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Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 30. Mai 2013 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Stadt Lenzburg
Der Widmi-Park muss abspecken Die Sanierung der Stadtbibliothek und die Teilrevision des Abfallreglements werden gutgeheissen. Jedoch verlangt der Einwohnerrat für die Realisation der Grünanlage in der Widmi ein Kostendach von zwei Millionen Franken. Ruth Steiner
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er Chef nahm sich der Sache gleich selber an. Der Präsident der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission (GPFK), Remo Keller (SP), klärte das Ratsplenum persönlich über die Hintergründe auf, welche die GPFK bewogen haben, den vom Stadtrat beantragten Verpflichtungskredit von 2,36 Millionen Franken zur Realisierung des Widmiwegs und der öffentlichen Grünanlage mit einem Änderungsantrag auf zwei Millionen Franken zu plafonieren. Das gesamte Grundstück beträgt 8,9 Hektaren, davon sollen laut Gestaltungsplan 2,3 Hektaren für Grünfläche freigehalten werden. Schöner Park für die Bevölkerung Das Geschäft hatte laut Keller in der GPFK zu langen und lebhaften Diskussionen geführt. Man sei sich bewusst, dass das Überbauen einer Grünfläche, die den Einwohnern ans Herz gewachsen sei, nicht einfach sei. Diesen Umstand habe man nicht ausser Acht lassen wollen. «Mit einem schönen Park soll der Bevölkerung deshalb wieder etwas zurückgegeben werden», erklärte Keller die grundsätzliche Haltung der GPFK. Doch habe sich beim Studium der Vorlage die Frage nach dem, was wünschbar und auf der andern Seite finanziell vertreterbar sei, gestellt. Es gilt, den bisherigen Widmiweg, die Verbindung zwischen der Martha-Ringier-Strasse und der Brunnmattstrasse sowie die Parkanlage zu erstellen, mit einem Teich an deren Nordund einer Kanzel an deren Südende. «Die GPFK hat sich gefragt, ob die Planer nicht einfach ihre Ideale verwirklichen wollen, und hat Sparpotenzial beim Projekt geortet», führte Keller aus und brachte mit kleineren Bäumen, dem Verzicht auf den Austausch des Erdreichs gleich einige Beispiele von kostendämmenden Möglichkeiten in den Rat. Nicht zuletzt aus Kostengründen, welche eine Neuplanung ausgelöst hätte, habe man das Geschäft nicht einfach zurückweisen wollen, sondern nach Alternativen gesucht. Das nun von der GPFK verlangte Kostendach stützt sich dabei auf frühere
Ratsgeflüster D
as ist wohl rekordverdächtig in der Geschichte des Lenzburger Einwohnerrats. An der Sitzung im März 2013 vereidigt, hat Maykel Hanna am vergangenen Donnerstag bereits wieder demissioniert. Grund: Wohnortwechsel. Es bleibt zu hoffen, dass es der CPV gelingt, einen Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin mit etwas mehr Sitzleder zu gewinnen. Wer den erneut verwaisten Ratsstuhl besetzt, will die CVP an der nächsten Sitzung bekannt geben. Einen ähnlichen Rekord verzeichnete bisher einzig die GLP. David Casutt war über vier Ratssitzungen hinweg Mitglied des Einwohnerrats, liess sich aber an zwei davon entschuldigen.
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Entlang des Widmiweges entsteht der Widmi-Park mit einer Kanzel im Vordergrund und dem Widmi-Teich im hinteren Bildteil Richtung Stadt. Foto: RS
ei der Debatte um die Ablösung der bisherigen Grüngutmulden durch eine ganzjährige Grüngutabfuhr bedienten sich die Redner eines farbigen Sprachgebrauchs und der mannigfaltigsten Attribute zu den Geruchsimmissionen, welche sich vor allem durch verbotenerweise mit Essresten angereichertes liegendes Grüngut entwickeln können. Eher diplomatisch von einzigartigen, exotischen Gerüchen sprach GBFK-Sprecher Tobias Ammann (FDP), die mehr den Fliegen als den Anwohnern Freude bereiteten. Beni Kyburz (EVP) nannte die widrige Geruchsentwicklung im Umfeld der heutigen Sammelbehälter so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: «Es jäset.»
Kostenschätzungen für die Realisation von Widmipark und -weg.
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SVP hätte Kosten lieber noch weiter gesenkt Der Stadtrat unterstützte dieses Begehr und zog seinen eigenen Antrag zurück. Die Parteien zeigten sich in den Detailverhandlungen allesamt zufrieden mit diesem Vorgehen. SVP-Sprecherin Brigitte Vogel zeigte Verständnis für den Wunsch nach blühenden Flächen im urbanen Umfeld, appellierte aber gleichzeitig an deren Praxistauglichkeit. «Ökologie muss praktikabel sein und man darf der Natur Zeit geben, sich zu entwickeln», hielt sie fest. Die SVP stimmte dem Antrag nur «zähneknirschend» zu, sie hätte das Kostendach lieber bei 1,8 Millionen Franken gesehen. Beatrice Taubert (SP) gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Sparrunde nicht das Element Wasser und somit der geplante Teich zum Opfer falle. Die Parteien präsentierten ihre Einsparungsmöglichkeiten, worauf Stadtammann Daniel Mosimann erinnerte, dass letztendlich das vorliegende Freiraumkonzept mit dem qualitativ hochwertigen Grünraum der Realisation zur Widmi-Bebauung zum Durchbruch verholfen habe. Das Geschäft wurde schlussendlich mit
36 zu 2 gutgeheissen und der Verpflichtungskredit auf zwei Millionen Franken begrenzt. Stadtbibliothek für das Jubiläum rüsten Von den Zuschauerrängen her verfolgte praktisch das gesamte Ausleiheteam der Stadtbibliothek gemeinsam mit Präsident Kurt Frischknecht die Debatte über eine Kreditsprechung von 335 000 Franken. Innen und aussen stehen Malerarbeiten an, die Innenbeleuchtung wird erneuert, ein Personenlift eingebaut sowie die Nasszellen IV-gerecht erneuert. Diese Arbeiten sollen rechtzeitig zum Jubiläum im Herbst ausgeführt werden. Der Rat folgte der Empfehlung der GPFK und nahm das Geschäft einstimmig an. «Wir haben hier ein Bücher- und Medienparadies», beurteilte Nora Schaub (SP) das 34 000 Titel umfassende Ausleihangebot. Das geschriebene Wort sei nach wie vor beliebt. Auch die Jungen würden sich bei Gelegenheit ein Buch zu Gemüte führen oder «ebe inezieh», wie man heute sage. «Der geplante Senkrechtaufzug ist zudem kostengünstig, ebenso wie auch die Honorarkosten tief gehalten werden konnten», vermerkte Jürg Labhart (SVP). Er ermunterte den Rat, vorhandene Res-
sourcen auch bei anderen Gelegenheiten zu nutzen. Grüngutabfuhr besiegelt Die Teilrevision des per 1. Januar 2014 in Kraft tretenden Abfallreglements sieht vor, die kompostierbaren Abfälle künftig analog dem Kehricht einmal wöchentlich vor Ort abzuholen. Die neun Sammelstandorte für Grüngut werden schrittweise aufgehoben. Die Kosten von rund sechzig Franken bleiben dabei unverändert. GPFK-Sprecher Tobias Ammann (FDP) hielt vor, dass damit der grossen Unordnung bei den Sammelstellen ein Riegel geschoben werden könne. Dies habe zunehmend auch zu einem höheren Reinigungsaufwand geführt. Die Fraktionssprecher gaben der Hoffnung Ausdruck, dass man während der «Grosskampfzeit» grosszügig mit Sammelplan und zeitlich mit der offen bleibenden zentralen Sammelstelle im Werkhof umgehen möge, wie Ingo Boltshauser (SP) sagte. Das Einzige, was bei der Diskussion im Gremium zu reden gab, sind die vorgeschriebenen Gebindeformen. Michael Häusermann (SVP) hofft auf eine etwas grosszügige Handhabung. Die Vorlage wurde ohne Gegenstimme angenommen.
Die Kantonalbank beschenkt das Familienzentrum A
Ein stattlicher Betrag für die Spitex: Markus Büchi, Marianne Scheuchzer, Susi Foto: np Tiersek und Markus Fischer (v.l.)
us Anlass ihres 100-Jahre-Jubiläums in diesem Jahr will die Aargauische Kantonalbank ihre soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft aktiv wahrnehmen und unterstützt aus diesem Grund gemeinnützige Stiftungen, Organisationen, Vereine sowie regionale Projekte mit einer einmaligen Zuwendung. Vor kurzem konnte so das Familienzentrum «familie+» am Walkeweg in Lenzburg aus der Hand von Marcel Spörri von der Aargauischen Kantonalbank einen Check über den Betrag von 2000 Franken entgegennehmen.
Das Familienzentrum wird diese grosszügige Spende für seine Angebote einsetzen, zum Beispiel mit dem Zweck, dass diese ausgebaut werden können. Man kann so auch einmal etwas anbieten, wo man beim ersten Mal keine Mindestteilnehmerzahl festlegen muss, erklärt Sabine Sutter, die Präsidentin des Trägervereins. In den heimeligen Räumen besteht unter anderem zu den Themen Betreuung, Begegnung, Bewegung, Beratung, Bildung ein grosses Angebot zum Aktivsein, Lernen oder Geniessen. PW
PFK-Sprecherin Brigitte Vogel (SVP) machte ihren Ratskollegen die Sanierung der Stadtbibliothek mit einschlägigen Zitaten aus dem Reich der geflügelten Worte schmackhaft: «Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene», soll dereinst der Schweizer Staatsrechtler Carl Hilty gesagt haben. MöglicherBrigitte Vogel weise beherzigt Vogel die Worte des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, der sagte: «Öffentliche Bibliotheken sind die geistigen Tankstellen der Nation.» Die seit Jahren in Lenzburg wohnhafte Glarnerin gestand ihren Ratskollegen bei dieser Gelegenheit, für die Vorbereitung des Geschäfts erstmals die Stadtbibliothek Lenzburg betreten zu haben. Nun: Den Weg kennt sie jetzt, sollte sie künftig eine schöpferische Tankstelle benötigen.
Aus dem Lenzburger Stadtrat Neuer Mitarbeiter bei der Schulsozialarbeit Gestützt auf das Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung wurde Daniel Pulfer mit einem Pensum von 65 Stellenprozenten als Schulsozialarbeiter verpflichtet. Der Stellenantritt wurde auf den 1. August 2013 festgelegt. INSERATE
Getanzt für eine gute Sache D er Charity-Tanzabend in der Tanzfabrik am 4. Mai in Niederlenz war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer und Gäste waren voller Begeisterung bei der Sache. Die Einnahmen von Eintritt, Getränken und Essen sowie auch des «Sparsäuli» werden auch dieses Mal gespendet. Wurde vor zwei Jahren der Rollstuhlfahrverein Lenzburg und Umgebung mit einer grosszügigen Spende bedacht, überreichten vor kurzem Susi Tiersek und Markus Fischer, Tanzfabrik, der Spitex Lenzburg und Region einen Check. Der Geschäftsleiter der Spitex Markus Büchi und die Präsidentin a.i. Marianne Scheuchzer nahmen den Check im Betrag von 6000 Franken dankbar an.
Über den Einsatz des Geldes ist sich die Spitex noch nicht im Klaren. «Wir können uns gut vorstellen, das Geld für eine teurere Weiterbildung oder für einen Anlass, der den Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern fördert, zu verwenden», so Marianne Scheuchzer. Sicher steht fest, dass mit dem Geld etwas realisiert wird, wovon die ganze Spitex und deren 40 Mitarbeiter etwas haben. «Wir betrachten es als Geschenk. Der ganze Anlass war sehr beeindruckend. Das Engagement, welches die Mitarbeiter und Tänzer gezeigt hatten, war bewundernswert. Es ist schön zu sehen, dass sich die Leute so solidarisch zeigen», schliesst Markus Büchi. np
Der beste Fernseher des Jahres
BeoVision 11 mit 5 Jahren Garantie.
Übergabe: Marcel Spörri übergibt den Check an Sabine Sutter, vorne Susan Hauri Foto: PW mit dem Kurs «Kunst mit Kindern»