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Wandergruppe BTV Basel Senioren, Herbstausflug, So & Mo, 25./26.9. 2022

Berichte

Dieses Jahr haben Marcel und Urs zum zweitägigen Herbstausflug unserer Senioren Wandergruppe eingeladen. Ziel der Reise ist das Nord-Elsass auf der linken und die Region Baden auf der rechten Rheinseite. Das Programm spannend. Am Busterminal am Meret Oppenheim-Platz empfangen Marcel und Manfred, unser langjähriger zuverlässiger Chauffeur, 31 Teilnehmende. Nicht mit dabei sind Pia und Mitorganisator Urs. Beide sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Wir wünschen baldige Genesung.

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Noch ist es dunkel, das Wetter neblig trüb, herbstlich eben und nach den zahlreichen Sommertagen ungewohnt. Die beiden Roche-Hochhäuser an der Schwarzwaldbrücke stecken im Nebel. Über die Autobahn A35 geht es vorbei an Mulhouse und Colmar zum ehemaligen Kloster St. Odilienberg. Das Kloster wurde im siebten Jahrhundert errichtet. Der Ort wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia, der Klostergründerin und Schutzpatronin des Elsass, benannt. Odilienberg ist heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass. Das Kloster führt kirchliche Seminare durch und unterhält einen Hotelbetrieb. Dort erwarten uns im Refektorium Kaffee und Gipfeli.

Inzwischen haben sich die Nebel gelichtet und die Sonne zeigt sich zaghaft. Wir können uns an der Aussicht von der Panoramaterrasse auf die Rheinebene bis hin zum Schwarzwald erfreuen. Sehenswert ist auf der Panoramaterrasse eine spezielle Sonnenuhr. Sie zeigt als weltweit einzigartige Besonderheit nicht nur die örtliche Sonnenzeit, sondern auch die italienische, babylonische, antike sowie die Zeiten verschiedener Regionen der Erde.

Wir verlassen Odilienberg und passieren in Richtung Deutschland bei der Staustufe Gambsheim den Rhein und die Grenze Gambsheim-Rheinau. Kurzer Halt zur Besichtigung von Stauwehr, Kraftwerk und Schleusen sowie einem der grössten Fischpässe Europas. Die Fischtreppe wurde im Jahr 2006 in Betrieb genommen: Höhendifferenz 10 Meter.

Gegen 12.30 Uhr erreichen wir Bühl, wo wir im Restaurant „Gude Stub Casa Antica“ zum Mittagessen erwartet werden. Eine italienische Gaststätte mit äusserst freundlicher Bedienung und hervorragenden Menus.

Im Laufe des Nachmittags fährt uns Manfred, vermutlich mit GPS-Einstellung „Radfahrer“, auf verschlungenen engen Strassen nach Baden-Baden, der als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ mit dem Prädikat UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Kurstadt. Im Baden-Badener Rebland beziehen wir unsere Unterkunft im Hotel Rebenhof und überbrücken die Zeit bis zum Apéro mit einem Spaziergang durch die umliegenden Rebberge.

Nach dem Apéro verbringen wir einen unterhaltsamen Abend und lassen uns mit einem ausgezeichneten Dreigangmenu verwöhnen. Zwischen den Gängen werden wir von Theo mit

Berichte

Versen des verstorbenen Basler Stadtpoeten Blasius unterhalten, die er rhetorisch meisterhaft vorzutragen weiss.

Bei Sonnenaufgang starten wir mit einem reichhaltigen Morgenessen in den neuen Tag. Die anschliessende Carfahrt geht zurück ins Elsass zur Festung Schoenenbourg. Erbaut zwischen 1931 und 1935 war das Artilleriewerk Teil der Maginot-Verteidigungslinie. 1940 zählte die Besatzung 630 Mann. Wir besichtigen das eindrückliche Werk auf einem rund zweistündigen geführten Rundgang.

Zum Mittagessen geht es nach Saverne, an der Zorn und dem parallel dazu verlaufenden Rhein-Marne-Kanal gelegen. Im Restaurant La Marne verköstigen wir als Vorspeise einen gemischten Salatteller, zum Hauptgang Elsässer Baeckeoffe sowie ein Forêt noire zum Dessert. Ein Rundgang durch das Stadtzentrum und die individuelle, letztlich erfolgreiche Suche nach unserem Bus schliesst unseren Besuch in Saverne ab.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir ein imponierendes technisches Meisterwerk, das Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller. Die Anlage ist Teil des Rhein-Marne-Kanals und seit 1969 in Betrieb. Sie

Der Schreiberling Karl Schiffshebewerk in Betrieb

ersetzt mit einem Höhenunterschied von 44 Metern 17 vormalige Schleusen. Die schiefe Ebene verbindet den bergseitigen Kanal, der aus Richtung Nancy kommt, mit dem talseitigen Kanal, der weiter in Richtung Strassburg führt.

Als letztes Highlight folgt ein Besuch bei der Christallerie Lehrer in Garrebourg, einer Glasmanufaktur mit grossem Verkaufslokal. Ein umfangsreiches Angebot an Glaswaren, Trinkgläser, Lampen, Vasen, Schmuck, Weihnachtsdeko usw. lässt die Herzen der Frauen höher schlagen. Während der rund zweistündigen Rückfahrt über die Autobahn via Strassburg, Colmar und Mulhouse werden wir von Walti und Marcel dezent mit Mundharmonika-Klängen unterhalten. Dazwischen bedankt sich Mattia im Namen aller Mitreisenden bei Urs und Marcel für die gelungene Organisation und die umsichtige Reiseleitung, bei Ruedi für die administrative Unterstützung, bei Chauffeur Manfred für den sorgfältigen Transport, bei Marcel und Walti für die musikalische Begleitung und last but not least bei Theo für seine unterhaltsamen Verse während des Nachtessens am Sonntag. Ein Dankeschön gebührt auch Mattia für Moderation und Kassierfunktion.

Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir Basel und verabschieden uns mit schönen Erinnerungen an einen abwechslungsreichen Herbstausflug 2022. Karli Weber

Warten aufs Nachtessen

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