Q-Bus, Winterausgabe 2017/2018

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Winter 2017/2018

Das Magazin der Allco AG Zertifiziert von SQS nach ISO 9001/14001 und OHSAS 18001

Grossprojekt City Z端rich Motel One Z端rich: Historisches Treppenhaus verbindet Moderne und Design. TU: Allco AG Bild: Beat B端hler, Z端rich


EDITORIAL

Liebe Leserin Lieber Leser Sie haben es vielleicht schon bemerkt: Diese «Q-Bus»-Ausgabe ist umfangreicher als die bisherigen. Wir haben uns dazu entschlossen, um Ihnen ein realisiertes Projekt näher vorzustellen. Es handelt sich um den Umbau der Zürcher SelnauPost zum Motel One (Seiten 6 bis 9). Unser Geschäftsführer Urs Meier und der Bereichsleiter Umbau, Michael Bächle, geben einen persönlichen Einblick hinter die Kulissen dieses Projekts, das ein neues Kapitel der Zürcher Hotellerie darstellt, und das trotz engstem Zeitplan pünktlich eröffnet wurde. Ein erfolgreich bewältigtes Projekt macht allen Beteiligten Mut und Freude für weitere grosse Aufgaben. Das Bauvolumen ist allerdings sekundär: Auch umfangmässig kleinere Projekte können uns mit schwierigen Situationen konfrontieren. Dann braucht es ausser viel Erfahrung auch viel Kreativität. Dass mein Team diese Eigenschaften besitzt, macht mich sehr stolz. Ich beglückwünsche daher alle Unternehmen, die sich ebenfalls auf ein gutes Team stützen dürfen. Denn es ist keine Schwarzmalerei, wenn man feststellt, dass die Schwierigkeiten in der Baubranche in Zukunft eher zu- als abnehmen werden. Der immer kompliziertere Einbezug von vielerlei Aspekten wie Nachhaltigkeit, Gewässerschutz, Abfallbehandlung, Denkmalschutz, Lärm, Luftreinhaltung und so weiter lässt die Ansprüche an unsere Arbeit steigen. Diese Herausforderungen an die Baubranche sind nicht zu unterschätzen. Aber sie haben auch ihr Gutes: Sie tragen dazu bei, uns Fachleute alert und kompetent zu halten. Gegenwind lässt Flugzeuge steigen, und Schwierigkeiten bringen uns weiter. Darum kommt zur Freude über ein gelungenes Projekt die Vorfreude auf die nächste Aufgabe.

Rolf Kaufmann Inhaber Allco AG Seite 2

INTERVIEW

«Die Strahlkraft des Zürichsees soll bleiben» Das Schweizerische Bundesgericht hat eine über 100 Jahre alte Dominanz des Kantons Zürich bei der Bautätigkeit am Zürichsee radikal geändert. Jetzt sind die Gemeinden in der Verantwortung. Balthasar Thalmann, stv. Leiter Abteilung Raumplanung im Amt für Raumplanung der kantonalen Baudirektion sagt, was das für die Gemeinden bedeutet. Wie sieht die Bebauung an den Ufern des Zürichsees in 20 oder 30 Jahren aus? Dichter überbaut? Schöner? Oder gleich wie heute?  Balthasar Thalmann: Ich bin kein Hellseher, so kann ich es nicht sagen. Aber ich hoffe, dass die Ufer des Zürichsees dank der Rahmenbedingungen, die im Moment erarbeitet werden, ihre landschaftliche Besonderheit beibehalten. In den Jahren 2013 und 2014 entschied das Bundesgericht, die in über 100 Jahren entstandene Dominanz des Kantons bei der Bautätigkeit am See sei rechtlich ungenügend abgestützt. Wie kam es zu diesen Entscheiden?   Nach geltendem Recht muss der Kanton für Bauten auf sogenanntem Konzessionsland ebenfalls eine Bewilligung erteilen. Es wurden entsprechende Richtlinien erlassen, damit für alle klar war, welche Anforderungen der Kanton an diese Vorhaben stellt und wie er die gebotene rechtsgleiche Behandlung gewährleisten konnte. Diese Praxis wurde von den kantonalen Gerichtsinstanzen über Jahrzehnte regelmässig geschützt. Das Bundesgericht kam jetzt zu einem anderen Schluss. Mit der Folge, dass heute die Beurteilung eines Baugesuchs viel aufwendiger und mit mehr Unsicherheiten verknüpft ist. Die Baudirektion hat nach dem Vorliegen der Bundesgerichts-Entscheide Empfehlungen für die künftige Bebauung und Nutzung in diesem Bereich erlassen. Wie gingen Sie vor?   Wir haben uns gefragt, welche ortsbaulichen Regeln beim Bauen am Zürichsee-

Balthasar Thalmann Balthasar Thalmann hat an der ETH Zürich Kulturingenieur studiert. Seit 2003 arbeitet er beim kantonalen Amt für Raumentwicklung, erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kantonalplanung, dann als Kreisplaner in der Abteilung Orts- und Regionalplanung. Seit 2010 ist er Leiter des Teams Süd-West, Gebietsbetreuer und verantwortlich für Schlüsselprojekte wie die Gebietsplanungen Hochschulgebiet Zürich Zentrum und Lengg oder das Planen und Bauen am Zürichsee.


nete Bedeutung: Bei den Planungen der Gemeinden ist darauf zu achten, dass die Realisierung des Wegs, wie es in den übergeordneten Richtplänen vorgesehen ist, nicht verunmöglicht wird.

Das Beispiel einer heutigen Ufer-Situation (hier in Erlenbach) zeigt öffentliche und private Areale in lockerer Abfolge. Auch mit neuer Zuständigkeit der Gemeinden soll sich daran nur wenig ändern. Bilder: Baudirektion Kanton Zürich

ufer zu beachten sind. Dazu haben wir ein Workshopverfahren unter Einbezug der Regionen und Gemeinden durchgeführt. Der Fokus lag bei der Frage um die künftige Bebauung und Nutzung des Uferbereichs. Als Uferbereich werden die Bauzonen zwischen der Seestrasse bzw. Bahnlinie und dem Zürichseeufer verstanden. Gemäss den Empfehlungen aus diesem Verfahren soll die Bebauung am Seeufer weiterhin sehr behutsam erfolgen und dabei die ortsspezifische Situation, die landschaftlichen Gegebenheiten und die jeweiligen Nutzungsansprüche berücksichtigen. Als Nächstes hat die Baudirektion Änderungsvorschläge für das Planungs- und Baugesetz erarbeitet, die das Thema wieder auf eine klare gesetzliche Grundlage stellen sollen. Welches sind die Ziele des Kantons bei diesen Änderungen betreffend Nutzung und Ästhetik?  Das grundsätzliche Ziel ist, die Strahlkraft des Zürichsees und seine landschaftliche Einzigartigkeit nicht zu schmälern. Das Zürichseeufer ist heute ein urbaner Raum mit einem kultivierten, gestalteten Uferbereich. Deshalb soll das Bauen dort differenziert betrachtet werden und eine hohe Qualität aufweisen. Zudem soll der Öffentlichkeitsgrad erhöht werden, das heisst die Sicht auf den See oder der Zugang zum See. Ausgangspunkt ist jeweils der heutige Bestand. Der «Tages-Anzeiger» schrieb in diesem Zusammenhang von einer «kleinen Revolution», da neu die Gemeinden für Baubewilligungen zuständig sein sollen. Wie beurteilen Sie diese Einschätzung?   Es ist ein massgeblicher Unterschied zu früher: Nicht mehr der Kanton, sondern die jeweilige Gemeinde soll festlegen, was wie und wo baulich im Uferbereich bzw. auf dem Konzessionsland möglich ist. Sie regelt

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in der Nutzungsplanung beispielsweise Themen wie gestalterische Anforderungen, Baubereiche oder Umgebungsgestaltung abschliessend. Und die Gemeinden sind auch für die Baubewilligungen zuständig. Ist absehbar, dass die Gemeinden anders entscheiden werden, als dies der Kanton bisher tat? Kann es zu Partikularkonflikten kommen? Welchen Stellenwert hat der vom Kanton angestrebte Seeuferweg?   Der Kanton hat die Gemeinden, die am Zürichsee liegen und die regionalen Planungsverbände von Anfang an in das Projekt «Planen und Bauen am Zürichseeufer» einbezogen. Ich glaube, die Gemeinden sind sich sehr bewusst, mit was für einem sensiblen Raum sie zu tun haben und welche Verantwortung sie tragen. Sie werden diese Aufgabe mit der nötigen Sorgfalt erfüllen. Deshalb denke ich nicht, dass die Gemeinden komplett anders entscheiden werden. Die Frage um den Zürichseeweg hat in diesem Zusammenhang nur eine untergeord-

Im August 2017 endete die Vernehmlassung zu diesen Vorschlägen. Was hat sich ergeben?  Im Rahmen der Vernehmlassung sind über 40 Stellungnahmen eingegangen. Diese stammen von kantonalen Behörden, regionalen Planungsgruppen, Gemeinden, Parteien oder Organisationen. Grundsätzlich werden die vorgeschlagenen Änderungen unterstützt. Teilweise gab es Kritik, dass die Zeit für die Gemeinden zu knapp bemessen sei, um die Bau- und Zonenordnungen anzupassen. Beanstandet wurde vereinzelt auch, dass die Kompetenz vom Kanton zu den Gemeinden verschoben wird oder dass die Möglichkeiten für die einzelnen Grundeigentümer zu stark eingeschränkt werden. Wie sieht der weitere Zeitplan für die Gesetzesrevision aus?   Als Nächstes werden die Stellungnahmen aus der Vernehmlassung verarbeitet. Danach wird der Regierungsrat dem Kantonsrat eine Vorlage zur Änderung des Planungs- und Baugesetzes vorlegen. Dies könnte gegen Frühjahr 2018 der Fall sein. Der Kantonsrat wird dann das Geschäft behandeln und beschliessen. GM

Darstellung einer Seeaufschüttung im Gebiet Traubenberg (Stäfa). Die schraffierten Bereiche zeigen, wo in früheren Jahrzehnen Land aufgeschüttet worden war.

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NEUBAU

Glücksfall für Familien, Singles und Senioren

Projekt «Silbergrueb» in Mönchaltorf mit vielen Extras

Blick auf das Baufeld «Süd» mit den unterschiedlich fortgeschrittenen Bauetappen. Im Hintergrund das Baufeld «Nord», auf dem ein Konzept zum Wohnen im Alter mit Dienstleistungen realisiert werden soll. Oben rechts knapp erkennbar der öffentlich nutzbare Pavillon beim Mettlenbach. Bild: Allco AG

Selten genug in der heutigen Zeit, dass ein grosses und zentral gelegenes Grundstück an eine Baugenossenschaft vergeben wird. Das macht das Entwicklungsprojekt «Silbergrueb» in der Zürcher Oberländer Gemeinde Mönchaltorf denn auch zum Glücksfall. Auf zwei Parzellen mit Flächen von je fast 17 000 und 18 000 m2 entsteht in vier Etappen ein Wohn- und Lebensraum, der durch ein innovatives Konzept die doch recht unterschiedlichen Ansprüche von Familien, Singles und Senioren decken will. Dies soll erreicht werden durch ästhetische und attraktiv gebaute Wohnungen, aber auch durch einen abwechslungsreich gestalteten Aussenraum mit Abenteuerspielplätzen, Grillplatz, Entspannungs- und Begegnungszonen und vielen Obstbäumen. Früchte pflücken ist willkommen, und die Nachbarin kennt bestimmt ein gutes Kuchenrezept. Ohnehin ist der soziokulturelle

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Austausch zwischen den Generationen ein erklärtes Ziel der Bauherrschaft. Auf dem Baufeld «Süd» mit den ersten beiden Etappen entstehen in acht Gebäuden insgesamt 102 Minergie-Mietwohnungen mit 2½ bis 4½ Zimmern. Alle Wohnungen verfügen über einen attraktiven Ausbaustandard, Flächen zwischen 60 und 110 m2 und grosszügige Balkone oder Terrassen. Der Bezug ist ab Frühling 2018 und für die zweite Etappe ab Anfang 2019 vorgesehen. Auf dem Baufeld «Nord» gilt für die Wohnungen der dritten Etappe ein Termin per Frühling 2020. In der vierten Etappe ist «Das Haus» geplant, ein von der Bauherrschaft entwickeltes Konzept für das Wohnen im Alter mit Dienstleistungen. Hierfür wird noch die Zustimmung durch die Generalversammlung der Genossenschaft benötigt. Zudem muss die Gemeindeversammlung die Änderung des Gestaltungsplans bewilligen.

Mit dem generationenverbindenden Konzept will die Siedlung einen Quartiertreffpunkt in Mönchaltorf bilden. Diese Absicht wird unterstützt durch den östlich des Baufeldes «Nord» gelegenen und bereits fertiggestellten Pavillon. Er befindet sich mitten in einem neuen Park und grenzt an den renaturierten Mettlenbach. Der öffentlich nutzbare Pavillon ist eine Metallkonstruktion mit unterschiedlich grossen Öffnungen in der Fassade, wodurch je nach Sonnenstand ein spektakuläres Licht- und Schattenspiel entsteht. SM

Bauherrschaft: Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof, Zürich Bauherrenvertretung: dany waldner ag, Zürich Architektur: Kaufmann Architekten AG, Jona Totalunternehmen: Allco AG, Zürich


UMBAU

Renommierter Mieter für beste Citylage

Repräsentativer Firmensitz der Anwaltskanzlei Lenz & Staehlin in Zürich

Eine Adresse in der Zürcher Innenstadt ist für viele Firmen strategisch wichtig. Doch es ist aufwendig, wenn nicht sogar unmöglich, die auch wirklich passenden Räume zu finden. Gerade im Kreis 1 mit seinen vielen historischen Gebäuden ist ein grosser Flächenbedarf schwierig zu decken. Das machte den geplanten Umbau der Liegenschaft Brandschenkestrasse 24/30 mit einer Gesamtfläche von 15 000 m2 umso attraktiver. Sie entstand 1968 und 1982 nach den Plänen des Zürcher Architekten Walter Niehaus. Bei der aufwendigen Totalsanierung gab es statische Eingriffe, die sich über das gesamte Gebäude im Bereich der Treppenhäuser und der Fassade erstreckten. Neu zeigt sich diese als Close Cavity Fassade (CCF), als Doppelfassade mit gekapseltem Zwischenraum und elegant gerundeten Eckelementen. Insgesamt dauerte der Umbau dreieinhalb Jahre, und es zeigte sich als grosse Herausforderung, den Grundund Mieterausbau als Ganzes zu planen und umzusetzen. Zu den Mieterausbauten gehörte der neue Zürcher Geschäftssitz der grössten und international tätigen Schweizer Anwaltskanzlei Lenz & Staehelin. An der Adresse Brandschenkestrasse 24 bezog sie im Mai 2017 rund 7500 m2 Bürofläche auf sechs Geschossen und knapp 900 m2 Archiv- und Lagerraum. Der Mieterausbau alleine dauerte rund

ehlen

f Bilder

Helles Holz, schwarze Kontraste, ein Tupfer Farbe und abgerundete Ecken: Die optisch ruhige, doch wertige Atmosphäre im Entrée zieht sich durch den ganzen Firmensitz. Bild: Karin Gauch, Fabien Schwartz

eineinhalb Jahre. Ziel war eine wertige und repräsentative Atmosphäre, verbunden mit Ökologie, Sicherheit und intelligenter Technik. Das Layout mit Raum für bis zu 250 Arbeitsplätzen deckt die aktuellen Bedürfnisse von Lenz & Staehelin sehr genau ab, ist aber auch flexibel genug für Neuorganisationen. Im grössten und für Konferenzen eingerichteten Raum finden rund 100 Personen Platz. Die Pausen- und Ruhezonen für die Mitarbeitenden haben indes den prominentesten Platz bekommen: Sie befinden sich im Dachgeschoss und bieten eine eindrückliche 360-Grad-Sicht über die Stadt. SM

Einst gerade, jetzt abgerundet: Die Fassade zeigt sich neu als Doppelfassade mit gekapseltem Zwischenraum. Hier wird mit leichtem Überdruck getrocknete und gereinigte Luft zugeführt, so dass sich weder Schmutz noch Kondenswasser ablagern. Bild: Beat Bühler

Bauherrschaft Mieterausbau: Lenz & Staehelin, Zürich Architektur: Romero & Schaefle Architekten AG, Zürich Das Gebäude vor dem Umbau. Bild: Allco AG

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Baumanagement: Allco AG, Zürich

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INTERVIEW

«Jeder identifizierte sich mit dem Projekt» Die Referenzliste der Allco AG konnte mit dem im Sommer 2017 neu eröffneten Designhotel Motel One in der ehemaligen Zürcher Selnau-Post ergänzt werden. Urs Meier, Geschäftsführer der Allco AG und Michael Bächle, Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Umbau, waren für das Projekt zuständig. Wie haben sie es erlebt? Ein Hintergrundgespräch über Überraschungen, Stolz und Zufriedenheit und den einzigen unerfüllten Wunsch.

Die historischen Stilelemente im Treppenhaus wurden fachmännisch restauriert.

Eine ruhige Oase mitten in Zürich: Blick in den Innenhof mit den Aussensitzplätzen. Die verschiedenen Bauepochen sind gut erkennbar. Im Hintergrund das 1989 erstellte Hochhaus zur Schanzenbrücke. Bilder: Beat Bühler

Sorgfältig aufgefrischt und ein Blickfang: die beeindruckende Doppeltüre im Treppenhaus.

Sie waren verantwortliche Projektleiter für das Motel One Zürich. Wenn Sie das Projekt mit zwei Worten beschreiben müssten, welche wären für Sie persönlich die passendsten?  Urs Meier: Teamerfolg und Einmaligkeit. Es ist einmalig, das grösste Hotel in der Deutschschweiz zu bauen.  Michael Bächle: Herausforderung und Freude.

Wie waren die Anfänge?   U. M.: Als es 2013 losging, gingen wir zunächst von einem Büroausbau aus. Später wurden wir von einer Hotelkette gefragt, wie viele Zimmer im Gebäude Platz hätten. Ein völlig neuer Gedanke Und dann die Voraussetzungen: drei bauliche Epochen aufs Mal, ein riesiges Volumen und viele unbekannte Details. Auch hätte der im Gebäude befindliche Nachtclub in einer ersten Vorstellung des Eigentümers erhalten werden müssen – bei vollem Betrieb.   M. B.: Der Projektvorlauf von einem halben Jahr für ein Hotelprojekt dieser Grösse war sehr sportlich. Zudem suchte sich der Nachtclub, welcher ursprünglich im Be-

Das Projekt wurde auf den Tag genau der Bauherrschaft übergeben. Was bedeutet das Motel One für die Allco AG?   U. M.: Eine grosse Referenz. Die ehemalige Post Selnau ist im Raum Zürich ein weitherum bekanntes Gebäude.

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  M. B.: Ich sehe das Projekt auch als Ausdruck und Beweis der Leistungsfähigkeit aller involvierten Stellen. Der Termindruck war enorm. Am Schluss arbeiteten wir rund um die Uhr, und wenige Tage nach der Übergabe übernachteten hier schon die ersten Gäste.

Urs Meier, Geschäftsführer der Allco AG

Michael Bächle, Bereichsleiter Umbau der Allco AG


«Ich sehe das Projekt auch als Ausdruck und Beweis der Leistungsfähigkeit aller involvierten Stellen.»

Das Motel One in der ehemaligen Zürcher Selnau-Post, nahe Paradeplatz und dem alten Botanischen Garten, setzt einen städtebaulich markanten Akzent und will mit einem Konzept aus Kunst und Design ein urbanes Publikum ansprechen.

Design mit überraschendem Detail: Die Innenteile der Leuchten haben die Form einer Bergspitze.

In der Lounge warten vielseitige Ruhe- und Arbeitszonen auf die Gäste. Die Wolkenmotive auf den Raumteilern im Hintergrund kommen auch in den Gästezimmern zum Einsatz.

stand weiterbetrieben werden sollte, mitten in der Planung einen anderen Standort. Das hat unseren Auftrag erweitert, aber auch vereinfacht.

wurde ein Hotel, das muss man sich zuerst einmal vorstellen können.  U. M.: Ganz gewiss die enorm kurze Bauzeit von 18 Monaten. Kam hinzu, dass es ein bestehendes Gebäude war und jedes der knapp 400 Zimmer individuell aussieht. Und diese mussten wir alle aufs Mal übergeben, es gab keine Etappen.  M. B.: Ich erinnere mich, als die Inneneinrichtung geliefert wurde: 394 Matratzen, 394 TVs, 394 Nachttische, 788 Sessel und so weiter. Und dies alles auf Mal, und erst noch an dieser sensiblen Innenstadtlage zwischen Paradeplatz und neuer Börse. Eine grosse logistische Herausforderung, denn es gab keine Kräne jedes Teil musste von Hand ins Gebäude getragen werden.

Welche Ziele standen für Sie zuoberst?  U. M.: Dass die Schnittstellen gut funktionieren und das Teamdenken.   M. B.: Wir hatten auch das Glück, dass wir mit Monoplan zusammenarbeiten konnten. Ein erfahrener Hotelarchitekt, der schon das erste Schweizer Motel One in Basel gebaut hatte. Das gab viel Sicherheit. Wo lagen die grössten Herausforderungen?  M. B.: Eine grosse Aufgabe war vor allem die Nutzungsänderung. Aus einer Post

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 U. M.: Ja, die Stückzahlen waren überall extrem hoch. Ich habe ein paar Beispiele ausgerechnet: Wir verlegten insgesamt über 150'000 Meter Elektrokabel und 10'000 Meter Wasserleitungen. Zudem verbauten wir 30'000 m2 Gipswände, was der sechsfachen Fläche des Letzigrund-Stadions entspricht. Speziell gefordert hat uns auch der Brandschutz. Jedes Bauteil musste entsprechend der Epoche anders behandelt werden. Und dann änderten während der Planung diesbezüglich auch noch die Vorschriften. Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit mit den Beteiligten?  M. B.: Sehr professionell, anspruchs-

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INTERVIEW

Stilvolle Eleganz in der Eingangshalle, links die Réception, rechts beim blauen Sessel beginnt die «gute Stube».

«Die Designerin hat sich intensiv mit der Stadt und ihrer Umgebung auseinandergesetzt und Motive davon in die Inneneinrichtung einfliessen lassen.»

voll und kritikfähig. Wir fühlten uns gegenseitig motiviert und sind alle regelrecht zusammengewachsen. An den Betreibersitzungen waren wir meist zehn bis zwölf Personen: Behörden, Betreiber, Bauherr, Eigentümer, Innenausbau und andere. Die Schnittstellenthematik war immer sehr wichtig.   U. M.: Bis zum letzten Mitarbeiter – und es waren zeitweise gegen 300 Leute auf dem Bau – identifizierte sich jeder mit dem Projekt. Auch die Atmosphäre war ansteckend gut, respektvoll und jeder gab sein Bestes. Das innovative Hotelkonzept von Motel One mit ihnen umzusetzen, machte mir grosse Freude. Ein denkmalgeschütztes Gebäude setzt zwangsläufig Grenzen ans Wünsch- und Machbare. Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege?  M. B.: Eigentümer wie Betreiber haben die Entscheide der Denkmalpflege stets respektiert und akzeptiert. Es wurde erkannt, dass die Denkmalpflege alle Ideen unterstützte, wo sie nur konnte. Hilfreich war

auch der vertrauensvolle und gute Kontakt zwischen Architekt und Denkmalpflege. Über welche Kompromisse freuen Sie sich am meisten?  U. M.: Als die Denkmalpflege Wert darauf legte, dass das aus der ersten Bauepoche stammende Haupt-Treppenhaus bestehen bleiben musste und nur sanft aufgefrischt werden durfte, war ich gar nicht begeistert. Nun ist das Treppenhaus sehr schön geworden. Für mich ein wirklicher Blickfang. Wo mussten Sie zurückstecken?  U. M.: Bei der Fassadenbeleuchtung. Die hätten wir gerne ein wenig prominenter gehabt. Das Merkmal jedes Motel One Hotels ist sein individuelles Design. Wo liegen die Schwerpunkte in Zürich?  M. B.: Die Designerin hat sich intensiv mit der Stadt und ihrer Umgebung auseinandergesetzt und Motive davon in die Inneneinrichtung einfliessen lassen. An den

Individueller Grundriss in jedem Zimmer und bauliche Extras: Hier wurde eine tief liegende Decke geöffnet. So ist ein überhoher Mittelteil entstanden, der dem Raum eine ganz eigene Atmosphäre verleiht.

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In der öffentlich zugänglichen Bar ist das Design ganz dem Thema Schokolade gewidmet: Die mit Keramikplatten verkleideten Säulen erinnern in Form und Farbe an dunkle Schokolade, die Leuchten an goldene Schokotropfen, während die Decke die Verpackungsfolie der beliebten Süssigkeit imitiert.

Zürichsee zum Beispiel erinnern Schwäne oder Boote oder auch die Spiegel in Form von Bullaugen. In den Zimmern haben die Kopfteile hinter den Betten die Form eines Bergpanoramas und Wolken zieren die Wandtapeten.   U. M.: Wolken gibt es auch in der Lounge – dort hängen sie aber als Leuchten. Mir gefällt vor allem, wie die Designerin in der öffentlich zugänglichen Bar das Thema Schokolade umgesetzt hat. Die Säulen sind mit Keramikplatten eingefasst, die in Form und Farbe wie Schokoladetafeln aussehen. Darüber schwebt eine herabgehängte goldene Decke, als wäre sie die leicht zerknüllte Verpackungsfolie. Überall Braun- und Goldtöne, auch bei den Sofas und Beistellmöbeln. Alles wirkt sehr stilvoll. Gab es auch kurzfristige Änderungen im Design?  M. B.: Ja, die gab es. Wir konnten diese aber immer in den Arbeitsablauf integrieren. Aufwendiger wurde dies allerdings, wenn es fixfertig gelieferte Einrichtungselemente betraf, die geändert werden mussten.

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Welches ist für Sie der ganz persönliche Höhepunkt beim Projekt?  U. M.: Die Übergabe. Am Abend sind wir an der neueröffneten Hotelbar gestanden und haben eigentlich erst dann realisiert, was entstanden ist und was wir geleistet haben.   M. B.: Wir waren völlig ausgepumpt. Aber die Zufriedenheit der Eigentümer und Betreiber über den gelungenen und pünktlichen Abschluss freute uns sehr und machte uns auch ein wenig stolz. Wer hat das grösste Kompliment verdient?  U. M. & M. B.: Ganz klar das Team, alle, eine grossartige Mannschaftsleistung.

Bauherr: Swiss Prime Site AG, Zürich Bauherrenvertretung: Credit Suisse Real Estate Asset Management, vertreten durch Wincasa AG Architektur: Monoplan AG, Zürich Totalunternehmer: Allco AG, Zürich

Inspiriert vom nahen Zürichsee: Schiffsschrauben, ein Tupfer Blau und wie Wolken schwebende Leuchten.

Motel One Zürich in Stichworten - Ehemalige Selnau-Post - Baujahr 1915 - Teilweise denkmalgeschützt - Grösstes Hotel in der Deutschschweiz - Drittgrösstes Hotel in der Schweiz - 20 000 m2 Fläche - 18 Monate Umbauzeit - 394 Zimmer ab CHF 169

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MOSAIK

Produkte, Verfahren und Entwicklungen

Brancheninfos in Kürze

Grosse Pläne für das Zürcher Hochschulviertel

Die Baudirektion hat drei kantonale Gestaltungspläne für das Zürcher Hochschulviertel zwischen Stadtzentrum und Zürichberg festgesetzt. Das Konzept soll die Voraussetzungen für eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Universität, der ETH und dem Universitätsspital schaffen. Enge räumliche Verhältnisse, grosser Flächenbedarf und zahlreiche schutzwürdige Bauten machen die Lösung der Aufgabe äusserst schwierig. Auch wurden drei Rekurse eingereicht. www.hgzz.zh.ch

Neue Richtlinie für Sicherheit mit Glas am Bau

Die vom Schweizerischen Institut für Glas am Bau (SIGAB) auf den 1. Januar 2018 in Kraft gesetzte neue Richtlinie 002 «Sicherheit mit Glas – Anforderungen an Glasbauteile» ersetzt eine Dokumenta-

Blick von der Kirche Fluntern auf das Hochschulgebiet mit den eingezeichneten grossen Bauvolumen (rechts im Bild, blau umrandet). Bild: Baudirektion des Kantons Zürich

Leichtbeton mit Sägemehl

Eine Forschungsgruppe der Hochschule für Technik und Architektur Fribourg hat neue Betonmischungen entwickelt, die teilweise zu über fünfzig Prozent aus Holz bestehen. Das Team um Daia Zwicky testete Mischungen mit verschiedenen Anteilen und unterschiedlicher Granularität des Holzes sowie diverse Zusatzstoffe. Die so entstandenen Bauelemente weisen bei Brandschutz und Wärmeisolation gute Werte aus. Ausserdem wiegen sie höchstens die Hälfte von normalem Beton – die leichtesten schwimmen sogar. www.researchgate.net/profile/Daia_Zwicky

Glas muss hohen Sicherheitsansprüchen genügen. Bild: Sigab

Neuartige Oberfläche für Duschen

tion aus dem Jahr 1999. An der Erarbeitung mitbeteiligt waren die massgebenden Branchenverbände sowie die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Die neue Norm war erforderlich, weil verglaste Bauteile hohe Anforderungen an den Wärme-, Schall- oder Brandschutz, aber auch an die Statik und die Sicherheit erfüllen müssen.

Einteilig, fugenlos, montagefertig: Das in vielen Ausführungen und Farben erhältliche Wedi Fundo Top passt zu den Bodenelementen Primo, Riolito neo und Plano. Es besteht aus einem 6 mm starken, hochfesten Mineralwerkstoff, enthält eine integrierte Ablauftechnik und erfüllt alle relevanten Normen: 50 mm Sperrwasserhöhe, 0,8 l/sec. Ablaufleistung und min. 1.5%iges ebenmässig vorgeformtes Gefälle.

www.sigab.ch

www.thumag.ch

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Eine 8 Meter lange Holz- und Holzzement-Verbundplatte im Test: Obwohl sie nur einen Drittel einer gleich belastbaren, normalen Betonplatte wiegt, könnte diese neue Art von Verbundwerkstoff grundsätzlich in Wohn- und Bürogebäuden eingesetzt werden. Bild: SNF

Optisch und haptisch wertig: Die aus 100% wasserdichtem Material gefertigte Oberfläche für Duschen ist montagefertig abgedichtet und im Nu eingebaut. Bild: wedi GmbH


RECHTSBERATUNG

Ohne Begründung wird es heikel

Kündigung Mietvertrag im Hinblick auf Sanierungs-/Umbauarbeiten (BGE vom 24. Mai 2017, 4A_703/2016)

Allco intern CHRISTIAN BRUNNER Bauleiter

Grundsätzlich muss eine Kündigung nicht begründet werden. Der Mieter kann aber verlangen, dass die ausgesprochene Kündigung begründet wird (Art. 271 Abs. 2 OR). Im Entscheid BGE 142 III 91 (E. 3.2.1) erklärte das Bundesgericht allerdings, bei mangelnder oder fehlerhafter Begründung der Kündigung werde in der Regel angenommen, es fehle an einem schützenswerten Interesse. Eine Kündigung wegen Sanierungs-/Umbauarbeiten erfolge ohne schützenswerten Grund, wenn die Vornahme der geplanten Arbeiten durch das Verbleiben des Mieters im Mietobjekt nicht oder nur unerheblich erschwert oder verzögert werde. Die Gültigkeit der Kündigung setze voraus, dass der Vermieter im Zeitpunkt der Kündigung des Mietverhältnisses über ein genügend ausgereiftes und ausgearbeitetes Projekt verfüge, aufgrund dessen der Mieter abzuschätzen vermöge, ob die geplanten Arbeiten eine Räumung des Mietobjekts erforderlich machten. Fehle es an hinreichend genauen Auskünften, sei der Mieter nicht in der Lage, den Realitätsbezug des Projekts und die Belastung einzuschätzen, die seine Anwesenheit für die Durchführung der beabsichtigten Arbeiten zur Folge haben würde. Der Mieter habe das Recht, vom Vermieter eine Begrün-

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dung zu erhalten, die es ihm – innert der gesetzlichen Frist von 30 Tagen nach Empfang der Kündigung – erlaube, die Chancen einer Anfechtung der Kündigung abzuschätzen. Im oben zitierten Urteil vom 24. Mai 2017 hat das Bundesgericht diese Ausführungen stark relativiert. Eine mangelnde oder fehlerhafte Begründung führe nicht automatisch zur Treuwidrigkeit der Kündigung (E. 5.3.1). Eine Begründung der Kündigung sei auch bei einer Kündigung wegen Sanierungs- oder Umbauarbeiten kein Gültigkeitserfordernis. Das Gericht wies dennoch darauf hin, dass es dem Vermieter, der im Zeitpunkt der Kündigung über ein genügend ausgereiftes Projekt verfüge, möglich und zumutbar sei, die Kündigung so zu begründen, damit der Mieter prüfen könne, ob und inwiefern seine Anwesenheit diese Arbeiten tangieren würde. Eine fehlerhafte Begründung oder ein pauschaler Verweis auf Sanierungsoder Umbauarbeiten könnten ein Indiz dafür sein, dass an der Kündigung kein schutzwürdiges Interesse bestehe (E. 5.3.4).

Dr. Felix Huber Rechtsanwalt in Zürich

«Vor fünf Jahren packte ich die Chance, bei der Allco AG als Bauleiter einzusteigen. Eine wichtige Schnittstelle! Schon die Vorbereitungen eines Projekts sind nicht zu unterschätzen, doch wir sind ein wirklich gutes Team und auch meine langjährige Erfahrung als gelernter Zimmermann hilft viel. Meine Routine hilft mir, auf alle Überraschungen vorbereitet zu sein, mit welchen gerade bei Umbauten öfters zu rechnen ist. Wie beim jetzt von mir betreuten Geschäftshaus: Hier wurde stets einiges verändert, aber nicht alles dokumentiert. Hobbies? Ich fische seit meiner Kindheit – auf dem Zürichsee, in Österreich oder auch in Kanada. Dort fing ich mal eine prächtige Regenbogenforelle, fast einen Meter lang!»

ALESSIO BAGORDA Bauleiter «Ein Gebäude umzubauen ist anspruchsvoll und erfordert viel Flexibilität im Umgang mit der bestehenden Bausubstanz. Aktuell ist es ein Zürcher Wohnhaus aus dem Jahr 1943, in dem die Wohnungen umgebaut werden und das eine weitere Etage bekommt. Seit ich vor fünf Jahren bei der Allco AG begonnen habe, durfte ich in mehreren spannenden Objekten mitwirken. Ich bin gelernter Zeichner, mich hat aber schon immer der finanzielle Teil eines Projekts fasziniert, deshalb studiere ich berufsbegleitend an der Höheren Fachschule für Wirtschaft. Mein Freizeitinteresse für die Welt der Automobile kommt dabei ein wenig zu kurz. Aber die spannende Arbeit und der super Teamgeist entschädigen für vieles.» Seite 11


RATGEBER

Korrekte Bedienung ist entscheidend MINERGIE ® hat als Schweizer Baustandard für neue und modernisierte Gebäude Geschichte geschrieben. Im Zentrum stehen der Wohn- und Arbeitskomfort von Gebäudenutzern. Minergie-Gebäude unterscheiden sich von konventionellen Liegenschaften vor allem in Bezug auf Qualität und Bauweise. Das erhöht den Wohnkomfort, reduziert die Nebenkosten aufgrund des geringeren Energieverbrauches und sichert die Werterhaltung des Gebäudes. Die Wincasa bewirtschaftet rund 2000 Wohn- und Gemischtliegenschaften. Davon entsprechen knapp zehn Prozent dem Minergie-Standard. Bei Nutzern, die mit diesem System noch nicht vertraut sind, führt dies vielfach zu Umstellungen. Häufig genannt werden die in Minergie-Häusern tiefer eingestellten Raumtemperaturen: Wohnräume max. 20 bis 21 Grad, Schlafräume 16 bis 18 und Badezimmer 22 Grad. Daran müssen sich viele erst gewöhnen. Oft zu hören ist auch die Meinung, es störe die Wirkung der Komfortlüftung, wenn man die Fenster öffne. Da die Komfortlüftung die gesamte Lufterneuerung sicherstellt, ist ein Öffnen der Fenster tatsächlich nicht nötig, es ist aber durchaus erlaubt. Im Sommer kann dies jedoch zu steigender Raum-

temperatur führen, im Winter zu überdurchschnittlich trockener Raumluft. Diese Effekte lassen sich durch die Reduktion der Frischluft deutlich mindern. Lüftungsgeräte in Minergie-Liegenschaften verfügen ausserdem über eine Steuereinheit, mit der die Raumtemperaturen im vorgegebenen Rahmen und Modus reguliert werden können. Im Alltag empfiehlt sich die Einstellung «Normalbetrieb», während der Ferien ein «reduzierter Betrieb». Damit von den vielen Vorteilen eines Minergie-Gebäudes umfassend profitiert werden kann, sind ein korrekter Umgang mit dem System sowie eine Sensibilisierung der Nutzer allerdings unabdingbar. Die gleiche Priorität hat eine regelmässige Wartung der Lüftung. Bei der Wincasa hat die Information deshalb einen hohen Stellenwert. Dies geschieht bei der Übergabe der Räumlichkeiten mündlich und mit einem ausführlichen Merkblatt auch schriftlich. Mit guten Erfahrungen: Schäden, die durch unsachgemässen Umgang mit der Komfortlüftung entstehen können, treten so kaum noch auf.

Bei Minergie-Bauten setzt Wincasa auf Information

Wenige Merkpunkte bringen schon viel - Für ein ausgeglichenes Klima die Fenster möglichst geschlossen halten. - Durchströmbereiche sicherstellen: Bei geschlossenen Zimmertüren muss der Spalt unten frei bleiben (Achtung bei Hochfloorteppichen). - Lüftung nie abstellen (Schimmelgefahr). - Zuluftfilter 2x jährlich kontrollieren und jährlich ersetzen. - Inspektion und evtl. Reinigung der Zu- und Abluftleitungen alle 5–10 Jahre.

Gemäss Katia Arm bringt der richtige Umgang mit Minergie viel zusätzlichen Komfort. Bild: Clara Tuma

Katia Arm, Leiterin Bewirtschaftung Ost, Wincasa AG

Allco AG Feldmoosstrasse 12, CH-8853 Lachen T: +41 55 442 55 57, F: +41 55 442 55 58 Freiestrasse 204, CH-8032 Zürich T: +41 44 388 80 10, F: +41 44 388 80 11 info@allco.ch, www.allco.ch Redaktion: Müllerkommunikation, Thalwil, www.muekomm.ch Gestaltung: WVC Communications AG, Bubikon, www.wvc.ch Druck: ERNi Druck und Media AG,Kaltbrunn, www.ernidruck.ch In Minergie-Bauweise: die imposanten Hochhäuser Hochzwei in der Luzerner Allmend. Bild: Wincasa AG


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