The Gap 118

Page 25

200.000 FACEBOOK-FANS

150.000 FACEBOOK-FANS

100.000 FACEBOOK-FANS

15.400

14.700

12.400

11.300

10.800

RUSSKAJA

SUMMONING

THE SORROW

MONO & NIKITAMAN

14.000

10.000

3.200

884

OGRIS DEBRIS

TRACKSHITTAZ

VIOLETTA PARISINI

SUA KAAN

22.000

15.000 NINO AUS WIEN

DJ ÖTZI

ALKBOTTLE

18.000 ELEKTRO GUZZI

24.000 19.000

26.000

CHRISTINA STÜRMER ANNA F.

43.000

CHAKUZA 22.000 GINGA

TRACKSHITTAZ 30.000 A.G. TRIO

53.000 31.000

MONEYBOY NADINE BEILER

64.000 CAMO & KROOKED 44.000 SKERO

74.000 50.000 MARILIES JAGSCH

77.000

NAZAR

52.000 KILLED BY 9V BATTERIES

81.000 DIE VAMUMMTN

KRUDER DORFMEISTER

52.000 WOLFRAM

91.000 54.000 PITA

91.000 BELPHEGOR 60.000 HERBSTROCK

BAUCHKLANG

63.000 KREISKY

PAROV STELAR 203.000 74.000

FACEBOOK FANS

CLARA MOTO

50.000 FACEBOOK-FANS

82.000

76.000

STEREOTYP

92.000

MAKOSSA MEGABLAST

95.000

105.000 BILDERBUCH

BUNNY LAKE

107.000 FRANCIS INTERNATIONAL AIRPORT

103.000

111.000 THE STAGGERS

VELOJET

123.000 RED LIGHTS FLASH

ALKBOTTLE

126.000

140.000 RADIAN

132.000

143.000 GARISH

CHRISTOPH & LOLLO

150.000 DIE VAMUMMTN

138.000

155.000

NAZAR

155.000

WAXOLUTIONISTS

PETSCH MOSER

163.000 HEINZ AUS WIEN

TROUBLE OVER TOKYO

OUR CEASING VOICE

► www.nextbigsound.com ► hypem.com ► www.sling-slang.com ► socialmediaradar.at ► www.socialmediaranking.at

172.000

DIESE LISTE ERHEBT KEINEN ANSPRUCH AUF VOLLSTÄNDIGKEIT. KLASSISCHE KOMPONISTEN WURDEN ETWA WEGGELASSEN. EIN BESONDERER FOKUS LIEGT AUF BANDS UND MUSIKERN, DIE BEREITS IN THE GAP GROSS BESPROCHEN WURDEN.

sich Pepsi Music Index nennt und einfach mal behauptet, genau 100 tolle, aufstrebende Artists zu kennen. Hypem listet die zehn meistgebloggten Musiker. Heimische Bands sind nicht darunter. Auch österreichische Social Media Agenturen versuchen mit einem Service für Social Indexing neue Kunden anzulocken. Sling Slang greift etwa ausschließlich die Zahlen von Club-Elektronikern auf Soundcloud ab. Parov Stelar. Parov Stelar. Andere Seiten wie jene von Digital Affairs und Super-Fi können wiederum noch nicht nach Musik gefiltert werden. Digital Affairs bietet rohe Zahlen, dafür fehlen einige wichtige Einträge. Der Algorithmus des Social Media Rankings von Super-Fi versucht dagegen auch Interaktionen mit abzubilden. Auf den hinteren Rängen liefert der allerdings nur mehr Indizen für die allwöchentliche Relevanz.

HIPHOP, METAL, AVANTGARDE, INDIE

Zurück zu den Zahlenspielchen: Nehmen wir die Vamummtn. Sie haben ihr soziales Netz gelernt und nur mit Mixtapes und Youtube-Bits Fans gefischt. Können sie sich davon etwas kaufen? Ja, schon. Für verkaufte Tickets und Merchandise zum Beispiel, die sie über Facebook verlinken. Ihren Gig beim Donauinselfest kündigten sie erst wenige Tage vorher an und ein paar tausend kamen vorbei. Wer wie sie 80.000 Fans hat, hat FM4, Falter und The Gap nicht mehr nötig. Auf Facebook scheint HipHop überhaupt sehr beliebt zu sein, wird aber über Last.fm kaum gehört. Skeros »Kabinenparty« kann zwar jeder mitsingen, geht dort aber unter. Dasselbe bei Nazar. Auf Youtube sieht die Sache ganz

anders aus. Moneyboy ist hier der Klickkaiser. Für seinen Clip brauchte er weder ein Label noch einen Release. Und auch die Trackshittaz haben so begonnen. Für HipHop ist Youtube offenbar das Medium der Wahl. Bauchklang ist ein Spezialfall. Die hört niemand. Was sie durch ihre Live-Show wettmachen. Die Zahlen aus dem Netz sind natürlich verzerrt. Schlagerfans sind nicht unbedingt dafür bekannt, jeden Hype im Wasserglas über ihre sozialen Zirkel zu verschicken. Oder dafür, sich freiwillig den Audioscobbler von Last.fm zu installieren. Pop wird ebenfalls wenig abgescrobbelt. Wenn man hingegen eine fanatische Gefolgschaft haben will, ist Metal die angenehmste Musik. Denn diese Fans bekommen immer noch am liebsten in edlem Hi-Fi ihr Ohrenbluten und kaufen auch brav CDs. Wertkonservativ eben. Eine echte Überraschung ist die abstrakte Avantgarde von Radian, Fennesz und Pita. Musik, die normalerweise zwischen »unhörbar« und »unspielbar« eingeordnet wird, geht im Netz in die Millionen. Von wegen Nische. Diese Musiker verdienen sich auch hierzulande endlich die längst überfällige Aufmerksamkeit. Sie haben die Grundlagen für eine Form von Musik gelegt, die fordert und ihre eigenen Strukturen ausreizt. Und noch eines: Das Wiener Songwriting-Wunder ist im Ausland doch noch nicht als Wunder anerkannt worden. Stars und Hoffnungsträger sind dort zwar vertreten, doch die international herzeigbaren Aushängeschilder sind dann doch rar. Immerhin: Soap#&#Skin, Gustav, Ja, Panik und Clara Luzia kommen aus einer viel beachteten Generation von Songschreibern. Songschreiberinnen könnte man fast schon sagen. Im Netz ticken die Uhren anders. Nicht unbedingt richtiger. Es gibt dort erstmals konkrete Zahlen für etwas, das man früher nur grob abschätzen konnte. Was daraus folgt sind quantitative Aussagen; ungefähre Beliebtheit quasi. Warum es manche Songs trotzdem nicht verdient haben gehört zu werden, warum der eine Act cooler als ein anderer ist, oder warum eine bestimmte Konsensband trotzdem nur Schrott ist, gehört anders argumentiert und ausgestritten. Denn, hey, es ist nur Social Media. Der absolute Herrscher heißt Parov Stelar. ¶ AU SGA B E 1 1 8 / 0 2 5 ◄


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.