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Dreihostienfest 2022

„Durch Jesus Hoffnung ausstrahlen“

Bischof Asztrik Várszegi, langjähriger Erzabt von Pannonhalma, beim Dreihostienfest in Andechs

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Beim Dreihostienfest am 25. September im Kloster Andechs hat Bischof Asztrik Várszegi, langjähriger Erzabt von Pannonhalma (Ungarn), in sehr persönlichen Worten für „eine tiefe und lebendige Jesus-Erfahrung“ geworben. Bei seiner Predigt im Rahmen des Festgottesdienstes sagte der Bischof: „Jesus, der Herr, will uns auch heute durch seinen Leib und sein Blut ernähren, um uns stark, hoffnungsvoll und glücklich machen.“

Bischof Asztrik betonte die langjährige Verbundenheit zweier Berge – dem Heiligen Berg Andechs und dem Martinsberg, dem alten Namen der

Erzabtei Pannonhalma. Diese Verbundenheit sei für ihn bis heute auch eine ganz persönliche Brücke.

Verbundenheit über Jahrhunderte Geschichtlich verbinde die beiden Orte, so Bischof Asztrik, „Eure und unsere Heilige Elisabeth von Thüringen“, deren Mutter, die ungarische Königin Gertrud von Andechs-Meranien auf der Burg Andechs geboren wurde.

In der jüngsten Vergangenheit, insbesondere vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989, sei es die vielseitige und vielfache Hilfe gewesen, die ungarische Katholiken und Benediktiner von den bayerischen Benediktinern und insbesondere von der Abtei St. Bonifaz und persönlich von Altabt Odilo erhalten hätten. „Ich fühle mich immer verpflichtet, wenn ich in Bayern bin, Euch zu danken. Eure Hilfe hat uns in düsteren Zeiten zum Überleben geholfen“, berichtet der Bischof aus eigener leidvoller Erfahrung.

Andechser Geschichte zutiefst mit der Eucharistie verbunden Für Bischof Asztrik ist die Andechser Geschichte ganz eng mit der Eucharistie

verbunden, „weil eben diese einem verborgenen Schatz gleicht, der während der Heiligen Messe immer wieder neu gefunden wird“.

Äußerlich sehe man nur die eucharistischen Gaben von Brot und Wein, und doch „bergen diese Gaben das höchste Gut, den Leib und das Blut unseres Herrn“. Jesus selbst stifte auf diesem Wege immer wieder neu Einheit und werde zur Mitte der christlichen Gemeinde, so der Bischof. Es gelte, als Pilger immer wieder neu aufzubrechen, und darauf zu vertrauen, dass der Herr in der Eucharistie Gemeinschaft mit ihm und untereinander schenkt.

Sehnsucht nach dem Leben in Fülle wachhalten „Daran will uns die Andechser Wallfahrt zu den Drei Heiligen Hostien erinnern“, betonte Bischof Asztrik abschließend, „der Herr lebt in seiner Kirche. Er ist für seine Kirche da. Er sammelt die Gläubigen. Dazu lädt die Andechser Wallfahrtskirche immer wieder ein. Möge unser Herr in Euch die Sehnsucht nach Freude und Glück wachsen lassen, letztlich nach dem Leben in Fülle, das uns allein der Herr schenken kann.“

Eines der ältesten Kirchenfeste auf dem Heiligen Berg Mehrere hundert Menschen waren zu einem der ältesten Andechser Kirchenfeste auf den Heiligen Berg gekommen. Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine nahmen am Festgottesdienst und der anschließenden Prozession ebenso teil wie Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, und der Andechser Bürgermeister Georg Scheitz. Mit der Dreihostienmonstranz führte die Prozession nach dem Gottesdienst rund um die Wallfahrtskirche. Dies ist einer der wenigen Tage im Jahr, wo die rund zehn Kilogramm schwere Monstranz in feierlicher Prozession die Heilige Kapelle der Wallfahrtskirche zu einer Prozession verlässt. Zwei Altäre – unterhalb des Klosterladens und in der Nähe der Alten Apotheke – waren Stationen auf dem Weg, bevor der sakramentale Segen in der Wallfahrtskirche den Abschluss bildete.

info

Bischof Imre Asztrik Várszegi wurde 1946 im ungarischen Sopron geboren. Er trat in die Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma ein und legte 1965 seine Feierliche Profess ab. Nach seiner theologischen Ausbildung empfing er 1971 die Priesterweihe. Von 1971 bis 1976 studierte er in Budapest Geschichte und Germanistik für das Lehramt und war bis 1988 als Lehrer tätig. 1985 wurde er in Geschichte promoviert, 1997 in Philosophie. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1988 zum Weihbischof im Erzbistum Esztergom-Budapest. Die Bischofsweihe fand 1989 statt. Sein Wahlspruch ist „Deus fortitudo mea“ („Gott, meine Stärke“). Von 1989 bis 1991 war er Sekretär der ungarischen Bischofskonferenz sowie Rektor des zentralen Priesterseminars. 1991 wurde er zum Erzabt der Benediktinerabtei Pannonhalma gewählt und 2009 wiedergewählt. Imre Asztrik Várszegi hat die Benediktinerabtei Pannonhalma in dieser Zeit zu einem bedeutenden internationalen Begegnungszentrum entwickelt. 2006 wurde er von der ungarischen Bischofskonferenz mit der Leitung der „Ödön-Lenard-Stiftung“ beauftragt, die die Erforschung von Kirche und Kommunismus in kommunistischer Zeit zur Aufgabe hat. Ende 2017 kündigte Imre Asztrik Várszegi seinen Rücktritt als Erzabt an, den Papst Franziskus am 16. Februar 2018 annahm. Imre Asztrik Várszegi ist u. a. Ritter des Malteserordens und Mitglied der historischen Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie. Bis heute engagiert sich Várszegi weit über die Erzabtei hinaus. So ist er u. a. Präsident des Christlich-jüdischen Rates in Ungarn.