport hautnah erleben, und dass Motorsport nicht nur reinsitzen und Gas geben bedeutet. Sie waren live dabei, als die Autos für den nächsten lauf wieder repariert wurden. Dies reichte vom einfachen Ausbeulen der Autos mit einer Brechstange über feurige Schweiß- und Flexarbeiten bis hin zum Wechseln einer Antriebswelle, bei der das Auto mal schnell von Hand auf die Seite gelegt wurde. „Die Gäste waren begeistert. Es ist nicht nur zuschauen, es ist Motorsport erleben. Das hat viele fasziniert und erstaunt zugleich. Vor Allem wie die Autos repariert wurden, dass sie wieder einsatzfähig waren. Welchen Sound die startenden Fahrzeuge hatten und wie spannend die Action auf der Strecke sein kann. Aber auch welche Leidenschaft und Arbeit die Teams an den Tag legten.“ erklärte Martin Werz auf Grund des Feedbacks, welches er von den Besuchern erhalten hat. Hinzu kommt, dass die Zuschauer als Beifahrer einige Runden im Renntaxi auf der realen Strecke erleben konnten. Für die Zuschauer, aber auch für die Fahrer war das Highlight sicherlich der Achterlauf. Dabei wurde bei einem fliegenden Start in einem Achter-Rundkurs versucht, die meisten Runden zu fahren. Das schwierige dabei ist, heil über die Kreuzung zu kommen. Eine große Herausforderung für die Fahrer. Aber auch der Damenlauf war neben den beiden Rennklassen und dem Achterlauf ein Highlight des Wochenendes. Denn in der Regel fahren eher weniger Damen Stockcarrennen, welche immer noch durch männliche Starter dominiert werden.

Den Siegern gebührt die Ehre, daher folgen hier die Ergebnisse der verschiedenen Klassen: Sieger in der unverstärkten Klasse wurde Manuel Reißle mit 123,5 Runden gefolgt von Timo Böhringer mit 121,5 Runden auf Platz zwei und Kevin Jerabek mit 118 Runden auf Platz drei. In der verstärkten Klasse gewann auch Manuel Reißle mit 115,75 Runden vor MarcDaniel Mayer mit 108,25 Runden auf Platz zwei und Alexander Köder mit 100,75 Runden auf Platz drei. Den Damenlauf konnte Maxine Troike mit 27 Runden für sich entscheiden, gefolgt von Charlene Waag mit 25,25 Runden auf Platz zwei und Michelle Halder mit 24,5 Runden auf Platz drei. Sieger des Achterlaufs war Alexander Köder mit 17,25 Runden gefolgt von Klaus Gretzinger mit 16,75 Runden auf Platz zwei und Kevin Jerabek mit 9,5 Runden auf Platz drei.

Viele Stimmen fragten nach einer zweiten Auflage im nächsten Jahr. Dazu lachte Martin Werz und lies folgendes verlauten: „Das freut uns sehr, dass es rundum gut angekommen ist und es auch keine Probleme gab. Einen großen Dank dafür gilt den vielen Helfern und Beteiligten, die dieses geile Event erst ermöglicht haben. Wir werden sicherlich nach den Sommerferien mit den Behörden in Kontakt treten um eine Neuauflage möglich zu machen“.

Wenn ihr auch einen Eindruck des ersten Stockcarrennens in der DMV Geschichte haben, den Überschlag aus der Onboard-Kamera sehen oder euch fürs nächste Rennen anfixen wollt – Bilder, Videos und Impressionen gibt es auf der Webseite des SV Sulmetingen.

www.motorsport.sv-sulmetingen.de

Text: Martin Werz Fotos: Jan Weiß

DMV INSIDE 02 I 2022 21

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