QBUS Das Magazin der Allco AG

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FrĂźhling 2016

Das Magazin der Allco AG Zertifiziert von SQS nach ISO 9001/14001 und OHSAS 18001

Kluge Nutzung Betonrecycling: Die Wiederverwendung des Wertstoffs Beton verlangt viel Erfahrung. TU: Allco AG Bild: Beat BĂźhler


EDITORIAL

INTERVIEW

Liebe Leserin Lieber Leser

«Beim Recycling bestehen noch Forschungslücken»

Das Phänomen ist weltweit anzutreffen: Was Jahrzehnte oder noch länger die Arbeitswelt prägte, ändert sich immer rascher und immer tiefgreifender. Unabhängig von der Branche gelten neue Verfahren, Regeln und Werte, egal ob es Landwirtschaft, Detailhandel, Medizin oder Banken betrifft. Vielerorts hat sich auch die Firmenkultur verändert – und längst nicht immer zu ihrem Vorteil. Auch im Bauwesen bleibt buchstäblich kein Stein auf dem anderen. Von Hand gezeichnete Baupläne? Gestelle im Keller mit staubigen Archivschachteln? Nur noch Teil von alten Dokumentarfilmen und Firmengeschichten. Wer heute in unserer Branche arbeitet, muss über viele Bereiche Bescheid wissen, ist zwar Bauprofi, muss aber auch die rechtliche Seite kennen. Oder die Politik. Oder erneuerbare Energien. Der Anforderungskatalog umfasst viele Disziplinen. Eine davon ist das Recycling von Baumaterialien. In der Schweiz ist das Wiederverwerten von Rückbaustoffen noch nicht flächendecken etabliert. Nur 20 Prozent der 50 Millionen Tonnen Baustoffe, die in der Schweiz jährlich verarbeitet werden, sind wiederverwertet. ETH-Professor Guillaume Habert befasst sich in seinen Studien eingehend mit Betonrecycling. Das Thema ist hochinteressant und lässt sich angesichts von zur Neige gehender Kiesvorkommen nicht verdrängen. Mehr dazu in nebenstehendem Interview. Zugegeben: Recyclingmaterial im Beton setzt mehr Ansprüche an den Verarbeiter als Neuware. Auch weitere neue Verfahren oder Kundenbedürfnisse (siehe Bericht auf Seite 8 über Wohngifte) werden uns Fachleuten einiges abverlangen. Doch gerade das macht unsere Arbeit ja so spannend.

Rolf Kaufmann Inhaber Allco AG

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Das Thema Rücksicht auf die Umwelt hat auch in der Baubranche einen hohen und weiter zunehmenden Stellenwert. Ein Aspekt davon ist die Wiederverwertung von Beton. A. o. Professor Dr. Guillaume Habert vom ETH-Institut Bau- und Infrastrukturmanagement befasst sich mit diesem Thema. Nehmen wir an, Sie erhalten einen Auftrag für eine grössere Überbauung: Wo und wie setzen Sie recyclierten Bauschutt ein?  Prof. Dr. Guillaume Habert: Es ist zu beachten, dass es im Bauwesen verschiedene Recyclingprodukte gibt, die unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Beton mit einem Anteil von 25 bis höchstens 50 Prozent recycliertem Kies ist nicht schwieriger zu verarbeiten als das herkömmliche Material. Ich weiss, dass in Japan versucht wird, Beton mit einem Recyclinganteil von 100 Prozent zu verwenden, was allerdings schwieriger ist. Weshalb ist das so?   Herkömmlicher Beton besteht aus rundem Kies, was zu den gewohnten Verarbeitungsmerkmalen führt. Beim Recyclieren von Beton entstehen hingegen flach gebrochene Kies-Oberflächen, deren Qualität geringer ist, weil diese Kiesstruktur zu einer höheren Wasserabsorption führt. Schwierig wird es zudem, wenn der Recyclingkies gedrückt wird. Je nach Rohmaterial kommen so noch Reste von Backsteinen, Holz, Metall oder Gips dazu, was andere Dosierungen von Zement und Zusatzmittel nötig machen kann. Doch wer damit umgehen kann, erreicht gute Qualitäten, auch mit einem Kies-Recycling-Anteil von über 50 Prozent, aber das braucht Erfahrung, die noch nicht alle Baufachleute haben. Wie viel Recyclingbeton wird in der Schweiz zurzeit verwendet?   Gesamtschweizerisch verarbeitet die Bauindustrie im Jahr etwa 50 Millionen Tonnen Baustoffe. Davon stammen knapp 20 Prozent aus wiederverwerteten Rückbaustoffen. Vor allem im Grossraum Zürich werden 80 Prozent des Betons sowie ein grosser

Prof. Dr. Guillaume Habert hat an der Ecole Normale Supérieure in Paris Biologie und Geologie studiert und in Toulouse mit einem PhD in Strukturaler Geologie abgeschlossen. Mit weiteren Studien befasste er sich in der Sierra Nevada (Kalifornien), auf dem Colorado Plateau (Utah) und auf den Kykladeninseln (Griechenland). In Brasilien arbeitete er an der Wiederverwertung von Abfallprodukten bei der Keramik-Herstellung. Von 2007 bis 2012 konzentrierte er seine Forschung am Laboratoire Central des Ponts et Chaussées in Paris auf das Thema des nachhaltigen Betons. 2015 erhielt er die Robert l’Hermite (RILEM) Medaille für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Umweltanalysen von Baumaterialien und Arbeitsabläufen. Bild: zvg


keinen genügenden Stellenwert. Und an den Fachhochschulen präsentiert sich kein einheitliches Bild. Man könnte auf diesem Gebiet generell mehr machen. Gibt es Bauträger, die bei der Verwendung von Recyclingbeton besonders fortschrittlich sind?   Vor allem von der Stadt Zürich ist mir bekannt, dass sie Recyclingbeton schon seit Jahren konsequent in Wohnüberbauungen, Schulen und Verwaltungsgebäuden einsetzt.

Vorzeigeobjekt auf dem Platz Zürich mit einem hohen Anteil an Recyclingbeton: Wohnsiedlung Brunnenhof im Quartier Wipkingen. Architekten: Annette Gigon/Mike Guyer. Bild: Georg Aerni, Zürich / Quelle: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

Anteil der übrigen Abbruchmaterialien recycliert.

vielen Bauleuten hat das Stichwort «Recycling» zudem einen schlechten Klang, weil der Umgang mit wiederverwerteten Materi-

Weshalb dieser Recyclingboom?   Es geht um eine Kostenschere, die sich immer weiter öffnet. Kies hat es an sich ge-

alien anspruchsvoll ist. Aber so, wie man gelernt hat, wiederverwertetes Papier oder eingeschmolzenes Glas zu verwenden, wird sich dies auch beim Recyclingbeton ändern.

nügend, aber die Ausbeutung ist limitiert. Es ist im Grossraum Zürich teurer, eine neue Kiesgrube zu eröffnen, als Recycling-Beton zu verwenden. Die Widerstände von Landschaftsschutz, aber auch Verkehrs- und Lärmprobleme wären übergross. Der Transport aus dem Ausland ist teuer und darum zumeist keine Alternative. Ausserdem fördert die Stadt Zürich gezielt das nachhaltige Bauen und damit die Wiederverwertung von Baumaterial. Welchen Stellewert haben die SIA-Normen für die Verwendung von Recyclingmaterialien?   Ich muss gestehen, dass ich diese Normen und ihre konkreten Auswirkungen in der Praxis zu wenig kenne. Ich weiss aber, dass der viel stärkere Druck zur Verwendung von Recyclingbeton aus der MinergieEco-Ecke kommt. Für einen MinergieEco-Bau muss man heute wenigstens 50 Prozent wiederaufbereiteten Beton verwenden. Das wirkt. Woran liegt es, dass trotzdem viele Ingenieure und Architekten zögern, Recyclingmaterialien zu verwenden?   Es fehlt oft an der nötigen Ausbildung und Erfahrung. Auch die Kiesfirmen üben einen gewissen Druck aus, ebenfalls stellen gewisse Kantone weniger hohe Forderungen als Zürich. Und wo der Wunsch der Kunden nach Minergie-Eco fehlt, geht man halt den Weg des geringsten Widerstands. Bei

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Wird dem Thema in der Ausbildung die nötige Aufmerksamkeit geschenkt?   Nein, das ist leider noch nicht der Fall. Namentlich an der ETH hat das Thema noch

Wie sehen die aktuellen Zukunftsperspektiven aus: Mehr Recycling durch vorausdenkendes Bauen oder eher sogar weniger wegen neuer Materialien und Baumethoden?   Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Generell gilt, dass wir bei diesem Thema erst am Anfang stehen. Vor allem für die Wiederverwendung von Mischabbruch mit Beton, Kalksandstein, Ziegel und so weiter sowie von Aushub haben wir noch grosse Forschungslücken. Es gibt erste interessante europäische Projekte, aber das Thema ist chemisch und strukturell viel komplexer als die vergleichsweise simple Wiederverwendung von Beton. Das ist eine grosse Herausforderung für die Zukunft. GM

Stadt Zürich als Pionier im nachhaltigen Bauen Die Stadt Zürich verlangt im Rahmen der Vorgaben zum nachhaltigen Bauen grundsätzlich die Verwendung von Recyclingbeton (RC-Beton). Ausnahmen bilden jene Elemente, die vom Markt noch nicht in Recyclingqualität angeboten werden. Seit 2004 wurden 200 000 Kubikmeter RC-Beton verbaut. Dabei liegt der Gehalt an RC-Zuschlag in der Regel heute zwischen 30 und 50 Prozent. Laut Sprecherin Ursula Tschirren vom Amt für Hochbauten hat die Stadt «bisher sehr gute Erfahrungen mit der Anwendung von RC-Beton gemacht». Erstmals wurde zwischen 2013 und 2014 in grösseren Mengen Beton mit CO2-reduziertem Zementtyp CEM III-B eingesetzt (Schulhaus Blumenfeld, 7000 Kubikmeter Beton). Der Einsatz dieses Zementtyps ist eine sehr effiziente Massnahme, um die Treibhausgas-Emissionen bei der Gebäudeerstellung zu reduzieren.

Auch im Schulhaus Im Birch im Zürcher Stadtteil Neu-Oerlikon kam viel Recyclingbeton zum Einsatz. Architekt: Peter Märkli. Bild: Georg Gisel / Quelle: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

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NEUBAU IM BAUMGART AESCH

Ein Pionier im neuen Quartier

82 grosse Wohnungen an der Grenze Zürich/Aargau

Aesch als kleinste Gemeinde des zürcherischen Bezirks Dietikon grenzt unmittelbar an den Kanton Aargau. Langfristig wird die aktuelle Bevölkerungszahl von 1200 Einwohnerinnen und Einwohner um die Hälfte zunehmen, darunter etliche Familien. Auf dieses Bevölkerungswachstum hat die Schule bereits reagiert: Erweiterungsbauten sind realisiert bzw. geplant. Grund für die beachtliche Veränderung ist die Quartierentwicklung Heligenmatt-Feltsch. Die südwestlich vom Dorfkern befindliche Überbauung «Im Baumgart» ist Teil davon. Auf einem Areal von 21 788 m2 entstehen fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 30 Mietwohnungen zu 2½ bis 5½ Zimmern und zehn Mehrfamilienhäuser mit total 52 3½ bis 5½ Zimmer-Eigentumswohnungen. Die Ausführung ist hochwertig, der Minergie-Standard durchgehend. Jede Etappe hat eine eigene, separat erschlossene Tiefgarage, und zwischen den Häusern erstrecken sich grosszügige Ruhezonen, gemeinsame Kinderspielplätze und Spielwiesen. Das Areal befindet sich teilweise in der unter Ortsbildschutz stehenden Kernzone 2. Aus diesem Grund sind die näher beim Dorfkern befindlichen Miet-

Die Wohnräume sind weitläufig konzipiert, luftig und hell und mit grossartiger Aussicht in die naturnahe Umgebung.

häuser mit Steildächern konzipiert. Als besonderes Merkmal zeigen diese ein stellenweise über zwei Meter frei auskragendes Vordach, was die Dachkonstruktion schlank und schwebend wirkend lässt. Ein aufwendiges Detailkonzept berücksichtigt die neuen Brandschutzvorschriften.

henmeter Unterschied und war für Architekt und Bauingenieur eine planerische Knacknuss. Die letzte Etappe der Überbauung «Im Baumgart» wird per Anfang 2018 fertiggestellt. SM

So elegant sich die Siedlung an der Oberfläche präsentiert, so herausfordernd gestaltete sich die Planung in der Tiefe. Das durchgehende Untergeschoss erstreckt sich auf einem Gelände mit nicht weniger als acht Hö-

Bauherr: Kastanien Immobilien AG, Baar Architektur: Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau AG, Zürich Totalunternehmen: Allco AG, Zürich Vermietung/Verkauf: smeyers AG, Zürich, www.im-baumgart.ch

Zeitlose Architektur und zwischen den Häusern viel Platz für Kinderspiele. Die Eigentumswohnungen im Bild sind im Gegensatz zu den Mietwohnungen mit Flachdächern versehen. Visualisierungen: smeyers, Zürich

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UMBAU IN PFÄFFIKON SZ

Neuer Auftritt für Firmensitz

Zeitlose Eleganz auf Jahre hinaus

Durch den seitlich geöffneten Kubus entstand ein repräsentativer und überdachter Eingangsbereich. Er ist mit Rampe und Treppe erschlossen. Bilder: Allco AG/Beat Bühler

Entlang der Autobahn A3, auf der Höhe Pfäffikon SZ, liegt der Hauptsitz der Firma Markant AG, die als grösste Handels- und Dienstleistungskooperation in Europa ihren Geschäften nachgeht. Wie der Firmenname ist auch der 1968 erstellte Bau markant: Nach mehreren Ausbauetappen zeigte sich das 4-geschossige Gebäude bis vor kurzem mit hinterlüfteter dunkler Metallfassade und einem an der Westseite vollverglasten Flügel. Neben der Markant AG als Besitzerin der Liegenschaft waren mehrere externe Firmen eingemietet. Neu beansprucht die Markant AG das Gebäude mit einem Volumen von über 9000 m3 ausschliesslich für sich und eine Tochterfirma. Ziel ist es, mit dem Empfangsbereich und den Sitzungszimmern im Erdgeschoss den Kundenbereich klar zu definieren, während die

Das Geschäftshaus vor dem Umbau. Bild: Kaufmann Architekten AG

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Blick in den Pausenraum im Attikageschoss. Gut zu erkennen das frische Farb- und Materialkonzept, in dem rubinrote Flächen eine wichtige Rolle spielen.

oberen Geschosse als reine Büroräume dienen sollen. Der grosse Pausenraum bekommt seinen Platz im aussichtsreichen Dachgeschoss. Nach der Umbauzeit von einem Jahr präsentiert sich der Bau heute mit einer weiss verputzten Aussenwärmedämmung, die in horizontalen Bändern die Fassade betont und die dunklen Fenstereinfassungen elegant kontrastiert. An der nordwestlichen Ecke wurde der Kubus geöffnet. Der dort neu befindliche Eingang kommt so zu einer willkommenen Überdachung. Im Innenbereich sind Räume entstanden, die mit ihrem frischen Farb- und

Materialkonzept lange Zeit modern sein werden. Durch die via Touchscreen gesteuerten Storen, Lichtquellen, Lüftungs- und Klimaanlagen sind sie auch technisch auf dem neusten Stand und werden die Firma in ihren weiteren Nutzungsansprüchen auf Jahre hinaus zuverlässig begleiten. SM

Bauherr: Markant AG, Pfäffikon SZ Bauherrenberatung: Sprenger & Partner Bauingenieure SIA USIC, Arlesheim Architektur: Kaufmann Architekten AG, Jona Totalunternehmer: Allco AG, Zürich

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MOSAIK

Produkte, Verfahren und Entwicklungen Effiziente Baugesuche über ePB-ZH

Mit dem Projekt «elektronische Plattform für Baugesuche ePB-ZH» wollen der Kanton und die Zürcher Gemeinden das Baugesuchsverfahren effizien-

Mit wenigen Mausklicks zur elektronischen Plattform. Screenshot: Website Kanton Zürich

Brancheninfos in Kürze

ter gestalten. Zu den Zielen gehören eine raschere Kommunikation zwischen Gesuchsteller und Verwaltung und eine vereinfachte Organisation im Baubewilligungsprozess mit transpa-

renter Status- und Terminübersicht. Die Plattform soll 2019 starten.

3D-Gebäudemodelle innert Minuten

und der darin eingebauten Fischaugen-Kamera schafft das neue System auch sehr grosse Gebäude.

Mit der von ETH-Informatikern aus der Gruppe von Informatikprofessor Marc Pollefeys entwickelten Software lassen sich 3D-Modelle mit einem neuartigen Tablet erstellen. Ein Rundgang um das Gebäude genügt und das 3D-Modell baut sich am Bildschirm auf. Da dies in Echtzeit geschieht, kann der Nutzer jederzeit prüfen, ob die Fassade lückenlos aufgenommen ist. Durch die hohe Rechenleistung des Tabletcomputers

15. Architekturbiennale in Venedig

Energiepotenzial auf dem Dach

Der chilenische Architekt und diesjährige Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena ist künstlerischer Leiter der 15. Internationalen Architekturausstellung, der Biennale Venedig. Sie findet vom 28. Mai bis zum 27. November 2016 unter dem Titel «Reporting from the Front» statt. Die Internationale Ausstellung wird in einer einheitlichen Sequenz vom Zentralen Pavillon (Giardini) zum Arsenale angelegt sein und zeigt Arbeiten von 88 Teilnehmenden aus 37 Ländern. 10 Teilnehmende stammen aus der Schweiz, darunter Ateliers wie Peter Zumthor oder Herzog & de Meuron.

Eine neue interaktive Plattform vom Bundesamt für Energie (BFE) zeigt, wie viel Sonnenenergie sich von jedem einzelnen Gebäude der Schweiz beziehen lässt und wie viel Energiekosten damit gespart werden können. Gibt man die Gebäudeadresse ein, erscheint das Energiepotenzial für jeden einzelnen

www.labiennale.org

www.egovpartner.zh.ch > Projekte > Baugesuche

Auf Youtube kann mitverfolgt werden, wie das Gerät das ETH-Hauptgebäude 3D-kartiert. Screenshot: Youtube

Dachbereich. Die Angabe erfolgt in Kilowattstunden und Franken pro Jahr. Zurzeit zeigt der Solarkataster die Zentralund Nordostschweiz. Die anderen Landesteile folgen bis Anfang 2018.

www.sonnendach.ch

Bundesamt für Energie BFE / Office fédéral de l'énergie OFEN Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz / Office fédéral de météorologie et de climatologie MétéoSuisse Bundesamt für Landestopografie swisstopo / Office fédéral de topographie swisstopo

Sonnendach.ch: Geplante Publikationsdaten Toitsolaire.ch: Date de publication prévue

Stand 19.02.2016, Änderungen sind vorbehalten. Etat au 19.02.2016, droit de modification réservé. SH

Verfügbar / Disponible

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Mitte / Mi 2016 Anfang / Début 2017

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Mitte / Mi 2017

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Anfang / Début 2018 LU SZ

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An der Biennale 2015 war der australische Ersatzneubau der Architekten Denton Corker Marshall ein Publikumsmagnet. Bild: Jean-Pierre D.

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Bereits online sind die grün eingefärbten Landesteile, blau folgt Mitte 2016, rot Anfang 2017, gelb Mitte 2017 und violett Anfang 2018. Illustration: BFE


RECHTSBERATUNG

Nötig, nützlich oder luxuriös

Bauliche Massnahmen an gemeinschaftlichen Teilen des Stockwerkeigentums (BGE 141 III 357)

Allco intern PASCAL SCHÖNENBERGER Sachbearbeiter Finanzen

Hat die Stockwerkeigentümergemeinschaft über bauliche Massnahmen an gemeinschaftlichen Teilen des Stockwerkeigentums Beschluss zu fassen, so ist jeweils zu klären, ob es sich um notwendige, nützliche oder luxuriöse Massnahmen handelt. Dies ist erforderlich, weil die gesetzliche Regelung für die Beschlussfassung der Stockwerkeigentümergemeinschaft (Art. 712g Abs. 1 i.V.m. Art. 647c-647e ZGB) je nach Art der baulichen Massnahme unterschiedliche Quoren vorsieht. Der Beschluss über notwendige bauliche Massnahmen bedarf der Mehrheit aller Stockwerkeigentümer. Geht es nicht um notwendige, sondern um nützliche Massnahmen, so bedarf der Beschluss der Mehrheit aller Stockwerkeigentümer, die zugleich den grösseren Teil der Sache vertritt. Für luxuriöse Massnahmen ist schliesslich Einstimmigkeit erforderlich. Beim zitierten Entscheid ging es darum, die Verlegung von Platten auf einer Dachterrasse zu qualifizieren. Der Stockwerkeigentümer, dem ein ausschliessliches Nutzungsrecht an der Benutzung der Dachterrasse zustand, vertrat die Ansicht, beim Verlegen der Platten über die gesamte ihm zur ausschliesslichen Nutzung zustehende Fläche handle es sich um notwendige bauliche Massnahme, da er sonst sein Nut-

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zungsrecht nicht angemessen ausüben könne. Das Bundesgericht stellte klar, dass sich die Frage der Notwendigkeit oder Nützlichkeit immer aus Sicht der Gemeinschaft bestimme. Notwendig könne eine bauliche Massnahme bei Stockwerkeigentum nur dann sein, wenn es um die Erhaltung des Wertes und der Gebrauchsfähigkeit der gemeinschaftlichen Bauteile gehe, beispielsweise um die Dichtigkeit eines Flachdaches, woran alle Stockwerkeigentümer gleichermassen ein Interesse hätten. Gleiches gelte für nützliche Massnahmen, wie sie etwa in einer besseren Isolation des Flachdaches bestehen könnten, an welcher ebenfalls ein gemeinsames Interesse aller Stockwerkeigentümer zu bejahen wäre. Stehe die bauliche Massnahme hingegen im ausschliesslichen Individualinteresse eines oder weniger Stockwerkeigentümer, so sei sie aus der Optik der Gemeinschaft als luxuriös anzusehen. Die zu beurteilende Verlegung der Platten beurteilte es deshalb als luxuriös, was Einstimmigkeit verlangt hätte.

Dr. Felix Huber Rechtsanwalt in Zürich

«Mein Arbeitsbereich ist seit fast fünf Jahren die Buchhaltung der Allco AG. Dabei geht es, wie viele meinen, nicht nur um reine Zahlen, sondern auch um Sozialversicherungen, Steuern oder Budgetierung. Diese Vielfältigkeit ist es, was die Buchhaltung für mich so spannend macht. Ich hatte schon immer Freude an Zahlen, und seit kurzem habe ich auch den eidg. Fachausweis als Fachmann Finanzen und Rechnungswesen. Es ist toll, wie viel Vertrauen und guten Teamgeist ich bei meiner Arbeit erfahre. Ich war früher Skispringer, und auch dort waren das ganz wichtige Voraussetzungen. Heute geniesse ich Biken und Skifahren und reise gerne in kühlere Regionen wie Skandinavien oder Kanada.»

MARCO SCHNEIDER Bauleiter «Der gute Austausch mit dem Gegenüber freut mich immer. In der Freizeit bin ich darum gerne mit Freunden und Familie zusammen oder betreibe Sport, immer wieder zieht es mich auch in die Berge. Seit fünf Jahren bin ich Teil des Allco-Teams und begleite Projekte mit überdurchschnittlich hohen Qualitätsansprüchen und engen Zeitplänen. Solche Herausforderungen liegen mir sehr, und die offene Kommunikation mit Fachleuten und Bauherrschaften ist ein wichtiger Teil davon. Zugute kommen mir auch die Ausbildung zum Bauzeichner, die Handelsschule, der jüngste Abschluss als eidg. dipl. Bauleiter und vor allem die kameradschaftliche Teamarbeit im Büro. Durch sie lerne ich täglich dazu.»

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RATGEBER

Präventiv für gutes Klima Der westliche Mensch verbringt rund 90 Prozent seiner Zeit in Innenräumen. Daher ist es wichtig, sich zu Hause und am Arbeitsplatz gesund und wohl zu fühlen. Die Raumluft kann aber belastet sein: Zierpflanzen im Büro, Hausstaubmilben im Kopfkissen oder Schimmelpilz in einer feuchten Wand können Allergien oder Asthma auslösen. Und auch Stoffe in der Bausubstanz können die Gesundheit massiv beeinträchtigen. Ursache für Reizungen sind vor allem flüchtige Stoffe wie etwa Formaldehyd in Bindemitteln von Holzwerkstoffen und Konservierungsmitteln. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) sind vor allem in Lösemitteln und somit in Farben, Lacken oder Dichtungsmassen enthalten. Formaldehyd hat eine starke Reizwirkung auf die Schleimhäute. Hohe Konzentrationen oder frische Emissionen können zu Augenbrennen, Reizungen in Nase und Rachen, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit führen. Bei hoher Belastung sollte die Quelle entfernt werden, ebenso wenn der vom Bundesamt für Gesundheit festgelegte Maximal-

wert überschritten wird. Bei niedrigen Konzentrationen hilft meist intensives Lüften. Viel frische Luft ist auch bei der Belastung durch flüchtige organische Verbindungen (VOC) wichtig. Diese verursachen hauptsächlich in den ersten Wochen in Neubauten und sanierten Räumen für gereizte Schleimhäute, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Betroffene klagen oft kurz nach Bezug eines Neubaus oder einer renovierten Wohnung über Beschwerden. Der Grund dafür ist meist der noch nicht abgeschlossene Trocknungsprozess. Dies kann vermieden werden, indem man eine Auslüftungszeit zwischen Abschluss der Bauarbeiten und dem Einzug der Eigentümer oder Mieterinnen einplant. Zeigen sich die Probleme erst nach Monaten oder Jahren, zum Beispiel aufgrund eines Klebstoffs, der sich zersetzt, hilft meist nur die Entfernung der Emissionsquelle. Die effizienteste Massnahme ist die Prävention: Bei einer Renovation oder einem Neubau sollten vorsorglich Mate-

aha! Allergiezentrum Schweiz bietet Beratung

Vorsorgen statt nachbessern - Bereits beim Planungsprozess die Materialwahl berücksichtigen. - Kunden aktiv nach gesundheitlichen Einschränkungen fragen und sie bei der Materialwahl beraten. - Rein mineralische Baustoffe wie Gips, Ziegelsteine, Mörtel und Beton, Steinplatten und Metalle geben wenig bis gar keine flüchtigen Stoffe wie Formaldehyd und VOC ab. - Bei Anstrichen sind Silikatfarben zu bevorzugen. - Emissionen von Klebstoffen kann man vermeiden, indem mechanische Befestigungen gewählt werden. - Bei der Wahl von Holzwerkstoffen ist auf eine geprüfte, geringe Formaldehydemission zu achten.

rialien verwendet werden, deren Emissionen von Formaldehyd und VOC streng beschränkt sind. Auf dem Markt gibt es bereits einige geprüfte Produkte. Da ihre Anzahl allerdings noch klein ist, helfen allgemeine Empfehlungen (siehe Kasten). Karin Stalder Stv. Leiterin Fachdienstleistungen aha! Allergiezentrum Schweiz

Allco AG Feldmoosstrasse 12, CH-8853 Lachen T: +41 55 442 55 57, F: +41 55 442 55 58 Freiestrasse 204, CH-8032 Zürich T: +41 44 388 80 10, F: +41 44 388 80 11 info@allco.ch, www.allco.ch Redaktion: Müllerkommunikation, Thalwil, www.muekomm.ch Gestaltung: WVC Communications AG, Bubikon, www.wvc.ch Druck: ST Print, Wolfhausen, www.stprint.ch

Europaweites Pilotprojekt: Die Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS realisierte 2013 in Zürich-Leimbach 15 Wohnungen für Menschen mit extremer Unverträglichkeit auf Schad- und Duftstoffe, Chemikalien und Strahlung. Bild: www.gesundes-wohnen-mcs.ch/Zimmermann Sutter Architekten AG

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