Q-Bus, Winterausgabe 2018/2019

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Winter 2018/2019

Zertifiziert von SQS nach ISO 9001/14001 und OHSAS 18001

Qualität am Bau Einfamilienhaus: HÜchste Perfektion von der Planung bis zur Realisierung TU: Allco AG Bild: Go Interiors GmbH


EDITORIAL

Liebe Leserin Lieber Leser Die Bevölkerung der Schweiz hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt und wird auch in Zukunft weiter wachsen. Ein Blick auf die räumliche Verteilung zeigt, dass besonders die Städte von diesem Zuwachs stark betroffen sind. Um der Zersiedelung Einhalt zu gebieten und um landschaftliche Qualitäten und Freiräume zu erhalten, soll die Siedlungsentwicklung innerhalb der bestehenden Bauzonen erfolgen. Dies bedingt, die vorhandenen Siedlungsflächen künftig besser zu nutzen – «Siedlungsentwicklung nach innen» ist gefragt. Ob die Verdichtung tatsächlich das erforderliche Potenzial aufweist, um den Zuwachs an Bewohnern aufzufangen, erfahren Sie im Interview mit dem Experten Jörg Schläpfer von Wüest Partner. Er hat uns erklärt, welches die richtigen Rezepte sind, damit bereits gebaute Quartiere nicht nur an Dichte, sondern auch an Qualität zulegen. Qualität stand an erster Stelle beim Neubau eines Einfamilienhauses an bester Lage in Rapperswil. Von der Planung bis zur Fertigstellung war höchste Präzision gefordert – so entstand ein Haus, bei dem auch die Details mit allergrösster Sorgfalt ausgeführt wurden. Um Qualität dreht sich auch die Arbeit von Marco Segreff. Als Leiter Qualitätsmanagement und IT bei Allco ist er dafür verantwortlich, dass Qualität nicht nur eine Worthülse bleibt, sondern von den Mitarbeitenden im Alltag gelebt wird. Was die Herausforderungen seines vielfältigen Jobs sind und weshalb ihm der objektive Blick aus der «Vogelperspektive» besonders gut gelingt, erfahren Sie auf Seite 7. Wie Sie beim Lesen dieser neuen Ausgabe unseres Kundenmagazins erfahren werden, setzen wir bei Allco auf sämtlichen Ebenen alle Hebel in Bewegung, damit Sie als Kundin und Kunde jederzeit auf Bestleistungen zählen können.

Rolf Kaufmann Inhaber Allco AG

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SIEDLUNGSENTWICKLUNG

«Verdichtung bedingt, dass man Freiräume schafft.» Der Boden in der Schweiz ist knapp, insbesondere in urbanen Gebieten. Dies bedingt einen haushälterischen Umgang mit der begrenzten Ressource. Zwar wächst heute die bebaute Bodenfläche erstmals weniger stark an als die Bevölkerungszahl, dennoch sind Städte und Gemeinden weiterhin gefordert, die Entwicklung nach innen dezidiert weiterzuführen. Die Studie «Siedlungsentwicklung nach innen in Städten» zeigt unter anderem auf, welche Faktoren beachtet werden müssen, damit die Verdichtung im Bestand erfolgreich vorangetrieben werden kann. Unsere Städte sind bereits dicht bebaut. Wo finden sich denn überhaupt noch Nutzungsreserven?  Jörg Schläpfer: Tatsächlich sind bereits rund 85 Prozent aller Bauzonen in Städten bebaut und mit dem neuen Raumplanungsgesetz wird nur sehr wenig zusätzliches Bauland geschaffen. Diese beiden Faktoren deuten klar darauf hin, dass das unbebaute Bauland sehr beschränkt ist. Dennoch finden sich immer wieder Möglichkeiten für grössere Arealentwicklungen, etwa durch die Umnutzung von Industrie- oder Militärarealen, beispielsweise in Dübendorf, wo ein Innovationspark entstehen soll. Wie gross schätzen Sie das Potenzial ein? Wird es ausreichen, um das künftige, in urbanen Gebieten überproportionale Bevölkerungswachstum ohne Ausdehnung der Bauzonen aufzufangen?   Die Schweiz wächst sowohl bei der Bevölkerung als auch bei der Beschäftigung substanziell. Nützt man aber die vorhandenen Bauzonen ganz aus, dann reicht es sehr gut, um dieses Wachstum aufzunehmen. Wir gehen davon aus, dass zusätzlich rund zwei Millionen Beschäftigte und drei Millionen Einwohner innerhalb der bestehenden Bauzonen Platz haben. Falls sich dieses Wachstum so einstellt, würden wir in einer klar verdichteten Schweiz leben.

Dr. Jörg Schläpfer Jörg Schläpfer analysiert als Leiter Makroökonomie von Wüest Partner Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Regulierung. Er hat an der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich doktoriert und zuvor in St.Gallen, Melbourne und London Ökonomie studiert. Er ist Autor der Studie «Siedlungsentwicklung nach innen in den Städten», die Wüest Partner im Auftrag des Schweizerischen Städteverbandes erstellt hat. Die Studie finden Sie unter: www.staedteverband.ch > Dokumentation > Berichte > Studie «Siedlungsentwicklung nach innen in den Städten»


Will man die Zersiedelung bremsen, müssen bereits bebaute Gebiete besser genutzt werden ­– wie, zeigt das Beispiel Hunziker Areal in Zürich. Foto: Ursula Meisser

Ist denn eine Trendwende in Bezug auf den pro Kopf genutzten Platz in Sicht?   Im Gegensatz zum starken Wachstum in früheren Jahrzehnten zeigen die neuesten Zahlen erstmals einen Paradigmenwechsel: Pro Kopf braucht man heute weniger Bauzonenfläche, das heisst, man geht mit dem Boden haushälterischer um. Einer der Gründe dafür ist etwa der Strukturwandel – ein moderner Arbeitsplatz im Büro hat einen tieferen Flächenbedarf als einer in der Industrie. Ausserdem hat sich der langjährige Trend zu immer mehr Wohnraum pro Person deutlich abgeflacht. Welches sind die Treiber für eine zunehmende Entwicklung nach innen?  Der wichtigste Faktor ist die Raumplanung, die der Siedlungsentwicklung nach innen grössere Bedeutung beimisst. Die Siedlungsränder sind weitgehend festgelegt und das Bauen auf der grünen Wiese wird eingegrenzt. Zudem dürfte der ansteigende Wohnungsleerstand voraussichtlich dazu führen, dass künftig vor allem an gut erschlossenen Lagen neuer Wohnraum geschaffen wird, da man ihn dort auch besser vermieten kann. Welche Ziele sollen mit einer Siedlungsentwicklung nach innen erreicht werden? Und was passiert, wenn diese Entwicklung nicht stattfindet?  Wenn wir aber nicht weiter verdichten, dann wird die Zersiedelung in unserem Land stärker voranschreiten. Diesem Prozess gilt

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es Einhalt zu gebieten, indem man die bereits bebauten Gebiete besser nutzt. Mit der Innenentwicklung sollen dort zusätzliche Wohn- und Geschäftsflächen geschaffen werden. Lässt sich das künftige Wachstum so kanalisieren, ist dem Boden am meisten gedient.

tumsschwerpunkte gezielt zu steuern. Funktionale Dichte, also das Zusammenrücken von Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Mobilität, kann aber auch Nähe schaffen. Wohnen und Arbeiten finden wieder auf demselben Areal statt – mit positiven Auswirkungen zum Beispiel hinsichtlich Ökologie.

Welches sind die Erfolgsfaktoren einer qualitätsvollen Innenentwicklung?  Als erstes gilt es dort weiterzuentwickeln, wo die Infrastruktur, etwa eine gute öV-Anbindung, bereits vorhanden ist. Als zweites braucht es eine funktionale Dichte, also einen ausgewogenen Mix zwischen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Mobilität. Die Räume sollen Tag und Nacht genutzt sein, damit die Quartiere belebt sind. Bauliche Massnahmen können dies unterstützen, etwa indem man in den Erdgeschossen Gewerbeflächen schafft, während in den oberen Geschossen gewohnt wird.

Verdichtung ist für viele ein Reizwort. Wie bezieht man die Menschen in die Prozesse ein?  Partizipation ist sehr wichtig. Die Bevölkerung muss in die Entwicklungsprozesse mit einbezogen werden und ihre Bedürfnisse anbringen können. Auch der Informationsfluss zwischen Gemeinde, Entwickler und Bewohnenden muss jederzeit gewährleistet sein. Dies kann man schon früh im Planungsprozess beispielsweise über eine Informationswebsite machen, man muss aber auch auf die Leute zugehen und sich aktiv mit ihnen austauschen.

Wie lässt sich Dichte mit Lebensqualität für die Nutzerinnen und Nutzer in Einklang bringen?  Der Verdichtung bedingt, dass man auch Freiräume schafft. Denn wenn man verdichteter wohnt, hat man auch ein stärkeres Bedürfnis nach Freiräumen. Diese lassen sich mit architektonischen Massnahmen realisieren, etwa durch die Schaffung von lärmgeschützten Aussenräumen und Rückzugsmöglichkeiten. Mit Richtplänen hat man ein Instrument in der Hand, diese Freiräume innerhalb der definierten Wachs-

Wo sehen Sie die Herausforderungen für Architekten und Stadtplaner?  Das Thema Verdichtung ist äusserst vielschichtig, denn es gilt, sehr viel mehr Anforderungen zu berücksichtigen, als wenn man auf der grünen Wiese baut. Aus meiner Sicht ist es tatsächlich die hohe Komplexität des Bauens im Bestand, die für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung darstellt.

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NEUBAU

Das perfekte Haus

Neubau Einfamilienhaus Rapperswil-Jona

Erhöht an einem Südhang gelegen, bietet ein neu erstelltes Einfamilienhaus in Rapperswil-Jona seinen Bewohnern eine pittoreske Weitsicht über den Zürichsee und die Glarner Alpen. Das terrassierte Volumen platzierten die Architekten parallel zum Hang und richteten das Raumgefüge horizontal aus, was die optimale Nutzung der einzigartigen Aussicht ermöglicht. Das architektonische Konzept von Kaufmann Architekten ist denn auch wesentlich geprägt vom starken Bezug zwischen Innen- und Aussenraum. Das Erdgeschoss mit Sauna, Wellnessund Fitnessbereich gruppiert sich um einen begrünten Hofraum. Die Fensterfront öffnet sich zum See hin und bietet direkten Zugang zum Garten mit einem langgestreckten Aussenpool. Das Haus ist so konzipiert und vorbereitet, dass 3,5-Zimmer zu einem späteren Zeitpunkt als Einliegerwohnung vom Rest des Hauses abgekoppelt werden können. Das erste Obergeschoss beherbergt einen grosszügigen Wohn- und Essraum mit freistehendem Küchenkorpus und Cheminée. Dank rahmenlosen Fenstern geht der Wohnraum fliessend in die teils überdeckte Terrasse über. Im dritten Wohngeschoss befindet sich der Masterbedroom mit En-Suite-Bad und einer angrenzenden Terrasse. Dass Perfektion als oberste Maxime den Bau dieses Einfamilienhauses bestimmte, ist überall sichtbar: So zieht sich beispielsweise das hochwertige Material- und Farbkonzept sowohl aussen wie innen durch das ganze Haus. Auch vor aufwendigen Detaillösungen schreckte die Bauherrschaft nicht zurück. Dies verdeutlicht sich unter anderem an der Kaschierung der Markisen: in geschlossenem Zustand sind diese kaum sichtbar in die Aussenhülle integriert. Nebst den kompromisslosen Qualitätsansprüchen lag die Herausforderung während der zweijährigen Bauzeit in den

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Die Materialien der Inneneinrichtung wurden konsequent aufeinander abgestimmt ­– vom Bodenbelag über das Cheminée, die Küchenfronten bis hin zu den Textilien. Foto: Go Interiors GmbH

sehr engen Platzverhältnissen mit einer einspurigen Zugangsstrasse und einer Schule in unmittelbarer Nähe. Dies bedingte eine gute Logistik und eine vorausschauende Kommunikation zwischen den Verantwortlichen von Allco und den anderen Beteiligten. SA Bauherrschaft: privat Architektur: K-Architekten, Jona Innenarchitektur: Go Interiors, Zürich Totalunternehmen: Allco AG, Zürich

Die Kaskadenlampe im Treppenhaus zieht sich über mehrere Geschosse. Foto: Go Interiors GmbH

Ein hoher Glasanteil schafft einen ungehinderten Blick über den See. Foto: Go Interiors GmbH


UMBAU

Ein neues Zentrum für Biel Mitten im Herzen der Stadt Biel entsteht derzeit das neue Quartier Esplanade, welches basierend auf einem Wettbewerbsverfahren unter der Leitung der Stadt Biel in Zusammenarbeit mit privaten Investoren realisiert wird. Teil der Aufwertung dieses ehemaligen Industrieareals ist das Centre Esplanade. Die Überbauung weist nach ihrer Fertigstellung in voraussichtlich vier Jahren eine Fläche von rund 38000 Quadratmetern auf und bietet mit Büros, 124 Wohnungen, einem Hotel mit 100 Zimmern sowie Verkaufsflächen einen spannenden Nutzungsmix. Ebenfalls wird ein eigenes Parking mit 230 Parkfeldern entstehen. Im Zuge der ersten Bauphase, bei der die Allco im Baumanagement tätig war, wurde der bestehende Gebäudekomplex im Westen des Areals erweitert. Nachdem die Gewerbe- und Verkaufsflächen während mehreren Jahren leer standen, entstand eine neue ALDI-Filiale – die 21. im Kanton Bern und die 192. in

der Schweiz. Das im Juli 2018 eröffnete Verkaufsgeschäft erstreckt sich auf 1083 Quadratmetern Fläche, dazu kommen Nebenräume und Lager von 525 Quadratmetern. Mit dem Umbau wurde die Nutzlast des Bodens auf 800 Kilogramm pro Quadratmeter im Verkauf und auf 1000 Kilogramm pro Quadratmeter im Lager erhöht. Nebst dieser statischen Ertüchtigung wurden die bestehenden Strukturen zurückgebaut, die Verkaufsfläche vergrössert und räumliche Anpassungen für einen symmetrischen Grundriss vorgenommen. In den Verantwortungsbereich von Allco fiel ausserdem das Sicherheitskonzept inklusive Brandschutz. Nach der Übernahme der Mietfläche im Rohbau erfolgte der Mieterausbau durch Aldi, der unter anderem den Einbau eines Windfangs im Ein- und Ausgangsbereich, die Einbringung einer abgehängten Decke aus Mineralfaserplatten und die Installation einer integralen CO2-Verbundkälteanlage umfasste.

Centre Esplanade setzt städtebaulichen Akzent

ALDI übernahm die Räumlichkeiten im Rohbau und baute diese nach seinen eigenen Bedürfnissen aus. Foto: Allco AG

Damit die Filiale ihre Funktionalität auch nach Abschluss des gesamten Überbauungsprojekts ohne weitere bauliche Massnahmen behält, bedurfte es einer weitsichtigen Planung. Besondere Rücksicht galt es auch auf die Nutzerinnen und Nutzer des Bestandesgebäudes zu nehmen, das während des gesamten Umbaus in Betrieb blieb. So wurden die lärmintensiven Arbeiten möglichst auf die Randstunden gelegt. Bis 2023 soll das Quartier Esplanade fertig gebaut sein und einen städtebaulichen Akzent in der Bieler Innenstadt setzen. SA

Bauherrschaft: Alpine Finanz Immobilien AG, Glattbrugg Architektur: Graber Pulver Architekten, Zürich Totalunternehmen: Allco AG, Zürich

Der Rückbau bestehender Strukturen erfolgte bei laufendem Betrieb der Bestandesbauten – dies erforderte, dass die lärmintensiven Abbrucharbeiten möglichst ausserhalb der Bürozeiten erfolgten. Foto: Allco AG

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MOSAIK

Produkte, Verfahren und Entwicklungen Prix Lignum: Gold für Bergstation Chäserrugg

Zukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekanntmachen, das ist das Ziel des Prix Lignum, der alle drei Jahre und am 26. September 2018 bereits zum vierten Mal vergeben wurde. Gold holte sich die Bergstation auf dem Chäserrugg, ein prägnanter Holzbau von Herzog & de Meuron. Mit imposanten Auskragungen, spitz zulaufenden Dachecken und riesigen Balken, die auf baumähnlich sich verzweigenden Betonstützen lagern, setzt der Bau neue Massstäbe der Zimmermannskunst. Silber geht an das Bürogebäude S22 in der Suurstoffi Rotkreuz – mit 36 Metern das bislang

Neue NEST-Unit SolAce

Am 24. September 2018 wurde im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST auf dem Campus von Empa und Eawag in Dübendorf die neueste Unit eröffnet. «SolAce» stellt das Sonnenlicht ins Zentrum – zum einen als Energielieferant und zum anderen als wichtiger Komfort- und Gesundheitsfaktor. Dank neuartigen aktiven und passiven Fassadenelementen will «SolAce» mehr Energie gewinnen, als in den Wohn- und Arbeitsräumen verbraucht wird, und zwar ohne eine gewinnbringende Dachfläche. Erreicht werden soll dies durch die Produktion von Solarstrom und Warmwasser an der Fassade. Zum Einsatz kommen Photovol-

Das Solarenergie-Potenzial der Schweiz sichtbar gemacht

Eignet sich mein Hausdach für eine Solaranlage? Die Antwort finden Hauseigentümer neu auf sonnendach.ch. In einem Gemeinschaftsprojekt erarbeiteten das Bundesamt für Energie (BFE), das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) sowie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz mit dem Solarpotenzialkataster ein Online-Tool, das für die Öffentlichkeit auf www.sonnendach.ch zugäng-

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höchste Holzhochhaus in der Schweiz. Der Bau zeigt eindrücklich, dass die revidierten Brandschutznormen neue Dimensionen des Holzbaus ermöglichen. Bronze holten die drei 100 Meter langen und 6 Geschosse hohen Holz-Langhäuser auf dem Freilager-Areal in Zürich, die der Architekt Rolf Mühlethaler entworfen hat. Gewinner des Sonderpreises Schweizer Holz sind das Kantonale Polizeigebäude in Granges-Paccot FR, die Produktionshalle der BLS in Böningen BE, das Mondhaus in Alpnach OW und der Turm im Natur- und Tierpark Goldau SZ.

Brancheninfos in Kürze

Höchste Zimmermannskunst in luftiger Höhe – die neue Bergstation von Herzog & de Meuron auf dem Chäserrugg. Foto: Katalin Deér/Prix Lignum 2018

www.prixlignum.ch

taikmodule sowie solarthermische Kollektoren mit farbiger Verglasung auf Basis von Nanotechnologie. Gleichzeitig soll durch dynamische Tageslichtlenkung und ein prototypisches Sensorsystem der Komfort für die Benutzerinnen und Benutzer optimiert werden. Dabei versuchen die Forschenden, die individuelle Wahrnehmung der Nutzer mithilfe eines neuartigen Sensorsystems nachzuempfinden. «SolAce» wurde gemeinsam mit Forschenden der EPFL entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft realisiert.

Die Südseite von NEST mit der eingebauten Unit «SolAce», rechts auf dem zweiten Stockwerk. Foto: Roman Keller

www.empa.ch

lich ist. Das BFE schätzt auf Basis dieser Daten das technisch machbare Solarenergiepotenzial der gut bis sehr gut geeigneten Schweizer Gebäudedächer aufrund 50 TWh/Jahr. Mitte 2019 soll die interaktive Anwendung www.sonnenfassade.ch ebenfalls komplett sein. Sie zeigt für die Hausfassaden aller Immobilien, wie gut sie für die Energieproduktion geeignet sind.

www.sonnendach.ch

Welches Dach für eine Solaranlage geeignet ist und welches nicht, zeigt das neue Online-Tool www.sonnendach.ch. Bild: BFE


RECHTSBERATUNG

Aufhebung einer Dienstbarkeit

Sachenrechtliche Typenfixierung; Parkplatzbenutzungsrecht (BGE 144 III 88; 5A_698/2017 vom 7. März 2018)

Allco intern MARCO SEGREFF Leiter Qualitätsmanagement/IT

Zugunsten des Grundstücks X war im Grundbuch zulasten des Grundstücks V ein beschränktes Benutzungsrecht an einem Parkplatz als Dienstbarkeit eingetragen. 2008 wurde vom Grundstück X eine grössere Fläche als Grundstück Z abgetrennt. Dabei wurde die Dienstbarkeit nicht auf das Grundstück Z übertragen. Das Grundstück X war aufgrund seiner geringen Grösse nicht mehr selbständig überbaubar und sollte als Erholungs- und Spielfläche für das geplante Mehrfamilienhaus auf dem Grundstück Z dienen. Die Eigentümer des belasteten Grundstücks V klagten auf Aufhebung der Dienstbarkeit, weil die Dienstbarkeit für das berechtigte Grundstück X alles Interesse verloren habe (Art. 736 Abs. 1 ZGB). Der Eigentümer des berechtigten Grundstücks hielt dem entgegen, er habe weiterhin ein Interesse an der Dienstbarkeit, weil er die Parkplätze an Bewohner oder Besucher des Grundstücks Z vermiete. Das Bundesgericht wies darauf hin, dass es sich bei der Dienstbarkeit um eine Grunddienstbarkeit handle. Als Grunddienstbarkeit sei das Recht, die Parkplätze auf dem Grundstück V zu benutzen, direkt mit dem herrschenden Grundstück X verknüpft. Die Vermietung der Parkplätze an Dritte gehe über die blosse Benutzung hinaus und komme einer Nutzung beziehungsweise einer eigentlichen Bewirtschaftung der Park-

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plätze gleich. Damit würde die Dienstbarkeit nach Art einer Nutzniessung ausgeübt. Eine solche verschaffe dem Berechtigten nicht nur das Recht, die Sache zu gebrauchen, sondern auch dasjenige auf den Besitz und die Nutzung der Sache (Art. 755 Abs. 1 ZGB). Das Sachenrecht sei aber vom Grundsatz der geschlossenen Zahl der dinglichen Rechte beherrscht und die einheitliche Ausgestaltung der einzelnen Rechte sei zwingend (Prinzipien der Typengebundenheit und der Typenfixierung). Daraus folge, dass eine Dienstbarkeit, die ihrem Inhalt nach eine Nutzniessung darstelle, nicht Gegenstand einer Grunddienstbarkeit sein könne. Bei der Nutzniessung handle es sich um eine Personaldienstbarkeit. Deshalb sei die Art, wie der Eigentümer des Grundstücks X sich die Ausübung der Dienstbarkeit vorstelle, ausgeschlossen. Unter Berufung auf ein Interesse, das mit den zwingenden Vorgaben des Zivilgesetzbuches unvereinbar sei, könne der Eigentümer des berechtigten Grundstücks die Löschung der Grunddienstbarkeit nicht verhindern.

Dr. Felix Huber Rechtsanwalt in Zürich

«Als Leiter Qualitätsmanagement muss man das Unternehmen, die Mitarbeitenden, die Organisationsstruktur sowie die operativen und strategischen Abläufe und Produkte gut kennen. Gleichzeitig braucht es auch eine Vogelperspektive, um die Organisation objektiv betrachten und kritisch hinterfragen zu können. Meine Aufgabe ist es, die Werte des Unternehmens nach innen und aussen zu vermitteln, diese zu pflegen und weiterzuentwickeln. Ich bin dafür verantwortlich, dass Standards eingehalten werden und Allco die jährlichen Zertifizierungsaudits erfolgreich meistert. Mit Fehlern gehe ich offen um. Ich verstehe sie als Chance, daraus eine konstruktive und positive Lernkultur zu entwickeln. Gleichzeitig bin ich für die gesamte IT-Struktur zuständig, koordiniere die Einführung von Hard- und Software sowie die Umsetzung von IT-Projekten und kümmere mich ebenso um die Datensicherheitsbelange. Diese Vielseitigkeit macht mir Freude, auch wenn es zuweilen eine Herausforderung ist, den unterschiedlichen Erwartungen, Bedürfnissen und Interessen gerecht zu werden. Ob bei der IT oder im QM – wichtig ist mir, dass meine Arbeit Früchte trägt und dass die Mitarbeitenden das Qualitätsbewusstsein des Unternehmens im Arbeitsalltag leben. Erholung finde ich während Urlauben und Ausflügen mit der vierköpfigen Familie und dem Hund. Ich bin 49 Jahre alt, in Hannover aufgewachsen und habe mich dort zum Bauingenieur ausbilden lassen. Als passionierter Segelflieger und Fluglehrer blicke ich gerne auch mal aus luftiger Höhe auf die Erde. Diese Perspektive hilft mir, im Beruf den nötigen Abstand zu finden, um Gegebenes kritisch betrachten und laufend verbessern zu können.»

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RATGEBER

Monitoring steigert die Energieeffizienz Die Energiedienstleistungen in einem üblichen Wohn- oder Bürohaus sind kaum überschaubar, denn den Nutzern eines Gebäudes sind die Energieflüsse zu den zahlreichen Verbrauchern weitgehend unbekannt. Lediglich Rechnungen zum Strom- und Wärmebezug stehen Hauseigentümerinnen, Verwaltungen und Mietern zur Verfügung. Eine Differenzierung des Strom- und Wärmeverbrauchs ist so nicht möglich. Mit Energie-Monitoring lässt sich diese Lücke rationell und zuverlässig schliessen. Visualisierte Daten

In der Grundstruktur geht es um eine Vernetzung von Messgeräten mit einem zentralen Datenspeicher, der die Messwerte an ein Ausgabegerät exportiert. Auf dem PC oder Smartphone lassen sich die Daten visualisieren. Die grafische Darstellung erleichtert die Interpretation der Messwerte und dadurch die Ortung von Schwachstellen. Typisch dafür ist etwa der Ausfall eines Photovoltaikmoduls. Dieser wird in einer Zahlenreihe zum Ertrag der Photovoltaikanlage über mehrere Monate sichtbar. Der Hauptzweck des Monitorings liegt in der Information der Mieter und Eigentümer eines Hauses oder einer Siedlung sowie in der Optimierung von technischen Anlagen.

Die für ein Monitoring notwendigen Produkte sind weitgehend standardisiert. Und sie sind in den letzten Jahren deutlich kostengünstiger geworden. Vor allem elektronische Stromzähler sind für einen Bruchteil der Kosten früherer Geräte zu haben. Standardisiert sind aber auch die Übertragungswege für Messwerte. Die Verbindung zu Stromzählern basiert häufig auf dem genormten M-Bus (Meter-Bus). Was kompliziert tönt, ist denbar einfach realisierbar: Die Stromzähler sind über eine Ringleitung mit dem Datenspeicher verbunden. Wärme- und Wasserzähler dagegen sind im Unterschied zu Stromzählern nicht «verkabelt», sondern erheben Daten an einem Wasseroder Heizungsrohr. Eine Datenübertragung per Funk bietet deshalb grosse Vorteile. Genutzt werden Frequenzbänder, wie sie für die Bedienung von Garagentoren üblich sind, oder drahtlose lokale Netzwerke, also WLAN.

Messwerte zum Energieverbrauch liefern Nutzern viele Infos

Automationssysteme beinhalten überwiegend Monitoring-Funktionen. Auch Minergie nutzt diese Technik und schreibt für Plusenergiehäuser und für Grossbauten ein Monitoring vor. Grosses Interesse zeigen auch Immobilienverwaltungen. Denn Monitoring lässt sich sehr einfach mit der Verbrauchsabhängigen Wärmekostenabrechnung (VWKA) kombinieren. Dies gilt vor allem für ein Monitoring mit Datenspeicherung im Internet (Stichwort «Cloud»). Auf diese Datenbank können Verwaltungen von einem anderen Standort aus zugreifen und individuelle Abrechnungen erstellen. Selbstverständlich nur unter strenger Beachtung des Datenschutzes. OH

Digitalisierung als Motor

Das Monitoring von Energieflüssen liegt im Trend. Ohne Stromzähler zur Dokumentation des Ertrages wird eine Photovoltaikanlage heute nicht mehr installiert. Auch bei grösseren Bauten entsprechen Systeme der Gebäudeautomation dem Stand der Technik. Diese

Fällt beispielsweise die Photovoltaikanlage aus, wird dies durch das Monitoring ersichtlich. Foto: Allco AG

Allco AG Feldmoosstrasse 12, CH-8853 Lachen T: +41 55 442 55 57 Freiestrasse 204, CH-8032 Zürich T: +41 44 388 80 10 info@allco.ch, www.allco.ch Redaktion: Faktor Journalisten AG, Zürich, www.fachjournalisten.ch Gestaltung: WVC Communications AG, Bubikon, www.wvc.ch Druck: ERNi Druck und Media AG, Kaltbrunn, www.ernidruck.ch

Information für die Bewohnenden und laufende Optimierung der technischen Anlagen, das ist der Hauptzweck des Monitorings. Foto: Shutterstock


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