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Turnfahrt der Senioren vom 14. Juni 2022 ins Greyerzer Land

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Wie immer in den letzten Jahren fand wieder eine Wanderung resp. Turnfahrt mit Damen statt. Organisiert von Marcel Pfeiffer und Urs Brunold.

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Ob Ehefrau, Partnerin oder auch die Turnerinnen, alle waren bei den Dienstagswanderern herzlich willkommen.

Da alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer überpünktlich an der Meret Oppenheim-Strasse zur Busfahrt eintrafen, konnte die Fahrt eine Viertelstunde früher begonnen werden. Bereits um 07.15 Uhr setzte unser Chauffeur Manfred Thomann den Bus in Richtung Autobahn in Bewegung.

Kurz nach der Abfahrt ergriff Marcel das Mikrofon und hielt eine kurze Begrüssungsansprache und bedankte sich für das pünktliche Erscheinen.

Auf der Fahrt hatten die Turnerinnen bereits ein kleines Hüngerchen und fragten untereinander:

was hesch du zum Mittagässe bschtellt?

Dabei wurde festgestellt, dass verschiedene Anmeldeformulare, mit Menu 1 und 2, mit oder ohne Angaben der Menus, und auch mit verschiedene Anmeldeschlussdaten im Umlauf waren. Nichtsdestotrotz freuten sich alle auf ein feines Essen.

Vor dem Belchentunnel ergriff unser Chauffeur Manfred Thomann selbst das Mikrofon und stellte seinen Werdegang zum Carunternehmer vor. Nach der Metzgerlehre bei Bell und zur Fortbildung zum Lehrlingsausbildner, bemerkte er, das ihm dies nicht weiter behagte. Fasziniert von grösseren Fahrzeugen, erarbeitete er sich die Lastwagenprüfung und wechselte dann zur BLT (Baselland Transport AG). Da er im gleichen Haus in Duggingen wie der Carunternehmer Scherrer wohnte, und dieser ihm das Führen eines Busses schmackhaft machte, war es ein leichtes seinen Beruf zu wechseln. Bald darauf wurde er Geschäftsführer, dann auch Inhaber der Scherrer Carreisen und führt dieses Unternehmen nun seit 22 Jahren.

Kurz nach der Verzweigung Härkingen, auf der Höhe Neuendorf, fuhren wir in einen der fast obligatorischen Staus auf der A1. Doch kürzer als angenommen ging es wieder weiter Richtung Greyerzerland. Die Freude war aber von kurzer Dauer, denn bereits bei Deitingen der nächste Stau. Dieser wird aber durch die ASTRA Bridge, ein Pilotprojekt des Bundesamts für Strassen, herbeigeführt.

In der Meinung, man könnte mit einer mobilen Baustellenbrücke, ohne Strassensperrungen oder nur einspurigen Strassenführungen bei Sanierungsarbeiten die Staus auf den Schweizer Autobahnen vermeiden. Oben über die Brücke fahren und darunter die Autobahn sanieren. Im Prinzip ein guter Gedanke, aber in der Realität nicht erfolgreich. Bei diesem Verkehrsaufkommen, welches in der Schweiz herrscht, und die LKW-Chauffeure beim Befahren der Brücke Schwierigkeiten hatten, bildeten sich im morgendlichen Berufsverkehr trotzdem die befürchteten Rückstaus. Die Brücke wird Ende Juni wieder abgebaut und die Auf- und Abfahrtsrampen dem Schwerverkehr angepasst. Bald hatten wir auch diesen Stau hinter uns und es ging jetzt ohne weitere Unterbrüche, via Bern, dem Geyerzersee entlang bis zur Ausfahrt Bulle in Richtung zu unserem Ausflugsziel Broc. Hier besuchten wir das ElectrobrocMuseum, welches zu einem der Freiburgischen Wasserkraftwerke gehört. Das zwischen 1919 und 1921 gebaute Wasserkraftwerk Broc produziert Strom für ca. 13000 Haushalte. In einem Aufenthaltsraum gab es für alle nach der Ankunft, Kaffee, Orangensaft und ein Gipfeli. Der Gipfel, dieser Gipfelkonferenz war, dass es zwei Gipfeli zu wenig hatte. Schon kam der Gedanke auf, dass jemand bereits zwei konsumiert hatte. Da wir unter Sportsleuten sicher keine solchen unverfrorenen Mitbürger haben war bald klar, dass zu wenig bestellt wurden. Es hatte sich dann herausgestellt, es waren schlicht zwei Teilnehmer mehr dabei als auf der Anmeldeliste eingetragen. Nachdem alle gestärkt und verpflegt waren, informierte Marcel kurz, dass für die Führung ab 10.30 Uhr im Energie-Informationszentrum die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Meine Gruppe wurde durch die charmante Anna, eine Österreicherin, durch das Museum und die Welt der Elektrizität geführt. Sie erklärte uns wie der Strom produziert wird und er zum Verbraucher gelangt. Dafür gibt es neben der Wasserkraft verschiedene

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Energiequellen, welche in der Natur vorkommen. Z.B. Erdöl, Kohle, Gas, Uranerz (Atom), Auch auf spielerische Weise anhand eines Stromvelos mit eingebautem Generator konnte erklärt werden, wie die kinetische Energie (Bewegungsenergie) in elektrische Energie umgewandelt wird. Es konnte uns somit visuell aufgezeigt werden, wieviel Arbeitsaufwand es braucht für die Stromproduktion. Für diese Vorführung wurde ein erfahrener und Tour de Suisse erprobter Velofahrer gesucht. Danke Franjo. Durch Treten in die Pedale konnte man sehen wieviel eigene Energie er verbrauchen musste, um die diversen Geräte in Betrieb zu setzen. Für diesen selbstlosen und sauerstoffverbrauchenden Einsatz wurde er mit einem Diplom geehrt. Nach der Besichtigung verschiedener stromverbrauchender Geräte im Haushalt wurde uns noch ein Kurzfilm präsentiert. Mit der dazu gehörenden Anlage einer kleinen Landschaft wurde uns nochmals vor Augen geführt, welchen Aufwand es braucht für die Stromgewinnung. Unsere Informantin führte uns zum Schluss noch durch die unterirdischen Turbinengänge und plädierte ganz eindeutig dafür, dass die Schweiz auf Windenergie umstellen sollte. Nach ein paar Dankesworten von Marcel und einem herzlichen Applaus unsererseits war die Führung zu Ende.

Man traf sich um 12.00 Uhr wieder im Bus für die Weiterfahrt nach Charmey in Richtung Jaunpass. Nach kurzer Fahrt nahmen wir dann im Hotel Cailler auf der Terrasse unser Mittagessen ein. Doch bevor es soweit war, mussten wieder zwei zusätzliche Plätze an den reservierten Tischen geschaffen werden. Die Zahl der 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat sich gegenüber dem Gipfeli-Malheur weder verringert noch erhöht. Auch hier fehlten auf der Teilnehmerliste zwei Personen. Das Problem war aber schnell behoben und es konnte sofort mit der Getränkebestellung begonnen werden. Zum Mittagessen bestellten einige das Fischmenu, zur Vorspeise eine Gazpacho, gefolgt von einem Zanderfilet nach Müllerinnenart, die anderen lieber das Menu mit Fleisch. Auch hier eine Vorspeise, Verdure-Salat mit Spargel und Croutons, dazu Cuchaule (Freiburger Safranbrot), anschliessend Kalbsgeschnetzeltes mit einer Rosette aus Apfelmus und Karotten. Die beiden Essen wurden abgerundet mit einem Panna cotta mit roten Früchten oder einem Stück Merveilles aux trois chocolat. Dazu für die ausgetrockneten Kehlen ein frisches Bier oder ein Glas Wein aus der Region. Alle waren von den Menus hellauf begeistert.

Um 15 Uhr besammelten wir uns wieder im Bus und fuhren nach Gruyéres um das Schloss Greyerz zu besuchen und besichtigen. Inmitten des autofreien Städtchens in der Burg hat es neben diversen Restaurants, Souvenirläden auch das HR Giger-Museum, bekannt als Alien-Schöpfer.

Da die Temperaturen an diesem wunderschönen Ausflugstag immer wärmer wurden, war die Begeisterung für einen Schlossrundgang gering. Lieber setzte man sich in den Schatten in einem der diversen Restaurants und bestellte ein kühles Bier. Danke Beat für die spendierte Runde. Nach der Abkühlung besammelten wir uns um 16.30 Uhr beim Bus um die Heimfahrt nach Basel anzutreten. Ausserhalb Gruyères informierte uns der Chauffeur Manfred das die Fahrt ca. zwei Stunden dauern wird. Wer nach dem Mittagessen die kurze Busfahrt nach Gruyères nicht für einen Power Nap ausnutzte konnte dies jetzt nachholen.

Während der Fahrt nach Basel warb Marcel noch für den zweitätigen Herbstausflug Ende September. Es hat noch freie Plätze und einige zusätzliche Anmeldungen würde die Organi- satoren freuen. Danach ergriff unser Kassier-Lehrling Mattia noch das Wort und wünschte seinem Chefkassier Werner gute Besserung und Erholung nach seinem Velosturz. Wir unter- strichen die Worte von Mattia mit einem Applaus.

Um 18.45 Uhr trafen wir von einer grossartigen, erlebnisreichen und mit grosser Freude geführten Reise in Basel ein. Ein Dank unserem Chauffeur Manfred, welcher uns sicher durch das Bernbiet, das Greyerzerland und wieder zurück nach Basel führte. Ein spezieller Dank gilt aber unseren Reiseführern und Organisatoren Marcel und Urs. Sie haben in allen Belangen eine perfekte und grandiose Turnfahrt organisiert, welche allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird. Hanspeter Macchi

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