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One Moment in Time

Ein Moment in Namibia.

Der Tag begann in der Nacht. Nach einer Stunde wachrütteln auf der 80 Millionen Jahre alten Piste der Namib-Wüste, stand der Jeep um sechs Uhr am Tor zum Weltnaturerbe Sossusvlei, dem Sandmeer. Ulrich Schreyer prüfte seine Speicherkarte. Über 600 Fotos hatte er auf seiner Wunderwelten-Reise schon gemacht. Es würde gerade noch reichen. Auf dem Kamm von Big Daddy, der 350 Meter hohen Düne, teilte sich das Licht der aufgehenden Sonne. Das war der Moment, auf den er gehofft hatte. Für einen Wimpernschlag der Zeit würden Zwerge lange Schatten werfen. Er hörte noch den Klick, dann erschien im Display das rote Warnsymbol: Speicherkarte voll.

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Ein Moment in Vietnam.

Das Risiko schien überschaubar. 25.000 vietnamesische Dong, wenn er verlieren würde: 1 Euro. Das war ihm der Spaß wert, zumal er zu Hause für seine Spanische Eröffnung gefürchtet wurde. Eine getrocknete Heuschrecke lag stellvertretend für einen abhandengekommenen Bauern auf c1. Es lief nicht schlecht für ihn, anfangs, aber das Spiel führte zu nichts. Auch ein Bauernopfer brachte nicht die erhoffte Befreiung und unversehens drohte Matt auf h7. Seine schwarze Stellung zerbröselte und beim nächsten Schach fiel auch noch der Turm b8. Danach matt in zwei Zügen. Ausgerechnet von der Heuschrecke. 25.000 Dong, bitte. Mit Vergnügen.

Ein Moment in Tansania.

Clemens Push, der dieses Foto auf seiner Wunderwelten-Reise machte, wagte nicht, zu fragen. Auf dem Gesicht der alten Massai lag das Gebirge eines Lebens. 70 Jahre? 80 Jahre oder 100? Zeit schien auch in diesem Moment keine Rolle zu spielen. Ein lebenssattes Glück lag in diesem Blick. Sie war trotz Polygamie die einzige Frau ihres Mannes geblieben, weil er nicht mehr als 25 Rinder zahlen konnte. Der Brautpreis, ohne den nichts geht. So behielt der Schmuck der Mädchenjahre seine verführerische Wirkung. Clemens Push nahm dann doch noch all seinen Mut zusammen. „Darf ich Sie fragen, wie alt Sie sind?“ Ein Lächeln ging über ihre Falten: „55“.

Ein Moment in Myanmar.

Sie werden auf dem See geboren. Sie wachsen dort auf, legen schwimmende Gemüse-, Früchte- und Blumenkulturen an, gründen eine Familie, bauen ein neues Pfahlhaus und irgendwann sterben sie, ohne etwas Anderes gesehen zu haben. 17 Dörfer, ein schwimmender Markt, Handwerksbetriebe, sogar ein 160 Jahre altes „Jumping Cat Monastery“. 70.000 Menschen, die Einbeinruderer vom Inle-See. Beneidenswert, fand Rüdiger Hahn, als er dieses Foto auf seiner Wunderwelten-Reise machte, Abend für Abend den Fang verteilen und im goldenen Licht der getanen Arbeit die immer gleichen Geschichten vom schönsten Ort der Welt erzählen.

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