DORFPLATZ
Donnerstag, 16. Februar 2012 Nr. 7
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LESERBRIEF
LESERBRIEF
Walter Ackermann wieder in den Gemeinderat
Gegen Nennung der Nationalität
Liebe Burgtalerinnen und Burgtaler Ich bin ein waschechter Bürger von Burg und da auch aufgewachsen. Ich habe mich immer schon in der Gemeinde engagiert: früher im Kirchenrat und zehn Jahre als Präsident der Primarschulpflege. Politisch aktiv war ich auch im Bezirk Laufen: 24 Jahre als Bezirksrat, nach dem Beitritt in den Kt. BaselLandschaft zehn Jahre als Friedensrichter der Gemeinden Burg, Röschenz und Roggenburg. Durch mein aktives Engagement in der Gemeinde und meine Erfahrung als Ex-Landrat sorge ich für einen guten Draht der Gemeinde ins kantonale Parlament und zur Verwaltung. Mit diesem Hintergrund fühle ich mich befähigt, einen für die Gemeinde wertvollen Beitrag in den zunehmend schwierigen Zeiten leisten zu können.
Es würde mich freuen, wenn Sie mich dabei mit Ihrer Stimme unterstützen. Walter Ackermann, Burg
EINGESANDT
Turnverein Büsserach im Hoch
Für stetes Engagement: Das neue Ehrenmitglied Stefan Stadelmann (l.) bedankt sich bei Laudator Renato Jeker. FOTO: ZVG Am Samstag, 28. Januar, fand die Generalversammlung des Turnverein Büsserach im Restaurant Reh statt. Der Präsident, Nandor Toth, durfte rund 50 Anwesende zur 96. Versammlung begrüssen. Der Verein konnte auf ein abwechslungsreiches und mitunter sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Für Furore sorgte vor allem die Sparte der Korbballer. Die Jugendkorbballer wurden ohne Punktverlust Regionalmeister und qualifizierten sich somit für die Schweizermeisterschaft. An der U14-Schweizermeisterschaft gelang nach einem langen und hart umkämpften Wettkampftag der Einzug in den Final und folglich durften sich die Jungkorbballer des TVBs als Vize-Schweizermeister feiern lassen. Noch etwas besser gelang der Mannschaft Erschwil-Büsserach 1 die Saison. Die Mannschaft, welche aus der im Jahre 2009 gegründeten Korbballgemein-
schaft entstammt, durfte sich zum Saisonende als Schweizer Meister der Höchsten Spielklasse feiern lassen. Für die Erschwiler der zehnte (!) für die Büsseracher der erste (!) Meistertitel in der Nationalliga A! Die Versammlung würdigte die Leistungen der Mannschaften mit frenetischem Applaus und einem nicht zu überhörenden «Zigge-Zagge». Die beiden verbleibenden Korbballmannschaften der Korbballgemeinschaft bestreiten die kommende Saison in der 1. und 2. Liga. Für das immerwährende Engagement zugunsten des Vereins wurde Stefan Stadelmann in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen. Weiter wurde die 30-jährige Aktivmitgliedschaft von Carol Kübler ausgezeichnet. Weitere Aktivitäten im Vereinsjahr waren die Teilnahme am regionalen Turnfest in Röschenz, das Skiweekend an der Melchsee-Frutt, die Turnfahrt in die Ostschweiz sowie das 2-tägige Bänzejasse auf der Hohe-Winde, welches auch 2011 einen Überraschungssieger hervorzauberte. Im laufenden Jahr wartet erneut ein gedrängtes Programm auf die Mitglieder des Turnverein Büsserach. Die 1. Korbballmannschaft wird vom Jäger zum Gejagten und im Juni findet das Kantonalturnfest in Balsthal statt. Des Weiteren trifft sich im Juli die gesamte Jugendabteilung zum einwöchigen Jugilager 2012 in Lungern. Dies nur einige der vielen Highlights im Jahr 2012. Weitere und immer wieder aktuelle Informationen betreffend TVB gibts auch im Internet auf www.tvbuesserach.ch Lukas Grolimund
LESERBRIEF
Laufen stärken In seiner «Denkpause» (Wochenblatt vom 9. Februar) setzt sich Landrat Georges Thüring für ein leistungsfähiges Spital, ein eigenes Bezirksgericht und für eine bürgernahe Bezirksschreiberei zugunsten des Bezirks Laufen ein. Grundsätzlich bin ich mit seiner Argumentation einverstanden. Sicherheitshalber habe ich in der «Vereinbarung vom 12. Mai 1989 über die Anpassung
des Laufentalvertrages vom 10. Februar 1983» nachgeschaut und dort steht unter § 45 tatsächlich und unmissverständlich Folgendes: 1. Das Feningerspital wird Kantonsspital. 2. Der Bestand des Spitals mit Grundversorgung für Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie, Geburtshilfe und mit der Notfallstation bleibt dauernd gewährleistet. Hans Jenzer, Laufen
EINGESANDT
Stabwechsel bei BB Konkordia Büsserach Am 4. Februar fand im Gemeindesaal Büsserach die 115. Generalversammlung der Brass Band Konkordia Büsserach statt. Nebst den üblichen geschäftlichen Angelegenheiten blickte die BBKB auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück. Musikalische Höhepunkte stellten sicherlich die Jahreskonzerte mit der CD-Taufe und dem Jodlerverein dar, aber auch das eidgenössische Musikfest in St. Gallen war ein super Erlebnis. Für das bevorstehen-
de Musikjahr darf die BBKB Vanessa Linz offiziell im Verein neu aufnehmen. Nach achteinhalb erfolgreichen Jahren wurde die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Rainer Ackermann aufgehoben. Die Brass Band Konkordia Büsserach freut sich auf die am 14. / 21. April bevorstehenden Jahreskonzerte, welche sie mit dem musikalischen Leiter Armin Bachmann aufführen wird. Ignacio Gomez
Wir stimmen am 11. März über die Umsetzung der Volksinitiative zur «Nennung der Nationalitäten in Meldungen der Polizei und Justizbehörden» ab. Die Initianten empfehlen Ihnen, «wuchtig Ja zu stimmen», denn «das Volk hat ein Recht auf Ehrlichkeit». Was spricht für ein überlegtes Nein? Nehmen wir an, wir hätten es mit einer Initiative zur Nennung der Religionszugehörigkeit zu tun. «Christ innerorts mit 100 km/h unterwegs», müsste eine entsprechende Meldung dann beispielsweise lauten. Absurd käme uns das vor, denn was hat das Christsein des Täters mit seiner Raserei zu tun? Oder aber alarmierend, weil an dunkle, scheinbar überwundene Zeiten erinnernd: «Jude wegen Wuchers verurteilt». Die Sensibilität hinsichtlich des Absurden oder Alarmierenden des vorschnellen Herstellens einer solchen Verbindung zwischen Religion, Kultur oder Herkunft des Täters und seiner Tat ist uns infolge unaufhörlicher Stimmungsmache abhandengekommen, wenn es um Ausländer oder Muslime geht. Die
– GEDANKENSTRICH –
unaufhörliche Politisierung der eigenen Kultur gegen die Kultur anderer erweist sich als eine gefährliche, sich selbst erfüllende Prophezeiung. Indem wir die Unterschiede statt die Gemeinsamkeiten betonen, verhalten wir uns zunehmend so, als gäbe es tatsächlich unüberbrückbare, quasi naturgegebene Unterschiede zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Damit wächst auch der Anschein der Unausweichlichkeit eines weltweiten Kulturkampfs. Konflikte zwischen Gruppen entstehen nicht aus dem Nichts. Oft werden sie kaltblütig von Menschen geschürt, die sich von einem feindschaftlichen Umgang mit kulturellen Unterschieden und damit einhergehender Ablenkung von den handfesten Problemen einer Gesellschaft einen Vorteil versprechen. Vielleicht sollten wir unseren Sinn für das Verlogene hinter der Maske des Ehrlichen wieder etwas besser vor unserer menschlichen Neigung schützen, Emotionen vorschnell «wuchtig» nachzugeben. Matthias Bertschinger, Nunningen
LESERBRIEF
Die Jungen aufrütteln Mit 21 Jahren Lebenserfahrung stelle ich fest, dass ich alt genug bin, Steuern und Krankenkassenprämien zu bezahlen und zum Schutz und Wohle unserer Bevölkerung, zurzeit bei eisigen Temperaturen, meine 21 Wochen Militärdienst abzuverdienen. Willkommen in der Welt der Erwachsenen. Für die Kandidatur eines politischen Amtes gelte ich als jung und unreif ist doch für gewöhnlich der Altersdurchschnitt eines aktiven Politikers doppelt und nicht selten dreimal so hoch wie der meine. Auch bei der Wählerschaft, welche sich zur Urne begibt, zeichnet sich dasselbe Bild ab. Warum sind wir nicht aktiver? Eigentlich sind wir die Generation, welche von den meisten Abstimmungen am meisten betroffen sind. Wir sind es, die voraussichtlich mitverantwortlich für die nächste Generation sein werden, wir sind es, deren Lebenserwartung, so Gott will, am höchsten sein dürfte. Ich will al-
so mit meiner Kandidatur als Gemeinderat für die SVP in Röschenz vor allem eines bezwecken, die junge, meine Generation zu ermuntern, an die Urne zu gehen, sich mit den politischen Themen auseinanderzusetzen, abzuwägen, welche Richtung man einschlagen möchte, abzuwägen, was die einzelnen Parteien vor, beziehungsweise nach den Wahlen für Aussagen machen, abzuwägen, welchen Parteien ihrem Gedankengut treu bleiben und bei welchem man nie sicher sein kann, in welche Richtung sie bei den nächsten Abstimmungen hinsteuern. Am 11. März 2012 sind die nächsten Wahlen, mit diversen Abstimmungsthemen, welche uns alle betreffen. Es ist mein Ziel, die Wahlbeteiligung der jungen Generation anzuheben. Marc Wunderer, Röschenz, SVP-Gemeinderatskandidat
LESERBRIEF
Spital Laufen, Abstimmung 11. März Mit Erstaunen stelle ich fest, dass Landrat Thüring ein weiters Mal versucht zu erklären, warum die Nichterwähnung des Spitals Laufen der ausschlaggebende Grund für sein Nein sei. Fakt ist, im Spitalgesetz über das wir am 11. März abstimmen, steht im § 8 unter dem Titel Rechtsform: Die kantonalen Spitäler «Kantonsspital Bruderholz», «Kantonsspital Liestal», und «Kantonsspital Laufen» werden zu einer öffentlich rechtlichen Anstalt mit Namen «Kantonsspital Baselland». Und im Paragraph 19 wird festgehalten: Der Landrat übt die Oberaufsicht über das Unternehmen aus, er beschliesst a: … b: die Betriebsstandorte. Damit ist der Laufental Aufnahmevertrag § 45 erfüllt, das Spital Laufen ist gewährleistet, es ist einfach keine weitere Erwähnung nötig. Vielleicht sollte Thüring nun zugeben, dass seine Partei nicht wegen des Spitals Laufen Nein zum Spitalgesetz sagt, sondern sie sagt nein, weil sie keine öffentlich rechtliche Firma «Spital Baselland» will. Die SVP will eine privatrechtlich organisierte Spitalfirma, denn in einer privatrechtlichen Firma bestimmt der Aktionär wie diese organisiert und geführt wird, und vor allem welche Standorte aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht dazugehö-
ren. In einer solchen Firma hat weder der Kanton noch der Landrat geschweige denn unser Spitalvertrag eine Stimme. In einem solchen privatrechtlichen Spital würde ein unrentables Spital Laufen praktisch vom ersten Tag an geschlossen. Fazit: wenn am 11. März ein Nein zum neuen Spitalgesetz herauskommt wie das Herr Thüring und die SVP propagieren, dann ist die SVP da wo sie von Anfang an hin wollte: Einen Schritt näher an ihrer privatrechtlichen Version des zukünftigen Spitals Baselland. Das sind die Fakten. Jeder Stimmberechtigte kann das zur Abstimmung stehende Spitalgesetz einsehen. Jeder Stimmberechtigte kann aber auch den Grund der SVP zu ihrem fast einstimmigen Nein zum Spitalgesetz nachlesen. Ich persönlich bin nach wie vor überzeugt, dass ein Ja zum neuen Gesetz für das Laufner Spital den Fortbestand wie vertraglich festgehalten beinhaltet. Mit der Aufzählung unseres Spitals im neuen Gesetz ist die Weiterführung sicher wesentlich besser gewährleistet als mit jeder anderen Version. Darum müssen wir am 11. März «Ja» sagen. Rudolf Imhof
WANDERTIPP
Von Seewen nach Bubendorf WOS. Die Naturfreunde Schweiz, Sektion Birsigtal und Birseck, laden alle Wanderfreudigen herzlich ein, an der Wanderung vom Solothurnischen ins Baselbiet (Seewen–Bubendorf) teilzunehmen (ca. drei Stunden). Datum:
Samstag, 25. Februar. Wir treffen uns um 9.45 Uhr in der Schalterhalle Basel SBB. Rückkehr um ca. 17 Uhr wieder in Basel. Mittagessen im Restaurant. Auskunft, Anmeldung bis 22. Februar bei: Nik Pfister, Wanderleiter, Tel. 061 361 70 76 oder 079 724 33 08
Narrenkram
Gini Minonzio Ein Brandeisen, mit dem man den Cervelat mit seinem Namen verzieren kann. Ein Duschkopf, der mit farbigen Lämpchen leuchtet. Eine Fliegenklatsche, die Flecken auf der Tapete hinterlässt und dafür Jingle Bells quakt. Ich bin schon lange daran, in Gedanken einen Katalog voll solch billigem Narrenkram zu machen, den kein Mensch braucht und dennoch hergestellt (und offensichtlich auch gekauft!) wird. Er ist völlig unnütz, doch kostet er nicht viel und man kann herzlich über dieses einfältige Zeugs lachen. Das ist schliesslich auch was wert. Nun musste ich feststellen, dass es bei diesem Phänomen noch ganz andere Dimensionen gibt. Narrenkram, dessen alberne Natur sich einem nicht auf Anhieb erschliesst. Und der enorm teuer ist. Narrenkram für Fortgeschrittene, sozusagen. Einer davon ist die Heizung in meinem kleinen Auto. Im Juli spuckte sie spielend 80 Grad aus. «Gut», dachte ich, «Im Augenblick weiss ich nichts damit anzufangen, aber im Winter kann das ganz schön brauchbar sein.» Und was macht diese Höllenheizung jetzt, wo sie endlich zeigen könnte, wie heiss sie ist? Wenn ich in diesen Tagen zur Redaktion des Wochenblattes fahre, bläst und bläst und bläst nur arktische Luft aus den Heizungsrohren. Bis ich auf dem Parkplatz einrolle. Dann hat die Heizung ihre Höchstleistung erreicht. Bei zwei Grad Celsius oder so. Dabei komme ich noch gut davon. Wir (mit altmodischer Holzheizung im Haus) haben in den letzten zwei Wochen sehr viel Besuch von Freunden, die nachmittags kommen, Unmengen von Tee trinken, und erst nachts wieder heimgehen. Erst war ich ein bisschen verwirrt, wieso die plötzlich alle so anhänglich geworden sind. Dann habe ich begriffen. Inzwischen hat sich ein Ritual entwickelt. Die Freunde kommen, ich biete einen Platz beim Ofen und das herzerwärmende Wochenblatt an und lasse mich sonst nicht von meiner Arbeit abhalten. Später kochen die Freunde das Abendessen und waschen ab, was ganz schön praktisch ist. Spät abends kehren sie in ihr Heim zurück. In ihr Heim mit der modernen Luft-Wärmepumpe. Die komplett vereist ist und das Haus nicht mehr heizt. Vom Heizungsmonteur wurden sie vertröstet: «Die Wärmepumpe ist nicht defekt, sondern läuft nur momentan wegen der Kälte nicht.» Da ist nix zu machen, sie wird später ganz alleine ihren Dienst wieder aufnehmen. Im Sommer oder so. Sind das nicht wunderbare Erfindungen? Sie bereichern meinen Narrenkatalog enorm. Heizungen, die immer heisse Luft produzieren, ausser es ist kalt.